Entscheidung über EU-weites Pelztierzuchtverbot im März 2026
Im vergangenen Jahrzehnt ist die Pelzproduktion auf der ganzen Welt stark eingebrochen. Im Vergleich zum Jahr 2014, in dem noch 139,5 Millionen Pelztiere getötet wurden, waren es 10 Jahre später "nur" noch 20,5 Mio. Tiere (-85 Prozent). An der Spitze der Herstellerländer steht noch immer China, doch auch hier ist die Produktion von 87 Millionen auf 10,8 Millionen Tiere gesunken.
In Europa haben sich immer mehr Länder aus der Pelzproduktion zurückgezogen, was einen Rückgang von 43,6 Millionen auf 7,3 Millionen in 2024 verursacht hat. Österreich war vor 20 Jahren das erste Land der EU, das die Pelztierzucht verboten hat. Dem Beispiel folgten zahlreiche weitere Länder, auch Deutschland. Hier haben bis 2017 alle Pelztierfarmen die Produktion eingestellt.
Nach Informationen der Tierschutzorganisation Humane World for Animals gibt es aktuell jedoch noch etwa 1.200 aktive Pelzfarmen mit ca. 6 Millionen Tieren, hauptsächlich in Polen, Griechenland, Dänemark und Finnland, nachdem zahlreiche Farmen ihre kompletten Bestände wegen Ausbrüchen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 töten mussten. Mehrere Millionen Nerze wurden unter anderem in Dänemark gekeult. Zusätzlich wurden vermehrt Ausbrüche der Hochpathogenen Aviären Influenza (H5N1) auf spanischen Pelztierfarmen gemeldet.
Ein aktuelles Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) über den Tierschutz in der Pelztierzucht ergab, dass die meisten negativen Auswirkungen auf das Tierwohl "innerhalb der derzeitigen Haltungssysteme nicht verhindert oder wesentlich gemildert werden". Bei allen untersuchten Arten stehen Bewegungseinschränkungen, die Unfähigkeit zur Ausübung natürlicher Erkundungs- und Futtersuchverhalten sowie sensorische Unter- oder Überstimulation im Vordergrund.
Lediglich durch völlig andere Haltungssysteme mit deutlich mehr Raum und komplexerer Umgebungsgestaltung sei eine substanzielle Verbesserung des Tierwohls möglich, so das Gutachten. Zu den alternativen Haltungsformen würden aber bisher kaum wissenschaftliche Informationen vorliegen, heißt es.
Die hohe Tierdichte und der enge Kontakt zu Menschen können aber auch die Entstehung und Verbreitung von Zoonosen begünstigen, weshalb sich die Österreichische Tierärztekammer (ÖTK) für ein EU-weites Verbot der Pelztierzucht einsetzt. Die Branche stelle neben Tierschutzproblemen auch "eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar", so ÖTK-Präsident Kurt Frühwirth.
Bis zum Frühjahr 2026 will die EU-Kommission entscheiden, ob sie die Pelztierzucht in Europa endgültig verbietet.
Ausbreitung von BTV-8 in Kärnten
Im September 2024 ist die Blauzungenkrankheit mit dem Serotyp 3 (BTV-3) erstmals in Westösterreich aufgetreten. Gleichzeitig wurden Infektionen mit dem Serotyp 4 (BTV-4) in Kärnten und der Steiermark nachgewiesen. Aktuell breitet sich der Serotyp BTV-8 von Italien und dem Balkan auch in Kärnten aus.
Nach Informationen der Landwirtschaftskammer Kärnten wurde die Viruserkrankung in mehr als 80 Rinder- und 50 Schafbetrieben festgestellt. Das stehe im Zusammenhang mit einer noch immer sehr hohen Aktivität von Gnitzen, die die BTV auf Rinder, Schafen und Ziegen übertragen, so die Kammer. Nur die Kälte könne das Seuchengeschehen stoppen. In dem österreichischen Bundesland sind bis dato etwa 36,5 % der Rinder und 15 % der Schafe gegen die Blauzungenkrankheit grundimmunisiert worden. Dabei kamen Impfstoffe gegen die Serotypen 3 und ein Kombinationsimpfstoff 4/8 zum Einsatz.
Wie Johann Burgstaller, Tierarzt und in der Landwirtschaftskammer für Tierkrankheit zuständig, erklärt, würden aktuell täglich neue Verdachtsfälle in Kärnten gemeldet. Da mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen sei, könne die genaue Zahl der Infektionen nur geschätzt werden, so Burgstaller. Die Viruserkrankung kann bei den Tieren zu Fieber und Schleimhautentzündungen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Vor allem bei Schafen könne der Krankheitsverlauf oft tödlich sein, so Eduard Penker vom Kärntner Schafzuchtverband. „Natürlich ist das ein Problem für die Betriebe. Existenzen stehen vielleicht auch am Spiel. Wenn es natürlich kleine Bestände sind und die massenhaft dann ausgerottet werden, das hoffen wir natürlich nicht“, sagt Penker.
Die Anwendung von Repellentien (Insektenabwehrmittel) bietet eine gute Möglichkeit, die Überträger von den empfänglichen Tierarten fernzuhalten und damit eine Erkrankung zu verhindern. Es können zudem gesunde Bestände nach Rücksprache mit dem Betreuungstierarzt geimpft werden, auch wenn die Ausbildung der Immunität erst nach Abschluss der Grundimmunisierung vollständig sei.
Lyme-Borreliose wird weiter in Bayern erforscht
Die Lyme-Borreliose ist die am häufigsten vorkommende, durch Zecken übertragene Erkrankung in Deutschland. Da es keine Impfung gegen die Erkrankung gibt, ist es besonders wichtig, dass sie rechtzeitig erkannt wird. Denn nur dann lässt sich die Lyme-Borreliose gut mit Antibiotika behandeln.
In Bayern wurden im laufenden Jahr bereits rund 4.150 Fälle der Lyme-Borreliose registriert. Wie das Gesundheitsministerium des Freistaates mitteilt, seien das tausend Fälle mehr als im Vergleichszeitraum des Jahres 2024. Angesichts der steigenden Zahl der Erkrankungen wächst auch die Bedeutung der Erforschung der Lyme-Borreliose. Das im bayerischen Oberschleißheim angesiedelte Nationale Referenzzentrum wird daher seine Forschungsarbeiten an der bakteriellen Infektionskrankheit für die nächsten drei Jahre fortsetzen, betont Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach.
„Das Bundesgesundheitsministerium hat auf Empfehlung des Robert Koch-Instituts entschieden, dass für weitere drei Jahre in Oberschleißheim am Nationalen Referenzzentrum auf dem Gebiet der Borreliose geforscht wird. Bayern hat die Borreliose-Forschung in den vergangenen Jahren einen großen Schritt nach vorne gebracht. Die Entscheidung ist ein deutlicher Vertrauensbeweis für die hervorragende Arbeit, die unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit leisten“, so die Ministerin.
Typisch für eine Lyme-Borreliose ist eine ringförmige Rötung um die Zeckenstichstelle. Wenn eine sogenannte Wanderröte oder andere auffällige Symptome wie beispielsweise Fieber, Gelenksschmerzen oder Lähmungen auftreten, sollte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
Nachhaltige und zukunftsfähige Tierernährung im Fokus eines großen EU-Projektes
Unter der Leitung der Freien Universität Berlin forschen internationale Wissenschaftler:innen in einem EU-weiten Projekt an einer nachhaltigen Nutztierernährung. 15 weitere Forschungsinstitute sind an NUTRIFEEDS (Nourishing Europe's Future through Regenerative Livestock Feed) beteiligt. Koordinator des umfangreichen, auf 4 Jahre festgelegten, Projekts ist Uni.-Prof. Dr. Jürgen Zentek vom Institut für Tierernährung des Fachbereichs Veterinärmedizin der FU Berlin.
„Das Projekt ist ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige und zukunftsfähige Tierhaltung in Europa“, sagt Zentek anlässlich des Projektstarts im September 2025. „Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Konsortium wollen wir praktikable Lösungen entwickeln, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch tragfähig sind.“
Die Forschenden wollen mit ihren Studien die Transformation landwirtschaftlicher Produktionssysteme weiter voranbringen. Dafür müssen sowohl die Futtermittelproduktion und die damit einhergehenden Umweltschäden als auch die Biodiversität und die Ressourceneffizienz gemeinsam betrachtet werden. Neben den Aspekte aus Tierernährung, Pflanzenproduktion, Umwelt- und Klimaschutz werden zudem die Bodenfruchtbarkeit, die Nährstoffkreisläufe und die ökonomischen Tragfähigkeit in dem Projekt verbunden.
Komplettförderung soll Akzeptanz für den Wolf stärken
Das Land Brandenburg fördert Maßnahmen zum Schutz von Weidetieren gegen Wölfe zu 100 Prozent. Die Komplettförderung hat das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV) nach Gesprächen mit dem Ministerium der Finanzen und (MdFE) verkündet.
„Damit wurde eine gute Entscheidung für den Brandschutz in unseren Wäldern und für die Akzeptanz des Wolfes im Land Brandenburg getroffen. Sowohl für den Bau von Löschwasserbrunnen als auch wirksame Maßnahmen, die die Herden unserer Weidetierhalterinnen und -halter gegen Angriffe von Wolfsrudeln schützen, gibt es ein großes gesellschaftliches Interesse. Deshalb halten sowohl wir als auch das Finanzministerium eine 100-Prozent-Förderung für angemessen und gerechtfertigt“, erklärt Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt.
Dem Beschluss zu Folge werden die Maßnahmen der Weidetierhalter:innen für ihre Herdenschutzmaßnahmen zu 100 Prozent gefördert.
„Das wird die Akzeptanz des Wolfes in Brandenburg erhöhen. Ein wirksamer Herdenschutz ist einer der wichtigsten Bausteine für ein erfolgreiches Wolfsmanagement“, hofft die Ministerin.
Mehr Aufklärung zu Tierarzneimitteln notwendig
Das allgemeine Bewusstsein für Tierwohl, Nachhaltigkeit und Lebensmittelsicherheit hat in den vergangen Jahren zugenommen. So scheint auch das Vertrauen in die tierärztliche Versorgung sowie Prävention der Bevölkerung gewachsen zu sein. Das zumindest geht aus einer internationalen Umfrage hervor, die AnimalHealthEurope im März und April 2025 unter 6.300 Personen in verschiedenen europäischen Ländern beauftragt hat.
Diese ergab, dass 78 % der Befragten die Krankheitsvorbeugung bei Nutztieren für besser als eine Behandlung erachten, bei Heimtieren waren es sogar 80 %. Knapp drei Viertel der Menschen befürworten regelmäßige Impfungen bei Nutztieren. Die Auswertung ergab aber auch, dass in Hinsicht auf Antibiotika noch gravierende Wissenslücken vorhanden sind. So wissen knapp 60 % der Befragten nicht, dass Antibiotika als Wachstumsförderer verboten sind. 39 % sind davon überzeugt, dass Antibiotika routinemäßig ohne Erkrankung verabreicht werden.
„Dass rund 80 Prozent der Befragten Impfungen bei Tieren befürworten, ist ein starkes Signal“, betont Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin des Bundesverbandes für Tiergesundheit (BfT). „Gleichzeitig zeigt sich, dass viele Menschen nicht wissen, dass der Einsatz von Antibiotika und Hormonen zur Wachstumsförderung in der EU bereits seit Jahren verboten ist – oder wie anspruchsvoll die Entwicklung moderner Tierarzneimittel tatsächlich ist.“
Der BfT rät daher zu mehr Dialog und faktenbasierter Aufklärung rund um Tierarzneimittel. Tiergesundheit ist ein zentrales Thema für unsere Gesellschaft – sie steht für Tierwohl, Lebensmittelsicherheit und Gesundheitsschutz, so der Verband. „Deshalb setzen wir uns für eine faktenbasierte Kommunikation ein – transparent, verständlich und im Dialog mit der Öffentlichkeit“, sagt Dr. Schüller abschließend.
Cloudbasiertes Tierseuchenmodul verkürzt Reaktionszeiten und reduziert Fehler
Die afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich seit dem ersten Ausbruch in Brandenburg vor fünf Jahren langsam, aber sicher immer weiter in Deutschland aus, vornehmlich unter Wildschweinen. Das Virus wurde zudem in einigen Schweine haltenden Betrieben nachgewiesen. Neben der ASP kam es in den letzten zwei Jahren auch zu Ausbrüchen der Maul- und Klauenseuche (MKS), der Blauzungenkrankheit (BTV) bzw. der hochpathogenen Geflügelpest (HPAI). Diese Viruserkrankungen stellen eine Bedrohung dar, vor denen andere Tiere und auch Menschen geschützt werden müssen.
Die GIS-DIENST GmbH hat im Auftrag des Landes Sachsen ein Modul entwickelt, das einen behördenübergreifenden digitalen Datenaustausch zwischen den Jagdausübungsberechtigten, den Veterinärämtern, der Landesuntersuchungsanstalt und dem übergeordneten Ministerium (SMS) ermöglicht. Der bisherige, teils langwierige und umständliche Postweg entfällt dadurch. Neben dem hohen Zeitaufwand beinhaltete der bisherige Prozess auch eine ganze Reihe potenzieller Fehlerquellen, die durch das innovative Modul stark reduziert werden können. Zudem wird auf diese Weise dem möglichen Verlust des Datenmaterials durch verloren gegangene Sendungen entgegengewirkt.
„Der gesamte Prozess war für alle Beteiligten bislang sehr arbeits- und zeitaufwändig und immer mit einer gewissen Fehlerquote behaftet“, erklärt Dipl.-Ing. Michael Gessel, Geschäftsführer der GIS-DIENST GmbH. „Vor allem mit dem Hintergrund, dass nicht nur ein Virusausbruch schwerwiegende Konsequenzen hat, würden falsche oder verspätete Daten innerhalb des Meldeprozesses erhebliche Folgen nach sich ziehen.“
Allein in Sachsen gab es seit Ende Oktober 2020 annähernd 2.400 positive ASP-Nachweise bei Wildschweinen. Auch wenn das Land gerade verkündet hat, die ASP weitestgehend getilgt zu haben, wird das Cloudbasierte Tierseuchenmodul sicherlich noch bei einigen Tierseuchen Verwendung haben.
Deutscher Tierschutzbund erinnert an Regierungsversprechen
Am 4. Oktober ist Welttierschutztag. Dies haben der Deutsche Tierschutzbund und seine Mitgliedsvereine zum Anlass genommen, die amtierende Bundesregierung an ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag zu erinnern und entsprechend das diesjährige Motto „Tierschutz ist Regierungspflicht“ ausgerufen.
„Als Staatsziel ist der Tierschutz verfassungsrechtlich geschützt und alle staatlichen Organe – auch die Bundesregierung – sind verpflichtet, dieses zentrale Gebot zu verwirklichen. Es ist bitter, dass wir nach über zwei Jahrzehnten mehr denn je daran erinnern müssen“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes und fordert eine umgehende Umsetzung der versprochenen Tierschutzziele.
„Wir zählen auf das klare Bekenntnis, die Tierheime bei Investitionen unterstützen zu wollen! Ebenso erwarten wir, dass die angekündigten Weichen für den überfälligen Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung gestellt werden. Dazu braucht es Geld und den Willen, die Lage für Tiere zu verbessern. Das gilt auch für das Leid der Tiere im Versuch, das beendet werden muss!“, so Schröder.
Schon vor dem Welttierschutztag findet die schon traditionelle Tierschutztagung statt. Am 11. und 12. September 2025 wird sich die Tagung, die sowohl als Präsenzveranstaltung in Hannover als auch als Online-Veranstaltung auf Myvetlearn.de stattfinden wird, mit den aktuellen Problemen des Tierschutzes befassen. Die Veranstaltung richtet sich an Amtstierärzt:innen und kurativ tätige Tierärzt:innen, sowie an Studierende der Veterinärmedizin und Veterinärreferendar:innen. Nur noch bis zum 9. September um 16 Uhr ist eine Anmeldung möglich.
Schwanzlurche in Hessen von tödlichem Hautpilz bedroht
Sowohl der in Deutschland heimische Feuersalamander (Salamandra salamandra) als auch der Alpensalamander (Salamandra atra) sind stark gefährdet. Ein Hautpilz mit Namen Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) bedroht den schwarz-gelb gemusterten Feuersalamander. Der ursprünglich aus Asien eingeschleppte Pilz verursacht schwere Hautläsionen und Geschwüre auf der Haut, was überlebenswichtige Funktionen behindert und die Amphibien innerhalb weniger Tage tötet.
Der tödliche Hautpilz ist nun auch im nordhessischen Frankenau nachgewiesen worden, wie das Hessische Landeslabor nach Beprobung und Untersuchung eines Todfundes bestätigt. Nach den ersten Nachweisen im Nationalpark Kellerwald-Edersee im Herbst vergangenen Jahres gab es nun weitere Bsal-Fälle. Die Ausbreitung des Pilzes bedroht regional das Überleben der Art.
Während Amphibien in Asien an den Pilz angepasst sind und daher nicht sterben, führt der Errger In Europa jedoch meist zum Tod der infizierten Tiere. So wie in den Niederlanden, wo bereits große Bestände der Feuersalamander seit dem ersten Auftreten durch Bsal gestorben sind.
Um eine weitere Verbreitung zu verringern, hat die Nationalparkverwaltung ein Monitoring eingerichtet und Proben entnommen, nachdem die Feuersalamander im Frühjahr aus ihren Winterverstecken herauskamen. Bei der Auswertung der Untersuchung sowie der Kommunikation arbeiten das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) sowie der hessische Nationalpark Kellerwald-Edersee eng zusammen. Zudem werden Besucher:innen des Nationalparks Kellerwald-Edersee sowie des ihn umgebenden, gleichnamigen Naturparks und der angrenzenden Gemeinden dringend gebeten, Schuhe und Fahrradreifen gründlich zu reinigen. Dafür werden Desinfektionsmöglichkeiten an den Nationalparkausgängen angeboten.
Agrarbranche proaktiv bei der Tierhaltungskennzeichnung
Schon lange wird über das Thema Tierhaltungskennzeichnung diskutiert. Doch konkrete Änderungen am entsprechenden Gesetz blieb die neue Bundesregierung bislang schuldig. Da Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) den Start des neuen Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes vorerst nach hinten geschoben hat, hat der Bauern- und Raiffeisenverband gemeinsam mit weiteren Verbänden ein Konzept vorgelegt.
„Jetzt muss die Bundesregierung die grundlegende Reform der Tierhaltungskennzeichnung konsequent angehen“, erklärt Martin Müller, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Fleischwirtschaft (VDF).
Langsam werde die Zeit eng, denn bis zum vereinbarten Start im März 2026 bleiben nur noch wenige Monate. Schließlich müssen die Betriebe die neuen Rahmenbedingungen zeitnah in ihren Betrieben umsetzen.
In ihrem Konzept verweisen die Verbände auf eine bundesweit einheitliche Auslegung inklusiv der Klarstellung offener Spielräume. Das sei nötig, um individuelle Auslegungshinweise der Länder zu verhindern, sowie eine bundesweit einheitliche Umsetzung und damit Wettbewerbsgleichheit zu gewährleisten. Zudem müssten die Haltungsformen bei den Kriterien und der Prüfsystematik aufeinander aufbauen.
Die Agrarbranche schlägt neben einer verbraucherfreundlichen Kennzeichnung und der praxisgerechteren Ausgestaltung auch das Abschaffen unnötiger Meldepflichten und Register vor, um den Bürokratieabbau voranzubringen. Außerdem fordern die Unterschreibenden mehr Transparenz durch die gleiche Kennzeichnungspflicht auch für ausländische sowie verarbeitete Ware. Um Lebensmittelverschwendung und Marktverwerfungen zu verhindern, schlagen die Verbände zudem vor, höherwertige Produkte bei Bedarf als niedrigere Haltungsform vermarkten (Downgrading).




