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News

Antibiotikaeinsatz bis Mitte Juli melden

11. Juli 2025

Die amtliche Tierarzneimittel-Datenbank (TAM-Datenbank) dient als zentrale Datenbank für die Meldung und Dokumentation der Antibiotikaanwendungen bei Nutztieren. Zweimal im Jahr müssen Tierhalter:innen ihre Meldung an die TAM-Datenbank vornehmen. Die nächste ist am 14. Juli 2025 fällig.

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) weist darauf hin, dass Schweinehalter:innen bis zu diesem Tag sowohl die Tierbewegungen als auch die Antibiotikagaben der ersten sechs Monate des Jahres 2025 übermitteln müssen. Neben Masttieren sind auch Meldungen über Sauen mit Saugferkeln erforderlich. In die Antibiotikadatenbank müssen zudem sogenannte Nullmeldungen einfließen. Diese können jedoch auf Wunsch des Tierhalters auch aus der QS-Antibiotikadatenbank an die HIT-Datenbank übertragen werden.

ISN

BTK veröffentlicht neue Tierärztestatistik

10. Juli 2025

Die Bundestierärztekammer (BTK) hat anhand der Meldedaten der Landes-/Tierärztekammern die Tierärztestatistik für das Jahr 2024 veröffentlicht. Aus dem Vergleich der Zahlen von 2023 und 2024 geht erneut hervor, was schon der Tierärzte Atlas Deutschland aufgezeigt hat: der tierärztliche Berufsstand befindet sich in einem strukturellen Wandel, der sowohl Herausforderungen als auch positive Entwicklungen mit sich bringt. So ist die Gesamtzahl der tierärztlich Tätigen im Jahr 2024 auf 34.364 gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 519 Personen gegenüber 2023. Gleichzeitig ist aber ein weiterer Rückgang bei der Zahl der niedergelassenen Tierärzt:innen zu verzeichnen, nämlich ein Minus von 173, während die Zahl der angestellten Tierärzt:innen deutlich angestiegen ist. Diese Verschiebung unterstreicht den anhaltenden Trend hin zum Angestelltenverhältnis. Die BTK hebt in der Pressemitteilung auch hervor, dass es einen deutlichen Anstieg junger Tierärzt:innen unter 30 Jahren gibt. Diese Entwicklung zeige, dass der Beruf weiterhin attraktiv und der Nachwuchs weiblich sei. Der Frauenanteil insgesamt stieg auf 66 Prozent.

Aus der Statistik geht auch hervor, dass immer mehr Tierärzt:innen im Ausland arbeiten. Der Anteil stieg demnach um 18 Prozent. Das macht deutlich, wie wichtig es ist, die Arbeitsbedingungen in Deutschland kritisch zu hinterfragen und gezielt zu verbessern, um die Attraktivität des Berufs langfristig zu sichern, so die BTK. Gleichzeitig sei ein deutliches Wachstum im Bereich der Spezialisierung durch Gebiets- und Zusatzbezeichnungen zu beobachten.

Betrachtet man die regionale tierärztliche Versorgung, zeigt sich ein differenziertes Bild: In einigen Bundesländern ist die Zahl tierärztlicher Praxen leicht zurückgegangen – ein Umstand, der die Frage nach der zukünftigen Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung erneut in den Fokus rückt.

Entsprechende Grafiken zu den Aussagen finden Sie auf der Webseite der BTK.

Fazit der BTK

Die Tierärztestatistik 2024 zeigt, dass der Wandel in vollem Gange ist. Mehr angestellte Tierärzt:innen, mehr Spezialisierung, mehr Frauen und mehr internationale Mobilität. Diese Entwicklungen gilt es aktiv zu begleiten, um die tiermedizinische Versorgung in Deutschland auch künftig qualitativ hochwertig und flächendeckend sicherzustellen.

Landestierseuchenübung bereitet Brandenburg auf den Ernstfall vor

10. Juli 2025

Nach einem einzigen Fall der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Januar diesen Jahres ist es zwar zu keinem weiteren Ausbruch der Tierseuche in Deutschland gekommen, aber sowohl Ungarn als auch die Slowakei meldeten Ausbrüche in mehreren Betrieben mit zusammen über 15.000 betroffenen Tieren. Und die Gefahr scheint noch nicht gebannt.

Um im Ernstfall gut vorbereitet zu sein, hat das Land Brandenburg gerade eine dreitägige Landestierseuchenübung durchgeführt. Hier wurden Abläufe der Seuchenbekämpfung und erste Maßnahmen zur Bekämpfung der MKS trainiert. „Wie wichtig derartige Übungen sind, um gut auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, hat sich bei dem jüngsten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche Anfang dieses Jahres gezeigt. Das Krisenmanagement unseres Ministeriums, der Landkreise und aller an der Bekämpfung der Seuche Beteiligten hatte hervorragend funktioniert und wir konnten eine weitere Ausbreitung der Seuche verhindern. Ich bin überzeugt davon, dass Übungen wie diese entscheidend dazu beitragen, dass wir gut für den Ernstfall gewappnet sind“, sagt Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt.

Damit Mensch und Technik im Fall eines Tierseuchenausbruchs funktionieren, müssen Maßnahmenpläne regelmäßig in der Praxis getestet und gegebenenfalls angepasst werden. In der kürzlich durchgeführten Landestierseuchenübung wurden Probenentnahmen bei unterschiedlichen empfänglichen Tierarten sowie der seuchenhygienische Probentransport geprobt. Das Ziel der Übung, die bereits seit September 2024 geplant war, bestand darin, in allen Kreisen des Landes Brandenburg, die Vorbereitung auf einen MKS-Ausbruch auf gleichem Niveau sicherzustellen.

„Es ist wichtig, das Tierseuchenkrisenmanagement und die Abläufe der Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen bei Tierseuchen mit hohem Eintragsrisiko regelmäßig zu trainieren, um diese funktionsfähig und einsatzbereit zu halten und um dann auf die konkreten Anforderungen zur Bekämpfung der jeweiligen Tierseuche schnell reagieren zu können“, erklärt Landestierarzt Dr. Stephan Nickisch.

Landwirtschaftsministerium Brandenburg

WHO und FLI Seite an Seite im Kampf gegen die Tollwut  

10. Juli 2025

Vor nahezu 140 Jahren, am 6. Juli 1885, hat Louis Pasteur erstmals einen Menschen mit einer Tollwutimpfung effektiv behandelt. Trotz dieses ganz besonderen Meilensteins in der Medizingeschichte ist es bis heute nicht gelungen, die Tollwut auszurotten. Speziell in ärmeren Regionen sterben noch immer Tausende Menschen trotz der Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe an einer Infektion mit dem Lyssa-Virus.

Seit 1975 steht das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) der Weltgesundheitsorganisation WHO zur Seite und trägt als Kooperationszentrum für Tollwut zur globalen Bekämpfung der Tollwut bei. Während Louis Pasteur Menschen mit einer Tollwutimpfung gegen die Krankheit schützte, liegt der Fokus des FLI bei der Vakzination von für das Tollwutvirus empfänglichen Tieren.  

Seit nun mehr fünf Jahrzehnten hat die stetige Weiterentwicklung der oralen Impfung dazu beigetragen, die Fuchstollwut in Europa nahezu vollständig auszurotten. Neben Asien sorgt die Tollwut in einigen afrikanischen Ländern jedoch noch immer für Zehntausende von Todesopfern jährlich. Daher ist es als einen weiteren Erfolg zu verzeichnen, dass sich auch bei der oralen Impfung von Hunden, die u.a. in Namibia erfolgreich eingesetzt wird, Fortschritte zu verzeichnen sind. Hinzu kommen fortlaufende Verbesserungen der Diagnostik sowie der Aufbau umfassender Überwachungssysteme.

Während der vergangenen 50 Jahre hat das FLI entscheidend mit seiner Forschungs- und Innovationsleistung zur weltweiten Tollwutbekämpfung beigetragen. Die WHO hat das Ziel gesetzt, bis 2030 die Zahl der humanen Todesfälle durch Hunde-vermittelte Tollwut auf Null zu reduzieren.

FLI

Warnung vor der Einschleppung von Tierseuchen

9. Juli 2025

In einigen Bundesländern haben bereits die Sommerferien begonnen und die Reiselust der Menschen scheint ungebrochen zu sein. Mit der Urlaubs- und Reisezeit wächst jedoch auch die Gefahr, dass Rückkehrende Tierseuchen ins Heimatland einschleppen.

Der Schweizer Kantonstierarzt Peter Uehlinger warnt besonders vor der Einschleppung der hochansteckenden Maul- und Klauenseuche (MKS), die erst vor wenigen Wochen in Ungarn und der Slowakei ausgebrochen ist. Die Tierseuche wird über direkten Kontakt, Luft, Kleidung und Geräte übertragen. „MKS ist nicht erst seit den Fällen in Deutschland ein Thema – es ist immer eine Bedrohung“, so Uehlinger. Der Tierarzt warnt vor den drastischen Folgen im Falle eines MKS-Ausbruchs. Dann würden alle empfänglichen Tiere der betroffenen Betrieben getötet, Höfe gesperrt, Kontaktbetriebe überwacht und Handelsrestriktionen in Kraft gesetzt. 

Uehlinger mahnt auch zur Vorsicht, wenn Urlauber:innen in Länder reisen, in denen die Afrikanische Schweinepest (ASP) grassiert. Diese Tierseuche könnte durch kontaminierte Lebensmittel eingeschleppt werden. Schon ein achtlos weggeworfenes Wurstbrot könne verheerende Folgen haben, warnt der Kantonstierarzt.

Auch Hunde und Katzen, die aus dem Ausland mitgebracht werden, können Krankheiten mit ins Heimatland bringen. Besonders die Tollwut stelle eine Gefahr für Menschen und Tiere dar. „Auch wenn die Hündchen und Kätzchen am Strand oder im Straßencafé herzig und mitleiderregend sind, löst man mit der Mitnahme überhaupt kein Tierschutzproblem, sondern verschärft es eher noch“, betont Uehlinger abschließend. 

Die Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de vermittelt in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen zu verschiedenen Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd, Neuweltkameliden und kleine Wiederkäuer). 

Schweizerbauer

Trockenheit lässt Wildtiere leiden

9. Juli 2025

Trotz regionaler Regenfälle in den vergangenen Tagen ist es in vielen Gebieten in Deutschland noch immer zu trocken. Neben der Landwirtschaft leiden besonders Wildtiere unter den fehlenden Niederschlägen. Nach Einschätzung von Naturschützer:innen könnte die anhaltende Trockenheit für zahlreiche heimische Wildtiere in Gärten, Parks und Wäldern existenzbedrohend sein.

„Vögel, Insekten und andere Wildtiere leiden derzeit massiv unter Wassermangel und Überhitzung“, erklärt Jürgen Ehrhardt vom Naturschutzbund NABU in Thüringen. Besonders Amphibien und Fische, aber auch Kleinstlebewesen und Insekten fehlt es an Wasser zum Trinken, Abkühlen und Laichen, denn die Trockenheit hat auch zur Austrocknung natürlicher Wasserstellen geführt.

Während die Bestände von Grasfröschen in Thüringen regelrecht eingebrochen sind, wie Ehrhardt betont, konnten sich einige Tierarten aufgrund des Klimawandels allerdings weiter ausbreiten. So brüte etwa der Bienenfresser, ein wärmeliebender Vogel, inzwischen nicht nur im Saaletal, sondern auch weiter nördlich. Auch würden immer öfter Gottesanbeterinnen in verschiedenen Regionen des Bundeslandes gesichtet, was ebenfalls mit den gestiegenen Temperaturen einhergeht.

In Dürrezeiten können Gartenbesitzer:innen den unter der Trockenheit leidenden Wildtieren helfen, indem sie Wassertränken und -näpfe in ihren Gärten oder an einem anderen geeigneten Ort aufstellen. Dabei sollte beachtet werden, dass das Wasser täglich gewechselt und die Tränken mit kochendem Wasser gereinigt werden, um zu verhindern, dass sich Krankheitserreger vermehren. Auch Schatteninseln seien an heißen Tagen von großer Bedeutung für Tiere. „Hier helfen unter anderem Hecken und Sträucher mit heimischen Gehölzen“, sagt Ehrhardt abschließend.

Da kranke oder geschwächte Wildtiere auch immer häufiger in der Tierarztpraxis vorgestellt werden, bietet Myvetlearn.de die ATF-anerkannte E-Learningreihe Wildtiere in der Tierarztpraxis an, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. Eine separate Reihe richtet sich an Tiermedizinische Fachangestellte. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren. 

Proplanta

Schweine- und Rinderbestände nehmen weiter ab

8. Juli 2025

Die Nutztierhaltung in Deutschland ist im vergangenen Halbjahr weiter zurückgegangen. Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden zum Stichtag 3. Mai 2025 wurden noch 15.250 Schweine-haltende Betriebe gezählt, was einem Rückgang von 2,6 Prozent (- 550 Betriebe) im Vergleich zum letzten Stichtag am 3. November 2024 entspricht. Insgesamt ist die Zahl der Schweinebestände in den vergangenen zehn Jahren um 10.600 Betriebe bzw. um 7,2 Millionen Tiere gesunken. Anfang Mai 2025 wurden noch 9,4 Millionen Mastschweine, 10,1 Millionen Ferkel und Jungschweine sowie 1,4 Millionen Zuchtsauen in deutschen Betrieben gehalten.

Auch die Rinderhaltung in Deutschland ist weiter rückläufig. Zum Stichtag 3. Mai 2025 betrug die Zahl der gehaltenen Rinder noch 10,3 Millionen – darunter 3,6 Millionen Milchkühe. Letztere blieben im Vergleich zur letzten Erhebung nahezu konstant. Im Zehnjahresvergleich sank die Zahl der Rinder-haltenden Betriebe um 36,2 Prozent auf jetzt 47.700 Betriebe, der Rinderbestand ging um 2,3 Millionen Tiere zurück (- 18,3 Prozent).

Destatis

Tierärzt:innen immer häufiger Opfer von Aggressionen

8. Juli 2025

Aggressionen und Gewalt haben in den vergangenen Jahren in Deutschland in vielen Bereichen zugenommen. Immer häufiger werden auch bestimmte Berufsgruppen Opfer von aggressivem Verhalten. Dazu gehören inzwischen auch Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte. Nach Informationen der Landestierärztekammer (LTK) ist das inzwischen als bundesweites Problem zu betrachten.

Tierärzt:innen werden von Patientenbesitzer:innen bedroht, auch Autoreifen wurden schon aufgeschlitzt. Da Gewalttaten gegenüber tiermedizinischem Personal in der Kriminalstatistik nicht gesondert erfasst werden, sei die genaue Zahl der Fälle nicht bekannt, so Heidi Kübler, die Präsidentin der Landestierärztekammer (LTK) Baden-Württemberg. „Es ist zunehmend so, dass wir Erfahrungen machen, bei denen vor allem die jüngeren Kollegen und Kolleginnen sehr bedrängt werden, dass sie emotional unter Druck gesetzt werden", erklärt auch Joachim Fritz, Tierarzt im Kleintierzentrum AniCura in Heilbronn.

Ramona Maier, Tierärztin im Ruhestand, sieht auch in dem hohen Stresslevel der Tierhaltenden einen Grund für die Zunahme der Aggressionen. „Die Leute haben häufig weite Wege hinter sich, mehrere Tierärzte oder Praxen schon angefahren und finden immer weniger Praxen, wo sie aufgenommen werden", so Maier. Trotz besonderer Sicherheitsstandards, wie Videoüberwachung, abschließbaren Bereichen und Fluchtwegen, seien aggressive Vorfälle in der Klinik nicht zu verhindern. Die Klinikleiterin Katharina Möhler musste innerhalb der vergangenen sechs Monate bereits zweimal die Polizei hinzuziehen. Neben enttäuschten Erwartungen seien auch die mitunter hohen Behandlungskosten für das eigene Tier Grund für die Frustration der Tierhaltenden, sagt Möhler.

In Einzelgesprächen und Teambesprechungen werden Gewaltsituationen gemeinsam aufgearbeitet und analysiert. Im Umgang mit den Klienten versucht die Klinikleitung, ihre 20 Tierärzt:innen anzuleiten, auf Deeskalation zu setzen. Heidi Kübler fordert von der Politik, dass entsprechende Gewaltpräventionsprogramme auch für Tierärzt:innen gefördert werden. Denn wenn Tierärztinnen, die ohnehin für Burnout und psychische Erkrankungen als besonders gefährdet gelten, sich nach einem Übergriff dafür entscheiden, den Beruf zu wechseln, wiegt das in Anbetracht des schon bestehenden Fachkräftemangels sehr schwer. 

LTK Baden-Württemberg

SWR

Erhöhte Wachsamkeit wegen Lumpy Skin Disease gefragt

8. Juli 2025

Die Lumpy Skin Disease (LSD) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die ausschließlich Rinder, Zebus und Büffel betrifft. Bremsen und Stechfliegen sind Überträger des Virus. Während die Krankheit für den Menschen ungefährlich ist, kann die LSD bei den betroffenen Tieren schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen. Zudem kann die Krankheit zu erheblichen Tierverlusten und Produktionsausfällen führen.

Nachdem die LSD im Jahr 2018 in der EU erfolgreich bekämpft werden konnte, ist es im Juni 2025 zu ersten Ausbrüchen der Krankheit in Italien und Frankreich gekommen. Betroffen sind rinderhaltende Betrieb auf der Insel Sardinien, in der Lombardei sowie in der französischen Region Savoie in Grenznähe zur Schweiz.

Die epidemiologische Lage hat sich durch weitere LSD-Fälle in Sardinien verschärft, auch weil die erhöhte Insektenaktivität die Übertragung durch Vektoren begünstigt. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) warnt angesichts dieser Entwicklungen vor einem realen Risiko, dass das Virus auch nach Deutschland eingeschleppt wird und mahnt zur Verstärkung von Maßnahmen zur Früherkennung durch Abklärungsuntersuchungen. Das Institut rät Tierhaltenden und Tierärzt:innen zu erhöhter Wachsamkeit und auf mögliche LSD-Symptome in Rinderbeständen zu achten. Typische Krankheitsanzeichen bei betroffenen Tieren sind plötzlich auftretendes Fieber, knotige Hautveränderungen, sogenannte Noduli – vor allem im Bereich von Kopf, Hals, Rücken und Euter sowie geschwollene Lymphknoten. Nur eine frühzeitige Erkennung und konsequentes Handeln könnten eine Ausbreitung des Virus wirksam verhindern, so das FLI.

FLI

Neustrukturierung des Tierschutzbeirats in Mecklenburg-Vorpommern  

7. Juli 2025

Seit mehr als drei Jahrzehnten steht dem Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern ein Tierschutzbeirat beratend zur Seite. Wegen der sich ständig verändernden Anforderungen gab es zu Anfang des Monats eine Neustrukturierung des Gremiums. „Dazu wurden eine neue Verwaltungsvorschrift zur Bildung eines Tierschutzbeirats erlassen und eine neue Geschäftsordnung beschlossen, aus denen sich u. a. Änderungen in der Ausrichtung und der Zusammensetzung des Gremiums und deutlich flexiblere Abläufe ergeben“, sagt der für den Tierschutz zuständige Minister Dr. Till Backhaus.

Für eine fachlich fundierte, praxisbezogene Beratung des Ministers durch Fachkundige außerhalb des öffentlichen Veterinärwesens wurden im Vorfeld folgende Bereiche als zielführend identifiziert: Landesweit verbandsorganisierter ehrenamtlicher Tierschutz, tier(schutz)bezogene Forschung innerhalb und unabhängig von Hochschulen, Wildtierhaltung, Versuchstierhaltung und Landwirtschaft.

Für die als zielführend identifizierten Bereiche des neuen Tierschutzbeirats wurden die folgenden Personen berufen:

  • Prof. Dr. Lisa Bachmann - Hochschule Neubrandenburg
  • Dr. Sandra Düpjan - FBN Dummerstorf
  • Dr. Yvonne Knauf - Friedrich-Loeffler-Institut (FLI)
  • Dr. Christoph Langner - Zoo Stralsund
  • Jennifer Löbel-Lewke - Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern
  • Angelika Streubel - Rostocker Tierschutzverein e.V.

Ein erster fachlicher Austausch des neuen Tierschutzbeirats, unter anderem zum geänderten Schutzstatus des Wolfes und der Weiterentwicklung des Tierhaltungskennzeich­nungsgesetzes, fand bereits am 1. Juli 2025 statt.

Regierung MVP

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