13.12.2019: BMU fördert Entwicklungsländer mit 20 Millionen Euro
Am vergangenen Montag hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze
einen Förderfonds in Höhe von 20 Millionen Euro verkündet, welcher
der Unterstützung von bis zu zwölf Entwicklungsländern bei ihrer
Umsetzung ihrer nationalen Klimaziele im Bereich Landnutzung und
Landwirtschaft dienen soll. Dabei stehen die Anpassung an den
Klimawandel und eine emissionsarme Landwirtschaft im Vordergrund.
Die Fördermittel stammen aus der Internationalen
Klimaschutzinitiative (IKI). „Bisher haben Landnutzung und
Landwirtschaft in der internationalen Klimadiskussion viel zu wenig
Beachtung gefunden. Böden sind jedoch nach den Ozeanen der
größte Kohlenstoffspeicher der Erde. In ihnen befindet sich mehr
CO2 als in allen Wäldern und der Atmosphäre zusammen.
Übernutzung und Erosion setzen aber große
Mengen CO2 aus Böden
frei. Zudem stellt die Anpassung an den Klimawandel der
Landwirtschaft gerade in Entwicklungsländern vor immer größere
Herausforderungen. In Ländern also, in denen
Nahrungsmittelsicherheit und Einkommen aus der Landwirtschaft
besonders hohe Priorität haben. Die Landwirtschaft ist aber auch ein
großer Emittent von Treibhausgasen. Das sind die Themen, die wir
jetzt gemeinsam mit unseren Partnerländern in Angriff nehmen
wollen", erklärte Schulze. Das neue Förderprogramm des
Bundesministerium für Umwelt (BMU), der United Nations
Development Programme (UNDP) und der FAO soll
Entwicklungsländer bei der Umsetzung ihrer nationalen Ziele in
wichtigen landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten und bei der
Landnutzung zu unterstützen. Das Programm ist für den Zeitraum
von 2020 bis 2025 geplant.
13.12.2019: Bayern verstärkt ASP-Prävention
Angesichts der verstärkten Gefahr der
Afrikanischen Schweinepest (ASP) will Bayern
die Prävention stärken und hat den
entsprechenden Rahmenplan neu aufgelegt, wie
das bayerische Staatsministerium für Umwelt und
Verbraucherschutz mitteilt. In dem Rahmenplan
werden alle notwendigen Informationen für die
Umsetzung von Maßnahmen zur Prävention und
Bekämpfung der ASP gebündelt. Als eine wichtige
Maßnahme sollen die jagdlichen Maßnahmen zur
Reduzierung der Wildschweinepopulation
weitergeführt werden. Bayern stellt für ein
entsprechendes Anreizprogramm 1,5 Millionen
Euro zur Verfügung. Auch werden verendet
aufgefundene, verunfallte oder auffällige
erlegte Tiere auf das Virus untersucht, um
einen möglichen Viruseintrag frühestmöglich zu
erkennen. Um die Bevölkerung für die Erkrankung
und die Eintragswege
zu sensibilisieren, wurde
ein entsprechendes Faltblatt in 18 Sprachen
erstellt. Es richtet sich besonders an
Reisende, Transporteure, Berufskraftfahrer,
Jäger und Saisonarbeitskräfte. Bayerns
Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu
heute in München: „Das Bayerische
Umweltministerium beobachtet die aktuelle
Situation genau und steht in engem Austausch
mit der EU, dem Bund sowie den Nachbarstaaten.
Bayern bereitet sich intensiv vor. Zum Schutz
der bayerischen Tierhalter hat die
Staatsregierung frühzeitig ein umfassendes
Maßnahmenpaket verabschiedet. Wir tun alles, um
den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in
Bayern zu verhindern. Um unsere Behörden vor
Ort bestmöglich auf alle Szenarien
vorzubereiten, haben wir unseren Rahmenplan neu
aufgelegt und an die aktuelle Lage angepasst."
13.12.2019: Aviäre Influenza in Großbritannien
In Großbritannien ist ein niedrig pathogener
Erreger der Aviären Influenza vom Typ H5
nachgewiesen worden. Wie die Weltorganisation
für Tiergesundheit mitteilt, ist ein
Masthähnchenzuchtbetrieb mit 27.000 Tieren
betroffen, die getötet werden mussten,
um eine
weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Der
betroffene Betrieb liegt im englischen Mid
Suffolk. Zuletzt war ein Erreger der Aviären
Influenza im Jahr 2016 in Großbritannien
nachgewiesen worden.
13.12.2019: VIER PFOTEN im Einsatz für Streuner in der Ukraine
Vor gut sieben Jahren, als die ukrainische Regierung im Vorfeld der
dort stattfindenden Fußball-Europameisterschaft begann, streunende
Tiere brutal zu töten, hat die internationale Tierschutzorganisation
VIER PFOTEN begonnen, mit dem Streunerprojekt freilebenden
Hunden und Katzen zu helfen. Seitdem hat die Organisation mit Hilfe
von ansässigen Veterinärmedizinern bereits 25.000 Tiere human
eingefangen, kastriert, geimpft und wenn nötig behandelt. „Unser
Team vor Ort schult Hundefänger und Tierärzte, wie sie
internationales Fachwissen für ihre lokalen Herausforderungen
anwenden. Anhand der jährlichen Zählungen sehen wir, dass die
Städte, die die Arbeit von VIER PFOTEN fortsetzen, deutlich weniger
Streuner aufweisen“, betont Alesya Lischyshyna, Leiterin des
Streunerprojekts von VIER PFOTEN in der Ukraine. Allein im laufenden
Jahr
konnten knapp 3000 Streunerhunde und -
katzen behandelt werden. Gerade die Tollwutimpfung sei in dem Land
sehr wichtig, denn die Ukraine ist das Land mit dem höchsten
Aufkommen von Tollwutfällen in Europa. Um eine Ausbreitung des hoch ansteckenden Virus zu
verhindern, impft VIER PFOTEN streunende Hunde und markiert sie
zur Sensibilisierung der Bevölkerung mit einer blauen Ohrmarke.
„Wenn die Leute die blaue Ohrmarke sehen, wissen sie, dass das Tier
gegen Tollwut geimpft und kastriert ist. Durch die Sensibilisierung der
Bevölkerung wollen wir Missverständnisse und Ängste gegenüber den
Tieren abbauen, um gewalttätige Mensch-Tier-Konflikte zu
vermeiden. Das Töten der Tiere ist keine nachhaltige Lösung. Deshalb
ist es ein wichtiger Aspekt unseres Projekts, die Menschen über die
Situation der Tiere und unsere Arbeit vor Ort aufzuklären“, erklärt
Lischyshyna abschließend.
12.12.2019: TV-Tip: Steigende Pegel - wenn das Wasser kommt
Der Klimawandel lässt das Eis schmelzen, die Eisbären aussterben und die Meeresspiegel steigen. Um wie viele Zentimeter der Meeresspiegel steigen und das Land unter Wasser setzen wird, ist bislang unter Experten strittig. Einige Wissenschaftler korrigieren die Zahlen derzeit stark nach oben. Entscheidend wird die weitere Entwicklung Grönlands und der
Antarktis sein. Bereits im Jahr 2100 könnten sich die Küsten unseres Planeten stark verändert haben. Mit dem Anstieg der Meeresspiegel und den Folgen für die Küstenanrainer und ihrer Bevölkerung befasst sich die am Donnerstag um 20:15 Uhr in 3sat ausgestahlte Dokumentation "Steigende Pegel - wenn das Wasser kommt".
12.12.2019: Bericht der IUCN stärkt Arbeit der Zoos
Durch die Mithilfe von zoologischen Gärten konnten zuletzt zehn
Tierarten von der Roten Liste in ihrem Bedrohungsstatus
herabgestuft werden. Das verkündete die Weltnaturschutzunion
IUCN. Unter anderem konnte die Guam-Ralle, ein kleiner,
flugunfähiger Vogel, durch Nachzuchten in Zoos nun auf einer im
Pazifik gelegenen Insel erfolgreich wieder angesiedelt werden,
nachdem diese Vogelart als bereits ausgestorben galt. Damit konnte
die Wirkung der zoologischen Gärten für den Artenschutz belegt
werden. „Natürlich bestärkt uns der Bericht der IUCN in unserem
Handeln", sagt Volker Homes, Geschäftsführer des Verbandes der
Zoologischen Gärten (VdZ). „Für uns heißt das, dass die Natur sich
erholen kann, wenn man ihr nur mit vereinten Kräften auch die
Chance dazu gibt." Der Loro Parque auf Teneriffa beispielsweise hat
dazu beigetragen, dass
der Status des Mauritiussittichs von "stark
gefährdet" zu "gefährdet" herabgestuft werden konnte. „Die
erfolgreiche Wiederansiedelung einer bedrohten Art ist ein
ungeheurer Erfolg für den Artenschutz der international vernetzten
Zoos", sagt der Geschäftsführer des VdZ weiter. „Sie ist Höhepunkt
und Lohn für die kostenintensive, auf Dekaden angelegte Arbeit
unserer wissenschaftlich geleiteten Einrichtungen." „Angesichts der
traurigen Tatsache, dass sich zwar der Bedrohungsstatus von zehn
Arten auf der Roten Liste verbessert hat, aber zeitgleich 73 Arten
schlechter als zuvor eingestuft werden mussten, steigt die
Bedeutung moderner Zoos", ergänzt Homes. „Unser Beitrag zum
Erhalt der Artenvielfalt ist unersetzbar. In vielen Fällen schützen wir
die letzten Exemplare ihrer Art und bringen sie – wenn es sinnvoll ist –
wieder in die Natur."
12.12.2019: Kontinuierlicher Sauerstoffrückgang in den Ozeanen
Der Bericht der International Union for Conservation of Nature
(IUCN), der auf der Weltklimafonferenz in Madrid präsentiert wurde,
beschreibt deutlich eine kontinuierliche Abnahme von Sauerstoff in
den Ozeanen. Das hat zur Folge, dass sich das biologische,
chemische und physikalische Gleichgewicht in den Meeren
verschiebt und damit die Lebensräume der Meeresbewohner bedroht.
Der Sauerstoffverlust in den Ozeanen ist in erster Linie auf die
Erderwärmung zurückzuführen, aber auch überdüngte
Küstengewässer und Veränderungen in der Ozeanzirkulation tragen dazu
bei. „Die globale Erwärmung trägt aber ihren Teil dazu bei, denn
wärmeres Wasser kann weniger Sauerstoff aufnehmen, das dann von
der Oberfläche in die
tieferen Schichten des Ozeans transportiert
wird“, erklärt Dr. Lothar Stramma, Ozeanograph am GEOMAR
Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, das mit ihren
Forschungsergebnissen an der Erstellung des IUCN-Berichts
mitgewirkt hat. Die ForscherInnen vom GEOMAR haben Ihre
Erkenntnisse insbesondere im Rahmen des von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichs
(SFB) 754 „Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen
Ozean“ gewonnen. So konnte der Kieler Ozeanograph Dr. Sunke
Schmidtko in einer seiner Arbeiten nachweisen, dass der globale
Sauerstoffgehalt in den vergangenen 50 Jahren um mehr als zwei
Prozent zurückgegangen ist.
12.12.2019: Tierschutzbericht der Regierung stößt auf scharfe Kritik
Am Dienstag, den 11.12.19, wurde der Tierschutzbericht für die Jahre 2015 bis 2018 von
Bundeslandwirtschaftsministerin Dr. Julia Klöckner im Bundeskabinett vorgestellt.
Diesen hat die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN als
Armutszeugnis der Regierung tituliert. „Nach wie vor werden Ferkel
betäubungslos kastriert, männliche Küken nach dem Schlüpfen
getötet und Welpen im Internet unreguliert von Kriminellen verkauft.
Bei einem nur alle vier Jahre erscheinenden Bericht bedeutet dies
vier Jahre Stillstand für den Tierschutz. Das im Bericht als Highlight
angepriesene freiwillige Tierwohlkennzeichen ist in Wahrheit ein
Tiefpunkt für den Tierschutz: Es täuscht die Verbraucher und hilft
den Tieren nicht. Auf die Spitze treibt es die Ministerin mit dem
Versuch, die illegale Haltung von Sauen in zu engen Kastenständen
nachträglich zu legalisieren. Der aktuelle
Tierschutzbericht ist ein
Armutszeugnis und Augenwischerei, denn er enthält tatsächlich
keinen Tierschutz“, äußert der Geschäftsführer von VIER PFOTEN,
Rüdiger Jürgensen, seine Kritik. Besonders kritisiert die Organisation,
dass Ministerin Klöckner ein rechtsgültiges Gerichtsurteil zu der
Kastenhaltung von Zuchtsauen offenbar ignoriert und stattdessen
den entsprechenden Passus aus der überarbeiteten
Haltungsverordnung für Schweine streichen lassen will. Auch bei der
betäubungslosen Ferkelkastration, den Lebendtiertransporten in
Drittländer sowie dem Töten von männlichen Küken sei ein bereits
vier Jahre dauernder Stillstand in der deutschen Politik zu
beobachten. Zudem hätte die Bundesregierung sowohl gegen den
illegalen Welpenhandel als auch gegen die sogenannten Qualzuchten
keine wirksamen Maßnahmen entwickelt.
12.12.2019: Keine Kennzeichnungspflicht für Katzen in der Schweiz
Die Schweiz wird auch künftig keine verpflichtende Kennzeichnung von Katzen mittels elektronischen Chips einführen. Der Nationalrat hat am vergangenen Dienstag einen entsprechenden Antrag der Wissenschaftskommission mit 97 zu 88 Stimmen abgelehnt. Darin wurde die Pflicht zur elektronischen Identifizierung aller Katzen gefordert. Nicht identifizierte Katzen
sollten demnach auch ohne Einverständnis der HalterInnen sterilisiert werden dürfen. Als Argumente für eine verpflichtende Kennzeichnung von Katzen wurden eine vereinfachte Rückgabe entlaufener Katzen an ihre Halter oder eine leichtere Identifikation in Zusammenhang mit Verkehrsunfällen angegeben. Für Hunde gilt die Kennzeichnungspflicht bereits seit Jahren.
11.12.2019: Impfstoff bewirkt sterile Immunität gegen ASP
Wissenschaftler aus den USA ist es angeblich gelungen, mit Hilfe eines Impfstoffs eine sogenannte sterile Immunität gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) zu induzieren. Demnach würde ein geimpftes Schwein die ASP-Viren vollständig eliminieren können und somit wäre es weder Virusträger noch Virusausscheider. Allerdings sei
dies bislang nur experimentell bei einer Infektion mit einem Virusstamm aus Georgien gelungen, wie die Wissenschaftler des Agricultural Research Service (ARS) auf Biorxiv schreiben. Biorxiv ist ein Preprint-Server für Biologie, der auch Artikel enthält, die noch nicht durch unabhängige Wissenschaftler geprüft und zertifiziert wurden.
11.12.2019: 250.000 Lebensmittelkontrollen entfallen - weitere Absenkung geplant
Etwa jede dritte vorgeschriebene Lebensmittel-Kontrolle findet aufgrund von Personalmangel nicht statt. Damit entfallen rund 250.000 Kontrollen pro Jahr. Besonders viele Kontrollen unterbleiben in Berlin und Bremen. Das ergab eine aktuelle Analyse von foodwatch. Da diese Situation so unhaltbar ist, plant Bundesverbraucherschutzministerin Julia Klöckner (CDU) nun eine Absenkung der
vorgeschriebenen Pflicht-Kontrollen. Ein Aufstocken des Personals ist hingegen nicht in Sicht. Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch ruft die Verbraucherinnen und Verbraucher daher auf, eine Petition zu unterschreiben, die sich gegen ein Absenken der Lebensmittelkontrollen ausspricht, um auch in Zukunft die Sicherheit der Lebensmittel noch gewährleisten zu können.
11.12.2019: Brandenburg ordnet verstärkte Wildschweinebejagung an
Um das Risiko des Eintrages der Afrikanischen
Schweinepest 8ASP) nach Brandenburg zu reduzieren,
hat Brandenburg u.a. die verstärkte Bejagung
der Wildschweine angeordnet. Die entsprechende
Verordnung soll noch diese Woche wirksam werden
und betrifft die Landkreise Uckermark, Barnim,
Märkisch-Oderland, Oder-Spree, Spree-Neiße,
Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz sowie
die kreisfreien Städten Frankfurt (Oder) und
Cottbus, die im direkten Grenzbereich zu Polen
liegen, wo die ASP immer näher an die deutsche
Grenze heranrückt. Zudem soll eine verstärkte
Fallwildsuche in einem Abstand von bis zu 15
Kilometern zur polnischen Grenze angeordnet
werden, um möglichst früh
eventuell erkrankte
und verendete Tiere zu erkennen. Darüber
hinaus ist auch eine Anordnung zur
Anzeige und Probennahme zur virologischen
Untersuchung jedes verendet aufgefundenen
Wildschweins in den grenznahen Gebieten geplant.
Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher
(Bündnis 90 / Die Grünen) bringt sogar die
Errichtung lokal und zeitlich begrenzter
mobiler Wildschutzzäune entlang der
Hochwasserschutzanlagen an der deutsch-
polnischen Grenze ins Gespräch. Das Land hat erste
Zäune bereits beschafft und steht über einen
möglichen Einsatz mit den Kreisbehörden in
Kontakt. Zuvor will man sich jedoch mit
Polen und allen an Polen angrenzenden
Bundesländern abstimmen.
10.12.2019: Queensland will nach Buschbränden Schutz von Koalas verbessern
Bereits seit Wochen wüten im Osten Australiens verheerende
Buschfeuer, denen auch Hunderte von Koalas zum Opfer gefallen
sind. Zudem wurden zahlreiche Lebensräume der Beuteltiere
zerstört. Der Bundesstaat Queensland strebt nun die Verbesserung
des Schutzes der nur in Australien lebenden Tiere an. Dafür sollen im Südosten des Staates
mehr als 570.000 Hektar als Koala-Prioritätsgebiet ausgewiesen
werden. Waldrodungen
sollen hier in Zukunft stärker begrenzt
werden, damit die Tiere, die vor allem in Bäumen leben, besser
geschützt werden. „Koalas sind eine ikonische Spezies des Staates,
sie haben eine nationale und internationale Bedeutung, und die
Queenslander wollen sie geschützt sehen“, betonte Umweltministerin
Leeanne Enoch. Bis Ende Januar 2020 können Einwohner des
Bundesstaates nun Kritik oder Anregungen zu dem Plan äußern.
10.12.2019: Deutschland rückt im Klima-Index auf Rang 3 vor
In der vergangenen Woche ist auf dem Klimagipfel in Madrid der Index
der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch vorgestellt worden.
Demnach liegt Deutschland nach dem Jahrhundertsommer im Jahr 2018
erstmals in der 14-jährigen Geschichte des Klima-Risiko-Index hinter
Japan und den Philippinen auf dem 3. Rang. In Deutschland forderte
die anhaltende Hitze 1.234 Todesopfer und verursachte in Kombination mit der
lang anhaltenden Dürre über 1,3 Milliarden US-Dollar an Schäden in
Kaufkraftparitäten. Allein die Schäden in der Landwirtschaft werden
mit rund 700 Mio. Euro beziffert. Insgesamt verzeichnete
Deutschland 2018 rund 5 Mrd. US-Dollar (4,5 Mrd. Euro) Schäden
durch Wetterextreme. „Der Klima-Risiko-Index zeigt, dass massive
Klimawandelfolgen weltweit zunehmen - sie treffen immer öfter auch
Industrienationen wie Deutschland oder Japan. Folgen von
Extremwetter wie Dürren, Überflutungen oder Hitzewellen führen
auch hierzulande zu Todesopfern und großen Schäden",
sagt Dr. Maik
Winges, einer der Autoren des Index. Wenn man jedoch den
Langfrist-Index der letzten 20 Jahre betrachtet, sind die
Entwicklungsländer mit niedrigem oder niedrigem mittleren
Einkommen noch größeren Risiken ausgesetzt als Deutschland, da
die Hauptverursacher des Klimawandels diese Länder für erlittene
Schäden und Verluste nicht entschädigen. Neben Hurrikanen, die in
Ländern wie beispielsweise Puerto Rico massive Schäden
verursachten, ist aber noch ein weiterer Trend zu sehen: „Wir
beobachten in Ländern wie Haiti, den Philippinen oder Pakistan in so
kurzen Abständen wiederkehrende extreme Wetterlagen, dass diese
Länder kaum Gelegenheit haben, sich nach Wetterkatastrophen zu
erholen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass arme Länder nicht nur bei
der Anpassung an den Klimawandel, sondern auch bei nicht mehr
vermeidbaren Schäden und Verlusten Unterstützung von den
Hauptverursachern des Klimawandels erhalten", sagt Vera Künzel,
Co-Autorin des Index.
10.12.2019: Schafzuchtprogramm in Neuseeland gegen den Klimawandel
In Neuseeland werden rund 30 Prozent der Treibhausgase von
Weidetieren produziert. Um an diesem Punkt anzusetzen, hat ein
Forscherteam in einer mehrjährigen Studie an einem genetischen
Schafzuchtprogramm gearbeitet und nun als Weltneuheit einen
Methanzuchtwert eingeführt, wie agrarheute berichtet. Laut
Informationen der Branchenorganisation Beef+Lamb New Zealand
konnten die ForscherInnen belegen, dass einzelne Schafe
unterschiedliche Methanemissionen aufweisen und diese Eigenschaft
an die nächste Generation weitergegeben wird. In einem speziellen
Methanzuchtwertprogramm sollen nun die „schadstoffarmen“ Tiere
identifiziert werden. Teilnehmende Züchter müssen ihre Schafe in
transportablen Akkumulationskammern messen lassen, um
herauszufinden,
ob ihre Tiere für dieses Programm geeignet sind. In
diesen Kammern werden innerhalb von zwei Wochen zweimal die
Gasemissionen gemessen. Der Methanzuchtwert wird dann
zusammen mit weiteren genetischen Werten berechnet.
„Methanzuchtwert ist ein Instrument, um die Verpflichtungen des
landwirtschaftlichen Sektors zum Klimaschutz durch Senkung der
Treibhausgasemissionen umzusetzen", erklärte Sam McIvor,
Geschäftsführer der Branchenorganisation. Daneben arbeiten
Forscher an weiteren Maßnahmen der Methanemissionsreduzierung,
wie beispielsweise der Züchtung spezieller Futterpflanzen oder der
Veränderung der Pansenmikroben. Neben der Einbringung von
methanreduzierenden Verbindungen in den Pansen werde auch an
der Entwicklung eines Impfstoffes gegen diese Mikroben gearbeitet.
09.12.2019: Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum
In gut zwei Wochen ist Heiligabend und die heiße Phase der Weihnachtseinkäufe
hat begonnen. Aus diesem Anlass weist das Bundesamt für
Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) der Schweiz erneut darauf hin,
dass keine Tiere verschenkt werden sollten. Sie können nicht, wie
andere Geschenke, bei Nichtgefallen einfach wieder umgetauscht
werden und sollten daher auf keinen Fall leichtfertig angeschafft werden. Viele
Punkte gibt es zudem zu bedenken, bevor ein Tier einziehen kann. Denn ein Heimtier bedeutet, dass sich
jemand dauerhaft um das neue Familienmitglied kümmern kann.
Die hektische Vorweihnachtszeit eignet sich nicht für eine wohlüberlegte und verantwortungsbewusste
Kaufentscheidung. Viele Fragen müssen zuvor durchdacht und beantwortet werden, z.B. wer passt während der Urlaubszeit auf
das Haustier auf? Auch sollten sich die neuen Besitzer bewusst
machen, dass auch der finanzielle Aufwand für Futter und
Tierarztbesuche mit einkalkuliert werden muss. Gerade wenn Kinder
beschenkt werden sollen, sind es doch meist die Eltern, die letztendlich die
Verantwortung für das Tier tragen müssen.
09.12.2019: Gegen Dürre resistente Gene in Eichen entdeckt
Ein Forscherteam der Goethe-Universität in Frankfurt konnte in einer
Studie Gene in Eichen identifizieren, die die Bäume resistenter gegen
Trockenheit in Dürrezeiten machen könnten. „Wenn wir wissen, wie
Baumarten auf der molekularen Ebene auf Trockenheit reagieren,
verstehen wir besser, wie sich der Klimawandel auf die europäischen
Wälder auswirkt“, sagt Peter Kotrade, Erstautor der Studie und
Biologe am Institut für Ökologie, Evolution und Diversität am
Fachbereich Biologie der Goethe-Universität. „Unsere Studie
bestätigt vorherige Ergebnisse an Modellpflanzen zum ersten Mal an
Waldbäumen und zeigt zudem detaillierte Expressionsmuster für die
ausgewählten Gene. Das trägt zum Verständnis der molekularen
Reaktion von Eichen auf Dürreperioden bei. Künftig könnte dieses
Wissen dazu genutzt werden, um bei Waldbegründungen und
Aufforstungen auszuwählen, welche Bäume gepflanzt werden“, so der
Biologe weiter. In ihrer Studie haben die WissenschaftlerInnen die
Gene der heimischen Stieleiche sowie der südeuropäischen
Flaumeiche und Steineiche analysiert. Ihr Fokus lag auf 12 Genen, die
als potenziell bedeutsam für die Resistenz gegenüber Trockenheit
gelten. Die Bäume und ihre Gene wurden über einen Zeitraum von
zwei Jahren untersucht und einzelne Gen-Sequenzen erstellt. Bei
einigen Genen konnten die ForscherInnen so vorherige Funde an
krautigen Pflanzen bestätigen, die darauf hinwiesen, dass die Gene
während extremer Trockenperioden verstärkt abgelesen werden. Bei
anderen Genen war dieser Mechanismus bisher noch nicht bekannt.
09.12.2019: Gericht ordnet jährliche Schafschur an
Das Verwaltungsgericht Trier hat einen Schäfer aus der Eifel per
Anordnung dazu verpflichtet, seine Schafe mindestens einmal pro
Jahr zu scheren. Die Klagen gegen diese Anordnung seitens des
Schäfers wurden zurückgewiesen. Mitarbeiter des Veterinäramtes
hatten bereits im Jahr 2016 unter anderem das Fehlen eines
Unterstandes sowie den Pflegezustand der Altschafe beanstandet. Im
Juli des vergangenen Jahr stellte die Amtstierärztin bei einer weiteren
Kontrolle dann fest, dass zahlreiche Altschafe nicht geschoren waren,
was bei einigen Tieren bereits zu einer schnellen und pumpenden
Atmung geführt hatte. Trotz telefonischer
Zusicherung der Schur ließ
der Schäfer einige der Tiere weiterhin ungeschoren, was die
Erlassung einer tierschutz- und tierseuchenrechtlichen Verfügung
nach sich zog. Das Gericht erklärte, dass eine nicht erfolgte Schur
einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstelle, wonach Tiere
ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend angemessen zu
pflegen seien. Die jährliche Schur gehöre zur erforderlichen Pflege,
da die Schafe keinen natürlichen Wollwechsel aufwiesen. Andernfalls
drohe ein Verfilzen des Vlieses, wodurch das
Wärmeregulationsempfinden der Tiere empfindlich gestört werde, so
das Gericht.
09.12.2019: Maßnahmen für den Ausbruchsfall der ASP werden verstärkt
Nachdem die Afrikanische Schweinepest (ASP) in der vergangenen Woche
bis auf 40 Kilometer an die deutsch-polnische Grenze herangerückt
ist, wird die EU-Kommission das in Westpolen eingerichtete
Restriktionsgebiet bis zur deutsch-polnischen Grenze ausweiten. Zur
Beratung über weitere Maßnahmen und zum Informationsaustausch
werden im Laufe der Woche Veterinäre aus Polen und Deutschland
zusammenkommen. Weiterhin hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner
die zuständigen Landesministerien und verschiedene
Bundesministerien zur Unterstützung bei der Aufklärung über die
ASP aufgerufen. Darunter fällt die Sensibilisierung von Reisenden wie
beispielsweise Fernfahrern, Jägern und Landwirten,
aber auch
Mitgliedern der Bundeswehr und Pflegekräften, die im betroffenen
Gebiet im Einsatz sind. Betriebe werden angemahnt, die
Sicherheitsmaßnahmen der Schweinehaltungshygiene-Verordnung
strikt einzuhalten. Welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden
müssen, werden die Bundesländer in Kürze entscheiden. Neben der
umfangreichen Präventions- und Aufklärungsarbeit, ist das BMEL
auch auf den Ernstfall vorbereitet. Kontinuierlich werden notwendige
Anpassungen im Tiergesundheits- und im Jagdrecht geprüft. Sollte
die ASP auch in Deutschland ausbrechen, soll beispielsweise zur
Eindämmung der Tierseuche sichergestellt werden, dass die
Schwarzwildreduzierung zielgerichtet erfolgen kann.
06.12.2019: Stammzellen zur Heilung von Knochenbrüchen im Einsatz
In einer Studie des Klinikums der LMU München läuft noch bis Mai 2020
eine Studie, in der die Stammzellentherapie als
Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmaßnahmen bei nicht
heilenden Knochenbrüchen untersucht wird. „Wenn mehrere Knochen
betroffen sind, kann der Körper so überfordert sein, dass er es nicht
mehr von selbst schafft, alle Knochen zum Heilen zu bringen“, erklärt
Privatdozent Dr. Christian Ehrnthaller, Oberarzt der Klinik für
Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Klinikums
der LMU München und Leiter der Orthounion-Studie. Für die
Untersuchung einer neuen Form der Stammzellentherapie werden
den Teilnehmer Stammzellen aus dem Knochenmark mit einer Spritze
entnommen, die im nächsten Schritt im Labor des Instituts für
klinische Transfusionsmedizin Ulm (IKT) des Deutschen Roten
Kreuzes
auf die 100- bis 200-millionenfache Dosis vervielfacht
werden. Anschließend werden die Stammzellen in Kombination mit
einem künstlichen Knochenersatzmaterial operativ in den
fehlverheilten Knochen eingesetzt, um so die unverheilte Bruchstelle
zu füllen. „Was anfangs wie krümelige, kreideartige weiße Masse
aussieht, entwickelt sich mit der Zeit zu festem Knochenmaterial“,
beschreibt PD Dr. Ehrnthaller, der den Vorteil der Stammzellen vor
allem in der hohen Heilungspotenz und die beliebige
Wiederholbarkeit sieht. Bislang sind drei Patienten mit Schienbein-
und Oberschenkelbrüchen erfolgreich mit dem neuen Verfahren
behandelt worden. Noch können Patienten in die Studie
aufgenommen werden. Ausschlusskriterien sind allerdings
Infektionskrankheiten, Tumor-, Knochen- und Hormonerkrankungen.
06.12.2019: Online-Rechner ermittelt Auswirkungen von Fleischkonsum
Ein neues Online-Tool errechnet in wenigen schnellen Schritten die
CO2-Belastung durch den persönlichen Fleischkonsum und zeigt die
dadurch entstehenden Klimaauswirkungen auf. Blitzschnell rechnet das Tool zudem
aus, wie viele Ressourcen bei einem Ersatz des Fleisches durch
alternative Proteinquellen gespart würden. „Viele wollen einen Beitrag
zum Klimaschutz leisten. Aber das Thema ist abstrakt und so
komplex, dass die meisten nicht wissen, wie und wo sie am besten
beginnen. Unser Rechner liefert einen konkreten Ansatz. Wir zeigen
auf welche Fleischmengen sich
der eigene Konsum im Laufe der Zeit
summiert. Und welche Ressourcen dafür aufgewendet werden
müssen und in welchem Umfang das Klima dadurch belastet wird. Wir
zeigen aber auch, wie sich schon durch kleine Anpassungen der
eigenen Ernährung große Veränderungen umsetzen lassen", erklärt
Tim Lilling, Projektleiter von blitzrechner.de. Das Online-Tool zeigt
außerdem auf, warum der CO2-Ausstoß durch Fleischproduktion
enorm ist und wie der Verbraucher mit wenigen Schritten seinen
eigenen Verbrauch reduzieren kann.
06.12.2019: TV-Tipp: Die Qualen der Weihnachtsgänse
Die Weihnachtszeit verbinden viele Menschen automatisch mit einer
Gans auf dem Teller. Doch meist stammen die Weihnachtsgänse aus
osteuropäischer Massenproduktion, wo die Tiere teils unter
katastrophalen Bedingungen gehalten werden. Einen Grund für die
Billigpreisgans sehen Experten in der sogenannten
Quersubventionierung. Jürgen Stellpflug, Testwatch, erklärt: „Wenn
ich eine Gans kaufe, die beispielweise jetzt beim Discounter derzeit
unter 6 Euro pro Kilo kostet und sogar aus Freilandhaltung stammt,
also aus einer Haltung die tatsächlich ein bisschen besser ist, dann
ist diese Gans mutmaßlich und ganz wahrscheinlich mehrmals in
ihrem Leben gerupft worden. Ihr wurden die Daunen, die Federn
ausgerissen. An diesen Daunen da verdient der Mäster dann schon
so viel Geld, dass
er das Fleisch billig hergeben kann." Die Tiere werden ohne
Betäubung gerupft, entstandene Verletzungen zugenäht. Auch dies
geschieht, ohne dass
die Gänse betäubt werden. Ein weiteres unermessliches Leid
bedeutet auch die Stopfmast für die Gänse. Gerade in Ungarn,
Bulgarien und Frankreich ist die Stopfleber eine Delikatesse
und die
Produktion legal. Hier werden große Mengen an Maisbrei mehrmals
täglich mit Druck in die Mägen der Tiere gepresst.
Dr. Anna Kirchner vom Deutschen Tierschutzbund erläutert: „Mit dem
Stopfen erleiden die Tiere massive Verletzungen der Speiseröhre und
durch die massive Futterzufuhr schwillt die Leber an, auf die 10 bis
12-fache Größe, und die Tiere sind krank, wenn sie geschlachtet
werden." Ohne Schlachtung würden sie an Leberverfettung versterben. „Wir fordern, dass Gänse in Deutschland
artgerecht gehalten werden und genug Platz haben in der Haltung,
und natürlich auch eine Badegelegenheit und genug Wasser für ihr
Pflegeritual zur Verfügung haben, und zudem fordern wir ein
Importverbot von Stopfleber und gerupften Daunen nach
Deutschland."
Aber auch in Deutschland gibt es Missstände. Zusammengepferchte Tiere
auf engsten Raum, gemästet mit Billigfutter und unter Einsatz von Antibiotika. Das Magazin PlusMinus hat das Thema Weihnachtsgans näher
beleuchtet: Die Doku "Alle Jahre wieder: Das grausame Schicksal der
Weihnachtsgänse" ist bis zum 04.12.2020 in der ARD-Mediathek
verfügbar.
05.12.2019: Dänemark erlaubt Hofschlachtungen
In Dänemark werden Hausschlachtungen von Rindern, Schweinen, Schafen oder anderen Tiere ab dem 1. Januar 2020 legal. Das bedeutet, diese Tiere dürfen unter bestimmten Voraussetzungen auf dem eigenen Hof anstatt im Schlachthof geschlachtet werden. Vorausgesetzt wird ein geeigneter Bereich, in welchem ein zugelassener Schlachthof die Tiere
töten und entbluten kann. Anschließend werden die Schlachtkörper dann zur Verarbeitung in den Schlachtbetrieb verbracht. Der Schlachthof ist dann entsprechend für die Einhaltung von Tierschutz- und Hygienevorschriften verantwortlich. Die Schlachtung unterliegt auch in diesem Fall der Kontrolle der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde.
05.12.2019: Zahl der Wolfsrudel in Deutschland steigt
In Deutschland lebten 2018/2019 über das gesamte Bundesgebiet verteilt, 105 Wolfsrudel. Die meisten Rudel sind mit 41 Rudeln in Brandenburg beheimatet, genauer gesagt in der Lausitz im Süden des Bundeslandes. 22 Wolfsrudel gibt es aktuell in Sachsen, 21 in Niedersachsen und 100 Tiere leben in Sachsen-Anhalt. Dies teilten das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) mit.
Zudem seien erstmals in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein einzelne ortstreue Wölfe bestätigt worden. Insgesamt sind demnach in Deutschland 257 erwachsene Wölfe erfasst. Somit ist ihre Zahl gegenüber dem vorangegangenen Monitoringjahr 2017/18 gestiegen. Damals lebten in Deutschland 77 Rudel, 40 Paare und 3 Einzelwölfe.
05.12.2019: EU-Umweltbericht fällt erschütternd aus
Europa hat ein enges Zeitfenster von zehn Jahren, um gegen den Artenverlust, die Auswirkungen des Klimawandels und den übermäßigen Verbrauch natürlicher Ressourcen vorzugehen. Zu diesem Schluss kommt der am heutigen Mittwoch veröffentlichte Bericht „Zustand der Umwelt“ der Europäischen Umweltagentur (EUA) und mahnt dringendes Handeln an. Europa stehe im Umweltbereich vor Herausforderungen von nie da gewesener Größenordnung und Dringlichkeit.
Insgesamt haben sich die Umwelttrends in Europa seit dem letzten
Umweltbericht der EUA von 2015 nicht verbessert. Die Bewertung der Umweltagentur zeigt, dass die meisten Ziele für 2020, insbesondere im Bereich der biologischen Vielfalt, nicht erreicht werden, aber immer noch die Möglichkeit zur Erreichung der längerfristigen Vorgaben und Ziele für 2030 und 2050 besteht.
Auch die Auswirkungen des Klimawandels, der Luftverschmutzung und der Lärmbelastung auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit geben nach wie vor Anlass zur Sorge. Die neue EU-Initiative "Green Deal" gäben jedoch auch Anlass zur Hoffnung.
05.12.2019: Zu viel Antibiotika in der konventionellen Putenhaltung
In mehr als 40% des untersuchten Putenfleisches aus
konventioneller Haltung sind im Jahr 2018 antibiotikaresistente Keime gefunden worden. Das sind
viermal so viele Nachweise als in Putenfleischproben aus ökologischer Haltung. Hier waren 11% der Proben positiv für MRSA. Wie das
Magazin Topagrar berichtet, fordert das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BLV) eine
Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Putenhaltung. Dr. Helmut
Tschiersky, scheidender
Präsident des BLV, appelliert an die Geflügelhalter,
einen größeren Wert auf die Gesundheit der Tiere zu legen. Das
Institut hatte gut 760 Proben auf das methicillin-resistente
Bakterium Staphylococcus aureus (MRSA) untersucht. Das Ergebnis
sei alarmierend! Prof. Michael Kühne von der
Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz stellte ergänzend zu
diesen Ergebnissen fest, dass es noch keine Ahndung von MRSA-
Befunden gebe. Er sieht die Wissenschaft mit einer
Grundlagenschaffung in der Pflicht.
04.12.2019: Juristen fordern Freigängerverbot für Katzen
Hauskatzen töten jedes Jahr Millionen von Vögeln, Reptilien und kleinen Säugetieren. Das wollen zwei Juraprofessoren der Universität Tilburg in den Niederlanden nun beenden, indem der Freigang für Katzen untersagt werden soll. Wie die Professoren in der Fachzeitschrift Journal of Environmental Law schreiben, könnte die korrekte Auslegung der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union sowie deren sogenannte Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie alle Katzen künftig zu einem Dasein als Stubentiger degradieren. Dies sei mit den Zahlen der Tiere, die jedes Jahr Katzen zum Opfer fielen, vertretbar. Allein in Deutschland sollen jedes Jahr bis zu 200 Millionen Vögel betroffen sein.
In Großbritannien sind es schätzungsweise 27 Millionen Vögel und 248 Millionen andere Wildtiere. In den USA wird die Zahl sogar mit 1,4 bis 3,7 Milliarden Vögel und 6,9 bis 20,7 Milliarden Kleinsäuger angegeben. Vor allem in Siedlungsbereichen führe dies dazu, dass sich bodenbrütende Singvögel und Reptilien kaum noch ansiedeln können. Daher sollten Katzen zumindest während der Brutzeit von April bis Juli nicht frei herumstreunen dürfen. Eine Glocke am Halsband schaffe hingegen keine Abhilfe, da immobile Jungtiere nicht die Flucht ergreifen können. Zudem könne sie dem sensiblen Gehör der Katze nicht zugemutet werden.
04.12.2019: Winterfütterung kann Rehe und Hirsche krank machen
Eine im Oktober 2019 veröffentlichte Forschungsarbeit unter
Mitarbeit der Vetmeduni Vienna hat gezeigt, dass eine
Winterfütterung von Wildwiederkäuern den Tieren schadet. Die
WissenschaftlerInnen konnten belegen, dass sich bei Rehen
(Capreolus capreolus) die Mikrobiotika im Pansen deutlich verändern
und dies negative Auswirkungen auf deren Gesundheit haben kann.
Untersucht wurden weibliche Rehe- eine Gruppe, die in einem Gebiet
mit zusätzlichen Fütterungsstellen lebten und eine weitere, die
ausschließlich auf natürliches Futter angewiesen waren. Dabei
stellten die ForscherInnen heraus, dass die Zusammensetzung der
Pansenbakterien der beiden Gruppen signifikant unterschiedlich
waren. „Die Ergebnisse unserer Studie lassen darauf schließen, dass
die Versorgung von
Rehen mit leicht fermentierbaren
Ergänzungsfuttermitteln im Winter die bakterielle Population im
Pansen von Rehen signifikant beeinflusst und ähnlich negative
Veränderungen wie bei domestizierten Wiederkäuern hervorrufen
kann“, beschrieben die LetztautorInnen der Studie, Stefanie Wetzels
und Gabrielle Stalder, ihre Analysen.
Demnach fördert beispielsweise auch bei Rehen leicht
fermentierbares Ergänzungsfuttermittel die Entwicklung von
Bakterienstämmen, die bei Hauswiederkäuern zu Azidosezuständen –
einer Störung des natürlichen Säure-Basen-Haushaltes – führen. „Die
Veränderung der Pansen-Mikrobiota durch die Winterfütterung lässt
eine negative Auswirkung auf den Gesundheitszustand von Rehen
vermuten“, so Wetzels und Stalder abschließend.
ASP nur noch 40 Kilometer entfernt
03.12.2019
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt immer weiter an Deutschland heran. Inzwischen ist nahe Nowogrod Bobrzanski, ca. 40 Kilometern von der deutsch-polnischen Grenze entfernt, ein infiziertes Wildschwein tot aufgefunden worden. Nowogrod Bobrzanski liegt im Westen der Woiwodschaft Lebus, wo bereits vor drei Wochen infizierte und an dem Virus verendete Wildschweine in ca. 80 Kilometer Entfernung von der Grenze zu Deutschland gefunden worden
sind. Außerdem ist das Virus nahe der Kreisstadt Zielona Gora (Grünberg), in rund 60 Kilometer Entfernung zu Deutschland, bei einem Wildschwein nachgewiesen worden. Unterdessen hat Dänemark seinen Wildschweinschutzzaun an der Grenze zu Deutschland fertiggestellt. Damit soll der Eintrag der ASP durch infizierte Wildschweine aus bzw. über Deutschland nach Dänemark verhindert werden.
03.12.2019: Agrargipfel mit guten ersten Ergebnissen
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), zeigte
sich zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen des
Agrargipfels im Berliner Kanzleramt. „Es ist ein guter Auftakt für
einen notwendigen Dialog, den wir jetzt intensivieren und fortsetzen
müssen“, beschrieb Rukwied den Auftakt der Gespräche über die
Zukunft der Landwirtschaft. Die Themen
Insektenschutz und
kooperativer Naturschutz anstatt pauschaler Verbote sollen bei dem
Dialogprozess zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft im Fokus
stehen. Zudem hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel für ein
Aktionsprogramm Insektenschutz, ein nationales Dialogforum und
eine Wertschätzungs-Kampagne für Landwirtschaft und Lebensmittel
stark gemacht.