01.03.2021: Sars-CoV-2-Mutationen sicher identifizieren
Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung des Friedrich-
Loeffler-Instituts (FLI) hat sich intensiv mit den Mutanten des Sars-
CoV-2-Virus auseinandergesetzt. Die WissenschaftlerInnen konnten
ihre Expertisen bündeln und haben gemeinsam ein Vorgehen zur
Bestimmung der Übertragbarkeit von neuen Virus-Mutanten
entwickelt. Schon verschiedene Mutanten des ursprünglichen
Coronavirus konnten in den zurückliegenden Monaten identifiziert
werden, allen voran die britische Variante B117 sowie die D614G-
Variante. Anhand von Tiermodellen konnten die Forschenden
darlegen, dass sich die D614G-Variante gegenüber dem
ursprünglichen Sars-CoV-2-Virus stärker bindet und sich in den
Zellen auch schneller vermehrt als das ursprüngliche Virus. „Mit
unserem Vorgehen können wir auch neu auftretende Mutationen
wie
die britische Variante B117 schneller und besser
charakterisieren“,
sagt Volker Thiel vom Institut für Virologie und Immunologie (IVI),
einer der vier Hauptautoren der Studie. Die Erkenntnisse sind für die
Bekämpfung neuer Mutanten, die überhand zu nehmen drohen, sehr
wichtig, da sie zeigen, wie ein Fitness-Vorteil von Virus-Varianten zu
höherer Übertragung führen kann. Am FLI
wurden hierzu experimentelle Studien mit Virusgemischen an den
Tiermodellen Frettchen und Hamster durchgeführt. Mittels
modernster Sequenzierung und PCR-Technik kann nun jede einzelne
Mutante oder die gezielte Kombination von Mutanten getestet
werden. Vor dem Hintergrund neu auftretender Virusmutationen
ermöglicht das Verfahren deren zeitnahe Bewertung sowie eine
schnelle Reaktion mit geeigneten Maßnahmen.
01.03.2021: Niedersächsischer Weg schreitet voran
Das Land Niedersachsen, das Landvolk, die Landwirtschaftskammer,
der BUND sowie der NABU Niedersachsen haben in der vergangenen
Woche weitere Eckpunkte für den gemeinsamen Niedersächsischen
Weg festgelegt. „Nach der Einigung der Partner im vergangenen Jahr
sind wir in einen intensiven Umsetzungsprozess eingetreten.
Wichtige Meilensteine haben wir bereits erreicht, so zum Beispiel die
verstärkte Umstellung der landeseigenen Domänen auf ökologischen
Landbau und die Einrichtung eines Wildnisgebiets im Solling. Andere
Maßnahmen, etwa die Konzipierung von Agrarumweltmaßnahmen
zum Moorbodenschutz, befinden sich auf einem guten Weg“, erklärte
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast
zufrieden. Bei ihrem
Treffen haben die Vertragspartner eine Vereinbarung zur Erhaltung
und Entwicklung des Biotopverbunds erarbeitet. „Ich freue
mich, dass wir weiter auf diesem guten Niedersächsischen Weg sind.
Nur gemeinsam mit Landwirtschaft und Naturschutz kann Politik
wirklich etwas für mehr Artenschutz erreichen. Dies will ich auch
noch einmal deutlich in Richtung der Bundes-Ministerinnen
formulieren: Wir wollen den Weg weiterhin gemeinsam gehen, der
Bund darf uns hier keine Steine in den Weg legen. Gleichwohl darf die
Bundesgesetzgebung nicht dazu führen, dass sich andere
Bundesländer vor ihrer Verantwortung drücken“, mahnte
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies abschließend.
01.03.2021: Retroviren verantwortlich für Krebserkrankungen bei Koalas
Die Population der Koalas ist nicht nur durch die zuletzt massiven
Buschbrände stark reduziert worden, sie wird auch durch häufige
Krebserkrankungen der Tiere bedroht. Eine Ursache für diese Häufigkeit
sehen internationale ForscherInnen unter der Leitung des Leibniz-
Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) in dem
sogenannten Koala-Retrovirus (KoRV). Retroviren sind als
Verursacher von Krebserkrankungen bekannt. KoRV dringen in das Erbgut einer
infizierten Keimzelle ein. Aktuell sind Kopien von KoRV im Erbgut der
gesamten Koala-Population von Queensland und New South Wales zu
finden, nachdem über einen Jahrtausende Jahre dauernden Prozess
die Eizellen oder Spermien infiziert worden sind. Die
WissenschaftlerInnen vermuten, dass die Invasion eines Genoms
durch ein Retrovirus erhebliche gesundheitliche Schäden
verursachen kann. „Jeder Koala trägt etwa 80 - 100 vererbte Kopien
von KoRV in seinem Genom. Die genomischen Orte der meisten
dieser Kopien unterscheiden sich zwischen Koalas, was auf eine
schnelle Ausbreitung und Anhäufung von KoRV-Kopien in der
Population hinweist. Jedes Mal, wenn sich ein Retrovirus kopiert und
wieder in das Genom einfügt, verursacht es eine Mutation,
die möglicherweise die Genexpression stört und für den Wirt
schädlich
sein könnte“, erklärt Prof. Alex Greenwood, Leiter der Abteilung
Wildtierkrankheiten am Leibniz-IZW. Koalas befinden sich in einem
sehr frühen Stadium dieses Prozesses, in dem das Retrovirus noch
aktiv ist und die gesundheitlichen Auswirkungen untersucht werden
können. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KoRV mit
mehreren Koala-Krankheiten in Verbindung gebracht werden kann.
Auf genomischer Ebene zeigen die Ergebnisse der aktuellen
wissenschaftlichen Arbeit, wie eng das Retrovirus mit der hohen
Häufigkeit von Krebsentstehung bei Koalas zusammenhängt“, erklärt
Gayle McEwen, Wissenschaftlerin am Leibniz-IZW. In einer anderen,
kürzlich veröffentlichten Forschungsarbeit zeigte ein
Wissenschaftsteam des Leibniz-IZW, dass im Koala-Genom alte
Retroviren vorhanden sind, die den schnellen Abbau von KoRV
unterstützen. Koalas befinden sich somit in einem Wettlauf. Sie
müssen also die negativen Auswirkungen von KoRV lange genug
überleben, damit das Virus abgebaut oder inaktiviert werden kann.
26.02.2021: ASP-Restriktionszonen in Sachsen werden ausgeweitet
Als Reaktion auf die steigende Zahl von ASP-Fällen im östlichen
Sachsen sollen die Restriktionszonen ausgeweitet sowie die mobile
Barriere durch einen festen Zaun ersetzt werden. Damit soll
verhindert werden, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) sich
weiter ausbreitet. Bislang sind „nur“ Wildschweine betroffen, mehr
als 700 Tiere verendeten bislang an der hochansteckenden Krankheit bzw. deren Kadaver wurden gefunden. Ein
Übergreifen der Tierseuche auf Hausschweinebestände hätte einen
enormen wirtschaftlichen Schaden zur Folge. Schon jetzt wirkt
sich der ASP-Ausbruch in Brandenburg und Sachsen negativ auf die
Schweinebauern aus. Das Fleisch lässt sich, wenn überhaupt, nur
noch zu niedrigeren Preisen verkaufen. Bereits jetzt sind seitens der
Regierung Sachsens hohe Geldsummen in die ASP-Bekämpfung
geflossen. Landessozialministerin Petra Köpping (SPD) fordert die
Unterstützung des Bundes, da das Land für ganz Deutschland
präventive Arbeit leiste.
„Je mehr wir hier abschirmen und je mehr wir Vorsorge und
Bekämpfungsmaßnahmen machen, umso sicherer sind die anderen
Gebiete in Deutschland“, erklärt Köpping.
26.02.2021: Tierschutzbund fordert Gesetze für Putenhaltung
Noch immer gibt es keine klaren Vorgaben für die Haltung von Puten.
Bislang existieren für HalterInnen lediglich freiwillige Vereinbarungen,
die keinen Ersatz für eine gesetzliche Regelung sein können, wie der
Deutsche Tierschutzbund moniert. „Dass gesetzliche
Haltungsvorgaben für Puten schlichtweg nicht existieren, ist
angesichts eines Staatsziels Tierschutz im Grundgesetz
unvorstellbar“, kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen
Tierschutzbundes. „Die Bundesregierung hat ihre Verantwortung
bisher gekonnt ignoriert, rechtlich bindende Angaben für eine
tierschutzgerechte Haltung von Puten vorzugeben. Dem Versprechen
im Koalitionsvertrag, dass man Lücken im Ordnungsrecht schließen
wolle, sind bis heute –kurz vor Ende der Legislaturperiode–
keine Taten
gefolgt.“ Selbst die vorhandenen freiwilligen
Vereinbarungen
entsprechen keineswegs einer tierschutzkonformen Haltung. Ein
Quadratmeter Stallfläche für bis zu fünf Puten reiche nicht
aus, damit die Tiere ihre arteigenen Bedürfnisse auch nur
ansatzweise ausleben können, so Schröder weiter. Neben gesetzlich
festgelegten Vorgaben für ausreichend Platz, Möglichkeiten für das
sogenannte Aufbaumen, das Bereitstellen von
Beschäftigungsmaterial und Zugang zu einem Außenklimabereich
fordert der Deutsche Tierschutzbund zudem ein Verbot des
Schnabelkürzens sowie häufige Kontrollen der Tierbestände. Bei MyVetelearn.de gibt es einen E-Learning-Kurs, der auf Maßnahmen zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes bei Puten eingeht.
26.02.2021: Räude bei Füchsen im Landkreis Rastatt
Im Landkreis Rastatt bei Baden-Baden sind mehrere Fälle der Fuchsräude
nachgewiesen worden. Das Landratsamt appelliert daher an die
HalterInnen von Hunden, besonders in der Region um Bühl wachsam
zu sein, da auch schon die ersten Infektionen bei Hunden aufgetreten
sind. Die hochansteckende Fuchsräude wird von Sarcoptes-Milben
verursacht. Sie graben Gänge unter der Haut des befallenen Tieres und Kot und Speichel der Parasiten verursachen
einen starken Juckreiz. Eine Übertragung kann sowohl durch
direkten Kontakt mit einem infizierten Tier als auch indirekt beim
Aufsuchen eines Fuchsbaus erfolgen. Die Milben sind sehr
hartnäckig und können unter Umständen mehrere Tage außerhalb
eines
Wirtstieres überleben. Bleibt die Krankheit unbehandelt,
kommt es zu
Hautverletzungen, Fellausfall, Abmagerung und bakteriellen
Sekundärinfektionen. Abhängig von der Populationsdichte der Füchsen kann
sich die Räude schnell verbreiten. Da die Tiere sich immer näher an
Ortschaften heranwagen und sich auch in Gartenhütten und Garagen
ansiedeln, werden die BürgerInnen gebeten,
Füchse nicht zu füttern. Sollten TierhalterInnen einen verstärkten Juckreiz
und Hautveränderungen bei ihren Tieren feststellen, sollte unbedingt
ein Tierarzt konsultiert werden.
Um schuppige und krustöse Hauterkrankungen beim Hund, die anhand von Fallbeispielen von der Dermatologin Dr. Astrid Thelen interaktiv besprochen werden, geht es auch in der Online-Fortbildung "Problemorientierte Dermatologie" von MyVetlearn.de.
26.02.2021: H5N8: Gefahr des Verzehrs von Geflügelfleisch unbedenklich
Eine Übertragung aviärer Influenzaviren über Lebensmittel auf den
Menschen ist nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand
unwahrscheinlich. Darauf verweist das Bundesinstitut für
Risikobewertung (BfR) anlässlich der erstmals nachgewiesenen
Übertragung der Geflügelpest auf mehrere MitarbeiterInnen eines
russischen Geflügelbetriebs. Für eine Infektion ist nach aktuellem
Stand der direkte Kontakt mit infiziertem lebendem Geflügel
ausschlaggebend.
Allerdings war bisher noch nicht die Übertragung durch rohe Eier bzw. Rohwursterzeugnisse aus
Geflügelfleisch von infizierten Tieren ausgeschlossen worden. Das BfR empfiehlt jedoch so oder so, die Hygieneregeln unbedingt einzuhalten. Dazu gehört auch eine separate Lagerung und Zubereitung sowie die akribische Reinigung
von verwendeten Geräten. Grundsätzlich wird ohnehin eine Garung von
Geflügelprodukten zur Abtötung verschiedener Krankheitserreger
empfohlen.
26.02.2021: Tierschutzpreis Baden-Württemberg 2021 ausgeschrieben
Auch in diesem Jahr können sich wieder Organisationen sowie
Einzelpersonen, die ein besonderes Engagement im Tierschutz
gezeigt haben, für den Tierschutzpreis Baden-Württemberg
bewerben. Für den mit 7.500 Euro dotierten Preis können bis zum 24.
Mai 2021 Bewerbungen eingereicht werden. „In Baden-Württemberg
gibt es zahlreiche engagierte Menschen und Organisationen, die sich
vorbildlich für das Wohl der Tiere einsetzen und unseren Dank und
unsere Anerkennung verdienen. Wir wollen daher besonders
herausragende und nachhaltige Leistungen auf diesem Gebiet
würdigen und schreiben 2021 erneut den Tierschutzpreis des Landes
aus. Ich freue mich auf viele interessante Vorschläge
und Bewerbungen“,
sagte Peter Hauk MdL, Baden-Württembergs
Minister
für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Mit dem Preis soll der
Tierschutz im Land weiter ausgebaut sowie anderen Personen einen
Anreiz geboten werden, sich ebenfalls zu engagieren. „Der aktive
Tierschutz ist nicht nur eine Aufgabe der Landesregierung, sondern
jedes Einzelnen. Wir alle tragen Verantwortung für den Schutz des
Lebens und Wohlbefindens unserer Mitgeschöpfe und können dies
durch unser Handeln gegenüber Tieren zum Ausdruck bringen“, so
Hauk weiter. Vorgeschlagen werden können nur Personen und
Organisationen, die ihre Tätigkeit innerhalb von Baden-Württemberg
ausüben. Die Preisverleihung ist für den Herbst diesen Jahres
anberaumt.
25.02.2021: Bioinvasoren in Niedersachsen auf dem Vormarsch
In Niedersachsen sind in der Jagdsaison 2019/2020 weit mehr
nicht heimische Tierarten, sogenannte Neozoen, erlegt worden als im Vorjahr.
Das geht aus dem gerade veröffentlichten Landesjagdbericht
2019/2020 des Landes Niedersachsen hervor. Die erhobenen Zahlen
über die Jagdstrecken sind auch ein Indiz dafür, dass sich die
Bioinvasoren weiter stark vermehren. Am deutlichsten
verbreitet hat sich demnach der Waschbär (+ 36%), gefolgt von
Nutria (+ 28%) sowie dem Marderhund (+ 26%). Aber auch die
Nilgans breitet sich weiter aus. „Mein großer Dank gilt den
niedersächsischen Jägerinnen und Jägern, für ihre anhaltend
intensive und erfolgreiche Bejagung dieser hier nicht heimischen,
invasiven Arten. Auch die hohen Streckenzahlen bei der Jagd
auf Schwarzwild sind eine hervorragende Leistung:
Dieser Beitrag
zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest ist enorm wichtig für
unsere Landwirtschaft in Niedersachsen“, erklärte Agrarministerin
Barbara Otte-Kinast. Auch in Niedersachsen heimische Tierarten
wurden erfolgreich bejagt: so konnten die Jägerinnen und Jäger
insgesamt mehr als 70.000 Wildschweine erlegen. In Anbetracht des
gegenwärtigen Risikos des ASP-Eintrags spiegelt das eine sehr
positive Maßnahme wider.
Neben der gestiegenen Bejagung der Neozoen haben auch die
günstigen Witterungsbedingungen mit den trockenen und warmen
Frühlingen der vergangenen Jahre positive Entwicklungen von
Niederwildarten wie Hase und Fasan zur Folge. Auch die vielerorts
stattfindenden lebensraumverbessernden Maßnahmen und Projekte
in den Jägerschaften tragen zu dieser Entwicklung bei.
25.02.2021: Impfschutz in jedem Alter wichtig!
Anlässlich des Welttages der Tierimpfung am 20. April appelliert der
Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) an die HalterInnen von
Hunden und Katzen, den Impfschutz ihrer Tiere regelmäßig zu
aktualisieren. Während Neu-BesitzerInnen meist eine sehr hohe
Impfbereitschaft zeigen, lässt der Eifer mit wachsendem Alter der
Tiere nach, wie eine Umfrage der BfT ergeben hat. Doch die
Grundimmunisierung, die während der ersten Lebenswochen
stattfindet, wirkt nicht für immer. Der Tierarzt kann die
TierbesitzerInnen beraten, welche Impfungen zu welchem Zeitpunkt
aufgefrischt werden sollten. Je nachdem, wie
Tiere gehalten
werden, können sich die Impfempfehlungen unterscheiden. Nur durch
regelmäßiges Impfen konnten bzw. können Tierkrankheiten limitiert
werden. Das bedeutet aber auch, dass der Impfschutz gegen selten
gewordene Krankheiten, wie beispielsweise die Tollwut, ebenfalls
aufrecht erhalten werden muss. Der Impfschutz einer Population ist
nämlich nur gewährleistet, wenn mindestens 70 Prozent geimpft sind.
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet)
aktualisiert laufend ihre Leitlinien, die für die Tierärzte eine
unverzichtbare Orientierung in der täglichen Impfpraxis
geworden sind.
25.02.2021: Nerzzuchtbetriebe sind Risikofaktoren für Pandemien
Bereits in mehr als 400 europäischen Nerzzuchtbetrieben in
insgesamt acht Ländern hat es Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 gegeben. Als Folge der Infektionen mussten mehrere
Millionen Nerze getötet werden. Ein von der Europäischen
Kommission angeforderter Bericht der Europäischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA) beschreibt die hohe Gefährdung aller
Nerzzuchtbetriebe und gibt Empfehlungen zur besseren
Überwachung der Pelzfarmen. Vorrangiges Ziel sollte die
Früherkennung von SARS-CoV-2 bei Tieren und Mitarbeitern sein.
Der Bericht legt neben der passiven Überwachung durch Züchter und
Tierärzte auch aktive Maßnahmen wie Tests bei Tieren und
Mitarbeitern dar. Dem Deutschen Tierschutzbund gehen die
empfohlenen Maßnahmen nicht weit genug, da sich das Coronavirus
trotz strikter Maßnahmen weiter ausgebreitet hat sowie Mutationen
gebildet haben. „Pelzfarmen sind tickende Zeitbomben, denn neben
dem immensen Tierleid, das sie verursachen, gelten sie als
Risikofaktoren für die Ausbreitung von Krankheiten und
Pandemien. Es ist an der Zeit, mit Pelzfarmen endgültig Schluss zu
machen. Noch
vor Beginn der sich nahenden Fortpflanzungssaison sollte die
Wiederaufnahme des Betriebs untersagt werden“, sagt Dr. Henriette
Mackensen,
Referentin für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund, der ein
konsequentes Verbot aller Pelztierfarmen fordert. Während die EFSA
engmaschige Testungen von gesunden sowie toten oder kranken
Pelztieren, aber auch von in der Nähe von Pelzfarmen wild lebenden
Marderartigen empfiehlt, bezeichnet der Deutsche Tierschutzbund
diese Empfehlung als absolut absurd. „Die Pelztierzucht mit
aufwändigen und teuren Maßnahmen trotz allen Risikos zukünftig
weiter betreiben zu wollen, ist absurd – vor allem angesichts der
Tatsache, dass ein Großteil der EU-Bürger die tierquälerische
Pelztierhaltung ablehnt“, kommentiert Mackensen. Bisher haben
Dänemark und Schweden die Nerzzucht zumindest für das laufende
Jahr ausgesetzt.
24.02.2021: 2.600 Rinder stecken seit mehr als 10 Wochen auf Transportschiff fest
Mitte Dezember 2020 sind rund 2600 Schlachtrinder auf zwei Schiffe verladen worden, um sie zum Schlachten nach Libyen zu transportieren. Bevor die Schiffe am 10. Januar 2021 in Tripolis anlegen konnten, ist an Bord die Blauzungenkrankheit ausgebrochen und den Schiffen das Anlegen in Libyen verweigert worden. Seitdem durften die Schiffe auch keinen anderen Hafen ansteuern. Für die Tiere eine Katastrophe, da Transportschiffe nicht mit einem
Stall vergleichbar sind, sondern großen Stress bedeuten. Rechtlich gesehen wird die Zeit auf dem Transportschiff jedoch nicht als Transport-, sondern als Ruhezeit gewertet, so dass sich der Wartezustand für die Tiere noch Wochen oder gar Monate hinziehen kann. Tierschützer fordern dringend tierärztliche Inspektionen und ein Ende der Wochen langen Irrfahrt sowie ein grundsätzliches Verbot von Schlachttiertransporten in Nicht-EU-Länder.
24.02.2021: Erneute Verzögerungstaktik beim Umbau der Nutztierhaltung
Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert, dass die schon lange angekündigte Machbarkeitsstudie zu den Vorschlägen der „Borchert- Kommission“ zum Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland noch nicht vorliegt und sich weiter verzögert. Die Studie wurde im Sommer durch den Deutschen Bundestag beschlossen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) teilte am Wochenende mit, man sei „zuversichtlich“, dass die Studie in zehn Tagen vorliege. Der Deutsche Tierschutzbund befürchtet, dass hinter der Verzögerung die Absicht steckt, den mit den Vorschlägen verbundenen, notwendigen Systemumbau bis nach der Bundestagswahl zu schieben. „Frau Klöckner scheut offenbar Veränderungen. Vielleicht handelt sie sogar im Auftrag derer, die einen Systemumbau verhindern wollen? Wir hatten zumindest erwartet, dass das BMEL es ernst meint, wenn es darum geht, die Empfehlungen der Borchert-Kommission vom
11. Februar 2020 umzusetzen. Das war wohl ein Irrtum“, erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Nicht nur, dass die Bundesministerin erst durch den Bundestag im Sommer 2020 aufgefordert werden musste, sich endlich ernsthaft um die seit mehreren Monaten vorliegenden „Borchert-Pläne“ zu kümmern: Jetzt wird der Umsetzungsprozess weiter verzögert – mit der Ausrede, die Machbarkeitsstudie käme später als geplant. Für diese Verzögerung muss es Gründe geben, die offengelegt gehören. Dafür trägt jemand die politische Verantwortung.“ Nicht zuletzt, da das BMEL die Machbarkeitsstudie trotz Entschließungsantrag von Anfang Juli 2020 erst im Spätherbst in Auftrag gegeben hat. Nun wurde eine erneute Verzögerung angekündigt. Dies ist deshalb kritisch, weil die Zeit, um ein parlamentarisches Verfahren abzuwickeln, bis zur letzten Sitzungswoche des Bundestags Ende Juni extrem kurz ist.
24.02.2021: Sperrmilch-Fütterung an Kälber fördert Resistenzproblematik
Ein Team von WissenschaftlerInnenteam der Vetmeduni Vienna hat sich hinsichtlich zunehmender weltweiter Antibiotikaresistenzen einmal Sperrmilch näher angesehen. Sperrmilch ist Milch, die nicht die rechtlichen Anforderungen an ein Lebensmittel erfüllt, also für den menschlichen Verzehr „gesperrt“ ist, aber im Betriebsalltag häufig an Kälber verfüttert wird. Dies ist z.B. Milch von Rindern, die mit einem Arzneimittel behandelt werden und für die eine Wartezeit festgelegt ist. Wie die WissenschaftlerInnen herausfanden, ergeben sich daraus bei einer antibiotischen Behandlung der Milchkuh in Hinblick auf die Resistenzproblematik negative Folgen. Wie die WissenschaftlerInnen in der Fachzeitschrift „Pathogens“ schreiben, fördert das Verfüttern von Sperrmilch mit antibiotischen Rückständen die Entstehung und die Ausbreitung antibiotikaresistenter Bakterien. Zudem werden dadurch Veränderungen der Darmflora beim Kalb (Mikrobiom) bewirkt. Die Fütterung von Antibiotika haltiger Sperrmilch, scheint die Ausscheidung resistenter
Bakterien bei Milchkälbern zu erhöhen. Das Ausscheiden solcher Keime scheint aber häufig nur von kurzer Dauer zu sein. Dennoch könnten sich daraus negative Auswirkungen auf die globale öffentliche Gesundheit ergeben. „Um eine Vorgehensweise für den Umgang mit Sperrmilch empfehlen zu können, sind weitere Studien notwendig. So können wir ein umfassenderes Bild möglicher Zusammenhänge gewinnen und besser einschätzen, mit welchen Gefahren die Verfütterung von Sperrmilch an Kälber tatsächlich verbunden ist“, so Clair Firth vom Institut für Lebensmittelsicherheit, Lebensmitteltechnologie und Öffentliches Gesundheitswesen der Vetmeduni Vienna. Zudem soll erforscht werden, wie Sperrmilch „schonend" behandelt werden kann, damit die wertvollen Inhaltsstoffe verwertet und gleichzeitig mögliche Risiken vermieden werden können. Strategien zur Antibiotikaminimierung im Stall finden Tierärztinnen und Tierärzte auch bei VetMAB. Mehr interessante Themen für Rinderpraktiker werden auf der Kremesberger Tagung besprochen.
bpt legt Positionspapier für Veterinär-Telemedizin vor
23.02.2021
Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) hat ein Positionspapier zur Veterinär-Telemedizin veröffentlicht. Gegenstand dieses Positionspapiers ist die berufspolitische Bewertung und Einordnung der
Telemedizin in Ausübung des tierärztlichen Berufs.
Unter Veterinär-Telemedizin versteht der bpt den Gebrauch von Informations- und Telekommunikationstechnologien zur Bereitstellung und Unterstützung medizinischer Versorgung, wenn
Tierarzt von Patienten und deren Haltern räumlich getrennt sind. Grundsätzlich befürwortet der bpt den unterstützenden Einsatz von Veterinär-Telemedizin über digitale Kommunikationsmedien bei der Untersuchung, Befundung und Behandlung von Tieren. Doch müssen dabei die allgemein anerkannte fachliche Standards eingehalten werden, insbesondere was Befunderhebung, Beratung und Dokumentation angeht. Entsprechend ist der Tierhalter über die Besonderheiten, Risiken und Grenzen ausschließlich telemedizinischer tierärztlicher Tätigkeit aufzuklären.
Für die Rezeptierung/Abgabe von Medikamenten aus der tierärztlichen Hausapotheke zur Anwendung durch den Tierhalter gelten die Bestimmungen des Arzneimittelgesetzes (AMG) und der
Verordnung über tierärztliche
Hausapotheken (TÄHAV). Der bpt spricht sich zudem gegen eine
Behandlung mittels Arzneimittel mit antibiotisch wirkenden Substanzen im Rahmen
telemedizinischer Tätigkeit aus, da sie eine klinische Untersuchung der Patienten durch einen
Tierarzt voraussetzt. Davon ausgenommen werden kann eine eventuelle Folgeabgabe im gleichen Behandlungsfall. Zudem ist es wichtig, dass telemedizinisch tätige TierärztInnen über hinreichende praktische Erfahrung im entsprechenden Fachgebiet verfügen und Kenntnisse über die Besonderheiten der
Kommunikation mittels digitaler Medien haben. Eine telemedizinische Tätigkeit sollte durch eine
Berufshaftpflichtversicherung abgedeckt sein.
Veterinär-telemedizinische Dienstleistungen sind nach der Gebührenordnung für Tierärzte abzurechnen. Solange es dafür keine eigene Position gibt, sind beispielsweise § 7 (Außerordentliche
Leistungen) oder GOT-Position 10 (Beratung) 2 anzuwenden und ggf. ist der Zeitfaktor über die Höhe
des Gebührensatzes zu berücksichtigen.
Mehr Informationen zur Veterinär-Telemedizin und wie der Einstieg gelingen kann, erfahren Tierärztinnen und Tierärzte in der gleichnamigen Online-Fortbildung des bpt und Vetion.de unter MyVetlearn.de.
23.02.2021: Erster Fall von Schweinegrippe in den USA
Ein Kind im US-Staat Wisconsin wurde positiv auf eine Infektion mit
dem Influenza A Virus (H3N2) getestet. Bei weiteren fünf Familienmitgliedern des Kindes,
die auch unter Erkrankungen der Atemwege litten, fiel der Test
negativ aus. Untersuchungen nach der Infektionsquelle
ergaben, dass das betroffene Kind Kontakt zu Schweinen auf der Farm
der Eltern hatte. Vermutet wird eine Infektion der Tiere mit der
Schweinegrippe, doch die Ergebnisse
istehen noch aus. Das Kind ist inzwischen genesen. Wie das CDC mitteilte, ähnelt das
nun entdeckte Virus dem Virus A (H3N2), welches von 2019 bis
2020
im Mittleren Westen der USA grassierte. Bis zum Jahr 2011
infizierte dieses Virus ausschließlich Menschen, bevor dann die
ersten Viren auch in Schweinen nachgewiesen wurden. Die Infektion bei dem Kind ist der erste Fall im laufenden Jahr. Seit dem Jahr 2005
wurden insgesamt 485 Infektionen mit dem Influenza A (H3N2)
bekannt.
23.02.2021: Immer mehr Fälle von Geflügelpest in Brandenburg
Im Land Brandenburg grassiert die aviäre Influenza vom Typ H5N8. Der hoch pathogene Erreger wird in immer mehr Nutztierhaltungen nachgewiesen, zuletzt in einem Mastentenbetrieb im Landkreis Uckermark. Dort mussten aus Gründen der Tierseuchenbekämpfung rund 18.000 Mastenten wegen des Ausbruchs der Geflügelpest getötet und beseitigt werden. Dies ist mittlerweile der siebte betroffene Nutzgeflügelbestand in Brandenburg und
der dritte im Landkreis Uckermark innerhalb weniger Wochen.
Seit Mitte Dezember 2020 gilt in den ausgewiesenen Risikogebieten eine Stallpflicht für Geflügel. Das Verbraucherschutzministerium appellierte noch einmal an die Geflügelhalter, alle Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten, da die Gefahr eines Eintrages des Geflügelpesterregers vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) weiterhin als hoch eingeschätzt wird.
23.02.2021: Seltenes Frettchen in den USA erfolgreich geklont
US-WissenschaftlerInnen ist es
gelungen, ein bedrohtes Schwarzfuß-Frettchen zu klonen. Dafür
verwendeten die ForscherInnen genetisches Material eines Tieres,
das im Jahr 1988 verstorben ist und eingefroren wurde. Die Art ist
vom Aussterben bedroht und nur einige wenige Exemplare leben noch in
den USA. Als einen wissenschaftlichen Durchbruch bezeichnete der
U.S. Fish & Wildlife Service die Geburt von „Elisabeth Ann“ in einer
Zuchtstation in
Fort Collins im Norden Colorados im Dezember 2020. Die Behörde ist zuversichtlich,
dass dies der Weg ist, vom Aussterben bedrohte Arten zu erhalten.
Unterstützung erhielten die WissenschaftlerInnen von „ViaGen Pets &
Equine", einem texanischen Unternehmen, das für einen
hohen Preis Hauskatzen und Hunde klont. Die Erhaltung des
Lebensraums der Wildpopulationen habe jedoch weiterhin Priorität,
lautet die klare Devise des U.S. Fish & Wildlife Service.
23.02.2021: HalterInnen von Hunden aus dem Auslandstierschutz gesucht
Für eine Online-Befragung im Rahmen einer Doktorarbeit an der
Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen werden aktuell
TierhalterInnen gesucht, die einen Hund aus dem Auslandstierschutz
übernommen haben. Damit sich möglichst viele HalterInnen zur
Teilnahme finden, bittet die Doktorandin Jessica Graf alle
TierärztInnen, entsprechende Patientenbesitzer auf die Befragung
aufmerksam zu machen und
zur Teilnahme zu ermuntern.
Ein Teilnahmeaufruf zum Ausdrucken kann zudem in der Praxis
ausgelegt werden. Graf untersucht derzeit die Lebensbedingungen
und Verhaltensweisen von Tierschutzhunden, die aus anderen
Ländern nach Deutschland gekommen sind. Zudem
möchte sie eine Evaluation über die Arbeit von Tierschutzvereinen
erstellen. Das Ausfüllen der Umfrage dauert ca. 30 – 45 Minuten.
22.02.2021: Weitere Spürhunde zur ASP-Bekämpfung ausgebildet
Hessen wappnet sich gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP).
Für die Suche nach Wildschweinkadavern in dem Land sollen nun
auch speziell ausgebildete Spürhunde eingesetzt werden. Auf ihre
Arbeit wurden bislang insgesamt 13 Hunde in einer acht Wochen
dauernden Ausbildung vorbereitet. Insgesamt sollen 30 Hunde und
jeweils ein Hundeführer geschult werden. Die Kosten für die
Ausbildung betragen bis zu 2500 Euro, wovon ein Fünftel vom Land
übernommen werden kann. Zur Ortung werden die Suchhunde bei
ihren Einsätzen mit einem Sender ausgestattet. Auch in Bayern ist
man für den Ernstfall vorbereitet, auch wenn bisher glücklicherweise
noch kein Fall von ASP aufgetreten ist. Zu den umfassenden
Bekämpfungsmaßnahmen gehört auch eine ASP-Hundestaffel.
Die ersten fünf Hund-Mensch-Paare haben gerade
ihre Abschlussprüfungen absolviert
und sind somit einsatzbereit. „Im
Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest setzen wir auf vielfältige
Maßnahmen. Die neue Hundestaffel ist eine große Unterstützung. Im
Seuchenfall müssen Wildschweinkadaver möglichst schnell gefunden
werden. Nur so kann eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen
Schweinepest verhindert werden. Keiner hat so gute Spürnasen wie
ausgebildete Suchhunde. Die Hunde können Wildschweinkadaver
selbst im tiefsten Dickicht aufspüren. In Kombination mit modernster
Drohnentechnik und der Jägerschaft sowie weiteren freiwilligen
Helfern bereiten wir uns bestmöglich vor, um im Seuchenfall schnell
und zielgerichtet die Suche nach verendeten Wildschweinen
durchzuführen. Ich danke allen Beteiligten für ihr großes
Engagement", erklärt Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber stolz,
der von der Ausbildung von insgesamt 30-40 Spürhunden ausgeht.
22.02.2021: Erstmals H5N8 bei Menschen in Russland nachgewiesen
In Russland ist das aviäre Influenzavirus vom Typ H5N8 beim Menschen nachgewiesen worden. Das teilte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mit. Auf eine Übertragung auf Menschen oder andere Säugetiere in Deutschland gebe es keine Hinweise, ebenso wenig wie eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung. In Russland hatten sich im Dezember 2020 sieben Mitarbeitern eines Geflügelmastbetriebes mit H5N8 infiziert. Der Virussubtyp H5N8 tritt neben weiteren H5-Subtypen seit Herbst 2020 in Europa verstärkt bei Wildvögeln auf und führte in der Folge zu zahlreichen Ausbrüchen bei Geflügel. In Deutschland wird im Umfeld von Geflügelpestausbrüchen insbesondere auf mögliche empfängliche Säugetiere wie Katzen und Marder
geachtet, da einige Tiere dieser Arten auf der Insel Rügen im Jahre 2006 bei dem durch H5N1 verursachten Geflügelpestgeschehen betroffen waren. Außerdem sollten Personen, die in Kontakt mit infiziertem Geflügel kommen, für mindestens 10 Tage auf das Auftreten von respiratorischen Symptomen bzw. Bindehautentzündungen achten. Falls Symptome auftreten, sollte unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen und eine Testung auf Influenzaviren durchgeführt werden. Darüber hinaus gelten allgemeine Hygieneregeln. So sollten tote Vögel nicht mit bloßen Händen angefasst werden, und man sollte sich auf jeden Fall gründlich mit Wasser und Seife die Hände waschen, falls es doch zu einem Kontakt gekommen ist.
22.02.2021: Erster ASP-Fall bei Wildschwein im Kreis Dahme-Spreewald
Erstmals ist bei einem Wildschein im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Betroffen war ein in der Nähe von Trebitz bei Lieberose tot aufgefundener Frischling. Der Fundort befindet sich jedoch im bereits bestehenden Kerngebiet 3 (Friedland), das sich über eine Fläche von rund 2.100 Hektar in den Landkreisen Oder-Spree und Dahme-Spreewald erstreckt. Im Rahmen der ASP-
Bekämpfung sei zudem die Einzäunung der Kerngebiete in den Landkreisen Oder-Spree, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald nahezu abgeschlossen. Innerhalb der umzäunten Gebiete sollen alle dort lebenden Wildschweine getötet werden, um ein Ausbreiten des ASP-Virus sowie ein Übergreifen auf Hausschweine zu verhindern. Bislang wurde die ASP bei 715 Wildschweinen in drei brandenburgischen Landkreisen sowie im Landkreis Görlitz in Sachsen festgestellt.
22.02.2021: EU-Tierhalter setzen auf Schweine
Während die Zahl der Rinder in der EU
weiter zurückgegangen ist, hat der Schweinbestand zugenommen.
Zwar stehen noch die Meldungen von 12 EU-Staaten an das
Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) aus, doch
vorläufigen Analysen zufolge ist die Zahl der Schweine um 1,27
Millionen Stück oder 1,7 % auf 74,85 Millionen Tiere gewachsen.
Dabei vermeldete Dänemark den größten Anstieg (5,2%), gefolgt von
Polen (4,6%) sowie Tschechien und Belgien. Deutschland reiht sich
mit einem Bestandsrückgang von 0,2% auf knapp 26
Millionen Schweine weiter
hinten ein. Für das erste Halbjahr 2021
rechnen
Experten mit einem leichten Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Der Rinderbestand ist hingegen nach vorläufigen Eurostat-
Analsyen, wie schon in den vergangenen Jahren, weiter rückläufig. Nach
den Meldungen von 15 der 27 EU-Ländern ist der Tierbestand im
Vergleich zu 2020 um 950.000 Stück bzw. 1,6 % auf 59,68 Millionen
Stück gesunken. Verantwortlich dafür war auch die Entwicklung in
den beiden größten Produktionsländern Frankreich und Deutschland,
die einen Rückgang von 3,2% bzw. 2,9% verzeichneten.
22.02.2021: Keine Gefahr für Tierhalter durch Haustiere bzgl. Sars-CoV-2
Nach der ersten bekannt gewordenen Infektion einer Hauskatze mit
dem Coronavirus SARS-CoV-2 weist die Österreichische
Tierärztekammer erneut darauf hin, dass sich weltweit noch kein
Mensch über eine Katze angesteckt hat. „Es gibt derzeit keine
Hinweise, dass Haustiere wie Hunde oder Katzen bei der Übertragung
des Virus auf den Menschen eine Rolle spielen – eine SARS-CoV-2
Übertragung von der Katze auf den Menschen hat es bisher nicht
gegeben. Es ist auch unwahrscheinlich, dass sich Katzen
untereinander anstecken können,“ erklärt Tierärztekammer-Präsident
Mag. Kurt Frühwirth. Auch der Wiener Virologe Prof. Norbert Nowotny
bestätigt, dass die wenigen Infektionen von Haustieren bislang
auf
Infektionen der HalterInnen zurückzuführen seien. Nowotny rät
zu besonderer
Hygiene in dem Fall, dass bei einem Tierbesitzer eine Covid-19-
Infektion festgestellt wurde. „Im Umgang mit Tieren ist auf Hygiene
zu achten. Personen, die bereits am Coronavirus erkrankt sind oder
die sich womöglich mit dem Coronavirus infiziert haben, sollten zum
Schutz des Tieres den Kontakt so gering wie möglich halten und sich
vor und nach dem Kontakt gründlich die Hände mit Seife waschen.
Auch sollten in Haushalten mit an COVID-19 erkrankten Personen
Oberflächen regelmäßig desinfiziert werden, damit Haustiere – zum
Beispiel durch Schnüffeln – nicht mit dem Virus in Kontakt kommen“, mahnt der Virologe.
22.02.2021: Umfrage zur Wahrnehmung der Lebensqualität von Hunden und Katzen
Im Rahmen ihrer Promotion an der Justus-Liebig-Universität in
Gießen untersucht die Tierärztin Friederike Rhein die
unterschiedliche Wahrnehmung der Lebensqualität von Hunden und
Katzen. Für ihre Studie benötigt Rhein die Mitarbeit
von
Kleintierpraktikern, die bereit sind, online einige Fragen zu
beantworten sowie jeweils zehn ihrer PatientenbesitzerInnen auf die
anonyme Umfrage aufmerksam zu machen. Der Zeitaufwand ist sehr
gering und dauert ca. neun Minuten.
Hunde und Katzen als Blutspender gesucht
19.02.2021
Während sich viele Menschen über die Notwendigkeit von Blutspenden in der Humanmedizin bewusst sind, wird der Blutspende bei der Behandlung von Tieren häufig eine wesentlich kleinere Bedeutung beigemessen. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Auch in der Veterinärmedizin werden Blutspenden benötigt. Die Kleintierklinik der FU Berlin betreibt bereits seit langem einen Blutspendedienst für Hunde und Katzen. Dafür sind die Initiatoren immer auf der Suche nach Hunden und Katzen, die regelmäßig (auf Nachfrage), aber auch im Notfall kurzfristig Blut spenden können. Alle Spender erhalten im
Vorfeld eine kostenfreie Allgemein- und Laboruntersuchung sowie als Dankeschön einen Sack Trockenfutter. Für die Datei werden gesunde Katzen in einem Alter zwischen einem und zehn Jahren gesucht, die mindestens 3,5-4 kg wiegen, regelmäßig geimpft und entwurmt werden und ausschließlich in der Wohnung leben. Geeignete Hunde sind ebenfalls gesund, zwischen ein und zehn Jahren alt, wiegen mindestens 20 kg und werden ebenfalls regelmäßig geimpft und entwurmt. Wichtig ist, dass die Tiere sich noch nicht im süd- oder östlichen Ausland aufgehalten haben. Interessenten werden gebeten, sich beim Blutspendedienst zu melden.
19.02.2021: BVL mahnt Tierhalter zur Verantwortung
Zu den Bekämpfungsmaßnahmen der weltweiten Corona-Pandemie gehören auch Kontaktbeschränkungen und stark eingeschränkte Reisemöglichkeiten. Das bedeutet, viel mehr Menschen verbringen jetzt viel mehr Zeit zu Hause, viele davon auch allein. Dies hat dazu geführt, dass die Zahl der in Deutschland gehaltenen Haustiere stark zugenommen hat. Aus diesem Anlass unterstrich das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nochmal die große Verantwortung der Tierhalter für ihre Tiere. Tierärztin Dr. Sander vom BVL mahnt die
neuen Tierhalter, sich dieser Verantwortung bewusst zu sein. Neben der täglichen Versorgung mit Futter müssen auch Tierarztbesuche eingeplant werden. So gehören die regelmäßige Impfung und Entwurmung von Hund und Katze sowie ein Schutz vor Flöhen und Zecken zu den prophylaktischen Maßnahmen. „Den Gang zur Tierarztpraxis sollte niemand scheuen, der sich gerade einen Vierbeiner zugelegt hat“, so Sander. „Dort kann festgestellt werden, ob das Tier gut entwickelt und gesund ist, oder ob eine medizinische Behandlung notwendig ist“.
19.02.2021: Wölfe ziehen Wildtiere Weidetieren vor
Wildtiere sind die bevorzugte Nahrung von Wölfen in der Mongolei.
Das haben Untersuchungen des Universität Göttingen und des
Senckenberg Museums für Naturkunde in Görlitz ergeben. Das
Forscherteam hatte sich in dem zentralasiatischen Land näher mit
dem Fressverhalten von Wölfen beschäftigt, da bislang die Meinung
verbreitet worden war, dass die Raubtiere sich überwiegend von
Weidetieren ernähren. Die WissenschaftlerInnen analysierten knapp
140 aus der Mongolei stammenden Wolfslosungen. „Dabei konnten
wir zeigen, dass der Speiseplan der Wölfe zu 89 Prozent aus wilden
Huftieren besteht, überwiegend aus Sibirischen Rehen“, erklärt
Nina Tiralla von der Universität Göttingen. „Die
restlichen 11 Prozent bestanden aus kleinen Säugetieren wie Hasen oder Mäusen.“ Die
Losungen wiesen jedoch keine Spuren von Weidetieren auf, obwohl
diese in Gebieten mit großer Artenvielfalt gesammelt worden waren. „Obwohl hier ebenfalls ein Angebot an Weidetieren besteht, scheinen
die Wölfe dennoch lieber auf Wildtiere wie das Sibirische Reh als
Beutetiere zurückzugreifen, womöglich, weil diese einfacher und
gefahrloser zu jagen sind“, erläutern die Autorinnen und Autoren.
Diese neuen Ergebnisse, die gemäß den ForscherInnen auch auf
andere europäische Länder übertragbar sind, könnten dazu
beitragen, den Konflikt der Mongolen mit den dort angesiedelten
Wölfen zu abzuschwächen.
19.02.2021: BUND tadelt Bundesregierung für EU-Naturschutzklage
Die EU-Kommission wird Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof wegen mangelhafter Umsetzung der Habitat-Richtlinie verklagen. Das gab die EU-Kommission am Donnerstag bekannt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßte den Beschluss. Der Vorsitzende des BUND, Olaf Bandt, bezeichnete dies als längst überfällig. „In einigen Fällen hat Deutschland seit einem Jahrzehnt nicht geliefert. Die Bundesländer und die Bundesregierung schaffen es nicht, Gebiete auszuweisen, die für europäischen
Naturschutz besonders wichtig sind. Wichtige Lebensräume für wildlebende Pflanzen und Tiere werden nicht so unterhalten, dass sie in einem guten ökologischen Zustand sind. Es ist ein Armutszeugnis, Bund und Länder verklagen zu müssen, um die Verträge einzuhalten." Es wäre sinnvoller, Naturschutz ausreichend zu fördern, statt Strafen zu zahlen, konstatierte er abschließend. Dem Verlust an biologischer Vielfalt kann nur Einhalt geboten werden, wenn die Biodiversität geschützt und wiederherstellt wird.
19.02.2021: Interzoo wird digital ausgetragen
Auch die Interzoo, Weltleitmesse für die Heimtierbranche, wird in
diesem Jahr coronabedingt ausschließlich virtuell stattfinden. Das
gab die Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe GmbH
(WZF) als Veranstalterin bekannt. Die „Interzoo.digital“ wird vom 1.
bis 4. Juni 2021 ausgetragen. Dazu hat die WZF eine Plattform
entwickelt, die es den Ausstellern ermöglicht, ihre Produkte sowie
Services den BesucherInnen aus der ganzen Welt vorzustellen.
„In diesem herausfordernden Jahr erhalten unsere Interzoo-
Aussteller mit der Interzoo.digital die Möglichkeit, ihre
Geschäftsideen, Produktinnovationen und Services analog zur
physischen Veranstaltung einem internationalen Fachpublikum zu
präsentieren. Aussteller und Besucher werden von den neuen,
digitalen Services gleichermaßen profitieren und
ihre
Geschäftsbeziehungen erfolgreich und nachhaltig beleben
können.
Mit der kommenden ´Interzoo.digital´ kann die Heimtierbranche
weltweit starke wirtschaftliche Impulse generieren, neue Trends und
Maßstäbe setzen und durch die Diskussion aktueller Themen die
Teilnehmer inspirieren“, erklärt Dr. Rowena Arzt, Bereichsleiterin
Messen bei der WZF. Mit Hilfe einer „Match-Making-Funktion“ soll es
allen MesseteilnehmerInnen ermöglicht werden, sich untereinander
zu vernetzen. Dazu hat die WZF ihr Angebot für Aussteller und
Besucher erweitert. Teilnehmende Firmen können ihre neuen
Produkte und Dienstleistungen beispielsweise in einem virtuellen
Showroom oder Café ansprechend präsentieren. Ein ansprechendes
Rahmenprogramm per Livestream oder Video soll die Interzoo.digital
abrunden.
19.02.2021: Verhalten bei Wolfsichtungen
Immer häufiger werden in Mecklenburg-Vorpommern Wölfe
gesichtet. Die vermehrten Sichtungen stehen im Zusammenhang mit
der momentanen Umstrukturierung innerhalb der Wolfsrudel. In den
meisten Fällen brauchen sich Wanderer, Spaziergänger oder auch
Anwohner keine Sorgen über Wolfsichtungen zu machen. Die Tiere sind
meist scheu und vermeiden den Kontakt mit Menschen. In seltenen
Fällen zeigt ein Wolf jedoch ein auffällig aggressives Verhalten. Dies ist der Fall, wenn
er sich aktiv dem Mensch nähert oder unprovoziert aggressiv auf
Menschen reagiert. Solche Nahbegegnungen sollten - soweit möglich
- dokumentiert und den zuständigen Stellen gemeldet werden. In
solchen Fällen empfehlen WolfsexpertInnen, sich langsam rückwärts zu bewegen und dabei laut zu
sprechen. Zusätzlich kann das Werfen
von Gegenständen den Rückzug des Wolfes begünstigen.
Hundehalter sind angehalten, ihren Vierbeiner in Wolfsgebieten
unbedingt an der Leine zu führen, um eine eventuelle Interaktion
zwischen Wolf und Hund zu vermeiden. Grundsätzlich bittet das
Wolfsmonitoring um jegliche Hinweise zu Wolfsichtungen. Auf der
Internetseite www.wolf-mv.de sind Kontaktdaten zu
Ansprechpartnern, bei denen Wolfssichtungen oder andere Hinweise
im Zusammenhang mit Wölfen gemeldet werden können, aufgelistet.
Hier können auch Rissvorfälle gemeldet werden, deren Zahl in
Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr deutlich
angestiegen ist. Das ganze Land ist mit kleinen regionalen
Ausnahmen seit 2018 als „Wolfsgebiet“ definiert.
18.02.2021: Eingesetzte Antibiotikamenge bei Nutztieren weiter gesunken
Laut der aktuellen Ergebnisse des Antibiotikamonitorings 2020
sind im vergangenen Jahr 2,9 Tonnen weniger Antibiotika in der
Nutztierhaltung eingesetzt worden als im Vorjahr. Die größte Antibiotikareduzierung fand in
der Schweinehaltung statt: hier wurde der Gesamtmenge um 9,3
Tonnen verringert. Im Vergleich zu 2014 ist der Antibiotikaeinsatz in
Schweine haltenden Betrieben sogar um mehr als 43 Prozent
zurückgegangen. Mit unter einem Prozent ist auch der Anteil an
Reserveantibiotika erfreulich niedrig. Erstmals wurden zudem die
Zahlen von Mastelterntieren bei Hähnchen und Puten erfasst. In
diesem Bereich setzten die Halter 4,13 Tonnen Antibiotika
in insgesamt 230 Betrieben mit einer Bestandsgröße von
durchschnittlich knapp 30.000 Tieren ein. „Die aktuellen Zahlen aus
dem Antibiotikamonitoring zeigen erneut, dass die Tierärzte im QS-
System nur im äußersten Notfall, wenn alle Alternativen bei der
Behandlung kranker Tiere ausgeschöpft sind, kritische Antibiotika
verschreiben. Eine konstant niedrige Sockelmenge von 3,78 Tonnen
für alle QS-tierhaltenden Betriebe lässt sich mit Blick auf den
Tierschutz und die zwingende Notwendigkeit, kranke Tier zu
behandeln, derzeit nur schwer reduzieren“, erläutert Katrin Spemann,
bei QS verantwortlich für das Antibiotikamonitoring, die aktuellen
Entwicklungen. Tierärztinnen und Tierärzte finden unter VetMAB.de verschiedene E-Learning-Kurse zur Antibiotikaminimierung im Stall.
18.02.2021: Unternehmen fördert europäische Start-Ups in der Heimtierbranche
Seit 1. Februar 2021 können sich wieder Start Ups aus der Heimtierbranche beim Start-Up Accelerator UNLEASHED von PURINA bewerben. Ziel der Aktion ist es, europäische Start-Ups in der Heimtierbranche zu fördern. UNLEASHED richtet sich an GründerInnen, welche mit Hilfe von Wissenschaft sowie neuen Technologien innovative Produkte und Services für Hunde, Katzen und natürlich deren BesitzerInnen entwickeln. Dabei ist es PURINA besonders wichtig, gezielt auf die individuellen Bedürfnisse der Start-Ups einzugehen und somit echten Mehrwert für junge UnternehmerInnen zu schaffen. Dadurch möchte
PURINA als ein weltweit führender Hersteller von Heimtiernahrung den Fortschritt im Bereich PetTech gezielt fördern. „Mit UNLEASHED bieten wir jungen Start-ups die Möglichkeit, mit ihren innovativen Ideen die Heimtierbranche zu revolutionieren. Durch einen intensiven Austausch von BranchenexpertInnen und GründerInnen entstehen so kreative und vor allem neue Produkte und Dienstleistungen für HaustierbesitzerInnen. Bei der Entwicklung steht dabei stets die Liebe der Menschen zu ihren Lieblingen und das gemeinsame Zusammenleben im Vordergrund"“, erklärt Peter van Staalduine, Country Business Manager Purina PetCare
Österreich. Die sechs GewinnerInnen des UNLEASHED Wettbewerbs erhalten Zugang zum PURINA-Netzwerk, Infrastruktur sowie Forschung und werden durch erfahrene MentorInnen beraten und begleitet. Während des 6-monatigen Programms arbeiten die GründerInnen gemeinsam mit einem Team von PURINA an der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee. Aber natürlich greift PURINA den sechs Start-Ups auch finanziell unter die Arme und fördert jedes Projekt mit bis zu 46.000 Euro. Bewerbungsschluss für Start-Ups ist der 31. März 2021. Am 24. Juni 2021 werden dann die Gewinner bekannt gegeben. Das Accelerator Programms läuft dann für die Unternehmen vom 25. Juni bis 2. Dezember 2021. Im vergangenen Jahr deckten die sechs GewinnerInnenn ein breites Innvotationsspektrum rund um Hund und Katze ab. Die Geschäftsideen reichten von zellbasiertem Fisch bis hin zu Services, die HaustierbesitzerInnen mit lokalen HaustiersitterInnenn zusammenbringen.
„Ich freue mich auf alle teilnehmenden Start-ups und ihre kreativen Ideen und Produkte für Hund und Katze. UNLEASHED von PURINA ist ein einzigartiges Programm auf dem Markt und bietet jungen UnternehmerInnen ein großartiges Sprungbrett", motiviert Peter van Staalduine noch einmal alle potenziellen BewerberInnen.
18.02.2021: BMEL schreibt Tierschutz-Forschungspreis aus
Bereits zum vierzigsten Mal hat das Bundesministerium für Ernährung
und Landwirtschaft (BMEL) den Tierschutz-Forschungspreis
ausgeschrieben. Bis zum 31. Mai 2021 sind
NachwuchswissenschaftlerInnen aufgerufen, ihre wissenschaftlichen
Arbeiten einzureichen, die den Ersatz bzw. die Einschränkung von
Tierversuchen zum Inhalt haben. Zudem können sich ForscherInnen
bewerben, die mit ihren Arbeiten zur Verbesserung der
Haltungsbedingungen für Versuchstiere beitragen. „Mein Ziel ist es,
Tierversuche
zu wissenschaftlichen Zwecken auf das unerlässliche
Maß zu beschränken und den bestmöglichen Schutz für
Versuchstiere zu gewährleisten. Unser jährlicher
Tierschutzforschungspreis leistet dabei einen wichtigen Beitrag für
den Tierschutz. Er gibt Anreiz zur Erforschung von
Alternativmethoden und macht bereits entwickelte Methoden
sichtbarer“, erklärt Bundesministerin Julia Klöckner. Die Beurteilung
der eingereichten Forschungsarbeiten und die Preisvergabe erfolgen
auf Vorschlag eines unabhängigen Preiskuratoriums.
18.02.2021: Tiere vererben erlernte kognitive Fähigkeiten weiter
Wie sehr der Mensch die evolutionäre Anpassung von Tieren
beeinflusst hat, haben Wissenschaftlerinnen des Max-Planck-Institut
für Evolutionsbiologie in Plön mit konkreten Untersuchungen näher
beleuchtet. Sie konnten belegen, dass Mäuse die von Menschen
erlernten Fähigkeiten weiter vererben. Für ihre Studie haben die
Forscherinnen das Verhalten verschiedener Unterarten von
Hausmäusen analysiert, die unterschiedlich lang in der Nähe von
Menschen lebten: eine Art lebt seit 3000 Jahre in einer menschlich
beeinflussten Umgebung, eine zweite seit 8000 sowie eine dritte seit
11.000 Jahren. Unter anderem wurden
die Mäuse dabei
beobachtet, wie sie durch Öffnen eines kleinen Spielzeug-Fensters
zu Futter
kamen. Hier konnte sich die Art hervortun, die bereits am längsten in
der Nähe des Menschen lebt. Die Wissenschaftlerinnen konnten
durch ihre Tests auch belegen, dass die Unterschiede sich nur durch
genetische Vererbung erklären lassen. Da die Mäuse, die an den
Versuchen teilnahmen, vor den Experimenten für mehrere
Generationen in standardisierten Laborumgebungen gehalten
wurden, ist eine evolutionäre Anpassung sehr wahrscheinlich, das
heißt, die verbesserten kognitiven Fähigkeiten wurden vererbt.
17.02.2021: Geförderte Naturschutzprojekte in Deutschland
Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördern zehn neue Naturschutzprojekte in ganz Deutschland im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Die Bandbreite der neuen Projekte für biologische Vielfalt reicht vom Aktionsplan für den Zwergschwan über wildbienengerechte Stadtplanung mithilfe künstlicher Intelligenz bis zum Großprojekt zur Wiederbelebung der Natur an der
deutschen Ostseeküste. Ein Schwerpunkt ist der Insektenschutz. Er wird sowohl mit konkreten Maßnahmen etwa an Bahnhöfen vorangebracht als auch mit Umweltbildungsangeboten umgesetzt, bei denen Erwachsene und SchülerInnen lernen, wie wichtig Insekten sind. „Mit unseren neuen Förderprojekten zeigen wir ganz konkret, wie man Insekten- und Naturschutz kreativ umsetzt", so Bundesumweltministerin Svenja Schulze.
17.02.2021: Erstes Buch zum Beruf TierpflegerIn erschienen
Der Deutsche Tierschutzbund hat ein Lehr- und Unterrichtsbuch zum Beruf des/der TierpflegerIn herausgebracht. Tierpfleger/in Fachrichtung Tierheim und Tierpension kann als Grundlage für die Tierpfleger-Ausbildung in Tierheimen und Tierpensionen dienen und ist das erste Buch seiner Art. "Wir hoffen, dass das Buch dazu beitragen wird, die Tierpfleger-Ausbildung zu verbessern und zu erleichtern und dass es am Ende auch einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz leisten kann“, erklärt Dr. Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim
Deutschen Tierschutzbund. Das Buch thematisiert unter anderem den fachgerechten Umgang mit Tieren und ihre Haltung, um die hohen Qualitätsstandards in der Tierschutzarbeit und das Wohlergehen der betreuten Tiere Tag für Tag sicherzustellen. Sämtliche Abläufe in der Tierpflege werden anschaulich erläutert, von der Aufnahme und Unterbringung über die Versorgung und medizinische Betreuung der jeweiligen Tierarten mit allen ihren Bedürfnissen bis zur Vermittlung. Das Buch ist 552 Seiten stark, im Erling Verlag erschienen und kostet 59,90 Euro.
17.02.2021: Landvolk Niedersachsen fordert Neuregelung der Kennzahl 2
Das Landvolk Niedersachsen hat auf die Erfolge bei der Verringerung des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung hingewiesen. Gleichzeitig warnte der Landesbauernverband vor Tierschutzproblemen, die entstehen könnten, wenn weiterhin an der bestehenden Regelung der Kennzahl 2 des Antibiotika-Minimierungskonzeptes des Arzneimittelgesetzes festgehalten werde. „Es ist seit Jahren bekannt, dass sich der Einsatz von Antibiotika bei Masttieren auf einem gewissen Niveau einpendeln wird. Dieses Niveau ist schon vergleichsweise niedrig und wird konstant gehalten. Weitere Anstrengungen der Antibiotikareduktion dürften mit Tierschutzproblemen einhergehen“, so Hubertus Berges, stellvertretender Vorsitzender des Veredelungsausschusses beim Landvolk. Die Abgabemenge sank in Deutschland zuletzt bereits um 52,2 auf 670 Tonnen (minus 7,2 Prozent) und erreichte damit das niedrigste Niveau seit der ersten Erfassung im Jahr 2011. Das entspricht einem bundesweiten Rückgang in diesem Zeitraum von
60,7 Prozent. „Es ist utopisch, den Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin gen Null anzustreben“, sagt Berges. „Genau wie Menschen, werden auch Tiere krank. Allein aus Tierschutzgründen steht auch Tieren eine adäquate therapeutische Behandlung zu, die einen angemessenen Einsatz von Antibiotika umfasst.“
Das Landvolk hält es für dringend geboten, den Umgang mit Betrieben, die oberhalb der Kennzahl 2 liegen, neu zu regeln und mahnt zur Nachbesserung des vorliegenden Entwurfs eines nationalen Tierarzneimittelgesetzes. „Es kann nicht sein, dass Betriebe, in denen wenig Antibiotika verantwortungsvoll eingesetzt werden, dauerhaft stark reglementiert werden“, sagt der stellvertretende Vorsitzende. „Tierärzte und Landwirte sind sich seit Jahren ihrer Verantwortung bewusst, Antibiotika nur dann einzusetzen, wenn es erforderlich ist.“
Strategien zur Antibiotikaminimierung im Stall liefert auch VetMAB. Hier werden Tierärztinnen und Tierärzten zu unterschiedlichen Tierhaltungen E-Learning-Kurse angeboten.
17.02.2021: Megafauna in Nordamerika fiel Temperatursturz zum Opfer
Extreme Klimaveränderungen scheinen der Grund für das Aussterben
von Mammuts und bodenbewohnenden Riesenfaultieren, der
sogenannten Megafauna, Nordamerikas gewesen zu sein. Das haben
WissenschaftlerInnen der Max-Planck-Forschungsgruppe Extreme
Ereignisse in Jena herausgefunden und in der Zeitschrift Nature
Communications veröffentlicht. Die ForscherInnen haben mit einer
neuen statistischen Methode belegen können, dass der extreme
Temperaturabfall vor ca. 13.000 Jahren verantwortlich für das
Aussterben der Riesentiere war. Bislang waren ExpertInnen der
überwiegenden Meinung, dass das Verschwinden der Tiere mit den
wachsenden Aktivitäten spezialisierter „Großwild"-Jäger in Amerika
vor etwa 14.000 Jahren im Zusammenhang steht. Dafür gibt es laut
einiger ForscherInnen allerdings zu wenige archäologische
Beweise. Die Jenaer WissenschaftlerInnen konnten nun einen
Zusammenhang
zwischen den beiden großen Klimaveränderungen – plötzliche starke
Erwärmung vor 14.7000 sowie ein Kälteeinbruch vor etwa 12.900
Jahren – und der Veränderung der Population der Riesentiere
herstellen. „Ein gängiger Ansatz war es zu versuchen, den Zeitpunkt
des Aussterbens der Großtiere zu bestimmen und zu sehen, wie
dieser mit der Ankunft des Menschen in Amerika oder einem
klimatischen Ereignis übereinstimmt", sagt Mathew Stewart, einer der
Hauptautoren der Studie. „Um zu verstehen, was das Aussterben der
nordamerikanischen Megafauna verursacht hat, müssen wir wissen,
wie die Populationen dieser riesigen Lebewesen in der Zeit vor dem
Aussterben schwankten. Ohne diese langfristigen Muster können wir
nur grobe Zufälle erkennen." „Wir müssen die ökologischen
Veränderungen, die mit diesen Klimaveränderungen verbunden sind,
sowohl auf kontinentaler als auch auf regionaler Ebene
berücksichtigen, wenn wir ein vollständiges Bild darüber erhalten
wollen, was diese Aussterbeereignisse angetrieben hat", ergänzt
Gruppenleiter Huw Groucutt, leitender Autor der Studie. „Auch der
Mensch ist als Verursacher nicht völlig aus dem Schneider, denn es
bleibt möglich, dass er eine differenziertere Rolle beim Aussterben
der Megafauna gespielt hat, als einfache „Overkill“-Modelle vermuten
lassen."
16.02.2021: TV-Tipp: Nelson Müllers Schweinefleisch-Report
Das ZDF bringt heute um 20:15 Uhr eine Sendung mit Sternekoch Nelson Müller, der mit seinen Gästen über den Billig-Rohstoff Schweinefleisch spricht. Immerhin
verzehrt jeder Deutsche durchschnittlich ein halbes Schwein pro Jahr. Was bedeutet dies aber für die Produktion, die Tiere, die Umwelt und welche Alternativen gibt es?
16.02.2021: Veganes Fleisch aus dem 3D-Drucker bereits Realität
Veganes Fleisch aus dem 3D-Drucker? Das kann schon bald auch in Deutschlands Supermärkten angeboten werden. Denn das israelische Unternehmen Redefine
Meat, das veganes Fleisch auf diese Art herstellt, hat für sein Start
Up bereits 24 Millionen Euro an Sponsorengeldern eingeworben. Mit den
Geldern sollen Vertriebshändler auf der ganzen Welt mit 3D-Druckern
ausgestattet und damit eine neue Ära für Fleischalternativen
eingeläutet werden. So sollte auch einem Start in Deutschland
schon in diesem Jahr nichts im Weg stehen. „Alternatives Fleisch ist
das am schnellsten wachsende Marktsegment in der
Lebensmittelindustrie. Trotz der Welle an neuen Produkten verlassen
sich Konzerne aber immer noch auf analoge Technologie.
Die
Schnelligkeit der Innovation verblasst im Vergleich zur
Nachfrage.
Wir arbeiten an einer technologischen Plattform für die Entwicklung
der nächsten Generation von alternativem Fleisch", heißt es von
Redefine Meat. Wie das Unternehmen mitteilt, kann bis zum Jahr 2030 mit einem weltweiten Umsatz für veganes Fleisch von 140
Mrd. Dollar jährlich gerechnet werden. In erster Linie wird Redefine
Meat mit den 3D-Druckern veganes Rindersteak herstellen, das vor
allem auf Pflanzen basiert. Das alternative Fleisch soll sich in
Aussehen, Textur sowie Geschmack stark an reales Rindfleisch
anlehnen. Dem Start up zufolge haben diese Produkte einen um 95
Prozent geringeren Einfluss auf die Umwelt als die Fleischproduktion.
16.02.2021: Anforderungen an Beschäftigungsmaterial für Schweine konkretisiert
Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) regelt
unter anderem den Zugang für Schweine zu geeignetem
Beschäftigungsmaterial. Dieses soll das Wühlverhalten der Schweine
fördern sowie von den Tieren bewegt, untersucht und verändert
werden können. Die 7. Änderung der TierSchNutztV wurde am
29.01.2021 dem EU-Recht angepasst und angenommen. Die
nationale Rechtsvorgabe wurde durch das Einfügen der Begriffe
„organisch“ und „faserreich“ sowie die Auflistung der
besonders geeigneten
Materialien (Stroh, Heu, Sägemehl)
konkretisiert.
Aus dem Rechtstext geht nun eindeutig hervor, dass nur organische
Materialien die Mindestanforderungen erfüllen. Des Weiteren regelt
die TierSchNutztV, wie groß die Menge an täglichem
Beschäftigungsmaterial jeweils in welchem Alter der Schweine sein
muss. Zudem wird die Platzierung des jeweiligen Materials festgelegt.
Weitere Informationen zu diesem Thema sind in entsprechenden
Beratungsbroschüren des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in
der Landwirtschaft zu finden.
16.02.2021: Säugetierviren werden über Wasserlöcher auf andere Arten übertragen
Stellen Wasserlöcher in Gebieten mit saisonalen Trockenzeiten Schlüsselstellen für die Übertragung von Krankheitserregern innerhalb und zwischen den einzelnen Tierarten dar? Dieser Frage ist ein internationales Wissenschaftsteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) nachgegangen. Die WissenschaftlerInnen vermuteten, dass Viren tatsächlich die wenigen Süßwasserstellen als Übertragungsweg nutzen können. Dies setzt voraus, dass die Viren im Wasser stabil sind und infektiös bleiben. Das Team testete diese Voraussetzung, indem es Wasserlöcher in Ökosystemen Afrikas und der Mongolei mit ausgeprägten Trockenzeiten beprobte und dann versuchte, ausgesuchte Tierviren in diesem Wasser zu züchten. Wie sie in der Fachzeitschrift „Science of the Total Environment" schreiben, bleibt das Equine Herpesvirus (EHV) in typischen Wasserstellen tatsächlich stabil und lebensfähig. Die Wissenschaftler hatten das Virus ausgewählt, da es unter Laborbedingungen wochenlang im Wasser stabil und infektiös bleiben und sowohl in Afrika als auch in der Mongolei bei Wildtieren vorkommen und von Wildtieren bei Stress
vermehrt ausgeschieden werden. „Der Stress wirkt wie eine Art Signal auf das Virus und ermöglicht es ihm, in das Wasser zu gelangen und könnte dadurch mehr Individuen infizieren“, sagt Prof. Alex Greenwood, der Leiter dieser wissenschaftlichen Untersuchung. „Die Ansammlungen können auch einige merkwürdige Ergebnisse bei Wildtieren in menschlicher Obhut und freier Wildbahn erklären, wie zum Beispiel die Infektion von Nicht-Pferdeartigen mit EHV, wie beispielsweise Nashörner", sagt Dr. Peter Seeber vom Leibniz-IZW. Dies könnte zudem auch die Erklärung dafür sein, dass EHV eine überschaubare Evolution aufweisen. Generell neigen Viren dazu, sich schnell zu verändern, aber EHV veränderten sich wenig im Laufe der Zeit und sind in diesem Sinne überraschend stabil. „Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass die Stabilität von EHV im Wasser das Ergebnis eines langen evolutionären Prozesses ist, der dazu führte, dass solche Viren wirklich an die Nutzung von Wasser als Übertragungsweg angepasst sind", erklärt Koautor Dr. Alexandre Courtiol, vom Leibniz-IZW. EHV sind jedoch nicht die einzigen Viren, die durch Wasser übertragen werden können. Weitere Untersuchungen folgen.
16.02.2021: FVE hat Positionspapier zur Bestandsbetreuung erstellt
Noch im April 2021 sollen die Bestimmungen des neuen EU-Tiergesundheitsgesetzes (AHL) in nationales Recht umgesetzt werden. Das nationale AHL wird dann landwirtschaftlichen Betrieben regelmäßige Tiergesundheitsbesuche durch einen Tierarzt vorschreiben. Dies soll vor allem die Tiergesundheit verbessern, in dem die Biosicherheit und das frühzeitige Erkennen von Erkrankungen und Tierseuchen gestärkt werden. Allerdings hat die EU-Kommission bislang keinen
„Implementing Act“ dafür vorgelegt. Dieser dient der EU-weiten, einheitlichen Regelung. Der Europäische Tierärzteverband (FVE) hat nun zur Unterstützung der EU-Kommission ein Positionspapier erstellt, in dem wesentliche Eckpunkte für Inhalte und Frequenzen der Tiergesundheitsbesuche festgehalten sind. Es gleicht in weiten Teilen dem vom Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) entwickelten „Leitlinien für die tierärztliche Bestandsbetreuung“.
16.02.2021: Forschungsarbeit an Osteoarthritis ausgezeichnet
Osteoarthritis ist eine degenerative Krankheit, bei der nach und nach
Knorpelgewebe abgebaut wird und die krankhafte Veränderungen an
Gelenksknochen verursachen kann. Der Knorpelabbau kann bislang
durch keinerlei Therapie aufgehalten werden. In ihrer
Forschungsarbeit beschäftigte sich Iris Ribitsch (Klinische Abteilung
für Pferdechirurgie, Vetmeduni Vienna) daher ausgiebig mit der
Reaktion von fetalem Knorpelgewebe bei Verletzungen. Sie
untersuchte das Knorpelgewebe von Säugetierfeten und verglich
die
Proteinregulation als Reaktion auf Knorpelverletzungen bei
Schafen
im Fetalstadium sowie im Erwachsenenalter. Sie und ihre
MitarbeiterInnen analysierten zudem für Wachstum, Entzündung und
Knorpelentwicklung spezifische Proteine. Die Ergebnisse dieser
wissenschaftlichen Arbeit liefern tiefere Einblicke in die Steuerung
von Proteinen im fetalen Knorpelgewebe und ermöglichen es, die Art
und Weise, in der erwachsenes Knorpelgewebe auf Verletzungen
reagiert, anzupassen. Für ihre Forschungsarbeit wurde Ribitsch mit
dem Bank Austria Stiftungspreis 2021 ausgezeichnet.
15.02.2021: Nerz-Corona-Variante ungefährlich für Menschen
Die einst positiven Ergebnisse bei der Bekämpfung der Corona-
Pandemie sind durch das Auftreten von verschiedenen
Virusmutanten getrübt. Bereits Ende des vergangenen
Jahres hatte eine Corona-Mutation in Dänemark für millionenfache
Nottötungen von Nerzen gesorgt. Danach galt diese eigentlich als
ausgerottet. Nun ist die dänische
Variante Cluster-5 (Nerz-Variante) jedoch bei zehn Corona-Infizierten in Bayern nachgewiesen worden. Ein Mann starb daran. Allerdings wurde diese
Virusvariante vom Robert Koch-Institut (RKI) sowie vom Europäischen
Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC)
als nicht bedenklich eingestuft. Laut dem Virologen
Christian
Drosten ist die Cluster-5-Variante speziell auf Nerze angepasst. Allerdings
ist
diese Mutation auch nur geringgragdig erforscht worden, da diese als
ausgerottet galt. Sicher ist, dass Impfstoffe ihre Wirkung nicht
aufgrund des Auftretens verschiedener Virusmutanten verlieren. „Die
Immunantworten bei den zugelassenen mRNA-Impfstoffen
erscheinen sehr robust. Deshalb versprechen diese auch gegenüber
den jetzt auftauchenden neuen Varianten und vermutlich auch
weiteren einen guten Schutz. Bei anderen Impfstoffen, die jetzt schon
schwächeln, kann das dagegen anders aussehen“, stellte der
Infektiologe Peter Kremsner von der Universität Tübingen klar.
Start der Aktion Katzenkastration in Schleswig-Holstein
15.02.2021
Am heutigen Montag (15.02.2021) startet bereits zum elften Mal die
landesweite Katzenkastration in Schleswig-Holstein. Unterstützung
erhält der Deutsche Tierschutzbund durch die Landesregierung, die
für diese Aktion 90.000 Euro bereitstellt. Die Kampagne „Die
Straße ist grausam. Kastration harmlos.“ möchte auf das leidvolle
Leben von unkastrierten Straßenkatzen aufmerksam machen. „Ziel ist
es, das Leid der Tiere durch den Teufelskreis der unkontrollierten
Vermehrung zu beenden. Wir hoffen, dass die eisigen Temperaturen bald nachlassen und wir während der Frühjahrsaktion
wieder viele
Katzen und Kater kastrieren können“,
sagt Ellen Kloth, Vorsitzende
des Landesverbands Schleswig-Holstein des Deutschen
Tierschutzbundes. Dann werden bis spätestens 15. März 2021 besitzerlose
Tiere kostenlos kastriert, gekennzeichnet und registriert. Mit diesem
Gemeinschaftsprojekt von Land, Kommunen, Tierschutzverbänden
und Tierärzteschaft konnten seit Projektbeginn bereits rund 20.000
Straßenkatzen kastriert werden. Bei Myvetlearn.de können sich Tierärztinnen und Tierärzte u.a. durch OP-Kurse und das digitale OP-Buch auf die Kastration von Kätzinnen, Katern, Rüden und Hündinnen optimal vorbereiten.
15.02.2021: Insektenschutzprogramm sorgt für Streit zwischen Politik und Landwirtschaft
Die Kritik der Landwirte auf das jüngst beschlossene
Bundesprogramm zum Insektenschutz kann der
Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till
Backhaus, nicht nachvollziehen. „Der heute verabschiedete
Gesetzentwurf ist kurzsichtig und ein strategischer Fehler für die
Naturschutzpolitik. Dieser Tag ist ein schlechtes Signal für die
Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz.
Insektenschutz ist ein MUSS auch für die Landwirtschaft", lautete die
Kritik von Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen
Bauernverbandes (DBV). Backhaus reagierte darauf mit
Unverständnis. „Der Bauernverband führt ins Feld, dass 'fast jeder
zweite Hektar im Land bereits heute nach den Vorgaben des
Greenings oder eines Agrarumweltprogramms' bewirtschaftet
werde.
Was zunächst gut klingt, bedeutet aber auch, dass auf der
anderen
Hälfte der Flächen keine Maßnahmen ergriffen werden, die dem Klima
oder dem Umweltschutz dienen. Wir reden hier über weit mehr als
600.000 Hektar. Und was der Bauernverband ebenfalls unter den
Teppich kehrt, ist, dass die Agrarumwelt- und
Klimaschutzmaßnahmen (AUKM) bezahlt werden. Allein im
vergangenen Jahr hat das Land für elf Programme 60 Mio. Euro an
die teilnehmenden Landwirte ausgezahlt. Für die gesamte
Förderperiode 2014 bis 2020 standen 380 Mio. Euro zur Verfügung“,
führt Backhaus aus, der konkreten Vorschlägen seitens des DBV
gegenüber offen ist. „Der Verband hat ja angekündigt, den Weg für
mehr Insektenschutz bahnen zu wollen. Ich bin sehr gespannt auf die
Vorschläge“, so Backhaus.
15.02.2021: Investitionen in Artenvielfalt zeigen Erfolge
Bereits zum zweiten Mal jährte sich der Jahrestag des
Volksbegehrens „Artenvielfalt – Rettet die Bienen“. Die bisher in
Bayern ergriffenen Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt
scheinen langsam Früchte zu tragen. Landwirtschaftsministerin
Michaela Kaniber jedenfalls zeigte sich zufrieden mit den bisherigen
Ergebnissen: „Die Umsetzung läuft problemlos. Und gerade die
jüngsten Diskussionen zum Insektenschutz haben gezeigt, dass wir
mit dem Volksbegehren und dem Versöhnungsgesetz bundesweit
Maßstäbe gesetzt haben. Unserem ambitionierten Ziel, die
Artenvielfalt zu erhalten, sind wir ein großes Stück nähergekommen,
auch weil wir das große Wissen der Landwirte mit einbeziehen. Die
Gemeinsamkeiten und die sachliche Diskussion des Runden Tischs,
den Ministerpräsident Dr. Markus Söder initiiert hat, sollten wir
weiterhin bewahren", so die Ministerin. Besondere Fortschritte
kann
der Freistaat beim Öko-Landbau vorweisen, da hier der Anteil
an der
gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche die Zwölf-Prozent-Marke
bereits überschritten hat. Kaniber lobte zudem besonders das Engagement
der Landwirtinnen und Landwirte bei der Unterstützung der
Agrarumweltmaßnahmen. „Jeder zweite Landwirt beteiligt sich
am Kulturlandschaftsprogramm, jeder dritte Hektar in Bayern ist
einbezogen. Die hohe Beteiligung der landwirtschaftlichen Betriebe
an diesen Maßnahmen zeigt, wie ernst die Bäuerinnen und Bauern
den Artenschutz nehmen“, so Michaela Kaniber. Bayern fördert das
Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) und das
Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) mit insgesamt 350 Millionen
Euro jährlich. „Dank des großen Engagements der Landwirtschaft
haben wir schon viel erreicht. Das sollten wir anerkennen und weiter
unterstützen“, erklärte die Ministerin abschließend.
12.02.2021: Österreichische Tierärzteschaft fordert erneut Corona-Impfung
Im Zuge der Corona-Pandemie ist auch in Österreich der Beruf
des Tierarztes als systemrelevant eingestuft worden. Je länger die Pandemie
andauert, desto mehr jedoch wird die tierärztliche Tätigkeit zur
Belastung. „Seit Beginn der Krise erbringen Tierärztinnen und
Tierärzte unter erhöhtem Infektionsrisiko tagtäglich nahezu
uneingeschränkt ihre Leistungen. Systemrelevant zu sein, heißt, dass
wir zwar unsere Tierarztpraxen offenhalten dürfen und von
Einschränkungen ausgenommen sind, demgegenüber stehen aber
auch entsprechende Erwartungen und Verpflichtungen, die wir unter
höchsten Qualitätsansprüchen erfüllen müssen“, erklärt Mag. Kurt
Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer. Doch
trotzdem die Veterinäre und ihr Personal jeden Tag einen intensivem
Kontakt mit den PatientenbesitzerInnen haben, wird der Berufsstand
im aktuellen Impfplan nicht priorisiert. Das, obwohl ein
beträchtliches Risiko besteht, sich mit COVID-19 zu infizieren. „Nach
vielen Monaten
der Pandemie wissen wir, dass
viele Kolleginnen und Kollegen an der
Belastungsgrenze stehen und auch teilweise zermürbt sind. Die
zunehmende Polarisierung und zuletzt geführte Diskussion um den
Wettstreit und Wettlauf um den Corona-Impfstoff machen die
Situation noch dramatischer,“ hebt Frühwirth den Ernst der Lage
hervor.
Die Tierärzteschaft fordert eindringlich einen raschen Impfschutz.
„Wir möchten nicht zu den Vordränglern zählen und es liegt uns fern,
hier als Privilegierte zu gelten. Nein, wir erheben nur die legitime
Forderung, Klarheit zu bekommen und mahnen die eindeutige
Priorisierung unserer Tätigkeit im nationalen Impfplan ein, dies sollte
dringend nachgeholt werden. Gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit,
ist es für die Berufsgruppe der Tierärztinnen und Tierärzte wichtig,
Wertschätzung, Unterstützung und Transparenz zu bekommen“,
erklärt Frühwirth abschließend. Unterdessen wurde bekannt, dass in Australien Mitarbeiter der Fleischwirtschaft als „Hochrisikobeschäftigte“ eingestuft werden und somit in der 2. Impfphase 1b gegen Corona geimpft werden.
Auch Bundesrat für Verbot von Tiertransporten in Nicht-EU-Länder
12.02.2021
Der Bundesrat hat am Freitag einem Antrag Nordrhein-Westfalens und Hessens zugestimmt, Lebendtiertransporte in bestimmte Nicht-EU-
Länder zu verbieten. Nun ist die Bundesregierung gefragt, bei der Umsetzung von mehr Tierschutz Wort zu halten und ein entsprechendes Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten zu prüfen. „Bei
Tiertransporten in Drittländer kommt es leider immer wieder zu
Verstößen gegen tierschutzrechtliche Mindeststandards“, begründete
Hessens Agrarministerin Priska Hinz (Grüne) den eingebrachten Antrag. Die Antragsteller
legten zudem mehrere Dokumentationen vor, die belegen,
dass in einigen Zielländern die Bedingungen sowohl vor als auch
während der Schlachtung extrem tierquälerisch sind. Durch die
momentane Gesetzeslage sind Amtstierärzten jedoch häufig die
Hände gebunden und zu einem Abfertigen der Transporte gezwungen. „Damit laufen unsere Amtstierärzte Gefahr, sich der Beihilfe zur Tierquälerei schuldig zu
machen", mahnte die Grünen-Politikerin. Vor allen Dingen das Land Brandeburg war in der Vergangenheit immer wieder als Schlupfloch in den Fokus getreten. Hierüber sollen sogar vermehrt Tiertransporte aus anderen EU-Ländern, die selbst Transporte in Nicht-EU-Länder verboten hatten, abgewickelt worden sein.
12.02.2021: Niedersachsen drängt auf staatlich festgelegte Tierwohl-Abgabe
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast
fordert die zeitnahe Einführung einer Tierwohl-Abgabe. Zum ersten
Mal wird der Bundesrat in seiner Sitzung in Berlin daher über einen
Antrag des Landes zu diesem Thema beraten. Niedersachsen drängt
auf eine schnelle Entscheidung, damit die Landwirte in Deutschland
schon bald für höhere Tierwohlstandards sowie bessere
Haltungsbedingungen finanziell entschädigt werden können. Denn
der Mehraufwand sei nicht über höhere Ladenpreise auszugleichen,
so Otte-Kinast. Der Discounter Lidl hatte erst im Dezember letzten
Jahres einen Aufschlag für Schweinefleisch eingeführt, der zu 100
Prozent an die Landwirte weitergegeben werden sollte. Doch mangels
Unterstützung durch Mitwettbewerber hatte der Discounter den
Aufschlag zurückgenommen. „Wer als
Verbraucher am Fleischtresen
steht, sollte sich keine Gedanken darüber machen müssen, wie
das Tier gehalten, transportiert und geschlachtet wurde, sondern
sich auf
generell hohe Tierwohlstandards verlassen können“, erklärt die
Ministerin, die auf die Ergebnisse der Borchert-Kommission verweist.
Aufbauend auf das „Borchert-Papier“ hat Niedersachsen kürzlich
eine eigene Nutztierstrategie formuliert. In dem Antrag wird die
Bundesregierung aufgefordert, das Finanzierungskonzept so zu
gestalten, dass ein klares Verteilungssystem entsteht und der
Missbrauch von Marktmacht verhindert wird. Darüber hinaus wird
gefordert, dass möglichst zeitnah ein staatliches, verpflichtendes
Tierwohllabel kommt. „Für den Erfolg der Nutztierstrategie auf Bund-
und Länderebene ist es unerlässlich eine Tierwohlabgabe für Fleisch,
Milch und andere tierische Produkte zu erheben“, sagte Otte-Kinast.
12.02.2021: Nutztierhalter können Corona-Hilfen für Tierarztkosten beantragen
Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen zur
Bekämpfung hatte auch einen Einfluss auf die Nutztierhaltung
landwirtschaftlicher Betriebe. Nachdem nun die Überbrückungshilfen
III auch für Halter von Nutztieren erweitert worden sind, können diese
ebenfalls Corona-Hilfen beantragen. Anerkannt werden Kosten für
Tierfutter sowie Tierarztbehandlungen. Die CDU/CSU-
Bundestagsfraktion hatte sich für eine Anpassung der Hilfen stark
gemacht. „Bislang kamen aber Tierhalter bei manchen Corona-Hilfen
nicht zum Zug. Wir haben deshalb als CDU/CSU-Bundestagsfraktion
für passgenaue Nothilfen gekämpft. Wir haben zugesagt, uns für
Zuschüsse stark zu machen. Und wir haben geliefert“, erklärt die
stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta
Connemann. „Die Überbrückungshilfen III sind jetzt auf die
Situation
landwirtschaftlicher Tierhalter zugeschnitten worden. Der
Katalog
erstattungsfähiger Kosten wurde ausgeweitet. Nun sind auch
Tierfutter und Tierarztkosten förderfähig. Höfe mit starken
Umsatzrückgängen könnten damit die größten finanziellen Löcher
stopfen“, sagte Connemann weiter. Antragsberechtigt sind unter
anderem Betriebe mit einem Umsatzrückgang von 30 Prozent in
einem Einzelmonat zwischen November 2020 und Juni 2021. Ein
Antrag kann zudem auch für einzelne Monate mit entsprechenden
Umsatzeinbußen gestellt werden. „Auch wenn die kommenden
Monate für viele landwirtschaftliche Tierhalter eine große
Herausforderung bleiben, sind die verbesserten Überbrückungshilfen
III ein klares Bekenntnis zu einer zukunftsfähigen landwirtschaftlichen
Tierhaltung in Deutschland“, sagt Albert Stegemann, Agrarsprecher
der CDU/CSU-Fraktion, abschließend.
12.02.2021: Ursprung des Coronavirus scheint geklärt
Mehr als 2,3 Millionen Menschen sind innerhalb von 14 Monaten
weltweit an den Folgen der Corona-Pandemie gestorben, noch immer
infizieren sich jeden Tag Tausende mit Sars-CoV-2. Nun scheint aber zumindest der Ursprung des Coronavirus geklärt. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist
das Virus ursprünglich von Fledermäusen über ein anderes Tier als
Zwischenwirt auf den Menschen übertragen worden, wie Peter Ben
Embarek, Leiter des WHO-Teams, am 09.02.2021 offiziell verkündete.
Zu dieser Erkenntnis kam das Team der Weltgesundheitsorganisation
(WHO), das nach wochenlangem Tauziehen gemeinsam mit
chinesischen Wissenschaftlern Krankenhäuser, Labore, Institute
sowie den Huanan-Markt der Metropole Wuhan besucht hatte. Hier
waren im Dezember 2019 die ersten Infektionen aufgetreten. Nach
Auswertung umfangreicher Daten schließen die WHO-
ExpertInnen einen Laborunfall als Ursache für die
Pandemie aus. Die
Regierung
Chinas ringt noch immer mit den verkündeten Ergebnissen, denn die
Angst, als Verursacher dieser weltweiten Pandemie zu gelten, ist
groß. So wird noch immer die chinesische These propagiert, dass das
Virus auch aus einem anderen Land gekommen und über
tiefgefrorene Lebensmittel nach China eingeschleppt worden sein
könnte. Den WHO-Wissenschaftlern zufolge gibt es jedoch keine
Belege dafür, dass sich Menschen über Virus-Spuren auf
Tiefkühlprodukten infizieren können. „Wir wissen, dass das Virus in
einem frostigen Umfeld bestehen kann“, sagte Embarek. „Aber wir
wissen nicht, ob das Virus dann auf den Menschen übertragen
werden kann und unter welchen Umständen.“ So fordert China auch
weiterhin, dass nach einem möglichen Pandemieursprung in anderen
Ländern geforscht werden müsse. Die WHO-Experten sehen wiederum
keine bestätigten Beweise für diese Annahmen.
11.02.2021: Winterhilfen für Wildvögel rasch selbstgemacht
Aufgrund der geschlossenen Schneedecke haben es Vögel aktuell schwer, Nahrung zu finden. Wer Meisen, Finken, Rotkehlchen oder Amseln helfen möchte in dieser Phase, kann dies durch eine artgerechte Fütterung tun. Der Geschäftsführer des Wildtier- und Artenschutzzentrums Hamburg/Schleswig-Holstein, Christian Erdmann, gibt Tipps, wie Leckereien für die Vögel selber hergestellt werden können. Nicht zuletzt ist das auch für Kinder ein Riesenspaß und eine willkommende Abwechslung im häuslichen Corona-Alltag. Anschließend wird man außerdem gleich noch durch ein spannendes Vogel-Kino belohnt. Wer Meisenknödel selber macht, verzichtet zudem auf umweltschädliche Plastiknetze, die schnell zur gefährlichen Falle für Vögel werden können. Stattdessen können Meisenknödel aber auch rasch selbst gemacht werden aus Pflanzenfett, Samen und einem Blumentopf, einer Kokosnussschale oder einem ausgewaschenen Joghurtbecher rasch gebastelt werden. Als Saatenmischung bieten sich zum Beispiel Sonnenblumenkerne, Hanfkörner, Hirse, Mohn oder
zerhackte Haselnüsse an. Für Weichfutter-Liebhaber wie Rotkehlchen, Amseln oder Wacholderdrosseln kann man Rosinen und anderes Trockenobst beimischen. Es sollten etwa zwei Teile des geschmolzenen Pflanzenfetts mit einem Teil der Samenmischung zusammen mit einem Schuss Salatöl vermengt werden. Die weiche Masse wird dann in den Blumentopf, Joghurtbecher oder Kokosnussschale gefüllt. Ein in die Futtermasse gesteckter verästelter Zweig hilft nach dem Erkalten beim Aufhängen, am besten kopfüber in einem Baum. „Wer viele Bäume mit knorriger Rinde im Garten hat, kann der Futtermischung auch etwas mehr Fett beimischen. So wird die Masse noch geschmeidiger und kann in Astlöcher, Spalten oder zwischen dicke Borken geschmiert werden“, so der Tipp von Erdmann. Gleichzeitig weist er die Tierfreunde auch darauf hin, wie wichtig der Zugang zu Wasser dieser Tage ist, da die Pfützen, Bäche und Seen gefrieren. Daher sollte man den Vögeln auch Frischwasserquellen in möglichst flachen Schalen oder Töpfen bereitstellen, die regelmäßig ausgetauscht werden.
11.02.2021: Bündnis fordert Neuausrichtung des Insektenschutzpaketes
Ein Bündnis verschiedener landwirtschaftlicher Verbände hat in einer
gemeinsamen Erklärung die Bundesregierung aufgefordert, das
gerade beschlossene Gesetzespaket zum Insektenschutz zu
korrigieren. Denn die Gesetze seien weder für die Insekten noch für
die Landwirte von Vorteil, so Joachim Rukwied, Präsident des
Deutschen Bauernverbandes (DBV). „Es zerstört erfolgreiche
Naturschutz-Kooperationen und gefährdet bäuerliche Existenzen",
lautet Rukwieds Kritik. Stattdessen sollten nach dem Vorbild der
„Borchert-Kommission“ geeignete Maßnahmen gemeinsam
mit Landnutzern und Flächeneigentümern umgesetzt werden.
Pauschale
Auflagen der geplanten Gesetze lassen keine Förderungen der
Landnutzer zu, was enorme Wertverluste beim Grundeigentum nach
sich ziehen würde, so die Kritik der Verbände, die auf eine
Kooperation sowie eine Neuausrichtung des
Insektenschutzprogrammes insistieren. Das Bündnis fordert neben
einer verlässlichen Finanzierung der Maßnahmen auch einen Vorrang
für kooperative Länderkonsense sowie eine gesicherte, volle
Förderfähigkeit der Flächen.
11.02.2021: Bayern will Nutztierhaltung weiter verbessern
Die weitergehende Verbesserung der Nutztierhaltung ist Thema einer
Expertenanhörung des bayerischen Landtags. Die CSU-Fraktion hat
sich klar für noch mehr Tierwohl ausgesprochen. In der Anhörung
sollen nun Ideen für Anreize, Fördermaßnahmen und Regelungen
erörtert werden. „Die Forderungen nach mehr Tierwohl müssen
unbedingt ernst genommen werden, da wir die gesellschaftliche
Akzeptanz von Milchbauern, Schweinemästern und anderen
Nutztierhaltern weiter erhalten wollen. Eventuelle Missstände müssen
konsequent abgestellt werden. Wer Tiere hält, ist auch für sie
verantwortlich. Die Betriebe müssen dieser Verantwortung auch
gerecht werden! Mehr Tierwohl gibt es aber nicht zum Nulltarif. Die
Auswirkungen auf die heimische Landwirtschaft müssen durchdacht
und finanziell honoriert werden - von der Politik, von der Gesellschaft
und nicht zuletzt vom Einzelhandel und Verbraucher. Schließlich will
auch der Großteil der Landwirte in Bayern mehr Tierwohl
und
Umweltschutz. Dafür brauchen sie aber faire Erzeugerpreise und
verlässliche Rahmenbedingungen. Der unausweichliche
Anpassungsprozess in der Nutztierhaltung erfordert ein
Gesamtkonzept, wie es von der sogenannten Borchert Kommission
ausgearbeitet wurde. Unsere Expertenanhörung im Landtag wird die
Empfehlungen des Kompetenznetzwerkes Nutztierhaltung ergänzen
und dabei ein besonderes Augenmerk auf die bayerischen
Begebenheiten legen", erklärt der umwelt- und
verbraucherschutzpolitische Sprecher, Eric Beißwenger.
„Tierwohl ist auch nicht nur eine nationale Aufgabe, sondern muss
EU-weit umgesetzt werden. Europäische verpflichtende Regelungen
zur Haltungs- und Herkunftskennzeichnung von tierischen
Lebensmitteln sind deshalb der richtige Ansatz. Es darf keine
Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten unserer heimischen
Landwirtschaft geben!", ergänzt Martin Schöffel, der agrarpolitische
Sprecher der CSU-Fraktion.
11.02.2021: Keine weiteren Fälle von IBR in der Schweiz
Vor knapp sieben Wochen ist im schweizerischen Prättigau bei
einer Kuh die Infektiöse Bovine Rhinotracheitis (IBR) nachgewiesen worden.
Dies war der erste Fall, nachdem die Schweiz offiziell als „Frei von IBR“
galt. Nach dem jüngsten Nachweis der IBR hat sich die Tierseuche jedoch nicht
weiter in der Schweiz ausgebreitet, wie Kantonstierarzt Giochen Bearth mitteilte. Die Tierseuche konnte durch die Notschlachtung der erkrankten Kuh sowie durch das Sperren des
betroffenen Betriebs und der vier ermittelten Kontaktbetriebe eingedämmt werden. Es
steht inzwischen amtlich fest, dass kein weiteres Tier an der IBR erkrankt ist.
„Es sind keine weiteren Tiere auf dem Betrieb von der Rinderseuche
betroffen. Abgesehen vom
Abort bei der neunjährigen Kuh gab
es nirgends klinische Symptome, die auf weitere Ansteckungen
hingewiesen hätten“, erklärt Bearth. Damit ist auch klar, dass die
Krankheit nicht auf den Betrieb eingeschleppt wurde. Wie sich die
Kuh aber infiziert hat, bleibt unklar.
Die Infektiöse Bovine Rhinotracheitis (IBR) wird von einem Herpes-Virus
verursacht. Dieses kann sich für lange Zeit im Nervensystem
verbergen, ohne Symptome zu verursachen. Grund für den Ausbruch
der Krankheit kann beispielsweise Stress sein. Dabei kann das Virus ausgeschieden werden und andere Tiere anstecken. Deshalb müssen alle nachweislich infizierten Tiere getötet werden. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich.
10.02.2021: Neuer Ausbruch der Geflügelpest in MVP
Erneut ist in einem großen Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern das Geflügelpestvirus H5N8 nachgewiesen worden. Der betroffene Landkreis Rostock hat einen Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet festgelegt. Der Hühneraufzuchtstall für Mastelterntiere selbst wurde gesperrt, die 45.000 Elterntiere werden in den nächsten Tagen getötet. Dies ist inzwischen der neunte Ausbruch in einer professionellen Geflügelhaltung
während des aktuellen Seuchenzuges. „Ich kann die Geflügelhalter daher nur dringend bitten, die Biosicherheitsmaßnahmen weiter auf höchstem Niveau zu halten. Der aktuell betroffene Betrieb liegt im Herzen der Geflügelhaltung des Landes. Allein im jetzt festgelegten Sperrbezirk leben 550.000 Stück Geflügel. Es ist kaum auszudenken, welche Folgen eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus hätte“, warnt der Agrarminister von MVP, Dr. Till Backhaus.
10.02.2021: In China wächst die Sorge vor ASP wieder
In China gibt es offenbar neue Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Außerdem gehen Gerüchte über eine neue Variante des ASP-Virus um, die wegen des Einsatzes von
illegalen ASP-Impfstoffen entstanden ist. Dies sorgt für steigende Preise beim Schweinefleisch. Die chinesischen Behörden haben die neuartigen ASP-Fälle bisher aber nicht bestätigt.
10.02.2021: Beinahe jeder 4. Betrieb in MVP baut ökologisch an
In Mecklenburg-Vorpommern hält der Trend zur Umstellung auf den ökologischen Landbau weiter an und es können starke Flächenzuwächse dokumentiert werden. Die ökologische Anbaufläche in Mecklenburg-Vorpommern ist demnach im Zeitraum 01.01.2020 bis 31.01.2020 von 169.033 ha auf 182.560 ha um 13.527 ha gestiegen. Ca. 13,5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche werden aktuell von 1.135 biozertifizierten Landwirtschaftsbetrieben ökologisch bewirtschaftet.
Weitere 115 Landwirtschaftsbetriebe haben in diesem Zeitraum auf die ökologische Wirtschaftsweise umgestellt, fast jeder 4. Landwirtschaftsbetrieb ist damit nunmehr biozertifiziert (24%). Auch für das Jahr 2021 wird ein zusätzliches Marktwachstum von 10% erwartet. Daher besteht Handlungsbedarf z. B. im Bereich der Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung, da der Markt sich auch bei ökologischen Erzeugnissen zunehmend zentralisiere.
10.02.2021: BHV1 im Kreis Borken nachgewiesen
In Vreden im Münsterland in Nordrhein-Westfalen ist bei einer Routineuntersuchung in einem Milchviehbetrieb bei 130 Kühen das Bovine Herpesvirus Typ 1 (BHV1) festgestellt worden. Alle Tiere seien inzwischen geschlachtet und der Betrieb geräumt worden. Bei der BHV1
handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche, die zwar für Rinder sehr ansteckend, für den Menschen jedoch ungefährlich ist. Aktuell wird untersucht, wie das Virus in den Betrieb gelangte und ob weitere Kontaktbetriebe ebenfalls betroffen sind.
10.02.2021: Berliner sollen über ASP aufgeklärt werden
Um die Risiken des Auftretens der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Stadtbereich Berlin zu reduzieren, sollen die Berliner besser aufgeklärt werden. Dazu forderte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner Berlins regierenden Bürgermeister Michael Müller in einem Brief auf. Wenn Rotten von 30 bis 40 Wildschweinen mitten durch Berlin laufen und von der Polizei über belebte Straßenkreuzungen „eskortiert“ werden müssen, sei dies alarmierend. Bei der Bekämpfung der ASP spiele zudem der Mensch eine große Rolle, da bereits das unsachgemäße Entsorgen
von Speiseresten, die mit dem APS-Virus infiziert sind, ein hohes Risiko birgt. Daher müssten die Bürger entsprechend aufgeklärt werden, so die Aufforderung Klöckners. Sämtliche mögliche Nahrungsquellen im Stadtgebiet, wie unachtsam weggeworfene Essenreste, Gartenkomposter oder nicht wildschweinesichere Müllbehälter, müssten beseitigt oder abgesichert werden. Auch müsse intensiver über Möglichkeiten der Schwarzwildbejagung in der Stadt nachgedacht werden. Der Berliner Senat hat die Kritik bereits zurückgewiesen.
09.02.2021: 3R-Netzwerk bündelt biomedizinische Standorte in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg leistet hinsichtlich Tierschutz und Forschung
Pionierarbeit. Ein 3R-Netzwerk (Vermeidung,
Verringerung und Verbesserung = Replacement, Reduction,
Refinement – 3R), das sich auf zahlreiche wichtige biomedizinische
Standorte im Land verteilt, soll Stärken bündeln und damit die
Forschung und den Tierschutz kontinuierlich verbessern. Ziel ist es, die
Zahl der Tierversuche nach und nach zu verringern und durch
alternative Methoden zu ersetzen. „Die biomedizinische Forschung
ist ein wichtiger Pfeiler der exzellenten baden-württembergischen
Forschung. Gerade in dieser von der COVID-19-Pandemie geprägten
Zeit zeigt sich, wie wichtig eine breit aufgestellte, gut ausgestattete
Wissenschaftslandschaft ist. Genauso wichtig ist es, fortwährend an
der Stärkung und Verbesserung der Wissenschaft zu arbeiten, damit
wir uns auch in Zukunft auf unsere Forschung verlassen können. Die
3R-Initiative leistet einen zentralen Beitrag dazu, die
biomedizinische Forschung – eine
der spezifischen Stärken des
Landes – weiter
voranzubringen und den Tierschutz in Forschung und Lehre zu
verbessern“, äußerte sich Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.
Mehr Tierschutz und bessere Forschung seien keine Gegensätze –
„ganz im Gegenteil – wir bringen beides zusammen.“ Das Netzwerk
erstreckt sich über verschiedene Standorte im Land, von Mannheim
bis Konstanz und von Freiburg bis Ulm. Dadurch wird ein breites
Themenspektrum verschiedener Refine-, Reduce- und vor allem
Replace-Maßnahmen abgedeckt. Dabei werden verschiedene Organe
und Krankheiten, u.a. Hirn, Darm, Brust oder Eierstock, fokussiert und
von unterschiedlichen Disziplinen wie Medizin, Biologie, Mathematik
oder Simulationswissenschaft, angegangen.
Um Tierschutz geht es auch in der Online-Fortbildung für Tierärzte
zur Qualifikation als Tierschutzbeauftragte von Myvetlearn.de. Das
Live Online-Seminar findet vom 18.-20. Februar 2021 statt.
09.02.2021: Immunokastration bereits ab der 3. Lebenswoche möglich
Die Impfung gegen Ebergeruch, die sogenannte Immunokastration,
ist bereits bei recht jungen Ferkeln möglich. Das ist das
Ergebnis einer Untersuchung von Forschenden des Thünen Institutes
für Ökologischen Landbau und der Universität Göttingen. Dabei
konnten die WissenschaftlerInnen erstmals belegen, dass sich die
Tiere hinsichtlich Mastleistung und Fleischqualität nicht von
Schweinen, die in einem höheren Alter geimpft werden,
unterschieden. Aber auch bei Verhalten und Wohlbefinden der Tiere
gab es keine nennenswerten Unterschiede. Verglichen wurden
männliche Ferkel, die in der 3. und 7. Lebenswoche mit Improvac©
geimpft worden waren, mit denen, bei denen die Immunokastration erst
während der Mast in der 12. und 19. Lebenswoche
vorgenommen wurde. Die Wissenschaftlerinnen konnten mit ihren
Untersuchungen
darlegen, dass die Immunokastration als nicht-invasive Maßnahme zur Verhinderung des unerwünschten Ebergeruchs,
besonders geeignet ist, da die Ferkel nicht dem Stress einer
chirurgischen Kastration ausgesetzt werden müssen. „Die frühe Impfung gegen
Ebergeruch lässt sich gut in die jeweiligen Arbeitsabläufe bei
ökologischen und konventionellen Ferkelerzeugern integrieren, was
vor allem das Handling im Vergleich zum älteren Mastschwein
deutlich erleichtert“, erklärt Ralf Bussemas vom Thünen-Institut. „Mit Hilfe dieser bis dato
einzigartigen Studie zeigen wir eine Möglichkeit, die Impfung gegen
Ebergeruch auch für kleine und mittlere Betriebe umsetzbar zu
machen“, ergänzt Dr. Johanna Mörlein vom Department für
Nutztierwissenschaften der Universität Göttingen.
09.02.2021: Weniger Nashörner in Südafrika gewildert
Die in Südafrika getroffenen Maßnahmen gegen die Wilderei von
Nashörnern tragen Früchte. So konnte die Zahl der
gewilderten Rhinos innerhalb eines Jahres um 200 auf 394 Tiere
gesenkt werden, wie das südafrikanische Umweltministerium
mitteilte. Diese Zahlen lassen jedoch kein Aufatmen zu, denn in den
letzten zehn Jahren ist die Nashornpopulation im Krüger-
Nationalpark um nahezu 70 Prozent reduziert worden. Ein Grund
dafür ist der in Asien immer noch verbreitete Irrglaube, dass Nashornhorn als medizinisches Produkt, beispielsweise
gegen übermäßigen
Alkoholgenuss, wirksam ist und zu viele
Menschen
bereit sind, große Geldsummen dafür zu bezahlen. Auch hatten
Dürreperioden der vergangenen Jahre großen Einfluss auf die
Nashornpopulation. Aktuell sorgen auch die Covid-19-Pandemie und
die damit einhergehenden Maßnahmen dafür, dass die Touristen
wegbleiben und damit eine wichtige Einkommensquelle für die
Schutzgebiete fehlt. Noch leben um die 15.600 Breit- und 2.000
Spitzmaulnashörner in Südafrika. Jedoch befürchten ExpertInnen,
dass besonders der Bestand der Breitmaulnashörner weiter stark abnimmt.
08.02.2021: Forschungsprogramm zur Reduzierung von Tierversuchen
Die Schweiz plant die Zahl der Tierversuche zu verringern sowie die
Belastung der Tiere während der Experimente zu reduzieren. Dazu
wurde das Nationale Forschungsprogramm „Advancing 3R – Tiere,
Forschung und Gesellschaft“ ins Leben gerufen. Die drei „R“ stehen
für Replacement (Versuchsmethoden ersetzen), Reduction (Zahl der
Tierversuche verringern) sowie Refinement (bessere Versuchs- und
Haltungsbedingungen). Während eine Volksinitiative von St. Galler
Bürgern sowie achtzig Organisationen und Unternehmen Tier- und
Menschenversuche komplett verbieten lassen möchte, hat sich
der Bundesrat gegen ein Verbot ausgesprochen, da der Standort
Schweiz
als starker Forschungsstandort gefährdet wäre. Auch befürchtet der
Bundesrat schwere Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung
durch ein Verbot. Das Tierwohl sei den Kommissionen ein großes
Anliegen, die Initiative gehe ihnen jedoch zu weit, wurde
argumentiert. Obwohl die Zahl der Tierversuche ein weiteres Mal
reduziert wurde, lag die Zahl der eingesetzten Versuchstiere in der
Schweiz noch immer bei mehr als 570.000 Tieren. Auf Myvetlearn.de
können sich Tierärztinnen und Tierärzte zur Qualifikation als
Tierschutzbeauftragte online fortbilden. Der Kurs 2 findet vom
18.-20. Februar 2021 unter Myvetlearn.de als Online-Seminar statt.
08.02.2021: BTK und TVT fordern bessere Bedingungen beim Kälbertransport
In einem gemeinsamen Positionspapier haben die
Bundestierärztekammer (BTK) und die Tierärztliche Vereinigung für
Tierschutz (TVT) gesetzlich festgelegte Verbesserungen beim
Transport von Kälbern gefordert. „Tiertransporte sind immer mit
unvermeidbarem Stress für die Tiere verbunden. Gerade bei so
jungen Tieren, wie Kälbern, darf das geringe Anpassungsvermögen
bei der Bewältigung von Stresssituationen keinesfalls überfordert
werden", erklärt BTK-Präsident Dr. Uwe Tiedemann. Zu diesen
Forderungen gehören neben der sorgfältigen Prüfung einer
Transportfähigkeit das Einhalten der
Tierschutzanforderungen
sowie die Bedarfsdeckung der Tiere. „Gleichzeitig möchten wir auf
rechtliche Änderungen hinwirken und bis dahin die Einhaltung
ergänzender Mindestanforderungen an den Transport von Kälbern
einfordern", erklärt Andreas Franzky, Vorsitzender der TVT. Weiterhin
sollen Transporte von Kälbern erst ab einem Alter von fünf Wochen
erlaubt sein, die Transportdauer darf acht Stunden nicht übersteigen.
Außerdem fordern BTK und TVT, dass nur abgesetzte Kälber länger
als acht Stunden transportiert werden dürfen, wobei darauf
hingewiesen wird, dass das Absetzen der Kälber nicht extra für den Transport
erfolgen darf.
08.02.2021: Erste Geflügelpestfälle in Österreich und der Schweiz
Während sich die Geflügelpest in einigen Regionen Deutschlands
schon stark ausgebreitet hat, waren die Nachbarländer Österreich
und die Schweiz bisher von Ausbrüchen verschont geblieben. Nun
haben auch beide Länder jeweils den ersten Fall des
Geflügelpestvirus gemeldet. Im österreichischen Klosterneuburg ist
am vergangenen Freitag (05.02.2021) der Influenzaerreger des Typs
H5N8 bei einem toten Schwan festgestellt worden. Damit ist die
Aviäre Influenza seit 2017 zum ersten Mal in dem
Alpenstaat nachgewiesen worden. Der Fundort des verendeten
Schwans lag nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in einer
bereits als Risikogebiet eingestuften Region. In der Schweiz ist
bei
einer Möwe das Geflügelpestvirus H5N4 nachgewiesen
worden.
Der Vogel war im Kanton Schaffhausen gefunden worden. Das
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV)
appelliert an die Halter von Hausgeflügel, dringend die am 25. Januar 2021
angeordneten Maßnahmen zu befolgen. Dazu gehört unter anderem
ein Aufstallungsgebot in den Gebieten rund um den Bodensee sowie
entlang des Rheins, sofern ein Abdecken von Auslaufflächen nicht
möglich ist. Auch müssen die Halter von Nutzgeflügel dafür sorgen,
dass Stallungen nicht für Wildvögel zugänglich sind. Zudem müssen
sich noch nicht registrierte Geflügelhaltungen sofort bei den
kantonalen Behörden registrieren lassen.
05.02.2021: Varroabekämpfung durch Zucht von widerstandsfähigen Bienenvölkern
Die Varroa-Milbe wird zu den bedeutendsten Parasiten der Bienen
gezählt. Zu finden ist die Milbe in der Brut im Bienenstock, wo sich
der Schädling entwickelt und vermehrt. Nun haben
WissenschaftlerInnen durch Untersuchungen herausgefunden, dass
Bienenvölker unterschiedlich auf den von Varroa-Milben
ausgehenden Geruch reagieren. Einige der Völker gehen
systematisch gegen den Parasiten vor und reinigen die Brutzellen
besonders effizient. Diese Bienenvölker sind widerstandsfähiger als
diejenigen, die nicht auf die Milben reagieren. Mit diesen besonders
widerstandsfähigen Bienenvölkern müsste man züchten, so die These
der Forschenden, die
bestimmte Duftstoffe der
Bienenschädlinge identifizieren konnten. Mit diesen entwickelten die
WissenschaftlerInnen Tests, mit denen die Imker besonders
widerstandsfähige Bienenvölker auswählen und vermehren könnten.
Ein Patent darauf wurde bereits angemeldet. Diese Erkenntnisse
könnten dabei helfen, das Bienensterben stark zu reduzieren.
Tierärztinnen und Tierärzte können sich noch bis Ende April 2021 mit
dem Online-Aufbaukurs Bienen auf Myvetlearn.de fortbilden. Ab dem
1. Mai 2021 bietet Myvetlearn.de auch wieder einen Grundkurs Bienen an,
der geeignet ist für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Bienen / den
Fachtierarzt für Bienen.
05.02.2021: Kosten für den Wolf steigen stetig in der Schweiz
Großraubtiere wie Wolf, Luchs, Goldschakal oder Bär kosten den
Schweizer Bund jährlich vier Millionen Franken. Das ergab die
Antwort auf eine Anfrage des Nationalrats Franz Ruppen (SVP/VS).
Der größte Teil der Kosten entfallen auf den Herdenschutz, der im Jahr
2020 mehr als drei Millionen ausmachte. Weiterhin entstehen dem
Bund Kosten für Rissentschädigungen sowie Monitoring. Für
Letzteres muss der Bund
jährlich 650.000 Franken zahlen,
dazu kommen mehr als 200.000 Franken für genetische Analysen.
Die
jährlichen Kosten seien sprunghaft in die Höhe gegangen, nicht
zuletzt wegen der Ausbreitung des Wolfes, wie Ruppen schreibt.
Auch sei der stetig steigende personelle Aufwand kaum noch zu
bewältigen. In einem Bericht, der voraussichtlich Ende
2022 vorgelegt wird, will der Bundesrat den Handlungsbedarf
aufzeigen sowie Maßnahmen vorschlagen.
05.02.2021: Hasenpest in Sachsen-Anhalt
Nach dem Nachweis der Hasenpest (Tularämie) bei einem Feldhasen
im Saalekreis in Sachsen-Anhalt im Dezember vergangenen Jahres
warnt das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) vor dem Kontakt
mit erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen. Die durch das
Bakterium Francisella (F.) tularensis verursachte
Erkrankung kann als Zoonose auch auf den Menschen übertragen werden.
Überträger sind neben Feldhasen auch Nagetiere, Kaninchen,
Wildwiederkäuer sowie in seltenen Fällen Vögel. Eine nicht rechtzeitig
erkannte Tularämie kann beim Menschen tödlich
enden. In
erster Linie sind Jäger, aber auch Köche, Metzger und Tierärzte
gefährdet. Die Infektion kann sowohl über das Einatmen von
infestiösen Stäuben als auch durch Zeckenbisse erfolgen. Zur
Minderung des Ansteckungsrisikos ist die Beachtung von
Hygieneregeln unerlässlich. Erkennbar kranke Tiere sollten nur mit
Handschuhen und Mundschutz berührt und entsorgt werden. Beim
Abbalgen empfiehlt sich ebenfalls das Tragen eines Mundschutzes.
Fleisch von Feldhasen und Wildkaninchen sollte zudem generell nur
ausreichend durchgegart verzehrt werden.
05.02.2021: Lidl nimmt Preisaufschlag für Fleisch zurück
Aus Wettbewerbsgründen hat sich der Discounter Lidl entschieden, den im Dezember 2020 eingeführten Preisaufschlag für Schweinefleisch aus
Deutschland wieder aus dem Programm zu nehmen. „Ab sofort müssen wir uns im
Schweinepreissegment wieder dem Marktniveau anpassen“, so
lautete die offizielle Stellungnahme. Um die Landwirte in Deutschland
zu unterstützen, hatte der Discounter verkündet, den
Preis für
zehn Schweinefleischprodukte um einen Euro pro Kilo anzuheben.
Die Mehreinnahmen sollten den Landwirten in vollem Umfang zufließen.
„Die Entwicklung der vergangenen Wochen hat gezeigt, dass der
Markt unserem Preissignal nicht gefolgt ist. Dadurch ist uns ein
erheblicher Wettbewerbsnachteil entstanden“, erklärte der
Discounter, der jedoch weiterhin plant, die Landwirtschaft in
Deutschland zu fördern.
05.02.2021: Coronaausbruch auf Nerzfarm in Polen
Auf einer Nerzfarm in Kartuzy in Nordpolen ist am 30.01.2021 ein Ausbruch mit Sars-CoV-2 nachgewiesen worden.
Alle Tiere der Farm wurden getötet, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu
vermeiden. Um das Auftreten von möglichen Virusmutationen zu
verhindern, haben örtliche Behörden auch mit Massentötungen von
Nerzen in anderen Regionen des Landes begonnen. Polen ist mit 354
Farmen und ca. 6 Millionen Nerzen einer der größten
Nerzproduzenten in Europa. Laut Informationen der polnischen
Nachrichtenagentur PAP wollen die Vertreter der polnischen
Pelzindustrie mit einer Sammelklage Entschädigungszahlungen erzwingen.
05.02.2021: Bundesregierung plant strengere Auflagen für Tierversuche
Auf Tierversuche kann aktuell nicht verzichtet werden, aber bei der Nutzung von Versuchstieren sollen unnötige Schmerzen, Leiden oder Schäden für Tiere unbedingt vermieden werden. So die Aussage der Bundesregierung. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Bundeskabinett nun Änderungen zur Genehmigung von Tierversuchen beschlossen. Durch eine Änderung des Tierschutzgesetzes soll der Schutz von Versuchstieren erhöht und das Prinzip der Vermeidung, Verminderung und Verbesserung der Verwendung von Tieren im Rahmen von Tierversuchen stärker verankert werden. So müssen künftig auch Tierversuche, die zum Zweck der Aus-, Fort- und Weiterbildung erfolgen, behördlich genehmigt werden. Behördlich genehmigungspflichtig werden dann auch Varianten von Tierversuchen wie zum Beispiel gesetzlich vorgeschriebene Tierversuche bei der Arzneimittelzulassung oder zu diagnostischen Zwecken. Gleichzeitig wird
der behördliche Prüfprozess von Tierversuchsanträgen ausgeweitet und die Kontrollen von Tierversuchseinrichtungen detailliert geregelt. Darüber hinaus soll eine zweifelsfreie, vollständige Umsetzung der "EU-Richtlinie zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere" sichergestellt werden, um im Rahmen des von der EU-Kommission eröffneten Vertragsverletzungsverfahrens eine Klageerhebung beim Europäischen Gerichtshof gegen Deutschland zu verhindern. Dazu gehört auch die Bestimmung eines Tierschutzbeauftragten in jeder Einrichtung, die Wirbeltiere oder Kopffüßer für Versuchszwecke verwendet, hält und/oder züchtet. Qualifiziert sind dazu vor allem Tierärztinnen und Tierärzte, die über eine entsprechende Weiterbildung verfügen. Diese wird u.a. vom 18.-20. Februar 2021 unter Myvetlearn.de als Online-Fortbildung für Veterinäre angeboten.
04.02.2021: Rheinland-Pfalz verlängert Nothilfeprogramm für Tierparks und Tierheime
Das Umweltministerium Rheinland-Pfalz unterstützt Zoos, Tierparks
sowie Tierheime des Landes noch bis mindestens 30. Juni 2021 mit
Soforthilfen. Knapp 230.000 Euro wurden bereits bewilligt. Erst
kürzlich konnte sich der Tierpark Niederfischbach über Corona-
Futterhilfen in Höhe von 4.300 Euro freuen. „Die Corona-Krise
gefährdet auch tierhaltende Einrichtungen in ihrer wirtschaftlichen
Existenz. Um Zoos, Tierheimen und vergleichbaren Einrichtungen in
dieser prekären Situation schnell und unbürokratisch unter die Arme
zu greifen, hat das Umweltministerium die Corona-Futterhilfe
gestartet. Die Soforthilfe übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten
für
Futter, tierärztliche Behandlung und Medikamente während der
coronabedingten Schließzeiten“, erklärt Staatsministerin Anne
Spiegel. So hält das Land insgesamt eine Million Euro für die
Unterstützung von mehr als 80 Tierheime und knapp 30 Zoos in
Rheinland-Pfalz bereit. „Rund 228.000 Euro hat mein Ministerium
bereits bewilligt. Diese Gelder haben wir bereits überwiesen oder sie
stehen kurz vor der Auszahlung. Ich ermutige alle Zoos, Tierheime
und vergleichbare Einrichtungen, von unserem Nothilfeprogramm in
dieser angespannten Situation Gebrauch zu machen, damit die zur
Verfügung stehenden Mittel auch abgerufen werden“, sagte die
Ministerin abschließend.
04.02.2021: Einsatz von Corona-Spürhunden bei Großveranstaltungen denkbar
Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Holger Volk von der
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) arbeitet aktuell an
einem Projekt, Spürhunde zur Entdeckung von SARS-CoV-2-
infizierten Menschen auszubilden. Beeindruckend waren bislang die
Ergebnisse: schon nach einer nur einwöchigen Trainingszeit konnten
die Hunde durchschnittlich 94 Prozent der infizierten Personen korrekt erschnüffeln. Am
gestrigen Mittwoch hat sich Niedersachsens
Ministerpräsident Stephan Weil vor Ort über sinnvolle
Einsatzmöglichkeiten der ausgebildeten Corona-Spürhunde
informiert. Klinikleiter Volk hat zusammen mit Dr. Esther Schalke von
der Bundeswehr, Nico Röger, Hannover Concerts GmbH sowie Stefan
Schreckensberger, ProEvent Hannover, eine Projektidee
entwickelt, bei der die Spürhunde auf Großveranstaltungen
zum
Einsatz kommen
könnten. „Da Hunde innerhalb weniger Sekunden eine Entscheidung
treffen und sie damit deutlich schneller sind als Antigen-Schnelltests
und kein unangenehmer Nasen-Rachenabstrich vorgenommen werden
muss, wie er für die PCR-Tests erforderlich ist, ist ihr Einsatz
besonders für größere Menschenansammlungen attraktiv“, erklärt
Volk. Das geplante Projekt sieht vor, dass der Einsatz von
Spürhunden als Screeningmethode im Zusammenspiel mit Antigen-
Schnelltests und PCR-Testverfahren in vier unterschiedlichen
Szenarien beurteilt wird. Das Ziel des Projektes ist es, mit Hilfe der
Corona-Spürhunde irgendwann zur Normalität zurückkehren zu
können. Ministerpräsident Weil war zuzmindest schon mal beeindruckt von
der Fähigkeiten der Vierbeiner.
04.02.2021: Geflügelpestausbruch bei Putenbetrieb in Brandenburg
In Brandenburg ist innerhalb weniger Wochen bereits der dritte
Geflügelpestausbruch nachgewiesen worden. Betroffen ist jüngst eine Putenhaltung in der Uckermark mit ca. 14.000 Mastputen, die alle aus
Seuchenschutzgründen getötet werden mussten. Das Friedrich-
Loeffler-Institut (FLI) hat bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit
dem hochpathogenen Geflügelpesterreger H5N8 handelt. Die
örtlichen Behörden haben die Einrichtung eines Sperrbezirkes im
Radius von mindestens drei Kilometern und eines
Beobachtungsgebietes im Radius von mindestens zehn Kilometern
um den Ausbruchsbestand angeordnet. Noch ist unklar, wie
der Erreger trotz strikt eingehaltener
Biosicherheitsmaßnahmen in
den
Betrieb gelangen konnte, wie Verbraucherschutzministerin Ursula
Nonnemacher erklärt. „Der erneute Fall zeigt aber deutlich: die
Seuchensituation ist weiterhin sehr angespannt. Ich bitte darum alle
Geflügelhalter weiter um erhöhte Wachsamkeit." In dem Ort gilt bereits die seit dem 13. Dezember 2020
angeordnete risikoorientierte Aufstallungspflicht. Das
Verbraucherschutzministerium appelliert eindringlich an die
Geflügelhalter, alle Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten und die in Risikogebieten geltende Stallpflicht
konsequent umzusetzen.
03.02.2021: Schweinehaltung in Belgien wieder in allen Provinzen möglich
Rund zwei Jahre nach dem ersten Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in der Provinz Luxemburg im Süden Belgiens, können Landwirte im ehemaligen Restriktionsgebiet nun wieder Schweine halten. Am 21.12.2020 wurde Belgien von der Weltorganisation für Tiergesundheit
(OIE) wieder für „frei von ASP“ bei allen Schweinen erklärt. Dennoch ist weiterhin Wachsamkeit geboten, da die ASP in anderen Ländern Osteuropas sowie in Deutschland noch grassiert. Die ASP wurde im damaligen Restriktionsgebiet bei insgesamt 833 Wildschweinen nachgewiesen.
03.02.2021: Rheinland-Pfalz fördert SchäferInnen mit Weideprämie
Halter von ca. 80.000 Schafen und Ziegen in Rheinland-Pfalz können
in diesem Jahr eine Weideprämie für ihre Tiere beantragen. Pro Tier und Jahr erhalten die Halter nun 20 Euro als Beitrag zur Bewahrung artenreicher Wiesen. „Die Bewirtschaftung dieser Flächen ist für den Erhalt einer Vielzahl von seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten unerlässlich – wie etwa für die gefährdeten Pflanzenarten Wiesen-Primel und Manns-Knabenkraut oder bei den Heuschrecken die blauflügelige Ödlandschrecke sowie der Heidegrashüpfer. Insgesamt hat die Stiftung
Natur und Umwelt 18 gefährdete Pflanzenarten, rund 30 verschiedene Falter und 15 Heuschreckenarten auf den Flächen dokumentiert. Damit ist dieses innovative Projekt ein wichtiger Baustein des nachhaltigen Naturschutzes“, sagte Staatsministerin Anne Spiegel. Da der Bund sich gegen eine bundeseinheitliche Prämie ausgesprochen hat, geht Rheinland-Pfalz
mit diesem Beschluss seinen eigenen Weg. Das verkündete
Umweltministerin Anne Spiegel im Rahmen ihres Besuchs eines
Pilotprojekts der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz.
03.02.2021: Welpenerziehung als Online-Schulung
Die Corona-Pandemie und der bestehende Lockdown hat auch die
Erziehung von Hundewelpen auf Eis gelegt, denn auch Hundeschulen
dürfen aktuell nicht öffnen. Die passende Lösung hat Ina Lüneburger
mit ihrer Hundeschule TeamWerk gefunden. Die studierte
Sozialarbeiterin bietet Onlinekurse für Hundehalter an. „Gerade
Menschen, die vor kurzer Zeit einen Welpen oder ein Tier vom
Tierschutz aufgenommen haben, sind für Unterstützung dankbar.
Und daher habe ich versucht die Wege zu nutzen, die mir zur
Verfügung stehen“, erklärt Lüneburger. Sie bietet drei verschiedene
Unterrichtseinheiten an. Eine ist das
sogenannte „Switch“-Training, bei dem Lüneburger zunächst für
eine
halbe Stunde allein mit dem Hund arbeitet, bevor sie sich in
einem anschließenden Video-Chat mit den Haltern bespricht. Weiter bietet
die Hundeschule ein reines Online-Coaching an, bei dem
die Hundehalter Tipps und Hinweise erhalten, die bei
entsprechenden Übungen während des Termins direkt umgesetzt
werden. Die dritte Online-Alternative sieht vor, dass man an regelmäßigen
Online-Meetings zu verschiedenen Themen teilnehmen kann. „Diese
Gesprächsrunden führe ich mit vier bis maximal zehn Teilnehmern,
damit auch jeder Hundehalter seine Fragen in Ruhe stellen kann“,
beschreibt Lüneburger ihr Konzept. „Die Themen gebe ich immer
im Vorfeld auf meiner Seite bekannt“, versichert die Inhaberin.
03.02.2021: Zahl der Öko-Betriebe nimmt zu
Immer mehr LandwirtInnen in Deutschland tendieren zur ökologischen Bewirtschaftung.
Wie das Konjunkturbarometer des Deutschen Bauernverbandes
(DBV) zeigt, ist das Interesse an einer Umstellung, wie schon im
vergangenen Jahr, erneut gestiegen. Demnach überlegen derzeit
17,2 Prozent der Bauern, ihren konventionellen Betrieb auf einen Öko-
Betrieb umzustellen. Anders ist der Trend bei den Tier haltenden
Betrieben. Hier hat das Interesse im Vergleich zum Vorjahr stark
abgenommen. Im Futterbau sank die Zahl von 21,4 Prozent in 2019
auf 19,7 Prozent in 2020 und bei den Veredelungsbetrieben von 14,2
Prozent auf 11 Prozent. „Mit mehr als 20 Prozent Flächenanteil hat die
Politik für den Ökolandbau in den nächsten Jahren ambitionierte
Ziele.
Theoretisch ist dies auch möglich, denn der Öko-
Markt prosperiert, wird allerdings noch zu oft mit Importwaren
versorgt.
Darum praktisch angefragt: Welche Bäcker- oder Handelsketten
gehen nun beispielhaft voran und stellen ihr Brot- und
Brötchensortiment komplett auf heimischen Öko-Roggen um? An uns
Bauern wird es nicht scheitern, wenn der Markt unsere heimischen
Öko-Produkte aufnimmt. Die Bauern stellen um, wenn die
Vermarktung und damit das Öko-Preisniveau gesichert sind“, erklärt
Hendrik Wendorff, DBV-Öko-Beauftragte und Brandenburger
Bauernpräsident. Wendorff fordert, dass die Importe durch deutsche
Rohstoffe ersetzt werden. Denn noch werden beispielsweise fast 30
Prozent des deutschen Öko-Milchverbrauchs importiert.
02.02.2021: Massenkeulungen von Geflügel wegen H5N8 in Niedersachsen
In diesem Jahr grassiert die Geflügelpest vom Typ H5N8 besonders stark in Niedersachsen. Inzwischen mussten dort insgesamt mehr als 350.000 Tiere nach Ausbrüchen getötet werden. Die Auswirkungen der Geflügelpest in Nutzgeflügelbeständen in der Weser-Ems-Region seien laut Aussage der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen
katastrophal. Allein hier können bislang mehr als 20 Ausbrüche in Putenmastbetrieben in den Landkreisen Oldenburg, Cloppenburg, Vechta und Cuxhaven verzeichnet werden. Das Virus machte aber auch vor Pekingenten und Masthähnchen nicht Halt, weshalb weitere zigtausend Stück Geflügel getötet werden mussten.
02.02.2021: Agrarausschuss stimmt gefordertem Tiertransportverbot zu
Der Agrarausschuss hat dem von Nordrhein-Westfalen in den Bundesrat eingebrachten Entschließungsantrag, Tiertransporte in bestimmte Drittstaaten zu verbieten, jetzt mit einigen Änderungen zugestimmt. Gelten soll ein Verbot für Transporte in solche Drittländer, in denen die Einhaltung von EU-Tierschutzstandards nicht gewährleistet ist. Dies betrifft sowohl die Bedingungen während des Transports als auch die Schlachtbedingungen vor Ort. Die Bundesregierung soll eine Liste mit den Drittländern, die diese Standards nicht erfüllen, zeitnah vorlegen. So soll für alle Beteiligten Rechtssicherheit geschaffen werden. Weiterhin soll sich Deutschland bei der EU dafür einsetzen,
dass auch die Mitgliedstaaten grenzüberschreitende Tiertransporte untersagen müssen, wenn die definierten Standards nicht eingehalten werden bzw. es begründete Anhaltspunkte dafür gibt. Dazu zählen zu lange Transportzeiten von mehr als 8 Stunden oder Außentemperaturen unter 5°C bzw. über 25°C. Zudem es muss dem Standard nach entsprechende und auditierte Versorgungsstellen in Drittländern geben. Die für die Überwachung in den Mitgliedstaaten notwendigen Informationen sollen den Mitgliedsländern zudem in einer Datenbank zur Verfügung gestellt werden müssen. Der Bundesrat wird die Entschließung aller Voraussicht nach in seiner nächsten Sitzung am 12. Februar 2021 fassen.
02.02.2021: Forscherin der Vetmeduni Wien erhält drei Auszeichnungen
Mit gleich drei Wissenschaftspreisen ist Priv.-Doz. Dr. troph. Beate Conrady vom
Institut für Lebensmittelsicherheit, Lebensmitteltechnologie und
Öffentliches Gesundheitswesen der Vetmeduni Vienna
ausgezeichnet. Sie erhielt den Armin Tschermak von
Seysenegg-Preis 2020 sowie den Kardinal-Innitzer-Förderungspreis
2020. Für ihre Arbeiten zu den Bewertungen der Tiergesundheit
aus epidemiologischer sowie
ökonomischer Sicht wurde Conrady
zudem
von der Tierärztliche Hochschule Hannover der Konrad-Bögel-Preis
2021 für veterinärmedizinische Epidemiologie und Veterinary Public
Health übergeben. Die Preisträgerin liefert mit ihren Untersuchungen
entscheidungsrelevante Informationen für Gesundheitsbehörden in
Hinblick auf die Optimierung von Überwachungs- und
Bekämpfungsprogrammen von Tierseuchen.
02.02.2021: Geflügelpest bedroht Existenz von Geflügelhaltern
Die Geflügelpest greift in Deutschland weiter um sich. Nach einem
weiteren Ausbruch in einer Putenhaltung im Landkreis Ludwigslust-
Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) mussten 20.000 Puten getötet
werden. In Niedersachsen sind zahlreiche Puten haltende Betriebe
durch Infektionen mit dem hochpathogenen Erreger der Aviären
Influenza H5N8 in ihrer Existenz bedroht. Bislang mussten aus
Seuchenschutzgründen mehr als 350.000 Tiere gekeult werden.
Einige Betriebe sind bereits zum zweiten Mal von der
Geflügelpest betroffen, wie die Landwirtschaftskammer
(LWK)
mitteilt. Schon der
erste Ausbruch 2016/2017 habe der Branche in Niedersachsen
großen Schaden zugefügt. Auch in Bayern bleibt das Risiko der Virus-
Ausbreitung weiterhin sehr hoch. Nach Ausbrüchen in den
Landkreisen Starnberg, Passau, Bayreuth und Haßberge wurden
strengere Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung ergriffen.
Unter anderem gilt in diesen Regionen neben strengen
Hygienevorschriften ein Fütterungsverbot von Wildvögeln. Im Landkreis
Bayreuth gibt es zudem eine Aufstallungspflicht von Nutzgeflügel.