10.12.2019: Queensland will nach Buschbränden Schutz von Koalas verbessern
Bereits seit Wochen wüten im Osten Australiens verheerende
Buschfeuer, denen auch Hunderte von Koalas zum Opfer gefallen
sind. Zudem wurden zahlreiche Lebensräume der Beuteltiere
zerstört. Der Bundesstaat Queensland strebt nun die Verbesserung
des Schutzes der nur in Australien lebenden Tiere an. Dafür sollen im Südosten des Staates
mehr als 570.000 Hektar als Koala-Prioritätsgebiet ausgewiesen
werden. Waldrodungen
sollen hier in Zukunft stärker begrenzt
werden, damit die Tiere, die vor allem in Bäumen leben, besser
geschützt werden. „Koalas sind eine ikonische Spezies des Staates,
sie haben eine nationale und internationale Bedeutung, und die
Queenslander wollen sie geschützt sehen“, betonte Umweltministerin
Leeanne Enoch. Bis Ende Januar 2020 können Einwohner des
Bundesstaates nun Kritik oder Anregungen zu dem Plan äußern.
10.12.2019: Deutschland rückt im Klima-Index auf Rang 3 vor
In der vergangenen Woche ist auf dem Klimagipfel in Madrid der Index
der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch vorgestellt worden.
Demnach liegt Deutschland nach dem Jahrhundertsommer im Jahr 2018
erstmals in der 14-jährigen Geschichte des Klima-Risiko-Index hinter
Japan und den Philippinen auf dem 3. Rang. In Deutschland forderte
die anhaltende Hitze 1.234 Todesopfer und verursachte in Kombination mit der
lang anhaltenden Dürre über 1,3 Milliarden US-Dollar an Schäden in
Kaufkraftparitäten. Allein die Schäden in der Landwirtschaft werden
mit rund 700 Mio. Euro beziffert. Insgesamt verzeichnete
Deutschland 2018 rund 5 Mrd. US-Dollar (4,5 Mrd. Euro) Schäden
durch Wetterextreme. „Der Klima-Risiko-Index zeigt, dass massive
Klimawandelfolgen weltweit zunehmen - sie treffen immer öfter auch
Industrienationen wie Deutschland oder Japan. Folgen von
Extremwetter wie Dürren, Überflutungen oder Hitzewellen führen
auch hierzulande zu Todesopfern und großen Schäden",
sagt Dr. Maik
Winges, einer der Autoren des Index. Wenn man jedoch den
Langfrist-Index der letzten 20 Jahre betrachtet, sind die
Entwicklungsländer mit niedrigem oder niedrigem mittleren
Einkommen noch größeren Risiken ausgesetzt als Deutschland, da
die Hauptverursacher des Klimawandels diese Länder für erlittene
Schäden und Verluste nicht entschädigen. Neben Hurrikanen, die in
Ländern wie beispielsweise Puerto Rico massive Schäden
verursachten, ist aber noch ein weiterer Trend zu sehen: „Wir
beobachten in Ländern wie Haiti, den Philippinen oder Pakistan in so
kurzen Abständen wiederkehrende extreme Wetterlagen, dass diese
Länder kaum Gelegenheit haben, sich nach Wetterkatastrophen zu
erholen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass arme Länder nicht nur bei
der Anpassung an den Klimawandel, sondern auch bei nicht mehr
vermeidbaren Schäden und Verlusten Unterstützung von den
Hauptverursachern des Klimawandels erhalten", sagt Vera Künzel,
Co-Autorin des Index.
10.12.2019: Schafzuchtprogramm in Neuseeland gegen den Klimawandel
In Neuseeland werden rund 30 Prozent der Treibhausgase von
Weidetieren produziert. Um an diesem Punkt anzusetzen, hat ein
Forscherteam in einer mehrjährigen Studie an einem genetischen
Schafzuchtprogramm gearbeitet und nun als Weltneuheit einen
Methanzuchtwert eingeführt, wie agrarheute berichtet. Laut
Informationen der Branchenorganisation Beef+Lamb New Zealand
konnten die ForscherInnen belegen, dass einzelne Schafe
unterschiedliche Methanemissionen aufweisen und diese Eigenschaft
an die nächste Generation weitergegeben wird. In einem speziellen
Methanzuchtwertprogramm sollen nun die „schadstoffarmen“ Tiere
identifiziert werden. Teilnehmende Züchter müssen ihre Schafe in
transportablen Akkumulationskammern messen lassen, um
herauszufinden,
ob ihre Tiere für dieses Programm geeignet sind. In
diesen Kammern werden innerhalb von zwei Wochen zweimal die
Gasemissionen gemessen. Der Methanzuchtwert wird dann
zusammen mit weiteren genetischen Werten berechnet.
„Methanzuchtwert ist ein Instrument, um die Verpflichtungen des
landwirtschaftlichen Sektors zum Klimaschutz durch Senkung der
Treibhausgasemissionen umzusetzen", erklärte Sam McIvor,
Geschäftsführer der Branchenorganisation. Daneben arbeiten
Forscher an weiteren Maßnahmen der Methanemissionsreduzierung,
wie beispielsweise der Züchtung spezieller Futterpflanzen oder der
Veränderung der Pansenmikroben. Neben der Einbringung von
methanreduzierenden Verbindungen in den Pansen werde auch an
der Entwicklung eines Impfstoffes gegen diese Mikroben gearbeitet.
09.12.2019: Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum
In gut zwei Wochen ist Heiligabend und die heiße Phase der Weihnachtseinkäufe
hat begonnen. Aus diesem Anlass weist das Bundesamt für
Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) der Schweiz erneut darauf hin,
dass keine Tiere verschenkt werden sollten. Sie können nicht, wie
andere Geschenke, bei Nichtgefallen einfach wieder umgetauscht
werden und sollten daher auf keinen Fall leichtfertig angeschafft werden. Viele
Punkte gibt es zudem zu bedenken, bevor ein Tier einziehen kann. Denn ein Heimtier bedeutet, dass sich
jemand dauerhaft um das neue Familienmitglied kümmern kann.
Die hektische Vorweihnachtszeit eignet sich nicht für eine wohlüberlegte und verantwortungsbewusste
Kaufentscheidung. Viele Fragen müssen zuvor durchdacht und beantwortet werden, z.B. wer passt während der Urlaubszeit auf
das Haustier auf? Auch sollten sich die neuen Besitzer bewusst
machen, dass auch der finanzielle Aufwand für Futter und
Tierarztbesuche mit einkalkuliert werden muss. Gerade wenn Kinder
beschenkt werden sollen, sind es doch meist die Eltern, die letztendlich die
Verantwortung für das Tier tragen müssen.
09.12.2019: Gegen Dürre resistente Gene in Eichen entdeckt
Ein Forscherteam der Goethe-Universität in Frankfurt konnte in einer
Studie Gene in Eichen identifizieren, die die Bäume resistenter gegen
Trockenheit in Dürrezeiten machen könnten. „Wenn wir wissen, wie
Baumarten auf der molekularen Ebene auf Trockenheit reagieren,
verstehen wir besser, wie sich der Klimawandel auf die europäischen
Wälder auswirkt“, sagt Peter Kotrade, Erstautor der Studie und
Biologe am Institut für Ökologie, Evolution und Diversität am
Fachbereich Biologie der Goethe-Universität. „Unsere Studie
bestätigt vorherige Ergebnisse an Modellpflanzen zum ersten Mal an
Waldbäumen und zeigt zudem detaillierte Expressionsmuster für die
ausgewählten Gene. Das trägt zum Verständnis der molekularen
Reaktion von Eichen auf Dürreperioden bei. Künftig könnte dieses
Wissen dazu genutzt werden, um bei Waldbegründungen und
Aufforstungen auszuwählen, welche Bäume gepflanzt werden“, so der
Biologe weiter. In ihrer Studie haben die WissenschaftlerInnen die
Gene der heimischen Stieleiche sowie der südeuropäischen
Flaumeiche und Steineiche analysiert. Ihr Fokus lag auf 12 Genen, die
als potenziell bedeutsam für die Resistenz gegenüber Trockenheit
gelten. Die Bäume und ihre Gene wurden über einen Zeitraum von
zwei Jahren untersucht und einzelne Gen-Sequenzen erstellt. Bei
einigen Genen konnten die ForscherInnen so vorherige Funde an
krautigen Pflanzen bestätigen, die darauf hinwiesen, dass die Gene
während extremer Trockenperioden verstärkt abgelesen werden. Bei
anderen Genen war dieser Mechanismus bisher noch nicht bekannt.
09.12.2019: Gericht ordnet jährliche Schafschur an
Das Verwaltungsgericht Trier hat einen Schäfer aus der Eifel per
Anordnung dazu verpflichtet, seine Schafe mindestens einmal pro
Jahr zu scheren. Die Klagen gegen diese Anordnung seitens des
Schäfers wurden zurückgewiesen. Mitarbeiter des Veterinäramtes
hatten bereits im Jahr 2016 unter anderem das Fehlen eines
Unterstandes sowie den Pflegezustand der Altschafe beanstandet. Im
Juli des vergangenen Jahr stellte die Amtstierärztin bei einer weiteren
Kontrolle dann fest, dass zahlreiche Altschafe nicht geschoren waren,
was bei einigen Tieren bereits zu einer schnellen und pumpenden
Atmung geführt hatte. Trotz telefonischer
Zusicherung der Schur ließ
der Schäfer einige der Tiere weiterhin ungeschoren, was die
Erlassung einer tierschutz- und tierseuchenrechtlichen Verfügung
nach sich zog. Das Gericht erklärte, dass eine nicht erfolgte Schur
einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstelle, wonach Tiere
ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend angemessen zu
pflegen seien. Die jährliche Schur gehöre zur erforderlichen Pflege,
da die Schafe keinen natürlichen Wollwechsel aufwiesen. Andernfalls
drohe ein Verfilzen des Vlieses, wodurch das
Wärmeregulationsempfinden der Tiere empfindlich gestört werde, so
das Gericht.
09.12.2019: Maßnahmen für den Ausbruchsfall der ASP werden verstärkt
Nachdem die Afrikanische Schweinepest (ASP) in der vergangenen Woche
bis auf 40 Kilometer an die deutsch-polnische Grenze herangerückt
ist, wird die EU-Kommission das in Westpolen eingerichtete
Restriktionsgebiet bis zur deutsch-polnischen Grenze ausweiten. Zur
Beratung über weitere Maßnahmen und zum Informationsaustausch
werden im Laufe der Woche Veterinäre aus Polen und Deutschland
zusammenkommen. Weiterhin hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner
die zuständigen Landesministerien und verschiedene
Bundesministerien zur Unterstützung bei der Aufklärung über die
ASP aufgerufen. Darunter fällt die Sensibilisierung von Reisenden wie
beispielsweise Fernfahrern, Jägern und Landwirten,
aber auch
Mitgliedern der Bundeswehr und Pflegekräften, die im betroffenen
Gebiet im Einsatz sind. Betriebe werden angemahnt, die
Sicherheitsmaßnahmen der Schweinehaltungshygiene-Verordnung
strikt einzuhalten. Welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden
müssen, werden die Bundesländer in Kürze entscheiden. Neben der
umfangreichen Präventions- und Aufklärungsarbeit, ist das BMEL
auch auf den Ernstfall vorbereitet. Kontinuierlich werden notwendige
Anpassungen im Tiergesundheits- und im Jagdrecht geprüft. Sollte
die ASP auch in Deutschland ausbrechen, soll beispielsweise zur
Eindämmung der Tierseuche sichergestellt werden, dass die
Schwarzwildreduzierung zielgerichtet erfolgen kann.
06.12.2019: Stammzellen zur Heilung von Knochenbrüchen im Einsatz
In einer Studie des Klinikums der LMU München läuft noch bis Mai 2020
eine Studie, in der die Stammzellentherapie als
Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmaßnahmen bei nicht
heilenden Knochenbrüchen untersucht wird. „Wenn mehrere Knochen
betroffen sind, kann der Körper so überfordert sein, dass er es nicht
mehr von selbst schafft, alle Knochen zum Heilen zu bringen“, erklärt
Privatdozent Dr. Christian Ehrnthaller, Oberarzt der Klinik für
Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Klinikums
der LMU München und Leiter der Orthounion-Studie. Für die
Untersuchung einer neuen Form der Stammzellentherapie werden
den Teilnehmer Stammzellen aus dem Knochenmark mit einer Spritze
entnommen, die im nächsten Schritt im Labor des Instituts für
klinische Transfusionsmedizin Ulm (IKT) des Deutschen Roten
Kreuzes
auf die 100- bis 200-millionenfache Dosis vervielfacht
werden. Anschließend werden die Stammzellen in Kombination mit
einem künstlichen Knochenersatzmaterial operativ in den
fehlverheilten Knochen eingesetzt, um so die unverheilte Bruchstelle
zu füllen. „Was anfangs wie krümelige, kreideartige weiße Masse
aussieht, entwickelt sich mit der Zeit zu festem Knochenmaterial“,
beschreibt PD Dr. Ehrnthaller, der den Vorteil der Stammzellen vor
allem in der hohen Heilungspotenz und die beliebige
Wiederholbarkeit sieht. Bislang sind drei Patienten mit Schienbein-
und Oberschenkelbrüchen erfolgreich mit dem neuen Verfahren
behandelt worden. Noch können Patienten in die Studie
aufgenommen werden. Ausschlusskriterien sind allerdings
Infektionskrankheiten, Tumor-, Knochen- und Hormonerkrankungen.
06.12.2019: Online-Rechner ermittelt Auswirkungen von Fleischkonsum
Ein neues Online-Tool errechnet in wenigen schnellen Schritten die
CO2-Belastung durch den persönlichen Fleischkonsum und zeigt die
dadurch entstehenden Klimaauswirkungen auf. Blitzschnell rechnet das Tool zudem
aus, wie viele Ressourcen bei einem Ersatz des Fleisches durch
alternative Proteinquellen gespart würden. „Viele wollen einen Beitrag
zum Klimaschutz leisten. Aber das Thema ist abstrakt und so
komplex, dass die meisten nicht wissen, wie und wo sie am besten
beginnen. Unser Rechner liefert einen konkreten Ansatz. Wir zeigen
auf welche Fleischmengen sich
der eigene Konsum im Laufe der Zeit
summiert. Und welche Ressourcen dafür aufgewendet werden
müssen und in welchem Umfang das Klima dadurch belastet wird. Wir
zeigen aber auch, wie sich schon durch kleine Anpassungen der
eigenen Ernährung große Veränderungen umsetzen lassen", erklärt
Tim Lilling, Projektleiter von blitzrechner.de. Das Online-Tool zeigt
außerdem auf, warum der CO2-Ausstoß durch Fleischproduktion
enorm ist und wie der Verbraucher mit wenigen Schritten seinen
eigenen Verbrauch reduzieren kann.
06.12.2019: TV-Tipp: Die Qualen der Weihnachtsgänse
Die Weihnachtszeit verbinden viele Menschen automatisch mit einer
Gans auf dem Teller. Doch meist stammen die Weihnachtsgänse aus
osteuropäischer Massenproduktion, wo die Tiere teils unter
katastrophalen Bedingungen gehalten werden. Einen Grund für die
Billigpreisgans sehen Experten in der sogenannten
Quersubventionierung. Jürgen Stellpflug, Testwatch, erklärt: „Wenn
ich eine Gans kaufe, die beispielweise jetzt beim Discounter derzeit
unter 6 Euro pro Kilo kostet und sogar aus Freilandhaltung stammt,
also aus einer Haltung die tatsächlich ein bisschen besser ist, dann
ist diese Gans mutmaßlich und ganz wahrscheinlich mehrmals in
ihrem Leben gerupft worden. Ihr wurden die Daunen, die Federn
ausgerissen. An diesen Daunen da verdient der Mäster dann schon
so viel Geld, dass
er das Fleisch billig hergeben kann." Die Tiere werden ohne
Betäubung gerupft, entstandene Verletzungen zugenäht. Auch dies
geschieht, ohne dass
die Gänse betäubt werden. Ein weiteres unermessliches Leid
bedeutet auch die Stopfmast für die Gänse. Gerade in Ungarn,
Bulgarien und Frankreich ist die Stopfleber eine Delikatesse
und die
Produktion legal. Hier werden große Mengen an Maisbrei mehrmals
täglich mit Druck in die Mägen der Tiere gepresst.
Dr. Anna Kirchner vom Deutschen Tierschutzbund erläutert: „Mit dem
Stopfen erleiden die Tiere massive Verletzungen der Speiseröhre und
durch die massive Futterzufuhr schwillt die Leber an, auf die 10 bis
12-fache Größe, und die Tiere sind krank, wenn sie geschlachtet
werden." Ohne Schlachtung würden sie an Leberverfettung versterben. „Wir fordern, dass Gänse in Deutschland
artgerecht gehalten werden und genug Platz haben in der Haltung,
und natürlich auch eine Badegelegenheit und genug Wasser für ihr
Pflegeritual zur Verfügung haben, und zudem fordern wir ein
Importverbot von Stopfleber und gerupften Daunen nach
Deutschland."
Aber auch in Deutschland gibt es Missstände. Zusammengepferchte Tiere
auf engsten Raum, gemästet mit Billigfutter und unter Einsatz von Antibiotika. Das Magazin PlusMinus hat das Thema Weihnachtsgans näher
beleuchtet: Die Doku "Alle Jahre wieder: Das grausame Schicksal der
Weihnachtsgänse" ist bis zum 04.12.2020 in der ARD-Mediathek
verfügbar.
05.12.2019: Dänemark erlaubt Hofschlachtungen
In Dänemark werden Hausschlachtungen von Rindern, Schweinen, Schafen oder anderen Tiere ab dem 1. Januar 2020 legal. Das bedeutet, diese Tiere dürfen unter bestimmten Voraussetzungen auf dem eigenen Hof anstatt im Schlachthof geschlachtet werden. Vorausgesetzt wird ein geeigneter Bereich, in welchem ein zugelassener Schlachthof die Tiere
töten und entbluten kann. Anschließend werden die Schlachtkörper dann zur Verarbeitung in den Schlachtbetrieb verbracht. Der Schlachthof ist dann entsprechend für die Einhaltung von Tierschutz- und Hygienevorschriften verantwortlich. Die Schlachtung unterliegt auch in diesem Fall der Kontrolle der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde.
05.12.2019: Zahl der Wolfsrudel in Deutschland steigt
In Deutschland lebten 2018/2019 über das gesamte Bundesgebiet verteilt, 105 Wolfsrudel. Die meisten Rudel sind mit 41 Rudeln in Brandenburg beheimatet, genauer gesagt in der Lausitz im Süden des Bundeslandes. 22 Wolfsrudel gibt es aktuell in Sachsen, 21 in Niedersachsen und 100 Tiere leben in Sachsen-Anhalt. Dies teilten das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) mit.
Zudem seien erstmals in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein einzelne ortstreue Wölfe bestätigt worden. Insgesamt sind demnach in Deutschland 257 erwachsene Wölfe erfasst. Somit ist ihre Zahl gegenüber dem vorangegangenen Monitoringjahr 2017/18 gestiegen. Damals lebten in Deutschland 77 Rudel, 40 Paare und 3 Einzelwölfe.
05.12.2019: EU-Umweltbericht fällt erschütternd aus
Europa hat ein enges Zeitfenster von zehn Jahren, um gegen den Artenverlust, die Auswirkungen des Klimawandels und den übermäßigen Verbrauch natürlicher Ressourcen vorzugehen. Zu diesem Schluss kommt der am heutigen Mittwoch veröffentlichte Bericht „Zustand der Umwelt“ der Europäischen Umweltagentur (EUA) und mahnt dringendes Handeln an. Europa stehe im Umweltbereich vor Herausforderungen von nie da gewesener Größenordnung und Dringlichkeit.
Insgesamt haben sich die Umwelttrends in Europa seit dem letzten
Umweltbericht der EUA von 2015 nicht verbessert. Die Bewertung der Umweltagentur zeigt, dass die meisten Ziele für 2020, insbesondere im Bereich der biologischen Vielfalt, nicht erreicht werden, aber immer noch die Möglichkeit zur Erreichung der längerfristigen Vorgaben und Ziele für 2030 und 2050 besteht.
Auch die Auswirkungen des Klimawandels, der Luftverschmutzung und der Lärmbelastung auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit geben nach wie vor Anlass zur Sorge. Die neue EU-Initiative "Green Deal" gäben jedoch auch Anlass zur Hoffnung.
05.12.2019: Zu viel Antibiotika in der konventionellen Putenhaltung
In mehr als 40% des untersuchten Putenfleisches aus
konventioneller Haltung sind im Jahr 2018 antibiotikaresistente Keime gefunden worden. Das sind
viermal so viele Nachweise als in Putenfleischproben aus ökologischer Haltung. Hier waren 11% der Proben positiv für MRSA. Wie das
Magazin Topagrar berichtet, fordert das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BLV) eine
Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Putenhaltung. Dr. Helmut
Tschiersky, scheidender
Präsident des BLV, appelliert an die Geflügelhalter,
einen größeren Wert auf die Gesundheit der Tiere zu legen. Das
Institut hatte gut 760 Proben auf das methicillin-resistente
Bakterium Staphylococcus aureus (MRSA) untersucht. Das Ergebnis
sei alarmierend! Prof. Michael Kühne von der
Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz stellte ergänzend zu
diesen Ergebnissen fest, dass es noch keine Ahndung von MRSA-
Befunden gebe. Er sieht die Wissenschaft mit einer
Grundlagenschaffung in der Pflicht.
04.12.2019: Juristen fordern Freigängerverbot für Katzen
Hauskatzen töten jedes Jahr Millionen von Vögeln, Reptilien und kleinen Säugetieren. Das wollen zwei Juraprofessoren der Universität Tilburg in den Niederlanden nun beenden, indem der Freigang für Katzen untersagt werden soll. Wie die Professoren in der Fachzeitschrift Journal of Environmental Law schreiben, könnte die korrekte Auslegung der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union sowie deren sogenannte Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie alle Katzen künftig zu einem Dasein als Stubentiger degradieren. Dies sei mit den Zahlen der Tiere, die jedes Jahr Katzen zum Opfer fielen, vertretbar. Allein in Deutschland sollen jedes Jahr bis zu 200 Millionen Vögel betroffen sein.
In Großbritannien sind es schätzungsweise 27 Millionen Vögel und 248 Millionen andere Wildtiere. In den USA wird die Zahl sogar mit 1,4 bis 3,7 Milliarden Vögel und 6,9 bis 20,7 Milliarden Kleinsäuger angegeben. Vor allem in Siedlungsbereichen führe dies dazu, dass sich bodenbrütende Singvögel und Reptilien kaum noch ansiedeln können. Daher sollten Katzen zumindest während der Brutzeit von April bis Juli nicht frei herumstreunen dürfen. Eine Glocke am Halsband schaffe hingegen keine Abhilfe, da immobile Jungtiere nicht die Flucht ergreifen können. Zudem könne sie dem sensiblen Gehör der Katze nicht zugemutet werden.
04.12.2019: Winterfütterung kann Rehe und Hirsche krank machen
Eine im Oktober 2019 veröffentlichte Forschungsarbeit unter
Mitarbeit der Vetmeduni Vienna hat gezeigt, dass eine
Winterfütterung von Wildwiederkäuern den Tieren schadet. Die
WissenschaftlerInnen konnten belegen, dass sich bei Rehen
(Capreolus capreolus) die Mikrobiotika im Pansen deutlich verändern
und dies negative Auswirkungen auf deren Gesundheit haben kann.
Untersucht wurden weibliche Rehe- eine Gruppe, die in einem Gebiet
mit zusätzlichen Fütterungsstellen lebten und eine weitere, die
ausschließlich auf natürliches Futter angewiesen waren. Dabei
stellten die ForscherInnen heraus, dass die Zusammensetzung der
Pansenbakterien der beiden Gruppen signifikant unterschiedlich
waren. „Die Ergebnisse unserer Studie lassen darauf schließen, dass
die Versorgung von
Rehen mit leicht fermentierbaren
Ergänzungsfuttermitteln im Winter die bakterielle Population im
Pansen von Rehen signifikant beeinflusst und ähnlich negative
Veränderungen wie bei domestizierten Wiederkäuern hervorrufen
kann“, beschrieben die LetztautorInnen der Studie, Stefanie Wetzels
und Gabrielle Stalder, ihre Analysen.
Demnach fördert beispielsweise auch bei Rehen leicht
fermentierbares Ergänzungsfuttermittel die Entwicklung von
Bakterienstämmen, die bei Hauswiederkäuern zu Azidosezuständen –
einer Störung des natürlichen Säure-Basen-Haushaltes – führen. „Die
Veränderung der Pansen-Mikrobiota durch die Winterfütterung lässt
eine negative Auswirkung auf den Gesundheitszustand von Rehen
vermuten“, so Wetzels und Stalder abschließend.
ASP nur noch 40 Kilometer entfernt
03.12.2019
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt immer weiter an Deutschland heran. Inzwischen ist nahe Nowogrod Bobrzanski, ca. 40 Kilometern von der deutsch-polnischen Grenze entfernt, ein infiziertes Wildschwein tot aufgefunden worden. Nowogrod Bobrzanski liegt im Westen der Woiwodschaft Lebus, wo bereits vor drei Wochen infizierte und an dem Virus verendete Wildschweine in ca. 80 Kilometer Entfernung von der Grenze zu Deutschland gefunden worden
sind. Außerdem ist das Virus nahe der Kreisstadt Zielona Gora (Grünberg), in rund 60 Kilometer Entfernung zu Deutschland, bei einem Wildschwein nachgewiesen worden. Unterdessen hat Dänemark seinen Wildschweinschutzzaun an der Grenze zu Deutschland fertiggestellt. Damit soll der Eintrag der ASP durch infizierte Wildschweine aus bzw. über Deutschland nach Dänemark verhindert werden.
03.12.2019: Agrargipfel mit guten ersten Ergebnissen
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), zeigte
sich zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen des
Agrargipfels im Berliner Kanzleramt. „Es ist ein guter Auftakt für
einen notwendigen Dialog, den wir jetzt intensivieren und fortsetzen
müssen“, beschrieb Rukwied den Auftakt der Gespräche über die
Zukunft der Landwirtschaft. Die Themen
Insektenschutz und
kooperativer Naturschutz anstatt pauschaler Verbote sollen bei dem
Dialogprozess zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft im Fokus
stehen. Zudem hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel für ein
Aktionsprogramm Insektenschutz, ein nationales Dialogforum und
eine Wertschätzungs-Kampagne für Landwirtschaft und Lebensmittel
stark gemacht.
03.12.2019: Neue Biberverordnung in Mecklenburg-Vorpommern beschlossen
Die im Frühjahr von Mecklenburg-Vorpommerns
Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus angekündigte
Biberverordnung ist fertiggestellt und wird zum Anfang des neuen
Jahres in Kraft treten. „Ich freue mich, dass es in so kurzer Zeit
gelungen ist, eine Regelung vorzulegen, die für alle betroffenen
Landnutzer den Umgang mit dem Biber ein ganzes Stück erleichtern
wird“, teilte Agrarstaatssekretär Dr. Jürgen Buchwald auf der
Verbandsversammlung des Landesverbandes der Wasser- und
Bodenverbände mit. Der neue Maßnahmenplan sieht vor, in erster
Linie Nutz- und Schutzinteressen auszugleichen, wobei das Töten
des zweitgrößten Nagetieres der Welt der letzte Ausweg sein müsse,
wie Buchwald erklärte. Im Fall, dass durch Aktivitäten des
Bibers
Havarien wie Deichbrüche oder Überschwemmungen von
Verkehrsinfrastruktur drohen, dürfen laut Verordnung ab 1. Januar
2020 Maßnahmen ergriffen werden, ohne dass dafür im Einzelfall
eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung von der Unteren
Naturschutzbehörde einzuholen ist. Der erste Schritt sei in solch
einem Fall das Einbauen von Dammdrainagen. Maßnahmen dürfen
zudem nur von geschulten Personen ausgeführt werden. Der
Staatssekretär stellte auch noch einmal heraus, dass aus seiner Sicht
die Wiederansiedlung des Bibers ein Erfolg des Naturschutzes sei. In
vielfältiger Weise beeinflusse der Biber unsere Gewässerlandschaft in
positiver Weise, so Buchwald abschließend.
03.12.2019: DAFA entwickelt Bild für zukünftige Landwirtschaft
Beim diesjährigen Strategischen Forum der Deutschen
Agrarforschungsallianz (DAFA) haben sich mehr als 100 Experten aus
Politik, Forschung und Verbänden zusammengefunden, um ein Bild
der Landwirtschaft in 30 Jahren zu entwickeln. Die Perspektive 2049
zeigt eine nachhaltige Landwirtschaft mit starken regionalem Bezug,
mit verringertem Antibiotikaeinsatz sowie besseren Ställen. Diesem
Zielbild zu Folge, setzt sich die Landwirtschaft für den Schutz des
Klimas und der Biodiversität ein und wird dafür mit angemessenen
Preisen belohnt.
Um dieses Bild Realität werden zu lassen, muss neben einer
angepassten Agrarpolitik auch ein Umdenken in der Ernährung
stattfinden. Verbraucher müssen bereit sein, mehr Geld für die
Umsetzung
dieser Ziele zu zahlen, Unterstützung muss aber auch
von Seiten der Politik kommen. Außerdem sieht diese Perspektive vor,
dass die landwirtschaftliche Praxis, die Lebensmittelverarbeitung und
der Handel in den Prozess einbezogen werden müssen, denn eine
hohe Wertschätzung der Produkte passt nicht zum Wettbewerb um
den niedrigsten Preis. Der Sprecher des DAFA-Vorstands, Hubert Wiggering, fordert: „Die Lebensmittelpreise an der
Ladentheke müssen die wahren Kosten der Produktion widerspiegeln“. Dafür muss der Verbraucher die Vorteile eines neuen
Ernährungssystems erkennen und erleben.
Gemeinsam mit allen interessierten Gruppen will die DAFA die
Zielbilder weiter entwickeln und Wege zu ihrer Erreichung aufzeigen.
02.12.2019: Hund im Haus kann vor Allergien schützen
Neuere Studien haben die Diskussion um die Ausbildung von Allergien und geeignete Präventionsstrategien neu entfacht. Demnach kann ein Hund im Haushalt sogar vor der Ausbildung einer Allergie, insbesondere bei genetisch vorbelasteten Kindern, schützen. Dies ist auch in der aktuellen Leitlinie „Allergieprävention“
erkranken Kinder nachzulesen. Darin heißt es: Kinder, die zusammen mit einem Hund aufwachsen, erkranken
seltener an Neurodermitis und teilweise auch an Asthma. Somit könnte ein Hund im Haushalt auch vor der Ausbildung von Allergien schützen. „Heute weiß man, dass die frühe
Konfrontation mit Allergenen zur Toleranzentwicklung beitragen kann“, erklärt Professor Claudia Traidl-Hoffmann, Chefärztin der Umweltmedizin am Klinikum Augsburg und Direktorin des Instituts für Umweltmedizin der TU München. Dennoch sollten sich betroffene Familien unbedingt vor der Anschaffung eines Hundes von einem Allergologen beraten lassen. Andere Tiere wie Katzen oder kleine Nagetiere sollten auf keinen Fall in einem Haushalt mit Allergie-gefährdeten Menschen, insbesondere Kindern, gehalten werden. Auch für Menschen mit Neurodermitis sind diese Tiere tabu, da hier eine sehr große Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese auch eine Tierhaarallergie entwickeln.
02.12.2019: Agrargipfel in Berlin
Am heutigen Montag diskutieren auf Einladung von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner 40 landwirtschaftliche Verbände in Berlin die aktuelle Situation der Landwirte sowie die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft in Deutschland. Ebenfalls dabei: Bundeskanzlerin Angelika Merkel. Die Einladung hatte Klöckner nach der Großdemonstration von etwa 40.000 Landwirtinnen und Landwirten in der vergangenen Woche
in Berlin ausgesprochen, nachdem die Landwirte mit tausenden Treckern aus dem gesamten Bundesgebiet die Hauptstadt blockiert hatten, um gegen das neue Agrarpaket und mehr Wertschätzung ihrer Arbeit zu protestieren. Ebenfalls in der vergangenen Woche verabschiedete der Bundestag den Haushalt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft von knapp 6,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Erhöhung um circa 400 Millionen Euro und ist damit ein Rekordhaushalt.
02.12.2019: Kompetenzzentrum für Wiederkäuer im Alpenraum eröffnet
Die Veterinärmedizinische Universität Wien hat
zusammen mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und
Ernährungssicherheit (AGES) eine Außenstelle in Tirol als Teil der
Universitätsklinik für Wiederkäuer eröffnet. Hier soll ein
Kompetenzzentrum für Wiederkäuer im Alpenraum entstehen. „Wir
verstehen die Gründung unserer neuen Universitäts-Außenstelle in
Innsbruck als wichtigen Beitrag, um die tierärztliche Versorgung in
ländlichen Regionen langfristig sicherzustellen und unsere
Studierenden bereits während des Studiums mit den relevanten
regionalen Stakeholdern zu vernetzen“, beschreibt Rektorin Petra
Winter Hintergrund und Zielsetzung. Thomas Kickinger,
Geschäftsführer
der AGES, fügt hinzu: „Mit dem Institut für
veterinärmedizinische Untersuchungen Innsbruck spielt die AGES seit
langem eine wesentliche Rolle im Bereich Tiergesundheit gerade in
Westösterreich. Für uns ist es daher naheliegend, unsere Expertise in
diese Kooperation einzubringen, um angehenden Tierärztinnen und
Tierärzten die bestmögliche Ausbildung zu bieten.“ Ziel der neuen
Außenstelle ist neben der Stärkung des Standortes auch,
nachhaltige Kooperationen mit Ausbildungs- und
Forschungseinrichtungen und lokalen Tierarztpraxen zu bilden. Somit
sollen die VeterinärstudentInnen praxisnah auf die besonderen
Anforderungen im alpinen Bereich vorbereitet werden.
02.12.2019: Nutztierhaltung: Backhaus sieht Politik in der Pflicht
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Landwirtschaft im Dialog“ des
Agrarfachmagazins top agrar hat sich Dr. Till Backhaus,
Landwirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, zur
Nutztierhaltung in Deutschland positioniert: „Haltungsbedingungen
von Tieren müssen gesellschaftlich akzeptiert und zugleich
wirtschaftlich leistbar sein. Das macht eine Wertedebatte
unumgänglich. Systematische Probleme dürfen nicht kaschiert
werden, sondern müssen offen diskutiert werden“. Zudem erklärte
Backhaus, dass der Bund in Hinblick auf Tierschutzstandards darauf
abzielt, Spitzenreiter in Europa werden zu wollen und dass die Politik
dafür die Weichen stellen müsse, um eine Abwanderung der
Nutztierhaltung in Länder mit niedrigeren Standards zu vermeiden.
„Wir müssen einerseits zu einer umwelt- und klimaverträglichen
sowie
tierwohlgerechten Tierhaltung kommen – möglichst weltweit,
aber zumindest in Europa“, betonte der Minister. „Andererseits muss
die Gesellschaft aber auch bereit sein, die Umweltleistungen der
Landwirtschaft angemessen zu honorieren. Und damit meine ich
nicht, dass wir nur den Mehraufwand ausgleichen. Der Landwirt muss
auch zukünftig noch Geld verdienen können, um sich und seinen
Angestellten ein auskömmliches Einkommen zu sichern. Genau das
kann er aber im Moment in weiten Teilen nicht mehr.“ Die Einführung
des Tierwohlkennzeichens sei zwar richtig und gut, doch sollte dieses
verpflichtend für alle sein, so Backhaus weiter. Damit die
tierschutzgerechte Tierhaltung auch wirtschaftlich leistbar ist, müsse
die Politik die finanziellen Mittel dafür auch bereitstellen, sagte der
Minister abschließend.
29.11.2019: 21. PET-VET in Baden-Baden
Am morgigen Samstag öffnen sich in Baden-Badener Kongresshaus
die Pforten für die 21. PET-VET. Es wird mit rund 800 Tierärztinnen und Tierärzten sowie rund 400 weiteren Teilnehmern gerechnet. An zwei Tagen erwartet die
Kleintiermediziner ein vielfältiges Programm mit namhaften
Referenten zum Fokusthema Weichteilchirurgie. Auch für
Pferdepraktiker wird es am Samstag zu diesem Thema zahlreiche
Vorträge geben. Für Tiermedizinische Fachangestellte hält die PET-
VET ebenfalls an zwei Tagen ein straff organisiertes, umfassendes
Programm zu den Themen Weichteilchirurgie bzw.
Verhalten
bereit. Auf der begleitenden Industrieausstellung können sich die
Teilnehmer zudem bei 55 Ausstellern über Produktneuheiten informieren. Die
PET-VET wird sich erstmals auch im Frühjahr präsentieren-
Kongressstandort wird am 28./29. März 2020 die Frauenhofer-Halle im
bayerischen Straubing sein. Für ihre Teilnahme an der nächsten PET-
VET können Tierärztinnen und Tierärzte im diesjährigen
Adventskalender von Vetion.de einen Rabatt in Höhe von 50 Euro
gewinnen. Außerdem sind viele weitere Gewinne und Gratisteilnahmen hinter den Türchen des Adventskalenders versteckt.
29.11.2019: Leitungswechsel im BVL
Nach 11 Jahren Dienstzeit übergibt Dr. Helmut Tschiersky die Leitung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) an Friedel Cramer. Tschiersky
übernimmt zum
1. Dezember 2019 die Leitung der Unterabteilung Produktsicherheit, Gesundheitlicher Verbraucherschutzfunktion im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
29.11.2019: Hundehalter stirbt an Infektion mit Capnocytophaga canimorsus
Ein 63-jähriger Mann hat sich beim Schmusen mit seinem Hund mit dem Bakterium Capnocytophaga canimorsus infiziert und ist gestorben. Das Bakterium kommt im Hundespeichel vor und hat bei dem Mann im August 2018 zu einer schweren Blutvergiftung geführt, die auch mit Antibiotika nicht mehr therapiert werden konnte. Der Mann starb zwei Wochen später an multiplem Organversagen. Demnach scheint der Erreger über einen Hautdefekt in den Organismus des Mannes
eingedrungen zu sein, nachdem der Hund ihn abgeleckt hatte. Eine Infektion mit Capnocytophaga canimorsus tritt beim Menschen jedoch sehr selten auf. Das Bakterium kann jedoch häufig im Speichel von vollkommen symptomfreien Hunden und Katzen nachgewiesen werden. Daher ist es ratsam, jeden Tierbiss vom Arzt reinigen und versorgen zu lassen, damit möglichst wenig Keime in die Wunde gelangen und die Gefahr schwerer septischer Verläufe reduziert wird.
29.11.2019: Weihnachtsdeko birgt Gefahren für Haustiere
Die Vorweihnachtszeit hat begonnen und wird begleitet von festlich
dekorierten Häusern und Wohnungen. Kurz vor dem ersten Advent
warnt der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands
e.V. (ZZF) Tierhalter jedoch vor Weihnachtsdeko in Form von Kerzen, Kugeln
und Lametta, die besonders für Hunde und Katzen eine
Gefahrenquelle darstellen. „Die Tiere können sich beispielsweise an
zerbrochenen Kugeln verletzen oder kleine Teile verschlucken,“
erklärt Norbert Holthenrich, der Präsident des ZZF. Denn neugierige
Vierbeiner klettern gerne an Weihnachtsbäumen hoch – dieser sollte
daher auf jeden Fall vor einem Umkippen gesichert werden.
Brennende Kerzen stellen für Katzen ein Risiko dar, denn sie können
sich an der Flamme die Schnurrbarthaare ansengen. Geeignet sind
hier LED-Kerzen und -Teelichter. Vor allem sollten Tierhalter darauf
achten, dass keine Süßigkeiten im Raum stehen, denn der Verzehr
von einer Tafel Schokolade kann zu lebensgefährlichen Vergiftungen bei Hund und Katze
führen.
Auch bei Geschenken für die
Haustiere ist Vorsicht geboten: Zu
kleine Teile könnten verschluckt werden. „Wer seinen tierischen
Gefährten etwas zum Spielen schenken möchte, findet im
Zoofachhandel eine große Auswahl an weihnachtlichem Spielzeug
wie Nikoläuse und Rentiere aus Plüsch oder Latex“, weiß Norbert
Holthenrich. Grundsätzlich sollten Katzen und Hunde beim Spielen
mit dem neuen Spielzeug stets beaufsichtigt werden. Der ZZF appelliert
zudem an die Schenkenden, keine Heimtiere als
Überraschungsweihnachtsgeschenk zu wählen. „Tierhalter müssen
die Bedürfnisse des Heimtieres kennen, und es muss zum
Alltagsleben der Familie passen“, betont Norbert Holthenrich. Daher
sollte vor der Anschaffung gut und gemeinsam überlegt werden, ob
die Familie einem Haustier gerecht werden kann. „Manche Kinder
sind mit der Versorgung überfordert und verlieren schnell die Lust. Im
schlimmsten Fall landen die Tiere dann sogar im Tierheim“, warnt
der Tierexperte. Besser sei es, zunächst einen Gutschein aus dem
Zoofachhandel oder Ratgeber-Literatur zu verschenken.
29.11.2019: VIER PFOTEN gibt Tipps für Winterfütterung von Vögeln
Fallende Temperaturen und eine sinkende Schneefallgrenze kündigen
den nächsten Winter an. Für den Ausgleich der Energie, die bei Kälte
verloren geht, brauchen heimische Vögel große Futtermengen. VIER
PFOTEN empfiehlt daher eine Zufütterung der Wildvögel, um
Nahrungsengpässen der Tiere entgegenzuwirken. Doch nicht jedes
Futter ist geeignet, besonders Essensreste von zubereiteten Speisen
können den Tieren eher schaden als nutzen. Auch sollten
Vogelfreunde für eine einwandfreie Hygiene des Futterplatzes sorgen.
Geeignetes, hochwertiges und auf die einzelnen Vogelarten
abgestimmtes Futter ist im Handel erhältlich. Während Spatzen oder
Meisen eher Sonnenblumenkerne und Hanfsamen fressen, freuen
sich Weich- und Insektenfresser
wie Amseln, Drosseln oder
Rotkehlchen über getrocknete Beeren, gemahlene Nüsse oder
zerkleinerte Äpfel. Bei der Futterauswahl sollte zudem beachtet
werden, dass feuchtes Futter wie frisches Obst bei
Minustemperaturen gefriert. Für die Fütterung eignen sich besonders
Futtersäulen oder Futtertrichter. Futterhäuschen benötigen eine
intensivere Pflege, hier muss sehr auf Sauberkeit geachtet werden,
da sich schnell Infektionskrankheiten verbreiten können. Naturnahe
Gärten mit Beerensträuchern, abgefallenem Obst, Büschen und
Laubhaufen als Unterschlupf für Kleintiere sorgen dafür, dass die
natürlichen Nahrungsgrundlagen bewahrt bleiben. VIER PFOTEN hat
auf seiner Internetseite einen kostenlosen Ratgeber mit vielen
wichtigen Tipps zum Download bereit gestellt.
29.11.2019: Tierschutzverbände protestieren gegen Kastenstandhaltung
Mit einer Protestaktion wollen zahlreiche Tierschutz- und
Tierrechtsverbände am
kommenden Montag (2.12.2019) vor dem Bundeskanzleramt in Berlin auf die rechtswidrige Kastenstandhaltung von
Sauen aufmerksam machen.
PROVIEH und acht weitere Verbände nehmen den von Bundekanzlerin
Merkel einberufenen Landwirtschaftsgipfel auch zum Anlass, gegen
einen Verordnungsentwurf zu protestieren, der die Situation der Tiere
sogar noch verschlimmern würde und den sie außerdem als verfassungswidrig
ansehen. „Wir Verbände laufen gemeinsam Sturm gegen die die
Zementierung der tierschutzwidrigen und viel zu engen Kastenstände
für weitere 17 Jahre. Dem darf der Bundesrat
in keinem Fall
zustimmen. Anstatt die Verordnung an die für rechtswidrig erklärten
Zustände anzupassen, muss die Ministerin Klöckner endlich die Säue
raus lassen und die Weichen für eine zukunftsfähige Tierhaltung
stellen“, sagt Jasmin Zöllmer, Referentin für Agrarpolitik bei PROVIEH.
Mit der Aktion unter dem Motto „Leid der Sauen im Kastenstand
beenden! Staatsziel Tierschutz einhalten!“ fordern die Verbände
Bundeskanzlerin Merkel und Bundesministerin Klöckner auf, das
Staatsziel Tierschutz einzuhalten. Am kommenen Montag könnten die
Bundesländer noch Einfluss auf den Inhalt des Verordnungsentwurfs,
über den schon am 20. Dezember 2019 im Bundesrat entschieden
werden soll, nehmen.