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News

Geflügelpestausbrüche in mehreren Bundesländern

15. Oktober 2025

In Deutschland gibt es mehrere Ausbrüche der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI), auch Geflügelpest genannt. Betroffen ist ein Betrieb im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg. Dort mussten rund 2.900 Enten gekeult werden. Im Landkreis Dingolfing-Landau in Bayern ist ein Gänsebetrieb mit rund 3.000 Tieren betroffen.

Auch in einer privaten Geflügelhaltung mit mehr als 1.000 Gänsen und Enten in Ostthüringen sowie in Merkendorf im Landkreis Greiz in Thüringen ist das Virus nachgewiesen worden.

Anfang Oktober 2025 wurde außerdem aus Nordrhein-Westfalen ein Ausbruch in einem Bestand in Delbrück-Lippling mit gut 10.800 Tieren bestätigt, die alle getötet werden mussten.

Agrarheute.com

Wölfe haben in Deutschland günstigen Erhaltungszustand erreicht

14. Oktober 2025

Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe hat sich auf den sogenannten "günstigen Erhaltungszustand" des Wolfs in der kontinentalen Region geeinigt. Die Übermittlung an die EU-Kommission erfolgte am 13. Oktober 2025. Diese Feststellung ermöglicht den Ländern künftig eine leichtere Handhabe im Umgang mit Wölfen, die beispielsweise Weidetiere reißen. Bei allen Maßnahmen wird aber weiterhin maßgeblich sein, dass der günstige Erhaltungszustand des Wolfs erhalten bleibt. Der Wolf soll nun ins Jagdgesetz aufgenommen werden, damit Wölfe rechtssicher entnommen werden können.

Die Umweltschutzorganisation WWF hält dagegen, dass die Anzahl der Übergriffe und der geschädigten Tiere 2024 im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat. Es brauche einen flächendeckenden Herdenschutz und schnelle effektive Entnahmen von Wölfen, aber keine Abschussqoute.

Agrarheute

Rasante Zunahme von Antibiotikaresistenzen weltweit

14. Oktober 2025

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet über eine rasche und weltweite Zunahme von Antibiotikaresistenzen. Demnach war bereits 2023 jede sechste im Labor bestätigte bakterielle Infektion durch antibiotikaresistente Erreger ausgelöst worden. Die WHO betrachtete dabei auch verschiedene Kombinationen von Bakterien und Antibiotika. Das Ergebnis: Von 2018 bis 2023 ist die Resistenz bei mehr als 40 Prozent davon gestiegen und zwar je nach Kombination um 5 bis 15 Prozent pro Jahr. In die Studie sind rund 23 Millionen Daten aus mehr als 100 Ländern eingeflossen. Der Direktor der zuständigen WHO-Abteilung, Yvan Hutin, warnt: „Antibiotikaresistenz ist weit verbreitet und bedroht die Zukunft der modernen Medizin."

Allerdings gibt es große regionale Unterschiede. In Südostasien und im östlichen Mittelmeerraum seien bereits eine von drei gemeldeten Infektionen gegen die untersuchten Antibiotika resistent.

Neben einem verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika seitens der Ärzte und Patienten und mehr präventiver Hygiene, sind vor allem dringend mehr Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika notwendig. „Wenn der Antibiotikaverbrauch global nicht sinkt, droht die Rückkehr in ein "präantibiotisches Zeitalter'", warnt der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena, Mathias W. Pletz.

Allein in Europa lasse sich das Problem nicht lösen, sagt Annemarie Käsbohrer vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin: „Aufgrund der globalen Vernetzung werden Resistenz-Entwicklungen in anderen Regionen der Welt auch direkt Auswirkungen auf die Situation in Europa haben, mit all den negativen Auswirkungen für Mensch, Tier und Umwelt."

WHO

BTV-8 in Baden-Württemberg nachgewiesen

13. Oktober 2025

Erstmal seit 2019 ist in Baden-Württemberg wieder der Serotyp 8 des Blauzungenvirus (BTV-8) nachgewiesen worden. Betroffen ist ein Betrieb im Ortenaukreis. Landwirtschaftsminister Peter Hauk empfiehlt den Landwirt:innen daher dringend, ihre Wiederkäuer impfen zu lassen. „Durch die Entwicklung der Seuchensituation in den vergangenen Wochen bestand insbesondere entlang der Grenze zu Frankreich ein hohes Eintragsrisiko für Blauzungenvirus (BTV) der Subtypen 4 und 8 nach Baden-Württemberg. Daher rufe ich alle viehhaltenden Landwirtschaftsbetriebe im Land dazu auf, das Impfangebot des Landes und der Tierseuchenkasse zu nutzen und ihre Rinder, Schafe und Ziegen gegen alle Blauzungenvirusvarianten zu impfen“, sagte der Minister.

Bislang haben sich die Impfungen in der Bundesrepublik auf den Serotyp 3 konzentriert. Nun sollte zumindest in Baden-Württemberg auch gegen BTV-8 geimpft werden, da die BT-Impfungen nur zu einer Serotyp-spezifischen Immunität führen. Entsprechend ist eine Impfung gegen jeden einzelnen Serotyp erforderlich.

Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg

Förderprogramm zur Wildtierrettung mittels Drohnen wird fortgesetzt

13. Oktober 2025

Trotz großer Sparzwänge hat der Haushaltsausschuss des Bundestages die Förderung von Drohnen zur Rehkitzrettung auch für das kommende Jahr bewilligt, wie die SPD-Berichterstatterin Esther Dilcher mitteilte.

Denn das Förderprogramm erfreut sich großer Nachfrage. Bereits im Mai 2025 musste das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMLEH) wegen der hohen Nachfrage den Etat für das Anschaffen von Drohnen von 1,5 Mio. auf 2,5 Mio. € erhöhen.

Gleichzeitig sei das Agrarressort jedoch angehalten, die Projektträgerkosten im eigenen Zuständigkeitsbereich generell auf 5 % vom Gesamtvolumen des Förderprogramms zu begrenzen. Begründete Ausnahmen von dieser Begrenzung bedürfen demzufolge der Zustimmung des Haushaltsausschusses.

Agrarheute

Wiederkäuerhaltung auf Grasland hat viele Vorteile

10. Oktober 2025

Die Haltung von Wiederkäuern wie Kühe, Schafe und Ziegen wird wegen der Methanemissionen der Tiere beim Wiederkäuen immer wieder kritisiert. Aber stimmt das auch? Dem neuen Faktenblatt des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (Fibl) und Bio Suisse sind viele Argumente zu entnehmen, die dem "Kühe sind Klimakiller" entgegenstehen.

So werden die positiven Beiträge der Wiederkäuer im Ernährungssystem genannt, zum Beispiel bei Weidehaltung als Graslandverwerter. Dort nutzen sie Pflanzenmasse, die Menschen nicht direkt verwerten können. Gleichzeitig erhalten sie Kulturlandschaften, fördern die Biodiversität und stabilisieren Nährstoffkreisläufe.

Dauergrünland, das rund 70 Prozent der Nutzfläche ausmacht und nicht ackerbaulich genutzt werden kann, speichert bei Bewirtschaftung durch Wiederkäuer Kohlenstoff und kann so das Klima schützen. Daher überwiegt der Nutzen der Tiere gegenüber ihrer Methan- ​und CO2-Emissionen. Diese sollten besser und effektiver in anderen Sektoren, wie beispielsweise im Energiesektor eingespart werden, so Fibl und Bio Suisse.

Fibl

Leichter Anstieg bei abgegebenen Antibiotika in der Tiermedizin

9. Oktober 2025

In Deutschland ist die Menge der in der Veterinärmedizin abgegebenen Antibiotika im Jahr 2024 leicht gestiegen. Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden insgesamt 562 Tonnen (t) Antibiotika an Tierärzte und weitere Empfänger abgegeben. Das ist ein Plus von 34 Tonnen (6,4 %) gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zu 2011, dem ersten Jahr der Erfassung der Abgabemengen, beträgt der Rückgang 67 Prozent.

Von den 562 t Antibiotika, die 2024 abgegeben wurden, entfallen wie in den Vorjahren die größten Mengen auf Penicilline (222 t) und Tetrazykline (113 t). Es folgen Sulfonamide (62 t), Makrolide (53 t), Aminoglykoside (37 t) und Polypeptidantibiotika (31 t). Von den Antibiotika, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Wirkstoffe mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen eingestuft werden (Highest Priority Critically Important Antimicrobials for Human Medicine), sind für Polypeptidantibiotika erneut geringere Mengen abgegeben worden als im Vorjahr (Colistin; 31 t; -7,4 %). Damit erreichten diese ihren bisher niedrigsten Wert seit dem Jahr 2011. Für die Fluorchinolone wurde ein leichter Anstieg der Abgabemengen um 0,2 t verzeichnet (+3,5 %). Auch die Abgabemenge von Cephalosporinen der 3. und 4. Generation stieg leicht um 0,1 t im Vergleich zum Vorjahr (+4,4 %).

„Trotz des geringen Anstiegs bewegen sich die Antibiotikaabgabemengen auf einem im Vergleich zum Jahr 2011 sehr niedrigen Niveau und haben sich stabilisiert. Die in Deutschland getroffenen Maßnahmen zum verantwortungsvollen Antibiotikaeinsatz sind wirksam und für die Human- und Veterinärmedizin von Bedeutung", erklärt Prof. Dr. Gaby-Fleur Böl, Präsidentin des BVL. Die gemeldeten Wirkstoffmengen lassen sich nicht einzelnen Tierarten zuordnen, da die Mehrzahl der Tierarzneimittel, welche diese Wirkstoffe enthalten, für die Anwendung bei verschiedenen Tierarten zugelassen ist.

Aufgrund gesetzlicher Änderungen werden seit dem Jahr 2023 nicht nur Antibiotika erfasst, die von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte abgegeben werden, sondern zum Beispiel auch an Apotheken, Veterinärbehörden und Hochschulen. Bedingt durch die Änderungen sind die erfassten Zahlen deshalb nur eingeschränkt mit denen der vorherigen Jahre (2011-2022) vergleichbar. Ein zuverlässiger Trend ist erst wieder in zukünftigen Jahren ableitbar.

BVL

One Health-Ansatz bei Renaturierungsprojekten einbinden

9. Oktober 2025

Renaturierungsprojekte haben das Ziel, Biotope wiederherzustellen und damit Artenvielfalt zu fördern. In einer jüngst erschienenen Publikation wird empfohlen, Renaturierungsprojekte auf Basis des One Health-Ansatzes durchzuführen. Ziel ist es, die Natur zu stärken, aber gleichzeitig das Risiko von Zoonosen zu minimieren. Eine von der Universität Helsinki geleitete Studie bietet dazu praktische Leitlinien.

Diese verbinden den Schutz der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt und bieten eine Orientierung, wie eine Renaturierung sicher und nachhaltig umgesetzt werden kann.

 „Der Prozess basiert auf der Einbindung von Interessengruppen und gemeinsamer Gestaltung. Projekte zur Wiederherstellung von Ökosystemen müssen Ziele für die Umwelt (Artenvielfalt, Klima, Landnutzung), für Tiere (Struktur der Artengemeinschaft, Prävalenz von Krankheitserregern und Krankheiten, Vektoren und Reservoirhäufigkeit) sowie für Menschen (Krankheitsfälle, Exposition) entwickeln“, sagt Frauke Ecke, Professorin an der Universität Helsinki.

Grundsätzlich können sich Infektionserreger in artenreichen Biotopen weniger effizient ausbreiten, da die verschiedenen Wirtstiere unterschiedlich empfänglich für Erreger sind. Dies wird als „Verdünnungseffekt“ bezeichnet.

FLI

NRW will Haltung von giftigen Tieren dauerhaft verbieten

8. Oktober 2025

Anfang 2021 ist in Nordrhein-Wetsfalen die Haltung von giftigen Tieren wie Schlangen, Spinnen und Skorpione für Privatpersonen per "Gifttiergesetz" verboten worden. Wie erwartet ist die Anzahl der noch in NRW gehaltenen Tiere seitdem gesunken. Wurden im ersten Halbjahr 2021 noch 4.589 Gifttiere in privaten Beständen registriert, so waren es Anfang Oktober 2025 noch 3.740 Tiere. Das geht aus der aktuellen Bilanz des Landesamts für Verbraucherschutz und Ernährung hervor.

Die Zahl der registrierten privaten Gifttierhalter reduzierte sich im gleichen Zeitraum von 226 auf 169.

Daher soll das ursprünglich bis Ende des Jahres befristete Gesetz jetzt dauerhaft gelten. Einen entsprechenden Antrag wir die Landesregierung heute in den Landtag zur Abstimmung einbringen.

Zugleich deckten die Behörden 20 illegale Gifttierhaltungen mit insgesamt 250 sehr giftigen Tieren - zumeist Schlangen - auf, wie das zuständige Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz mitteilte.

RP

Myxomatose in Nordfriesland und Schleswig-Holstein

8. Oktober 2025

Im Kreis Nordfriesland sind Feldhasen an der Myxomatose verendet. In der vergangenen Woche seien allein im Bereich Südtondern rund 60 Tiere an der Viruserkrankung gestorben, wie das Veterinäramt des Kreises Nordfriesland berichtete. Es sei davon auszugehen, dass die Myxomatose bereits in ganz Nordfriesland verbreitet sei. Im Juli 2025 war die Seuche bei verendeten Tieren aus dem Kreis Dithmarschen nachgewiesen worden. Seit einigen Wochen werden auch in anderen Regionen Schleswig-Holsteins zahlreiche Fälle festgestellt.

Die Myxomatose ist viraler Genese. Empfänglich sind Hasen und Kaninchen. Die Ansteckung erfolgt vornehmlich durch stechende Insekten wie Mücken und Flöhe.

Für Hauskaninchen steht ein Impfstoff zur Verfügung.

Kreis Nordfriesland