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News

Pestizide in Kombination mit Fungiziden sind Gefahr für Honigbienen

10. September 2024

In Kombination mit Fungiziden können Insektizide einen negativen Einfluss auf die Entwicklung und die Lebensdauer von Honigbienen haben. Das geht aus einer Studie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hervor. Ein Forschendenteam des Biozentrum der JMU untersuchte zog Honigbienen im Labor und mischte ihnen verschiedene Pflanzenschutzmittel ins Futter – zum einen in Konzentrationen, wie sie in der Umwelt vorkommen, zum anderen in zehnfach höherer Dosierung. Neben dem Neonikotinoid Acetamiprid fütterten die Wissenschaftler:innen eine Mischung der Fungizide Boscalid und Dimoxystrobin (beides pilztötende Mittel) sowie eine Kombination aus dem Neonikotinoid und den zwei Fungiziden.

Während die niedrigere Neonikotinoid-Dosierung allein keinen Einfluss auf die Überlebensraten der Bienen hatte, zeigte die Kombination mit den Fungiziden eine signifikant erhöhte Sterblichkeit der erwachsenen Bienen. „Das ist ein alarmierender Befund, da Honigbienen durch ihren großen Flugradius mit vielen verschiedenen Pflanzenschutzmitteln in Kontakt kommen“, erklärt Doktorandin Sarah Manzer, Erstautorin der Studie.

Die Forschenden konnten belegen, dass sich die Pflanzenschutzmittel gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken können und miteinander interagieren. Außerdem sei es möglich, dass es nur bei niedrigen, nicht aber bei hohen Konzentration zur Interaktion komme, und umgekehrt. „Hier klaffen in der Pestizidforschung Wissenslücken, die wir nun mit einem weiteren Puzzleteil verkleinern konnten“, so die JMU-Forscherin. Nach Ansicht der Würzburger Wissenschaftler:innen sind weitere Versuche unerlässlich, um die Wirkung von Pflanzenschutzmittelmischungen noch besser zu verstehen.

Um die Haltung, die Gesundheit und den Schutz von Bienen geht es unter anderem auch in der gleichnamigen vierteiligen E-Learning-Reihe, die Tierärzt:innen zur Online-Fortbildung auf Myvetlearn.de zur Verfügung steht. Die Kursreihe ist geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Bienen/den Fachtierarzt für Bienen.

JMU Würzburg

USA untersucht Mensch-zu-Mensch-Übertragung von AI

9. September 2024

In den Vereinigten Staaten von Amerika hat sich ein weiterer Mensch mit dem Aviären Influenzavirus (AI) infiziert. Betroffen ist eine männliche Person im Bundesstaat Missouri, der nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt wieder nach Hause entlassen wurde. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten auf inzwischen 14 Personen. Der vorliegende Fall ist jedoch ungewöhnlich, da bislang nicht klar ist, wie sich der Patient angesteckt hat, meldet die US-Gesundheitsbehörde CDC.

Denn anders als bei den vorherigen Fällen, soll der Mann keinen Kontakt zu infizierten Tieren gehabt haben. Alle anderen betroffenen Personen hatten vor ihrer Erkrankung engen Kontakt zu erkranktem oder verendetem Geflügel. „Vermutlich müssen Menschen sehr große Virusmengen aufnehmen, um sich zu infizieren“, lautet die Erklärung des Robert Koch-Instituts (RKI). Möglich sei aber auch, dass sich das Virus in Säugetieren weiter verändert und anpasst. So müsse man in dem vorliegenden Fall auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung in Betracht ziehen, heißt es weiter auf Seiten des CDC. Das wird nun weiter untersucht.

„Ob sich ein bestimmtes Vogelinfluenzavirus genetisch so verändern und an den Menschen anpassen kann, dass es von Mensch zu Mensch übertragbar wird, lässt sich nicht vorhersagen“, räumt das RKI auf seiner Website ein. Zumindest habe es eine solche Veränderung bei den Viren A(H5N1) und A(H7N9) nicht gegeben. Jedoch hatten sich verschiedene Säugetierarten, wie Kühe, Katzen, Nerze und Füchse, mit dem H5N1-Virus infiziert. Grundsätzlich sei es zudem möglich, dass sich die Viren über verschiedene Zwischenwirte besser an den Menschen anpassen. Eine fortgesetzte Mensch-zu-Mensch-Übertragung gibt es nach derzeitigen Erkenntnissen nicht. Die CDC schätzt das Risiko für die Bevölkerung dementsprechend gering ein.

Frankfurter Rundschau

AfD bei Landwirt:innen in Sachsen und Thüringen beliebt

6. September 2024

Am 1. September 2024 fanden in Sachsen und Thüringen die Landtagswahlen statt. Die Wahlergebnisse in beiden Bundesländern waren zwar in dieser Form erwartet worden, haben aber trotzdem die Politik und viele Menschen im ganzen Land erschüttert. Die AfD wurde in Sachsen nur knapp von der CDU geschlagen, in Thüringen erhielt die Partei die meisten Stimmen und ist dort mit 32,8 Prozent die stärkste politische Kraft vor der CDU mit 23,6 Prozent. Angesichts der Tatsache, dass die Junge Alternative (JA) vom thüringischen Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft worden ist, ein mehr als bedenkliches und bedrohliches Ergebnis.

Nach der Analyse der Forschungsgruppe Wahlen haben knapp 50 Prozent der sächsischen Landwirt:innen in einer Befragung angegeben, für die AfD gestimmt zu haben, während die CDU lediglich auf 22 % in dieser Wahlgruppe kam (23 % in Thüringen). Während die Ampelparteien des Bundes massive Verluste in den beiden östlichsten Bundesländern hinnehmen mussten, eroberte das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) 13 % der Stimmen in Sachsen (Thüringen: 14 %). Wie die Forschungsgruppe Wahlen herausfand, waren die Themen Zuwanderung und Asyl sowie Schule, Bildung und Politikverdruss den Wähler:innen besonders wichtig. 

Die Wahlbeteiligung war in beiden Bundesländern auf Rekordniveau. In Sachsen gingen 74,9 Prozent der Stimmberechtigten zur Wahl (+ 7,9 Prozent) und in Thüringen 73,6 Prozent (+8,7 Prozent). Sowohl für Sachsen als auch für Thüringen wird dennoch erwartet, dass sich in den kommenden Wochen und Monaten Regierungskoalitionen ohne AfD-Beteiligung bilden. Doch die überdurchschnittlich hohen Zustimmungswerte für eine Partei, die sich unter anderem gegen Migration ausspricht und den Klimawandel ignoriert, lassen doch sehr zu denken.

Schon bei der EU-Wahl im Juni hatten sich erstmals in einer bundesweiten Abstimmung überdurchschnittlich viele Landwirt:innen für die AfD entschieden.

Agrarheute

Tierkörperbeseitigungsanlagen wegen BTV überlastet

6. September 2024

Die Blauzungenkrankheit (BTV) hat sich in den vergangenen Wochen massiv in Deutschland ausgebreitet. Wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mitteilte, wurden bis zum 29. August 2024 bundesweit rund 6.000 Fälle gemeldet.  Neben Rindern und Ziegen erkranken insbesondere Schafe. Die Zahl der verendeten Schafe hat deswegen so stark zugenommen, dass es in einigen Regionen zu einem bedrohlichen Engpass bei den Tierkörperbeseitigungsanlagen gekommen ist, da sie den rechtzeitigen Abtransport der verendeten Tiere nicht mehr gewährleisten können.

Nach Informationen des Belgischen Rundfunks (BRF) ist auch die Zahl der verendeten Rinder doppelt so hoch wie normal, bei den Schafen sogar vier- bis fünfmal so hoch. Wegen der explosionsartigen Ausbreitung der Blauzungenkrankheit in Belgien hat die Tierkörperbeseitigungsfirma Rendac die Arbeitszeiten erhöht. Nun werde auch an Samstagen und an Feiertagen gearbeitet, damit möglichst alle Tiere entsorgt werden können, heißt es weiter. 

Auch in Deutschland kommen die Tierkörperbeseitigungsanstalten aufgrund des vermehrten Auftretens von verendeten Tieren an ihre Grenzen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen bezeichnet die Situation als heikel. Sowohl im Rinder- als auch im Schafsektor berichten Tierhalter:innen von einem erhöhten Aufkommen an Tierkadavern aufgrund der Tierseuche. Bei den Schafen sei die Situation teilweise katastrophal.

Agrarheute

Sorge vor den Auswirkungen der AI in der Antarktis

5. September 2024

Die Insel Südgeorgien im Südpolarmeer und auch die Falklandinseln im Südatlantik sind Heimat für viele verschiedene, teils seltene Vogelarten. Lange Zeit waren die beiden zur Antarktis gehörenden Inseln von Ausbrüchen der Aviären Influenza (AI) verschont geblieben, bis sich das hochpathogene Virus im Herbst 2023 auch hier unter den Wildvogelbeständen ausgebreitet hat. Expert:innen befürchten, dass ganze Kolonien aufgrund des mangelnden Immunschutzes stark dezimiert werden könnten.

Britische Forschende haben nun eine aktuelle Studie veröffentlicht, die den Weg der H5N1-Viren von Südamerika Richtung Antarktis nachzeichnet. „Die Daten der Studie stammen aus der vorangegangenen Brutsaison und belegen die Einführung und frühe Ausbreitung des Virus", sagte Marc Engelsma von der Universität Wageningen (Niederlande), der selbst nicht an der Studie beteiligt war. „Die Sorge gilt nun der neuen Brutsaison, die auf der südlichen Halbkugel bevorsteht."

Die Wissenschaftler:innen konnten das Virus bei mehreren Vogelarten sowie bei zwei Robbenarten nachweisen. Wie sie in der Studie schreiben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich das Virus von Südamerika durch Zugvögel ausgebreitet hat. Da sich auch Robben und Seelöwen vermehrt infiziert haben, steigt bei den Forschenden auch die Sorge, dass sich das Virus in den Pinguinkolonien ausbreiten könnte. Noch sei das Risiko gering, so die Wissenschaftler:innen. Doch wie schlimm das Virus dort in nächster Zeit wüten werde, sei noch nicht abzusehen, da die Überlebenschancen des Virus in der kalten Umgebung erhöht ist.

NTV

Selbstversorgungsgrad von Fleisch sinkt

5. September 2024

Der stetig sinkende Verzehr von Schweine- und Rindfleisch in Deutschland hat zur Aufgabe von zahlreichen Landwirt:innen geführt. Dementsprechend ist hierzulande auch 2023 die Fleischproduktion deutlich gesunken. Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) produzierten die gewerblichen Schlachtunternehmen im vergangenen Jahr 280.200 Tonnen bzw. 4,0 % weniger Fleisch als im Vorjahr. Damit sank die inländische Fleischproduktion im siebten Jahr in Folge. Hingegen zeigen aktuelle Zahlen aus dem August einen geringen Anstieg von 1,3 % im Vergleich zum Vorjahr.

Auch wenn der Selbstversorgungsgrad (Erzeugung/Verbrauch) in Deutschland aktuell 120 Prozent beträgt, ist auch in diesem Bereich eine fallende Tendenz zu beobachten, was die Frage aufwirft, ob auch in Zukunft noch genügend Fleisch in Deutschland produziert wird. Während es für Schweinefleisch trotz Ausstiegswelle bei den Schweinehalter:innen noch immer einen großen Exportüberschuss von mehr als 287.100 t gibt und auch die Rindfleischproduktion relativ ausgeglichen ist, verbrauchen die Menschen in Deutschland deutlich mehr Geflügelfleisch, als die heimischen Landwirt:innen produzieren. Laut Angaben von Destatis betrug der Importüberschuss für das erste Halbjahr 2024 128.550 t. Der Grund liegt an der wachsenden Beliebtheit für Geflügelfleisch. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag vor zehn Jahren noch bei 11,6 kg Geflügelfleisch, inzwischen ist dieser auf rund 13 kg gestiegen. Erstmals seit 2016 leichter Anstieg der Schweinefleischproduktion im ersten Halbjahr

In den ersten sechs Monaten des Jahres schlachteten die Betriebe in Deutschland 21,9 Millionen Schweine. Dies entspricht einem geringen Anstieg von 0,4 % (78 100 Tiere) im Vergleich zum Vorjahr.

Agrarheute

Antibiotika-Verbrauchsmengen 2023 weiter gesunken

5. September 2024

In der vergangenen Woche hat das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) den Bericht Antibiotika-Verbrauchsmengen und Therapiehäufigkeit 2023 veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Verbrauchsmenge von Antibiotika bei Rindern, Schweinen, Hühnern und Puten insgesamt zurückgegangen. Von den insgesamt gemeldeten Abgabemengen (478 Tonnen) wurden annähernd 50 Prozent bei Schweinen eingesetzt (232 t). Mit 23 % der Gesamtverbrauchsmengen folgen die Rinder (109 t) sowie Pute (69 t) und Huhn (68 t).

Erstmals wurden Daten zur Anwendung von antibiotischen Arzneimitteln bei neu zugegangenen Kälbern (Kälber, die nicht im Geburtsbetrieb gehalten werden), Milchkühen und Zuchtschweinen erhoben. Neu ist auch, dass die Mitteilungsverpflichtung für antibiotische Anwendungen von den Tierhaltenden auf die Tierärzt:innen übergeht.

Zwecks Anpassung des Tierarzneimittelgesetzes an die europäischen Vorgaben wurden zudem für Schweine und Rinder diverse Änderungen vorgenommen. Diese sind detailliert in dem Bericht aufgeführt und nachzulesen.

Mehr Informationen und Ratschläge zur Antibiotikaminimierung im Stall bietet auch das Projekt VetMAB.de, das zahlreiche anerkannte Online-Fortbildungen für Landwirt:innen und Tierärzt:innen zu dieser Thematik anbietet. Zudem können sich Tierärztinnen und Tierärzte unter Myvetlearn.de in Bezug auf die Antibiotikaminimierung bei Masthähnchen, Legehennen und Puten sowie bei Rindern und Schweinen fortbilden. Für Studierende der Veterinärmedizin sind die VetMAB-Module kostenfrei zu belegen.

BfR

StIKo Vet erweitert die Impfempfehlung gegen West-Nil-Virus

4. September 2024

Seit einem Monat haben die Infektionen mit dem West-Nil-Virus (WNV) in Deutschland zugenommen. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) sieht in der anhaltend feuchtwarmen Witterung den Hauptgrund für die starke Mückenaktivität und die damit einhergehende vermehrte Viruszirkulation.

Betroffene Gebiete sind vor allem die Bundesländer Brandenburg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Das FLI weist jedoch auf eine besorgniserregende Häufung von WNV-Nachweisen in Niedersachsen hin.  Seit August 2024 hat das Land insgesamt acht Nachweise registriert: im Kreis Gifhorn bei einer Amsel und einem Pferd sowie bei Pferden in den Kreisen Lüchow-Dannenberg, Rotenburg (Wümme), Uelzen, Celle und der Stadt Braunschweig. Damit verdichten sich die Hinweise, dass WNV sich in dem Bundesland etablieren könnte.  

Um Pferde vor Infektionen mit WNV und den teils lebenslang bleibenden Schäden zu schützen, rät das FLI dringend zu einer Impfung. Die drei derzeit in Deutschland zur Verfügung stehenden Impfstoffe für Pferde sind gut verträglich und schützen sicher vor schweren Verlaufsformen der Erkrankung. Denn auch wenn die WNV-Infektion in der Regel nur einen milden klinischen Verlauf bei Pferden nimmt, kommt es bei infizierten, immunologisch naiven, nicht-geimpften Pferden in ca. 8% der Fälle zu neuroinvasiven Formen mit schweren Verlaufsformen. Klinisch ist diese Form chararkterisiert durch Ataxien, Paresen der Hinterhand, Paraplegien und sogar Festliegen. Die Letalität derartiger Fälle liegt bei 30-50%, wie das FLI weiter mitteilt. Das Institut empfiehlt Pferdebesitzer:innen und Tierärzt:innen aufgrund des aktuell sehr dynamischen Seuchengeschehens, bei neurologischen Symptomen vermehrt an WNV zu denken.

Die StIKo Vet erweitert daher ihre Impfempfehlung und rät mittelfristig dazu, Pferde über die bisherigen Verbreitungsgebiete hinaus in der gesamten niederdeutschen Tiefebene gegen WNV impfen zu lassen. Mit einem langanhaltenden Schutz vor der Erkrankung könne jedoch erst vier Wochen nach der zweiten Dosis der Grundimmunisierung gerechnet werden, heißt es weiter. Für die laufende Mückensaison, die sich etwa Ende Oktober ihrem Ende zuneigen wird, kommen jetzt begonnene Impfmaßnahmen vermutlich zu spät. Vor Beginn der Mückensaison 2025, im zeitigen Frühjahr, sollte die Grundimmunisierung aber abgeschlossen sein. 

FLI

Verhaltungsstörungen bei Schweinen durch Wühlareale vermeiden

4. September 2024

Schweine sind neugierige Tiere und lieben es, ihre Umgebung zu erkunden und zu wühlen. Abgesehen von der Freilandhaltung gibt es aber kaum Haltungssysteme, die den Tieren dieses arttypische Verhalten ermöglichen. Mangelt es den Tieren jedoch an adäquaten Wühlmöglichkeiten, kann es zu Verhaltensstörungen wie Schwanzbeißen kommen. Noch gibt es jedoch nur wenig Erfahrung zum Bau und Management von Wühlarealen in Mastschweineställen.

Ein neues Merkblatt des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (Fibl) bereitet aktuelle Erkenntnisse aus Praxis und Wissenschaft auf und gibt Einblicke für eine tiergerechte Haltung. Zudem zeigen die beiden Autorinnen Mirjam Holinger und Manuela Helbing (beide Fibl) anhand von drei Beispielen, wie Landwirt:innen die Balance zwischen tiergerechter Haltung und betrieblichen Anforderungen finden können. Das Merkblatt soll als Orientierungshilfe dienen für alle, die mehr über die Gestaltung von Ausläufen mit Wühlarealen erfahren möchten.

Wie aus dem Merkblatt hervorgeht, ist Stroh, insbesondere wenn es nur in geringen Mengen eingestreut wird, kein ideales Wühlmaterial. Am besten eignen sich erdähnliche Substanzen, wie Krippenreste vom Rindvieh, Langstroh, Gemüsereste, Rindenschnitzel, Äste oder Erde. Empfohlen wird zudem das Untermischen von Maiskörnern, Karotten oder anderen Leckereien wie Pellets, um das Wühlmaterial für die Tiere attraktiver zu machen. Die Schweine verbringen mehr Zeit mit dem Wühlen und das gelegentliche Finden von Futter setzt einen belohnenden Anreiz.   

Schweizerbauer

Maßnahmen zur Verhinderung von STEC Infektionen

3. September 2024

Shigatoxin-bildende Escherichia (E.) coli (STEC ) kommen in der Regel natürlicherweise im Darm von Wiederkäuern vor und werden mit dem Kot der Tiere ausgeschieden. Sie können direkt oder indirekt (durch verschmutzte Lebensmittel oder kontaminiertes Wasser) vom Tier auf den Menschen übertragen werden und Krankheiten verursachen. Das Zellgift Shigatoxin kann schwere Erkrankungen verursachen. Neben dem weltweit am häufigsten vorkommenden Serotyp O157:H7 führen zunehmend auch andere STEC-Serotypen zu schweren Infektionen. Eine Diagnose ist schwierig, daher müssen Shigatoxine und gegebenenfalls andere Virulenzmerkmale in spezialisierten Laboratorien bestimmt werden.

STEC können durch Erhitzen (mindestens zwei Minuten) auf 70 °C im Kern abgetötet werden. Da STEC häufig bei Wildwiederkäuern nachgewiesen werden, ist auf eine gute Händehygiene direkt nach dem Besuch von Streichelzoos oder Streichelgehegen in Wildparks zu achten. Eine Erkrankung bei Haustieren ist ebenfalls möglich. Gefährdet sind unter anderem Hunde, die gebarft werden. Sie können mit STEC in Kontakt kommen und sich möglicherweise mit diesen infizieren.

Bundesinstitut für Risikobewertung

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