News

Liste zeigt Gefährdungsstufen von Nutztierrassen auf

22. September 2025

Alle zwei Jahre veröffentlicht die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eine Liste, die die einheimischen Nutztierrassen in Deutschland und deren Gefährdungsstufen aufzählt. Der Inhalt wird nach den Vorgaben des entsprechenden nationalen Fachprogramms erstellt. Dieses wurde im Jahr 2003 von der Agrarministerkonferenz verabschiedet, um  erstellt, mit dem Ziel, die Nutzung einheimischer Nutztierrassen und deren Erhalt für nachfolgende Generationen sicherzustellen.

Das BLE legt den Gefährdungsstatus der einheimischen Nutztierrassen in Zusammenarbeit mit dem Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen fest. Der Gefährdungsstatus der in der Liste aufgeführten Nutztierrassen bildet die Entscheidungsgrundlage für staatliche Förderungen.

Die Broschüre ist kostenlos und kann beim Informations- und Koordinationszentrum Biologische Vielfalt (IBV) angefragt werden.

BLE

Transparenz von der Aufzucht bis auf den Teller

22. September 2025

Um die Lebensmittelversorgung nachhaltiger und transparenter zu gestalten, hat das Unternehmen MSD Animal Health mit Sitz in den USA ein System entwickelt, um die Rückverfolgbarkeit von Schweinefleisch zu gewährleisten. Mit Hilfe von Tiergenotypisierung und Datenanalysen seien alle einzelnen Schritte der gesamten Wertschöpfungskette, von der Geburt über den Schlachthof bis hin zur Verarbeitung des Fleischstücks, abzurufen, teilt das Unternehmen mit. Das System basiert auf der DNA der Tiere, die bei der Schlachtung dokumentiert und mit einem Barcode versehen wird. Dieser wird mit dem Tier verknüpft und bleibt diesem zugewiesen.

Die neuartige Methode wird von der App LeeO begleitet, die Landwirt:innen, Forschenden und der verarbeitenden Industrie den gesamten Zyklus des Tieres aufzeigt. Die Registrierung des Schweinezyklus erfolgt mithilfe einer elektronischen Ohrmarke, die mit der LeeO-App verknüpft ist. Die elektronische Ohrmarke wird mit einem Scanner ausgelesen und mit der App verbunden. Die App zeichnet den Wachstumszyklus, die Verabreichung von Medikamenten und das Ernährungsmuster auf.

Nach Informationen von MSD Animal Health gibt es in Irland bereits 280 Betriebe, die das System nutzen. 

Schweizerbauer

Förderer für Deutschlandstipendien gesucht

19. September 2025

Der Freundeskreis Tiermedizin Leipzig sucht als aktivster Unterstützer des Deutschlandstipendiums an der Veterinärmedizinischen Fakultät (VMF) der Universität Leipzig noch weitere Fördernde! Das Deutschlandstipendium fördert Studierende mit herausragenden Leistungen, besonderem Engagement oder hohem Förderbedarf mit 300 Euro im Monat – zur Hälfte finanziert von privaten Fördernden, Unternehmen oder Vereinen, zur Hälfte vom Bund. Im aktuellen Studienjahr profitieren 18 Studierende der VMF von einem Deutschlandstipendium.

Bereits mit 1.800 Euro jährlich wird ein Stipendium finanziert. Es ist auch möglich, dass sich beispielsweise zwei Praxen/Kolleg:innen ein Stipendium "teilen" und entsprechend hälftig finanzieren. Fördernde erhalten eine Urkunde der Universitätsrektorin, werden als Partner genannt und können den vollen Betrag steuerlich absetzen. Zusätzlich werden Einblicke in die Fakultät und direkten Kontakt zu engagierten Nachwuchskräften gewonnen.

Werden Sie jetzt Teil dieses Netzwerks!
Weitere Fragen beantwortet Frau Dr. Friederike Rohland von der Universtät Leipzig.

Mehr Informationen >>>

Bundesverband der Klauenpflegenden gegründet

19. September 2025

Ende August 2025 ist im Rahmen des Drei-Länder-Treffens Klauenpflege in Salzburg der Bundesverband der Klauenpflegenden gegründet worden. Der neue Fachverband mit Sitz in Berlin vertritt künftig bundesweit die Interessen von Berufsklauenpflegerinnen und -pflegern sowie weiterer in der Klauenpflege tätiger Fachkräfte.

Ziel des Bundesverbands ist es, die fachlichen, wirtschaftlichen und politischen Anliegen seiner Mitglieder zu bündeln und zu vertreten. Darüber hinaus engagiert sich der Verband für die Förderung von Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie für die Verbesserung der Klauengesundheit bei landwirtschaftlichen Nutztieren. Weiterhin soll die Bedeutung der Klauenpflege für das Tierwohl und die Landwirtschaft bestmöglich sichtbar gemacht werden.

Der Bundesverband strebt eine enge Zusammenarbeit mit der IKD (Interessenvereinigung Klauengesundheit Deutschland), dem VgK (Verein geprüfter Klauenpfleger), dem VKKD (Verein für Klauenpflege und Klauenhygiene) und allen weiteren relevanten Institutionen an.

Unterstützt wird der Bundesverband von Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis, darunter Prof. Dr. Alexander Starke und Ulrich Peper.  

Bundesverband der Klauenpflegenden

Bereits 900.000 Tiere in der Schweiz gegen BTV geimpft

19. September 2025

Gnitzen werden vielerorts immer mehr zu einem Problem, da sie beim Blutsaugen verschiedene Krankheitserreger übertragen können. So auch das Virus der Blauzungenkrankheit (BTV). Die Krankheit kommt bei Schafen und Rindern vor und sorgt für Tierleid sowie wirtschaftliche Verluste bei den Landwirt:innen. Die BTV kommt inzwischen in vielen europäischen Ländern vor, so auch in der Schweiz und Deutschland. Aktuell treten vornehmlich die Serotypen BTV-3 und BTV-8 auf. Daher fördert die Schweizer Regierung die Impfung der Tiere und beteiligt sich an den Kosten. Seit Februar 2025 sind rund 900.000 Tiere zumindest gegen einen Serotyp geimpft worden. Die Impfung leistet einen wichtigen Beitrag zur Abmilderung des Krankheitsverlaufs.

Schweizer Bauer

Erste Genehmigung zur Weideschlachtung von Schweinen in Niedersachsen erteilt

19. September 2025

Niedersachsen geht einen weiteren Schritt Richtung mehr Tierschutz und hat eine erste Genehmigung zum Schlachten von Schweinen auf der Weide erteilt.

Die Genehmigung besitzt jetzt Landwirt Alexander Schmidt aus der Lüneburger Heide. Er hält rund 70 Berkshire-Schweine in Freilandhaltung. Diese Tiere darf er seit Juni 2025 direkt auf der Weide schlachten. Dafür verwendet er ein mobiles Schlachtmodul. Nach der stressfreien Betäubung bluten die Tiere dort aus. Ein amtlicher Veterinär überwacht jeden Schritt.

Die Vorteile: der mit der Schlachtung verbundene Stress durch den Transport und das Abladen in ungewohnter Umgebung entfallen. Die Nachteile: sehr hoher organisatorischer und personeller Aufwand sowie ein mit nur zwei Schlachttieren pro Stunde sehr geringer Output. Für Alexander Schmidt aber der richtige Weg, sowohl für die Tiere, als auch für ihn emotional.

az-online

Massive Ausbreitung der Geflügelpest in der Antarktis befürchtet

18. September 2025

In der Antarktis leben rund 100 Millionen Seevögel. Einige Arten kommen nur dort vor. Lange Zeit ist die Region von der Aviären Influenza vom Typ H5N1 verschont geblieben. Im Oktober 2023 wurde dann aber erstmals das hochpathogene Virus auf der subantarktischen Insel Südgeorgien nachgewiesen. Nachdem Forschende nachfolgend im Januar 2024 mit dem Virus infizierte See-Elefanten und Seebären auf der Südgeorgien vorgelagerten Insel Bird Island entdeckten, dokumentierte ein Forscherteam der Universität Jena um Christina Braun bei ihrer jüngsten Expedition 2025 erstmalig Anzeichen für das Auftreten der hochpathogenen Variante auch auf der Fildes-Halbinsel auf King George Island. Dabei beobachteten die Wissenschaftler:innen eine erhöhte Sterblichkeit bei verschiedenen Seevogelarten und befürchten erhebliche Auswirkungen auf die Vogelpopulationen.

Bereits seit rund 45 Jahren beobachten deutsche Biolog:innen, und ab 1983 die Arbeitsgruppe Polar- und Ornitho-Ökologie der Universität Jena, in einer weltweit einzigartigen Langzeitstudie die Entwicklung von 14 Brutvogelarten in einem 35 km² großen Gebiet. Bei ihrer letzten Expedition in das Gebiet Anfang des Jahres fand das Team 52 tote Tiere, größtenteils Skuas (Raubmöwen), die Tage beziehungsweise einige Wochen vor ihrem Fund gestorben waren. Der Verdacht auf H5N1 wurde nach Probennahme bestätigt.

Da die meisten Vögel auf engstem Terrain brüten, befürchten die Forschenden eine massive Ausbreitung des Virus unter den Tieren. „Das Gebiet, das wir beobachten, ist sehr klein und vogelreich. Außerdem brüten die antarktischen Vögel typischerweise in Kolonien. Deshalb ist die Ansteckungsgefahr sehr groß. Ist die Mortalitätsrate sehr hoch in einer Population, kann es sein, dass sie komplett zusammenbricht“, so Markus Bernhardt-Römermann vom Institut für Biodiversität, Ökologie und Evolution. Die Auswirkungen der Geflügelpest auf die antarktische Tierwelt werden die Jenaer Forschenden und Studierenden auch weiterhin dokumentieren, das nächste Monitoring vor Ort ist bereits für den kommenden November geplant.

Friedrich-Schiller-Universität Jena

Weniger Tierversuche in der Schweiz

18. September 2025

In der Schweiz ist das sogenannte 3R-Prinzip (Replace, Reduce, Refine ) in der Forschung vorgeschrieben. So soll der Einsatz von Tieren zu Forschungszwecken auf die zwingend notwenige Anzahl reduziert werden. Die Forschenden sind verpflichtet, nach möglichen Alternativen zu suchen. Müssen Tiere eingesetzt werden, muss die Belastung für die Tiere so minimal wie möglich sein.

Das Gesetz hat immerhin dazu geführt, dass im Jahr 2024 rund 12 Prozent weniger Tiere zu Forschungszwecken eingesetzt wurden als 2023. Insgesamt waren das rund 520.000 Tiere. Die Anzahl der Tiere, die in Versuchen des höchsten Schweregrades, das heißt mit starker Belastung, eingesetzt wurden, ist jedoch auf ein Level gestiegen, wie zuletzt vor 25 Jahren. Der Großteil waren Mäuse, die in rund 90 Prozent der Versuche im Schweregrad 3 eingesetzt wurden.

Wie in den Vorjahren wurden auch 2024 die meisten Versuchstiere für die Erforschung von Krankheiten beim Menschen eingesetzt (72 Prozent). Zu den wichtigsten Bereichen zählten die Krebsforschung mit rund 127.000 Tieren und die Erforschung von neurologischen und psychischen Erkrankungen mit etwa 58.000 Tieren.

Regierung Schweiz

Ratten als globale Erregerverbreiter

17. September 2025

Ratten gehören zu den Tieren, die bereits seit Jahrhunderten in großer Zahl als blinde Passagiere mit den Menschen mitreisen. Im Mittelalter waren die Nager maßgeblich verantwortlich für die weltweite Verbreitung der Pest, wobei der Erreger über Flöhe auf die Menschen übertragen wurde. Nachdem Ratten früher meist auf Schiffen mitreisten, sind Flugzeuge nun die häufigeren Transportmittel.

Die klugen Nagetiere müssen definitiv als aktive Akteure im globalen Netzwerk der Erregerverbreitung angesehen werden“, sagt Prof. Rainer Ulrich, DZIF-Wissenschaftler am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI). Zu den Erregern gehören unter anderem gefährliche Zoonoseerreger wie Leptospira interrogans (Leptospirose), Streptobacillus moniliformis (Rattenbissfieber), Seoul-Orthohantavirus oder das Ratten-Hepatitis-E-Virus. Alle dieser gefährlichen Zoonoseerreger können bei Menschen schwere Krankheiten hervorrufen.

Ein außerordentlicher Flugzeugvorfall im Jahr 2017, als eine mitreisende Ratte auf dem Flug von Miami nach Berlin eingefangen werden konnte, sorgte dafür, dass standardisierte Arbeitsabläufe zum Erreger-Screening solcher unliebsamen Mitreisenden entwickelt wurden. Wissenschaftler:innen des FLI sezierten die Ratte, um sie als potenzielle Überträgerin auf Krankheitserreger zu testen.

Dabei kam eine mehrschichtige Screening-Strategie zum Einsatz, die Bakterienkulturen und -charakterisierung, Hochdurchsatz-Sequenzierung sowie spezifische Methoden wie PCR, RT-PCR und Multiplex-Serologie umfasste. Diese Ratte trug nur wenige zoonotische und nicht-zoonotische Erreger in sich. Allerdings entdeckten die Forschenden neben zahlreichen weiteren Bakterien- und Pilzgattungen auch einen Methicillin-sensiblen Staphylococcus aureus (MSSA)-Keim in Nase und Darm der Ratte. Genomanalysen zeigten, dass dieser beinahe identisch mit in Europa und Nordamerika verbreiteten Stämmen ist und menschenspezifische Gene zur Immunabwehr trägt – ein Hinweis auf Übertragungen zwischen Mensch und Ratte.

Dieser Vorfall verdeutlichte, wie leicht Krankheitserreger über Kontinente verbreitet werden können und warum standardisierte Untersuchungen von tierischen blinden Passagieren so wichtig sind. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Journal Scientific Reports veröffentlicht.

„Ratten sind wahre Weltenbummler. Wo immer Menschen reisen oder Waren transportieren, können Ratten folgen – und ihre Mikroben gleich mitbringen“, erklärt Prof. Rainer Ulrich, DZIF-Wissenschaftler am FLI und Seniorautor der Studie.

„Dies war ein Weckruf“, lautet Ulrichs Fazit. „Er zeigte, wie verletzlich unsere vernetzte Welt gegenüber versteckten Erregern ist, aber auch, dass die Wissenschaft praktische Lösungen bereitstellen kann.“

DZIF

Dengue- und Chikungunya-Fälle nehmen stark zu

17. September 2025

Das Dengue-Fieber sowie das Chikungunya- oder das Geldfieber sind Infektionskrankheiten, die sich in rasantem Tempo weltweit ausbreiten. Überträger der Viren sind Stechmücken. Immer häufiger erkranken Reisende aus europäischen Ländern an den sogenannten Tropenkrankheiten. Mehr als 3,6 Millionen Fälle von Dengue-Fieber wurden im laufenden Jahr bereits registriert, mehr als 1.900 Menschen starben an der Infektion.

Nachdem es Anfang 2025 auf der beliebten portugiesischen Insel Madeira zu zwei lokalen Übertragungen gekommen ist, meldete Frankreich in einigen seiner südöstlichen Departments Fälle von lokalen Infektionen mit Chikungunya.

„Dabei muss bedacht werden, dass viele Fälle in unseren Statistiken nicht auftauchen, weil die Inkubationszeit so kurz ist, dass die meisten der Patient:innen mit schweren Verläufen in den lokalen Krankenhäusern behandelt werden. Umgekehrt kann die Erkrankung so banal verlaufen, dass sie nicht erkannt wird“, erläutert Dr. Bernhard Haberfellner, Tropenarzt in Linz.

Daher sollten Menschen, die einen Urlaub in einer der betroffenen Regionen planen, rechtzeitig Vorsichtsmaßnahmen treffen und sich von Impfmediziner:innen über empfohlene Impfungen beraten lassen. Denn laut Meinungen von Expert:innen müsse damit gerechnet werden, dass sich diese Infektionskrankheiten aufgrund des Klimawandels schon bald in weiteren Zonen ausbreiten.

 „Wichtig ist, dass man rechtzeitig vorbeugt, wenn man in ein Gebiet fahren möchte, in dem derartige Tropenkrankheiten auftreten. Wir können in Abhängigkeit von den genauen Reisedaten beraten, wo welche Impfung nötig ist und wie man sich sonst schützen kann. Da bei manchen Impfungen mehrere Dosen benötigt werden, ist es sinnvoll, sich etwa möglichst frühzeitig vor der geplanten Reise zu erkundigen“, rät Haberfellner.

OTS

1 2 3 144