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21.03.2023: Marderhunde als Coronaursprung immer wahrscheinlicher
Das Corona-Virus Sars-CoV-2 hat sich seit dem Jahr 2020 auf der
ganzen Welt verbreitet und Millionen Menschen infiziert, nicht selten endete eine Infektion tödlich. Verschiedene Thesen zu dem Ursprung des Virus sind seitdem aufgestellt worden. Aktuelle Untersuchungsergebnisse eines
internationalen Forschungsteams stützen nun die Vermutung, dass das Virus von Wildtieren, die auf dem Markt im chinesischen Wuhan gehandelt wurden, auf den Menschen übergesprungen ist. Das Team hatte Erbgutspuren verschiedenster Tierarten auf Wänden, Böden,
Metallkäfigen und Transportwagen auf diesem Markt untersucht und
Marderhunde als Corona-Quelle ausgewiesen. Denn auffällig häufig
waren neben dem Erbgut von Sars-CoV-2 in den Abstrichen auch große Mengen DNA des Marderhundes (Nyctereutes procyonoides)
vorhanden. Damit stärken die WissenschaftlerInnen auch die frühe
Hypothese des Virologen Christian Drosten, der
bereits im September
2020 auf Marderhunde oder Zibetkatzen als mögliche Überträger hingewiesen hatte. „Erfahrungsgemäß ist es so, dass die wirklich relevanten Sprünge der Viren von Art zu Art über Brückenwirte
laufen, und diese Brückenwirte sind fast immer Nutztiere“, sagte Drosten damals. Zwar beweist das gemeinsame Auftauchen von Virus- und Marderhund-Erbgut nicht zwangsläufig, dass Nyctereutes
procyonoides auch der Überträger ist, da auch die Möglichkeit besteht, dass infizierte Menschen die Virus-RNA dort hinterlassen haben und die Marderhunde gar nicht infiziert waren. Allerdings seien die jetzt entdeckten genetischen Daten vom Markt „einer der bisher
greifbarsten Beweise dafür, wie das Virus von wilden Tieren außerhalb eines Labors auf den Menschen übergesprungen sein könnte“, schreibt die „New York Times“. Zuvor war auch das Pangolin, ein Schuppentier, als wahrscheinlicher Wildtier-Überträger gehandelt worden.
21.03.2023: Özdemir drängt auf schnellen Umbau der Tierhaltung
Laut den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis)
ist die Zahl der Fleischexporte stark rückläufig. In 2022 wurden 6,9% weniger Fleisch als im Vorjahr ausgeführt. Damit setzt sich ein Trend fort, denn in den vergangen fünf Jahren gingen die Fleischexporte um 19,3% zurück. Dabei hat es die Schweinefleischproduktion besonders getroffen: die Menge des gewerblich erzeugten Schweinefleisches sank von 2017 bis 2022 um 18,5% auf knapp 4,5 Millionen Tonnen. „Wie wichtig der Umbau hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfesten Tierhaltung ist, belegt die dramatische Entwicklung des Fleischmarktes. Wir müssen den Betrieben die Möglichkeit geben, mit mehr Tier-, Klima- und Umweltschutz Geld zu verdienen", kommentierte Bundeslandwirtschaftsministerminister Cem Özdemir die aktuellen
Zahlen. Die VerbraucherInnen
in Deutschland wünschten sich mehr
Nachhaltigkeit, so Özdemir weiter. „Ich empfehle den Unionsagrarministerinnen und -ministern der Länder aber, lieber
gemeinsam mit mir dafür zu sorgen, dass auch in Zukunft gutes Fleisch aus Deutschland kommt", betonte der Minister. Abschließend wies Özdemir Behauptungen zurück, die deutsche Produktion werde immer mehr durch ausländisches Fleisch ersetzt. Der Trend zu weniger Fleisch und zu einer geringeren Fleischproduktion kann allerdings in vielen Ländern beobachtet werden. So auch in Schweden. Hier gaben mehr als 37.800 Milchviehbetriebe in den vergangenen 30 Jahren auf was einem Rückgang von 93% entspricht. Gleichzeitig ist jedoch die Herdengröße im Durchschnitt von 16 auf 106 Tiere angestiegen. Zudem stieg die Milchleistung, umgerechnet auf die Milchkühe, von gut 5.000 auf 9.000 kg pro Kuh und Jahr.
Milchkuhhaltung elementar für globale Ernährungssicherheit
21.03.2023
Die Milchkuhhaltung steht immer häufiger im Fokus der Diskussionen. So stellen immer mehr Menschen ihr Ernährung um auf vegetarische oder vegane Kost. Entsprechend wird das Produktportfolio von pflanzlichen Alternativen auch bei der Milch immer umfangreicher. Doch eine rein vegane Ernährung sei nicht sinnvoll, wie Prof. Dr. Windisch vom
Lehrstuhl für Tierernährung der Technischen Universität (TU) München erklärt. Der Experte verweist dabei auf die Fähigkeit von Milchkühen, essbare Pflanzen in Lebensmittel zu verwandeln. Und nach Meinung des Fachmannes würden besonders die Milchkühe künftig eine tragende Rolle unserer Ernährungssicherheit sein, denn knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland ist Grünland. Weltweit seien sogar 70 Prozent der
landwirtschaftlichen Nutzfläche Grünland, das nicht als Acker genutzt
werden
könne. Und 75 Prozent der in Deutschland erzeugten Milch entstehe aus der Verfütterung von nicht-essbarer Biomasse wie Gras, Stroh, Rapsschrot und Rübenpressschnitzeln. „Die beste Möglichkeit aus dieser limitierten Ressource Lebensmittel herzustellen, ist die Milchkuh“, erklärt Windisch. Denn nur die Nutztiere können nicht essbare Biomasse verwerten. Um die Zukunft der Ernährung und eine nachhaltige Lebensmittelversorgung ging es unter anderem auch auf der Futura.VET, die am 16. Februar 2023 erstmals als digitaler
Kongress stattfand. Auf die Zusammenhänge zwischen Landschaftspflege, Klimaschutz und Nutztierhaltung ging insbesondere Herr Guido Puhlmann vom Biosphärenreservat Mittelelbe ein. Die Aufzeichnung der Veranstaltung steht Interessierten noch bis zum 31. Mai 2023 zur Verfügung.
20.03.2023: Novelle der Industrieemissionsrichtlinie zielt auf mehr Tierhaltungen ab
Die Verhandlungen über die Novelle der Richtlinie über Industrieemissionen (IED) innerhalb der europäischen
UmweltministerInnen schreiten voran. Laut Plänen der EU-
Kommission soll der Anwendungsbereich der Richtlinie auf mehr Industrie- und Tierhaltungsanlagen erweitert werden. Neben einem erweiterten Anwendungsbereich ist durch die Novelle des IED eine EU-weit einheitliche und strengere Begrenzungen von Umweltwirkungen geplant. Eine Mehrheit der Mitgliedsländer, darunter auch Deutschland, unterstützt die Vorschläge der Kommission. „Klimakrise und
Umweltverschmutzung machen konsequentes Handeln in allen Sektoren dringend nötig. Für gesunde Luft und Wasser ohne
Schadstoffe müssen auch Industrie und
Tierhaltung ihren Beitrag leisten. Den Umweltbelastungen aus diesen Sektoren wollen die Umweltministerinnen und Umweltminister der EU ambitionierte
Grenzen setzen und EU-weit einheitliche Vorgaben schaffen. Damit stellen wir nicht zuletzt fairen Wettbewerb in der EU sicher", sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Die Einbeziehung der Tierhaltungen wurden
besonders stark diskutiert. Die Bundesregierung hatte sich für die
Aufnahme größerer Rinderhaltungen in den Anwendungsbereich der Richtlinie eingesetzt. Nachdem der EU-Umweltrat dem Vorschlag zugestimmt hat, werden die Verhandlungen zur Überarbeitung der
Richtlinie über Industrieemissionen im Trilogverfahren zwischen Rat, Kommission und dem europäischen Parlament fortgeführt.
20.03.2023: Dramatisches Fischsterben in News South Wales
Der Westen des australischen Bundesstaates New South Wales leidet
nach Überschwemmungen unter Extremtemperaturen von bis zu 44
Grad Celsius. Die anhaltende Hitze in Kombination mit einem niedrigen Sauerstoffgehalt im Wasser scheinen auch die Gründe für ein dramatisches Fischsterben in einem Fluss nahe dem kleinen Ort Menindee zu sein. Am vergangenen Donnerstag waren dort Millionen tote Fische entdeckt worden. Wie ein Sprecher des Ministeriums für Primärindustrien erklärte,
seien Millionen Karpfen, Süßwasserheringe, Murray-Dorsche und Barsche verendet. Im Laufe der Woche werde man mit der Bergung der Fischkadaver beginnen,
wie Peter Thurtell vom Krisenstab der Polizei erklärte. Erste Priorität sei aber zunächst, die etwa 500 Einwohner mit sauberem Wasser zu versorgen. Bereits Ende 2018 und Anfang 2019 war es während der schweren Dürre in der Region ebenfalls zu einem massiven Fischsterben gekommen. Die Behörden wiesen jedoch eine "mangelnde Gesundheit" des Flusses
als Ursache zurück.
20.03.2023: Haustiere in Spanien sollen besseren Schutz erhalten
Mit einer Gesetzesnovellierung plant die spanische Regierung, die gut 26 Millionen Haustiere in dem Land besser zu schützen. Das "Gesetz für die Rechte und das Wohlergehen von Tieren" wurde in der vergangenen Woche vom spanischen Unterhaus verabschiedet.
Zudem sollen höhere Strafen die Tiere vor Vernachlässigung, Aussetzung und Quälerei besser schützen. Neben der
verpflichtenden Haftpflichtversicherung der TierhalterInnen und der
Verpflichtung zu einer artgerechten Haltung sowie einer angemessenen
tierärztlichen Behandlung dürfen Hunde und Katzen fortan
nicht länger als ein bzw. drei Tage allein gelassen werden. In den Genuss der Neuerungen werden Jagdhunde allerdings nicht kommen, da der Protest der Jagdverbände zu groß war. Ausnahmen gelten auch für Polizei- und Blindenhunde sowie Herden- und Hütehunde. Ein von der linken Koalitionsregierung vorgeschlagener Punkt, dass HundehalterInnen einen Kurs für artgerechten Umgang mit den Vierbeiner belegen müssen, wurde sowohl vom Ober- als auch vom Unterhaus
abgelehnt. Entfallen ist auch das geforderte Hundehaltungsverbot für Obdachlose.
20.03.2023: Strenge EU-Vorgaben für Insekten in Lebensmitteln
Die Europäische Union hat für vier Insektenarten die Zulassung als
Lebensmittel erteilt. Das bedeutet, dass Mehlwürmer, Wanderheuschrecken, Hausgrille sowie Buffalowürmer getrocknet, pastenartig oder pulverförmig in Lebensmitteln wie Brot, Nudeln oder Chips verwendet werden dürfen. Da diese insbesondere bei Personen mit bestehenden Allergien gegen Krebstiere, Staubmilben und einige
Weichtiere zu allergischen Reaktionen führen können, sind entsprechende Allergiehinweise auf dem Etikett verpflichtend. Zudem sieht die Novel-Food-Verordnung, unter die Insekten in Lebensmitteln fallen, vor, dass die von der EU erteilte Zulassung an klare
Kennzeichnungsvorschriften gebunden ist, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilt. So müssen die Hersteller für jedes einzelne Insekt einen
Zulassungsantrag stellen und wissenschaftliche Daten liefern. Auf
dieser Basis wird ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft, bevor Insekten als Lebensmittel auf den Markt gelangen. Auf dem Etikett muss auch vermerkt werden, um welche Insektenart es sich
handelt. Außerdem werden im Zulassungsverfahren Kriterien für die
sichere Verarbeitung der Insekten festgelegt. Auch im Nationalen
Rückstandskontrollplan, der Lebensmittel tierischer Herkunft systematisch auf Rückstände unerwünschter Stoffe untersucht, sind Insekten berücksichtigt. Neben Regelungen für die Einfuhr aus Nicht-EU-Ländern wurden zudem Kriterien für die sichere
Verarbeitung der Insekten im Zulassungsverfahren getroffen.
17.03.2023: Baden-Württemberg verstärkt Unterstützung für den Tierschutz
Durch die Corona-Pandemie und die stark gestiegene Inflation sind
zahlreiche Tierheime in Deutschland an ihre Grenzen gekommen.
Baden-Württemberg hat daher beschlossen, die Fördermöglichkeiten
zu erweitern. Neben Fördermitteln für Bau- und
Sanierungsmaßnahmen können Tierheime künftig auch
Unterstützung für den Erwerb von Ausrüstung und die Ausstattung von
Heimtierplätzen beantragen. Zudem fördert das Land Projekte zur
Kastration freilebender Katzen. „Die Unterstützung des
ehrenamtlichen Tierschutzes in Baden-Württemberg ist uns ein
wichtiges Anliegen. Durch die Betreuung und Unterbringung von
Fund- und herrenlosen Tieren in ihren Tierheimen, die Beratung von
Tierhalterinnen und Tierhaltern sowie bei Tierschutzfällen erfüllen
Tierschutzvereine eine wichtige Aufgabe. Die Landesregierung steht
den Vereinen und ihren vielen
ehrenamtlichen Helferinnen
und Helfern gerne zur Seite“, sagte Peter Hauk, Minister für
Ernährung,
Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Zusätzlich verstärkt sein
Ministerium in den Jahren 2023 und 2024 die Unterstützung von
Projekten zum Schutz freilebender Katzen. „Dabei werden über die
reine Förderung von Katzenkastrationsaktionen hinaus ganzheitliche
Konzepte gefördert, die der Bestandskontrolle und Gesunderhaltung
freilebender Katzen in einer Region dienen und sich durch eine
beispielhafte Umsetzung des Ziels, Schmerzen, Leiden und Schäden
dieser Tiere zu verhindern, auszeichnen. Eine wichtige Rolle können
dabei neben Maßnahmen an freilebenden Katzen insbesondere
epidemiologische Erhebungen, Organisation und Koordination, sowie
Aufklärungsarbeit und letztlich die Evaluation von Maßnahmen
einnehmen“, so der Minister abschließend.
17.03.2023: TiHo-Wissenschaftlerin erhält Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis
Für ihr wissenschaftliches Lebenswerk zur tiergerechten
Schweinehaltung ist Prof. Dr. Nicole Kemper mit dem diesjährigen
Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Die
Preisträgerin leitet das Institut für Tierhygiene, Tierschutz und
Nutztierethologie an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
(TiHo) und befasst sich seit Jahren mit unterschiedlichen Aspekten
der Schweinehaltung, um die Lebensbedingungen der Tiere zu
verbessern und den Tierschutz in der
Schweinehaltung
voranzutreiben. „Die Auszeichnung ist eine große Ehre und zugleich
weiterer Ansporn für mich. Ich hoffe, dass sie hilft, auf den Tierschutz
in der Schweinehaltung aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass
eine zukunftsfähige Haltung machbar ist“, sagt Kemper. Der Felix
Wankel Tierschutz-Forschungspreis wird alle 2 Jahre durch die
Tierärztliche Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München
für hervorragende, experimentelle und innovative wissenschaftliche
Arbeiten verliehen.
17.03.2023: ÖTK zeichnet journalistische Arbeiten mit dem Pressepreis aus
Die Österreichische Tierärztekammer (ÖTK) hat am vergangenen
Donnerstag nach fünfjähriger Pause wieder den ÖTK-Pressepreis
2023 in den Kategorien Print & Online sowie TV vergeben.
Ausgezeichnet wurden sieben JournalistInnen für ihre besonderen
Beiträge rund um die Tiergesundheit und den Tierschutz sowie den
Konsumentenschutz und die Berufspolitik in der Veterinärmedizin.
„Mit dem ÖTK-Pressepreis möchten wir den JournalistInnen großen
Dank und hohe Anerkennung für ihre Arbeit aussprechen", sagte
ÖTK-Präsident Mag.
Kurt Frühwirth in seinen Begrüßungsworten bei
der festlichen Preisverleihung im Presseclub Concordia. Gemeinsam
mit dem Österreichischen Tierärzteverlag hatte die Österreichische
Tierärztekammer den Pressepreis ausgerufen, um besondere
Beiträge zu prämieren, die in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein bzw.
eine Sensibilisierung für tierärztliche Themen geschaffen haben. Im
Fokus der journalistischen Arbeiten lag vermehrt der Tierarztmangel
und die damit einhergehende Gefährdung der tierärztlichen
Versorgung.
16.03.2023: Wildtiernachwuchs braucht meist keine menschliche Hilfe
Mit dem beginnenden Frühling geht auch das Leben junger Wildtiere los. Eichhörnchen, Vögel, Dachse, Rehe und Wildschweine bekommen jetzt oder in Kürze Nachwuchs. Gleichzeitig verlagern sich mehr menschliche Aktivitäten in die freie Natur. So kommt es nun auch bald
wieder häufiger vor, dass Spaziergänger ein scheinbar verwaistes Jungtier finden und dann nicht wissen, was zu tun ist. Doch in den meisten Fällen wurden diese nicht verlassen, sondern warten auf die
Mutter, die auf Futtersuche ist. Junge Wildtiere, die im Gras oder im Geäst sitzen, benötigen in der Regel keine Hilfe, wie James Brückner vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn, erklärt. „Ein verloren wirkendes Wildtier ist nicht immer auf die Hilfe der Menschen
angewiesen", so der Spezialist für Arten- und Naturschutz. Um ganz sicher zu gehen, sollten die Tier aus einer größeren Distanz beobachtet werden. Anders sieht es aus, wenn ein Tier offensichtlich verletzt, geschwächt oder apathisch ist. Hier rät der Wildtierspezialist dazu, bei einer Wildtierstation anzufragen, was zu tun ist. Da bestimmte Wildtiere unter das Jagdrecht fallen, dürfen
diese auch
bei Verletzung oder Erkrankung nicht einfach mitgenommen, sondern müssen dem zuständigen Förster gemeldet werden. Wer ein solches Tier mitnimmt, begeht Wilderei. Frischlinge und Kitze sollten zudem nicht angefasst werden, denn dann werden sie eventuell von ihrer Mutter nicht mehr angenommen. Verletzte Tier sollten in einer Art Nest zu einer Wildtierstation oder zu einer Tierarztpraxis transportiert
werden. Da jedoch nicht jede/r Tierärztin/Tierarzt auch Wildtiere
behandeln kann, sollte vorher Kontakt mit der Praxis aufgenommen werden. Auf keinen Fall sollten Fundtiere einfach mit nach Hause genommen werden, denn ohne die zwingend notwendige Sachkenntnis können diese in der
Regel nicht aufgepäppelt werden. Um junge, verwaiste oder verletzte Wildtiere sowie ihre Aufzucht, Behandlung und Pflege geht es auch in der 4-teiligen Fortbildungsreihe Wildtiere auf Myvetlearn.de, mit der sich TierärztInnen online fortbilden können. Der 2. Kurs startet schon am 30. März. Eine ähnliche Fortbildungsreihe wird auch für TFAs angeboten, da sie ja vor allem die Pflege der Tiere übernehmen.
16.03.2023: Sicher durch den Notdienst
Immer häufiger wird in den Medien über einen fehlenden tierärztlichen Notdienst geklagt, teils mit fatalen Folgen für den Patienten. Die Gründe für das lückenhafte oder fehlende Notdienstangebot sind vielfältig. Häufig sind fehlendes Personal, das unflexible Arbeitszeitgesetz oder die geringe wirtschaftliche Rentabilität, vor allem während der 2. Nachthälfte, verbunden mit einer hohen physischen und psychischen Belastung der Tierärztinnen und Tierärzte die Ursache. Die psychische Belastung ist vor allem dann hoch, wenn der/die behandelnde Tierarzt/Tierärztin nicht genügend Selbstvertrauen in die eigenen fachlichen Fähigkeiten hat und denkt, dem Notdienst mit all seinen fachlichen Facetten nicht gewachsen zu sein. Abhilfe soll hier eine mehrteilige Online-Seminar-Reihe
schaffen, die sich speziell mit den häufigsten Notfällen in der tierärztlichen Praxis befasst. Referent Prof. Dr. Stephan Neumann führt die TeilnehmerInnen Schritt für Schritt anhand von klinischen Fällen von der Anamnese, über die Untersuchung mit der notwendigen Diagnostik bis hin zur entsprechenden Behandlung. Außerdem wird die Tierärztin und Yoga-Lehrerin Melina Gantzer die Kursreihe mit Stress reduzierenden und entspannenden Übungen begleiten, die leicht auch in der Praxis während des Notdienstes angewendet werden können, um sich zu sammeln, zu konzentrieren und zu entspannen.
Das nächste Live-Online-Seminar aus der Reihe "Sicher durch den Notdienst" findet am 22. März 2023 um 19:30 Uhr statt. Die Yoga-Übungen werden bereits um 19:15 Uhr angeboten.
16.03.2023: Neue Risikoeinschätzung des FLI zur Geflügelpest
Aufgrund des einsetzenden Vogelzugs hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) eine aktuelle Risikoeinschätzung zur Geflügelpest (HPAI) abgegeben. Demnach bleibt das Risiko der Aus- und Weiterverbreitung der HPAI-H5-Viren in Wasservogelpopulationen im Zusammenhang mit der Fluktuation an Sammelplätzen innerhalb Deutschlands weiterhin hoch. Auch das Risiko von HPAIV-H5-Einträgen in deutsche Geflügelhaltungen und Vogelbestände in zoologischen Einrichtungen durch direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln wird weiterhin als hoch eingestuft, ebenfalls das Eintragsrisiko
durch Abgabe von Lebendgeflügel im Reisegewerbe oder auf Geflügelausstellungen innerhalb Deutschlands und Europas. Allerdings ist die Zahl der Ausbrüche bei Geflügel und in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln in Europa leicht rückläufig, weshalb das FLI von einem moderaten Eintragsrisiko durch Verschleppung des Virus zwischen Haltungen (Sekundärausbrüche) innerhalb Deutschlands ausgeht. Für Wassergeflügelhaltungen wird das Risiko des unerkannten Zirkulierens von HPAI-H5-Viren und demzufolge auch der Verbreitung zwischen Geflügelbeständen ebenfalls als moderat eingeschätzt.
16.03.2023: WWF fordert Verbot von PMSG
Die Umwelt-Stiftung WWF fordert ein schnellstmögliches Verbot des Einsatzes des Hormons PMSG (Pregnant Mare Serum Gonadotropin) in der Schweineerzeugung. Das Hormon wird aus dem Blut trächtiger Stuten gewonnen und in der Schweineproduktion zur Brunstsynchronisation der Sauen eingesetzt. So können die Sauen gleichzeitig besamt werden, was auch zu einem zeitgleichen Abferkeln führt. Dies wiederum vereinfacht den Betriebsablauf. Für die Stuten ist die Gewinnung des Hormons jedoch eine große Tortur. Die wiederholte Blutentnahme bedeutet für die Stuten großes psychisches und physisches Leid. Solche sogenannten Blutfarmen finden sich vorwiegend im EU-Ausland wie beispielsweise in Argentinien,
Uruguay und auf Island. Deutschland gilt jedoch als eines der Länder, das sehr viel PMSG importiert. Bisher gibt es weder gesetzliche Verpflichtungen noch freiwillige Selbstverpflichtungen der fleischerzeugenden und vermarktenden Branchen gegen den Einsatz von PMSG. Die EU-Kommission
wurde bereits im Oktober 2021 aufgefordert, ein EU-weites Produktions- und Importverbot von PMSG zu beschließen – bisher vergeblich. Der WWF fordert von der Bundesregierung ein schnellstmögliches 'Verbot, trächtigen Stuten, Blut abzunehmen, um hieraus das Hormon Pregnant Mare Serum Gonadotropin (PMSG) für den Einsatz zur Synchronisation der Zucht landwirtschaftlicher Nutztiere zu gewinnen'.
Darüber hinaus sollte die EU-Kommission umgehend ein EU-weites Produktions- und Importverbot von PMSG beschließen. Bis es eine gesetzliche Regelung gibt, fordert der WWF außerdem die fleischerzeugenden und vermarktenden Branchen auf, freiwillig auf den Einsatz von PMSG zu verzichten beziehungsweise diesen einzufordern. Zudem sind VerbraucherInnen aufgefordert, auf "PMSG-Fleisch" zu verzichten. Statt konventionell erzeugtem Schweinefleisch sollte auf zertifiziertes Bio-Fleisch zurückgegriffen werden, da der Einsatz von PMSG in der Biolandwirtschaft untersagt ist.
15.03.2023: Neue Optionen bei der Bekämpfung der Staupe
WissenschaftlerInnen der Universität Bern und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ist es gelungen, die Struktur des "Andock-Proteins" des Hundestaupevirus zu bestimmen und auf molekularer Ebene abzubilden. Dadurch ergeben sich neue Ansätze für Therapiemöglichkeiten. Da das Hundestaupevirus sehr eng mit dem Masernvirus des Menschen verwandt ist, könnte sich dies auch positiv auf die Bekämpfung der Masern auswirken. Denn obwohl
gegen Masern ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht, sterben daran weltweit immer noch über 100.000 Menschen pro Jahr. Das Hundestaupevirus kann nicht nur bei Hunden lebensbedrohliche Erkrankungen hervorrufen, sondern kann auch bei Wildtieren zu großen Epidemien führen. Die neuen Erkenntnisse zum Andock-Protein ermöglichen es, "massgeschneiderte" Wirkstoffe gegen das Andock-Protein zu entwickeln, die das Eindringen des Virus in Wirtszellen verhindern.
15.03.2023: ASP-Situation im Landkreis Spree-Neiße weiter stark angespannt
Im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße ist die Lage aufgrund der hoch ansteckenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) weiter stark angespannt. Obgleich der Landkreis die Tierseuche bereits seit ihrem ersten Nachweis im Herbst 2020 bekämpft, kann noch keine Entwarnung gegeben werden, weiß die Leiterin des Landeskrisenstabs Brandenburg zur Bekämpfung der ASP, Antje Töpfer, obgleich es durch die ergriffenen Maßnahmen gelungen sei, die ASP im Osten des Landes zu halten. Aktuell unterliege das ASP-Seuchengeschehen beim Schwarzwild jedoch einem starken Seuchendruck aus dem Süden sowie aus dem Osten. Es kann außerdem eine
Wanderbewegung der Tierseuche nach Norden beobachtet werden. Brandenburg setzt bei der Bekämpfung und der Eingrenzung der Tierseuche weiter auf die Mithilfe der Jägerschaft. Oberstes Ziel sei es, die doppelt eingezäunte Weiße Zone entlang der A15 so schnell wie möglich frei von Schwarzwild zu bekommen, so
Töpfer. Sie begleitete vor Ort eine Fallwildsuche in der Nähe der Talsperre Spremberg. Landrat Harald Altekrüger nutzte den Anlass, um die Bevölkerung noch einmal eindringlich zu bitten, Schäden oder Diebstähle bei Schutz- bzw. Elektrozäunen zu melden. Zudem warb er darum, die Tore stets geschlossen zu halten, um eine weitere Ausbreitung der ASP zu verhindern.
15.03.2023: Tierhalter in Baden-Württemberg sind zur Impfung gegen BTV aufgefordert
Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk empfiehlt Haltern von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen dringend die Impfung ihrer Tiere gegen die Blauzungenkrankheit (BTV). Damit Baden-Württemberg den im Juli 2022 an das Land von der EU-Kommission vergebenen Status „frei von Blauzungenkrankheit“ beibehalten kann, ist auch in 2023 eine Impfung gegen das Virus notwendig. Aufgrund des weiterhin hohen
Infektionsdrucks werde eine möglichst flächendeckende Impfung gegen die BTV 8 und BTV 4 angestrebt. Das Land und die Tierseuchenkasse werden die Halter dabei wieder finanziell unterstützen. „Ein erneuter Ausbruch der Blauzungenkrankheit in Baden-Württemberg hätte schwerwiegende Folgen für die wiederkäuerhaltenden Betriebe, die Versorgung mit regionalen Produkten und die Pflege der Kulturlandschaft im gesamten Land“, warnte Hauk.
14.03.2023: Tierschutzorganisation fordert erneut bundesweite Kennzeichnungspflicht
Am 15. März 2023 ist Weltverbrauchertag. Aus diesem Anlass hat die Tierschutzorganisation Vier Pfoten die Politiker des Landes aufgefordert, endlich eine bundesweite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen sowie eine Identitätsprüfung auf allen Online-Verkaufsplattformen einzuführen. Hintergrund der Forderung ist der florierende illegale Welpenhandel. „Obwohl die Einführung einer bundesweiten Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht sowie die Regulierung des Online-Handels mit Tieren seit 2021 im Koalitionsvertrag verankert ist, warten wir noch immer auf die konkrete Umsetzung. Zahllose Tiere bezahlen das Aufschieben der Politik mit ihrem Leben – Tausende Verbraucherinnen und Verbraucher werden weiterhin Opfer des illegalen Welpenhandels“, sagt Karina Omelyanovskaya, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei Vier Pfoten. „Die Bundesregierung wird noch in diesem Jahr mit einer Novellierung des Tierschutzgesetzes beginnen. Wir appellieren nachdrücklich an die
Verantwortlichen, dass die im Koalitionsvertrag kommunizierten Pläne zur Einführung einer verpflichtenden Kennzeichnung und Registrierung sowie einer Identitätsprüfung beim Anbieten von Tieren auf Online-Plattformen in diesem Rahmen endlich berücksichtigt werden. Ohne entsprechende Gesetze wird der illegale Welpenhandel weiter florieren.“ Die Tierschützer sehen in der Kennzeichnungspflicht viele Vorteile. So können Tiere und Menschen in Notsituationen schnell wieder zusammengebracht werden, Tierheime würden entlastet werden und Straftaten wie Misshandlungen oder das Aussetzen von Tieren sowie der illegale Handel würden eingedämmt. Zuständige Behörden sowie KäuferInnen könnten die Herkunft von online angebotenen Tieren leicht nachvollziehen und im gleichen Zuge auch kriminelle WelpenhändlerInnen leichter identifizieren. Ohne eine solche Pflicht können Kriminelle die häufig viel zu jungen und kranken Tiere online ohne jeglichen Herkunftsnachweis zum Kauf anbieten.
14.03.2023: Fall von atypischer BSE in der Schweiz
In der Schweiz gibt es einen neunen Fall der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) bei einer Kuh aus dem Kanton Graubünden. Es wurde die atypische Variante festgestellt.
Die Erkrankungen gehört ebenso wie die neue Varaiante der Creutzfeldt-Jakob Disease (vCJD) zu den sogenannten Prionenkrankheiten. Sie werden von abnormal verdrehten Eiweißen, den Prionen, verursacht. Die atypische BSE (L-Typ und H-Typ) betrifft meist alte Tiere und tritt ohne
Zusammenhang mit Tiermehl in Futtermitteln auf. In der Schweiz traten im Jahr 2020 und 2023 je ein Fall auf. Über diese Form der BSE ist noch wenig bekannt, sie ist daher Gegenstand laufender Forschung. Die BSE ist eine meldepflichtige Tierseuche, die als Zoonose in Form von vCJD u. U. auch auf den Menschen überspringen kann. Wer Tiere hält oder betreut, ist verpflichtet, Verdachtsfälle dem Bestandestierarzt oder der Bestandestierärztin zu melden.
14.03.2023: Infektionsrisiko mit HPAI für Menschen weiter gering
Das globale Seuchengeschehen bei der Geflügelpest hält an. Neben Infektionen bei Wildvögeln und Nutzgeflügel, trreten auch immer wieder mal Infektionen bei Säugetieren und bei Menschen außerhalb der EU auf. Innerhalb der EU wird das Risiko für den Menschen als gering erachtet. Zu diesem Schluss kommt der neueste Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und des EU-Referenzlabors (EURL). Doch haben hochpathogene aviäre Influenzaviren (HPAI) in der EU zu einem Anstieg der Fälle bei Wildvögeln geführt. So wurde in Ländern wie Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Italien eine abnorme Massensterblichkeit bei Möwen beobachtet. Dadurch könnte auch das Infektionsrisiko für Geflügel in den kommenden Monaten steigen, da sich die Möwen landeinwärts ausbreiten und sich möglicherweise mit Geflügelproduktionsgebieten überschneiden. Die EFSA und das EURL empfehlen daher
Präventionsstrategien in Geflügelproduktionsgebieten. Darüber hinaus wurden
Mutationen, die mit einer genetischen Anpassung an Säugetiere einhergehen, bei einigen der zirkulierenden Viren sowohl bei Säugetieren als auch bei Vögeln festgestellt. Darüber hinaus deuten die jüngsten Massensterben bei Säugetieren wie Seelöwen auf eine mögliche Übertragung des HPAI-Virus unter Säugetieren hin. In diesem Zusammenhang empfehlen Wissenschaftler der EFSA und des EURL die Überwachung wild lebender und gezüchteter Säugetiere – insbesondere amerikanischer Nerze und Schweine – in Gebieten, in denen HPAI auftritt, auszuweiten und zu verstärken. Infektionen beim Menschen sind hingegen nach wie vor selten und das ECDC
schätzt das Risiko für die Allgemeinheit in Europa, sich mit dem Geflügelpesterreger zu infizieren als nach wie vor gering bis mäßig ein, nicht zuletzt, da diese Viren bevorzugt an aviäre Rezeptoren bei Vögeln und nicht an humanähnliche Rezeptoren andocken.
13.03.2023: Immer geringere Fleischerzeugung in der EU
In der EU geht die Fleischproduktion seit Jahren tierartenübergreifend zurück. So auch in 2022. Demnach sank die Gesamtfleischproduktion in den meldepflichtigen Schlachtunternehmen von Rind-, Schwein-, Geflügel- und Lammfleisch gegenüber 2021 um 1,7 Mio t bzw. um 4,0 % auf 41,25 Mio t, wie Schweizerbauer unter Berufung auf Eurostat berichtet. Als Ursachen wurden hohe Futterkosten, wirtschaftliche Verluste der Produzenten und geringere Tierbestände genannt. Einen besonders
großen Rückgang der Fleischproduktion gab es im vergangenen Jahr beim Schweinefleisch. Demnach wurden 2,7 Millionen Schweine weniger geschlachtet als im Jahr zuvor. Betrachtet man den Rückgang auf Länderebenen, war dieser besonders groß in Deutschland, Belgien und Rumänien.
Für die gesamte EU konnte ein Rückgang bei der Schweinefleischproduktion um gut 1,3 Mio t oder 5,7 % auf 22,1 Mio t ausgemacht werden. Aber auch Geflügel und Rinder wurden merklich weniger geschlachtet in 2022.
13.03.2023: Ausbruch der Geflügelpest in Putenbetrieb in MV
In einem Putenmastbetrieb im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern ist die Geflügelpest festgestellt worden. Betroffen ist ein Betrieb mit ca. 16.900 Tieren. Es wurde der Subtyp H5 des aviären Influenzavirus (AI) nachgewiesen. Der Betrieb wurde umgehend gesperrt und die erforderlichen tierseuchenrechtlichen Maßnahmen eingeleitet bzw. umgesetzt.
„Wir müssen den mittlerweile 68. Ausbruch der Geflügelpest während des laufenden Seuchenzuges feststellen. Das ist eine traurige Bilanz in Mecklenburg-Vorpommern
und es steht zu erwarten, dass die Vogelgrippe-Saison noch nicht zu Ende ist. Der Vogelzug ist in vollem Gange und ich appelliere an die Geflügelhalter alles zu tun, um einen Eintrag des Virus aus der Wildvogelpopulation in die Wirtschaftsbetriebe zu vermeiden. Außerdem rate ich dringend, die Tierbestände beim Veterinäramt und der Tierseuchenkasse anzumelden. Das gilt vor allem für Neuanmelder, aber natürlich auch für Halter und Halterinnen, die das bisher versäumt haben“, so der Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.
13.03.2023: Umfrage zur Biosicherheit
Das aktuelle Ausbruchsgeschehen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sowie der Geflügelpest (AI) lässt erkennen, wie dynamisch derzeit die Tierseuchenlage in Deutschland ist. Ein Eintrag einer anzeigepflichtigen Tierseuche in den Tierbestand kann zu großen wirtschaftlichen Schäden im betroffenen Betrieb führen. Aber auch Betriebe in der direkten Umgebung eines Ausbruchs können durch starke Einschränkungen beeinträchtig werden. Für Tierhaltungen mit Auslauf und ökologische Tierhaltungen ist ein Ausbruch noch weitaus dramatischer, da im Falle eines Tierseuchenausbruchs schwerwiegende Konsequenzen folgen, da die Tiere u.a. mitunter aufgestallt werden müssen. Um die
Wahrscheinlichkeit eines Tierseucheneintrags in den Bestand zu verringern, ist ein gut durchdachtes Biosicherheitskonzept und dessen strikte Einhaltung entscheidend. In diesem Kontext wird im Rahmen des ÖTiKlis-Projekts, einem gemeinsamen Forschungsprojekt des FLI und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, eine anonyme Online-Umfrage durchgeführt. Ziel ist es, Erfahrungen sowie Meinungen zum Thema Biosicherheit zu erfassen und Möglichkeiten der Optimierung zu erarbeiten. Daher werden die LeiterInnen von landwirtschaftlichen Betrieben sowie die Verantwortlichen für die Biosicherheit auf den Betrieben gebeten, an der kurzen Online-Umfrage zum Thema Biosicherheit teilzunehmen.
10.03.2023: Parasiten als Krankheitserreger im Fokus
Parasiten zählen zu den weltweit bedeutendsten Krankheitserregern von Mensch und Tier. Viele von ihnen sind zoonotische Krankheitserreger, weshalb sie auch unbedingt im Rahmen des One-Health-Ansatzes bekämpft werden müssen.
Um ihre Bekämpfung sowie um vernachlässigte Tropenkrankheiten (Neglected tropical diseases, NTDs), translationale Aspekte parasitärer Infektionskrankheiten (Parasitosen) sowie um methodische Neuerungen geht es auf der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie (DGP) vom 15. bis zum 17. März 2023 an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU).
„SARS-Cov-2 ist bekanntlich nicht die einzige Bedrohung durch einen Infektionserreger für Menschen weltweit. Neben Viren sind aus der Welt der Pathogene weitere Erregergruppen von hoher medizinischer und wirtschaftlicher Relevanz bekannt wie die Parasiten, welche überall auf der Erde, und auch zu Wasser, auftreten und eine breite Palette von
Erkrankungen auslösen – mit schwerwiegenden, zum Teil fatalen Folgen für Mensch und Tier. Solchen Parasiten werden wir uns im Rahmen der Jahrestagung widmen“, sagt der Parasitologe Prof. Dr. Christoph Grevelding. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen vom Institut für Parasitologie am Fachbereich Veterinärmedizin der JLU – Prof. Dr. Anja Taubert, Prof. Dr. Franco H. Falcone und Prof. Dr. Carlos Hermosilla richtet er die dreitägige wissenschaftliche Veranstaltung aus. Es werden mehr als 300 TeilnehmerInnen erwartet. Um Zoonosen geht es auch in den beiden Online-Fortbildungen von Myvetlearn.de mit Prof. Dr. med. vet. Stephan Neumann von der Universität Göttingen und Priv.-Doz. Dr. med. Torsten Feldt vom Universitätsklinikum Düsseldorf, die sich neben TierärztInnen auch an HumanmedizinerInnen richtet. One-Health steht zudem im Mittelpunkt der Futura.VET 2023, die noch bis zum 31.5.2023 als Aufzeichnung zur Verfügung steht.
FVE-Umfrage zur Zukunft des tierärztlichen Berufsstandes
10.03.2023
Mit einer umfassenden Studie möchte die FVE, der Zusammenschluss
der Tierärzte in Europa, neue Erkenntnisse und Daten zu Demografie,
Arbeitsmarkt, Mobilität, Zufriedenheit und wirtschaftlichen
Indikatoren in der gesamten europäischen Region sammeln. Diese
Werte sollen dann in eine aktuelle Beurteilung des tierärztlichen
Berufsstandes in Europa einfließen, um Maßnahmen zur
Verbesserung der jetzigen Situation zu bestimmen. Die dritte
Ausgabe der VetSurvey richtet sich an TierärztInnen aller Branchen.
Um eine umfangreiche Teilnahme wird dringend gebeten, damit eine
detaillierte Bewertung stattfinden kann. Noch bis zum 31. März
können die Antworten eingepflegt werden. Die FVE weist auch
darauf
hin, dass alle Fragen überspringbar sind, da nicht die komplette
Bandbreite von tierärztlicher Kompetenz einheitlich durch Fragen
abgebildet werden kann. Da sich die Situation in Deutschland, als
Land mit der größten Vertretung der Tierärzteschaft in Europa,
dramatisch verändert hat, sind die deutschen Antworten von
besonderer Bedeutung! Diese Umfrage hilft jedoch nicht nur den
jetzigen tierärztlichen Generationen, sondern soll zudem eine
gesunde Basis für die zukünftigen Generationen schaffen. Mit der
Zukunft des tierärztlichen Berufes und dem Kampf gegen den
Tierarztmangel befasst sich auch die Brancheninitiative
tierarztmangel.de, die mit dem Wörlitzer Memorandum einen Einstieg
in die Thematik bietet.
10.03.2023: Stellungnahme der StiKo Vet zur EHV1 Impfung bei Pferden
Die Ständige Impfkommission Veterinär (StIKo Vet) des Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat sich in einer Stellungnahme zu den durch die Impfung von Pferden gegen das Equine Herpesvirus 1 (EHV1) zu erwartenden Impfkomplikationen geäußert. Demnach
treten Impfkomplikationen (syn. Unverträglichkeitsreaktionen oder unerwünschte Impfwirkungen) sehr selten auf. Sie können sich in schweren Lokalreaktionen, wie z.B. Abszessen, oder anaphylaktischen Reaktionen äußern. Zur Vermeidung von Impfkomplikationen werden ausschließlich gesunde Pferde geimpft. Wiederholt auftretenden Impfkomplikationen kann durch Produktwechsel und ein vorausschauendes Management von Wiederholungsimpfungen vorgebeugt werden. Entzündungshemmende Medikamente
können die gewünschte Immunantwort nachteilig beeinflussen. Sie sollten daher nicht generell vor oder zeitgleich mit einer Impfung, sondern allenfalls zur Behandlung von Impfkomplikationen nach einer Impfung verabreicht werden. Impfkomplikationen müssen jedoch von Impfreaktionen als mögliche Begleiterscheinung der physiologischen Immunantwort auf eine Impfung unterschieden werden. Dies können eine Schwellung und Druckempfindlichkeit an der Injektionsstelle und milde klinische Veränderungen wie Abgeschlagenheit und eine leichte Erhöhung der Körpertemperatur sein. Anlass der Stellungnahme der StiKo Vet ist die am 1. Januar 2023 für Turnierpferde in Kraft getretene Impfpflicht gegen EHV1.
10.03.2023: Neue Erkenntnisse zur Trächtigkeit von Nashörnern
Nashorn ist nicht gleich Nashorn. Die einzelnen Nashornarten unterscheiden sich beträchtlich hinsichtlich Tragezeit und Hormonverlauf während der Trächtigkeit. Das sind die Ergebnisse einer drei Jahrzehnte andauernden Untersuchung der Vetmeduni Wien. Gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin wurden Reproduktion und Trächtigkeit bei drei in europäischen Zoos gehaltenen Nashornarten (Spitzmaulnashörner – Diceros bicornis, Breitmaulnashörner – Ceratotherium simum und Panzernashörner – Rhinoceros unicornis) untersucht. Über den gesamten Untersuchungszeitraum hinweg wurden Hormonprofile von in mehr als 35 europäischen zoologischen Gärten gehaltenen Nashörnern erstellt. In einer zusammenfassenden
Auswertung war es möglich, wesentliche neue Erkenntnisse über den Hormonverlauf während der Trächtigkeit und über die Trächtigkeitsdauer bei den drei untersuchten Nashornarten zu gewinnen. Es fanden sich ausgeprägte individuelle Unterschiede, z.B. in der mittleren Trächtigkeitsdauer. Zudem haben auch die Jahreszeiten großen Einfluss auf die Trächtigkeitsdauer. Diese wird durch die Tageslichtlänge zum Zeitpunkt der Geburt signifikant beeinflusst und verkürzt sich im Sommer. Die neuen Erkenntnisse sind für das Überleben der häufig vom Aussterben bedrohten Nashornarten von großer Bedeutung. Dies betrifft sowohl frei lebende Population sowie Tiere in Zoos. International abgestimmte Zuchtprogramme tragen maßgeblich zum Erhalt der Arten bei.
10.03.2023: Anschaffung von Drohnen zur Kitzrettung wird gefördert
Mit dem Frühjahr kommen auch die Jungtiere zur Welt. Um das Leben junger Wildtiere wie Rehkitze und Hasen zu retten, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erneut die Anschaffung von Drohnen, die über Wärmebildkameras
die Wildtiere auf der Wiese und den Feldern vor der Mahd aufspüren. Für 2023 stehen insgesamt zwei Millionen Euro zur Verfügung. Denn die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass dies die mit Abstand effektivste Möglichkeit ist, um Rehkitze zu orten und zu retten. Betroffen sind vor allem Rehkitze, da in ihren ersten Lebenswochen die erste Mähperiode des Grünlands ansteht. Rehkitze werden von ihren Müttern häufig in den dichten Wiesen auf landwirtschaftlichen Flächen versteckt, weil sie im hohen Gras gut vor Räubern geschützt sind. Anstatt zu fliehen, verharren Kitze jedoch reglos auf dem Boden, wenn ihnen Gefahr droht. Schätzungen zufolge werden dadurch jedes Jahr tausende Rehkitze bei der Mahd verletzt oder sogar getötet. Doch nicht nur die betroffenen Wildtiere sind dadurch gefährdet, sondern auch die Nutztiere im Stall, welche später das
durch den Kadaver mit Giftstoffen kontaminierte Futter aufnehmen. Diese durch Bakterien wie Clostridium botulinum erzeugten Toxine, können z.B. bei Rindern bis zum Tode führen. Antragsberechtigt für die Förderung sind eingetragene Kreisjagdvereine, Jägervereinigungen auf Kreisebene in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins oder andere eingetragene Vereine auf regionaler oder lokaler Ebene, zu deren Aufgaben die Pflege und Förderung des Jagdwesens oder die Rettung von Wildtieren, vorrangig von Rehkitzen, bei der Wiesenmahd (sog. Kitzrettungsvereine) gehört. Die Förderquote wurde auf 60 Prozent der Investitionskosten und die maximale Förderhöhe auf 4.000 Euro pro Drohne festgelegt. Die Teilnahme an der Fördermaßnahme kann ab 1. März 2023 bis zum 30. Juni 2023 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beantragt werden.
Um junge, verwaiste oder verletzte Wildtiere und ihre Aufzucht, Behandlung und Pflege geht es auch in der gleichnamigen 4-teiligen Fortbildungsreihe von Myvetlearn.de.
09.03.2023: Meereis der Antarktis erneut zurückgegangen
Seit Beginn der satellitengestützten Messungen vor rund 45 Jahren war die von Eis bedeckte Fläche des Meeres rund um die Antarktis noch nie so klein! Bereits am 16. Februar 2023, also noch vor Ende der sommerlichen Schmelzperiode, betrug die Gesamtausdehnung des Meereises nur noch 2,06 Millionen Quadratkilometer, wie der Klimawandel-Dienst des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (C3S) am Mittwoch mitteilte. Zwar geht das Eis in der Antarktis jeden Sommer zurück und baut sich im Winter wieder auf, aber der große Rückgang des Eises ist ungewöhnlich. Das antarktische Packeis lag im gesamten Februar dieses Jahres 34 Prozent unter dem Durchschnitt. Das bereitet den Wissenschaftlern Sorge, auch wenn es keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Meeresspiegel hat, da das Eis bereits im Wasser schwimmt.
Gravierend sei jedoch, dass das Schmelzen des Eispanzers dazu führt, dass die Wellen den antarktischen Eisschild angreifen. Die Eiskappe – ein dicker Süsswassergletscher, der die Antarktis bedeckt – steht unter besonderer Beobachtung der Wissenschaftler, da sie genug Wasser enthält, um bei ihrem Abschmelzen einen katastrophalen Anstieg des Meeresspiegels zu verursachen. Die abnehmende Eisbedeckung ist zudem besonders besorgniserregend, weil sie aufgrund der abnehmenden Reflektion der Sonnenstrahlen zur Beschleunigung der globalen Erwärmung beiträgt. Weiterhin sei es bereits das achte Jahr in Folge, dass die Meereisbedeckung im südlichen Ozean im Februar unterhalb des langjährigen durchschnittlichen Minimums lag. Am Nordpol geht das Eis bereits seit den späten 70er Jahren deutlich zurück. Nun scheint auch die Stabilität des Südpols zu schwinden.
09.03.2023: Heftige Kritik des ZDG an Putenplänen der Bundesregierung
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) übt heftige Kritik an den Plänen für zukünftige Putenhaltung in Deutschland. Der geplante nationale Alleingang der Regierung soll mit einer drastischen Reduktion der Besatzdichten in deutschen Putenställen einhergehen. Dadurch würde heimisches Putenfleisch laut Berechnung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen für viele Verbraucher unbezahlbar. Das wiederum wäre der finanzielle Ruin vieler heimischer Produzenten. Laut Landwirtschaftskammer drohen einem durchschnittlich großen Betrieb infolge der direkten und indirekten Mehrkosten durch die BMEL-Pläne rund 61.000 Euro Verlust pro Mastdurchgang bei Hähnen und rund 35.000 Euro Verlust bei Hennen. Die Folgen wären minderwertige Importe, weniger Tierwohl und unzufriedene VerbraucherInnen. „So wird die Versorgung der Bevölkerung mit einem hochwertigen Lebensmittel aus verantwortungsvoller heimischer Produktion gefährdet!“ lautet der Vorwurf von
Bettina Gräfin von Spee, Vorsitzende des Verbandes Deutscher Putenerzeuger (VDP) und Präsidiumsmitglied beim ZDG. Bereits seit 2012 nehmen die Putenfleischeinfuhren deutlich zu, Deutschlands schärfste Wettbewerber sind derzeit Polen, Italien und Spanien. Den Wettbewerb verschärfen bereits die Anforderungen der Initiative Tierwohl (ITW), freiwillig zu Tierwohl-Standards produzieren, was entsprechend hohe Erzeugungskosten verursacht. Der ZDG fordert die Politik daher unmissverständlich auf, die heimischen Putenhalter vor Billig-Fleischimporten zu schützen! Aus einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag des VDP unter Verbrauchern geht hervor, das 3/4 der Befragten von der Regierung erwarten, sie vor Fleischimporten unklarer Haltungsstandards zu schützen und für gleiche Tierwohl-Standards in der Putenmast innerhalb der EU zu sorgen. Denn die Tierwohl-Verantwortung deutscher Politik ende nicht an den Landesgrenzen, bekräftigt auch VDP-Vorsitzende von Spee.
09.03.2023: Erste Erfolge im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen
Obgleich sowohl bei Menschen als auch Tieren noch immer bei Salmonella und Campylobacter Resistenzen gegenüber gängigen Antibiotika beobachtet werden, können endlich auch Erfolge im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen gemldet werden, wie aus einem Bericht hervor geht, der am vergangenen Montag vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veröffentlicht wurde. Zudem wurden Resistenz gegenüber äußerst wichtigen, beim Menschen eingesetzten Antibiotika nur in geringem Ausmaß festgestellt, ausgenommen einiger Arten von Salmonella und Campylobacter coli in einigen Ländern. „Antibiotikaresistenz stellt eine der größten Bedrohungen dar, denen wir weltweit gegenüberstehen, und sie betrifft Menschen, Tiere und die Umwelt. Zusammenarbeit ist nach wie vor der Schlüssel zur Bewältigung dieses komplexen Problems. Bei unserer Arbeit verfolgen wir den Ansatz 'Eine Gesundheit', d. h., wir erkennen die engen Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und der Umwelt im weiteren Sinne“, so die leitenden Wissenschaftler des ECDC und der EFSA, Mike Catchpole und Carlos Das Neves, in einer gemeinsamen Erklärung. In mehreren Ländern sind die Entwicklungen ermutigend; dort waren sämtliche getestete Antibiotika gegen einen zunehmenden Anteil von Bakterien, die bei zur
Nahrungsmittelerzeugung genutzten Tieren festgesellt wurden, wirksam. Darüber hinaus sinkt die Prävalenz von Beta-Laktamasen mit erweitertem Wirkspektrum (ESBL) und E. Coli bildenden AmpC-Beta-Laktamasen (AmpC). Im Zeitraum 2013-2021 wurde in mehreren Ländern zudem ein Rückgang der Resistenz von Salmonella gegenüber Ampicillin und Tetracyclin bei Menschen beobachtet. Besonders deutlich zeigte sich dies bei S. Typhimurium, einer Art von Salmonella, die häufig mit Schweinen und Kälbern in Verbindung gebracht wird und oft multiresistent ist. Die Daten zeigen auch rückläufige Trends bei der Resistenz von Campylobacter jejuni gegenüber Erythromycin bei Menschen und Masthühnern. Bedauernwert hingegen ist die steigende Tendenz bei der Resistenz von S. Enteritidis und C. jejuni gegenüber Ciprofloxacin beim Menschen. S. Enteritidis und C. jejuni verursachen die meisten Fälle von Salmonellose und Campylobacteriose beim Menschen. Ähnliche Trends wurden zwischen 2009 und 2020 bei C. jejuni bei Masthühnern beobachtet, wobei die Resistenz gegenüber Ciprofloxacin in mehreren Ländern zunahm. Das Ausmaß der Resistenz von Campylobacter gegenüber Cirpofloxacin ist mittlerweile so hoch, dass dieses Antibiotikum zur Behandlung schwerer Campylobacter-Infektionen beim Menschen nicht mehr empfohlen werden kann.
07.03.2023: Abkommen zum Schutz der Weltmeere beschlossen
Die internationale Staatengemeinschaft hat in einer Regierungskonferenz am vergangenen Samstagabend in New York die Verhandlungen für ein neues Abkommen zum Schutz der Weltmeere erfolgreich abgeschlossen. Endlich konnten sich die Delegierten auf einen entsprechenden Abkommenstext, der seit nunmehr knapp 20 Jahren diskutiert wird, einigen. Fortan sollen Meeresschutzgebiete, Umweltverträglichkeitsprüfungen und andere Maßnahmen bedrohte Arten und Lebensräume in den Weltmeeren besser schützen. Nach Übersetzung des Textes in die sechs Amtssprachen der UN muss das Abkommen auf der Regierungskonferenz noch in einer fortgesetzten Sitzung formell angenommen werden.
„Das ist ein historischer und überwältigender Erfolg für den internationalen Meeresschutz, der mich persönlich tief bewegt. Erstmals bekommen wir ein verbindliches Abkommen für die Hohe See, die bislang kaum geschützt war. Auf über 40 Prozent der Erdoberfläche wird nun endlich ein umfassender Schutz bedrohter Arten und Lebensräume möglich. Damit können wir auch an den erfolgreichen Weltnaturgipfel von Montreal anknüpfen, auf dem das Ziel beschlossen wurde, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und
Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Jetzt gilt es, rasch ins Handeln zu kommen. Deutschland wird die Umsetzung dieses wichtigen Abkommens vorantreiben. Denn der Ozean ist unser mächtiger Verbündeter in der Klima- und Biodiversitätskrise. Wenn wir ihn schützen, schützen wir auch uns Menschen", freut sich Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Marine Schutzgebiete sind ein wichtiges Instrument, um Ruhezonen für bedrohte Arten zu schaffen und Lebensräume zu erhalten. Das neue Abkommen schafft die Möglichkeit, Meerschutzgebiete auf Hoher See einzurichten und leistet damit einen wesentlichen Anteil zum Erreichen des globalen Ziels, 30 Prozent der Weltmeere bis 2030 unter Schutz zu stellen.
Neben den Möglichkeiten zur Einrichtung von Meeresschutzgebieten wird das neue Abkommen außerdem Regeln für Umweltverträglichkeitsprüfungen schaffen. Durch die Prüfung neuer geplanter Meeresnutzungen sollen u.a. schädliche Auswirkungen vermieden werden. Der Schutz der Weltmeere war bisher besonders lückenhaft. Verschmutzung und Übernutzung, beispielsweise durch Überfischung oder Schifffahrt, setzen die Weltmeere immer stärker unter Druck. Auch die Vermüllung durch Plastik und die Klimakrise belasten den Ozean zunehmend.
07.03.2023: StIKo Vet veröffentlicht aktualisierte Impfleitlinien
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am
Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat die Impfleitlinien für Kleintiere,
Pferde und Schweine aktualisiert. Neben der Anpassung der
Impfstofflisten wurde bei der „Kleintierleitlinie“ die
Welpenimmunisierung leicht überarbeitet. Hier kam der Hinweis
hinzu, dass auch bei dem Wechsel vom Züchter zum neuen Besitzer
darauf zu achten ist, dass für die Grundimmunisierung nach
Möglichkeit das gleiche Produkt oder zumindest eines mit einer sehr
ähnlichen Antigenzusammensetzung verwendet werden muss.
Hinsichtlich der „Pferdeleitlinie“ hat die StIKo Vet eine Formatanpassung vorgenommen, die neben aktuellen Impfampeln auch Informationen zu den Erkrankungen
und den in Deutschland
zugelassenen Impfstoffen beinhalten. Außerdem werden auch
grundsätzliche Überlegungen zur Grundimmunisierung und zur
forensischen Bedeutung von StIKo Vet Empfehlungen erörtert.
Aufgrund neuer Erkenntnisse zur Bedeutung unterschiedlicher
Clostridium perfringens Toxovare in der Schweineproduktion hat die StIKo Vet die „Leitlinie zur Impfung von Schweinen“ angepasst. So ergaben sich Veränderungen in der Bewertung der Impfung gegen
Influenza A Viren und gegen die Enzootische Pneumonie sowie eine neue Impfindikation durch die Zulassung eines Muttertierimpfstoffes, der eine Rotavirus A Komponente enthält.
Benefiz-Webinare für ukrainische TierärztInnen
07.03.2023
Bereits seit mehr als einem Jahr herrscht Krieg in der Ukraine,
nachdem russische Soldaten am 24. Februar 2022 widerrechtlich
einmarschiert sind. Trotz zahlreicher Hilfsaktionen und Vermittlungsversuche liegt die Infrastruktur in vielen Regionen des Landes brach. Um die zurückgebliebenen Tierärztinnen und Tierärzte zu unterstützen, hat das Unternehmen Boehringer Ingelheim
Vetmedica eine Kardiologie-Webinare-Reihe ins Leben gerufen, deren Einnahmen komplett an die Ukrainische Tierärztevereinigung (USAVA) gespendet werden. Dafür haben sich führende
VeterinärkardiologInnen aus der ganzen Welt zur Verfügung gestellt, die alle auf ihr Honorar verzichten. Um
möglichst viele ukrainische KollegInnen in Not sowie den
Wiederaufbau ihrer Praxen zu unterstützen, sind alle TierärztInnen aufgerufen, sich zahlreich für eines oder alle der hochspannenden
Webinare anzumelden. Die Anmeldegebühr beträgt 42 Euro je Webinar. Die nächsten Webinare finden am 22. März und 19. April 2023 statt. Am 3. Mai 2023 befassen sich dann die KollegInnen Dr. Matthias Schneider, Dr. Marianne Skrodzki und Dr. Peter Breit mit der Frage „Notfall Herz – Was kann die Tiermedizin leisten?“. Dieses Webinar wird auf Deutsch stattfinden, während die übrigen auf Englisch sein werden.
Nutzen Sie die Gelegenheit, sich fortzubilden und gleichzeitig den Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine zu helfen! Die Anmeldung kann über www.vetmedica.de oder www.vet-webinar.de vorgenommen werden.
06.03.2023: Bayern prämiert gelungene Allianzen zum Bienenschutz
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten (StMELF) unterstützt besonders engagierte
BienenschützerInnen. Unter dem Motto Landwirt.Imker.Miteinander
(LIM) will das Land besondere Partnerschaften zwischen
LandwirtInnen und ImkerInnen fördern. Für das Fördergeld können
sich LandwirtInnen bewerben, die bereits mit ImkerInnen kooperieren
bzw. gemeinsam Maßnahmen ergriffen haben, um Bienenvölker oder
-arten zu schützen. Teilnahmeberechtigt sind Gruppen, die aus
mindestens zwei Personen bestehen, von denen mindestens eine Person Bienen hält und eine weitere praktizierende Landwirtin bzw. praktizierender Landwirt ist. Die
Bewerbungsfrist endet am 31. Mai
2023. Mit dem LIM-Projekt soll die Artenvielfalt von Honig- und
Wildbienen gestärkt werden. Die besten Partnerschaften zwischen Landwirten und Imkern bekommen Preisgelder mit einer
Gesamtsumme von 8.000 Euro. TierärztInnen können sich mit Hilfe
der vierteiligen E-Learning-Reihe Bienen online weiterbilden und die
Zusatzbezeichnung Bienen/den Fachtierarzt für Bienen erwerben. Die
vier Kurse befassen sich mit Biologie, Anatomie und Haltung von Bienen, den Grundlagen von Recht und nTierschutz sowie Bienenkrankheiten und -produkten. Diese können komplett (mit Rabatt) oder einzeln gebucht werden.
06.03.2023: Besucheransturm bei Haustiermesse Wien
Zur Haustiermesse in Wien am ersten Märzwochenende 2023 sind mehr als
15.000 BesucherInnen gekommen. Die Organisatoren zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis: mit 180 Ausstellern war die Marx Halle komplett ausgebucht. Besonders groß war der Besucherandrang bei den vielen Shows sowie den Vorträgen. Auch der erst kurzfristig
festgelegte Vortrag "Das Aus für Mops & Co.", der über
die geplante Novelle des Tierschutzgesetzes und das Verbot von Rassen mit Defektzuchtmerkmalen
informierte, zog zahlreiche TiehalterInnen an. Um Qual- bzw. Defektzuchtmerkmale bei Hunden geht es auch in der 7-teiligen Online-Seminar-Reihe „Tierärztliche Gesundheitsbescheinigung für
Hunde“ auf Myvetlearn.de. Die auch einzeln buchbaren Module richten sich an AmtstierärztInnen sowie kurative TierärztInnen.
06.03.2023: Hunde vor Zeckenbissen schützen
Bedingt durch den Klimawandel und die zunehmende Globalisierung sind Zecken hierzulande das ganze Jahr lang aktiv. Die Dominanz der in Deutschland inzwischen 21 vorkommenden Zeckenarten, ist abhängig von Jahreszeit und Region. Das bedeutet jedoch, dass Hunde dauerhaft gegen die Plagegeister geschützt sein sollten, wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) dringend empfiehlt. Denn Zecken können gefährliche Krankheiten wie Borreliose und vermehrt inzwischen auch die Babesiose übertragen. Der Gemeine Holzbock, der in Deutschland am häufigsten auftritt, überträgt zudem Viren, die die für den Menschen gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) verursachen können. Nach Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI) sind ca. ein Drittel dieser unangenehmen Spinnentiere mit dem Virus infiziert. Als Überträger der Babesiose, umgangssprachlich auch als Hundemalaria bezeichnet, gelten die Braune
Hundezecke sowie die Auwald- oder Wiesenzecke. Der BfT rät zu einem genauen Absuchen der Hunde nach Spaziergängen und ein Entfernen einer eventuell angehefteten Zecke mit einer Zeckenzange. Das sollte so früh wie möglich durchgeführt werden, da sonst krankmachende Erreger in die Blutbahn des Tieres gelangen können. Von sogenannten Alternativmitteln wie Öl, Alkohol oder Äther wird unbedingt
abgeraten. Um den eigenen Vierbeiner umfassend zu schützen bzw. das Risiko eines Befalls zu reduzieren, ist ein ganzjähriger Zeckenschutz sehr empfehlenswert. Welches Präparat am besten geeignet ist, weiß der/die behandelnde Tierarzt/Tierärztin. An dieser Stelle sei noch einmal dringend daruf hingewiesen, dass Präparate gegen Ektoparasiten für den Hund nicht einfach so bei der Katze angewendet werden dürfen! Dies kann für die Katze einen tödlichen Ausgang nehmen. Für Katzen gibt es spezielle Präparate, die sich zum Schutz gegen Zecken und Flöhe eignen.
Backhaus sieht Tierhaltung in Deutschland in Gefahr
03.03.2023
Die Schweinehaltung steckt weiterhin in einer schweren Krise. Neben den Auswirkungen der Coronapandemie und der seit mehr als zwei Jahren grassierenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) haben die Schweine haltenden Betriebe auch mit den geplanten Neuregelungen der Bundesregierung zu kämpfen. „Schweine können schon seit drei Jahren nicht mehr rentabel gehalten werden. Jedes Jahr steigen rund 10 Prozent aller Halter aus und die Unsicherheiten durch die
misslungene Tierhaltungskennzeichnung oder die fehlenden Aussagen des Bundeslandwirtschaftsministerium zu einer möglichen Investitionsförderung verschlimmern die Situation“, erklärte
Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Dr. Till Backhaus auf dem VR-Landwirtschaftstag in Linstow. Die geplanten Gesetzesänderungen des Bundes könnten auch die Putenhaltung in
Deutschland in Bedrängnis bringen. „Wenn der Bund ohne vorherige Abstimmung auf europäischer Ebene Alleingänge umsetzen will und vorschlägt, die Menge der gehaltenen Tiere um mehr als 30 Prozent
im Vergleich zum jetzigen Standard zu senken, ist das eine Benachteiligung der heimischen Erzeugung und unter solchen
Bedingungen kann in Deutschland nicht mehr rentabel produziert werden. Die Folge: Es wird auch in Zukunft noch Putenhaltung in der EU geben und Fleisch auf deutschen Ladentheken, nur kommt
es
dann nicht mehr aus Deutschland“, kritisiert Backhaus. Der Minister
verweist auf die Tierhaltung als notwendigen Faktor für die
Kreislaufwirtschaft und fordert Planungssicherheit für die
Erzeugerinnen und Erzeuger. „Dazu gehören aus meiner Sicht klare
rechtliche Rahmenbedingungen und Auslegungen im Baurecht, die
Beschleunigung bei Genehmigungsverfahren und die finanzielle Förderung des Umbaus der Tierhaltung, wie von der Borchert-
Kommission angedacht. Die Überarbeitung der Tierwohl-Standards ist zudem ein wichtiges Anliegen, das angepackt werden muss“, so der Minister weiter, der mit den bisher vorgelegten Eckpunktepapieren und Gesetzentwürfen der Bundesregierung
keineswegs zufrieden ist. Diese erzeugten Frust und Perspektivlosigkeit bei den Tierhaltern anstatt die gerade jetzt benötigte Aufbruchsstimmung. Gleichzeitig zeigte sich Backhaus
erfreut, dass die Krisen der vergangenen Jahre wenigstens dazu geführt hätten, dass die Leistungen der Landwirtschaft stärker anerkannt und die tägliche Versorgung mit Nahrungsmitteln höher
wertgeschätzt würden. Positive Effekte auf die Landwirtschaft insgesamt und die Tierhaltung und das Tierwohl im Speziellen verspricht sich Minister Backhaus von der fortschreitenden
Digitalisierung, die es schon heute ermöglicht, präzise zu düngen,
frühzeitig zu erkennen oder Arzneimittel bedarfsgerecht zu verabreichen.
03.03.2023: VIER PFOTEN unterstützt in Not geratene Wildtiere
Mit einer jährlichen Zahlung an die Wildtierstation
Hamburg/Schleswig-Holstein unterstützt die Tierschutzorganisation
VIER PFOTEN die wichtige Arbeit der Auffangstation für in Not
geratene Wildtiere. Insgesamt landen mehr als 2.000 Wildtiere pro
Jahr bei den engagierten TiersschützerInnen der Station. Sie pflegen
die kranken und verletzten Tiere gesund und ziehen verwaiste
Jungtiere auf, um einen Großteil anschließend wieder in die Freiheit
zu entlassen. Invasive Arten wie Waschbären oder amerikanische
Nerze dürfen per Gesetz nicht wieder ausgewildert werden. Diese
Tiere finden auf dem 2,6 Hektar großen Gelände in Klein Offenseth-Sparrieshoop ein dauerhaftes Zuhause. Am 7. März 2023 wird Denise
Schmidt, Kampagnenverantwortliche bei VIER PFOTEN Deutschland,
erneut einen symbolischen Spendenscheck
über 100.000 Euro an
Christian Erdmann, den Geschäftsführer des Wildtier- und
Artenschutzzentrums in Sparrieshoop im Kreis Pinneberg,
übergeben. Auf dem Online-Fortbildungsportal Myvetlearn.de können
sich TierärztInnen mit der Seminarreihe Wildtiere online weiterbilden.
In dieser vierteiligen Kursreihe vermittelt Karolin Schütte, Wildtier-
und Artenschutzstation Sachsenhagen, die Grundlagen und
Besonderheiten, die bei der Aufzucht der häufigsten Wildsäuger zu
beachten sind. Dabei wird auf die artgemäße Fütterung und
Unterbringung sowie auf die später folgende Auswilderung
eingegangen. Am 30. März startet der Kurs 2: Aufzucht von
Wildsäugern (Eichhörnchen, Wildkaninchen, Feldhase, Bilche). Auch
für Tiermedizinische Fachangestellte wird eine entsprechende,
vierteilige Seminarreihe angeboten.
03.03.2023: Zahl der FSME-Risikogebiete in Deutschland nimmt zu
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren hervorgerufen wird. Hauptüberträger dieser Viren sind Zecken. In Deutschland ist die Zahl der FSME-Risikogebiete im vergangenen Jahr gestiegen, wie dem aktuellen Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu entnehmen ist. Hinzugekommen sind demnach neue
Gebiete in Bayern (Landkreis Fürstenfeldbruck und München) und
Sachsen-Anhalt (Landkreis Anhalt-Bitterfeld). Laut dem RKI besteht ein Infektionsrisiko vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit dem Vorjahr auch im südöstlichen Brandenburg. In 2022 wurden dem
Institut 546 FSME-Erkrankungen übermittelt, was einem Anstieg in
Höhe von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch wenn die meisten Infektionen ohne Symptome verlaufen, empfiehlt das RKI,
besonders für Menschen ab 60 Jahren, eine FSME-Impfung, da hier das Risiko einer schweren Erkrankung
deutlich erhöht ist. 98 Prozent der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten sei nicht oder unzureichend gegen die Erkrankung geimpft gewesen, teilt das RKI mit. Die
Impfquoten seien auch in Risikogebieten auf niedrigem Niveau. Ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen könnte wahrscheinlich durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere
in Risikogebieten mit hoher FSME-Inzidenz verhindert werden. Es sollte insbesondere in Kreisen mit hoher FSME-Krankheitslast verstärkt über den Nutzen einer FSME-Impfung aufgeklärt werden, so
das RKI. Eine Karte der FSME-Risikogebiete steht auf der Seite des
Instituts zum Download zur Verfügung. Das RKI warnt zudem, dass Zecken auch die Erreger der Lyme-Borreliose übertragen können. Häufig ist eine Infektion an einer größer werdenden Rötung um die Einstichstelle herum zu erkennen. Später können Nerven, Gelenke
und Herz von den Bakterien befallen werden. HalterInnen von Hunden und Katzen sollten zu Beginn der Zeckensaison unbedingt an einen
ausreichenden Schutz der Vierbeiner denken.
03.03.2023: 50 Jahre internationaler Artenschutz durch CITES
Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (Convention on
International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora;
CITES) feiert am heutigen Freitag sein 50jähriges Jubiläum. Das
internationale Abkommen wurde am 3. März 1973 unterzeichnet, um
dem durch internationalen Handel bedingten weltweiten
Artenrückgang zu begegnen. „50 Jahre CITES heißt 50 Jahre
weltweiter Artenschutz mit großem Einsatz. Es sind schon lange nicht
mehr nur die bekannten Beispiele wie der Pelz- oder Elfenbeinhandel
oder der in den 1980er Jahren boomende Reptillederhandel, sondern
viele weitere Arten wie das Spitzmaulnashorn und der Zebrawels,
aber auch mittlerweile viele kommerziell genutzte Arten, zum Beispiel
Tropenhölzer, Haie und fast alle Kakteen- und Orchideenarten, die
inzwischen auf den CITES-Listen stehen. Erst bei der letzten großen
CITES-Konferenz im November 2022 wurden Tropenhölzer wie
Afrikanisches Mahagoni
und Handroanthus – bekannt als Ipé Holz –
mit aufgenommen. Wichtig ist: Die Weltgemeinschaft darf in ihren
Bestrebungen für einen adäquaten Ausgleich zwischen dem Schutz
und der Nutzung von Arten nicht nachlassen“, erklärt Sabine
Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN).
Eine Ursache für die Übernutzung von Tieren und Pflanzen ist der
internationale Handel mit bedrohten Tieren und Pflanzen. Dieser
wurde erstmals durch CITES reguliert. Seitdem konnten sich dank der
Regulierung des internationalen Artenhandels zahlreiche gefährdete
Arten erholen oder zumindest stabilisieren, wie beispielsweise einige
Populationen des Afrikanischen Elefanten, das Südliche
Breitmaulnashorn oder diverse Krokodilarten. Aktuell gewährt CITES
mehr als 37.000 Tier- und Pflanzenarten unterschiedlichen Schutz,
unabhängig davon, ob sie als lebende Exemplare, deren Teile oder
daraus gefertigte Erzeugnisse gehandelt werden.
02.03.2023: Geflügelpestvirus bei verstorbener Chinesin nachgewiesen
In Europa ist es bereits das dritte Jahr, in dem die Aviäre Influenza
unter Wildvögeln und in vielen Nutzgeflügelhaltungen grassiert. Zudem breitet sich der Subtyp H5N1 des Geflügelpestvirus aktuell auf der ganzen Welt aus. Bei einer bereits im Oktober 2022 verstorbenen Frau aus China, ist nun das Virus der Gruppe 2.3.4.4b nachgewiesen worden, wie das Friedrich-
Loeffler-Institut (FLI) mitteilt. Die 38-jährige Chinesin aus dem Süden des Landes war wegen einer schweren Lungenentzündung in einem Krankenhaus behandelt worden und dort gestorben. Wie bekannt wurde, hatte die Tote Kontakt zu infiziertem Hausgeflügel und sei
vorerkrankt gewesen. Nach zuletzt einigen Virus-Nachweisen bei
verschiedenen Säugetieren sind ExpertInnen in Sorge, dass sich das
H5N1-Virus immer mehr an Säugetiere anpassen könnte, die
Artenbarriere überwindet und so auch ein Risiko für den Menschen bedeuten würde. Laut
Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Risiko, dass sich das Virus von Mensch zu Mensch überträgt, aktuell gering. Darauf weist auch der Tod eines elfjährigen Mädchen in Kambodscha hin,
das ebenfalls nach der Infektion mit dem Vogelgrippevirus einer anderen Virusgruppe (2.3.2.1c) gestorben ist. Dieses Virus zirkuliere bereits seit ein paar Jahren in Kambodscha. Die untersuchten elf weiteren Kontaktpersonen waren jedoch negativ auf das Virus getestet worden, bis auf den Vater. Er zeigte jedoch keine Krankheitssymptome, wie die WHO mitteilte. „Nach den bisherigen Erkenntnissen infiziert das Virus
Menschen nicht leicht und die Übertragung von Mensch zu Mensch
scheint ungewöhnlich zu sein", hieß es weiter.
02.03.2023: Verschärfungen der Kontrollen von Nutztiertransporten auf See sind keine Lösung
Die EU plant eine Verschärfung der Vorgaben für Lebendtiertransporte über den Seeweg. Unter anderem sollen die
Anforderungen für das Führen der Transportaufzeichnungen strenger
sowie Abläufe zur Rettung der Tiere bei Notfällen optimiert werden. Die Behörde in Brüssel nimmt die zuletzt häufiger geschehenen Unfälle mit Tiertransportschiffen zum Anlass, die bisherigen Regelungen zu ändern. Vorgesehen seien neben einem delegierten
Rechtsakt über Schiffsinspektionen und Kontrollen an den Ausgangsorten sowie ein Durchführungsrechtsakt über die
Aufzeichnung, Speicherung und Weitergabe der Aufzeichnungen von amtlichen Kontrollen. Zudem sollen Tiertransportschiffe künftig ein
gesondertes Zulassungsverfahren durchlaufen und häufiger inspiziert
werden. Schließlich habe das Wohlergehen der Tiere Priorität und dieses sei ein Schlüsselelement der Farm-to-Fork-Strategie, wie die zuständige Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärt. Sollte es gegen den delegierten Rechtsakt kein Veto des EU-Parlaments
oder des Rates geben, treten beide Gesetzestexte bis Mai 2023 in Kraft.
TierschützerInnen gehen die geplanten Verschärfungen längst nicht weit genug. U.a. fordert der Deutsche Tierschutzbund erneut ein grundsätzliches Verbot von
Lebendtiertransporten über den Seeweg. Neue Vorgaben der EU würden die Probleme nur ignorieren. „Selbst, wenn sie konsequent umgesetzt würde, könnte die geplante Verordnung maximal die größten Spitzen an Missständen kappen. An den massiven Tierschutzproblemen bei Schiffstransporten ändert sich jedoch nichts. Statt oberflächlichen Schönheitsreparaturen braucht es ein konsequentes Verbot der grausamen Transporte“, sagt Frigga Wirths, Fachreferentin für Tiere in der Landwirtschaft beim Deutschen Tierschutzbund. Der Transport auf einem Schiff bedeute grundsätzlich großes Leid für die Tiere, die durch den vorhergehenden Transport im LKW schon geschwächt sind. „Den geschwächten Tieren machen die extremen Bedingungen auf den Schiffen zusätzlich zu schaffen: Rauer Seegang, quälende Enge, Hitze, Schadgase und hohe Luftfeuchtigkeit machen den Transport zur Tortur“, sagt Wirths. Kritisiert wird zudem, dass weder ein Tierarzt noch geschultes Personal während der Fahrt an Bord sein
müssen. Erst heute haben acht Tierschutzorganisationen in einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gefordert, die grundsätzlich grausamen Lebendtiertransporte aus Deutschland in Drittstaaten außerhalb der EU durch eine nationale Rechtsverordnung zu verbieten.
02.03.2023: Erforschung des Ökosystems Oder nach Fischsterben
Im Sommer 2022 sind tonnenweise Fische, Muscheln und andere
Weichtiere in der Oder verendet. Als Ursache wurde eine Kombination
aus zu hohen Salzfrachten und Temperaturen sowie niedrigen
Wasserständen und giftigen Algen genannt. Im Rahmen eines
Forschungsprojekts wird sich das Leibniz-Institut für
Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in den nächsten
drei Jahren mit den ökologischen Folgen des Fischsterbens intensiv
befassen. Das Ziel ist es, die entstandenen Schäden und die
Regeneration des Ökosystems Oder systematisch zu erfassen und
daraus Empfehlungen abzuleiten, um bessere Prognosen und
Frühwarnungen zu ermöglichen. „Detaillierte Informationen über die
Ursachen und die Regeneration des Odersystems nach der
Umweltkatastrophe vom vergangenen Sommer können dabei helfen,
wertvolle Flusslandschaften wie die Oder besser zu schützen. Unser
Ziel ist es, im Schulterschluss mit den Ländern Frühwarnsysteme zu
entwickeln und zielgerichtete Maßnahmen abzuleiten, die die
Widerstandsfähigkeit der Oder und ihrer Auen verbessern. Dazu wird
das jetzt gestartete Projekt des IGB wesentlich beitragen. Mit dem
Bundesprogramm Blaues Band Deutschland, das wir gemeinsam mit
dem Verkehrsministerium vorangebracht haben, steht uns zudem ein
geeignetes Werkzeug für Renaturierungsmaßnahmen zur Verfügung.
Auch durch das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, das noch
in der ersten Jahreshälfte starten soll, stehen weitere
Fördermöglichkeiten für die ökologische Entwicklung von Flüssen und
Auen zur Verfügung“, erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke
bei der Übergabe des Fördergeldbescheides. Die Ergebnisse sollen
auch für andere Fließgewässer in Deutschland genutzt werden.
ASP bei Hausschweinen in Brandenburg
01.03.2023
Wenige Tage dem erstmaligen Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein im brandenburgischen
Stadtgebiet Cottbus, wurde die Tierseuche nun auch in einem
Hausschweinebestand in der Region festgestellt. Betroffen ist eine
Kleinsthaltung mit elf Tieren im Landkreis Spree-Neiße, in unmittelbarer Nähe zur sächsischen Grenze. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat den ASP-
Verdacht bestätigt. Wie das Virus in den Bestand eingetragen wurde, steht noch nicht fest. Alle Tiere des
Betriebes wurden getötet. Um weitere Infektionen von Hausschweinen
zu verhindern, appelliert Verbraucherschutzstaatssekretärin Dr. Antje Töpfer erneut an alle Schweinehalter und insbesondere auch an alle Kleinsthaltungen, die vorgeschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen
strikt einzuhalten.
01.03.2023: Fischerei in der EU soll nachhaltiger werden
Die Europäische Kommission hat ein Paket mit Vorschlägen vorgelegt, die die Fischerei sowie die Aquakultur in der EU nachhaltiger und widerstandsfähiger machen sollen. Ein Fokus darin ist die
Reduzierung der Auswirkungen der Fischerei auf die Meeresökosysteme. Der dringende Schutz und die Wiederherstellung von Lebensräumen auf dem Meeresboden in Meeresschutzgebieten
ist angesichts ihrer Bedeutung als Orte der biologischen Vielfalt für die Bekämpfung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung. „Wir wollen einen „Pakt für Fischerei und Ozeane“ ins Leben rufen, um gemeinsam eine nachhaltige und widerstandsfähige Fischerei zu gewährleisten, Meeresökosysteme zu schützen und
wiederherzustellen, den Sektor rentabel zu machen und unsere Ernährungssicherheit langfristig zu stärken“, erklärte der für Umwelt
und Fischerei zuständige EU-Kommissar Virginijus Sinkevičius. „Wir wissen, dass dies eine
schwierige Aufgabe ist. Aus diesem Grund wird der Wandel schrittweise erfolgen und werden wir den Dialog zwischen allen Akteuren fördern, um die Grundlage für einen
widerstandsfähigen Fischerei- und Aquakultursektor zu schaffen.“ Das Paket umfasst unter anderem einen Aktionsplan für den Schutz und die Wiederherstellung von Meeresökosystemen. „Wenn wir die
Nachhaltigkeit der Fischerei sicherstellen, investieren wir in die
Widerstandsfähigkeit und die Zukunft des Sektors und seiner Beschäftigten“, betont Frans Timmermans, der für den Grünen Deal zuständige Exekutivvizepräsident. Der „Pakt für Fischerei und Ozeane“ läutet eine neue Phase des Dialogs und der Zusammenarbeit
zwischen der Kommission und allen Akteuren des Fischereisektors ein. Er werde dabei helfen, sich auf gemeinsame Ziele zu einigen und erforderlichenfalls die politischen Maßnahmen anzupassen.
01.03.2023: Durch Kastration von Katzen Leid verhindern
Im Rahmen des am 28.02.2023 begangenen Weltsterilisationstages und zum Beginn der Paarungszeit appelliert die private Stiftung TBB Schweiz an BesitzerInnen von Freigängerkatzen, ihre Tiere
kastrieren zu lassen, um ihre unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Ziel ist es, das Bewusststein der Bevölkerung für
das Leid der Streunerkatzen zu stärken. Neben den ca. 1,8 Millionen Katzen in privaten Haushalten leben unzählige verwilderte Katzen auf Bauernhöfen, Industriearealen, in Schrebergartenanlagen oder in Gärten von Privatpersonen. Zweimal im Jahr gebären die Streunerkatzen ein bis sieben Welpen. Um die unkontrollierte Vermehrung und damit auch die Verbreitung von zahlreichen Krankheiten zu
regulieren, führt die Stiftung regelmäßig Kastrationsaktionen durch. Dazu gehören eine umfassende und kompetente Beratung, telefonisch und vor Ort, das Ausleihen von Fallen sowie die finanzielle Beteiligung an den Kastrationskosten.
Auch appelliert die TBB Schweiz dringend an Katzenfreunde, auf die gut gemeinte Fütterung verwilderter Katzen zu verzichten, da diese die Vermehrung der Katzen begünstigt. Füttern sei nur dann eine Hilfe, wenn gleichzeitig die geschlechtsreifen Katzen kastriert
werden. Auf diese Weise könne die Revierpopulation stabil gehalten
werden, so die Stiftung.
Auch in Deutschland führen verschiedene Bundesländer und Gemeinden Kastrationsprogramme von herrenlosen Katzen durch.
28.02.2023: Eckpunktepapier zur Überarbeitung der TÄHAV vorgelegt
Ein neues EU-Gesetz erfordert unter anderem auch die
Überarbeitung der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken
(TÄHAV). Mit einem gerade vorgelegten Eckpunktepapier möchte
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit Ländern und
Verbänden möglichst bald in die Diskussion um die Umsetzung
gehen. Eines der Ziele des Bundesministeriums für Ernährung und
Landwirtschaft (BMEL) ist es, den Einsatz von Tierarzneimitteln mit
dem antibiotischen Wirkstoff Colistin zu regulieren. Neben einem
Umwidmungsverbot des Wirkstoffes zur
oralen Anwendung bei
lebensmittelliefernden Tieren schlägt das BMEL eine
Antibiogrammpflicht für den Fall der Anwendung von Colistin vor.
Zudem soll es neue Regelungen bzgl. der Beachtung von
wissenschaftlichen Leitlinien bei der metaphylaktischen Anwendung
von antibiotisch wirksamen Tierarzneimitteln geben. Weiterhin soll
der wirkstoff- und anwendungsbezogene Einsatz von Antibiotika bei
landwirtschaftlich genutzten Tieren besser erfasst und dauerhaft
gesenkt werden, um mittelfristig der Ausbreitung von
Antibiotikaresistenzen entgegenzuwirken.
28.02.2023: Schweizer Antibiotikastrategie zeigt erste Erfolge
Der Schweizer Bundesrat hat vor knapp acht Jahren im Rahmen der
nationalen Strategie effektive Maßnahmen zur Minimierung von
Antibiotikaresistenzen ergriffen. So wurden sowohl in der Human-
und der Tiermedizin weniger Antibiotika verschrieben bzw.
eingesetzt, wodurch der Anstieg der Resistenzraten vorerst gebremst
werden konnte. Weitere Maßnahmen umfassen Leitlinien,
Handbücher, Empfehlungen und Weiterbildungen für Ärzte und
Tierärzte, die Unterstützung bei der Wahl der Antibiotika und beim
richtigen Einsatz bieten sollen. Zudem überwacht ein
Monitoringsystem
Antibiotikaeinsätze und eventuelle Resistenzen bei
Menschen, Nutz- und Heimtieren sowie in der Umwelt. Die Ergebnisse
dieses Monitorings werden alle zwei Jahre «Swiss Antibiotic
Resistance Report» veröffentlicht. Das Fortbildungsportal VetMAB
wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, um über den Einsatz von
antibiotischen Wirkstoffen zu informieren und Antibiotikagaben im
Stall zu minimieren. Anerkannte Referenten geben hier bewährte
Management-Tipps, die sich einfach in den Stallalltag mit Rind,
Schwein und Geflügel integrieren lassen. So gibt es gesündere Tiere
und damit weniger Antibiotikaeinsatz.
28.02.2023: Summer School gewährt Einblicke in den tierärztlichen Beruf
Der Tierarztmangel ist auch in Österreich ein zunehmendes Problem.
Besonders in ländlichen Regionen entstehen immer mehr Engpässe
bei der Versorgung von Nutztieren. Um mehr junge Menschen für den
Beruf des Nutztierpraktikers zu begeistern, haben die
Veterinärmedizinische Universität Wien und das Land Tirol unter
anderem die Summer School VetINNSights ins Leben gerufen. Hier
haben 30 interessierte Jugendliche die Möglichkeit, detaillierte
Einblicke in das Tiermedizinstudium sowie den tierärztlichen Beruf
mit Schwerpunkt Nutztiermedizin zu erhalten. Vom 10. bis 14. Juli
2023 findet die bereits zweite Summer School in Rotholz statt. „Die
Summer School ist eine von mehreren Initiativen, um mehr junge
Menschen aus den westlichen Bundesländern
nach Wien zum
Studium zu bringen und dem Tierärztemangel vor allem im Bereich
der Nutztiermedizin entgegenzuwirken“, erklärt Tirols
Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler. Neben Vorträgen,
Workshops und Exkursionen erwartet die Teilnehmenden auch die
Vorstellung des Studiums und des Aufnahmeverfahrens an der
Vetmeduni. Die Bewerbungsfrist endet am 28. April 2023. Die
Teilnahme ist kostenlos. Auch in Deutschland gefährdet der Tierarzt-
bzw. Personalmangel in der kurativen Praxis und im öffentlichen
Veterinärwesen schon jetzt die flächendeckende Versorgung von
Haus-, Hobby- und Nutztieren. Die neue Branchen-Initiative
tierarztmangel.de hat mit dem „Wörlitzer Memorandum“ eine
Faktensammlung zu dem Thema erstellt.
27.02.2023: Prof. Thomas Christoph Mettenleiter fortan im Ruhestand
Der Präsident des Friedrich-Loeffler-Insituts (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Thomas Christoph Mettenleiter, ist heute mit einem Festakt in den Ruhestand verabschiedet worden. An der offiziellen Verabschiedung nahmen mehr als 160 Kollegen, Wegbegleiter und Gäste teil. So auch Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Er würdigte Prof. Mettenleiter als Spitzenwissenschaftler in der Erforschung von Virusinfektionen bei Nutzieren und als einen verlässlichen Partner und Berater des Landes. Dabei habe sich Mettenleiter vor allem in der Tierseuchenprävention und -bekämpfung einen Namen gemacht. Dabei hob Backhaus die BSE-Krise und die Geflügelpest hervor. Weiterhin
sagte er: „Trotz Ihrer so erfolgreichen Karriere, sind Sie immer nahbar geblieben und betreuten über 100 Dissertationen und Masterarbeiten. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Mecklenburg-Vorpommern zu einem anerkannten Hochschul- und Forschungsstandort entwickelt hat. Besonders hervorheben möchte ich Ihr Engagement bei der Gründung des Helmholtz-Institut für One Health in Greifswald. Es befasst sich mit dem Auftreten neuartiger Krankheitserreger sowie der Veränderung bekannter Krankheitsserreger und verfolgt dabei einen umfassenden Forschungsansatz, der auch die Überwachung und Verbesserung der Gesundheit von Mensch und Tier sowie von Umwelt- und Klimafaktoren berücksichtigt."
Mettenleiter war seit 1996 Präsident des FLI.
27.02.2023: 40 Tierarten nur noch in menschlicher Obhut
Das Artensterben nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Einige Tier-
und Pflanzenarten sind in der Wildnis bereits ausgestorben und kommen nur noch in menschlicher Obhut wie Zoos, Aquarien, botanischen Gärten oder Saatgutbanken vor. Insgesamt sind 84 Arten betroffen, wie einer aktuellen Bestandsaufnahme von ExpertInnen zu entnehmen ist. „Ohne die Artenschutzbemühungen dieser engagierten Organisationen hätten wir bereits Arten wie die Säbelantilope, mehrere polynesische Baumschnecken und den gelb
blühenden Toromiro verloren“, erklärt der Wissenschaftler Donal Smith vom Londoner Institute of Zoology (ZSL). Von einigen der ausschließlich in menschlicher Obhut lebenden registrierten Arten gibt es lediglich noch eine Handvoll Exemplare. So kritisieren die Forschenden, dass
die als
ausgestorben geltenden Arten weniger überwacht würden, als bedrohte Tiere und Pflanzen, und fordern, den Artenschutz in diesem Bereich deutlich zu stärken. Denn einige der Arten, die in der Wildnis ausgestorben, jedoch in Zoos noch zu finden waren, konnten in der Zwischenzeit auch wieder erfolgreich ausgewildert werden. So auch der Europäische Bison, dessen Population in freier Wildbahn wieder wachsen konnte. „Es ist eine Herkulesaufgabe, alle in der Wildnis ausgestorbenen Arten wieder auszuwildern, was letztlich alle Zoos, Aquarien, botanischen Gärten und Saatgutbanken weltweit
anstreben", betont Axel Moehrenschlager von der Weltnaturschutzunion (IUCN). Zoos und ähnliche Einrichtungen würden angesichts der Klimakrise und dem Verlust der Artenvielfalt zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen.
27.02.2023: Brasilien setzt Rindfleisch-Exporte nach China nach BSE-Fall aus
Brasilien ist der größte Rindfleischproduzent der Welt. Knapp 3 Mio. Tonnen wurden im vergangenen Jahr exportiert. Der größte Abnehmer von brasilianischem Rindfleisch ist China. Nachdem in der vergangenen Woche die Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) bei einem Rind auf einem kleinen Betrieb in der Stadt Marabá im Amazonas-Bundesstaat Pará nachgewiesen worden ist,
hat das Landwirtschaftsministerium in Brasília den Fleischexport nach China
vorübergehend ausgesetzt. Wie die Behörden in Pará mitteilten, handelte es sich um die atypische Form der Rinderkrankheit, sodass keine Gefahr der Verbreitung bestehe. Das Tier sei getötet sowie Proben an das Referenzlabor der Weltorganisation für
Tiergesundheit in Kanada geschickt worden.
27.02.2023: Neue Podcast-Reihe zu veterinärmedizinischen Themen
Der Österreichische Tierärzteverlag erweitert sein Portfolio durch
Podcasts zu verschiedenen Themen rund um die Veterinärmedizin.
Tierärztin und Buchautorin Dr. Astrid Nagl wird dabei mit ExpertInnen
über Themen sprechen, die vom Praxismanagement über die
veterinärmedizinische Ethik bis hin zur Stärkung der mentalen
Gesundheit reichen. Nagls erste Gesprächspartnerin ist Kathrin
Siemer, sie ist die Vorsitzende des Bundesverbandes für
tiermedizinisches Praxismanagement e.V. in Deutschland. Siemer
beschreibt in dieser Podcast-Folge die vielen Facetten des zukunftsträchtigen und anspruchsvollen Berufsbildes und erklärt unter
anderem, wie der/die Praxismanager/in in einem laufenden
Klinikbetrieb etabliert sowie in ein bestehendes Team integriert
werden kann. Zudem führt sie darin die Vorteile für die leitenden
TierärztInnen und MitarbeiterInnen auf, wenn eine Praxismanagerin/ein Praxismanager die Personalverantwortung
übernimmt. Dies kann auch den sich immer weiter verschärfenden Tierarzt-Mangel etwas abmildern, da TierärztInnen durch die Anstellung eines/einer PraxismanagerIn mehr Zeit für die eigentliche Arbeit am Tier haben. Die erste Folge der neuen Podcast-Reihe kann auf
Spotify oder Apple Podcasts angehört werden.
Akzeptanz für niedrige Fleischsteuer für mehr Tierwohl
24.02.2023
Bei der Fleischproduktion entstehen klimaschädliche CO2-Emissionen, Harn und Kot der Tiere belasten die Umwelt; zudem sind auch die Haltungsbedingungen nicht immer optimal. Daher wird seit langem immer mal wieder die Einführung einer Fleischsteuer diskutiert, mit dem Ziel, den Fleischkonsum der VerbraucherInnen zu senken. Die Einnahmen aus der Steuer könnten dann wiederum der Verbesserung der Haltungsbedingungen zu Gute kommen. Prof. Dr. Grischa Perino und Henrike Schwickert von der Universität Hamburg haben zu dem Thema 2.800 VerbraucherInnen in einer Online-Umfrage befragt. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal Nature Food veröffentlicht. In der Umfrage musste eine Teilgruppe über eine Fleischsteuer für das Tierwohl abstimmen, die andere über eine Fleischsteuer für den Klimaschutz. Insgesamt stimmten 62 % der Befragten überhaupt einer niedrigen Steuer auf Fleisch zu. Die Zustimmung für eine Steuer zum Schutz des Tierwohls war mit 68 Prozent deutlich größer als die für eine Abgabe für den Klimaschutz (56 Prozent). Außerdem mussten die Befragten die Frage beantworten, wie viel sie
im Rahmen der Steuer bereit sind, für ein Kilogramm Fleisch zu bezahlen. Dabei stimmte die Mehrheit für die kleinste vorgeschlagene Steuerstufe von 19 Cent pro Kilogramm. Am wenigsten Zustimmung bekam der höchste vorgeschlagene Steuersatz von 1,56 Euro pro Kilo.
Für die Wissenschaftler bedeutet dies: „Die Argumente für eine Fleischsteuer sollten klar kommuniziert werden“, sagt Prof. Perino. „Gegenwind wird kommen, aber eine Mehrheit scheint für eine Fleischsteuer zu haben zu sein.“ Diese sollte mit einem niedrigen Steuersatz starten. VerbraucherInnen stünden einer solchen Maßnahme positiver gegenüber, wenn sie sich durch die Steuer nicht finanziell überlastet fühlten, so der Ökonom. Eine andere Alternative, die Auswirkungen des Fleischkonsums zu reduzieren, ist Fleisch aus dem Bioreaktor. Um dieses Thema geht es auch in dem Beitrag von Prof. Dr. Lin-Hi von der Universität Vechta bei der Futura.VET, die am 16.2.2023 als Live-Veranstaltung lief und nun als Aufzeichnung zur Verfügung steht. Zudem dreht sich ein Beitrag aus dem letzten Report München um das Potential von "Laborfleisch" und ob Europa hier die Trendwende verschläft.
24.02.2023: Nistkästen jetzt reinigen
Der Frühling kündigt sich bereits mit steigenden Temperaturen an, und damit werden auch schon bald die heimischen Vögel anfangen zu brüten. Das Bauen und Anbringen von Nistkästen gehört zu den
festen Bestandteilen aktiver Naturschutzarbeit, denn natürliche
Bruthöhlen werden immer seltener. Damit der Nachwuchs der heimischen Höhlenbrüter wie Meisen, Kleiber oder Zaunkönig die erste Zeit unbeschadet übersteht, sollten die
Nistkästen jetzt unbedingt gründlich gereinigt werden. Um Parasiten wie Flöhe, Milben oder Lausfliegen zu entfernen, sollte altes Nistmaterial entfernt und Kot ausgebürstet werden. Bei zu großem Befall empfiehlt es sich, die Kästen mit heißem Wasser oder
Kochsalzlösung auszuspülen. Sollte noch kein Nistkasten vorhanden
sein, können diese nach Anleitung einfach und unkompliziert selber
gebaut werden. Auf der Internetseite des Deutschen Jagdverbandes (DJV) finden Interessierte eine ausführliche Bauanleitung zum kostenlosen Download.
Bei der Positionierung rät der DJV unbedingt dazu, das Einflugloch nach Osten oder Südosten auszurichten und
den Vogelkasten zum Schutz vor Kletterkünstlern wie Marder oder Katze möglichst frei an der Hauswand oder am Baum aufzuhängen. Auch der Naturschutzbund NABU gibt auf seiner Seite hilfreiche Tipps für den Bau verschiedener Nistkastenarten. Unter dem Titel „Wohnen nach Maß“ gibt es zudem eine 48-seitige Broschüre mit detaillierten Anleitungen, die im Nabu-Shop bestellbar ist. Um die Aufzucht von Jungvögel geht es in der Online-Fortbildung von Myvetlearn.de. Darin erklärt der Wildtierexperte Dr. Florian Brandes die Grundlagen und Besonderheiten, die bei der Aufzucht verschiedener Jungvogelspezies zu beachten sind und geht auf die Fütterung unterschiedlicher Singvögel und anderer Vogelarten, ihre artgemäße Unterbringung und die Vorbereitung auf die Auswilderung ein. Außerdem stellt er aufzuchtbedingte und häufige Erkrankungen vor.
24.02.2023: ASP-Seuchendruck wächst
In Deutschland steigt die Zahl der mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infizierten Wildscheine wieder merklich an. Erstmals wurde die ASP im Stadtgebiet der Stadt Cottbus bei einem
verendeten Wildschwein festgestellt. Auch wenn sich der Fundort des Kadavers innerhalb eines bereits umzäunten Kerngebiets befindet
und sich damit keine neue Seuchenlage ergibt, betrachtet das
zuständige Veterinäramt die aktuelle Seuchenlage mit Sorge. Die Situation sei ernst, da eine weitere Ausbreitung Richtung Norden unbedingt verhindert werden müsse, erklärte die Leiterin des
ASP-Krisenstabs, Verbraucherschutzstaatssekretärin Dr. Antje Töpfer. So wurde eine flächenhafte und
intensive Fallwildsuche mit einem Einsatz von Suchhunden eingeleitet, um das Ausmaß des
Seuchengeschehens zu ermitteln. Auch weil der Seuchendruck aus dem Süden und Osten stetig wachse, so Töpfer. JägerInnen erhalten für jedes erlegte Wildschwein innerhalb ausgewiesener ASP-
Restriktionsgebiete eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 150
Euro. Denn die vollständige Entnahme des Schwarzwilds aus der gebildeten Weißen Zone sei wesentlich, um das weitere Ausbreiten der Seuche zu verhindern, betonte die
Verbraucherschutzstaatssekretärin. Inzwischen ist die Zahl der
bestätigten ASP-Fälle in Deutschland auf 5.045 gestiegen.
23.02.2023: Haustiermesse in Wien
Am 4. und 5. März 2023 findet erneut die Haustiermesse Wien statt.
TierfreundInnen, -halterInnen und -züchterInnen können sich an den
beiden Tagen auf über 180 Verkaufs- und Infoständen umfassend über die Neuigkeiten der Branche informieren. Neben zahlreichen Shows, Workshops und Vorträgen erwartet die BesucherInnen auch eine Präsentation mit 150 Rassehunden sowie eine
Katzenausstellung. Zudem bieten ZüchterInnen eine große Auswahl an wirbellosen Tieren wie Spinnen, Skorpionen und Käfern auf der
EXOTICA zum Kauf an. Den Online-Portal Tierhalter-Wissen.de ist ein langes, gesundes und erfülltes
Leben der Haustiere ein großes Anliegen. Dies wird erreicht durch ein ausreichend großes Wissen der TierhalterInnen. Dieses wird durch entsprechende Online-Fortbildungen vermittelt. Aktueller Fortbildungsschwerpunkt des Portals sind vier Online-Fortbildungen für HundezüchterInnen zum Aneignen der erforderlichen Sachkunde. Außerdem steht ein Kurs zum Thema Igel zur Verfügung, welcher das nötige Wissen zum Pflegen unter Naturschutz stehender Igel in den Bereichen Recht, Krankheiten und Biologie und Verhalten liefert.
In Kürze folgt eine Fortbildung zur chronischen Niereninsuffizienz (CNE) der Katze.
23.02.2023: Die Leipziger VetMed Uni feiert 100. Geburtstag
Die Veterinärmedizinische Fakultät in Leipzig, kurz VetMed Uni Leipzig, begeht in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Die Lehranstalt wurde im Jahr
1923 von Dresden in die sächsische Stadt verlegt und bezog als Veterinärmedizinische Fakultät an der Universität Leipzig den
vielgestaltigen Komplex „An den Tierkliniken 19“, quasi als ein eigener
Kosmos im Uni-Kosmos. Hier sind das Anatomische und Physiologische Institut, Lebensmittelhygiene, Medizinische
Tierkliniken, Stallungen, Mensa und Hörsaalgebäude angesiedelt, um
nur ein paar Bauten herauszuheben. Eine besondere Herausforderung war die Zeit nach dem Mauerfall, wie sich Prof. Manfred Fürll erinnert. Neben Beratung und lehrender Unterstützung bot zu der Zeit besonders die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)
auch mit Geräte-, Bücher- und Lehrfilm-Spenden
große Unterstützung. „Nicht zu vergessen die Vielzahl der Alumni,
Absolvent:innen, ehemalige Assistent:innen, Dozent:innen und
Professor:innen, die nach dem Fall der Mauer allmählich zurückkehrten“, betont Fürll. Der Professor ist verantwortlich für die veterinärmedizinhistorische Sammlung und Dokumentation. „Für mich
ist das Ausdruck von einem engen Schulterschluss dieser Generation. Nur so konnte der Neuanfang erfolgreich gestaltet und bewältigt werden.“ Aber auch der Freundeskreises Tiermedizin e. V., der 1990 mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, sich fördernd einzubringen, ist bis heute wesentlich an der Weiterentwicklung der Fakultät beteiligt. Mehr als 225 Mitarbeiter:innen wirken derzeit auf dem Areal der VetMed. Am 29. und 30. September 2023 wird das große Jubiläum mit einem Festakt sowie einem Ball gebührend gefeiert. Vetion.de
gratuliert!
22.02.2023: Geflügelpest breitet sich in Südamerika aus
Die Aviäre Influenza (AI) hat sich inzwischen in zahlreichen Ländern
auf der ganzen Welt ausgebreitet. Auch in Südamerika kommt es
immer wieder zu Geflügelpest-Ausbrüchen. In inzwischen elf von
insgesamt dreizehn Ländern des Subkontinents ist die AI
nachgewiesen worden. Erst in der vergangenen Woche meldete
Argentinien den landesweit ersten positiven Nachweis. Auch in
Uruguay trat die Tierseuche jetzt erstmals auf. In beiden Ländern war der
Virustyp H5N1 bei Wildvögeln nachgewiesen worden. In Bolivien
mussten nach dem Viruseintrag in einen Legehennenbetrieb 35.000
Tiere gekeult werden. Paraguay und Brasilien
sind die einzigen
südamerikanischen Länder, die bislang von Ausbrüchen verschont geblieben sind bzw. wo noch kein Nachweis erfolgt ist. Wie Brasiliens Landwirtschaftsminister Carlos Fávaro mitteilte, sei die Lage zwar angespannt, man verfüge jedoch über ein gutes Überwachungssystem. Zudem sei die Bevölkerung für das
Melden toter oder kranker Vögel sensibilisiert worden. Im Hinblick auf
die jüngsten Infektionen bei Säugetieren müsse man zwar laut Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf mögliche Veränderungen des Virus vorbereitet sein, das aktuelle Risiko, dass Menschen sich infizieren, sei jedoch als niedrig einzustufen.
22.02.2023: Hessen schreibt Jugendwettbewerb zum Tierschutz aus
Tierschutz fängt bereits in jungen Jahren an. Dieser Meinung ist auch
die Hessische Landesregierung und hat daher erstmals den
Jugendwettbewerb zum Tierschutz ausgerufen. Unter dem Motto
„Was Tierschutz für mich bedeutet – Für Tiere Begeistern!“ können
sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Bildern und
Berichten zu ihrer praktischen Arbeit in Tierheimen, einem
Tierschutzverein oder der Tierschutz AG einer Schule sowie Videos
und/oder Präsentationen für den Preis bewerben. Für drei
verschiedene Altersgruppen ist jeweils ein
eigener Wettbewerb
vorgesehen. Mit dem Preis sollen junge Menschen für den Tierschutz
sensibilisiert und ermuntert werden, so Umweltministerin Priska
Hinz. Neben einer Kunstausstellung im Hessischen
Umweltministerium ist zudem ein Tischkalender geplant, in dem die
schönsten zwölf Kunstwerke der jungen TeilnehmerInnen abgebildet
sind. Die Bewerbungen können bis zum 1. Juli 2023 eingereicht
werden. „Der Preis ist mit insgesamt 17.000 Euro dotiert und wird auf
alle Preisträgerinnen und Preisträger aufgeteilt“, erklärt die Ministerin
abschließend.
22.02.2023: BTK veröffentlicht Erläuterungen zum TAMG
Seit dem 28. Januar 2022 gilt das neue EU-Tierarzneimittelgesetz
(TAMG). Die neue Verordnung umfasst unter anderem Bestimmungen
zu Zulassung, Herstellung und Anwendung von Tierarzneimitteln. Zur
besseren Nachvollziehbarkeit und Verständlichkeit hat die
Bundestierärztekammer (BTK) in Zusammenarbeit mit der
Arbeitsgruppe Tierarzneimittel (AG TAM) der LAV
(Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz) Erläuterungen und
Auslegungshinweise erarbeitet. Die BTK weist darauf hin, dass eine
Überwachungsbehörde in begründeten Einzelfällen eine andere
Rechtsauffassung vertreten kann. Rechtlich
verbindlich ist allein der
Rechtstext. Um die „Änderung des TAMGs zur Erhebung von
Antibiotika-Anwendungsdaten" geht es auch in dem gleichnamigen
Webinar für TierärztInnen, das Elanco am heutigen Mittwoch
(22.02.2023) von 19:30 bis 21:00 Uhr veranstaltet. Dr. Ilka Emmerich
(VETIDATA, Universität Leipzig) erklärt, welche Konsequenzen sich
daraus für die praktizierenden TierärztInnen ergeben, die antibiotisch
wirksame Arzneimittel an Rindern, Schweinen, Hühnern und Puten
anwenden oder für diese abgeben oder verschreiben. Die Teilnahme
ist kostenlos, das Webinar wird aufgezeichnet. Die Teilnehmerzahl ist
auf 1.000 begrenzt.