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News

FLI lädt zur Weiterbildungsveranstaltung ein

29. April 2024

Der Förderverein des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, lädt Interessierte am 28. Mai 2024 zur nächsten Weiterbildungsveranstaltung im Rahmen der 33. ordentlichen Mitgliederversammlung ein. Unter dem Motto „Biodiversität in Umwelt und Stall: Lösungswege für neue Herausforderungen gefragt“ werden sechs Referent:innen über ihre aktuelle Arbeit in ihren jeweiligen FLI-Instituten berichten. Zudem werden Nachwuchswissenschaftler:innen für ihre am FLI angefertigten akademischen Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Alle Mitglieder des Fördervereins sind zudem ab 14.30 Uhr eingeladen, an der 33. ordentlichen Mitgliederversammlung teilzunehmen.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Die Anerkennung der Fortbildung mit 3 Stunden als Pflichtfortbildung durch die Landestierärztekammer Mecklenburg-Vorpommern ist beantragt. Bei Interesse an der Veranstaltung melden Sie sich bitte per E-Mail an foerderverein@fli.de oder telefonisch unter 038351-71895.

FLI

Gestiegene Kosten drücken Pferdezucht

29. April 2024

Die aktuellen Zahlen der Zuchtstatistik 2023 legen einen Rückgang in der Pferdezucht dar. Leider konnte sich der positive Trend der vergangenen Jahre nicht fortsetzen. Die Hauptgründe sieht die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in der allgemein schwierigen und unsicheren Wirtschaftslage sowie in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die im November 2022 novelliert wurde. Wie Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des Bereichs Zucht der FN erklärt, machen sich die gestiegenen Kosten für die Pferdebesitzer:innen besonders bei den Bedeckungszahlen bemerkbar.

Im Vergleich zu 2022 nahm die Zahl der eingetragenen Zuchtstuten um rund 1.800 Tiere ab. Mit dem generellen Rückgang an Stuten einher geht auch ein Weniger an Bedeckungen. Bei den Reitpferden beträgt dieser Rückgang 13 Prozent: von 30.894 im Jahr 2022 auf 26.808 in 2023. Über alle Rassen hinweg beträgt der Rückgang 12 Prozent. Wurden 2022 noch rund 45.100 Bedeckungen gemeldet, rutschte die Zahl im letzten Jahr unter 40.000. Auch bei den eingetragenen Zuchthengsten ging die Zahl insgesamt zurück. Der allgemeine Abwärtstrend macht auch vor den Schweren Warmblütern und der Kaltblutzucht nicht Halt. Besonders betroffen vom Rückgang der Bedeckungen ist die Pony- und Kleinpferdezucht.

Noch bis zum 30. Juni 2024 bietet Vetion.de eine Online-Fortbildung mit dem Titel "Störungen beim neugeborenen Fohlen rechtzeitig erkennen und vermeiden" auf Tierhalter-Wissen.de an, die interessierten Pferdezüchter:innen und -halter:innen kostenlos zur Verfügung steht. Inhaltlich geht es um das gesunde Fohlen sowie das Erkennen von Geburtsstörungen und Neugeborenenerkrankungen und die Erstversorgung. Als Besonderheit gibt es interaktive Übungsaufgaben zum Wiederholen des Gelernten und Fact-Sheets (physiologische Daten und Gießener Früherkennungsschema) zum Ausdrucken. Außerdem steht Tierärztinnen und Tierärzten auf Myvetlearn.de eine 4-teilige Online-Fortbildung mit ATF-Anerkennung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung. Auch diese Kurse sind mit interaktiven Übungsaufgaben für mehr Spaß am Lernen ausgestattet.

FN

Zukunft der Weidetierhaltung in Gefahr

29. April 2024

Im Jahr 2013 hat der Naturschutzbund NABU den Tag des Wolfes ins Leben gerufen, der jedes Jahr am 30. April begangen wird. Diesen Tag haben die im Forum Weidetiere und Wolf organisierten Verbände der Weidetierhalter und Landnutzer zum Anlass genommen, die Bundesregierung erneut zum Handeln hinsichtlich der Wolfspolitik aufzufordern. Der aktuelle Stillstand gefährde die Weidehaltung im Land, so die Argumente des Forums. Von großer Bedeutung sei, die Sorgen und Nöte der Weidetierhalter:innen ernst zu nehmen.

„Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat im Oktober 2023 ein als rechtssicher angekündigtes Verfahren im Umgang mit Problemwölfen vorgestellt. Wie handwerklich schlecht die neu gefasste Abschussregelung ist, zeigt der Einspruch des Verwaltungsgerichts Oldenburg gegen den Schnellabschuss eines Wolfes in Niedersachsen. Damit gibt es auch in dieser Weidesaison keine rechtsichere Konfliktlösung. Auf Basis ihrer eigenen Aussagen aus dieser Pressekonferenz ist die Bundesumweltministerin Steffi Lemke in der Bringschuld“, kritisiert Helmut Dammann-Tamke, Präsident des Deutschen Jagdverbandes. Aus Sicht der Verbände müsste die Ampelkoalition die im Vertrag vereinbarten Maßnahmen dringend umsetzen, um die Wolfsbestände zu regulieren.

„Der günstige Erhaltungszustand des Wolfes ist längst erreicht, eine Reduzierung des Wolfsbestandes ist das Gebot der Stunde. Zudem muss die Bundesregierung ihre ablehnende Haltung gegen den Vorschlag der EU-Kommission zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention aufgeben. Wenn überschützte Wildtiere zum Problem werden, ist eine Regulierung für Akzeptanz und Naturschutz zwingend notwendig“, erklärt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, abschließend.

DBV

Zuverlässige ERU-Diagnose mit Hilfe von KI-Tool

26. April 2024

Die equine rezidivierende Uveitis (ERU), umgangssprachlich auch als Mondblindheit bezeichnet, ist eine der häufigsten Augenerkrankungen bei Pferden. Mittel- bis langfristig kann die entzündliche Erkrankung zur Erblindung des betroffenen Pferdes führen. In den meisten Fällen wird die ERU durch eine Leptospireninfektion im Auge ausgelöst. Um bleibende Schäden möglichst zu minimieren, ist eine korrekte und schnelle Diagnose unerlässlich.

Ein von Forscher:innen der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München entwickeltes Deep-Learning Tool kann die Erkrankung zuverlässig erkennen. Eine aktuelle Studie des Teams unter der Leitung von Prof. Anna May von der LMU-Pferdeklinik ergab, dass das durch Künstliche Intelligenz (KI) unterstützte Tool die Erkrankung auf Bildern zu 93 Prozent richtig beurteilte, während auf Pferde spezialisierte Tierärzt:innen lediglich 76% der gezeigten Bilder richtig interpretierten. „Bei dem Deep-Learning Tool lag die Wahrscheinlichkeit für eine korrekte Antwort bei 93 Prozent“, sagt May. „Die Unterschiede waren zwar statistisch nicht signifikant, aber sie zeigen dennoch, dass die KI eine ERU verlässlich erkennt und großes Potenzial hat, Tierärzte zu unterstützen.“ 

KI-Tool soll Tierärzt:innen nicht ersetzen, sondern unterstützen

Das Tool ist Web-App basiert und kann von jedem leicht bedient werden, lediglich die Benutzung eines Smartphones ist Voraussetzung für die Bedienung. „Es soll den Tierarzt nicht ersetzen, aber es kann eine gute Hilfe zur Diagnosefindung darstellen, besonders für weniger erfahrene Kolleginnen und Kollegen oder auch für die Besitzer in Regionen mit geringer Tierarztdichte“, betont May. Durch die frühzeitige Erkennung von ERU können betroffene Pferde schneller eine angemessene Behandlung erhalten, was entscheidend sein kann, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die betroffenen Augen zu retten.

LMU München

LTK Hessen ruft zum Erlass von Katzenschutz-Verordnung auf

26. April 2024

Mit Beginn des Frühjahrs kommt auch der Nachwuchs zahlreicher Katzen zur Welt. Leider beginnt mit den warmen Temperaturen auch die unkontrollierte Fortpflanzung der Straßenkatzen. Unkastrierte Freigängerkatzen sorgen für noch mehr Nachwuchs und damit einhergehendes Katzenleid. „Schon ein Katzenpärchen kann in wenigen Jahren Tausende Nachkommen zeugen. Dadurch wächst die Zahl der freilaufenden Katzen mit allen Folgen für die Tiere wie z. B. Krankheiten, Parasitenbefall und Verletzungen", erklärt Prof. Dr. Sabine Tacke, Präsidentin der Landestierärztekammer (LTK) Hessen.

Auch wenn es noch immer keine bundesweit einheitliche Regelung gibt, die Besitzer:innen von Freigängerkatzen zur Kastration ihres Vierbeiners verpflichtet, haben Städte und Gemeinden die Möglichkeit, eine entsprechende Katzenschutz-Verordnung zu erlassen. Die LTK Hessen ruft die Städte und Gemeinden in ihrem Bundesland auf, die noch keine Katzenschutz-Verordnung haben, entsprechende Vorgaben in Kraft zu setzen.

Auch für den Artenschutz ist es von großer Bedeutung, wenn die Katzenpopulationen begrenzt werden. Denn neben Mäusen fressen die Samtpfoten unter anderem auch Singvögel. Deren Populationen sind bereits durch den Rückgang der Fluginsekten bedroht. „Wenn freilaufende Katzen kastriert sind, dient dies dennoch dem Artenschutz und natürlich dem Tierschutz", so Prof. Tacke. Weiterhin sei es wichtig, die Tiere in der Tierarztpraxis mit einem Mikrochip kennzeichnen und registrieren zu lassen, damit sie, wenn sie vermisst und aufgefunden werden, eindeutig ihren Besitzern zugeordnet werden können.

LTK Hessen

Tierschutznovelle: Anbindehaltung soll gegenüber Entwurf deutlich abgeschwächt werden

26. April 2024

Nach aktuellen Informationen von Top Agrar plant das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) offenbar, die Übergangsfrist für die ganzjährige Anbindehaltung zu verlängern. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten kritisiert diese Pläne scharf, zumal dies den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag widersprechen würde, und weist darauf hin, dass der ohnehin schwache Entwurf der Tierschutzgesetzesnovelle damit weiter verwässert würde.

„Nachdem das Bundeslandwirtschaftsministerium in einem ersten Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes die ganzjährige Anbindehaltung nach fünf Jahren verbieten wollte, ist nun aus dem Ministerium durchgesickert, dass das Verbot erst nach zehn Jahren kommen soll! Zudem war geplant, dass die Anbindehaltung nach den fünf Jahren nur noch unter bestimmten Bedingungen möglich sein sollte – den Tieren sollte im Sommer zumindest Zugang zur Weide gewährt werden und in der restlichen Zeit zweimal die Woche Auslauf. Auch das ist an sich schon nicht tragbar für die Tiere“, bemängelt Vier Pfoten. Wie Top Agrar berichtet, sei offenbar auch die Weitergabe der Anbindehaltung an die/den Nachfolger:in erlaubt.

„Das heißt also: Die bereits heute klar tierschutzwidrige Anbindehaltung wird immer weitergehen. Wir sind fassungslos angesichts dieser Verschlechterung, die auch dem Koalitionsvertrag widerspricht. Der sieht nämlich ein Ende jeglicher Anbindehaltung nach zehn Jahren vor. Wir fordern von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: Für Tierleid darf es keine Ausnahmen geben! Die Anbindehaltung von Rindern muss endlich der Vergangenheit angehören“, lautet die unmissverständliche Forerung der Tierschützer:innen.

Vier Pfoten

Ameisensäure im Tränkwasser reduziert Salmonellendruck

26. April 2024

Laut einer Studie spanischer Forscher:innen kann die Zugabe von Ameisensäure zum Trinkwasser fünf Tage vor der Schlachtung den Anteil der Salmonellen-­ausscheidenden Schweine und die Salmonellenbelastung in den Gedärmen verringern. Damit würde auch das Risiko einer Kontamination von Schlachtkörpern und Maschinen in Schlachthöfen reduziert werden, denn Salmonellen im Schweinekot sind eine der Hauptquellen für Verunreinigungen.

Für die Untersuchung haben die Wissenschaftler:innen Mastschweine dreier Salmonellen-positiver Betriebe jeweils in 2 Gruppen eingeteilt: die eine Gruppe erhielt fünf Tage vor der Schlachtung Tränkwasser, dem 30 %ige Ameisensäure zugesetzt war. Die anderen Schweine dienten als Kontrollgruppe. Im Schlachthof wurden dann jeweils von 80 Tieren je Betrieb Proben aus dem Darminhalt entnommen, die anschließend in einem Labor analysiert wurden.

Die Ergebnisse dieser Versuche zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Salmo­­nellen bei der Schlachtung ausgeschieden werden, für die Kontrollschweine fast 6x höher war, als für die Versuchstiere. Um das Thema zu vertiefen, sind weitere Studien mit unterschiedlichen Behandlungsprotokollen erforderlich. Diese sollten sich auf die Reduzierung der Behandlungszeit und Produktdosis sowie der Minimierung der mit dieser Strategie verbundenen Kosten konzentrieren.

SUS

Europäische Partnerschaft für mehr Tiergesundheit

25. April 2024

Die Anfang des Jahres 2024 ins Leben gerufene Europäische Partnerschaft für Tiergesundheit und Tierwohl (The European Partnership on Animal Health and Welfare, kurz EUP AH&W) hat eine bessere Bekämpfung von Infektionskrankheiten bei Tieren sowie mehr Tierwohl zum Ziel. Das Projekt soll innovative Forschungsprojekte fördern und die Zusammenarbeit zwischen relevanten Akteuren erleichtern. Beteiligt sind in den zunächst sieben Jahren 56 Forschungseinrichtungen und 30 Förderorganisationen aus 24 EU- und Nicht-EU-Ländern. Eine der beteiligten Institutionen ist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). „Diese Partnerschaft ist wichtig für das Wohlergehen der Tiere – und das der Menschen“, sagt BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. „Denn wer Tiere vor Krankheitserregern schützt, schützt damit auch uns Menschen.“

Das BfR leitet in der Partnerschaft das Arbeitspaket „Communication, Exploitation, Education and Dissemination“. Es zielt darauf ab, Maßnahmen für die Kommunikation, Verwertung, Schulung und Verbreitung der Forschungsergebnisse zu entwickeln und umzusetzen. Ergänzend zur Stärkung der internen Kommunikation zwischen den EUP AH&W-Mitgliedern sollen Kontakte zu einer Vielzahl weiterer relevanter Akteure und Interessengruppen aufgebaut werden. Dies soll dazu beitragen, dass die Ergebnisse der Aktivitäten von EUP AH&W über die Grenzen der Partnerschaft hinaus genutzt werden und die europäische Zusammenarbeit beim Erreichen wissenschaftlicher Exzellenz in den verwandten Bereichen gestärkt wird. Zudem ist das BfR von Beginn an als Forschungspartner aktiv beteiligt, um neue Verfahren zur Bekämpfung infektiöser Risiken zu entwickeln.

Die EUP AH&W verfolgt eine strategische Forschungs- und Innovationsagenda. Zu den Themen zählen Infektionskrankheiten von Land- und Wassertieren sowie gesundheitliche Risiken durch Zoonosen wie Vogelgrippe. Weitere Schwerpunkte liegen auf dem Einsatz von antimikrobiellen Mitteln und der Gewährleistung des Tierwohls in jeder Lebensphase. Für das Gesamtprojekt stehen 360 Millionen Euro zur Verfügung, jeweils zur Hälfte von der EU (Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe) und den Partnereinrichtungen finanziert.

BfR

Deutschland unterstützt Auswilderung von Przewalski-Pferden

25. April 2024

Dank einer deutsch-tschechischen Kooperation sollen Anfang Juni 2024 acht Przewalski-Pferde (Equus ferus przewalskii) im staatlichen Naturschutzgebiet Altyn Dala (Goldene Steppe) in Kasachstan ausgewildert werden. Die asiatischen Wildpferde sind äußerst selten und galten zwischenzeitlich sogar schon als nahezu ausgestorben. Durch langjährige gezielte Zucht der letzten noch existierenden Wildpferde ist der Bestand weltweit wieder auf rund 2.400 Tiere in Zoos und Zuchtstationen angewachsen. Im Jahr 1992 wurden die ersten Wildpferde in ihrer Heimat, der mongolischen Steppe, erfolgreich ausgewildert.

Die acht Przewalski-Pferde, die im Juni ausgewildert werden sollen, stammen zu einer Hälfte aus Tschechien, die anderen vier Tiere wurden in Deutschland aufgezogen. Der Tierpark Berlin engagiert sich seit Mitte der 1980er Jahre bei der Rückführung von Pferden in die Natur. Bislang wurden 16 im Tierpark geborene Pferde bereits Projekten in China und der Mongolei zur Verfügung gestellt. Miroslav Bobek, Direktor des Prager Zoos, sorgt sich etwas um die Sicherheit und Gesundheit der Tiere während des riskanten Transports. Für den Flug müssen die Pferde von einem Tierarzt betäubt werden. Nach Zwischenstopps in Istanbul und Baku sollen die Tiere dann zu einem alten und teils maroden Flughafen im kasachischen Arqalyq geflogen werden. Von dort geht es auf unbefestigten Straßen durch die Steppe. „Wir glauben, dass dies die günstigste Gegend für die Wiederansiedlung dieser großen Huftiere ist“, erklärt Bobek. Dabei gehe es nicht nur um die Vegetation, sondern etwa auch um das Vorkommen von Parasiten wie beispielsweise Zecken.

Schweizerbauer

Schweiz warnt vor “Zeckenerkrankungen”

25. April 2024

Auch in der Schweiz hat die Zahl der Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), übertragen durch Zecken, im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Von Jahresbeginn bis April 2024 wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) bereits 27 FSME-Fälle gemeldet. Seit nunmehr fünf Jahren ist eine steigende Inzidenz von FSME zu beobachtet, so das BAG. Da das FSME-Virus eine Hirnhautentzündung verursachen kann, rät das Bundesamt dringend zu einer Impfung bereits ab einem Alter von sechs Jahren. In die Empfehlung spielt auch die Tatsache hinein, dass der Klimawandel und die damit einhergehenden milden Winter zu einer Ausweitung der Zeckenaktivitäten geführt haben. In der Schweiz gelten inzwischen das gesamte Mittelland, die Voralpenregion und das Tessin als Risikogebiete für Zeckenbisse mit "FSME-Potential".

Grundsätzlich gehen die Schweizer Expert:innen davon aus, dass die Fallzahlen von Krankheiten nach Zeckenbissen weiterhin hoch bleiben. Auch wenn die Zahl der Borreliose-Erkrankungen (auch Lyme-Krankheit genannt) im Vergleich mit 2023 bislang leicht geringer ausfällt. Bis Ende März 2024 waren dem BAG knapp 490 Fälle gemeldet worden, im Vorjahr waren es 535. Die Borreliose geht auf ein Bakterium zurück, das in der Mehrzahl der Fälle zu grippeähnlichen Symptomen führt. Es kann unter anderem aber auch zu Lähmungen oder Herzbeschwerden führen. Im Gegensatz zu FSME sind Borreliose-Fälle nicht meldepflichtig, das bedeutet, die tatsächliche Fallzahl wird weitaus höher liegt.

Krankheitserreger in nahezu jeder Zecke nachweisbar

Laut einer aktuellen Studie der Universität Zürich (UZH) konnten in fast jeder untersuchten Zecke Viren oder Bakterien gefunden werden, darunter auch das erst vor wenigen Jahren entdeckte Alongshan-Virus (ALS). ALS wurde erstmals im Jahr 2017 in China entdeckt. Das Virus wird mit Fieber, Kopfschmerzen sowie heftigeren Symptomen verbunden. Gegen das ASL-Virus gibt es keine Impfung „Fast jede Zecke kann einen also potenziell krank machen“, sagte der an der Studie beteiligte Virologe Cornel Fraefel von der Universität Zürich (UZH) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. „In vielen Zecken haben wir mehrere Krankheitserreger gleichzeitig gefunden.“ 77,2 Prozent der untersuchten Zecken wurden positiv auf mindestens einen nicht-viralen Krankheitserreger getestet. Bei den in Stadtgebieten gesammelten Zecken waren es sogar 83,9 Prozent.

Das BAG weist zudem darauf hin, dass durch Zecken übertragene Krankheiten das ganze Jahr über auftreten können. Auch anhaltende Trockenheiten oder eine lange Frostperiode können den Spinnentieren nichts anhaben.

Schweizerbauer

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