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News

Fälle von Lumpy Skin Disease in Italien und Frankreich

1. Juli 2025

In Italien ist Ende Juni 2025 erstmals die Lumpy Skin Disease (LSD) nachgewiesen worden. Betroffen von der sogenannten Hautknotenkrankheit sind Rinder auf Sardinien und in der Lombardei. Aber auch das Département Savoie in Frankreich meldete am 30.6.2025 einen Ausbruch. Entsprechende Sperrzonen und Exportbeschränkungen wurden eingerichtet, um eine weitere Ausbreitung der hochansteckenden, anzeigepflichtigen Tierseuche zu verhindern.

Die Lumpy-Skin-Krankheit wird durch ein Capripoxvirus ausgelöst. Dies ist für Menschen ungefährlich, verursacht jedoch schmerzhafte Hautknoten (0,5–5 cm), geschwollene Lymphknoten, Appetitlosigkeit, Fieber und ein Rückgang der Milchleistung bei Rindern. Betroffene Tiere werden getötet und es gelten strikte Handels- und Transportverbote für Rinder und tierische Produkte. Nutztierhalter in Norditalien, Österreich und der Schweiz werden zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Im Verdachtsfall müssen die zuständigen Veterinärbehörden umgehend informiert werden.

Zudem sollten die Biosicherheitsmaßnahmen unbedingt strikt eingehalten werden. Da die Ansteckung hauptsächlich durch Stechmücken, Fliegen, Zecken und Gnitzen, kleine Stechmücken der Gattung Culicoides erfolgt, sollten die Tiere durch Repellentien geschützt und Brutstätten trockengelegt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass das Virus durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen wird.

News Südtirol

Resistenzgene in Nutztierkot legen geografische Verteilung dar

1. Juli 2025

Weltweit werden über 70 Prozent aller verfügbaren Antibiotika an Schweine, Rinder und Geflügel verabreicht. Da sich immer mehr Resistenzen gegen die antibiotischen Wirkstoffe ausbilden, haben Forschende der Northwest A&F University in Xianyang (China) den Kot von Nutztieren aus 26 Ländern analysiert. Neben annähernd 2.300 Subtypen von Genen, die Krankheitserreger unempfindlich gegenüber Antibiotika machen, fanden die Wissenschaftler:innen in den Proben auch 3.166 Gen-Subtypen, die möglicherweise zu Antibiotikaresistenzen führen könnten.

Die Forschenden um Bintao Li und Lan Jiang sehen in dem Kot von Nutztieren einen wichtigen Überträger von Antibiotikaresistenz-Genen. Mit Hilfe von maschinellem Lernen konnte das Team belegen, dass in Asien die größte Vielfalt an Resistenzgenen in Schweinen vorherrscht, während in Nordamerika am meisten solcher Gene in Rindern zu finden waren (160 Gene, 1,3 pro Zelle) und in Europa die höchste Anzahl an Resistenzgenen in Hühnerkot nachgewiesen werden konnte.

Aus den zusammengetragenen Daten leitete das Team ab, wo künftig das Risiko für Antibiotikaresistenzen am größten sein wird. Im Hinblick auf Hühner prognostizieren sie die höchsten Risikowerte für Afrika und die niedrigsten für Europa. Die Resistenz-Risiken bei Schweinen waren in Europa und Asien höher als in Gesamt-Amerika.

„Erfreulicherweise konnten wir positive Effekte der Einschränkung des Antibiotikaeinsatzes in der Landwirtschaft auf die Eindämmung von Antibiotikaresistenzen beobachten", schreiben die Forschenden. Bei Schweinen in China sei die Menge von Resistenzgenen seit 2014 zurückgegangen, wahrscheinlich wegen Vorschriften zur Einschränkung des wachstumsfördernden Einsatzes von Antibiotika. Ebenso nahmen Menge und Diversität der Resistenzgene in US-amerikanischem Schweinekot zwischen 2016 und 2018 rapide ab.

Die Studienautor:innen empfehlen, den Dung von Nutztieren als alternative 'Wachposten-Umgebung' zu Abwasser zu nutzen, um frühzeitig vor der Verbreitung von Antibiotikaresistenz-Genen und der Verschlechterung des öffentlichen Gesundheitssystems zu warnen.

Mehr Informationen zu Antibiotika-Resistenzen bei Nutztieren und wie der Einsatz von Antibitika bei Nutztieren zur Verringerung der Resistenzen minimiert werden kann, gibt es auf der Lernplattform VetMAB.de.

NTV

Klimawandel hat negativen Einfluss auf Fruchtbarkeit von Rindern

30. Juni 2025

In den kommenden Tagen wird eine ungewöhnliche Hitzewelle Deutschland erfassen, die örtliche Temperaturen von 38 Grad Celsius und mehr mitbringen wird. Bei Menschen kann diese enorme Hitze zu gesundheitlichen Probleme führen. Aber diese Temperaturen haben auch Auswirkungen auf Tiere. So haben Forschende der Veterinärmedizinischen Universität Wien mit ihrer Studie belegen können, dass Kühe auf solche Hitzeperiode besonders sensibel reagieren. Ihre Datenanalyse hat gezeigt, dass die Trächtigkeitsrate bei Kühen wegen der zunehmenden Zahl an Hitzetagen um 10 bis 20 Prozent zurückgeht.

Die Wiener Wissenschaftler:innen haben Proben der Eileiterflüssigkeit von Rindern im Labor Hitzestress ausgesetzt. Das Ergebnis hat gezeigt, dass hohe Temperaturen sowohl die Eileiterumgebung als auch die Embryo-Entwicklung beeinträchtigen. „Das Problem ist, dass die hohe Körpertemperatur direkte Beschädigungen beim Embryo verursachen kann und auch die Eileiterumgebung verändert“, erklärt Viteszlav Havlicek, wissenschaftlicher Leiter der Studie. Sein Team konnte zeigen, dass Eizellen schlechterer Qualität nicht mehr befruchtet werden und Embryonen zum Teil nach der Befruchtung wieder absterben.

Hitzestress tritt wegen der wärmeren Sommertemperaturen in ganz Deutschland vermehrt auf. Der beginnt schon bei Temperaturen ab 22 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von über 70 Prozent. Neben der reduzierten Fruchtbarkeit nimmt bei Hitzestress auch die Milchleistung laktierender Kühe, da die Tiere bei hohen Temperaturen 10 bis 25 Prozent weniger fressen. „Wenn die Tiere weniger fressen, haben sie weniger Energie und andere Stoffe für die Milchproduktion zur Verfügung“, erklärt Havlicek.

Landwirt:innen sollten daher vermehrt Abkühlungsmechanismen wie Ventilatoren, Sprinkleranlagen oder Nebelduschen investieren, raten die Expert:innen. Auch bei der Weidehaltung sollten den Tieren beschattete Flächen zur Verfügung gestellt werden. Dies gilt natürlich für alle Weidetiere, nicht nur für Kühe. Als nächsten Schritt sollen präventive Maßnahmen gegen Hitzestress entwickelt werden, um die Fruchtbarkeit der Tiere stabil zu halten. Dazu zählen etwa Probiotika oder andere Immunsystem-stärkende Substanzen.

An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass Tiere auf gar keinen Fall, auch nicht für wenige Minuten im Auto gelassen werden dürfen. Es besteht die akute Gefahr eines Hitzschlags. Zudem ist darauf zu achten, dass Tieren in Käfigen, Gehegen oder Zwingern stets Schatten und ausreichend frisches Wasser zur Vergfügung steht. Spaziergänge sollten kurz gehalten und in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden erfolgen.

Agrarheute

Biosicherheitsmaßnahmen werden in kleinen Tierhaltungen häufiger vernachlässigt

30. Juni 2025

Verschiedene Erhaltungszuchtprogramme in Deutschland sollen helfen, gefährdete Nutztierrassen zu erhalten. Denn annähernd 70 Prozent bzw. 58 der insgesamt 81 einheimischen Nutztierrassen gelten inzwischen als gefährdet. In überwiegend kleineren Hobbyhaltungen werden die seltenen Rassen gezüchtet. Auf Grund der üblichen Freihaltung der Tiere besteht jedoch ein größeres Risiko, dass aktuell grassierende Tierseuchen, wie unter anderem die Afrikanischen Schweinepest (ASP), durch Wildtiere in die Bestände eingetragen werden.

Zur Seuchenprävention ist die strikte Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen unerlässlich. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Eintrag und die Verbreitung von Tierseuchen und -krankheiten zu vermeiden. Leider unterschätzen Hobbyhalter:innen nicht selten dieses Risiko und setzen die Biosicherheitsmaßnahmen nicht konsequent genug um.

Um die Hobbyhalter:innen entsprechend aufzuklären, könnten Tierärzt:innen sowie neutrale Fachberater:innen die klassischen landwirtschaftlichen Informationskanäle ergänzen. So sieht es zumindest der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS). In einigen Bundesländern, wie beispielsweise Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg, werde die Biosicherheitsberatung so gefördert, dass für die Landwirte bzw. Tierhalter kein finanzieller Aufwand entsteht, so der BRS.

So soll die Forderung nach einer bundesweiten Informationskampagne zum Thema Biosicherheit auf der nächsten Agrarministerkonferenz  vorgebracht werden. Der BRS betrachtet die Tierseuchenprävention als ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Daher müssten auch die anderen Bundesländer den Weg der Förderung gehen.

Tierärzt:innen können sich mit einer 9-teiligen Online-Fortbildungsreihe zum Thema Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de weiterbilden. In allgemeinen und tierartspezifischen Kursen wird fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen zu verschiedenen Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd, Neuweltkameliden und kleine Wiederkäuer) vermittelt. 

BRS

Dr. Siegfried Moder bleibt Präsident der FVE

30. Juni 2025

Dr. Siegfried Moder, Präsident des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt), ist von den Mitgliedsorganisationen der Federation of Veterinarians of Europe (FVE) in seinem Amt bestätigt worden. Moder wird somit für weitere zwei Jahre die FVE als Präsident leiten. Mit Mette Uldahl, Piotr Kwieciński, Jane Clark und Massenzio Fornasier ist auch das Vizepräsidenten-Team wiedergewählt worden.

„Ich freue mich sehr, dass mir die 41 FVE-Mitgliedsorganisationen einstimmig das Vertrauen geschenkt haben und ich weiterhin meinen Beitrag leisten kann, um die Rahmenbedingungen für unseren tollen Tierarztberuf zu verbessern. Mir liegen Tiergesundheit und Tierschutz sehr am Herzen. Mit einer starken Tierärzteschaft ist das am besten zu erreichen“, erklärt Moder nach seiner Wiederwahl.

Neben der Bekämpfung des Tierärztemangels, insbesondere durch den Abbau unnötiger Bürokratie sowie die Förderung und Beteiligung des beruflichen Nachwuchses, werden auch die Verbesserung der Praxistauglichkeit tierarzneimittelrechtlicher Regelungen und die europaweit einheitliche Verankerung tierärztlicher Tiergesundheitsbesuche weiter zu den dringendsten Anliegen in Moders nächster Amtszeit gehören.

Beim FVE-Treffen in Leuven wurde auch die englische Version des Tierärzte Atlas Deutschland den anwesenden Kollegen/innen aus den 41 Mitgliedsorganisationen aus ganz Europa vorgestellt. Das Projekt des Dessauer Zukunftskreis, das die aktuellen Branchendaten der deutschen Vet-Branche zusammenfasst, wurde u.a. von Hardenberg Consulting und Vetion.de realisiert.

bpt

USDA will zügig H5N1-Impfplan vorlegen

27. Juni 2025

In den USA hat die aviäre Influenza vom Typ H5N1 für verheerende Verluste gesorgt. Seit 2022 mussten mehr 175 Millionen Tiere gekeult werden. Allein in den ersten Monaten des laufenden Jahres sind rund 20 Millionen Vögel an einer Infektion mit dem Virus gestorben oder mussten getötet werden, darunter mehr als 18 Millionen Legehennen. Die Auswirkungen sind enorm, denn neben den drastisch gestiegenen Eierpreisen und Versorgungsengpässen im Lebensmitteleinzelhandel haben betroffene Betriebe mehr als 1 Mrd. US-Dollar an Entschädigungszahlungen erhalten.

Um die Zahl der Ausbrüche zu verringern und vor allem Tötungen ganzer Geflügelbestände zu vermeiden, plant das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) erstmals eine Impfstrategie für Geflügel. Der Impfplan, der schon im Juli 2025 vorgelegt werden soll, birgt allerdings Export- und Handelsrisiken. Denn Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) müssen ihre Geflügelbestände als frei von Geflügelpest nachweisen, um ihre Produkte exportieren zu können. Impfungen würden diese Anforderungen infrage stellen. 

Aktuell stimmt das USDA den Impfplan mit Industrie und Bundesstaaten ab. Dieser soll auch auf internationale Akzeptanz von Seiten der Handelspartnern geprüft werden. Halter:innen von Legehennen und Puten unterstützen bzw. fordern Impfungen. In Europa rücken HPAI-Impfstoffe ebenfalls in den Fokus. Testimpfungen finden aktuell in Frankreich und den Niederlanden statt.

Topagrar

ASP-Viren in NRW unterscheiden sich von anderen „deutschen“ Varianten

27. Juni 2025

In Nordrhein-Westfalen ist erstmals die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen nachgewiesen worden. Bislang konnte das Virus bei acht verendeten Wildschweinen festgestellt werden. Alle Tiere scheinen zu einer Rotte gehört zu haben, da die Kadaver im nahen Umfeld der bisher tot aufgefundenen fünf Tiere gefunden wurden.

Nach Informationen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) unterscheiden sich die Viren aus dem aktuellen Fundort signifikant von bisher bekannten westdeutschen Fällen sowie von den Varianten aus den östlichen Bundesländern, in denen die ASP aufgetreten ist. Die komplette Genomsequenz, die das Institut mit Hilfe von virologischen Untersuchungen von Blut- und Gewebeproben ermitteln konnte, stimmt demnach mit ASP-Viren aus der italienischen Region Kalabrien überein. Spezielle Veränderungen zeichnen sowohl die italienischen als auch die in NRW gefundenen Varianten aus.

FLI

Ministerium NRW

Online-Katzenzüchtertag von Laboklin

26. Juni 2025

Zum bereits vierten Mal richtet Laboklin auch in diesem Jahr den Online-Katzenzüchtertag aus. Am 12. Juli 2025 können sich die Teilnehmenden auf ein abwechslungsreiches Programm freuen, das sich ausschließlich um das beliebteste Haustier in Deutschland dreht.

Im Vortragsprogramm befassen sich die Referierenden mit Themen wie der korrekten Fütterung von Katzen, der Genetik hinter der Farbenpracht oder der Schilddrüsenüberfunktion. Dr. Angelika Drensler wird zudem über Zahnerkrankungen der Katze und glücklich machende Düfte referieren.

Zwei Wahl-Seminare am Nachmittag runden den Tag ab. Prof. Sandra Goehricke-Pesch wird in Seminar 1 näher auf die Betreuung der Zuchtkatze eingehen, während Dr. Drensler sich zeitgleich mit der Diagnostik und Therapie von Resorptiven Läsionen (FORL) befassen wird.

Die Teilnehmenden können den Vorträgen live am Bildschirm folgen, haben aber auch die Möglichkeit, bis zum 23. August 2025 die Aufzeichnung anzuschauen.

Laboklin

TPM-Vorstand wiedergewählt

26. Juni 2025

Bereits am 23. Mai 2025 ist der aktuelle Vorstand des Bundesverbandes Tiermedizinisches Praxismanagement (TPM) im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung mit einer eindeutiger Mehrheit im Amt bestätigt worden.

Der neue und alte Vorstand setzt sich zusammen aus der 1. Vorsitzenden Kathrin Siemer, der 2. Vorsitzenden Mara Muthesius, Schriftführerin Lena Alexa Dahmen und Kassenwart Dr. Wolfgang Matzner. Beisitzerin wird Doreen Meyer übernimmt den Beisitz von Ruth Buddenborg, die auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausscheidet. Buddenborg wird künftig jedoch bei einzelnen Projekten mit ihrer Expertise weiterhin zur Verfügung stehen.

„Ich freue mich sehr über das Vertrauen der Mitglieder und die Möglichkeit, gemeinsam mit einem erfahrenen und engagierten Team die Entwicklung unseres Berufsbildes weiter voranzubringen“, erklärte Kathrin Siemer nach ihrer Wiederwahl, die das Vertrauen in den eingeschlagenen Kurs des Verbandes stärkt.

In den nächsten Monaten wird sich der Vorstand um die fachliche Weiterentwicklung, die politischen Positionierung des Praxismanagements in der Tiermedizin und die Stärkung der Community innerhalb der Branche kümmern.

Bundesverband TPM

WNV-Impfung schützt Pferde vor schweren Verläufen

26. Juni 2025

Mit den heißen Monaten steigt auch die Aktivität von Mücken. Die Stechinsekten sind nicht nur lästig, sondern können auch verschiedene Krankheitserreger übertragen, unter anderem das West-Nil-Virus (WNV) auf Vögel, Pferde und Menschen. WNV ist erstmals im Jahr 2018 in Deutschland bei Vögeln und Pferden nachgewiesen worden. Das Virus hat sich bis zum vergangenen Jahr nur mäßig ausgebreitet, aber seit 2024 ist ein deutlichen Anstieg der Nachweise bei Pferden zu beobachten. Wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) berichtet, kommt es bei 8-10 Prozent der infizierten Pferde es zu schweren neurologischen Erkrankungen, die zum Teil auch tödlich enden.

Nach Informationen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) ist die Impfung der beste Schutz gegen einen schweren Verlauf. Die Kommission empfiehlt besonders in den ostdeutschen Bundesländern und der gesamten norddeutschen Tiefebene die Impfung, auch wenn die Pferde sich nur vorübergehend in diesen Regionen aufhalten. Da sich WNV weiter ausbreitet, ist mittelfristig eine flächendeckende Impfung anzustreben. Ein ausreichender Impfschutz sollte möglichst mit Beginn der Mückensaison aufgebaut sein. Eine Grundimmunisierung, die aus zwei Impfungen im Abstand von 4 bis 6 bzw. 3 bis 5 Wochen besteht, kann aber auch jetzt noch erfolgen. Wiederholungsimpfungen sind im jährlichen Abstand durchzuführen.

Um die Pferde noch besser zu schützen, sollten im Sommer und Frühherbst dringend weitere Maßnahmen zur Insektenabwehr ergriffen werden. Dazu gehören Insektenschutzdecken und -mützen sowie mückenabweisende Sprays. Zudem sollten offene, länger stehende Wasserreservoire in der Umgebung des Stalls, die als Brutstätten für die Mücken dienen können, nach Möglichkeit vermieden und Tränkebehältnisse regelmäßig geleert und gereinigt werden.

Vetion.de hat sich mit Dr. Jörgen Köhlbrandt über WNV und die Impfung gegen diese virale Erkrankung ausgetauscht. Das Interview kann auf Tierhalter-Wissen.de angehört werden.  

BfT