Menü ≡

Vernetzungsplattform Haustier-Info-Ukraine von Tiermedizinstudentin gestartet

11.03.2022

Den geflüchteten Menschen aus der Ukraine und ihren Haustieren schlägt in Deutschland eine Welle der Hilfsbereitschaft entgegen, auch in der Tierärzteschaft. Hilfe ist akut nötig, deshalb braucht es kreative Köpfe, die unkompliziert Informationen in der Landessprache bereitstellen und Angebote bündeln. Die Online-Plattform Haustier-Info-Ukraine.de entstand aus diesem Gedanken heraus.

Tabitha Stephani Haustiere-Info-Ukraine.de
Tabitha Stephani hat die Website Haustier-Info-Ukraine.de gebaut

Eine Initiatorin ist Sofiia Merkureva, Tiermedizinstudentin im 11. Semester an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Gebaut wurde die Website von der 27-jährigen Tabitha Stephani: “Die Website entstand ganz schnell learning-by-doing und mit der Hilfe meines Freundes, der selbst Ukrainer ist. Sofiia bat mich um Hilfe für die Idee, sie hat die fachlichen Informationen zusammengetragen und stand in engem Kontakt mit dem Veterinäramt in Hannover. Wir haben in einer Telegram-Gruppe mitgelesen, in der viele Infos für flüchtende Menschen mit Tieren aus der Ukraine geteilt wurden und wollten das besser organisieren.”

Sofiia Merkureva Haustiere-Info-Ukraine.de
Tiermedizinstudentin Sofiia Merkureva trug die fachlichen Informationen zusammen

Alle Infos auf der schlichten und damit sehr übersichtlichen Website sind in Deutsch, Englisch, Russisch und Ukrainisch verfügbar. Die Übersetzung sei ganz schnell gegangen – unter anderem mit der Hilfe einer hilfsbereiten Ukrainerin aus einer der Chat-Gruppen, die alle gebrauchten Sprachen spricht. Seit nun genau einer Woche ist die Website online, auf der Informationen zur Einreise mit Haustieren in die EU/Deutschland geteilt werden, außerdem weitere Links, wie man helfen kann, Schaubilder zur Tollwutimpfung, eine Unterkunftsbörse u.v.m. Kernstück ist eine offene Liste für TierärztInnen, die kostenlose Sprechstunden für die Geflüchteten anbieten können und eine solche für DolmetscherInnen für die Sprechstunden.

Das Matching zwischen diesen beiden Gruppen ebenso wie für die Unterkunftsgesuche und -angebote erledigen die engagierten Freundinnen mit weiteren Helfenden händisch. “Freiwillige, die in dem Projekt helfen wollen, kommen sehr viele”, sagt Tabitha. Die Website soll deutschlandweit nützlich sein und so tragen sie parallel zu dem Einträgen aus den Anmeldeformularen proaktiv laufend alle Infos, die sie aus Social Media-Gruppen und dem Netzwerk bekommen, zum Beispiel zu Tierarztpraxen, die pro bono helfen, ein. Die beiden Initiatorinnen freuen sich, wenn die Website noch bekannter wird.

Sophia Neukirchner, Fotos: privat

Vetion.de findet: Bedarf erkannt und super umgesetzt! Das Projekt kann auch TierärztInnen, die helfen wollen, aber nicht wissen, wo sie sich melden können oder keine passenden Sprachkenntnisse haben, helfen. Danke euch! Spread the world!

Weitere Links zu Hilfsmöglichkeiten für Menschen und Tiere in der Ukraine und auf der Flucht finden Sie in unserem Fokusthema

Außerdem interessant:

Interview mit Berlins Landestierschutzbeauftragter Dr. Kathrin Herrmann dazu, wie TierärztInnen und Helfende sich nun im Umgang mit Tieren aus der Ukraine verhalten sollen

Eine von einer Tierärztin gegründete Initiative namens “IRINA” unterstützt ukrainische Geflüchtete mit Tieren am Berliner Hauptbahnhof