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News

Hunde am Arbeitsplatz haben positiven Einfluss

1. Juni 2023

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Hunde einen positiven Einfluss auf  das Wohlergehen ihrer Halter:innen haben. Gerade während der Coronapandemie und dem damit verbundenen Homeoffice, wurden die Vierbeiner zum ständigen Begleiter. Die Pandemie hat auch dafür gesorgt, dass sich viele Menschen kurzfristig dazu entschlossen haben, sich ein Haustier anzuschaffen. Das Arbeitsleben hat sich nun wieder überwiegend ins Büro verlagert, und leider mussten zahlreiche unüberlegt angeschaffte Hunde ihr neues Zuhause wieder verlassen, weil sie ihre Besitzer:innen nicht an ihren Arbeitsplatz begleiten durften.

Das nimmt  die Tierschutzorganisation TASSO e.V. zum Anlass, an die Arbeitgeber:innen zu appellieren, Hunde im Büro zuzulassen. Denn auch im Büro und für das Betriebsklima seien die Vorteile nicht von der Hand zu weisen, heißt es bei TASSO: Die Gesellschaft der Hunde wirke beruhigend, die Mitarbeitenden sprechen mehr miteinander und auch auf die Entspannung der Tierhalter:innen sowie der Kolleg:innen hätten die tierischen Begleiter einen positiven Einfluss. Ach trügen die mittäglichen Spaziergänge mit dem Vierbeiner dazu bei, den Kopf frei zu bekommen und Energie zu tanken.

Wichtig sei jedoch, dass einige Grundregeln beachtet werden. So sollte der Arbeitsplatz hundetauglich sowie nicht zu laut und unruhig sein. Zudem sollten alle Kolleg:innen mit der Lösung einverstanden sein. Das Wichtigste, was es bei der Mitnahme des Hundes an den Arbeitsplatz zu beachten gibt, ist, dass der Vierbeiner sich dort wohlfühlt, keine Angst vor Menschen hat und über ein Grundgehorsam verfügt. Erfüllt der Hund diese Kriterien, kann er ein wertvoller Kollegen sein. Am 23. Juni wird übrigens erneut der internationale Bürohundtag gefeiert.

TASSO

Internationaler Bürohundtag

EMA-Zulassung für Impfstoff gegen Dengue-Fieber

1. Juni 2023

Durch den Klimawandel breiten sich Tigermücken immer mehr aus. Auch in einigen deutschen Bundesländern gab es zahlreiche Funde der Stechmücke, die unter anderem das Dengue-Fieber übertragen kann. Die virale Erkrankung tritt bereits in 125 Ländern auf und gehört zu den Top 10 Bedrohungen für die globale Gesundheit. Besonders gefährdet sind schwangere Frauen, kleine Kinder sowie Menschen mit Übergewicht, Diabetes oder Herzerkrankungen.

Ein erster Impfstoff gegen das Dengue-Fieber hat nun die Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) erhalten und könnte damit für Entspannung sorgen. Erstmalig können sich nun Reisende in tropische und subtropische Länder durch eine Impfung gegen eine Ansteckung schützen. Der Impfstoff wurde in einem umfangreichen klinischen Entwicklungsprogramm mit mehr als 28.000 Teilnehmer*innen geprüft, einschließlich der Phase-3-Studie TIDES, und ist für alle ab einem Alter von 4 Jahren verfügbar.

Zwar verursacht das Virus der Regel lediglich eine leichte Infektion mit grippeähnlichen Symptomen, es kann aber auch zu schwerwiegenden Symptomen wie Atembeschwerden oder Blutungen unter der Haut kommen. Bei 20% der Reisenden kann dies zu einem Krankenhausaufenthalt in dem Land führen, das sie besuchen.

OTS

Weitere Infos über das Dengue-Fieber

Paul-Ehrlich-Institut

Laborfleisch unausweichlich bei der zukünftigen Ernährung

31. Mai 2023

Der Fleischkonsum muss massiv reduziert werden. Der Meinung ist unter anderem Prof. Nick Lin-Hi von der Universität Vechta. Der Wirtschaftsethiker sieht das klassisch erzeugte Fleisch als Auslaufmodell, das schon bald von Fleisch aus dem Labor abgelöst werden könnte. „Allerdings sehen wir, dass wir uns in Deutschland eher schwer mit solchen Innovationen und neuen Technologien tun. Wir stehen mit einem Fuß auf der Bremse. Unser Zeitfenster, um als Standort Deutschland eine Rolle in diesem Markt zu spielen, wird immer kleiner. Bis die Musik irgendwann in anderen Ländern spielt“, sagt Lin-Hi. Im Gegensatz zu anderen Ländern scheinen die Menschen in Deutschland und auch die Europäische Union mentale Schwierigkeiten mit elementaren Veränderungen zu haben. „Denken Sie nur an die Einführung der Gurtpflicht in den 70ern. Eine Katastrophe für viele: Beschneidung der Freiheit, das ist das Ende des Glücks, die ganze Welt geht unter. Das ist ein ganz typischer Mechanismus. Die älteren Generationen vertreten oftmals auch die Position: Das, was wir haben, haben wir uns erarbeitet - und das lassen wir uns nicht wegnehmen“, erklärte der Professor in einem Interview mit dem WDR.

„Konventionelles Tierfleisch, selbst mit unseren massiven Subventionen, ist irgendwann nicht mehr konkurrenzfähig. Die Herstellung im Labor ist wesentlich effizienter. Rechnen wir dann noch die ökologischen Kosten drauf, ist das Thema sowieso gegessen. Diese Entwicklung können wir nicht stoppen. Die Zukunft lässt sich nicht aufhalten“, so Lin-Hi. Seinen Berechnungen nach macht die Ernährung knapp ein Drittel der menschengemachten Treibhausgase aus. Die Hälfte dieser Emissionen stammen von tierischen Produkten. Da mit der wachsenden Weltbevölkerung auch der Bedarf an Fleisch ansteigen werde, könnten Innovationen wie In-Vitro-Fleisch dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu verringern. „Optimistische Studien prognostizieren im besten Fall ein Einsparpotential von 90 %: 90 % weniger Flächenverbrauch, 90 % weniger Wasserverbrauch, 90 % weniger Emissionen. Und In-Vitro-Fleisch könnte auch dabei helfen, kognitive Dissonanz aufzulösen“, so der Experte. Er befürchtet, dass Deutschland  den Anschluss an andere, weit aufgeschlossenere Ländern verlieren könnte. Wie beispielsweise Singapur, wo kultiviertes Fleisch seit 2020 zugelassen ist. Lin-Hi geht davon aus, dass Europa frühestens 2030 nachziehen wird.

Über In-vitro-Fleisch und seine Vorzüge sowie über die Auswirkungen auf die Nutztierhaltung sprach Prof. Lin-Hi auch auf der Futura.VET am 16. Februar 2023.

WDR

Vetion-Fokusthema Fleischlos glücklich

Bayern kritisiert Pläne zur Anbindehaltung

31. Mai 2023

Als nicht akzeptabel bezeichnet die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber das vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) angekündigte Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung von Kühen. Die Ministerin fürchtet eine Aufgabewelle bei den rund 11.000 betroffenen Betrieben, da es viele Landwirt:innen nicht schaffen würden, ihre Höfe innerhalb der geplanten Übergangsfrist von fünf Jahren entsprechend umzubauen. Der Referentenentwurf sieht zwar eine Ausnahmegenehmigung für Kleinbetriebe der Ökohaltung vor, die Kaniber jedoch ebenfalls ablehnt. Sie verlangt, dass auch für konventionell wirtschaftende kleine und mittlere bäuerliche Familienbetriebe in Zukunft eine Kombihaltung ohne höhere Haltungsauflagen möglich ist. „Viele bäuerliche Familienbetriebe wirtschaften in sensiblen landschaftlichen Gebieten; insbesondere im Voralpenraum und unseren Mittelgebirgslagen. Sie erhalten und prägen unsere einmalige bayerische Kulturlandschaft. Da braucht es Sensibilität und keine zusätzlichen demotivierenden Aktionen, die nur zu einem Höfesterben führen“, warnt die Ministerin.

Hingegen betrachtet die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN die geplante Tierschutzgesetz-Novelle als einen Bruch mit dem Koalitionsvertrag und fordert stattdessen die komplette Abschaffung der Anbindehaltung. „Die Anbindehaltung von Tieren steht in starkem Widerspruch zu § 2 Tierschutzgesetz, in dem eine verhaltensgerechte Unterbringung von Tieren gefordert wird und nach dem es verboten ist, die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung so einzuschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Dementsprechend ist klar, dass die Anbindehaltung nie gesetzlich erlaubt war. Umso enttäuschender, dass jetzt weiterhin die Kombihaltung erlaubt werden soll – damit wird fühlenden Tieren auch zukünftig über mehrere Monate im Jahr ihr Bewegungs-, Komfort- sowie Sozialverhalten weitgehend eingeschränkt. Die Rinder müssen die meiste Zeit fixiert an ein und derselben Stelle stehen. Sie haben angebunden keine Möglichkeit, zu laufen oder sich umzudrehen", sagt Rüdiger Jürgensen, Mitglied der Geschäftsleitung VIER PFOTEN Deutschland.

Topagrar

Bayerisches Wochenblatt

VIER PFOTEN

Atypischer BSE-Fall in den USA

31. Mai 2023

Im US-Bundesstaat South Carolina ist bei einer Kuh die atypische Form der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) festgestellt worden. Die Krankheit wurde im Rahmen einer Routinekontrolle bei der fünfjährigen Kuh nachgewiesen. „Das Tier wurde nie geschlachtet und stellte zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Lebensmittelversorgung oder die menschliche Gesundheit in den Vereinigten Staaten dar“, betonte das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA).

Seit dem ersten Nachweis der BSE vor 20 Jahren war dies nun der inzwischen siebte positive Befund bei einer Kuh in den USA. Lediglich bei dem ersten Nachweis handelte es sich um die klassische Form der BSE. Die übrigen Tiere waren an der atypischen BSE vom Typ H oder L erkrankt. Daher werde es aufgrund des Handelsabkommens mit China auch keinerlei Auswirkungen auf den Rindfleischhandel in den USA geben, versicherte das USDA. Zuletzt waren die Rindfleischausfuhren von Brasilien nach China nach dem Bekanntwerden eines atypischen BSE-Falls in dem südamerikanischen Land für einen Monat unterbrochen worden, da das Gesundheitsprotokoll hier anders geregelt ist.

Proplanta

Vetion-Fokusthema Bovine Spongiforme Enzephalopathie

Kaliforniens Tierschutzgesetz zieht weite Kreise

30. Mai 2023

Im Januar 2022 ist in Kalifornien ein Gesetz in Kraft getreten, das den Verkauf von Fleisch verbietet, das von Schweinen stammt, deren Mütter im Kastenstand eingesperrt waren. Zudem wird festgelegt, dass jede Zuchtsau mindestens 2,23 m2 Platz haben muss. Gegen dieses strenge Tierschutzgesetz hatte der Verband der Schweinehalter (NPPC) vor dem Obersten Gerichtshof der USA erfolglos geklagt und zeigte sich enttäuscht über das Urteil. „Wenn wir zulassen, dass sich der Staat zu weit aus dem Fenster lehnt, wird das die Preise für die Verbraucher in die Höhe treiben und kleine Betriebe aus dem Geschäft drängen, was zu einer weiteren Konsolidierung führt“, warnte NPPC-Präsident Scott Hays.

Während sich die zwei US-Schweinefleischunternehmen Tyson Foods und Hormel bereits vor etwa zwei Jahren zur Einhaltung des kalifornischen Tierschutzgesetzes verpflichtet haben, hat Smithfield Foods, der größte Schweinefleischproduzent in den USA, vor 3 Monaten seine Schweinefleischerzeugung im kalifornischen Werk Vernon aufgegeben. Als Grund nannte das Unternehmen „die eskalierenden Kosten für die Geschäftstätigkeit und die Bürokratie“ in Kalifornien.

Nach Meinung der texanischen Kongressabgeordneten Veronica Escobar sollte der Tierschutz im ganzen Land verbessert werden. So sieht ein von ihr im Repräsentantenhaus eingebrachter Gesetzesentwurf vor, dass trächtige Sauen landesweit in Gruppen gehalten werden müssen. Auch soll die Käfighaltung von Sauen verboten werden. Von den Interessensverbänden der US-Farmer wird dieser Vorstoß scharf kritisiert, denn die damit einhergehenden Mehrkosten könnten zu einem Anstieg der Betriebsaufgaben führen. Die Universität Minnesota beziffert die Gesamtkosten auf 2 bis 3 Mrd. US-Dollar.

Am 14. & 15. September 2023 findet die jährliche Tagung „Aktuelle Probleme des Tierschutzes“ statt. In diesem Jahr wird diese als Hybridveranstaltung (Möglichkeit der Teilnahme vor Ort oder live online) angeboten.

SUS

Topagrar

Aktuelle Probleme des Tierschutzes auf Myvetlearn.de

Fehlende Wertschätzung macht Landwirt:innen krank

30. Mai 2023

Landwirt:innen leiden sehr viel häufiger unter Depressionen, Angst oder Burnouts, als die Allgemeinbevölkerung. Fast die Hälfte der Bäuerinnen und Bauern ist psychisch schwer belastet, wie die Umfrage der Psychologin Maria Roth unter 3.800 Landwirt:innen im vergangenen Jahr ergab. Die Gründe sind vielfältig. Sie reichen von körperlicher Überbelastung über Nachfolgeprobleme bis hin zu finanziellen Sorgen. Insbesondere die massive Kritik von Seiten der Gesellschaft und die fehlende Wertschätzung belastet viele Landwirt:innen, was wiederum zu Überforderung und Depressionen führen kann. Nicht selten sind dann auch die Tiere auf den Höfen betroffen, denn die Scham verhindert häufig, dass sich die Landwirt:innen entsprechend Hilfe suchen.

„Vor dem tierischen Leid kommt immer die menschliche Tragödie", bestätigt Heidi Perzl. Sie arbeitet bei der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung, kurz SVLFG, als Beraterin im Telezentrum für seelisch belastete Menschen. Durchschnittlich nutzen 30-40 Betroffene pro Woche die Krisenhotline. Bei Männern ist die Scheu, sich Hilfe zu suchen, noch größer als bei Frauen, so Perzl. Ihren Erfahrungen nach macht vielen Landwirt:innen neben persönlichen Problemen auch die Kritik in sozialen Medien und in der Gesellschaft zu schaffen: Sie fühlten sich nicht wertgeschätzt, im Gegenteil: Sie gelten als Tierquäler und Umweltzerstörer - "das gibt vielen den Rest", so Perzl.

Passende Unterstützungsangebote gibt es inzwischen einige, doch Beratung und Hilfe durch Nicht-Landwirt:innen werde häufig nicht von den Betroffenen akzeptiert, so Roth. Ihrer Beobachtung nach würden sich Landwirtinnen und Landwirte von Beratern häufig missverstanden fühlen. „Ich habe oft den Eindruck, du musst aus der Landwirtschaft kommen, sonst denken die Landwirte‚ 'keiner versteht, wie es mir geht'. Wenn man sich nicht verstanden fühlt, lässt man sich nicht helfen.“ Um die Landwirt:innen zu unterstützen, wollen sich nun auch Kirchen, der Bauernverband und die SVLFG stärker vernetzen.

Tagesschau.de

Agrarheute

Resistenz gegen Bakterien mittels Schnelltest erkennen

30. Mai 2023

Antibiotikaresistenzen nehmen weltweit zu und sorgen laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für jährlich rund 1,3 Millionen Todesfälle. Ein Grund für die wachsende Zahl der Resistenzen ist die zu häufige Verabreichung von Breitbandantibiotika, da es oft zu lange dauert, bis das richtige Antibiotikum gefunden wird. Hoffnung macht ein neues Verfahren, das Forschende am Karolinska Institutet in Stockholm entwickelt haben. Dank der Methode "5PSeq" kann schon innerhalb von fünf Minuten erkannt werden, welche Bakterien gegen welches Antibiotikum resistent sind. Laut den Mediziner:innen ist das neue Verfahren einfach anzuwenden und basiert auf der Sequenzierung der Boten-RNA (mRNA), die die Bakterien bei der Synthese von Proteinen abbauen. „Wir sind zuversichtlich und hoffen, dass dies ein Werkzeug zur Überwindung von Antibiotikaresistenzen ist, die ein ernstes und wachsendes Problem darstellen", sagt Entwicklungsleiter Vicent Pelechano.

Sein für die Kommerzialisierung gegründetes Unternehmen 3N Bio erhielt kürzlich eine Finanzierung vom schwedischen Forschungsrat, damit der Test in Kooperation mit dem Karolinska Institutet so weiterentwickelt werden kann, dass er routinemäßig eingesetzt werden kann. Der schwedische Forscher und sein Team haben "5PSeq" an 96 Bakterienarten verschiedener Stämme getestet. Bereits nach wenigen Minuten konnten sie erkennen, ob die Bakterien auf eine Antibiotikabehandlung ansprachen oder nicht. Der Effekt war nach etwa einer halben Stunde am deutlichsten. „Es ist entscheidend, dass Ärzte schnell die richtigen Antibiotika für schwerkranke Patienten mit bakteriellen Infektionen finden, um bestmöglich zu helfen", erklärt Pelechano.

Mit der Antibiotikaminimierung befasst sich auch das Projekt VetMAB. Mit dem Ziel, den Antibiotikaeinsatz bei Nutztieren zu reduzieren, geben anerkannte Experten in verschiedenen E-Learningkursen bewährte Management-Tipps, die sich einfach in den Stallalltag integrieren lassen. Auf Myvetlearn.de stehen Tierärzt:innen zudem sieben ATF-anerkannte VetMAB-Module zur Online-Fortbildung zur Verfügung.

Karolinska Institutet

Pressetext

3N Bio

VetMAB

Tierwohl-Bonus wird 2024 abgeschafft

26. Mai 2023

Es muss mehr Wettbewerb für die Initiative Tierwohl (ITW) geben, fordert das Bundeskartellamt und veranlasste die Abschaffung des verpflichtenden Tierwohl-Bonus ab 2024. Stattdessen will die ITW eine unverbindliche Empfehlung für eine Finanzierung der mit den Tierwohlkriterien verbundenen Mehrkosten einführen und somit Deutschland größtes Tierwohlprogramm auch in 2024 fortführen. Die Honorierung des Tierwohl-Engagements der Mäster soll künftig über eine Auszahlung durch die Schlachtbetriebe auf Basis einer von der ITW festgelegten Empfehlung erfolgen.

„Es galt einen Weg zu finden, der sowohl den Landwirten als auch den teilnehmenden Unternehmen Planungssicherheit gewährt, andererseits aber ausreichend Raum lässt, um den Herausforderungen des Marktes und den Forderungen aus Gesellschaft und Politik gerecht werden zu können“, erklärt Robert Römer, Geschäftsführer der ITW.

Das Bundeskartellamtes begrüßt den Schritt. Für die Ferkelerzeuger soll laut ITW weiter ein fester Betrag pro Tier über die ITW gezahlt werden. Ab Sommer 2024 wird es jedoch eine Unterscheidung hinsichtlich der Höhe des Betrags geben: Landwirte, die ihre Ferkel an einen ITW-Mäster liefern, erhalten einen höheren Betrag. Mit dieser Differenzierung sollen für Ferkelerzeuger zusätzliche Anreize gesetzt werden, um künftig die Lieferkette von der Geburt bis zur Schlachtung zu schließen.

ITW

Bundeskartellamt

Özdemir verspricht gute Lösung für die Rinderhaltung 

26. Mai 2023

Gemäß Koalitionsvertrag soll das Tierschutzgesetz in Deutschland reformiert, Tierschutzvorgaben für die Landwirtschaft strenger werden. Das schließt neben einer Verpflichtung zu Videoaufnahmen in Schlachthöfen und schärferen Vorgaben zu Eingriffen, wie dem Kürzen der Ringelschwänze von Ferkeln, unter anderem auch ein Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung von Kühen ein, die besonders in Baden-Württemberg und Bayern verbreitet ist. „Wir werden unserer Verantwortung gerecht sowohl für unsere Almen und artenreichen Kulturlandschaften in Süddeutschland als auch für den Schutz der Tiere, die wir für die Pflege der Landschaft brauchen“, erklärte Bundesagrarminister Cem Özdemir gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Der Minister versprach den Rinderhalter:innen praktikable Regeln, Einzelheiten gab Özdemir aber nicht preis. Der Reformentwurf werde zunächst innerhalb der Regierung abgestimmt. In einem aktuellen Gutachten zur Haltung von Milchkühen hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA ein EU-weites Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung gefordert. Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass das Wohlergehen von Kühen, die dauerhaft in Ställen angebunden sind, beeinträchtigt ist. Diese Praxis sollte nach Ansicht der EFSA vermieden werden.  

Proplanta

EFSA