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News

Bayern bereitet den Weg für Landtierarztquote

26. Juli 2024

Ähnlich der bereits existierenden Landarztquote in der Humanmedizin treibt die Bayerische Staatsregierung die Landtierarztquote voran. Als nächster Schritt ist die Verbändeanhörung geplant. Die aktuelle Situation zeigt, dass sich gerade in ländlichen Regionen die Nachwuchsgewinnung in der Nutztierpraxis zu einer zunehmenden Herausforderung entwickelt. Dem demographischen Wandel ist es zudem geschuldet, dass die Zahl der tierärztlichen Praxen für Nutztiere immer weiter zurückgeht. Mit der Landtierarztquote will der Freistaat dieser Entwicklung entgegenwirken.

Das Vorhaben wurde als Teil des "Zukunftskonzepts Landtierärzte" vom Bayerischen Umwelt- und Verbraucherschutzministerium initiiert und hat das Ziel, eine flächendeckende tierärztliche Versorgung vor allem im Nutztierbereich sicherzustellen. So sollen Tierärzt:innen schon frühzeitig an den ländlichen Raum gebunden und der Kontakt zur Nutztierhaltung und zur tierärztlichen Versorgung von Nutztieren gefördert werden.

Für das Auswahlverfahren werden zunächst das Ergebnis eines Studieneignungstests für medizinische Studiengänge sowie erfolgreich abgeschlossene einschlägige Ausbildungen und Praktika im Bereich der Nutztiermedizin berücksichtigt. Anschließend finden strukturierte und standardisierte Auswahlgespräche statt, bei denen auch praktische Fähigkeiten geprüft werden.

Der Startschuss für die Landtierarztquote soll zum Wintersemester 2025/2026 erfolgen. Interessierten Bewerberinnen und Bewerbern wird empfohlen, sich bereits jetzt über die Termine für eine Teilnahme am Test für medizinische Studiengänge zu informieren, um die jeweiligen Anmeldefristen nicht zu versäumen.

„Eine Landtierarztquote ist ein wertvoller Baustein im Maßnahmenpaket, wir stellen damit die Weichen für optimale Versorgung schon bei der Ausbildung. Wir bringen den Gesetzesentwurf nach der Verbändeanhörung im Landtag ein und werden die Hochschulzulassungsverordnung anpassen. Unser Ziel: Start der Quote zum Wintersemester 2025/2026", betont der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume.

Ministerium Bayern

Methan und Lachgas machen Großteil der Treibhausgasemissionen aus

25. Juli 2024

Zwar sind die in der Landwirtschaft verursachten Treibhausgasemissionen im vergangenen Jahr weiter gesunken. Im Vergleich zu anderen Sektoren reicht der Rückgang jedoch nicht aus. Laut Informationen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entfielen 2023 insgesamt knapp 9 % der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland auf die Landwirtschaft.

Dabei haben Methan und Lachgas mit mehr als 80 % den größten Anteil ausgemacht, die mehrheitlich aus der Tierhaltung und dem Düngereinsatz stammen. Im Gegensatz dazu spielten CO2-Emissionen in der Landwirtschaft eine eher untergeordnete Rolle. In die Berechnung des BLE fließen außerdem Emissionen aus dem Betrieb landwirtschaftlicher Maschinen oder dem Heizen von Ställen mit ein. Bezogen auf das für 2030 anvisierte Minderungsziel von 57,4 Millionen Tonnen ist damit eine weitere Reduktion um knapp 5 % erforderlich.

BLE

Topagrar

Keine BTV-Entschädigung – Hessen rät dringend zu Impfung

25. Juli 2024

Nach dem ersten Auftreten der Blauzungenkrankheit (BTV) im hessischen Vogelbergkreis und in Anbetracht der Häufung von BTV-Fällen in Nordrhein-Westfalen nahe der hessischen Landesgrenze ruft das Hessische Landwirtschaftsministerium Rinder- und Schafhalter:innen zur Impfung auf. Trotz vorheriger Aufrufe sei die Nachfrage in dem Bundesland noch sehr gering, so das Ministerium. Einzig die Impfung bietet einen sicheren Schutz vor einem schweren klinischen Verlauf und Verlusten.

In den Monaten von Juli bis November sind Gnitzen (Stechmücken), die Überträger der Krankheit sind, besonders aktiv. Daher befürchtet das Ministerium, dass bald auch in Hessen vermehrt Ausbrüche auftreten können. Aktuell gibt es im Landkreis Kassel einen ersten Verdachtsfall. Bereits im vergangenen Monat hat das Hessen die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit für Wiederkäuer genehmigt, nachdem die Tierseuche vermehrt in den Niederlanden, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen und Rheinland-Pfalz aufgetreten ist.

Das Land weist ausdrücklich darauf hin, dass Tierverluste durch BTV nicht durch die Tierseuchenkasse entschädigt werden. Für die BTV-Impfung erhalten Tierhalter:innen einen Zuschuss in Höhe von zwei Euro pro Impfdosis bei Schafen und Ziegen sowie drei Euro pro Impfdosis bei Rindern. Für den Aufbau eines wirksamen Impfschutzes für das Tier ist bei Rindern die Verabreichung von zwei Impfdosen im Abstand von rund drei Wochen erforderlich. Für Schafe und Ziegen reicht eine Impfung. Ein wirksamer Impfschutz liegt nach drei Wochen vor.

Ministerium Hessen

Tierfutter mit kultiviertem Fleisch erhält Zulassung

25. Juli 2024

Der britische Futtermittelbetreiber Meatly hat die Zulassung für sein Heimtierfutter mit kultiviertem Fleisch erhalten und ist nun das erste Unternehmen weltweit, das Kulturfleisch-Nahrung verkaufen darf. Erst im März 2024 hatte der Futtermittelhersteller verkündet, dass er gemeinsam mit dem Unternehmen Omni die weltweit ersten Dosen mit Katzenfutter entwickelt hat, die kultiviertes Hühnerfleisch als Proteinquelle enthalten.

Zunächst hat das Unternehmen die behördliche Genehmigung erhalten, das Futter im Vereinigten Königreich zu verkaufen. Zuvor hatten die zuständigen britischen Regierungsstellen sichergestellt, dass Meatly alle erforderlichen Vorschriften einhält. Zudem besagt ein von dem Hersteller selbst erstelltes Sicherheitsdossier, dass das gezüchtete Huhn für Haustiere sicher und gesund ist. Dabei wurde u. a. nachgewiesen, dass die für die Produktion des Kulturfleisches verwendeten Hühner frei von Bakterien und Viren sind, dass die für das Zellwachstum verwendeten Nährstoffe unbedenklich sind und dass das endgültige Hühnerprodukt sicher, nahrhaft und frei von GVO, Antibiotika, schädlichen Krankheitserregern, Schwermetallen und anderen Verunreinigungen ist.

Noch in diesem Jahr plant Meatly, die ersten Proben eines kommerziell erhältlichen Heimtierfutters auf den Markt zu bringen. Nach diesen ersten Mustern wird sich Meatly weiterhin auf die Kostenreduzierung konzentrieren und in den kommenden drei Jahren mit der Skalierung der Produktion beginnen, um industrielle Mengen zu erreichen.

Meatly

Özdemir fordert langfristige Unterstützung der Landwirt:innen

24. Juli 2024

Anlässlich der Ergebnisse des aktuellen Agrarbarometers der Landwirtschaftlichen Rentenbank fordert Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von der Politik mehr Unterstützung der Landwirt:innen. „Die Tierhalterinnen und Tierhalterin Deutschland wissen sehr genau, dass es Veränderungen braucht, um ihre Höfe für die Zukunft gut aufzustellen. Ein stetig sinkender Fleischkonsum und der gesellschaftliche Wunsch nach mehr Tierschutz lassen nur diesen Weg zu. Der schon über ein Jahrzehnt andauernde Strukturbruch in der Branche ist dafür ein einschneidender Beleg, der sich nicht weiter ignorieren lässt. Allein zwischen 2010 und 2020 hat sich die Zahl der tierhaltenden Höfe nahezu halbiert. Die Befragung der Rentenbank zeigt eindrucksvoll, dass die Tierhalterinnen und Tierhalter jedoch bereit sind, sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzustellen“, sagt Özdemir.

Der Gesetzgeber sei in der Pflicht, für Verlässlichkeit und Planungssicherheit zu sorgen. Um die Landwirt:innen bei ihren Investitionen für mehr Tierwohl zu unterstützen, stellt das BMEL in den nächsten Jahren insgesamt eine Milliarde Euro zur Verfügung. „Von den für dieses Jahr vorgesehenen 150 Millionen liegen bereits jetzt Anträge in Höhe von 60 Millionen Euro vor. Auch das ist eindrucksvoller Beleg für den Veränderungswillen auf den Höfen. Für 2025 erhöhen wir die Fördersumme für den Stallumbau dann wie geplant einmal um weitere 200 Millionen Euro“, verspricht der Minister.

BMEL

Immer mehr Gifte gefährden Leben der Igel

24. Juli 2024

Der Igel ist das Tier des Jahres 2024. Doch viele der stacheligen Wildtiere sind in großer Not, denn immer mehr menschengemachte Probleme bedrohen die Gesundheit und das Leben der Igel. Neben Straßenverkehr, Zäunen, Mährobotern, Teichen und Pools zählen zunehmend auch Gifte zu den Verursachern. Wie die Igelhilfe Herford (Nordrhein-Westfalen) mitteilt, ist die Zahl der abgegebenen Igel mit Vergiftungserscheinungen stark gewachsen. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden schon doppelt so viele Igel wie im letzten Jahr zu dieser Zeit abgegeben, schreibt der Westfälische Anzeiger. Allgemein sei die Population der Wildsäuger in NRW rückläufig.

Ratten- und Mäusegift wird häufig in Gärten und auf Terrassen ausgelegt. Wenn die Stacheltiere das Gift fressen und ihnen dann nicht rechtzeitig geholfen wird, erleiden sie einen qualvollen Tod. Eine Vergiftung mit Rattengift kann neben einer übermäßigen Reaktion auf Reize besonders Blutungen aus allen Körperöffnungen verursachen. Meist fällt den betroffenen Igeln Bewegung schwer, häufig stranden sie in Seitenlage oder auf dem Bauch.  Schneckenkorn kann ebenfalls am Fell der Tiere hängen bleiben und anschließend bei der Fellpflege aufgenommen werden und ebenfalls zu einer Vergiftung führen. Eine weitere Gefahr durch Gift lauert in der Tierklinik, wenn unwissentlich sogenannte „Spot on“-Präparate verwendet werden. Bei Hunden und Katzen helfen diese gegen verschiedene Parasiten, bei Igeln jedoch können die in den Präparaten enthaltenen Nervengifte zum Tod führen.

Da Igel auch immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt werden, können sich Tierärzt:innen mit dem Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de online fortbilden. In dieser Online-Fortbildung geht es um den Igel als Patienten in der Tierarztpraxis. Lernen Sie die Besonderheiten des vermutlich am häufigsten in der Praxis vorgestellten Wildsäugers kennen.

Um Wildtiere in der Praxis geht es auch in der gleichnamigen, ATF-anerkannten E-Learningreihe auf Myvetlearn.de, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. Denn gerade im Sommer werden immer häufiger verletzte Wildtiere in die Tierarztpraxen gebracht. In einer separaten Reihe können sich auch Tiermedizinische Fachangestellte zum Thema Aufzucht, Pflege und Behandlung von Wildtieren online fortbilden. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren.

Westfälischer Anzeiger 

Weitere ASP-Ausbrüche in hessischen Schweinehaltungen

24. Juli 2024

Im hessischen Kreis Groß-Gerau sind in zwei weiteren Schweinehaltungen Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Betroffen sind Betriebe mit 17 bzw. 170 Schweinen im Süden der Region, in der auch zuvor ASP-Fälle aufgetreten waren. Alle Tiere der betroffenen Betriebe müssen getötet werden, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Das hessische Landwirtschaftsministerium appelliert an alle schweinehaltenden Betriebe in der Region, ihre Bestände täglich auf Krankheitserscheinungen hin zu untersuchen und diese umgehend dem Veterinäramt des Kreises zu melden. Auch ist die Bevölkerung aufgefordert, sich unbedingt an geltende Restriktionen zu halten.

Wie schon von der EU-Veterinärmission, die vor rund zwei Wochen die von der ASP betroffenen Regionen in Hessen und Rheinland-Pfalz besucht hatten, prognostiziert, sei die Viruslast in dem Gebiet rund um die Knoblochsaue und den Kühkopf besonders hoch. Dank der guten Krisenarbeit konnte eine Verschleppung in angrenzende Regionen bislang aber verhindert werden, teilt das Landwirtschaftsministerium mit.

Seit dem ersten ASP-Nachweis bei einem Wildschwein Mitte Juni 2024 wird das Kerngebiet mit Hilfe von speziell ausgebildeten Suchhunden und Drohnen nach weiteren Wildschweinkadavern abgesucht. Bislang wurden dabei 43 positiv getestete Kadaver entdeckt. Zudem sollen Elektrozäune entlang der Zone die Wanderung infizierter oder erkrankter Tiere nach außen verhindern. In Kürze ist auch die Aufstellung einer festen Umzäunung geplant, die für eine klare Abgrenzung zu nicht-infizierten Regionen sorgt.

Die Landestierärztekammer Hessen weist darauf hin, dass den praktischen Tierärzt:innen eine zentrale Rolle zukommt. Für sie gilt bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten, dass sie alle geeigneten Maßnahmen zur Verhinderung der Einschleppung, Entwicklung und Ausbreitung von Seuchen ergreifen, ordnungsgemäße Diagnosen stellen, um Seuchen frühzeitig zu erkennen und sich aktiv an der Sensibilisierung für Tiergesundheit beteiligen. In Anbetracht des Seuchengeschehens sollten Schweinehalter:innen dahingehend beraten werden, welche Maßnahmen zusätzlich zu den Vorgaben nach der Schweinehaltungshygieneverordnung, in jeder Schweinehaltung (auch in Kleinstbetrieben und Hobbyhaltungen) dringend umgesetzt werden sollten. Die LTK Hessen weist erneut eindringlich auf die wichtige Bedeutung der Biosicherheit hin, die die Gefahr einer Infektion von Hausschweinen mit dem Virus der ASP weiter mindern kann. So sollten auch Kleintiermediziner:innen bei der Behandlung von Minipigs und anderen Hobbyschweinen die ASP bei ihrer Diagnostik einbeziehen.

Um die Biosicherheit in Schweine haltenden Betrieben geht es in Kurs 4 der Online-Fortbildung von Myvetlearn.de "Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung".

Landwirtschaftsministerium Hessen

LTK Hessen

Europawahlen und Tiermedizin

23. Juli 2024

Am 9. Juni 2024 hat Europa ein neues Parlament gewählt. Mit 186 Sitzen konnte sich auch dieses Mal die Europäische Volkspartei (EVP) durchsetzen. Die Sozialdemokraten bilden die zweitstärkste Partei. Da sowohl die Liberalen als auch die Grünen deutliche Verluste hinnehmen mussten, ist derzeit noch unklar, welche Auswirkungen das Wahlergebnis auf Themen wie Tierwohl und antimikrobielle Resistenzen (AMR) haben wird. Klassische konservative Themen wie Landwirtschaft und Ernährungssicherheit könnten aber nach Meinung des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) politisch künftig höher gewichtet werden.

In Deutschland haben die Landwirt:innen (52%) und die Selbstständigen (35%) mehrheitlich die CDU/CSU gewählt. Bei beiden Berufsgruppen lag jeweils die AfD an zweiter Stelle. Wie die Freien Berufe gewählt haben, gibt die Auswertung nicht her.

Deutlich wichtiger als auf nationaler Ebene ist im Europäischen Parlament die Ausschussarbeit. Bis zum 17. Juli 2024 hat sich jedoch abgezeichnet, dass Norbert Lins den Vorsitz im wichtigen Agrarausschuss abgeben muss, der stattdessen von einer/m Vertreter/in der Partei der italienischen Ministerpräsidentin Meloni (Fratelli d’Italia) übernommen wird. Zudem scheinen die Überlegungen, den Umwelt- und Gesundheitsausschuss (ENVI) in zwei Ausschüsse aufzuspalten, nicht mehrheitsfähig zu sein. Dies würde laut bpt grundsätzlich den One-Health-Ansatz stärken.

bpt

Immer mehr Nutztiere in höheren Haltungsstufen

23. Juli 2024

Viele Nutztierhalter:innen in Deutschland wollen in den kommenden Jahren in höhere Haltungsstufen investieren. Das geht aus dem aktuellen Rentenbank-Agrarbarometer hervor. In einer repräsentativen Umfrage gaben knapp die Hälfte der 750 befragten Landwirt:innen an, dass sie bis 2027 ihre Tiere in den Stufen 3 und 4 halten wollen. Insbesondere Schweine haltende Betriebe sind bereit, in höhere Haltungsstufen mit Frischluft und mehr Platz zu investieren. Aktuell werden 80 Prozent der Schweine in den Betrieben noch in den Haltungsstufen 1 und 2 gehalten.

Hier besteht dadurch das größte Potenzial. Doch obwohl der Umbau der Schweinehaltungen wegen langwieriger Baugenehmigungen und des Emissionsschutzes im Vergleich zu Rinder- und Geflügelbetrieben schwieriger ist, wollen in zwei bis drei Jahren 21 Prozent der Betriebe die höheren Haltungsstufen 3 und 4 erreichen. Laut Informationen der Rentenbank werden bis 2027 55 % der Rinderhaltungen ihre Tiere in den höheren Stufen halten. betrachtet man die befragten Geflügelhalter:innen, wollen lediglich 4 Prozent in den kommenden Jahren in den Umbau investieren. Allerdings hält jetzt schon jeder zweite Betrieb (51 Prozent) seine Tiere in den Stufen 3 und 4.

„Die Tierhalter wollen in tiergerechtere Ställe investieren, das zeigen nicht nur die Zahlen unseres Agrarbarometers“, stellt Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank, fest. Noch mangele es aber an entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie einer angemessenen Preisgestaltung im Handel, damit sich der positive Trend fortsetzen kann, so Steinbock, die mehr Förderungen fordert. „Wir sind mit der Branche im engen Austausch und suchen nach gemeinsamen Lösungen entlang der Wertschöpfungskette, um den Umbau der Tierhaltung voranzubringen“, versichert sie.

Agrarheute

Rentenbank

Niedersachsen weist auf Maßnahmen gegen ASP-Verbreitung hin

23. Juli 2024

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in Deutschland auf dem Vormarsch und bereitet nicht nur den Schweinehalter:innen große Sorge. In Anbetracht der letzten beiden ASP-Ausbrüche in hessischen Schweinehaltungen im Juli 2024 sowie der meist in den Bundesländern schon begonnenen Sommerferien, appelliert das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium dringend an alle Reisenden, entsprechenden Vorsorgemaßnahmen zu treffen.  

So dürfen weder unverpacktes frisches Schweinefleisch noch unverpackte Schweinefleischerzeugnisse, wie Wurst oder Schinken, aus ASP-betroffenen Regionen mitgenommen werden, da die ASP schon durch kleine Mengen virushaltiger Lebensmittel übertragen werden kann. Zudem kann das ASP-Virus über Wochen und Monate in Lebensmitteln infektiös bleiben. Daher sollten Reisende unbedingt darauf achten, dass sowohl beim Picknick im Grünen als auch bei der Rast an Autobahnen oder Landstraßen keinesfalls Speiseabfälle in der Natur entsorgt werden, sondern ausschließlich in verschlossene Müllbehälter zu werfen sind. Insbesondere Jagdreisende sind angehalten, entsprechende Hygienemaßnahmen wie gründliche Reinigung und Desinfektion nach einem Aufenthalt in ASP-betroffenen Regionen einzuhalten, damit das Virus nicht weitergetragen wird.

Das Ministerium weist landwirtschaftliche Betriebe zudem ausdrücklich auf die strikte Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen hin. Dazu gehören die schwarzwildsichere Umzäunung der Betriebe, die Desinfektion von Fahrzeugen und Geräten sowie die Kontrolle des Zugangs zu Ställen und Futterlagern.

Für die Betriebe in der Region ist es nun besonders wichtig, alle Biosicherheitsmaßnahmen penibel einzuhalten, um einen Viruseintrag zu vermeiden. Um die Biosicherheit in Schweine haltenden Betrieben geht es in der Online-Fortbildung von Myvetlearn.de “Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung“. Kurs 4 der Fortbildungsreihe befasst sich mit der Biosicherheit in Schweinebeständen“.

Auf VetMAB.de finden Landwirt:innen und Schweinehalter:innen viele Lerneinheiten zur Hygiene im Schweinestall. Diese trägt maßgeblich dazu bei, Einträge von Krankheitserregern zu verhindern!

Ministerium Niedersachsen