Bewerbungsfrist für Vetmeduni Wien endet am 22.5.2023
Die Vetmeduni Wien weist noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die Bewerbungsfrist für das Aufnahmeverfahren bereits am 22. Mai 2023 endet. Bis zu diesem Tag müssen Studieninteressierte für die Studiengänge Veterinärmedizin, Biomedizin und Biotechnologie sowie die Masterstudiengänge Biomedizin, Mensch-Tier-Beziehung oder Digitalisierung im Tiergesundheitsmanagement ihre Bewerbung abgesendet haben. Eventuelle Fragen zu Studienangebot, Aufnahmeverfahren und Zulassung werden auf der Internetseite mittels eines virtuellen Assistenten beantwortet.
Fragen rund um das Studium der Veterinärmedizin sowie die möglichen Tätigkeitsbereiche des Tierarztes/ der Tierärztin werden auch detailliert auf der Internetseite BerufTierarzt.de, die der Dessauer Zukunftskreis (DZK) entwickelt hat, umfassend beantwortet. Die begleitende Broschüre Tiermedizin: Ein Beruf – Viele Perspektiven – Unzählige Möglichkeiten ist für eine geringe Schutzgebühr von 1 Euro über den Shop von Vetion.de erhältlich.
BLTK erstmals mit weiblicher Führung
Am 16. Mai 2023 hat die Bayerische Landestierärztekammer (BLTK) ihre erste Präsidentin gewählt. Dr. Iris Fuchs wird die BLTK für die nächsten fünf Jahre führen und folgt damit Dr. Karl Eckart, der das Amt in der vergangenen Dekade innehatte. Im Rahmen der Delegiertenversammlung wurden zudem Dr. Andreas Palzer zum 1. Vizepräsidenten sowie Dr. Konstanze Heimstädt zur 2. Vizepräsidentin gewählt. Komplettiert wird der neue Vorstand der Landestierärztekammer durch Dr. Siegfried Moder, Dr. Korbinian Pieper sowie Prof. Dr. Mathias Ritzmann und die Vorsitzenden der sieben Tierärztlichen Bezirksverbände in Bayern.
Das Präsidium tritt mit den Zielen an, die größten aktuellen Herausforderungen im Sinne der Tierärzteschaft in Bayern proaktiv anzugehen. Neben der Gewährleistung einer flächendeckenden tierärztlichen Versorgung inklusive Notdienst und der Schaffung neuer Möglichkeiten von innovativen Praxisstrukturen mit flexibler Arbeitszeit, hat sich das Präsidium in der neuen Amtsperiode das Ziel gesetzt, die tierärztlichen Tätigkeitsfelder sowie der Bürokratieabbau zu erhalten und zu fördern. Zudem soll der Dialog und die gute Zusammenarbeit mit allen tierärztlichen Berufsverbänden, den zuständigen Ministerien, der Universität und anderen Organisationen weiter gepflegt und intensiviert werden.
Sau bringt 41 Ferkel zur Welt
In einem brasilianischen Betrieb hat eine Sau 41 Ferkel in einem Wurf zur Welt gebracht! Ein Phänomen, denn auch Osmar Dalla von der Agrarforschungseinrichtung Embrapa Suínos e Aves, kann sich in seiner 37-jährigen Forschungszeit an keinen Wurf erinnern, bei dem so viele Ferkel zur Welt kamen. Bis dahin lag die höchste Zahl von Ferkeln pro Wurf bei 26. Durchschnittlich brächten Sauen 36 Ferkel in 2,4 Würfen pro Jahr zur Welt. In Brasilien sei eine Ferkelzahl von 14-16 Tieren pro Wurf in den besten Betrieben die Norm, sagt Dalla. Wie der Forscher erklärt, könnte eine Reihe von zusammengekommenen Faktoren wie Hyperovulation, hochwertiges Sperma sowie ein sehr gutes Haltungs- und Fütterungsmanagement der Grund für dieses Phänomen sein. Doch Dalla betont, dass solche Würfe keinesfalls erstrebenswert seien. Denn die neugeborenen Ferkel seien sehr klein und die meisten würden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überleben, so Della Costa. Zudem hat eine Sau max. 18 Zitzen, so dass sie so viele Ferkel auch gar nicht ernähren kann. Dennoch werde in diesem Fall alles darangesetzt, möglichst viele der Ferkel aufzuziehen.
Private Hochschule bietet Zahnmedizin-Studium in Brandenburg an
Der Mangel an Fachkräften ist weltweit branchenübergreifend ein wachsendes Problem, so auch in den medizinischen Berufen. Vor allem auf dem Land fehlt es an Ärzten, Zahnärzten und Tiermedizinern. Um einem Versorgungsengpass entgegen zu wirken, hat die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) nun den ersten staatlich anerkannten Zahnmedizin-Studiengang im Land Brandenburg verwirklicht. An dieser privaten Hochschule können pro Semester 48 Studierende theoretisch sowie vor allem praxisnah ausgebildet werden. Das Studium ist modular aufgebaut und von Beginn an stark an der Praxis und den Patient:innen orientiert. Schon in den ersten Studienabschnitt sind vier Praxiselemente integriert. Ab Semester 7 verlagert sich der Schwerpunkt der Ausbildung dann neben weiterführenden theoretischen Vertiefungen vor allem auf die praktische Ausbildung der angehenden Zahnmediziner:innen in der MHB-Zahnklinik. So sollen die Absolvent:innen direkt nach ihrem Examen fit für die Arbeit in einer Zahnarztpraxis sein. Studienstart ist jeweils zum Sommersemester.
Die Auswahl der Zahnmedizinstudierenden findet dabei anders als an staatlichen Universitäten nicht nach einem notenbasierten numerus clausus statt, sondern nach Persönlichkeit, Motivation und relevanter beruflicher Vorerfahrung. Da die MHB zwar staatlich anerkannt ist, überwiegend aber nicht staatlich finanziert wird, werden zur kostendeckenden Finanzierung Studiengebühren in Höhe von rund 132.000 Euro erhoben. Es wird wie bereits in der Medizin und Psychotherapie auch für die Zahnmedizin attraktive Finanzierungsangebote geben, die das Stuium an der MHB ermöglichen.
Da es bereits jetzt einen großen Bedarf an Tierärzt:innen in Deutschland gibt, der aller Voraussicht nach wachsen wird, hat die Branchen-Initiative tierarztmangel.de mit dem „Wörlitzer Memorandum“ 14 Forderungen bzw. Lösungsvorschläge zum Abbau des Tierarztmangels aufgestellt.
Klimawandel verändert Artenverhältnis in der Arktis
Aktuellen Forschungsdaten zu Folge hat sich das Artenverhältnis von arktischen Tieren durch den Klimawandel stark verändert. Seit mehr als vier Jahrzehnten beobachten Forschende der Universität Jena Brutvogelarten in der Arktis. „Wir zählen, wie viele Brutpaare es gibt und welchen Bruterfolg sie haben, also wie viele Küken am Ende der Saison überlebt haben“, berichtet Polarornithologin Christina Braun, die das Forschungsteam der Uni leitet. Nach den Auswertungen der Daten der letzten Exkursion vor wenigen Wochen kamen die Wissenschaftler:innen zu dem Ergebnis, dass einige Vogelarten von der Erwärmung des Meeres stark profitieren und andere Arten aufgrund des schwindenden Meereises in andere Regionen abwandern. So nahmen die Bestände des Riesensturmvogels in den letzten Jahren zu, während die Kapsturmvögel aus dem Forschungsgebiet auf King Georg Island fast vollständig verschwunden sind. Zudem breiteten sich Eselspinguine immer mehr aus, Adélie- und Zügelpinguine seien hingegen kaum noch in dem etwa 35 km2 großen Areal vorhanden, so Braun. „Beide Arten sind von Meereis abhängig, da dieses die Basis für die antarktische Nahrungskette bildet, indem der Antarktische Krill, die Hauptnahrung von Pinguinen und Walen, die dort vorhandenen Eisalgen abweidet. Da das Meereis immer weiter schrumpft, wandern die Pinguine immer weiter nach Süden, in weniger geeignete Gebiete ab“, erklärt die Polarornithologin.
Monitoring belegt Winterverluste bei deutschen Bienenvölkern
Nachdem es vor gut 20 Jahren zu dramatisch hohen Bienenverlusten über die Wintermonate gekommen war, ist im Jahr 2004 das Deutsche Bienen-Monitoring-Projekt (DeBiMo) zum Schutz der Bienengesundheit ins Leben gerufen. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) betreut das Projekt im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL). Das DeBiMo überwacht und beurteilt die Gesundheit von rund 1.200 Bienenvölkern im ganzen Land und richtet sich an Imker:innen. Die letzten Zählungen im vergangenen Jahr zeigen stark erhöhte Winterverluste. Expert:innen sehen in dem Befall der Völker mit Varroa-Milben im Herbst und den damit einhergehenden Infektionen mit Viren den Hauptgrund für die Verluste.
Das Monitoring ergab, dass Völker, die im Winter 2021/22 starben, einen höheren Varroa-Befall (9,4 Milben pro 100 Bienen) hatten als überlebende Völker (2,6 Milben pro 100 Bienen). Eine intensivere Forschung in Kombination mit Beratungen soll nun dafür sorgen, dass die Varroose in den Bienenvölkern effektiver bekämpft wird, um weitere Winterverluste gering zu halten. Imker:innen mit mehr als fünfzehn Bienenvölker haben die Möglichkeit, an dem Bienenmonitoring teilzunehmen. Alle wichtigen Informationen zur Datenerhebung sowie Blog-Einträge von bereits aktiven Imkereien sind auf der Internetseite des DeBiMo zu finden. Um infektiöse und nicht-infektiöse Bienenkrankheiten, wie auch die durch einen Varroa-Befall ausgelösten Viruserkrankungen, geht es in der vierteiligen E-Learning-Reihe Bienen auf Myvetlearn.de. Die Kursreihe ist geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Bienen/den Fachtierarzt für Bienen.
Prävention ist essentiell für gesunde Tiere
Auf der diesjährigen Frühjahrsveranstaltung des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. (BfT) standen neben den aktuellen Herausforderungen der Nutz- und Kleintiermedizin besonders der One-Health-Ansatz und die Prävention von Krankheiten im Fokus. Als einen Schlüsselfaktor für gesunde Nutz- und Kleintiere gleichermaßen bezeichnete Prof. Johannes Holzner von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf die Prävention. Neben einem umfassenden Tiergesundheitsmanagements verwies Holzner besonders auf die Notwendigkeit von Impfungen, um Langzeitschäden zu vermeiden.
Prof. Holger Volk von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover forderte eine bessere Compliance für das Haustiersegment. Die Corona-Pandemie hätte für einen enormen Zuwachs von Haustieren in den Haushalten gesorgt und zudem gezeigt, dass Haustiere die emotionale Gesundheit und soziale Integrität der Besitzer fördern, aber im Umkehrschluss auch Verhaltensauffälligkeiten, wie etwa Stress, von den Tierhaltern auf die Tiere übertragen würden. „Vor diesem Hintergrund ist das One-Health-Konzept mit seiner Verbindung zwischen Human- und Tiermedizin der richtige Ansatz. Gerade im Haustiersegment müssen wir zu einer besseren Compliance kommen - weg von dem früheren Absetzen von Medikamenten ohne jede Kontrolle", so der Kleintierspezialist.
Prof. Nick Lin-Hi von der Universität Vechta hingegen zeichnete ein gänzlich anderes Zukunftsbild mit Blick auf die Nutztierhaltung. Die massive Erzeugung von Treibhausgasen aus der Fleischerzeugung und der weltweit wachsende Fleischkonsum übersteige die Tragfähigkeit des Planeten bei Weitem, so Lin-Hi. Der Professor geht davon aus, dass eine disruptive Technologie die Herstellung von tierischem Protein in den nächsten zehn Jahren verändern wird. „Ich rechne hier mit einer Sprunginnovation, die die zelluläre Landwirtschaft und in-vitro-Ansätze bei der Erzeugung von Milch und Fleisch enorm voranbringen wird,“ so Lin-Hi. „Tiergesundheit ist und bleibt essenziell - und zwar für Tierschutz, Umweltschutz und Klimaschutz. Um die richtigen Weichen zu stellen, müssen Strukturen und Regulierungen in ihrer Gesamtheit für einen zukunftsfähigen und zuverlässigen Rechtsrahmen diskutiert werden. Nur so wird sich der unterschiedliche gesellschaftliche Bedarf - auch im Sinne der Nachhaltigkeit - aufnehmen lassen. Der Sektor selbst ist gefordert, aktiv Lösungen vorzulegen", lautete das Fazit von BfT-Geschäftsführerin Dr. Sabine Schüller. Mit dem One-Health-Ansatz und der Mensch-Tier-Beziehung befasste sich auch die Futura.VET, die am 16. Februar 2023 erstmalig stattfand. Die Aufzeichnung des zukunftsweisenden Fortbildungsformats ist noch bis zum 31. Mai 2023 verfügbar.
Tropenkrankheiten in Deutschland zu erwarten
Der Klimawandel bewirkt, dass auch in Deutschland teils tropische Temperaturen herrschen. Das ist eine gute Voraussetzung, dass sich mehr und mehr Insekten aus tropischen und subtropischen Gebieten auch in unseren Breitengraden wohlfühlen und vermehren. Damit steigt das Risiko, dass sich in Europa gefährliche Krankheiten wie das Dengue- oder das Gelbfieber sowie das Zika-Virus verbreiten. Das West-Nil-Virus ist bereits in Deutschland und weiteren Ländern Mitteleuropas angekommen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Forschungsgruppe Medizinische Biodiversität und Parasitologie von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
Die beteiligten Forschenden haben die Habitate der Asiatischen Tigermücke in Europa näher untersucht. Sie befürchten, dass selbst bei einem nur moderaten Temperaturanstieg mit einem vermehrten Auftreten der Tigermücke in Deutschland zu rechnen ist. Die Wissenschaftler:innen schätzen, dass in Zukunft in nahezu allen Gebieten Europas Klimabedingungen herrschen werden, die die Übertragung der Infektionskrankheiten begünstigen. Denn die Larven der ursprünglich in den süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen beheimateten Stechmückenart entwickeln sich schneller bei warmen Temperaturen. Aufgrund ihrer großen Anpassungsfähigkeit ist die Tigermücke schon jetzt in Teilen Mitteleuropas anzutreffen.
Neues Master-Studium AGES an der Uni Kassel
Ab dem kommenden Wintersemester steht Studierenden an der Universität Kassel der Masterstudiengang Agriculture, Ecology & Societies (AGES) zur Verfügung. Das AGES-Programm soll die Masterstudierenden auf wissenschaftlicher sowie gesellschaftlicher Basis für die Agrar- und Ernährungswende vorbereiten. Ein besonderer Fokus liegt auf einem interdisziplinären, kritischen und projektbasierten Lernen, das sich die Studierenden in einem breiten Wahlbereich aneignen können.
Eine gewünschte Spezialisierung auf Agrarökologie, ländliche Entwicklung und Umweltmanagement wird durch die Kooperation mit verschiedenen internationalen Partneruniversitäten ermöglicht. Alle AGES-Module finden auf Englisch statt. Eine Bewerbung ist ab dem 1. Juni 2023 möglich. Voraussetzung für dieses Master-Studium ist ein Bachelor in den Agrar-, Sozial-, Wirtschafts- oder Geisteswissenschaften.
Legaler Wildtierhandel meist nicht nachhaltig
Neben der Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels muss auch die Überwachung des legalen Handels mit Wildtieren dringend überarbeitet werden. Besonders bedenklich ist, dass die Nachhaltigkeit in den meisten Fällen nicht geprüft wird. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die Forschende der International Union for Conservation of Nature (IUCN) Kommission gerade veröffentlicht haben. Darin haben die Wissenschaftler:innen sowohl die bestehenden Instrumente und Schutzmaßnahmen als auch die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen systematisch analysiert. Sie kamen dabei zu dem Schluss, dass der derzeitige legale Handel nicht durch strenge Nachweise für die Nachhaltigkeit zahlreicher Arten gestützt wird.
Als besonders bedenklich bezeichnen die Forschenden den Mangel an Daten über das Exportvolumen von Wildtieren, Wildtierpopulationen und der evidenzbasierten Folgenabschätzungen des Handels. „Die Ausbeutung von Wildtieren stellt eine der größten Bedrohungen für das Überleben der Arten dar. Allzu oft wird jedoch legaler Handel automatisch mit nachhaltigem Handel gleichgesetzt, obwohl es an Beweisen fehlt, die bestätigen, dass dies tatsächlich der Fall ist. Unsere Untersuchung wirft ein grelles Licht auf den systematischen Mangel an regulatorischen Schutzmaßnahmen, die dringend erforderlich sind, um sicherzustellen, dass der legale Handel nicht zu einem Rückgang der Wildtierpopulationen führt“, erklärt Dr. Alice Hughes, leitende Wissenschaftlerin und außerordentliche Professorin an der Universität von Hongkong.
Um den legalen Wildtierhandel besser zu kontrollieren und eine echte Bewertung der nachhaltigen Nutzung zu ermöglichen, fordern die Expert:innen eine rigorose Datenerfassung und -analyse von Populationen sowie die Verknüpfung von Handelsquoten mit IUCN- und internationalen Vereinbarungen und verbesserte Datenbanken und Einhaltung von Handelsbestimmungen. „Wir gehen davon aus, dass weitere Untersuchungen zeigen werden, dass weitaus mehr Wildtierarten in nicht nachhaltigem Umfang ausgebeutet werden“, resümiert Mit-Autor Dr. Mark Auliya vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels in Bonn, die zusammengetragenen Ergebnisse. Nur mit einer weitreichenden Überwachung könnten Populationsrückgänge sowie ein Aussterben von Arten verhindert werden.