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News

Aviäre Influenza in Europa flaut nicht ab

1. August 2023

Im Zeitraum zwischen Ende April und dem 23. Juni 2023 sind die Fallzahlen der Aviären Influenza in Europa wieder leicht angestiegen. Wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in ihrem aktuellen Bericht mitteilte, fand die höchste Konzentration von Ausbrüchen in Südwestfrankreich statt, wo mehr als 640.500 Tiere - in der Überzahl Enten, die zur Foie gras-Produktion gehalten wurden - gekeult werden mussten. Frankreich plant wegen der hohen Verluste eine Impfkampagne gegen die Geflügelpest ab Oktober. In den anderen europäischen Regionen hat sich die Situation bei Hausgeflügel abgeschwächt.

Unter den Wildvögeln waren in dem Zeitraum neben Schwarzkopfmöwen auch neue Seevogelarten, wie Möwen und Schnecken, stark betroffen. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des letzten Jahres wurden tote Seevögel zunehmend im Inland und nicht nur entlang der europäischen Küsten gefunden. Zudem wurde  zwischen dem 10. und Ende Juni 2023 bei 24 Hauskatzen sowie einem Karakal in Polen das Geflügelpestvirus nachgewiesen. Betroffene Tiere zeigten neurologische und respiratorische Anzeichen, einige der infizierten Katzen starben. Noch immer sei die Infektionsquelle nicht identifiziert, so die EFSA. Die Behörde schätzt das Risiko einer Infektion mit derzeit zirkulierenden Aviären H5-Influenzaviren in Europa ist für die allgemeine Bevölkerung nach wie vor als gering ein.

EFSA

Magazin für Geflügelwirtschaft

Podcast zur ASP in Europa

31. Juli 2023

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in Europa weiter aus. Am 5. Juli 2023 haben Bosnien-Herzegowina und Kroatien erstmals Ausbrüche mit dem ASP-Virus gemeldet. Zudem trat die ASP allein in der ersten Juli-Woche in 30 Schweinehaltungen in Serbien auf. Besonders die Ausbrüche in zahlreichen europäischen Nutztierschweinebeständen bereiten den Landwirt:innen Sorgen.

In Folge 8 der Podcast-Reihe Science on the Menu (Wissenschaft auf der Speisekarte) wird Expertin Lina Mur die aktuelle Situation beschreiben. Die Reihe beleuchtet Schlüsselthemen, an denen die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) arbeitet, um sichere Lebensmittel zu gewährleisten, und präsentiert Interviews mit einigen der wichtigsten Akteur:innen rund um das jeweilige Thema.

EFSA

Medikamentennotstand in der Schweiz ein schleichendes Problem

31. Juli 2023

Eine bereits seit ca. 15 Jahren andauernde Negativentwicklung hat in der Schweiz zu einem Engpass bei veterinärmedizinischen Arzneimitteln. Aktuell besonders betroffen sind Milchviehbetriebe, die auf Calcium-Infusionen gegen Milchfieber angewiesen sind und teilweise seit Anfang Juli keine Lieferungen erhalten. Wie die Gesellschaft Schweizer Tierärzt:innen (GST) mitteilt, sei der Versorgungsengpass nur vorübergehend und schon in den nächsten Tagen könnten Calcium-Infusionen aus dem Ausland wieder zur Verfügung stehen. Bis dahin appelliert die Gesellschaft an die Tierärzt:innen und Landwirt:innen, sich gegenseitig auszuhelfen sowie keine prophylaktischen Infusionen durchzuführen, sondern lediglich klinisch kranke Tiere zu behandeln.

Die Corona-Pandemie und der anhaltende Krieg in der Ukraine haben die ohnehin kritische Situation auf dem Schweizer Arzneimittelmarkt verschärft. Ein grundsätzlicher Faktor, der zum Engpass geführt hat, sei die Tatsache, dass in der Schweiz kaum noch Unternehmen selber Tierarzneimittel produzieren und der aus wirtschaftlichen Gründen häufig Medikamente gar keine Zulassung erhielten, so die GST. Dies, weil die Hersteller in der Schweiz eine separate Zulassung beantragen und zudem die Verpackung sowie die Packungsbeilage in den drei Amtssprachen gedruckt werden müssen, was ein großer Aufwand für den kleinen Markt ist.

GST

Agrarheute

Verkauf von Bruderhähnen gestaltet sich schwierig

31. Juli 2023

Seit dem 1. Januar 2022 gilt das Verbot des Tötens von Eintagsküken. Neben der Geschlechtserkennung im Ei steht den landwirtschaftlichen Betrieben die Aufzucht der sogenannten Bruderhähne (männliche Nachkommen von Legehennen-Zuchtlinien) als Alternative zur Verfügung. Doch da das Fleisch dieser Hähne im Gegensatz zu Masthähnchen fester ist und die Tiere auch ein Drittel mehr Futter benötigen, lohnt sich diese Aufzucht für viele Landwirt:innen nicht. Auch dauert die Aufzucht der Bruderhähne knapp viermal so lang, wie bei einem "klassischen" Masthähnchen. Zudem fehlt den meisten Betrieben der Platz, sodass sich inzwischen Landwirt:innen auf die Hahnaufzucht spezialisiert haben, wie Lorenz Ann. Für ihn sei das Geschäft trotzdem lukrativ, so der Landwirt. Um die 13 Euro erhält Ann pro Hahn. Allerdings sei der Verkauf der Hähne sehr schwierig, da die Konsument:innen noch zurückhaltend beim Kauf sind. Für Ulrike Schreiber, Leiterin der Tierhaltung vom Gut Wulksfelde, gibt es eine logische Rechnung: jeder, der regelmäßig Eier esse, müsste pro Jahr einen Bruderhahn kaufen, dann würde alles passen.

Topagrar

Herkunftskennzeichnung für weitere Tierarten ab 2024 verpflichtend

28. Juli 2023

Nach der beschlossenen Tierhaltungskennzeichnung für Schweine soll die Herkunftskennzeichnung ab dem kommenden Jahr auch für unverpacktes Fleisch von Schwein, Schaf, Ziege und Geflügel verpflichtend werden. Ein entsprechender Verordnungsentwurf des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir ist am vergangenen Mittwoch (26.07.2023) vom Bundeskabinett gebilligt worden.

„Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher Fleisch kaufen, wollen sie wissen, wie das Tier gehalten wurde und woher es kommt. Beides haben wir nun möglich gemacht“, erklärte der Grünen-Politiker, der durch das Gesetz bewusstere Kaufentscheidungen erwartet. Die Verbraucher:innen können sich so aktiv für mehr Tierschutz, regionale Wertschöpfung und hohe Umweltstandards entscheiden, so Özdemir.

Als nächsten Schritt kündigte der Minister eine Ausweitung der Herkunftsbezeichnung für die Außer-Haus-Verpflegung an. Auch die bereits beschlossene Tierhaltungskennzeichnung, die zunächst die Mast bei Schweinen regelt, soll zügig auf weitere Tierarten, Lebensphasen und Bereiche in der Verwertungskette ausgeweitet werden.  

Topagrar

BMEL  

Ceva legt Beschwerde gegen Geflügelpestimpfung in Frankreich ein

28. Juli 2023

Die Geflügelpest hat auch in Frankreich in den vergangenen zwei Jahren für immense wirtschaftliche Verluste bei Geflügelhaltern gesorgt. Besonders von Ausbrüchen und Keulungen betroffen waren die Enten- und Gänsehaltungen. So gibt die für den Herbst 2023 geplante Massenimpfung gegen die Aviäre Influenza (AI) zumindest den Entenhalter:innen erste Hoffnungen. Ab dem 1. Oktober 2023 soll die Impfung aller kommerziell für die Fleischproduktion aufgezogenen Enten in Frankreich beginnen. Dafür hat das französische Landwirtschaftsministerium 80 Mio. Dosen Impfstoff beim deutschen Veterinärkonzern Boehringer Ingelheim bestellt.

Gegen diese Entscheidung hat der französische Hersteller Ceva Santé Animale allerdings nun Beschwerde vor dem Pariser Verwaltungsgericht eingelegt. Dies könnte den Impfstart verzögern. Das französische Unternehmen fordert, dass mindestens zwei Hersteller beauftragt werden, um das Risiko zu streuen. In der Zwischenzeit ist die Gefügelpest nach einem halben Jahr ohne Ausbrüche wieder in den Niederlanden aufgetreten. Betroffen ist ein Legehennenbetrieb mit 11.000 Tieren, die nun alle gekeult werden müssen.

Agrarheute

Geflügelnews.de

Vetion-Fokusthema: Aviäre Influenza / Geflügelpest

BLV präzisiert Vorschriften für Fischbörsen

27. Juli 2023

Für Veranstaltungen mit Aquarien- und Teichfischen hat das Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) die Rechtsvorschriften angepasst. So sind auf Börsen und Ausstellungen keine Fische zugelassen, die zuchtbedingte Belastungsmerkmale zeigen. Gemäß Tierschutzverordnung (TSchV) müssen die Tiere zudem vor Überanstrengung geschützt werden und ihr Wohlergehen muss jederzeit sichergestellt sein. Bei Veranstaltungen dieser Art liegt die Verantwortung für den schonenden Umgang mit Tieren sowohl bei den Organisatoren als auch bei den teilnehmenden Anbieter:innen. In dem Fall, dass Teilnehmer:innen ihren Pflichten nicht nachkommen, müssen von Veranstalterseite umgehend entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Die Anpassungen hat das BLV in einer Fachinformation veröffentlicht.

BLV

Schlachthof in Aschaffenburg wegen Tierschutzverstößen geschlossen

27. Juli 2023

Wegen des Verdachts auf schwerwiegende Tierschutzverstöße ist ein Schlachthof in Aschaffenburg in der vergangenen Woche durch die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) vorübergehend geschlossen worden. „Der KBLV wurde am Montag und Dienstag letzter Woche von einer Tierrechtsorganisation Videomaterial aus dem Schlachthof Aschaffenburg übermittelt. Bei der ersten Sichtung des Materials ergaben sich konkrete Anhaltspunkte für teils schwerwiegende Tierschutzverstöße im Schlachtprozess. Die Auswertung des sehr umfangreichen Gesamtmaterials dauert an“, lautete die Erklärung des Pressesprechers.

Nach einer unangekündigten Betriebskontrolle am vergangenen Mittwoch (19.07.2023) haben die Behörden zudem die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. „Eine Wiederaufnahme der Schlachtung kann erst wieder erfolgen, wenn die durchgehende Einhaltung aller tierschutzrechtlicher Vorgaben durch den Betrieb gewährleistet werden kann“, heißt es von Seiten der Behörde. Laut Angaben einer Tierschutzorganisation seien Tiere in dem Betrieb bei Bewusstsein geschlachtet worden, auch der verbotene Elektroschocker sei zum Einsatz gekommen, wie verstecke Videoaufnahmen zeigen. Bei früheren Kontrollen durch die KBLV, zuletzt im April 2023, seien jedoch keine schwerwiegenden tierschutzrelevanten Verstöße festgestellt worden, so der Sprecher, der intensive Nachforschungen seitens der Behörde versprach.

Im Visier der Untersuchungen steht auch eine amtliche Tierärztin, die den Schlachthofbetreiber mehrfach vor anstehenden Kontrollen durch die zuständige Überwachungsbehörde, die Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV), gewarnt haben soll.

Der Bauernverband appellierte auch an die Verantwortlichen, die notwendigen Schritte zur Wiedereröffnung des Schlachthofes im Sinn regionaler Wirtschaftskreisläufe so schnell wie möglich zu unternehmen. Mit dem Schutz von Nutztieren befasst sich auch die schon traditionelle Tierschutztagung, die am 14. und 15. September 2023 sowohl als Präsenz- als auch als Online-Veranstaltung stattfinden wird. Die Tagung richtet sich an Amtstierärzt:innen und kurativ tätige Tierärzt:innen, sowie an Studierende der Veterinärmedizin und Veterinärreferendar:innen.

Agrarheute 

Aktuelle Probleme des Tierschutzes als Hybridveranstaltung  

Neuer EU-Schutzstatus für den Wolf in Planung

27. Juli 2023

Der Wolf gehört laut EU-Recht zu den streng geschützten Tierarten. Doch die stark wachsende Zahl der Tiere seit der Jahrtausendwende und die zunehmenden Risse von Weidetieren sorgen für Konflikte. So werden die Rufe nach einer Herabsetzung des Schutzstatus immer lauter. Dem möchte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) nun nachgehen und kündigte eine neue Herangehensweise an den Wolf an. „Es ist richtig, dass die gefährdete Art geschützt werden muss. Aber wenn in bestimmten Regionen die Art nicht mehr gefährdet ist, müssen wir auch anders mit dem Wolf umgehen und ihn zum Beispiel bejagen", betont von der Leyen. Um das Gesetz entsprechend ändern zu können, benötigt die EU-Kommission jedoch noch weitere Daten der Mitgliedsstaaten. „Wir wollen detaillierter heruntergebrochen auf die Regionen die Zahlen und Daten haben, damit wir ein klareres Bild kriegen, wie die Realität vor Ort aussieht“, so die Kommissionspräsidentin.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hatte erst vor kurzem eine weitere Dialogreihe zum Wolf initiiert und fordert die Bundesländer auf, mehr von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, "Problemwölfe" zu schießen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hingegen beharrt auf gezielte Abschusspläne seitens der Politik. Besonders betroffen von einer stark wachsenden Wolfspopulation ist Brandenburg. Allein im Jagdjahr 2021/22 wurden dort 160 neue Wolfswelpen gezählt. Auch die Zahl der Wolfsrisse ist im letzten Jahr stark angestiegen. Knapp 400 Schafe wurden durch Wölfe gerissen, sowie rund 70 Kälber und drei Ziegen. Neben den knapp 130.000 Euro an Entschädigungszahlungen an die Tierhalter:innen, unterstützt das Land den Herdenschutz und Präventionsmaßnahmen mit weiteren 8,8 Mio. Euro.

Topagrar

Topagrar

Neuer Leitfaden für tierschutzkonformen Umgang mit kranken Schweinen

26. Juli 2023

Zur Verbesserung des Umgangs mit kranken Schweinen sowie Nottötungen, ist der Leitfaden "Sicherstellung eines tierschutzkonformen Umgangs mit einzelnen kranken Schweinen in schweinehaltenden Betrieben" erstellt worden. Die Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreter:innen verschiedener nordrhein-westfälischer Landwirtschaftsverbände, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) sowie der beiden Tierärztekammern des Landes, möchte damit Beteiligten in allen Schweinehaltungssystemen zu einem tierschutzkonformen Umgang mit kranken Tieren ihres Bestandes verhelfen.

Traditionell findet am 14. und 15. September 2023 die jährliche Tagung „Aktuelle Probleme des Tierschutzes“ statt. Sie wird in diesem Jahr als Hybridveranstaltung (Möglichkeit der Teilnahme vor Ort oder online im Live-Stream) angeboten.  

SUS

Aktuelle Probleme des Tierschutzes als Hybridveranstaltung