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News

Finnland lässt tausende Pelztiere wegen Geflügelpest keulen

8. August 2023

Das Geflügelpestvirus (HPAI) hat auch in Finnland zu zahlreichen Ausbrüchen bei Wildvögeln geführt. Zudem waren dort auch Infektionen mit dem Virus auf Pelztierfarmen nachweisbar. Um eine weitere Ausbreitung und mögliche Virusmutationen zu vermeiden, hat die finnische Lebensmittelbehörde nun die Keulung aller Pelztiere auf Farmen angeordnet, auf denen bereits Infektionen festgestellt worden sind. Wie die Behörde mitteilte, wurden entsprechende Anordnungen bisher für drei Pelzfarmen erlassen, weitere könnten im Laufe der Woche folgen.

Nach Informationen des finnischen Rundfunks seien bereits 30.000 Nerze sowie 40.000 Füchse gekeult worden. Die Tierhalter:innen können staatliche Entschädigung beantragen. Analysen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) ergaben, dass die nachgewiesenen Viren Mutationen zeigten, die auf eine Anpassung an Säugetiere hinweisen. Noch sei unklar, ob in den betroffenen Farmen eine Nerz-zu-Nerz-Übertragung stattfand. Derzeit werde noch nach der Infektionsquelle gesucht. Möglich sei der Kontakt zu infizierten Möwen. Bei dem festgestellten Virus handele es sich um den derzeit bei Möwen in Europa dominierenden Virustyp.

Schweizerbauer

Weitere 15 Mio. für Helmholtz-Institut für One Health

7. August 2023

In Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) entsteht derzeit das Helmholtz-Institut für One Health (HIOH). Im April 2022 fand die Gründungsfeier statt. Der interdisziplinäre Ansatz zur Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderungen sei nach aktuellem Stand umfassender als ursprünglich geplant, so Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsministerin Bettina Martin am vergangenen Montag. Daher habe das Land beschlossen, die zusätzlichen Kosten in Höhe von 15 Mio. Euro komplett bereitzustellen, nachdem die Bundesregierung eine anteilige Kostenübernahme abgelehnt hat.

Mit der erweiterten Landesförderung sollen spezielle Hochsicherheitslabore mit dem Biosafety-Level 3 entstehen, da die Mehrzahl der neu auftretenden Krankheitserreger bei Menschen in der Sicherheitsstufe 3 angesiedelt sind, wie z.B. SARS-CoV-2, hochpathogene Influenzaviren, Hantaviren oder Affenpocken. Auch wird es immer öfter notwendig, Keime mit einem hohen Grad an Resistenzen gegen Pharmazeutika in BSL-3 Laboratorien zu erforschen.

„Jeder Euro, den wir in das große Zukunftsfeld der Forschung an der Schnittstelle zwischen Tier, Mensch und seiner Umwelt investieren, lohnt sich. Das HIOH zieht Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus der ganzen Welt an und knüpft in Greifswald ein Forschungsnetzwerk von hoher internationaler Bedeutung“, sagte Martin.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Unterstützung des Landes die Möglichkeit haben, ein Forschungsinstitut aufzubauen, welches zur Pandemievorsorge und -prävention beiträgt. Wir wissen, dass sich die Gesundheit von Menschen und Tieren nicht mehr isoliert betrachten lässt, sondern eng miteinander sowie der Umwelt zusammenhängt. Unsere Forschung widmet sich den grundlegenden Mechanismen der Entstehung und Übertragung von Infektionskrankheiten, welche zwischen Menschen und Tieren übertragbar sind, sowie antimikrobiellen Resistenzen", betonte Professor Dr. Fabian Leendertz, Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für One Health in Greifswald.

Auf Myvetlearn.de können sich Tierärzt:innen in zwei ATF-zertifizierten Online-Seminaren zum Thema Zoonosen fortbilden.

Regierung Mecklenburg-Vorpommern

Online-Seminare Zoonosen auf Myvetlearn.de

Einsatz von Antibiotika in der Schweiz 2022 rückläufig

7. August 2023

Auch in 2022 ist die Menge der an Tiere verabreichten Antibiotika in der Schweiz zurück gegangen. Das geht aus dem ARCH-Vet Bericht hervor, den das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gerade veröffentlicht  hat. Im Vergleich zum Jahr 2021, hat sich die Gesamtmenge von Antibiotika um rund zwölf Prozent reduziert. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 24.931 kg Antibiotika in zugelassenen Tierarzneimitteln verkauft. Das entspricht einem Rückgang um mehr als 50 Prozent seit 2013.

Bei Nutztieren nahm der Verbrauch kritischer Antibiotikaklassen in 2022 um rund 40 % ab, wie das BLV mitteilt. Aufgeteilt nach Wirkstoffklassen, betrifft die größte verkaufte Menge wie im Vorjahr Penicilline, gefolgt von Sulfonamiden und Tetracyclinen.

Um Antibiotikaminimierung bei Nutztieren geht es auch bei VetMAB. Auf dem Fortbildungsportal für Tierärzt:innen und Landwirt:innen geben anerkannte Referenten bewährte Management-Tipps, die sich einfach in den Stallalltag mit Rind, Schwein und Geflügel integrieren lassen. Um sich schon während der Ausbildung ein umfassendes Wissen über Antibiotikaresistenzen aneignen zu können, haben Studierende der Veterinärmedizin die Möglichkeit, die ATF-zertifizierten Online-Fortbildungen zur Antibiotikaminimierung im Stall auf Myvetlearn.de ab sofort kostenfrei zu absolvieren.

BLV

VetMAB

VetMAB-Kurse auf Myvetlearn.de

Metastasen stoppen und Resistenzen verhindern

7. August 2023

Einem Team unter der Leitung des belgischen Forschers Cédric Blanpain von der Universite libre de Bruxelles (ULB) ist es gelungen, ein Medikament zu entwickeln, das Metastasen stoppen könnte und die Resistenzausbildung gegen Chemotherapien verhindert. Die Wissenschaftler:innen konnten nachweisen, dass das Präparat das Molekül Netrin-1 blockiert, das von Tumorzellen bei verschiedenen Krebsarten exprimiert wird. Netrin-1 stimuliert die sogenannte epithelial-mesenchymale Transition (EMT), die eine Schlüsselrolle bei der Bildung von Metastasen sowie der Entwicklung von Resistenzen gegen Krebsmedikamente spielt. Tests bei Patientinnen mit Gebärmutterkrebs zeigten eine Verkleinerung der Tumore bei guter Verträglichkeit. „Jetzt ist es nötig, die Wirksamkeit dieser neuen Therapie auf das Überleben von Patientinnen mit Gebärmutterkrebs zu bestimmen und die Wirksamkeit dieser neuen Kombination aus Antikörper und Chemotherapie für die Behandlung anderer Krebsarten wie Lungen- oder Brustkrebs zu bewerten", so Blanpain abschließend.

ULB

Pressetext

Geflügelpestimpfungen mit Überwachungsstrategien erfolgversprechend

7. August 2023

Die Geflügelpest hat sich innerhalb der letzten Jahre zu einer Panzootie bei Wildvögeln entwickelt. Fast weltweit kommt es inzwischen im Laufe des gesamten Jahres zu Infektionen mit dem hochpathogenen aviären Influenzavirus (HPAIV) des Subtyps H5. Um Infektionen in Nutztierbeständen zu vermeiden, scheint eine Impfung das Mittel der Wahl zu sein. Jedoch weisen Wissenschaftler:innen auf die Notwendigkeit hin, dass Impfungen nur in Verbindung mit Überwachungsstrategien einen wirklichen Erfolg aufweisen können. Diese Strategien sollten auf die epidemiologische Situation eines Landes und die Art des verwendeten Impfstoffs zugeschnitten sein sowie sorgfältig geplant und durchgeführt werden, wie in der aktuellen Ausgabe von „Biologicals" nachzulesen ist.

Nach Untersuchungen des internationalen Forscherteams sollten dabei mehrere Ebenen geeigneter Überwachungsmethoden sinnvoll kombiniert werden, um eine Impfung mit Nulltoleranz für Infektionen zu erreichen. Diese beinhalten neben Biosicherheitsmaßnahmen und einer kontinuierlichen Bewertung der Impfschutzes auch eine angemessene Überwachung geimpfter Bestände sowie die Typisierung nachgewiesener Feldvirusstämme. Die passive Überwachung (d. h. virologische Analysen von erkranktem oder verendetem Geflügel) bleibt zur Früherkennung eines Impfversagens von Bedeutung, da unzureichend geschützte, infizierte Impfbestände klinische Anzeichen einer Infektion zeigen.

Nutztierpraktiker:innen finden auf Myvetlearn.de die siebenteilige E-Learning-Kursreihe "Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung". Bei Buchung eines der Kurse 2 bis 7 ist zusätzlich Kurs 1 (Definition und Eintragswege in Bestände) kostenfrei in der Buchung enthalten.

FLI

E-Learning Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung

Ausstiegswelle deutscher Schweinehalter:innen hält an

4. August 2023

Der Abbau der Schweinehaltung in Deutschland ist auch in 2023 weiter voran geschritten. Gemäß der aktuellen Viehzählung vom Mai 2023 wurden hierzulande nur noch 20,7 Mio. Schweine gehalten. Auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe ist um rund 10 Prozent auf 15.900 Betriebe gesunken. Eine Konsequenz des Rückgangs sind die hohen Erlöse, die die Mäster nun für ihre Schweine erzielen. Mit Erlösen von um die 2,50 Euro/kg Schlachtgewicht liegen die Schweinepreise seit Anfang Juli 2023 auf einem Rekordwert. 

Auch im Vereinigten Königreich wurden im Juni 2023 weniger Schweine geschlachtet, wie die neuesten Zahlen der britischen Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) zeigen. Im Vorjahresvergleich brach die Schweinefleischerzeugung in der ersten Jahreshälfte um mehr als 13 % ein. Den Fleischproduzenten standen dabei 603.000 oder 11 % weniger Schlachttiere zur Verfügung als im Vorjahreszeitraum. Zudem sank die Zahl der Schweinefleischexporte in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres um knapp ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr.

Während der Verbrauch von Schweinefleisch in Deutschland seit Jahren deutlich rückläufig ist, haben die Schweinefleischimporte in China u.a. aufgrund des steigenden Verzehrs wieder zugelegt. Laut vorläufigen Daten der Zollverwaltung nahm die Importmenge einschließlich Nebenerzeugnissen um rund 180.000 t oder 13 % auf 1,54 Mio. t zu. Hauptlieferant war Spanien, gefolgt von Nordamerika und Brasilien.

Agrarheute

Schweizerbauer

SUS

Fenstersturz kann für Katzen fatale Folgen haben

3. August 2023

Gerade in der warmen Jahreszeit stehen viele Fenster und Balkontüren offen. Ein Sturz aus großer Höhe kann für Katzen jedoch schlimme Folgen haben. Wie die Vetmeduni Wien darlegt, kann ein Sturz zu schwerwiegenden Verletzungen führen und die Behandlung der gestürzten Samtpfoten ein langwieriger Prozess sein. Am häufigsten sind Verletzungen im Bereich des Brustkorbes dokumentiert. Neben Quetschungen und Blutungen der Lunge kann es auch zu Rippenbrüchen kommen. Ein Drittel der Katzen erleidet bei einem Sturz Verletzungen im Gesichtsbereich, inklusive Kiefer- und Zahnfrakturen. Zudem kommt es bei ungefähr der Hälfte der Sturzopfer zu Brüchen der Extremitäten oder des Beckens, was auch mit Verletzungen von Organen, Blutgefäßen und Nerven im Beckenbereich einhergehen kann. Trotz sofortiger Behandlungsmaßnahmen kann es, je nach Verletzungen, zu einer Verschlechterung des Zustands bis zum Tod kommen.

Auch bei Prellungen im Bereich der Wirbelsäule sind Lähmungen aller Extremitäten oder der Hinterbeine möglich, was eine mehrwöchige Genesung nach sich ziehen kann. Sollte die Katze nach einem Sturz stabil erscheinen, besteht die Möglichkeit, dass innerhalb von 48 Stunden schwere Atemprobleme und bis zu 72 Stunden nach dem Sturz neurologische Symptome auftreten. Daher rät die Vetmeduni Wien dringend, das Sturzopfer unmittelbar durch die/den Tierärztin/Tierarzt untersuchen zu lassen.

Balkone und Fenster sollten auf jeden Fall gut gesichert werden, um Stürze zu vermeiden. Aber auch gekippte Fenster stellen eine Gefahrenquelle dar: die Katzen könnten versuchen, durch dieses zu klettern und dann steckenbleiben. Befreiungsversuche führen dann meist zum Abrutschen im Fensterspalt nach unten. Um auf gestürzte, plötzlich erkrankte oder verletzte Tiere im Notdienst gut vorbereitet zu sein, bietet Myvetlearn.de zwei Online-Seminarreihen zur Fortbildung für Tierärzt:innen an.

IDW

Sicher durch den Notdienst auf Myvetlearn.de

Neue Professur verbindet Wildtiermanagement und Wissenschaft

3. August 2023

Die zunehmenden Verbauungen durch den Mensch beeinflussen auch das Leben von heimischen Wildtieren. Der angestammte Lebensraum der Tiere wird immer kleiner, Mensch und Tier rücken immer näher zusammen, was zahlreiche Konflikte verursacht. Zusätzlich trägt der Klimawandel dazu bei, dass sich auch die Tierbewegungen bzw. Wanderungen verändern. Um die Lebensbedingungen für Wildtiere langfristig zu verbessern und neuartige Lösungsansätze für die Koexistenz von Menschen und (Wild)Tieren zu erarbeiten, wird die Veterinärmedizinische Universität eine neue Professur zum Wildmanagement einrichten. Die neue Tenure Track Professur für den Forschungsbereich „Movement Ecology“ ist aktuell ausgeschrieben.

„Mit der neuen Professur wollen wir unter Einbindung neuer Technologien die Bewegungsmuster unserer Wildtiere erforschen und darauf aufbauend ein regional angepasstes innovatives Wildtiermanagement etablieren. Die neue, zunächst auf vier Jahre befristete Tenure Track Professur Movement Ecology soll zudem die am FIWI bereits vorhandene Expertise zum gesellschaftlichen Umgang mit Wildtieren allgemein und dem Wolf im Speziellen unterstützen und auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterentwickeln“, erklärt Petra Winter, Rektorin der Vetmeduni. Ziel der neuen Professur ist es, einen Forschungsschwerpunkt im Bereich Bewegungsökologie, Raumnutzung und Verhalten von Wildtieren am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie FIWI der Vetmeduni zu etablieren. Im Fokus dabei steht die Schnittstelle zwischen Agrar- und Wildwirtschaft.

Um Wildtiere in der Tierarztpraxis geht es auch in der gleichnamigen Online-Seminarreihe für TierärztInnen auf Myvetlearn.de. Für Tiermedizinische Fachangestellte bietet das Fortbildungsportal eine separate Online-Reihe zu Wildtieren an.

Vetmeduni Wien

Online-Fortbildungsreihe Wildtiere für Tierärzt:innen

Online-Fortbildungsreihe Wildtiere für TFAs

Urlaub mit Hunden gut planen

2. August 2023

Die Sommerferien in den meisten deutschen Bundesländern dauern an und für viele Menschen steht der große Urlaub noch an. „Zu einer guten Urlaubsplanung gehört es auch, sich frühzeitig Gedanken über die Versorgung der Haustiere zu machen“, mahnt Baden-Württembergs Minister Peter Hauk MdL. So sollten sich Hundebesitzer:innen, die von ihren Vierbeinern in ihren Urlaub begleitet werden, rechtzeitig auch Informationen über die tierseuchenrechtlichen Einreisebestimmungen des Ziellandes einholen sowie den Impfstatus ihres Hundes überprüfen lassen. In dem Fall, dass das Haustier nicht mitreisen wird, muss im Vorfeld die Betreuung geklärt werden.

Wer sich an seinem Ferienort in ein Streunertier verliebt, sollte wissen, dass die Mitnahme ins Heimatland kritisch beäugt werden muss, da einerseits für die Tiere zumeist bestimmte Einreisebestimmungen zu beachten sind, die in der Kürze des Urlaubsaufenthalts nicht erfüllt werden können, und andererseits der Gesundheitszustand der Tiere meist nicht bekannt ist. „Darüber hinaus werden durch solche Käufe im Ausland bei unseriösen Händlern oder Züchtern oftmals tierschutzwidrige Haltungsbedingungen unterstützt. Dubiose Geschäftspraktiken auf Kosten der Tiere sollten nicht unterstützt werden“, betont der Minister. Hauk warnt zudem vor sogenannten Flugpatenschaften. Denn immer wieder kommt es vor, dass Urlauber an Flughäfen bei der Rückreise von vermeintlichen Tierschutzorganisationen oder Privatpersonen angesprochen werden und sie gebeten werden, einen Hund oder eine Katze als sogenannter Flugpaten im privaten Reiseverkehr mitzunehmen. Ein solcher vermeintlicher Gefallen stellt jedoch ein illegales Verbringen von diesen Tieren im Reiseverkehr dar.

Ministerium Baden-Württemberg

Earth Overshoot Day am 2. August 2023

2. August 2023

Der 2. August ist in diesem Jahr der sogenannte Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day). Das bedeutet, dass die Menschheit an diesem Tag weltweit die Ressourcen aufgebraucht hat, die die Natur bis Ende des Jahres zur Verfügung stellt. Das geht auf Berechnungen der amerikanischen Umweltorganisation Global Footprint Network (GFN) zurück. Die Überbeanspruchung der natürlichen Ressourcen der Erde durch den Menschen hat Folgen: ein massiver Rückgang der biologischen Vielfalt, ein Überschuss an Treibhausgasen in der Atmosphäre und ein verschärfter Wettbewerb um Nahrungsmittel und Energie. Übersteigt der Verbrauch die verfügbare Menge an Ressourcen, verschuldet sich die Menschheit: unter anderem, weil mehr CO₂ ausgestoßen wird als Speicher absorbieren können, oder es werden mehr Bäume gefällt als nachzuwachsen. Die unmittelbaren Folgen sind Wassermangel, Dürre und Artensterben. 

Während die Ressourcen im Jahr 1987 „erst“ am 19. Dezember aufgebraucht waren, rutscht der „Overshoot“ seitdem stetig weiter nach vorne. Genau betrachtet lebt die Menschheit von diesem Tag an bis zum Jahresende „auf Pump“. In Deutschland waren die Ressourcen in diesem Jahr bereits am 4. Mai aufgebraucht. U. a. in Kanada, den Vereinigten Emiraten, den USA, Australien, Südkorea und Russland trat die Erdüberlastung schon zu einem früheren Zeitpunkt ein.

Auch angesichts der von der Welthungerhilfe prognostizierten Wachstums der Weltbevölkerung steigt die Notwendigkeit, das Ressourcenproblem in den Griff zu bekommen. Um die Erdüberlastung zu verringern, hat das GFN mehr als 100 Lösungen zusammengetragen. Beispielsweise könnten erneuerbare Energiequellen oder die Halbierung der Lebensmittelverschwendung dazu beitragen. Rebecca Tauer (WWF Deutschland) fordert beispielsweise verbindliche Ziele beim Rohstoffkonsum. Maximal sieben Tonnen pro Kopf und Jahr sollen es bis 2045 sein. Aktuell sind es dem Naturschutzbund zufolge 16 Tonnen. Auch die Kreislaufwirtschaftsstrategie, die die Bundesregierung kommendes Jahr verabschieden will, müsse ambitioniert und konkret sein, so Tauer.

Tagesspiegel

ARD Alpha