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News

Bau des neuen LMU-Campus schreitet voran

25. Februar 2025

Die umfassende Neugestaltung der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in Oberschleißheim nimmt weiter Form an. Nach den Neubauten verschiedener Tier-Kliniken, einem Hörsaalgebäude sowie dem Neubau für die Mikrobiologie, fand am 19. Februar 2025 das Richtfest der Anatomie und Pathologie sowie der Spatenstich für die Zentralgebäude der Tierärztlichen Fakultät statt.

Die 200 Millionen Euro teuren Baumaßnahmen könnten bereits im Jahr 2027 so weit fortgeschritten sein, dass der Studienbetrieb der Tierärztlichen Fakultät der LMU im Wesentlichen in Oberschleißheim stattfinden wird. Dann können sich die Studierenden und Wissenschaftler:innen auf eine moderne Infrastruktur für Studium und Forschung freuen. Neben einem neuen Skills Lab, in dem die Studierenden an wirklichkeitsnahen Modellen arbeiten können, werden die neuen Schulungsräume signifikant größer sein und erlauben, Modell-basiertes und virtuelles Lernen zu einem noch wichtigeren Teil der studentischen Ausbildung in der Tiermedizin an der LMU werden zu lassen. 

Zudem wird der Neubau der Tieranatomie und Tierpathologie beide Fachrichtungen vereinen und somit einen intensiveren Austausch und eine verbesserte Zusammenarbeit von Anatomie und Pathologie ermöglichen.

„Der LMU-Campus Oberschleißheim wird das Zentrum moderner Tiermedizin in Europa. Pferdeklinik und Mikrobiologie sind bereits fertig. Mit dem Neubau für Anatomie und Pathologie vereinen wir nun die beiden exzellenten Fachbereiche an einem Ort. Und mit den Zentralgebäuden für Lehrsäle und Bibliothek sorgen wir außerdem für den perfekten Rahmen bei der Ausbildung. Das ist ein großer Wurf für die LMU, aber auch ein großer Wurf für den Freistaat“, betont Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume.

LMU

MKS verursacht in Brandenburg Schäden in Höhe von 8 Mio. Euro

25. Februar 2025

Nach dem Auftreten der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Januar 2025, hat das brandenburgische Agrarministerium den Schaden auf rund acht Millionen Euro beziffert. Und dies, obwohl glücklicherweise in der Folgezeit keine weiteren MKS-Ausbrüche mehr nachgewiesen wurden. Rund 120 Betriebe sind oder waren nämlich unmittelbar von den Maßnahmen betroffen. Diese umfassten neben einer Überwachungszone auch eine Sperrzone, die in einem Radius von sechs Kilometern um den Ausbruchsort im brandenburgischen Hönow eingerichtet wurde. In diesem Gebiet waren unter anderem Tiertransporte verboten. Finanzielle Einbußen ergaben sich für die Landwirtschaftsbetriebe durch das Verwerfen der anfallenden Milch und weil sich keine Schlachthöfe bereit erklärten, Schweine abzunehmen.

Wie ein Ministeriumssprecher erklärte, werde sich Brandenburg dafür einsetzen, dass die betroffenen Tierhalter:innen auch über die Zahlungen aus der Tierseuchenkasse hinaus einen finanziellen Ausgleich erhalten. Die Einrichtung dieser Sperrzone sei aber Voraussetzung, dass der Rest von Deutschland von der Weltorganisation für Tiergesundheit für MKS-frei erklärt werden könne, so der Sprecher.

Proplanta

Warnung vor erneutem KSP-Ausbruch in Schottland

24. Februar 2025

Die Landwirt:innen um den Cairngorms-Nationalpark in Schottland sind beunruhigt. Grund dafür ist das mehrfache illegale Aussetzen von Wildtieren in diesem Parkgebiet. Bereits im Januar 2025 war bekannt geworden, dass 4 Luchse freigelassen worden waren. Anfang Februar 2025 hat dann eine Rotte von 20 Wildschweinen im Nationalpark für Unruhe gesorgt. 

Anlässlich des illegalen Aussetzen in den schottischen Highlands warnen der schottische Bauernverband NFU und der Schweineerzeugerverband NPA vor einem neuen Ausbruch der Klassischen Schweinepest (KSP). Diese war zu Anfang der 2000er Jahre wieder ausgebrochen und hatte katastrophale Auswirkungen auf die Populationen der Schweine in dem Land. Die Seuche war mit dem Verzehr eines Schinkensandwiches durch ein Schwein in Verbindung gebracht worden, wie NPA-Geschäftsführerin Lizzie Wilson erinnert. Auch der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Jahr 2001 sei auf die illegale Verfütterung von Speiseabfällen in einem Betrieb zurückgeführt worden, so Wilson, die vor einer Wiederauftreten der Seuchen warnt.  

Nach Aussagen Wilsons ist die Auswilderung der Tiere in den Highlands in höchstem Masse unverantwortlich. Dies stelle ein erhebliches Risiko für die Einschleppung, Ausbreitung und Bekämpfung sowohl endemischer als auch anzeigenpflichtiger Krankheiten im Hausschweinebestand dar.

Gemäß Abschnitt 14 des "Wildlife and Countryside Act" von 1981 wird das Aussetzen von Schweinen aller Art einschließlich Wildschweinen in Schottland als Straftat gewertet. Die kürzlich ausgesetzten Luchse sowie die Wildschweine konnten jedoch ausnahmslos eingefangen werden.

Schweizerbauer

Jägermagazin

Hunde können menschliches Verhalten vorhersehen

24. Februar 2025

Eine aktuelle Forschungsstudie der Veterinärmedizinischen Universität Wien konnte belegen, dass Hunde weitestgehend zur Perspektivenübernahme fähig sind. Demnach können die Vierbeiner das Verhalten von Menschen vorhersehen, ohne dass sie diese sehen.

Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, haben Forschenden um Professor Ludwig Huber vom Messerli Forschungsinstitut für Mensch-Tier-Beziehung der Vetmeduni, insgesamt 73 Hunde – davon 36 in der Test- und 37 in der Kontrollgruppe – vor folgende Aufgabe gestellt: die Tiere konnten entscheiden, ob und von welchem Teller sie Futter stehlen. Dies war ihnen zuvor von der Versuchsleiterin ausdrücklich verboten worden. Die Anwesenheit der Versuchsleiterin konnten die Testhunde lediglich anhand eines Geräuschs (Karottenschneiden) erkennen, visuell zu sehen war die Person nicht. In dieser Phase hatten die Hunde auch die Möglichkeit zu beobachten, von welcher Stelle im Raum der Karotten schneidende Mensch zu sehen war. 

Im Test konnten die Hunde schließlich Futter von zwei im Raum aufgestellten Tellern entwenden. „Die meisten Hunde bedienten sich lieber von jenem Teller, der von der Stelle aus, an welcher der Mensch zuvor Karotten gehackt hatte, nicht zu sehen war – und zwar dann, wenn sie eine Wiedergabe des Hackgeräusches aus einem Lautsprecher hörten. Das taten sie jedoch nicht, wenn sie nur ein Kontrollgeräusch – dabei handelte es sich um Straßenlärm – hörten“, erklärt Huber. Der Studienleiter stellt weiter fest, dass die Hunde das Geräusch des Karottenschneidens mit der Person assoziiert haben, weil sie diese zuvor dabei beobachtet hatten.

28 der 36 Hunde aus der Testgruppe entschieden sich, beim Hören des Schneidegeräusches den nicht einsehbaren Futterteller aufzusuchen, um sich dort unerlaubterweise des Futters zu bemächtigen. Und interessanterweise wählten sie diesen Teller, obwohl er sich näher beim mit der Person assoziierten Schneidegeräusch befand. „Die Hunde mieden also ganz bewusst nicht nur die vermutete Versuchsperson, die sie zu hören glaubten, aber nicht sehen konnten, sondern schienen darüber hinaus zu versuchen, von ihr nicht gesehen zu werden oder sie nicht zu sehen, wenn sie verbotenerweise das Futter fraßen“, konstatiert Huber abschließend.

Um intensivere Einblicke in die Verhaltensweisen von Hunden, aber auch Katzen, Pferden und Heimtieren, zu erhalten, bietet Myvetlearn.de erneut sechs Online-Fortbildungen zur Verhaltenstherapie an. Die Kursreihe ist geeignet für die gleichnamige Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie. Die Kurse 1 und 4 außerdem für die Vorbereitung auf die Abnahme des Sachkundenachweis für Hundehalter gemäß Landeshundegesetz NRW.

Vetmeduni Wien

Nationales Regelungsvorhaben zum Schutz von Exporttieren vorgelegt

21. Februar 2025

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat der EU-Kommission ein Eckpunktepapier mit Lösungsvorschlägen übergeben, um tierschutzwidrige Transporte in Drittstaaten zu stoppen. Da eine dringend notwendige, EU-weite Lösung zur Verbesserung des Tierschutzes beim Export lebender Tiere in Drittländer auf sich warten lasse, müssten Regelungen eben auf nationaler Ebene gefunden werden, so Özdemir.

„Ich will, dass tierschutzwidrige Tiertransporte außerhalb der EU der Vergangenheit angehören. Transporte in Drittstaaten sollen nur stattfinden, wenn der Schutz der Tiere mindestens mit dem Standard innerhalb der EU vergleichbar ist. Ich schlage Brüssel vor, den Export lebender Tiere aus Deutschland an eine Vereinbarung zu binden, in der sich unsere Handelspartner zur Einhaltung klar definierter Tierschutzstandards verpflichten. Damit machen wir Schluss mit tierschutzwidrigen Transporten“, erklärt der Minister.

Laut dem Eckpunktepapier soll die Ausfuhr lebender Tiere nur noch dann erlaubt werden, wenn die jeweiligen Drittländer (Zielländer und Transitländer) sich in einer Vereinbarung zur Einhaltung bestimmter Tierschutzstandards verpflichten. Diese Vereinbarung soll als präventives Verbot mit Erlaubnisvorbehalt formuliert werden, der an das Zustandekommen und die Einhaltung der bilateralen (oder multilateralen) Vereinbarung anknüpft. 

BMEL

Ärzt:innen verordnen wieder mehr Antibiotika

21. Februar 2025

Erstmals nach der Corona-Pandemie sind in Deutschland wieder mehr Antibiotika verschrieben worden. Nach Informationen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) stieg die Zahl der Verordnungen in 2023 um 18,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lag damit sogar über dem präpandemischen Niveau im Jahr 2019 (+6,1 %). Die Analyse, die auf Basis der Arzneimittelverordnungsdaten aller GKV-Versicherten erfolgte, zeigte auch, dass die Verordnungen von Reserveantibiotika wieder zugenommen haben. Die aktuelle Entwicklung bezeichnet WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder als besorgniserregend, da diese die Gefahr von Resistenzen weiter verschärfen würden. Gerade im Fall von lebensbedrohlichen Erkrankungen könne das dramatische Auswirkungen haben, so Schröder.

Reserveantibiotika sind eine der letzten Therapieoptionen, wenn herkömmliche Antibiotika nicht mehr wirken, und dürfen nur eingesetzt werden, wenn der Nachweis eines multiresistenten Erregers vorliegt. „Reserveantibiotika sind eine wertvolle Notfalloption – doch die abermals steigenden Verordnungszahlen deuten darauf hin, dass ihr zurückhaltender Einsatz noch nicht konsequent genug gelingt“, betont der WIdO-Geschäftsführer.

Anders als im humanmedizinischen Bereich setzt sich im veterinären Bereich der Abwärtstrend beim Einsatz von Antibiotika jedoch fort, was auch mit der Anpassung im Tierarzneimittelgesetz zusammenhängt. Nach Angaben der AOK konnte die eingesetzte Antibiotikamenge in den letzten zehn Jahren um 57,3 Prozent reduziert werden (2014: 1.238 Tonnen), in der Humanmedizin nur um 8,7 Prozent (2014: 39,6 Millionen Verordnungen). In der Nutztierhaltung müsse auf das therapeutisch unverzichtbare Mindestmaß reduziert werden, denn auch der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung verstärke das Problem der Resistenzbildung, so Schröder. Die Wirkstoffe werden zum Beispiel über den Konsum von Fleisch oder über das Grundwasser auch vom Menschen aufgenommen.

„Da Antibiotikaresistenzen keine Mensch-Tier-Unterscheidung kennen, brauchen wir eine konsequente Reduktion des Antibiotikaeinsatzes nicht nur beim Tier, sondern auch beim Menschen“, fordert Helmut Schröder. Zudem müssten dringend neue antibiotische Wirkstoffe entwickelt werden.

„Der erneute Anstieg der Verordnungen von Antibiotika und Reserveantibiotika sowie die ausgetrocknete Pipeline neuer antibiotischer Wirkstoffe in den letzten Jahren machen den regulatorischen Handlungsbedarf deutlich. So sollte einerseits ein indikationsgerechter und zurückhaltender Gebrauch angemahnt werden und andererseits die öffentlich finanzierte Forschungsförderung bei den pharmazeutischen Unternehmen zum gewünschten Ergebnis führen“, erklärt Schröder abschließend.

AOK

Am 23.2. ist Bundestagswahl – Wählen gehen nicht vergessen!

21. Februar 2025

Demokratie und freie Wahlen sind ein unschätzbar großes Gut, das es zu schützen gilt. Während in Deutschland sowie in anderen demokratischen, meist westlich orientierten Ländern das Wahlrecht häufig als etwas Selbstverständliches angesehen wird, bezahlen Menschen in anderen Ländern dieser Welt den Kampf für freie Wahlen und demokratische Mitbestimmung nicht selten mit ihrem Leben.

Schon allein deswegen sollte jeder einzelne Bürger, der die Möglichkeit hat, an freien Wahlen teilzunehmen, diese Möglichkeit auch ergreifen. Denn Nicht-Wählen schadet keiner einzelnen Partei oder Parteien, sondern nur der Demokratie. Zudem verzichten Nichtwähler darauf, Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen und sie mitzugestalten.

Am kommenden Sonntag, 23.2.2025, ist Bundestagswahl. Gehen Sie hin!
Wer noch nicht weiß, was er/sie wählen soll, kann sich beispielsweise mit Hilfe des Wahl-O-Mats orientieren.

Der Bundesverband praktizierender Tierärzte(bpt) e.V. hat bereits 10 Forderungen an die kommende Regierung formuliert. Diese lauten:

  • Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes
  • Abbau von unnötiger Bürokratie
  • Modernisierung der Tierärztlichen Approbationsverordnung (TAppV)
  • Schnellere Anerkennung ausländischer Tierärzt/innen
  • Besserer Mutterschutz für selbständige Tierärzt/innen
  • Gesicherte Kinderbetreuung gewährleisten
  • Tierärzt/innen im Ruhestand mit Anreizen zurückholen
  • Regelmäßige Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)
  • Verbindliche Regelung für Tiergesundheitsbesuche
  • Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen sofort

bpt-Forderungen zur Bundestagswahl

Schleswig-Holstein startet diesjährige Katzenkastration

20. Februar 2025

Am 17. Februar 2025 ist der Startschuss für die diesjährige Frühjahrsaktion zur landesweiten Katzenkastration in Schleswig-Holstein gefallen. Bis zum 31. März 2025 können Straßenkatzen in den teilnehmenden Gemeinden kostenfrei kastriert werden. Mit insgesamt 10.000 Euro unterstützen der Deutsche Tierschutzbund und sein Landesverband Schleswig-Holstein diese Aktion, um das Leid der Streunerkatzen, die tagtäglich auf den Straßen um ihr Leben kämpfen, zu reduzieren. Weitere 15.000 Euro stellt die Tierschutzorganisation Humane World for Animals - ehemals Humane Society International – zur Verfügung und spendet zudem 50 Lebendfallen für Katzen.

„Die Kastration, verbunden mit der Kennzeichnung und Registrierung der Tiere, ist notwendig und dringend geboten, um das Leid der Straßenkatzen zu lindern und die Tierheime zu entlasten. Umso wichtiger ist die landesweite Kastrationsaktion, an der wir uns seit dem Start im Jahr 2014 beteiligen" sagt Ellen Kloth, Vorsitzende des Landesverbands Schleswig-Holstein und Vizepräsidentin beim Deutschen Tierschutzbund. Insgesamt konnten in den vergangenen Jahren 25.786 Katzen kastriert werden. Bei der letzten Herbstaktion waren es 1.184 Katzen – davon 684 weibliche Katzen und 500 Kater.

Bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen gefordert

„Nur durch die Kastration der Tiere kann der Teufelskreis der unkontrollierten Vermehrung durchbrochen werden“, ergänzt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Weil ursprünglich jede Straßenkatze von einer nicht kastrierten Katze aus einem Privathaushalt abstammt, ist es wichtig, auch diese Katzen kastrieren zu lassen. Deshalb fordern wir eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen.“

Um an der Aktion teilnehmen zu können, müssen die Überbringer:innen der Tiere bestätigen, dass es sich um eine Straßenkatze handelt. Zusätzlich zu der Kastration werden die Katzen mit einem Transponder mit Mikrochip gekennzeichnet und bei FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, registriert. Nach der Kastration werden die Katzen an den Fundstellen wieder freigelassen.

Deutscher Tierschutzbund

Schweinebestände vor H5N1-Infektionen schützen

20. Februar 2025

Die hochpathogene Geflügelpest hat in den USA bislang millionenfache Tiertötungen nach sich gezogen. Neben der Keulung von mehr als 153,7 Mio. Stück Geflügel und nahezu 1.000 infizierten Milchkühen wurden auch Erkrankungen von mindestens 67 Menschen im Zusammenhang mit dem H5N1-Virus bekannt.

Nach dem ersten positiven Nachweis bei einem Schwein in einem Hinterhof im US-Bundesstaat Oregon im Herbst 2024, wächst die Besorgnis auch bei Schweinehalter:innen vor möglichen H5N1-Infektionen ihrer Tiere. Der Nationale Rat der Schweinefleischproduzenten (National Pork Producers Council, NPPC) in den USA appelliert daher an ihre Mitglieder, die Biosicherheitsmaßnahmen auch in Hinblick auf das Virus H5N1 zu überprüfen. Neben der Bekämpfung von Nagetieren und Vögeln sowie des Zugangs von Besuchern zu den Ställen, rät der NPPC dringend zur Nutzung von Hygieneschleusen und persönlicher Schutzausrüstung für alle, die den Stall betreten.

Ein Leitfaden zu den nötigen Biosicherheitsmaßnahmen, den der Rat gemeinsam mit anderen Branchenvertretern und staatlichen Tiergesundheitsbeamten erstellt hat, enthält Informationen für Schweinehalter:innen, wie sie auf das Influenzavirus H5N1 reagieren sollten, falls die Schweinebranche von einem Ausbruch betroffen sein sollte.

„Bleiben Sie auf dem Laufenden und halten Sie eine gute, offene Kommunikation mit Ihrem Tierarzt aufrecht“, mahnt Anna Forseth, NPPC-Direktorin für Tiergesundheit.

Agrarheute

Zahl der ASP-Fälle in Polen wieder stark angestiegen

19. Februar 2025

Die meisten europäischen Länder konnten in den vergangenen Monaten Erfolge im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) vorweisen. Die Zahl der Ausbrüche bei Hausschweinen ist seit Jahresbeginn gering, mit Ausnahme von Rumänien, wo alleine im Jahr 2025 bereits 47 Fälle gemeldet worden sind.

Ganz anders sieht es bei den ASP-Ausbrüchen bei Wildschweinen aus. Mit einer sehr negativen Bilanz sticht aktuell Deutschlands Nachbarland Polen hervor. Hier wurden bis zum 11. Februar 2025 bereits 536 Wildschweine positiv auf das ASP-Virus getestet, allein 123-Fälle waren es in der vergangenen Woche. Das entspricht mehr als ein Viertel aller in Polen im Jahr 2024 aufgetretenen ASP-Fälle bei Wildschweinen, wie einer Grafik des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zu entnehmen ist.

Wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) berichtet, trat die Tierseuche in diesem Jahr in allen Woiwodschaften auf, mit Ausnahme von Niederschlesien, Lodz, Kleinpolen, Karpatenvorland und Schlesien. Im Vergleich zu 2023 war die Zahl der ASP-Ausbrüche in Polen im Jahr 2024 zurückgegangen. Nun wächst die berechtigte Sorge, dass die Ausbruchszahlen weiter in die Höhe gehen könnten. Da zahlreiche Wildschweinkadaver nahe der deutschen Grenze gefunden wurden, wächst zudem das Risiko der Erregereinschleppung nach Brandenburg. In Deutschland gab es bislang rund 370 ASP-Fälle. Um einen Eintrag in Hausschweinebestände zu verhindern, sind Schweinehalter:innen daher dringend angehalten, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und strikt einzuhalten.

Die regelmäßige Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben thematisiert auch die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. Kurs 4 der Reihe befasst sich mit Maßnahmen und Hinweisen zur Biosicherheit für Schweinebestände.

ISN