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News

Null-Fangquoten-Empfehlung für Dorsch und Hering

3. Juni 2025

Die Bestände von Dorsch und Hering in der Ostsee haben sich noch immer nicht erholt. Maßnahmen wie extrem niedrige Fangquoten über mehrere Jahre haben nicht zum erhofften Erfolg geführt. Daher empfiehlt der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) Null-Fangquoten für das kommende Jahr.

Neben einem rückläufigen Salzwassereinstrom und hohen Nährstoffkonzentrationen behindern Klimawandel und Fraßdruck durch Fressfeinde wie Kormorane und Robben die Bestandserholung der Fische in der Ostsee. Der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer in Hamburg erklärte, dass die Entwicklung deutlich zeige, dass die Fischerei keine Rolle bei der Bestandsentwicklung mehr spiele. „Es scheint ganz offensichtlich eine Veränderung des Ökosystems abzulaufen, durch die sich die Lebensbedingungen für einige Arten in der Ostsee verschlechtern“, so Verbandssprecher Claus Ubl.

Die gerade veröffentlichten Zahlen des ICES zeigen auch, dass sich der Heringsbestand in der westlichen Ostsee langsamer erholt als erwartet. Hingegen empfehlen die Wissenschaftler:innen eine Anhebung der Fangmenge um 26 % in der zentralen Ostsee östlich von Bornholm, da sich die Bestände hier besser erholt haben.

Während der Dorsch sich weder in der westlichen noch in der östlichen Ostsee erholt, gibt es eine leichte Entwarnung bei der Sprotte. Hier könnte die Fangquote im nächsten Jahr um 36 Prozent angehoben werden. Trotz verbesserter Bestandsentwicklung bei der Scholle empfiehlt der ICES hier eine Absenkung um 3 %, da die Tiere in so schlechtem Zustand seien, dass sie sich nicht vermarkten ließen.

Proplanta

Forderungen nach Nachtfahrverbot für Mähroboter werden lauter

2. Juni 2025

Immer mehr Gartenbesitzer:innen entscheiden sich aus Bequemlichkeits- oder Zeitgründen für die Anschaffung eines Mähroboters. Die scharfen und schnell rotierenden Klingen des elektronischen Helfers bergen jedoch eine Gefahr für das Leben von Igeln und anderen Gartenbewohnern, wie Kröten, Eidechsen, Insekten und andere kleinen Wildtiere. Besonders häufig werden Igel von den Klingen verletzt, verstümmelt oder gar getötet. Denn die bedrohten Wildsäuger haben keinen Fluchtreflex, sondern rollen sich bei Gefahr zusammen. „Die Zahl der verletzen Igel hat deswegen stark zugenommen“, bestätigt auch Julia Stubenbord, Tierärztin und Landestierschutzbeauftragte von Baden-Württemberg.

Leider sind die Mähroboter technisch noch nicht so ausgestattet, dass Igel erkannt und umfahren werden. Die dänische Universität Aalborg hat im Rahmen einer Studie 19 Modelle in der Interaktion mit toten Igeln getestet. Die Forschenden konnten belegen, dass keines der Modelle den Igel ohne Berührung erkannt hat. „Nicht eines derzeit auf dem Markt befindlichen Geräte ist demnach zu empfehlen, da sie entweder in den Crashtests versagt haben oder gar nicht in einem solchen standardisierten Test geprüft wurden“, stellt Anne Berger, Wissenschaftlerin am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), fest. Es werde aber weiter geforscht, auch in Deutschland. Laut Expertin Berger sind diejenigen Geräte am aussichtsreichsten, die auf KI-Bilderkennung - oft noch in Kombination mit Laser oder Ultraschall - setzen.  

Da Igel und viele andere Kleinsäuger nachtaktiv sind, fordern viele Tierschutzorganisationen und Naturschutzverbände immer wieder zumindest ein nächtliches Fahrverbot für Mähroboter. In einigen Städten und Gemeinden ist ein Nachtfahrverbot bereits eingeführt worden. Der Weg zu einem bundesweiten Verbot scheint aber noch weit, daher appelliert der BUND zu überdenken, ob ein Mähroboter überhaupt sein muss: Wer diesen weglasse, tue neben den Igeln auch Insekten, Amphibien und anderen Tieren etwas Gutes. Wenn der Rasen höher wachsen und blühen dürfe, sei das ein echter Gewinn für die Artenvielfalt.

Mehr über Igel, ihre Krankheiten und Behandlungsoptionen finden Tierärzt:innen in einem ATF-zertifizierten Online-Kurs bei Myvetlearn.de

Proplanta

VETHiLFE startet kostenlose deutschlandweite Telefonseelsorge

2. Juni 2025

Seit dem 1. Juni 2025 haben Menschen, die im Bereich der Tiermedizin tätig sind, die Möglichkeit, mentale Unterstützung über eine telefonische Seelsorge zu erhalten. Das Sorgentelefon des Vereins VETHiLFE ist täglich von 20-22 Uhr erreichbar. Der zusätzliche Service soll dem tierärztlichen Personal bei der Bewältigung von psychischen Belastungen in Beruf und Alltag helfen.

Die Telefonhotline wird ausschließlich von ausgebildeten Freiwilligen aus dem tiermedizinischen Bereich (Peer-Prinzip) betrieben. Alle Anrufe werden streng vertraulich behandelt. Neben der emotionalen Unterstützung bieten die Telefonseelsorger:innen einen Raum, in dem Jede:r ohne Vorurteile über ihre/seine Situation und Sorgen sprechen kann. Denn manchmal reicht einfach nur ein offenes Ohr, um Zweifel und Ängste zu bewältigen. In anderen Fällen helfen sie ihren Kolleg:innen auch, entsprechende Ansprechpartner für weitergehende Hilfe zu finden.

Der gemeinnützige Verein VETHiLFE e.V. ist vor gut einem Jahr gegründet worden, um die mentale Gesundheit von Menschen in der Tiermedizin zu fördern, da die Belastungen in dem Bereich immer mehr zunehmen. Die Gründe liegen an dem noch immer herrschenden Fachkräftemangel, aber auch an Tierbesitzer:innen, die sich aggressiv oder übergriffig verhalten.

Der Verein ist unabhängig von Kammern, Verbänden und Institutionen. Die Mitglieder kommen aus allen Bereichen wie Kliniken, Praxen, Universitäten oder Industrie. Es ist möglich und wünschenswert, den Verein finanziell zu unterstützen. Jede auch noch so kleine Spende kann helfen und unter Umständen Leben retten.

VETHiLFE

Polizei in Spanien deckt illegales Netzwerk von Schlachthöfen auf

2. Juni 2025

Spanische Ermittler haben in der vergangenen Woche ein Netzwerk von illegalen Schlachthöfen zerschlagen. In verschiedenen Schlachthäusern rund um Madrid hatten Beamte der Seprona-Einheit (Naturschutzdienst) der Guardia Civil furchtbare Zustände entdeckt. Dort vegetierten unterernährte und teils schwer erkrankte Schafe und Ziegen neben toten und verwesenden Tieren auf engstem Raum und unter schlimmsten hygienischen Bedingungen. Rund 350 Tiere mussten sofort notgeschlachtet werden. Die restlichen Ziegen und Schafe wurden beschlagnahmt.

„Es gab Tiere, die dem Tode nahe waren und neben aufgestapelten toten Tieren lebten. Diejenigen, die noch am Leben waren, hatten Ausschläge am Körper, die auf Symptome wie Schaf- oder Ziegenpocken hindeuten könnten, sowie Anzeichen von Unterernährung“, erklärte José Carlos Martínez, Kommandant der Zentralen Operativen Einheit Seprona.

Die Ermittlungen waren eingeleitet worden, nachdem festgestellt wurde, dass Fleisch aus diesen unerlaubten Schlachthöfen an zehn asiatische Restaurants der Gegend sowie online an Privathaushalte geliefert worden war. Den bislang fünf festgenommenen Personen werden neben Tierquälerei und Urkundenfälschung auch Verstöße gegen die öffentliche Gesundheit vorgeworfen. Gegen zwölf weitere Personen wird aktuell noch ermittelt. Vier der belieferten Restaurants sind vorsorglich geschlossen worden.

Agrarheute

Innenministerium Spanien

Newcastle-Disease bei Tauben im niederländischen Oldenzaal

30. Mai 2025

Die Newcastle-Disease (Newcastle Krankheit, ND) wird auch atypische Geflügelpest genannt, da sich die Symptome bei beiden Erkrankungen ähneln. In Deutschland besteht eine Impfpflicht gegen ND für Hühner und Puten, auch in Kleinsthaltungen, nicht aber für Tauben.

Im vergangenen Jahr kam es in Deutschland zu insgesamt 15 Ausbrüchen, vor allem bei Wildtauben, aber auch in Taubenhaltungen. Nach Informationen des niederländischen Landwirtschaftsministeriums wurde die Newcastle-Krankheit nun in der niederländischen Gemeinde Oldenzaal (Provinz Overijssel) nachgewiesen. Betroffen ist eine Hobbytaubenhaltung. Die Behörden haben rund um den Ausbruchsbetrieb eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern sowie eine Überwachungszone mit einem Radius von zehn Kilometern eingerichtet. Letztere erstreckt sich bis in den niedersächsischen Landkreis Grafschaft Bentheim hinein. Für die rund 20 Geflügel-haltenden Betriebe in der Obergrafschaft mit rund 2,2 Millionen Tieren gilt insbesondere das Verbot der Teilausstallung von Geflügel. Trotz des Impfschutzes rät das Grafschafter Veterinäramt Geflügelhalterinnen und -haltern dazu, ihre Tiere im Blick zu behalten und Auffälligkeiten umgehend zu melden.

Grafschaft Bentheim

Massensterben von Fledermäusen durch Höhlenforschung verursacht

30. Mai 2025

Die sogenannte Weißnasenkrankheit hat in Nordamerika zu einem dramatischen Massensterben von Fledermäusen geführt. Die ersten toten Fledermäuse waren 2006 in einer Höhle im Bundesstaat New York entdeckt worden. Der bis zu dem Zeitpunkt unbekannte Pilz Pseudogymnoascus destructans hatte die Krankheit, die sich fortan in Nordamerika ausbreitete und die überwinternden Fledermaus-Populationen massiv dezimierte, verursacht. Insgesamt sind in den vergangenen 19 Jahren mehrere Millionen Fledermäuse an der Pilzinfektion verendet.

Der identifizierte Pilz stammte ursprünglich aus der Region Podillia in der Ukraine, wie ein internationales Forscherteam gerade herausgefunden hat. Die Wissenschaftler:innen unter Federführung einer Doktorandin der Universität Greifswald haben nach der Analyse von rund 5.400 Proben belegen können, dass dieser Pilz in Nordamerika für das größte dokumentierte Säugetiersterben verantwortlich ist, in Europa allerdings mit Fledermäusen koexistierte, ohne die Tiere zu töten. Nun fanden die Forschenden heraus, dass es zwei Pilzarten gibt, die die Weißnasenkrankheit verursachen können.

Nur einer der beiden entdeckten Pilze ist bislang in Nordamerika nachgewiesen worden. Die Studie zeigt deutlich, dass es zu einer viel drastischeren Todesrate bei Fledermäusen kommen könnte, wenn die 2. Pilzart ebenfalls nach Amerika eingeschleppt wird. Einzig strengere Biosicherheitsstandards für die Höhlenforschung könnte dieses Szenario verhindern.

„Diese Entdeckung eröffnet neue Einblicke in die Entwicklung von Virulenz und in die Art und Weise, wie diese Krankheitserreger mit ihren Wirten in verschiedenen geografischen Kontexten interagieren“, sagt Dr. Nicola Fischer, Erstautorin der Arbeit. Sie schrieb ihre Doktorarbeit zu diesem Thema an der Universität Greifswald und der Universität Montpellier in Frankreich. „Wir dachten, wir kennen unseren Feind, aber jetzt entdecken wir, dass er doppelt so groß und potenziell komplexer ist als zunächst angenommen“, fasst Fischer zusammen.

„Die Verhinderung des unbeabsichtigten Transports von pathogenen Pilzen wie Pseudogymnoascus destructans muss zu einer Priorität in den Strategien zum Artenschutz und zum Gesundheitsmanagement werden, sowohl für die Tierwelt als auch für den Menschen“, mahnt Dr. Sébastien Puechmaille, Koordinator der Studie an der Universität Montpellier, abschließend.

Uni Greifswald

TVT feiert 40 Jahre erfolgreiche Tierschutzarbeit

30. Mai 2025

Bereits am 10. Mai 2025 hat die Tierärztliche Vereinigung Tierschutz (TVT) ihr 40. Jubiläum gefeiert. Im Jahr 1985 war die Vereinigung vom Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) ins Leben gerufen worden, um den Tierärzt:innen das Thema Tierschutz näherzubringen und daran mehr Interesse zu wecken. Vor 40 Jahren war der Tierschutz in der Tierärzteschaft längst nicht so verankert wie heute. Dass sich das grundlegend geändert hat, ist ein wesentlicher Verdienst der TVT.

„Nicht zuletzt Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass das Verständnis für Tierschutzfragen innerhalb der Tierärzteschaft heute ein ganz anderes ist. Das Scheitern der Novelle des Tierschutzgesetzes in der letzten Legislaturperiode zeigt aber auch ganz deutlich, dass in Richtung Politik und Öffentlichkeit noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten ist“, betonte bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder bei den Jubiläums-Feierlichkeiten im Leipziger Zoo.

Damit auch in Zukunft Tiergesundheit und Tierschutz Hand in Hand gehen können, brauche es genügend Tierärztinnen und Tierärzte und möglichst viel von ihrer Arbeitszeit. Der Abbau von Bürokratie sei dafür ein wesentliches Element, so Moder weiter.

Auch in diesem Jahr wird in der zweiten Septemberwoche die schon traditionelle Tagung „Aktuelle Probleme des Tierschutzes“ stattfinden. Sie wird erneut als Hybridveranstaltung (Möglichkeit der Teilnahme vor Ort oder online im Live-Stream) angeboten. Die Anmeldung ist ab sofort möglich.

bpt

Impfung gegen saisonale Erkrankungen dringend empfohlen

28. Mai 2025

Mit dem Start in den Frühling und den vorsommerlichen Temperaturen beginnt auch die Hochsaison der Stechinsekten. Wiederkäuer sind gerade in den kommenden Monaten besonders gefährdet, an der Blauzungenkrankheit (BTV) oder der Epizootischen Hämorrhagischen Krankheit (EHD) zu erkranken. Gegen beide Krankheiten sind erst vor kurzem im beschleunigten Verfahren Impfstoffe zugelassen worden. Wer seine Tiere noch nicht geimpft hat, sollte schnellstens mit der ersten Impfung beginnen.

Besonders wichtig ist ein umfassender Schutz von Rindern und Schafen, aber auch Ziegen, Lamas und Alpakas, vor dem Serotyp BTV-3, der seit Herbst 2023 mehr als 15.000 Ausbrüche von BTV-3 verursacht hat. Vor allem Schafe erkrankten schwer, viele Tiere sterben. Auch bei Rindern kann es zu Erkrankungen und vermehrten Abgängen sowie zu deutlichen Leistungseinbußen und Probleme mit der Fruchtbarkeit kommen. Die Überträger des Virus sind Gnitzen.

Der beste Schutz für die Tiere stellt die Impfung dar. Optimal ist es, mit der Grundimmunisierung bereits in den mückenarmen Monaten im Winter oder Frühjahr zu beginnen. Diese sowie die entsprechenden Auffrischimpfungen können aber auch jetzt noch zügig nachgeholt bzw. abgeschlossen werden. Jedoch sollten ausschließlich gesunde Tiere geimpft werden. Hierzu gehört auch, dass die Tiere wurmfrei sind. Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt für die Wiederholungsimpfung, um einen optimalen Schutz in den Sommermonaten zu erreichen. Eine Impfung sollte auch bei Herden durchgeführt werden, die im Vorjahr von BTV betroffen waren.

Ebenso empfiehlt der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) Halter:innen von Rindern, ihre Tiere gegen EHD zu impfen. Die Viruserkrankung zeigt Symptome, die der Blauzungenkrankheit sehr ähnlich sind, und breitet sich immer mehr in Richtung Deutschland aus. Belgien hat bereits eine verpflichtende Impfung gegen die EHD eingeführt.

BfT

Maßnahmen bei Kennzahlüberschreitung in Milchviehbetrieben

28. Mai 2025

Am 1. Januar 2023 sind verschiedene Änderungen des Tierarzneimittelgesetzes (TAMG) in Kraft getreten. Ziel der Änderungen war und ist die dauerhafte Reduzierung des Antibiotikaverbrauchs auf den landwirtschaftlichen Betrieben und die Minimierung von Antibiotikaresistenzen. Um das zu erreichen, muss seitdem auch bei Milchvieh die Therapiehäufigkeit zum Antibiotikaeinsatz erfasst werden.

Zwei neue entscheidende Kennzahlen zeigen, wie hoch der Antibiotikaverbrauch im eigenen Betrieb im Vergleich zu anderen Betrieben ausfällt. Außerdem kann die zuständige Behörde einschreiten und Maßnahmen anordnen, wenn die Therapiehäufigkeit zu hoch ist.

„Liegt die betriebliche Therapiehäufigkeit über dem bundesweiten Median (Kennzahl 1), muss der Landwirt gemeinsam mit dem bestandsbetreuenden Tierarzt Ursachen und mögliche Verbesserungen identifizieren. Wird die obere Vergleichsgrenze (Kennzahl 2) überschritten, sind konkrete Reduktionsmaßnahmen in einem schriftlichen Plan festzulegen und der Behörde vorzulegen“, erklärt Dr. Peter Heimberg vom Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Behördliche Auflagen, wie eine verpflichtende Diagnostik oder der Einbezug externer Fachleute in den Maßnahmenplan folgen, wenn die Kennzahl 2 mehrfach überschritten wird. Interne Nachbesserungen reichten in dem Fall nicht mehr aus. Vorgesehen ist zudem, dass der Landwirt gemeinsam mit dem Hoftierarzt eine Analyse der Situation vornimmt und Maßnahmen schriftlich dokumentiert. Die Behörde prüft den Maßnahmenplan und kann weitere Vorgaben machen. Tiergesundheitsdienste oder Beratungsstellen können zusätzlich unterstützen. „Gerade bei komplexen Bestandsproblemen lohnt sich externe Expertise“, rät Heimberg.

Auch Myvetlearn.de und VetMAB.de haben sich die Antibiotikaminimierung im Stall auf die Fahnen geschrieben. Während sich Tierärzt:innen und Studierende der Veterinärmedizin auf Myvetlearn.de dazu online fortbilden können, stehen Landwirt:innen auf VetMAB.de zahlreiche anerkannte Online-Fortbildungen zu dieser Thematik zur Verfügung.

Agrarheute

BHV-1 erneut im Kreis Borken nachgewiesen

27. Mai 2025

Im nordrhein-westfälischen Kreis Borken ist es trotz besonderer Sicherheitsmaßnahmen nach vorherigen Fällen erneut zu einem Ausbruch des Bovinen Herpesvirus (BHV-1) gekommen. Betroffen ist ein Betrieb in Gronau-Epe mit 320 Rindern, die aufgrund des hohen Durchseuchungsgrades alle gekeult werden müssen.

In zwei weiteren Betrieben in der Region wurde ebenfalls BHV-1 nachgewiesen. Diese liegen in Heek-Ahle und damit in der seit 1. Oktober 2024 geltenden Sperrzone. Aufgrund des recht geringen Durchseuchungsgrades, haben die örtlichen Behörden entschieden, dass lediglich Einzeltiere entnommen werden müssen.

Wie Dr. Michael Kerkhoff, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Tiere und Lebensmittel des Kreises, erklärt, sei es noch unklar, ob die Sperrzone in der Gemeinde Heek und den angrenzenden Teilen der Stadt Ahaus, wie ursprünglich vorgesehen, am 30. Juni 2025 aufgehoben wird. Umgebungsuntersuchungen seien angeordnet worden, so Kerkhoff.

Die Sperrzone war im Herbst 2024 zunächst für sechs Monate eingerichtet worden, nachdem Mitte des Jahres 2024 im Rahmen eines erweiterten Monitoring-Programms BHV-1 Ausbrüche in verschiedenen Rinder-haltenden Betrieben in der Gemeinde Heek und Teilen der Stadt Ahaus festgestellt worden waren. Die mittels Allgemeinverfügung angeordneten Maßnahmen mussten noch weitere drei Monate fortgeführt werden, nachdem die anzeigepflichtige Erkrankung erneut in vier Betrieben innerhalb dieser Zone nachgewiesen wurde.

Ungeklärt ist auch derzeit, wie es wiederholt zu dem aktuellen BVH1-Ausbruch kommen konnte. Momentan werde geprüft, ob es zu einer Virusverschleppung in weitere Betriebe gekommen sei, teilte das Amt mit. Für die Landwirt:innen mit Rinderhaltung ist die Zeit des Bangens also noch nicht überstanden.

Kreis Borken

Münsterlandzeitung