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News

Impfung gegen Leishmaniose verringert Erkrankungsrisiko  

20. Juli 2023

Durch Tourismus, internationalen Handel oder Tiertransporte finden auch immer mehr exotische Stechmücken, Flöhe oder Zecken den Weg in unsere Breitengrade. Der Klimawandel sorgt zusätzlich dafür, dass sich die Insekten, die häufig auch Überträger (Vektoren) von gefährlichen Infektionskrankheiten sind, dauerhaft ansiedeln können. Neben verschiedenen Zeckenarten, wie die Auwaldzecke oder die Hyalomma-Zecke, wird die Asiatische Tigermücke zunehmend in deutschen Regionen heimisch, wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) erklärt.

Hat man früher meist von „Reisekrankheiten“ gesprochen, ist dieser Begriff mit der zunehmenden Verbreitung der für die Infektionen verantwortlichen Vektoren nicht mehr ganz zutreffend. Jedoch wächst auch die Gefahr, dass sich Hunde, ohne in südliche Länder zu verreisen, an der Leishmaniose erkranken, die von Sandmücken übertragen wird. Zwar wird die Leishmaniose aktuell noch als „echte“ Reisekrankheit bezeichnet, doch infizierte „Heimkehrer“ aus dem Urlaub und die stark wachsende der Importhunden aus endemischen Regionen führen immer häufiger zu Leishmaniose-positiven Tieren.

Da eine Behandlung schwierig ist, empfehlen Tierärzt:innen den Hundebesitzer:innen dringend, ihre Vierbeiner durch eine Impfung vor der Erkrankung zu schützen. Zusammen mit einem guten Mückenschutz kann diese das Erkrankungsrisiko sehr stark reduzieren.

BfT

Dr. Heidi Kübler ist neue Präsidentin der LTK Baden-Württemberg

20. Juli 2023

Am vergangenen Samstag (15.07.2023) ist mit Dr. Heidi Kübler zum ersten Mal eine Frau an die Spitze der baden-württembergischen Landestierärztekammer (LTK) gewählt worden. Sie wird damit Nachfolgerin von Dr. Thomas Steidl, der 10 Jahre lang das Amt des Präsidenten innehatte. Die Wahl des Vizepräsidenten fiel auf Tim Bogs aus Bühl. Neben dem vorherrschenden Fachkräftemangel in der Branche und der ausufernden Bürokratie sieht Kübler besonders auch die kritische Notdienstsituation als große Herausforderungen des tierärztlichen Berufsstandes an. „Im neu gewählten Vorstand der Kammer hat sich ein hochmotiviertes Team zusammengefunden, das ehrenamtlich diese Themen angehen will,“ so Dr. Kübler. „Schnelle Lösungen wird es aber nicht geben: Ein Tiermedizinstudium dauert mindestes 5 Jahre.“

LTK Baden-Württemberg

Steigende Zahl von Animal Hoarding

20. Juli 2023

Das sogenannte Animal Hoarding (Tiersammelsucht oder Tierhorten) setzte auch im vergangenen Jahr seinen Negativtrend fort. Laut aktuellen Zahlen des Deutschen Tierschutzbundes gab es in 2022 über 70 Fälle mit rund 4.500 Tieren, von einer sehr hohen Dunkelziffer ist zudem auszugehen. Am häufigsten waren, wie in den Jahren zuvor, Katzen betroffen. Diese negative Entwicklung bereitet Tierschützer:innen große Sorgen, denn die meisten Tierheime sind bereits seit Jahren völlig überlastet und können die Versorgung der meist völlig verwahrlosten Tiere kaum stemmen.

Problematisch ist das Animal Hoarding besonders, weil die Tiere in sehr großer Zahl auf engem Raum leben, sich unkontrolliert vermehren und nicht angemessen versorgt werden. Zudem vernachlässigen die völlig überforderten Halter:innen sowohl die Hygiene, die Pflege als auch die tierärztliche Betreuung. „Das Leid der gehorteten Tiere ist kaum vorstellbar: Verwahrlost, unterernährt und krank hausen sie auf engem Raum im eigenen Urin und Kot, pflanzen sich unkontrolliert fort - während die Halter üblicherweise gar nicht merken, dass es ihren Tieren schlecht geht und teils sogar immer weitere aufnehmen“, sagt Nina Brakebusch, Fachexpertin für Animal Hoarding beim Deutschen Tierschutzbund.

Daher fordert der Dachverband eine stärkere Unterstützung der Tierheime durch die Kommunen sowie eine nachhaltige Eindämmung des Problems auf bundespolitischer Ebene und letztlich auch die Anerkennung des Animal Hoarding als Krankheitsbild, um den betroffenen Personen bessere Therapiemöglichkeiten zu bieten.

Um den Tierschutz und die Umsetzung geht es auch in der diesjährigen Tierschutztagung, die als Hybridveranstaltung am 14. und 15. September 2023 stattfinden wird.

Deutscher Tierschutzbund

Aktuelle Probleme des Tierschutzes auf Myvetlearn.de

Impfungen durch Tierhalter:innen gesetzlich geregelt

19. Juli 2023

Gemäß Tierarzneimittelgesetz werden Impfungen in Nutztierbeständen vom Tierarzt durchgeführt. Die Behandlung schließt auch die Wahl des Impfstoffs sowie die Entnahme von Erregerproben ein. In Einzelfällen dürfen jedoch die Tierhalter:innen gegen bestimmte Erreger selbst impfen, was aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird. In diesem Fall ist die Durchführung ebenfalls durch die bundeseinheitliche Tierimpfstoff-Verordnung (TierImpfStV) geregelt. So gilt für den impfenden Tierhalter der §44 TierImpfStV als rechtliche Grundlage.

In den meisten Fällen stützen sich die einzelnen Bundesländer auf die geltenden Vorgaben aus diesem Gesetz. In den meisten Bundesländern wird größtenteils auf die Regelungen und Vorgaben zur Anwendung und Dokumentation von Tierimpfstoffen nach europäischem Recht (Verordnung (EU) 2019/6 und Verordnung (EU) 2016/429) und das bundesweit geltende Recht aus der TierImpfStV und dem Tiergesundheitsgesetz (TierGesG) verwiesen.

Agrarheute

BfR-Summer Academy erstmals wieder in Präsenz

19. Juli 2023

Nach drei Jahren als Online-Veranstaltung fand die 11. BfR-Summer Academy nun erstmals wieder in Berlin statt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zeigte sich zufrieden über das Ergebnis der diesjährigen Veranstaltungsreihe. Insgesamt nahmen 32 Wissenschaftler:innen aus 20 Ländern an dem zweiwöchigen Austausch mit den Themenschwerpunkten Risikobewertung und Risikokommunikation teil. Ergänzend zur Theorie und Praxis der Risikobewertung wird in der BfR-Summer Academy auch die Bedeutung der Kommunikation von Risiken für verschiedene Zielgruppen vermittelt und trainiert. In diesem Jahr lag der Fokus darauf, den wissenschaftlichen Austausch für sichere Lebensmittel auf globaler Ebene zu stärken.

BfR

Tierwohl bei Schweinen mit Hilfe von Indikatoren messbar machen

19. Juli 2023

Tierwohl ist keine subjektive Einschätzung, sondern kann anhand von verschiedenen Indikatoren messbar gemacht werden. Zum Management von Schweinebetrieben gehört die regelmäßige Erfassung von Tierschutzindikatoren. Anhand von Leitfäden können die Schweinehalter:innen erkennen, wie das Wohlbefinden ihrer Tiere ist. Grundsätzlich sollten die Landwirt:innen immer nach dem gleichen Muster vorgehen.

Damit eine objektive Beurteilung des Tierwohls im Stall auch von unterschiedlichen Personen erfolgen kann, wurden geeignete Tierwohlindikatoren in Studien und Projekten definiert. Anhand dieser täglich erfassten Indikatoren können die Landwirt:innen die Stärken und Schwächen in der eigenen Schweinehaltung ausloten und haben so die Möglichkeit, das Tierwohl stetig zu verbessern. Beim Erfassen der Merkmale wird zwischen tierbezogenen, managementbezogenen und ressourcenbezogenen Indikatoren unterschieden. Zusammen ergeben diese ein umfassendes Bild der Tierhaltung.

Agrarheute

Schafe schubsen ausdrücklich erwünscht

18. Juli 2023

Auf den Deichen entlang der niedersächsischen Nordseeküste helfen Schafe nahezu ganzjährig aktiv beim Küstenschutz, indem sie Gras fressen und die Grasnarben fest trampeln. Spaziergänger:innen werden durch zahlreiche Schilder eindringlich darauf hingewiesen, die Tiere nicht zu streicheln, zu ärgern oder von befestigten Wegen zu vertreiben. Sollte ein Schaf jedoch auf dem Rücken liegen, darf und sollte ihm mit einem Schubser geholfen werden, sich wieder aufzurichten.

Über das ganze Jahr werden Lämmer geboren, und meist sind es tragende Schafe, die es allein nicht schaffen, wieder auf die Beine zu kommen. Auch Rassen mit kurzen Beinen sind hin und wieder betroffen. Wenn Schafe sich auf dem Boden wälzen, um sich etwa zu kratzen, dann bleiben sie manchmal auf dem Boden liegen und können sich aus eigener Kraft nicht mehr aufrichten. Dann benötigen sie Hilfe. Ein beherztes Greifen ins Fell und ein Schubser reichen aus, damit die Tiere wieder aufstehen. „Schafe schubsen“ ist in solchen Fällen also ausdrücklich erwünscht und es rettet das Leben des Tieres, erklärt das Landvolk Niedersachsen.

Landvolk Niedersachsen

Belgien verbietet Import von Jagdtrophäen

18. Juli 2023

Nach den Niederlanden, Frankreich und Finnland, hat nun auch Belgien ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen erlassen. Am vergangenen Freitag (14.07.2023) hat der Ministerrat der belgischen Regierung dem Vorschlag des Kabinetts zugestimmt, die Einfuhr für eine Vielzahl von bedrohten und gefährdeten Tierarten und deren Trophäen unverzüglich zu stoppen. Diese Resolution schützt so viele bedrohte und gefährdete Tierarten wie das Flusspferd, das südliche Breitmaulnashorn, den afrikanischen Savannenelefanten, Löwen und Eisbären.

„Wir begrüßen die Tatsache, dass die einstimmige Entschließung des Parlaments in eine gesetzliche Maßnahme umgesetzt wurde, und freuen uns darauf, die Details der Gesetzgebung zu studieren, sobald sie veröffentlicht ist", zeigte sich Ruud Tombrock, Exekutivdirektor von Humane Society Europe, erfreut über die Regierungsentscheidung. Die Tierschutzorganisation hatte sich seit langem gegen die Einfuhr von Trophäen bedrohter Tierarten eingesetzt und fordert als nächsten Schritt ein EU-weites Importverbot von Jagdtrophäen gefährdeter und geschützter Arten.

Auch in Deutschland, Italien, Großbritannien und Polen wird bereits aktiv über solche Verbote diskutiert. Umweltministerin Steffi Lemke (Die Grünen) hatte im April 2022 angekündigt, die Einfuhr von Jagdtrophäen geschützter Tierarten einschränken zu wollen. Deutschland hat zudem seine Mitgliedschaft im Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) zum Jahr 2023 gekündigt. 

Aktuell ist Deutschland nach den USA weltweit der zweitgrößte Trophäenimporteur von geschützten Wildtieren. 

News Belgium

Gütsel

Lumpy Skin Disease breitet sich in Nepal aus

18. Juli 2023

Die Lumpy Skin Disease (LSD) ist eine Erkrankung von Rindern, die durch Capripoxviren verursacht wird. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Stechinsekten und kann bei den infizierten Tieren unter anderem zu Fieber sowie Hautveränderungen in Form von Knoten führen, die am gesamten Körper der Rinder auftreten. Seit ca. zwei Jahren tritt die LSD vermehrt in Nepal, China, Bangladesch und weiteren Teilen Asiens auf.

In Nepal häufen sich seit März 2023 die Ausbrüche, mehr als 25.000 Kühen und Büffel sind seitdem an der Krankheit verendet. Wie ein Sprecher des örtlichen Landwirtschaftsministeriums mitteilte, seien mehr als 680.000 Kühe und Büffel mit der LSD infiziert. Zur Bewältigung der Krise werden daher internationale Spender zur Hilfe aufgerufen, da nicht genügend Impfstoff verfügbar sei. In dem Himalaya-Land werden nach Ministeriumsangaben rund 7,2 Millionen Kühe und 5,2 Millionen Büffel gehalten. Ein Großteil der ansässigen Bevölkerung ist abhängig von der Landwirtschaft.

Proplanta

Mit Tränken Wildtieren und Insekten helfen

17. Juli 2023

Die Hitzetage und die extreme Trockenheit machen auch Wildtieren stark zu schaffen. So kann Jede:r Vögeln, Igeln und anderen Wildtieren im heimischen Garten mit dem Aufstellen von Wassertränken helfen, den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Dabei sollte auf den geeigneten Standort geachtet werden, wie Selina Zang, Fachreferentin für Heimtiere im Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF), rät: „Für Vögel sollten Tränken möglichst erhöht zur Verfügung stehen. Denn beim Trinken und Baden müssen sie sich als potenzielle Beutetiere vor Fressfeinden sicher fühlen.“

Für Igel und Mäuse sollten die Schälchen auf dem Boden stehen. Diese sollten täglich gesäubert und mit frischem Wasser befüllt werden, damit sich keine gefährlichen Keime entwickeln können, empfiehlt der ZZF. Dies ist besonders wichtig, weil Vögel die Tränken auch gern zum Baden nutzen und mehrere Tiere aus einer Quelle trinken. Kleine Zweige auf den Schälchen sorgen dafür, dass auch Insekten wie Bienen nicht ertrinken. Das Aufstellen von Tränken im Garten bzw. auf dem Balkon oder der Terrasse ist außerdem ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz.

Um Wildtiere geht es auch in der gleichnamigen E-Learningreihe auf Myvetlearn.de

ZZF

E-Learningreihe: Wildtiere in der Praxis