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Positives Fazit für bpt-Kongress 2022 in Hannover

26.11.2022

Nach mehreren Jahren Pandemie-bedingter Pause hat der bpt-Jahreskongress in diesem Jahr wieder wie gewohnt gemeinsam mit der EuroTier in Hannover stattgefunden. Vom 17. bis 19. November 2022 trafen sich dort rund 2.300 TierärztInnen, etwa 600 Studierende und mehr als 150 TFAs. Hinzu kamen 131 Ausstellerfirmen und 190 Referierende.

Und in der Tat spiegelte sich das gute Besucherergebnis spätestens auf der bpt-Party in der Münchner Halle wider. Hier war die Stimmung ausgelassen und fröhlich und es herrschte bis zum Ende reges Treiben auf der Tanzfläche und an der Bar.

Aber auch fachlich und berufspolitisch wurde ein interessantes Programm geboten. Unter anderem gab es am Samstagvormittag einen Round table zum Thema „Fachkräftemangel – wie entgegenwirken?“ an dem auch RA Peter Klotzki (BFB) und TÄ Sabine Buder teilnahmen. Klotzki ist Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Freien Berufe beschrieb die Situation bei den Tierärzten noch als hoffnungsvoll, da grundsätzlich mal genügend TierärztInnen ausgebildet werden würden, hingegen in anderen freien Berufen bereits die Zahl derer, die ein Studium beginnen würden, schon hinter dem eigentlichen Bedarf zurückliege.

Es sei jedoch wichtig, dass die Vorteile eines freien Berufes weiterhin gesehen, geschätzt und gelebt werden.

Buder hingegen ist niedergelassenen Tierärztin und mehrfache Mutter. Sie engagiert sich zudem in der Brandenburger CDU, da sie möchte, dass politische Entscheidungen endlich wieder von Personen getroffen werden, die wissen, wovon sie reden. Dann könne man auch wieder etwas Vernünftiges bewegen. Außerdem setzt sie sich bei den KollegInnen für mehr Wertschätzung des Nachwuchses und für mehr Respekt voreinander ein.

Es fehlte aber natürlich auch nicht an klassischen Fortbildungsangeboten in den Bereichen Pferd, Rind, Schwein, Geflügel, Zoo- und Wildtier sowie Kleintier. „Die 190 Referenten haben unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den neuesten Stand gebracht. Auch auf unserer Fachmesse mit 131 Ausstellerfirmen gab es viele neue Impulse“, freute sich bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder. Er machte in seiner Eröffnungsrede zudem klar, dass die Tierärzteschaft mit weiteren Verschärfungen des Arzneimittelrechts und dem damit einhergehenden bürokratischen Aufwand nicht einverstanden ist. „Wichtiger, und vor allem im Sinne der Reduzierung des Arzneimitteleinsatzes wesentlich zielführender als die angestrebte Verschärfung des Tierarzneimittelgesetzes, wäre die nationale Umsetzung der längst bestehenden EU-Vorgaben einer tierärztlichen Bestandsbetreuung in der Nutztierhaltung“, so Moder.

Bei der Delegiertenversammlung am Donnerstag wurde eine Resolution verabschiedet, mit der die Regierungskoalition aufgefordert wird, den kurzfristig eingebrachten Änderungsantrag zum Tierarzneimittelgesetz (Drucksache 20/3712) zurückzuziehen. Leider ohne Erfolg, wie sich zeigte, da der Antrag am 22.11.2022 in einer Sondersitzung des Landwirtschaftsausschusses dennoch angenommen worden ist.

Die Tierärzteschaft hat sich klar gegen die geplanten Verschärfungen des Tierarzneimittelrechts positioniert. Zum einen, weil der bürokratische Aufwand, der auf die Tierärzteschaft zukommt, immer weiter steigt und damit die ohnehin knappen tierärztlichen Ressourcen weitergebunden werden. Zum anderen, da trotz entspannter Resistenzlage wieder Verbote einzelner Wirkstoffe im Raum stehen, die dazu führen, dass kranke Tiere nicht angemessen therapiert werden können.  

Fotoserie Münchner Abend

Fotoserie bpt-Kongress

von. Dr. Julia Henning