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News

Antibiotikaminimierung im neuen Hoftierarzt

16. September 2024

Der Hoftierarzt ist ein kostenfreies E-Magazin, das im zweimonatlichen Rhythmus verschiedene Themen rund um die Nutztierhaltung aufgreift. Halter:innen von Rindern und Schweinen, Geflügel, Ziegen und Schafen sowie Bienen und Aquakulturen erwartet in jeder Ausgabe ein umfangreiches Themenspektrum. Tiermediziner:innen und Agrarwissenschaftler:innen berichten über aktuelle Themen sowie neueste Forschungsergebnisse rund um Tiergesundheit und tiergerechte Haltung.

Einer der Themenschwerpunkte der soeben erschienenen Ausgabe 4/2024 sind der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung. Ein Beitrag nimmt die Lernplattform „VetMAB – Antibiotikaminimierung im Stall“ in den Fokus. Hier finden Rinder-, Schweine- und Geflügelhalter:innen zahlreiche Online-Kurse rund um die Bereiche Hygiene, Fütterung und Stallklima. Zudem können sich die Kursteilnehmenden in vielen weiteren Themenkomplexen fundiertes Wissen zu den Tierarten Rind, Schwein und Geflügel aneignen. Das Wissen kommt im praktischen Videoformat mit nachträglicher Lernerfolgskontrolle daher. Die im Nutztierbereich tätigen Tierärzt:innen und Landwirt:innen können sich mit Hilfe der praktischen Videos zeit- und ortsunabhängig fortbilden. Eine nachträgliche Lernerfolgskontrolle rundet die Kurseinheiten ab.

Zudem können sich Tierärztinnen und Tierärzte unter Myvetlearn.de in Bezug auf die Antibiotikaminimierung bei Masthähnchen, Legehennen und Puten sowie bei Rindern und Schweinen fortbilden. Für Studierende der Veterinärmedizin sind die VetMAB-Module kostenfrei zu belegen.

Beim „Hoftierarzt“ gibt es dafür einen kostenlosen Zugangscode bei freier Kurs-Auswahl. Einfach die neueste Ausgabe des E-Magazins runterladen, mehr zu VetMAB erfahren und den kostenfreien Kennenlern-Code auf Seite 6 nutzen. Das alles ist natürlich völlig kostenfrei und unverbindlich. Ein kostenfreies Abo des E-Magazins steht allen Interessierten nach schneller und einfacher Registrierung zur Verfügung.

Der Hoftierarzt

Forschungsprojekt bietet Gesundheitsberatung für sächsische Imker:innen

16. September 2024

Honigbienen gehören zu den wichtigsten Nutztieren. Neben Pestiziden und Monokulturen stellen Pilze, Milben und Viren eine gesundheitliche Bedrohung für die Bienenvölker dar. In Sachsen gibt es derzeit 4.500 Imker:innen mit Wohnsitz bzw. Bienenvölkern in dem Bundesland. Um diese Imker:innen zu unterstützen, wurde das Forschungsprojekt ImBieSax ins Leben gerufen. Ein Team aus Forschenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWD) bietet eine umfassende Gesundheitsfachberatung an, die für die Imker:innen in Sachsen kostenfrei ist.

„Unser Ziel ist es, eine sachsenweite tierärztliche Beratung aufzubauen, die sich besonders auf effektives Bienenmanagement und die Gesundheit der Bienenvölker konzentriert“, erläutert der Projektleiter Professor Markus Freick. 

Neben persönlichen Gesprächen und Probenentnahmen vor Ort stehen die Forschenden auch für eine telefonische Beratung zur Verfügung. Ziel des Projektes ist es, den im Freistaat ansässigen Imker:innen den Zugang zu fundierten Informationen zu sichern, um die Gesundheit ihrer Bienenvölker nachhaltig zu verbessern.

„Eine spezielle tierärztliche Beratung hinsichtlich Bienengesundheit, wie bei anderen Nutztierbeständen, gab es seit der Wiedervereinigung Deutschlands in Sachsen nicht, obwohl das Wissen über Bienen in der tierärztlichen Approbationsverordnung enthalten ist und während des Veterinärmedizinstudiums gelehrt wird“, erklärt Tierärztin und Projektmitarbeiterin Dr. Julia Dittes. Besonderer Fokus liegt auf der Prävention und Bekämpfung von Krankheiten wie der Varroamilbe und Virusinfektionen. Zudem soll das Wissen über moderne Imkereipraktiken verbreitet und gestärkt werden. 

Bis zum Ende des Jahres wertet das Team den Fragebogen und die Ergebnisse der Proben aus. Damit wollen die Forschenden feststellen, welche Krankheitserreger nachweisbar sind und ob es dabei regionale Unterschiede innerhalb Sachsens gibt. Dr. Dittes und ihre Mitarbeiterinnen verfolgen die Entwicklung der Bienenvölker auch über den Winter und planen die Fortführung des Projektes.

Um die Gesundheit und die Haltung von Bienen geht es auch in der dreiteiligen E-Learningreihe Grundkurs Bienen, die Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de zur Verfügung steht. Die Kursreihe ist geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Bienen/den Fachtierarzt für Bienen.

HTWD

Boehringer Ingelheim übernimmt Saiba Animal Health 

13. September 2024

Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim hat die Übernahme der Saiba Animal Health AG bekannt gegeben. Die 2013 als Spin-off der Universität Zürich gegründete Saiba Animal Health AG verfügt über ein breites Portefolio von auf virusartigen Partikeln basierenden therapeutischen Impfstoffen, die auf große bisher nicht abgedeckte medizinische Bedürfnisse in der Veterinärmedizin abzielen.

Dazu nutzt  die innovative Technologieplattform des Unternehmens einen einzigartigen therapeutischen Impfstoffansatz, der darauf abzielt, eine Immunantwort gegen chronische Krankheiten wie Allergien, Entzündungen und Schmerzen hervorzurufen. Die darin enthaltenen virusartigen Partikel haben das Ziel, das Immunsystem des Tieres zu stimulieren, indem neutralisierende Antikörper gegen die tiereigenen krankheitsverursachenden Proteine produziert werden. Neben der längeren Wirkdauer bedeutet diese Therapie auch eine höhere Anwenderfreundlichkeit und damit eine Verbesserung der Compliance der Tierhalter:innen.  

„Unsere Haustiere leben länger, was unterschiedliche Bedürfnisse für ihre medizinische Versorgung entstehen lässt, und das oft ohne gute Behandlungsoptionen“, sagte Eric Haaksma, Head of Global Innovation, Animal Health bei Boehringer Ingelheim. „Als forschungsorientiertes Unternehmen freuen wir uns sehr über das Potenzial der bahnbrechenden Technologieplattform von Saiba Animal Health, die zu spezifischeren und länger andauernden Therapieerfolgen für chronische Erkrankungen bei Haustieren führen könnte als bisherige Ansätze.“ 

Boehringer Ingelheim

Unterschriftensammlung für Haltungsverbot von Exoten

13. September 2024

Die Beliebtheit von exotischen Tieren in Privathaltung scheint ungebrochen. Der Handel ist bundeseinheitlich per Gesetz nicht geregelt, obwohl die Ansprüche an Haltung, sozialen Interaktionen, Ernährung sowie tierärztlicher Versorgung dieser Tiere viel zu komplex sind, so dass die Halter:innen nicht selten überfordert sind. Zu dem Leiden der Exoten in einer nicht artgerechten Haltung kommen die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und der heimischen Artenvielfalt. Daher fordern sieben Tierschutzorganisationen erneut das Verbot der Wildtierhaltung sowie des Handels. Ihre Forderung untermauern die Organisationen mit einer 155.000 Stimmen starken Unterschriftenliste, die an Bundestagsabgeordnete sowie die Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung Ariane Kari übergeben wurde.

„VIER PFOTEN fordert die Politik auf, endlich bundeseinheitliche Regelungen in Form einer sogenannten Positivliste einzuführen. Dies wäre ein effektives Mittel, um dem unkontrollierten Handel und der Privathaltung von Wildtieren angemessen entgegenzutreten. Der aktuelle Referentenentwurf des neuen Tierschutzgesetzes bleibt hier hinter den Erwartungen zurück und die Einführung einer Positivliste ist nicht geplant. Der Bundestag ist jetzt in der Pflicht, im weiteren Gesetzgebungsprozess für tiefgreifende Verbesserungen zu sorgen. Wir brauchen eine Tierschutzgesetznovelle mit maximaler Wirkung und kein gut gemeintes aber ambitionsloses Gesetzesvorhaben mit überschaubarer Wirkung“, erklärt Rüdiger Jürgensen, Director Policy and Advocacy VIER PFOTEN Deutschland.

In einer gemeinsamen Stellungnahme mit weiteren Tier- und Artenschutzorganisationen werden die Verankerung einer Positivliste für Heimtiere, einer Tierbörsenverordnung und einer Regulierung des Online-Handels gefordert. Die Positivliste legt fest, welche Tierarten für Handel und Privathaltung geeignet sind, und kann Gefahren zuvorkommen, bevor sie überhaupt entstehen. Bereits zahlreiche andere europäische Ländern haben bewiesen, dass eine Positivliste umsetzbar ist und funktioniert.

Vier Pfoten

FLI veröffentlicht Karte von Borna-Verbreitungsgebieten

12. September 2024

Bornavirusinfektionen verursachen bei Menschen, Pferden und anderen Tierarten meist tödlich verlaufende Gehirnentzündungen. Die Letalität beträgt zumindest bei Menschen und Pferden mehr als 90%. Das „klassische“ Borna disease virus 1 (BoDV-1) wird von Spitzmäusen übertragen.

Obwohl sowohl das Virus als auch die Erkrankung schon sehr lange bekannt sind, war die Datenlage zur Verbreitung dieses zoonotischen Erregers bisher sehr lückenhaft und größtenteils veraltet. Nun wurde unter Leitung des Nationalen Referenzlabors für Bornavirusinfektionen der Tiere am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) die bisher umfassendste Studie zur Verbreitung des BoDV-1 veröffentlicht. Die Studie ist im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsverbundes „ZooBoCo“ durchgeführt worden. Es wurden Gehirnproben von aktuellen sowie archivierten Fällen von BoDV-1-Infektionen bei Menschen und Tieren untersucht, die gefundenen Viren genetisch typisiert und umfangreiche Hintergrundinformationen zu den Fällen gesammelt. Eine gemeinsame Analyse dieser neuen Daten in Kombination mit den bereits zuvor publizierten Fällen erlaubt nun erstmals die Festlegung von definierten Kriterien zur Identifikation von Verbreitungsgebieten, in denen ein Risiko für eine Übertragung des BoDV-1 auf Tier und Mensch besteht. Darüber hinaus liefert die Studie eine erste Übersicht über alle 46 bisher publizierten laborbestätigten BoDV-1-Infektionen beim Menschen.

Dabei konnten die bereits zuvor bekannten Verbreitungsgebiete des Virus, vor allem in südlichen und östlichen Teilen Deutschlands sowie in den begrenzten Gebieten in Österreich und der Schweiz, bestätigt werden. Anzeichen einer deutlichen Ausbreitungstendenz des Virus über die vergangenen Jahrzehnte gibt es nicht. Die verschiedenen genetischen Varianten des BoDV-1 treten in voneinander abgrenzbaren Regionen innerhalb des Verbreitungsgebiets auf. Dieser Umstand erlaubt es, anhand ihrer genetischen Signatur die Herkunft der Viren und damit die Infektionsorte von Mensch und Tier einzugrenzen. So konnte in fast allen Infektionsfällen bei Menschen der gefundene Virustyp der jeweiligen Heimatregion der Patientin oder des Patienten zugeordnet werden, was auf in der Regel wohnortnahe Infektionsquellen schließen lässt.

FLI

US-Unternehmen plant Wiederbelebung ausgestorbener Arten

12. September 2024

Dank stark verbesserter Gentechnik könnten bereits ausgestorbene Tiere wieder zum Leben erweckt werden. So plant das innovative biotechnologische Unternehmen Colossal Biosciences aus Texas, sowohl das Wollhaarmammut als auch den Dodo sowie den tasmanischen Tiger wiederzubeleben. Schon in wenigen Jahren soll das erste Mammut-Kalb geboren werden. Für die Wissenschaft wäre das ein technologischer Durchbruch.

Mit Hilfe der Genom-Editierung wollen die Wissenschaftler:innen des amerikanischen Unternehmens Gene des Wollhaarmammuts in den genetischen Code des Asiatischen Elefanten integrieren. Diese sollen das Aussehen und die Eigenschaften der Mammuts nachahmen, wie das zottelige Fell, die gewaltigen Stoßzähne und den charakteristischen, kuppelförmigen Schädel. Zudem soll der Dodo und der tasmanische Tiger durch das Einfügen ihres genetischen Materials in die Genome moderner Tiere – Bankivahühner für den Dodo und Schmalfußbeutelmäuse für den tasmanischen Tiger – zurückgebracht werden.

Nach Informationen des Unternehmens sollen mit dem Wiederbeleben der ausgestorbenen Tiere verlorene ökologische Nischen gefüllt werden. Mit der Wiederansiedelung des Wollhaarmammuts könnte die sogenannte Mammut-Steppe, ein Ökosystem, das große Mengen Kohlenstoff speichern und so zur Regulierung des Klimas beitragen kann, revitalisiert werden. Diese wiederum könnte unter anderem das Auftauen des Permafrosts verlangsamen. Einige Wissenschaftler:innen hoffen, dass die Wiederbelebung solcher Megafauna zur Wiederherstellung des arktischen Ökosystems beitragen und somit die Klimakrise mildern könnte.

Unter Expert:innen besteht aber auch Skepsis wegen auftretender technologischer Hürden. Auch gibt es laut Yale-Ökologen Oswald Schmitz ethische Bedenken. So könnte nach seiner Meinung die Schaffung von Tieren, die genetisch den ausgestorbenen Arten ähnlich sind, unerwartete ökologische Folgen haben, die schwer vorhersehbar sind. Zudem weist der Ökologe darauf hin, dass die genetische Vielfalt der wiederbelebten Tiere eingeschränkt sein könnte, was sie anfällig für Krankheiten und genetische Defekte machen könnte. 

Neben den zu erwartenden Konflikten zwischen Mensch und Wildtier sorgen auch die enorm hohen Kosten für Diskussionen. Die bislang von Colossal Biosciences gesammelten 225 Millionen Dollar könnten effektiver für den Schutz aktuell bedrohter Arten verwendet werden, wie Wissenschaftler Vincent Lynch und Umweltforscher Adam Searle kritisieren. Stattdessen sollte der Fokus auf dem Erhalt von Arten liegen, deren Überleben derzeit bedroht ist, wie „Live Science“ berichtet. Ob sich das nach "Jurassic Park" anmutende Projekt tatsächlich umsetzen lässt oder es sich als riskantes Experiment erweisen wird, bleibt abzuwarten.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Expertengremium entwickelt Strategie zur Reduzierung von Tierversuchen

11. September 2024

Nach Plänen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sollen nach und nach Tierversuche durch Alternativmethoden ersetzt werden. Trotz stetiger Reduzierung waren es im Jahr 2022 noch immer mehr als 1,73 Millionen Wirbeltiere und Kopffüßer, die für Versuche eingesetzt wurden. Diese Zahl soll weiter reduziert werden.

„Wir wollen Tierversuche wo immer möglich überflüssig machen oder zumindest die Zahl der Versuchstiere deutlich reduzieren. Dafür brauchen wir Alternativmethoden, die auch in der Praxis funktionieren – das ist der Ansatz, den wir mit unser Reduktionsstrategie verfolgen. Ich freue mich, dass sich an der Erarbeitung Vertreterinnen und Vertreter aus allen betroffenen Bereichen beteiligen und ihre Expertise einbringen. Wichtig ist, dass wir Tiere besser schützen und unnötiges Leid verhindern, aber die teils lebensrettende Forschung weiter möglich ist", erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick anlässlich eines Expertentreffens am 9. September 2024.

Das Treffen war die Auftaktveranstaltung zu einem Prozess für die Erarbeitung einer Strategie, an der Vertreter:innen aus Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Tierschutzorganisationen sowie der fachlich betroffenen Bundesministerien beteiligt sind. Im ersten Halbjahr 2025 wollen die Expert:innen ein finales Konzept für die Reduktionsstrategie vorlegen. 

BMEL

Veti-Kalender 2024/2025 für das kommende Studienjahr jetzt erhältlich

11. September 2024

Der Veti-Kalender ist der Taschenkalender für Studierende und junge TierärztInnen. Er erscheint pünktlich zum Beginn des Wintersemesters 2024/2025 und enthält viele wertvolle Fachinformationen wie beispielsweise die physiologischen Daten und Laborwerte der Tierarten sowie Impfempfehlungen, ein Fachwörterlexikon, interessante Termine und Adressen zu den Fachbereichen der Veterinärmedizin in Deutschland.

Durch sein praktisches Kalendarium, in das bereits alle wichtigen Termine für „Vetis“ an den Fachbereichen sowie die bedeutenden Kongresse/Tagungen in Deutschland eingetragen sind wird er zum perfekten Begleiter für das Veti-Studium.

Außerdem enthält der Veti-Kalender viele Lerntipps und Eselsbrücken, die wichtigsten Abkürzungen und anzeigepflichtigen Krankheiten sowie ein veterinärmedizinisches Fachwörterlexikon, dass eine Vielzahl der medizinischen Begriffe erklärt, was insbesondere für die unteren Semester von großem Nutzen ist.

Top-Thema in dieser Ausgabe sind ein Interview mit der „Erfinderin“ der 1st Day Skills Academy Lisi Basler. Was bietet sie und was sind ihre Ziele, Visionen, was treibt sie an? Und zur Inspiration stellen wir die beeindruckende Erfolgsgeschichte der Tierklinik Germersheim vor nach dem Motto: wir müssen groß denken!

Außerdem neu in dieser Ausgabe: das kleine Röntgen-ABC. Ein kleiner Einblick in das Prinzip des Röntgens sowie den Strahlenschutz. 

Der Veti-Kalender kostet Euro 8,99 und ist ab sofort im Vetion.de-Shop erhältlich.

Pestizide in Kombination mit Fungiziden sind Gefahr für Honigbienen

10. September 2024

In Kombination mit Fungiziden können Insektizide einen negativen Einfluss auf die Entwicklung und die Lebensdauer von Honigbienen haben. Das geht aus einer Studie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hervor. Ein Forschendenteam des Biozentrum der JMU untersuchte zog Honigbienen im Labor und mischte ihnen verschiedene Pflanzenschutzmittel ins Futter – zum einen in Konzentrationen, wie sie in der Umwelt vorkommen, zum anderen in zehnfach höherer Dosierung. Neben dem Neonikotinoid Acetamiprid fütterten die Wissenschaftler:innen eine Mischung der Fungizide Boscalid und Dimoxystrobin (beides pilztötende Mittel) sowie eine Kombination aus dem Neonikotinoid und den zwei Fungiziden.

Während die niedrigere Neonikotinoid-Dosierung allein keinen Einfluss auf die Überlebensraten der Bienen hatte, zeigte die Kombination mit den Fungiziden eine signifikant erhöhte Sterblichkeit der erwachsenen Bienen. „Das ist ein alarmierender Befund, da Honigbienen durch ihren großen Flugradius mit vielen verschiedenen Pflanzenschutzmitteln in Kontakt kommen“, erklärt Doktorandin Sarah Manzer, Erstautorin der Studie.

Die Forschenden konnten belegen, dass sich die Pflanzenschutzmittel gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken können und miteinander interagieren. Außerdem sei es möglich, dass es nur bei niedrigen, nicht aber bei hohen Konzentration zur Interaktion komme, und umgekehrt. „Hier klaffen in der Pestizidforschung Wissenslücken, die wir nun mit einem weiteren Puzzleteil verkleinern konnten“, so die JMU-Forscherin. Nach Ansicht der Würzburger Wissenschaftler:innen sind weitere Versuche unerlässlich, um die Wirkung von Pflanzenschutzmittelmischungen noch besser zu verstehen.

Um die Haltung, die Gesundheit und den Schutz von Bienen geht es unter anderem auch in der gleichnamigen vierteiligen E-Learning-Reihe, die Tierärzt:innen zur Online-Fortbildung auf Myvetlearn.de zur Verfügung steht. Die Kursreihe ist geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Bienen/den Fachtierarzt für Bienen.

JMU Würzburg

USA untersucht Mensch-zu-Mensch-Übertragung von AI

9. September 2024

In den Vereinigten Staaten von Amerika hat sich ein weiterer Mensch mit dem Aviären Influenzavirus (AI) infiziert. Betroffen ist eine männliche Person im Bundesstaat Missouri, der nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt wieder nach Hause entlassen wurde. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten auf inzwischen 14 Personen. Der vorliegende Fall ist jedoch ungewöhnlich, da bislang nicht klar ist, wie sich der Patient angesteckt hat, meldet die US-Gesundheitsbehörde CDC.

Denn anders als bei den vorherigen Fällen, soll der Mann keinen Kontakt zu infizierten Tieren gehabt haben. Alle anderen betroffenen Personen hatten vor ihrer Erkrankung engen Kontakt zu erkranktem oder verendetem Geflügel. „Vermutlich müssen Menschen sehr große Virusmengen aufnehmen, um sich zu infizieren“, lautet die Erklärung des Robert Koch-Instituts (RKI). Möglich sei aber auch, dass sich das Virus in Säugetieren weiter verändert und anpasst. So müsse man in dem vorliegenden Fall auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung in Betracht ziehen, heißt es weiter auf Seiten des CDC. Das wird nun weiter untersucht.

„Ob sich ein bestimmtes Vogelinfluenzavirus genetisch so verändern und an den Menschen anpassen kann, dass es von Mensch zu Mensch übertragbar wird, lässt sich nicht vorhersagen“, räumt das RKI auf seiner Website ein. Zumindest habe es eine solche Veränderung bei den Viren A(H5N1) und A(H7N9) nicht gegeben. Jedoch hatten sich verschiedene Säugetierarten, wie Kühe, Katzen, Nerze und Füchse, mit dem H5N1-Virus infiziert. Grundsätzlich sei es zudem möglich, dass sich die Viren über verschiedene Zwischenwirte besser an den Menschen anpassen. Eine fortgesetzte Mensch-zu-Mensch-Übertragung gibt es nach derzeitigen Erkenntnissen nicht. Die CDC schätzt das Risiko für die Bevölkerung dementsprechend gering ein.

Frankfurter Rundschau

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