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Haemolysine

Produkte von Bakterien oder Viren, die die Membran der roten Blutkörpcherchen schädigen und deren Auflösung bedingt.

Hahnentritt

Störung des Bewegungsablaufs einer oder beider Hintergliedmaßen des Pferdes. Charakteristisch ist das zu Beginn der Hangbeinphase ruckartige und extrem starke Anbeugen und das anschließend stampfende Aufsetzen der Gliedmaße.

Hakenlarve

Wird auch als Sechshakenlarve oder Onkosphäre bezeichnet. Es handelt sich dabei um das infektiöse Larvenstadium von Echinococcus spp.

Halbwertszeit (HWZ), biologische

Eliminationszeit
Die Zeitspanne, nach der die betrachtete Größe (z.B. Konzentration eines Medikaments im Blut) die Hälfte des anfänglichen Wertes erreicht.

Hämagglutinationshemmtest

Bestimmte Bakterien und Viren bilden Hämagglutinine (Stoffe, die die roten Blutkörperchen verklumpen können). Befinden sich im Untersuchungsmaterial Antikörper gegen ein Hämagglutinin, so kommt es im Labor nach Antigen-Zugabe zu einer Antigen-Antikörper-Reaktion. Diese wird dadurch sichtbar, dass danach zugegebene Erythrozyten nicht mehr verklumpen. Die Reaktion wurde gehemmt.

Hämagglutinin

Für die Verklumpung der roten Blutkörperchen verantwortliche, nicht infektiöse, hitzestabile und formalinresistente Antigenkomponente des Virions zahlreicher Viren. Einige Bakterien besitzen ebenfalls Hämagglutinin.

Hämangioperizytom

Sehr seltene Geschwulst der Blutgefäße, insbesondere der Kapillaren (kleinste Blutgefäße). Es gibt sowohl gutartige wie bösartige Formen.

Hämangiosarkom

Malignes Hämangioendotheliom
Bösartige unausgereifte Geschwulst, die vom Blutgefäß ausgeht.

hämatogen

auf dem Blutweg; mit Hilfe des Blutes; dem Blut entstammend

Hämatokrit

Der Anteil des Volumens aller geformten Blutelemente am Blutvolumen. Vereinfacht ausgedrückt der Anteil roter Blutkörperchen (Erythrozyten) am Blutvolumen. Der Hämatokritwert wird in Prozent oder als SI-Einheit in Teilen von Eins (%x0,01) ausgedrückt.

Hämatom

Bluterguß, Blutbeule
Durch Gefäßverletzung ausgetretene Blutmasse, die sich im Gewebe einen Hohlraum geschaffen hat. Das Blut gerinnt allmählich und wird resorbiert. Einem starken Bluterguss droht die bindegewebige Durchwachsung (Organisation).

hämatophag

Ernährung, die auf der Aufnahme von Blut basiert

hämatopoetisch

blutbildend

Hämatopoetische Stammzellen

Blutbildende, Vorläufer-Zellen, die durch fortwährende Zellteilung in der Lage sind, während der gesamten Lebenszeit Blutzellen in großer Menge herzustellen. Alle reifen Zellen des strömenden Blutes stammen dabei von diesen hochspezialisierten Stammzellen ab.

Hämaturie

Vermehrtes Vorkommen von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Urin.

Hämodynamik

Lehre von der Blutbewegung im Organismus.
Gesteuert wird sie überwiegend durch das vegetative Nervensystem und zu einem geringen Anteil über das endokrine System. Über die Hämodynamik wird die Durchblutung eines Organs so geregelt, dass trotz des relativ geringen Blutvolumens im Organismus der Bedarf aller Organe gedeckt wird.

Hämolyse

Austritt von Blutfarbstoff aus den roten Blutkörperchen.

hämolysierend

Eine Hämolyse auslösend, also den Austritt von Blutfarbstoff aus den roten Blutkörperchen verursachend.

Hämorrhagie

Blutung

hämorrhagisch

blutig; mit Blutungen verbunden

Hämorrhagische Diathese

Blutungsbereitschaft, ungewöhnliche Blutungsneigung mit punktförmigen oder flächenhaften Blutungen aus mechanisch unverletzten Gefäßen.

Hämorrhagische Infarzierung

Blutige Durchtränkung und Absterben von Darmgewebe nach hochgradiger Blutstauung durch Versperrung des venösen Abflusses.

Harnstoff

Diamid der Kohlensäure. Hauptsächlichstes Endprodukt des Stickstoff-Stoffwechsels bei Säugetieren. Es wird in der Leber im Harnstoffzyklus gebildet und über die Nieren ausgeschieden. Die Rest-Stickstoff-Konzentration im Blut ist bei einer reduzierten Harnstoffausscheidung erhöht und weist (in Kombination mit einen erhöhten Kreatinin-Wert) auf eine Nierendysfunktion hin.

Hauptwirt

Der Hauptwirt ist ein Lebewesen, das von Parasiten aufgrund der optimalen Entwicklungs- und Vermehrungsbedingungen bevorzugt befallen wird.

Haut, Cutis

Die Haut besteht aus der Epidermis (Oberhaut), dem Corium (Lederhaut), Schweiß- und Talgdrüsen, Haarfollikeln sowie Horn, Huf, Kralle und Klaue.
Als größtes Organ des Körpers hat sie nicht nur eine Schutzfunktion, sondern dient auch der Thermoregulation, fungiert als Sinnesorgan, synthetisiert Vitamin D und sezerniert Schweiß und Talg.

Hautgeschabsel

Methode zum Nachweis von Ektoparasiten (z.B. Räudemilben). Zu diesem Zweck wird an der veränderten Hautstelle mit Hilfe eines scharfen Löffels o.ä. eine Probe entnommen. Die Untersuchung erfolgt unter dem Mikroskop entweder nach Aktivierung der Parasiten durch Wärmeeinwirkung (Lebendnachweis) oder nach Behandlung mit einem Keratolytikum (Totnachweis).

hCG

Human chorionic gonadotropin
Schwangerschaftshormon der Frau und verschiedener Primaten, das die Umbildung des zyklischen Gelbkörpers zum Schwangerschaftsgelbkörper bewirkt. Es hat außerdem eine vergleichbare biologische Wirkung wie das luteinisierende Hormon, weshalb es bei verschiedenen Indikationen im Bereich der Fruchtbarkeit eingesetzt wird.

Helminthen

Würmer
Sammelbezeichnung für Vertreter der Saugwürmer (Trematoda), Bandwürmer (Zestoda), Fadenwürmer (Nematoda) und Kratzwürmer (Acanthocephala).

Helminthose

Wurmkrankheit
Eine durch den Befall mit Würmern (Helminthen) verursachte Erkrankung.

Heparin

Wird in Mastzellen gebildet und verhindert die Blutgerinnung
Gegenmittel: Protamin

Hepatitis

Entzündung der Leber

Hepatokutanes Syndrom

Erkrankung der Leber und der Haut von Hunden. In der Regel überwiegen die Haut- und Pfotenveränderungen, denen jedoch eine Stoffwechselfunktionsstörung der Leber zugrunde liegt. Es kommt zu einem vermehrten Abbau von Aminosäuren, einem essentiellen Bestandteil der Haut. Hautveränderungen treten vor allem in Form einer übermäßigen Verhornung der Ballen (Ballenhyperkeratose) und Entzündungen von mechanisch stark beanspruchten Stellen wie Lippen, Ohrmuscheln, Ellenbogen, Fersen und Liegeschwielen auf.
Meist sind die betroffenen Tiere älter als 10 Jahre.

Hepatomegalie

Vergrößerung der Leber

Hepatorenal

Leber und Niere betreffend, zu Leber und Niere gehörend.

Hepatozellulär

Leberzellen betreffend

Herdenprävalenz

Anzahl der Erkrankungsfälle in einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Herzgeräusch

Schallphänomene, die beim Abhören des Herzen deutlich werden. Sie entstehen durch krankhafte Veränderungen im Herzen, die zu Verwirbelung des Blutes an funktionsgestörten Herzklappen führen. Sie sind sowohl bei Klappeninsuffizienz als auch bei Stenosen nachweisbar.

Herzglykosid

Die herzwirksamen Glykoside kommen in der Natur in verschiedenen Pflanzenfamilien sowie in Hautsekreten von Kröten vor. Besondere Bedeutung haben die Digitalisglykoside.
Sie steigern die Schlagkraft des Herzens (positiv inotrop) und senken die Herzfrequenz (negativ chronotrop).

Herzinsuffizienz (Linksherz-, Rechtsherzinsuffizienz)

Symptomkomplex, der durch die Unfähigkeit des Herzen verursacht wird, trotz ausreichendem venösem Blutangebot und Einsatz von Kompensationsmechanismen des Herzens, für eine ausreichende Durchblutung des Organismus zu sorgen. Die Herzinsuffizienz kann das ganze Herz oder nur eine Herzhälfte betreffen (Links-, Rechtsinsuffizienz). Außerdem kann sie erst bei Leistungsanforderung (Arbeitsinsuffizienz) oder bereits in Ruhe (Ruheinsuffizienz) auftreten.

Herzklappen

Das Herz besitzt vier Herzklappen, die einen Rückstrom des Blutes in die falsche Richtung verhindern sollen.

Herzklappenstenose

Dabei handelt es sich um eine Einengung der Durchflussöffnung im Bereich veränderter Herzklappen mit erschwertem Blutdurchtritt. Herzklappenstenosen sind angeboren oder treten nach einer Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut) auf. Sie sind eine mögliche Form der Herzklappenfehler.

Herzminutenvolumen

Das Herzminutenvolumen bezeichnet das von den Herzkammern pro Minute beförderte Blutvolumen. Es ergibt sich aus der Herzfrequenz (HF) und dem Herzschlagvolumen (SV).

Herzspitzenstoß

Fühlbarer Anstoß der Herzspitze an die vordere Brustwand während der Systole (Füllungsphase des Herzens).

Herzzeitvolumen (HZV), Herzminutenvolumen (HMV)

Das HZV bezeichnet das von den Herzkammern pro Zeiteinheit (z.B. Minute, HMV) beförderte Blutvolumen. Es ergibt sich aus der Herzfrequenz (HF) und dem Herzschlagvolumen (SV).

heterogen

verschiedenartig, anders, ungleich

heterolog

Fehlende Übereinstimmung oder Abweichung von der Norm oder einer Vorgabe.

heteromorph

Anders oder fehlerhaft ausgebildete Struktur.

heteroxen

mehrwirtig

Hidradenitis

Bakterielle Entzündung der Schweißdrüsen unter Ausbildung kleiner Abszesse. Ihr liegt meist eine Verlegung des Ausführungsgangs der Drüse zugrunde, wodurch eine bakterielle Infektion begünstigt wird.

Hirntod

Der Hirntod wird als Zustand des irreversiblen Erloschenseins der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstammes definiert. Klinische Kriterien des Hirntodes sind:
1. Verlust des Bewusstseins (Koma)
2. Zerebrale Areflexie (z.B. weite lichtstarre Pupillen, fehlende Schmerzreaktion, fehlender Lidschlussreflex, Puppenkopfphänomen, fehlender Schluck- und Hustenreflex), wobei Reflexe auf Rückenmarksebene oft noch erhalten sind 3. Verlust der Spontanatmung
Als apparatives Kriterium dient u.a. die Null-Linie im EEG (hirnelektrische Stille).

Histamin

Pharmakologisch wirksame Verbindung, die durch Kohlenstoffdioxid-Abspaltung aus Histidin gebildet wird. Wirkungen:

1. Erhöhung der Durchlässigkeit der Blutgefäße
2. Förderung der Magensaftsekretion
3. Erhöhung des Tonus (Anspannung) der glatten Muskulatur verschiedener Organe.

Hauptspeicher sind Mastzellen und basophile Granulozyten. Die Freisetzung erfolgt im Rahmen von Entzündungsreaktionen und Schockphasen.

Histologie

Biologische Gewebelehre in Form der allgemeinen und der speziellen Histologie oder mikroskopische Anatomie.

Histopathologie

Lehre von den lichtmikroskopisch darstellbaren Strukturveränderungen der Gewebe.

histotrop

sich dem Gewebe zuwendend

HKM

Hypertrophe Kardiomyopathie

Hodenhochstand, Abberatio testis, Enorchismus, Kryptorchismus

Die Hoden befinden sich nicht im Skrotum, sondern in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal.
Ursache dafür ist ein unterbliebener oder unvollständiger Hodenabstieg. Kryptorchismus führt zu Störungen der Spermiogenese.

Holometabolie

Grundtyp der Metamorphose bei Insekten, die eine vollkommene Umwandlung von der Larve über eine Puppe zum ausgewachsenen Insekt (Imago) durchmachen. Das Gegenteil sind hemimetabole Insekten, bei denen sich das Jungtier oft nur durch seine Größe vom erwachsenen Tier unterscheidet.

homolog / homöotypisch

übereinstimmend, ähnlich
Homologe Teile (z.B. Organe, Verhaltensweisen) sind auf einen gemeinsamen Ursprung zurückzuführen, können aber verschiedene Funktionen erfüllen.

Homologe Chromosomen

Zwei oder mehr identische Chromosomen

Homöopathie

Medikamentöse Therapie, in denen die Arznei nach dem Ähnlichkeitsprinzip verschrieben wird.

Homöostase, homöostatisch

Tendenz eines biologischen Systems zur Sicherung der Lebensfähigkeit in einer bestimmten Umwelt unter Inanspruchnahme eigener Regulationseinrichtungen ein dynamisches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
Aufrechterhaltung des sogenannten inneren Milieus des Körpers mit Hilfe von Regelsystemen mit dem Hypothalamus als übergeordnetem Zentrum (Regelung des Kreislaufs u.a.).

Homozygotie, homozygot

Reinerbig, gleichanlagig;
Bezeichnung für Individuen, bei denen für ein Erbmerkmal die Allele eines Genpaares vollkommen gleichartig sind.
Gegenteil: heterozygot

Hormon

Ein Hormon ist ein körpereigener Wirkstoff, der in bestimmten Zellarten des endokrinen Gewebes entsteht und an eine andere Stelle des gleichen Organismus transportiert wird, um dort in spezifischer Weise Stoffwechselvorgänge auszulösen und zu steuern.

Horner Syndrom

Spezifische Form einer Nervenschädigung, die durch den Ausfall des Sympathikus im Kopfbereich verursacht wird. Es weist einen meist einseitig vorkommenden, dreiteiligen Symptomkomplex auf. Dieser äußert sich in einer Pupillenverengung (Miosis), einem Herabhängen des Oberlids (Ptosis) und einem geringfügig in die Augenhöhle eingesunkenem Augapfel (Enophthalmus).

HPAI

Highly pathogenic Avian Influenza (Geflügelpest)

Hufangussverband

Ein nasser Hufverband aus Watte und elastischer Binde, der in erster Linie das Ziel hat, das Hufhorn aufzuweichen. In Verbindung mit desinfizierenden Flüssigkeiten wird er häufig bei Hufabzessen eingesetzt. Ein Hufangussverband sollte spätestens nach 48 Stunden entfernt werden, da sonst die Gefahr des Ausschuhens besteht. Nachdem das Hufhorn durchgetrocknet ist, kann ein neuer Hufangussverband angelegt werden.

Hufrolle, Fußrolle, Klauenrolle, Podotrochlea

Aus dem Os ungulare (Hufbein, Klauenbein), den Hufrollenschleimbeuteln und dem Endabschnitt der tiefen Beugesehne bestehende Struktur im Huf bzw. in der Klaue.

humanpathogen

Für den Menschen gesundheitsgefährdend, krankmachend.
Als humanpathogen werden Organismen und Noxen verstanden, die in der Lage sind, beim Menschen Krankheiten hervorzurufen.

Humerus

Oberarmknochen, Oberarmbein

humoral

Antikörper vermittelt; die Körperflüssigkeit betreffend; auf dem Weg über die Körperflüssigkeit erfolgend (häufig im Zusammenhang mit der Immunabwehr verwendet).

Humorale Immunabwehr

Antikörper vermittelte, erworbene Immunabwehr, die innerhalb der Körperflüssigkeiten stattfindet und auch als Antikörperproduktion der B-Lymphozyten bezeichnet werden kann. Sie ist Teil des Immunsystems höherer Lebewesen und hier Teil der erworbenen Immunantwort.

Hyaluronsäure

„Kittsubstanz”, die den Stoffaustausch und die Gewebswasserregulation steuert und eine Schutzfunktion gegen Infektionen mit Bakterien besitzt.
Es wird in Fibroblasten gebildet und kommt u.a. vor in Gelenksflüssigkeit (Synovia), Haut, Glaskörper und der Hornhaut (Kornea).

Hydrämie

Erhöhter Wassergehalt des Blutes, wodurch es zu einer Zunahme des Blutvolumens und einer Überwässerung kommt.

Hydrocephalus

Wasserkopf

Hydrolyse

Zerlegung einer Substanz unter Beteiligung von Wasser.

hydrophil

Wasser liebend, Wasser anziehend

hydrophob

Wasser abstoßend

Hydrophobie

Angst vor Wasser. Tritt zum Beispiel bei Tieren mit Tollwut auf.

Hydrostatik

Lehre der unbewegten, insbesondere der strömungsfreien Flüssigkeiten und Gase.

Hydrostatischer Druck

Druck, der sich innerhalb einer ruhenden Flüssigkeit unter dem Einfluss der Gravitationskraft einstellt.

Hydrothorax

Ansammlung seröser Flüssigkeit im Brustraum.

Hygrom

Wassergeschwulst
Flüssigkeitsgefüllte Geschwulst, die ihren Ursprung in einem Schleimbeutel oder einer Sehnenscheide hat. Meist Folge einer chronischen Entzündung.

hygrophil

feuchtigkeitsliebend

hygrophob

feuchtigkeitsscheu, feuchtigkeitsmeidend

Hymen

Wassergeschwulst
Flüssigkeitsgefüllte Geschwulst, die ihren Ursprung in einem Schleimbeutel oder einer Sehnenscheide hat. Meist Folge einer chronischen Entzündung.

Hyp(o)albuminämie

Zustand in dem die Konzentration an Albumin im Blutplasma unter die untere Grenze des physiologischen Bereiches abfällt.
Albumin dient als Proteinreserve des Organismus, der Aufrechterhaltung des kolloidosmotischen Druckes und dem Transport körpereigener und körperfremder Stoffe im Gefäßsystem. Ein Konzentrationsabfall kann eintreten bei Infektionskrankheiten, Hunger, Lebererkrankungen, Nephrose und bösartigen Tumoren.

Hypaema

Blutansammlung in der vorderen Augenkammer.

Hypästhesie

Herabgesetzte Berührungs- bzw. Schmerzempfindung – vor allem im Bereich der Haut. Sie geht oft, aber nicht grundsätzlich, mit einer Störung der Schmerzwahrnehmung (Hypalgesie), der Temperatur- sowie der Vibrations- und Lageempfindung (Pallhypästhesie) einher.

Hyperadrenokortizismus

Cushing-Syndrom
Überfunktion der Nebennierenrinde mit einhergehender Überproduktion von Hormonen, insbesondere der Glukokortikoide Kortison und Kortisol.

Hyperaldosteronismus (Conn Syndrom)

Vermehrte Bildung des Mineralokortikoids Aldosteron. Aldosteron wird in der Nebennierenrinde gebildet und wirkt vor allem auf die Niere. Es reguliert den Elektrolyt- und Wasserhaushalt im Körper. Die Steuerung der Aldosteronausschüttung unterliegt dem Renin- Angiotensin- Aldosteron- Systems. Dieser Mechanismus reguliert den Natriumhaushalt, die Nierendurchblutung und dient der Erhaltung des Blutdrucks.

Es wird zwischen einer primären (adrenalen) und einer sekundären (extraadrenalen) Form unterschieden. Der primäre Hyperaldosteronismus entsteht durch eine gesteigerte Aldosteronausschüttung, die auf krankhaft veränderte Nebennieren zurückgeführt wird.
Der sekundäre Hyperaldosteronismus wird auf Ursachen zurückgeführt, die außerhalb der Nebennieren liegen. Sie ist durch eine pathologisch gesteigerte Aktivität des Enzyms Renin charakterisiert.

Hyperalgesie

Verstärkte Schmerzempfindung auf schmerzhafte Reize. Sie wird vor allem durch die Sensibilisierung von Nozizeptoren durch Gewebshormone oder Erniedrigung des pH-Wertes oder Erhöhung der Kalium-Konzentration im Gewebe verursacht.

Hyperämie, hyperämisch

Blutreichtum, Blutandrang. Gesteigerter Blutgehalt, vermehrte Blutfülle eines Kreislaufabschnittes oder eines Organs. Eine Hyperämie kann in vermehrtem Blutanstrom (arteriell) oder in vermindertem Blutabfluss (venös) liegen.

Hyperästhesie

Neurologie: Eine Überempfindlichkeit für Berührungsreize, die auch schmerzhaft sein kann.
Psychologie: Eine krankhaft gesteigerte Erregbarkeit.

hyperergisch

Überhöhte Reaktionsbereitschaft

Hyperextension

Überstreckung
Über 180° hinaus gehende Bewegung, bei der der Beugewinkel größer als der Streckwinkel des Gelenkes ist. Beispiel: Fesselgelenk.

Hyperglykämie

Zustand eines erhöhten Blutzuckerspiegels im Plasma, der zu einer erhöhten Sekretion von Insulin und zur Steigerung der Synthese von Fett und Glykogen führt.

Hyperhidrosis

Vermehrtes, übermäßiges Schitzen, das mit vermehrter Schweißabsonderung einhergeht.

Hyperhydratation

Überwässerung
Erhöhung des Wassergehalts im Körper, die als krankhafter Zustand bei Herzschwäche, Nierenerkrankungen, hormonellen Störungen und der übermäßigen Zufuhr durch Trinken auftritt.

Hyperkaliämie

Anstieg der Konzentration von Kalium im Blut über die obere Grenze des physiologischen Bereiches.
Klinisch äußert sich eine Hyperkaliämie durch eine Erniedrigung der Herzfrequenz (Bradykardie), Kreislaufschwäche, Muskelschwäche und gegebenenfalls durch Tetanie.

Im EKG stellt sich eine Erhöhung der T-Zacke, eine QRS-Verbreiterung, eine ST-Senkung, ein Verschwinden der P-Zacke und schließlich Kammerflimmern und Herzstillstand in der Diastole dar.

Hyperkeratose

Verhornung der Haut.
Absolute, d.h. durch tatsächliche Dickenzunahme der Hornschicht (Stratum corneum) der Haut, oder relative (scheinbare) Verdickung, die durch ein Dünnerwerden der darunterliegenden Schichten der Haut verursacht wird.

Hyperkinesie

= Hypermotilität;
Bewegungsunruhe, gesteigerte Bewegungstätigkeit

Hyperkinetisch

Mit gesteigerter Muskelaktivität einhergehend.

Hyperkortizismus

Überfunktion der Nebennierenrinde mit Überproduktion von Glukokortikoiden (Cushing-Syndrom), Mineralokortikoiden und/oder Androgenen.

Hypermastie/Polymastie

Auftreten überzähliger Zitzen mit eigenem Drüsengewebe beim Rind.

Hypermetabol

Gesteigerter Stoffwechsel

Hyperodontie

Überzahl von Zähnen.

Hyperplasie

Vergrößerung eines Gewebes oder Organs durch vermehrte Zellteilung. Sie ist deutlich von der Hypertrophie zu unterscheiden, bei welcher das Organ durch Vergrößerung seiner einzelnen Zellen an Größe zunimmt.

hyperplastisch

durch Zunahme der Zellzahl vergrößert

Hyperproteinämie

Erhöhung des Eiweißgehalts im Blutplasma

Hypersekretion

Pathologisch gesteigerte Substanzabgabe (Sekretion) durch Drüsen bzw. Drüsenzellen.

Hypersensivitätsreaktion

Allergien; Überempfindlichkeitsreaktionen

Hyperstenurie

Ausscheidung von stark konzentriertem Harn trotz großer Harnmengen. Das spezifische Gewicht des Urins liegt zwischen 1040 und 1060. Diabetes mellitus ruft u.a. eine Hyperstenurie hervor.

Hypersudation

Übermäßiges Schwitzen, über das physiologische Maß hinaus

Hypertensiv

Blutdruck erhöhend.

Hyperthermie

Überwärmung
Erhöhung der Körperkerntemperatur über den normalen Regelbereich hinaus.

Hyperthyreoidismus

s. Hyperthyreose

Hyperthyreose

Schilddrüsenüberfunktion.
Die Schilddrüse produziert zu viele Schilddrüsenhormone, so dass im Organismus ein Überangebot entsteht. Infolgedessen kann es zu einer Vielzahl von Krankheitserscheinungen (wie beschleunigtem Herzschlag, Gewichtsverlust, Nervosität und Zittern) kommen.

Hypertonie

Bluthochdruck.

Hypertrophe Kardiomyopathie (HKM)

Herzerkrankung, die mit einer Massenzunahme der Muskulatur einhergeht.

Hypertrophie, Hypertrophia

Masse- und Volumenzunahme eines Gewebes oder Organs durch Zellvergrößerung bei gleichbleibender Zellzahl.

Hypertrophie, kardiale; Hypertrophia cordis

Eine Vergrößerung der einzelnen Herzmuskelzellen führt zu einer Zunahme der Muskelmasse und damit zu einer Vergrößerung des Herzens. Ursache dafür ist vermehrte Arbeit oder eine Erhöhung der im Kreislauf zu überwindenden Widerstände und der dadurch zu leistenden Mehrarbeit. Unterschieden wird eine Links- und Rechts-Hypertrophie ebenso wie eine Arbeits- und pathologische Hypertrophie.

Hypervitaminose

Intoxikationserscheinungen, hervorgerufen durch die Aufnahme sehr hoher Dosen fettlöslicher Vitamine. Bei Haustieren ist eine Vitamin-A- und -D-Hypervitaminose bekannt, die sich in Krämpfen und Lähmungen äußert.

Hypervolämie

Erhöhtes Blut- bzw. Plasmavolumen.

Hypoalbuminämien

Mangel an Albumin

Hypobiose

Bezeichnet einer Entwicklungshemmung bzw. einer Entwicklungspause bei parasitären Würmern (Helminthen) in verschiedenen Entwicklungsstadien.

hypobiotisch

In der Entwicklung gehemmt, in einer Wachstumspause steckend

Hypogalaktie

Mangelhafte Milchbildung

Hypoglykämie

Absinken der Blutzuckerwerte unter die physiologischen Normwerte.
Als Ursachen kommen Erkrankungen mit Insulinüberproduktion der Bauchspeicheldrüse, Erkrankungen der Leber, des Hypophysenvorderlappens, der Nebennieren sowie Unterernährung und Hunger in Frage.

Hypoglykämisches Koma

Durch einen dramatischen Abfall des Blutzuckerspiegels hervorgerufene Bewusstlosigkeit.

Hypokalämie

Abfall der Konzentration von Kalium im Blut unter die untere Grenze des physiologischen Bereiches.

Hypokalzämie

Verminderung der Kalzium-Konzentration im Blutplasma unter die Normwerte.
Auftreten bei Unterfunktion der Nebenschilddrüse (Parathyreoidea), im Hungerzustand und v.a. beim Rind im Zusammenhang mit der Geburt.

Hypokinesie

Einschränkung, Abschwächung von Bewegung, Bewegungsunlust

Hyponatriämie

Zustand in dem die Natriumkonzentration im Blutplasma unter die untere Grenze des physiologischen Schwankungsbereiches abgesunken ist (<130mmol/l). Auftreten bei hohen Natrium-Verlusten (bei Durchfall, Erbrechen), bei Störungen der Nierenfunktion oder bei Unterfunktion der Nebennierenrinde (Hypaldosteronismus). Es entsteht eine Hypotonie (niedriger Blutdruck), die durch Infusion oder orale Gabe von NaCl-Lösung therapiert werden kann.

Hypoparathyreoidismus

Unterfunktion der Nebenschilddrüse.
Dadurch wird zu wenig oder kein Parathormon produziert, wodurch wiederum der Kalziumspiegel im Blut absinkt. Die Folge: das Blut ist übersäuert. Daraus resultieren Krampfanfällen (Tetanien). Die häufigste Ursache eines Hypoparathyreoidismus sind operative Eingriffe an der Schilddrüse, wobei mindestens Teile der Nebenschilddrüse (unbeabsichtigt) entfernt werden.

Hypoplasie

Angeborene oder anlagenbedingte Unterentwicklung des Gesamtorganismus, einzelner Organe oder Gliedmaßen sowie von Geweben.

Hypostenurie

Mangelhafte Harnkonzentration, verursacht durch eine Unterfunktion der Nieren. Das spezifische Gewicht des Harns ist erniedrigt und beträgt 1001 bis 1006.

Hypotension

Zusammenfassende Bezeichnung für einen verringerten Blutdruck (Hypotonie).

Hypothermie

Untertemperatur, Unterkühlung
Senkung der Körperkerntemperatur unter den physiologischen Schwankungsbereich.

Hypothyreoidismus, Hypothyreose, Thyreopenie

Mangelhafte Versorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Meistens durch eine Unterfunktion der Schilddrüse bedingt.

Hypotonie

Absinken des arteriellen Blutdrucks unter die Norm.

Hypovitaminose

Vitaminmangelkrankheit
Krankheitsbilder, die durch einen Vitaminmangel über einen bestimmten Zeitraum verursacht werden. In der Regel handelt es sich um eine mangelhafte Bedarfsdeckung mehrerer Vitamine. Hypovitaminosen treten vor allem während der Wachstumsperiode auf, da Jungtiere infolge des Wachstums einen relativ erhöhten Vitaminbedarf haben. Es kann u.a. zu Wachstumsstörungen mit einhergehenden Knochendeformationen und Muskeldystrophie kommen.

Hypovolämie

Abfall der sich im Blutkreislauf befindlichen Menge Blut unter den physiologischen Normalwert. Blutverluste nach außen und in Gewebe oder in Körperhöhlen sowie Plasma- oder Flüssigkeitsverluste können die Ursache sein.

Hypoxie

Sauerstoffmangel
Verminderung des Sauerstoffpartialdruckes in Blut und Gewebe.