Menü ≡

EHD auf dem Weg nach Deutschland

08.07.2025

Im Rahmen einer Online-Pressekonferenz hat Ceva Tiergesundheit über die Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD) informiert. Eine neue vektorenbasierte Erkrankung mit BTV-ähnlichen Symptomen, die insbesondere für Milchviehhalter schwere wirtschaftliche Einbußen zur Folge haben kann.

Die EHD ist eine Erkrankung von Wiederkäuern, die durch das EHD-Virus verursacht wird. Während die Krankheit bei kleinen Wiederkäuern in der Regel asymptomatisch verläuft, kann sie bei Rindern schwere Erkrankungen hervorrufen. Klinische Symptome sind recht unspezifisch wie Fieber, Appetitlosigkeit, übermäßiger Speichelfluss, Atemnot, Erosionen in der gesamten Maulhöhle mit weißlichen Belägen, Stauungen im Bereich des Euters und Lahmheiten. Es treten aber auch perakute Fälle auf, in denen die Tiere an einem Lungenödem versterben. Die Krankheit kann bis zu 95 % der Tiere einer Rinderherde befallen.

Die Krankheit EHD ist klinisch nicht von der Blauzungenkrankheit zu unterscheiden. Eine Infektion mit EHD kann nur mit Hilfe von Laboruntersuchungen (Virusnachweis/Serologie) von BTV unterschieden werden. 

Neben dem Leid für die Tiere führt dies zu schweren wirtschaftlichen Verlusten für die Landwirte, da es zu einem Rückgang der Milchleistung führt. Auch dürfen die Tiere nicht mehr innerhalb und zwischen den Ländern transportiert und gehandelt werden.

Das EHD-Virus vom Serotyp 8, der aktuell in einigen europäischen Ländern grassiert, wurde zum ersten Mal im Jahr 2022 in Europa (Sizilien und Sardinien) nachgewiesen. Seit 2023 sind auch Frankreich, Spanien, Portugal betroffen. In Belgien konnte das Virus 2025 nachgewiesen werden.

Die EHD-Virus wird durch Gnitzen übertragen, weshalb im Sommer und Herbst 2025 mit einer erhöhten Inzidenz gerechnet wird. Zudem können die Gnitzen mit Rückenwind weite Strecken von bis zu 100 km überwinden, was ebenfalls zu einer Ausbreitung beitragen wird.

Prävention durch Impfung

Um Tierärzte, tierhaltende Betriebe und Behörden im Kampf gegen diese verheerende Krankheit zu unterstützen, ist Ceva eine Partnerschaft mit CZ Vaccines eingegangen und stellt den EHD-Impfstoff namens HEPIZOVAC® in den betroffenen Ländern zur Verfügung. HEPIZOVAC® ist ab sofort in Deutschland und Österreich gegen die Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD) zugelassen und wird ab Herbst 2025 bei der Ceva Tiergesundheit GmbH erhältlich sein.

In Frankreich wird er bereits eingesetzt. Dort wurde mit staatlicher Unterstützung ein Impfgürtel von 100 km Breite geschaffen, der eine weitere Ausbreitung eindämmen soll.

Yves Lagalisse, Vice-President Marketing Corporate Ruminants bei Ceva, sagt: „Wir freuen uns, dass wir in Zusammenarbeit mit unserem Partner CZ Vaccines innerhalb kürzester Zeit einen sehr wirksamen Impfstoff gegen EHD Serotyp 8 auf den Markt bringen konnten. HEPIZOVAC® ist der erste in Europa erhältliche Impfstoff, der nachweislich die Virämie bei Rindern verhindert, was für die Bekämpfung der Seuche von entscheidender Bedeutung ist. Dieser Impfstoff ist ein wichtiges Instrument zum Schutz der Rinder in unserer Obhut.“

BU: Die vielseitigen Symptome wie Nasenfluss und Hyperämie des Flotzmauls sind klinisch nicht von BTV-Symptomen zu unterscheiden und erfordern weitere Diagnostik im Labor.

Quelle: Jerome Lafon für Ceva Tiergesundheit