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News

WNV-Fallzahlen im Vergleich zu 2024 stark zurückgegangen

17. Dezember 2025

Das sehr intensive Infektionsgeschehen im Zusammenhang mit dem West-Nil-Virus (WNV) in 2024 hat sich im laufenden Jahr nicht wiederholt. Wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mitteilt, könnte die Ursache für den Rückgang der Fallzahlen in den für Mücken ungünstigen Wetterverhältnissen liegen. Die kalten und trockenen Monate im Frühling 2025 haben dazu geführt, dass es deutlich weniger Stechmücken als im Vorjahr gegeben hat. Zudem seien viele Pferdebesitzer:innen der Empfehlung der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) gefolgt und hätten ihre Tiere gegen WNV impfen lassen, so das FLI weiter. Nach Angaben des Nationalen Referenzlabors waren alle bisher in Deutschland an WNV verstorbenen Pferde nicht gegen das Virus geimpft.

Das Institut weist allerdings darauf hin, dass das WNV bereits in etlichen Regionen in Deutschland etabliert und in der Vogel- und Stechmückenpopulation endemisch zirkuliert. Weiterhin prognostiziert das FLI, dass die Fallzahlen unter günstigeren Wetterbedingungen als 2025 sprunghaft ansteigen könnten. Mit einem jährlichen Auftreten sei zu rechnen, ebenso mit einer sehr wahrscheinlichen weiteren Ausbreitung über die bislang betroffenen Gebiete hinaus.

FLI

Ungarn fordert Maßnahmen zur Stabilisierung des Milchmarktes

17. Dezember 2025

In der vergangenen Woche sind die Agrarminister:innen der 27 EU-Staaten in Brüssel zusammengekommen, um über die Zukunft der EU-Agrarpolitik zu beraten. Im Rahmen des Treffens hat Ungarns Landwirtschaftsminister István Nagy die Aktivierung der privaten Lagerhaltung (PLH) für Milchprodukte zur Marktstabilisierung gefordert. Der Minister erklärte, dass laut seiner Analyse eine steigende Produktion und dadurch fallende Rohmilchpreise auf einen sinkenden Konsum sowie einen schwächelnden Export träfe.

Im Oktober 2025 war der Spotpreis für Magermilch in der EU um 12% und für Vollmilch um 11% gefallen, weitere Rückgänge werden befürchtet. Ähnliche Rückgänge werden auch für Käse (28% günstiger als vor einem Jahr), Butter (-34%) und Sahne (-39%) verzeichnet.

EU-Agrarkommissar Christophe Hansen geht ebenso wie die ungarische Regierung von einem weiteren Abfall der Milchpreise aus. „Wir erleben eine deutliche Preiskorrektur bei bestimmten Milchprodukten, insbesondere bei Butter und Milchpulver.“ Er sicherte vor diesem Hintergrund zu, die Marktentwicklung im Milchsektor genauestens im Auge zu behalten. Während Frankreich, Italien, Spanien, Polen, Rumänien, Kroatien, Bulgarien und die Slowakei die Forderung Ungarns teilen, hat die deutsche Delegation zu dem Thema keine Stellung bezogen.

Schweizerbauer

Französische Landwirt:innen protestieren gegen Massenkeulungen wegen LSD

16. Dezember 2025

Die Lumpy Skin Disease (LSD) ist eine anzeigepflichtige, hauptsächlich durch blutsaugende Insekten übertragene Viruserkrankung bei Rindern und Wasserbüffeln. Erkrankte Rinder zeigen Fieber und typische knotige Hautveränderungen (Noduli), vor allem an Kopf, Hals, Rücken und Eutern. Diese können auch sehr unauffällig sein und teilweise nur ertastet werden. Erstmals seit 2017 ist die Tierseuche, die erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen kann, im Juni 2025 in Frankreich und auf der italienischen Insel Sardinien aufgetreten.

Die französischen Behörden haben auf die Ausbrüche mit der Keulung ganzer Rinderbestände reagiert, was für massive Proteste seitens der Tierhalter:innen gesorgt hat. So fuhren erboste Landwirt:innen im Südwesten des Landes mit ihren Traktoren auf, blockierten Straßen und zündeten Stapel von Reifen und Paletten an. Mit ihren Protesten drücken die Tierhaltenden ihren Ärger über die aus ihrer Sicht übertriebenen Massenkeulung aus und fordern mehr Unterstützung durch die Regierung.

Nach Informationen von Landwirtschaftsministerin Annie Genevard sollen so schnell wie möglich zwischen 600.000 und 1 Mio. Rinder in betroffenen Regionen gegen die Viruserkrankung geimpft werden.

Proplanta

Neue Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheits- und Tierschutzstandards auf Rinderbetrieben

16. Dezember 2025

Mit dem Start des neuen Jahres werden für Rinderbetriebe einige Änderungen in Kraft treten. Unter anderem sind Rinderhalter:innen ab dem 1. Januar 2026 verpflichtet, eine individuelle Risikobewertung der Biosicherheit ihres Betriebs vorzunehmen, über die ab dem 1. Juli 2026 im QS-Audit ein Nachweis erbracht werden muss. Kostenlose Online-Risikoampeln sollen die Tierhalter:innen dabei unterstützen, eine einfache und praxisorientierte Einschätzung zu erhalten. Das Ziel dieser Maßnahme ist die Prävention von Krankheiten, sie soll aber auch einer verbesserten Hygiene dienen.

Im Rahmen der Initiative Tierwohl (ITW) müssen Milchviehhalter:innen ihren Tieren ab Januar 2025 Zugang zum Außenklima ermöglichen. Bei einer jährlichen Eigenkontrolle soll zudem überprüft werden, ob alle Anforderungen des Tierschutzlabels „Für Mehr Tierschutz“ erfüllt werden. Diese Änderungen sollen den Tierschutz weiter verbessern und die Tierhaltung auf den Betrieben optimieren.

Agrarheute

Projekt soll neues Wissen zur reproduktiven Form von PRRS schaffen

15. Dezember 2025

Das Porzine Reproduktive und Respiratorische Syndrom (PRRS) ist eine Viruserkrankung bei Schweinen, die zu Fortpflanzungsproblemen bei Zuchttieren und Atemwegserkrankungen bei jungen Schweinen führt. Zudem kann die Erkrankung eine Schwächung der Immunität sowie die Begünstigung von Sekundärinfektionen verursachen. PRRS hat außerdem erhebliche Folgen für das Tierwohl sowie für die europäische Schweinewirtschaft.

Um die reproduktive Form des PRRS besser kontrollieren zu können, arbeiten Forschende des Pirbright Institute, der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Universität Córdoba (UCO) gemeinsam an einer künftigen Strategie. Durch den Einsatz von Inzucht-Babraham-Schweinen erhoffen sich die Forschenden weitere Informationen zum Urspung PRRSV-induzierten Effektor-T-Zellen, die in der fetalen Plazenta nachweisbar sind. In enger Zusammenarbeit werden die Wissenschaftler:innen eine detaillierte pathologische Untersuchung des fetalen Erhaltungszustandes mit Analysen lokaler Immunantworten an der mütterlich-fetalen Schnittstelle nach PRRSV-Infektion verknüpfen.

 „Wir freuen uns sehr, an dieser vertiefenden Reproduktionsstudie mitzuwirken. Wir verfügen über langjährige Erfahrung mit PRRSV. Neben den Tierstudien werden wir eine detaillierte Phänotypisierung isolierter Immunzellen per Durchflusszytometrie vornehmen und PRRSV-spezifische CD8-T-Zellen für weiterführende Analysen sortieren“, erklärt Andrea Buzanich-Ladinig von der Vetmeduni Wien. „Unsere Studie wird zeigen, ob das Immunsystem von Ferkeln in der späten Trächtigkeit bereits adaptive Antworten ausbilden kann oder ob die epitheliochoriale Plazenta – mit ihrer Schicht aus fetalem Epithelgewebe an der Gebärmutterwand – durchlässiger ist als bisher angenommen“, betont auch Wilhelm Gerner vom Pirbright Institute.

Vetmeduni Wien

Weiterhin hohes Risiko für Geflügelpest

15. Dezember 2025

Die Geflügelpest (Aviäre Influenza, HPAI) greift weiter um sich. Zwar sind die Fallzahlen merklich zurückgegangen, aber auf Grund von möglichen Stammveränderungen des Virus sowie der Wetterlage kann nicht von einer Entwarnung gesprochen werden, so das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI). Das Institut schätzt daher das Risiko für Infektionen bei Wildvögeln und gehaltenen Vögeln weiterhin als hoch ein.

In der vergangenen Woche hat das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen (Bayern) die Empfehlung ausgesprochen, die Schlachtungen der für das Weihnachtsfest gezüchteten Gänse vorzuziehen. Grund dafür sei die aktuell sehr dynamische Seuchenentwicklung. Das Veterinäramt der Region weist erneut auf die strikte Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen hin, um den Eintrag der Geflügelpest in Bestände zu vermeiden. Der Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln müsse nachhaltig unterbunden werden.

Auch Sachsen meldete in der letzten Woche einen HPAI-Ausbruch in einem großen Geflügelbetrieb in der Gemeinde Ebersbach nahe Radeburg (Landkreis Meißen). Hier mussten 80.000 Legehennen gekeult werden. Im Leipziger Zoo mussten nach einem Ausbruch alle Krauskopfpelikane getötet werden, um andere Tiere vor einer Infektion zu schützen. „Der Verlust der Pelikane ist bitter, aber notwendig. Wir werden weiterhin alles tun, um unseren Bestand und den Zoo zu schützen“, erklärt Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold.

Nach dem Tod eines ersten Pelikans vor 10 Tagen waren Proben von rund 350 weiteren Vögeln genommen und untersucht worden. Ein Pelikan war dann trotz der vorübergehenden Entwarnung noch gestorben und ein weiteres Tier der Gruppe erkrankt, wie der Zoo mitteilte. Daraufhin habe das Veterinäramt die Tötung der sieben übrigen Pelikane angeordnet.

Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

Spiegel

Backhaus fordert offene Diskussion über HPAI-Impfung

12. Dezember 2025

Die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) hat im laufenden Jahr in zahlreichen Regionen Deutschlands für hohe Verluste gesorgt. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) kam es zu bislang 175 Ausbrüchen in Geflügelhaltungen. Zudem meldet das Institut mehr als 2.000 Nachweise bei Wildvögeln.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist besonders von Geflügelpestausbrüchen betroffen und hat mit hohen Fallzahlen zu kämpfen. In den vergangenen Wochen wurden allein zwölf HPAI-Ausbrüche in Geflügel haltenden Betrieben mit mehr als 280.000 Tieren registriert. Hinzu kommen etwa 160 Fälle bei Wildvögeln, insbesondere bei Kranichen.

Angesichts des immensen Infektionsdrucks auf die Nutztierhaltungen fordert Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (Mecklenburg-Vorpommern) daher eine offene Diskussion über den möglichen Einsatz von Impfungen gegen die Geflügelpest. „Angesichts der diesjährigen Zahlen müssen wir offen darüber reden, ob Impfungen künftig Teil einer abgestimmten Strategie sein sollten. Nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung und unter Abwägung aller Vor- und Nachteile. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die Bestände zu schützen, wirtschaftliche Schäden zu begrenzen und die Geflügelwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern möglichst resilient aufzustellen“, so der Minister.

Impfungen könnten perspektivisch eine Ergänzung darstellen, um den Infektionsdruck zu senken und die wirtschaftliche Stabilität der Geflügelbranche zu sichern.

Regierung Mecklenburg-Vorpommern

WING-Academy soll Studierende für Nutzgeflügel begeistern

11. Dezember 2025

Die Forschungseinrichtung Wissenschaft für innovative und nachhaltige Geflügelhaltung (WING) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) setzt wissenschaftliche Projekte aus den Fachrichtungen Tierwohl und Tiergesundheit, Tierhaltung und Tierernährung, Nachhaltigkeit sowie Umweltschutz inter- und transdisziplinär um. Seit dem Wintersemester 2025/26 haben die Studierenden erstmals die Möglichkeit, praxisnahe Einblicke in aktuelle Themen der Nutzgeflügelhaltung zu erhalten.

Die WING-Academy erweitert als neues, fortlaufendes Wahlpflichtfach das Lehrangebot im Bereich der Nutztierhaltung und vermittelt den Studierenden in Exkursionen und Seminaren kompaktes Wissen zu Tierschutz sowie Haltung, Nachhaltigkeit, Ernährung und Gesundheit von Geflügel.

„Mit der WING-Academy möchten wir Studierende früh für Nutzgeflügel begeistern und ihnen zeigen, wie abwechslungsreich und verantwortungsvoll dieses Feld aus Sicht einer Tierärztin oder eines Tierarztes ist“, erklären die Leitenden des WING, Professorin Dr. Nicole Kemper und Professor Dr. Christian Visscher. „Gleichzeitig bauen wir so eine Brücke zwischen Forschung, Praxis und der tierärztlichen Ausbildung.“

Aus dem WING-Team bringen Dr. Lisa Jung und Dr. Julia Gickel ihre Expertise ein: Jung forscht zu den Themen Tierwohl, Tiergesundheit und Zucht. Gickels Schwerpunkte sind die Kohlenstoffdioxid-Bilanzierung, Nachhaltigkeit und Fütterung von Nutzgeflügel. 

TiHo Hannover

ASP-Ausbruch in Spanien könnte auf Laborunfall zurückgehen

11. Dezember 2025

Nach dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Spanien hat sich die Zahl der nachweislich infizierten Wildschweine auf 13 Tiere erhöht. Alle 39 Schweinehaltungsbetriebe im Sperrgebiet wurden bislang jedoch negativ auf die Tierseuche getestet. 1.000 Einsatzkräfte arbeiten in dem betroffenen Gebiet daran, weitere verendete Wildschweine zu finden.

Hinsichtlich des Viruseintrags gibt es aktuell Spekulationen, wonach ein Laborvirus oder ein Abkömmling den ASP-Ausbruch verursacht haben könnte. Der Grund für den Verdacht liegt in den ersten Ergebnissen der Virusanalyse. Demnach unterscheidet sich das in Spanien nachgewiesene Virus von allen im Feld nachweisbaren ASP-Viren, die in den EU-Ländern zirkulieren, wie das spanische Agrarministerium mitteilt. Es gäbe jedoch Verbindungen zu einem Referenzvirus, das 2007 in Georgien aufgetreten sei und das derzeit häufig bei experimentellen Infektionen in Laboren verwendet werde. Nach Informationen des Ressorts seien weitere Untersuchungen dazu eingeleitet worden. Nach Informationen der FAZ wird aktuell in einem staatlichen Labor in der Nähe des Infektionsgebiets an der Entwicklung eines Impfstoffs gearbeitet.

Derweil hat die spanische Regierung die vorsorgliche Tötung von 80.000 gesunden Hausschweinen in der Sperrzone angeordnet, um eine weitere Ausbreitung der hoch ansteckenden Tierseuche zu verhindern.

Agrarheute

BRS

Zahl der Versuchstiere in 2024 weiter reduziert

10. Dezember 2025

Die Zahl der bei Tierversuchen in Deutschland eingesetzten Tiere ist auch im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Das geht aus der Versuchstierstatistik hervor, die das Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) des BfR jüngst veröffentlicht hat. Demnach ist die Zahl der eingesetzten Versuchstiere erstmals unter die Zwei-Millionen-Grenze gesunken (-8,2 Prozent). Insgesamt sind nach den Berechnungen des Bf3R 1,95 Millionen Tiere bei Versuchen in Wissenschaft und Forschung eingesetzt worden, darunter 1,33 Millionen Wirbeltiere und Kopffüßer.  

„Der Rückgang betrifft diesmal fast alle Bereiche, besonders stark Versuche zur Arterhaltung und zum Umweltschutz sowie zu Ausbildungszwecken“, sagt BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. „Der vermehrte Einsatz von Alternativmethoden in verschiedenen Forschungsbereichen kann zur Verringerung beigetragen haben.“

„Tierschutz geht uns alle an. Dass die Zahl der Versuchstiere in Wissenschaft und Forschung erneut auf ein Rekordtief gefallen ist, ist eine wirklich gute Nachricht. Das belegt: Alternativmethoden zum Tierversuch und der verantwortungsvolle Umgang mit Versuchstieren gewinnen stetig an Bedeutung und sind auch das Verdienst von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die mit großer Innovationskraft an Alternativen forschen. Das ist ein wichtiger Schritt zu einer Verbesserung des Tierschutzes. Dennoch wird auch deutlich, dass noch immer viele Tiere im Versuchstierbereich verwendet werden. Deshalb muss der Trend zugleich ein Ansporn sein, die Zahl der Versuchstiere weiter zu reduzieren. Das unterstützen wir", fasst Silvia Breher, Tierschutzbeauftrage der Bundesregierung, zusammen.

BfR

BMELH

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