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Verbot von Betonspalten im Kälberstall ab 2024

Am 1. Februar 2024 tritt das Verbot von Betonspalten für Kälber im Alter von zwei Wochen bis einschließlich sechs Monate in Kraft. Laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) gilt das Verbot sowohl für Alt- als auch für Neubauten sowie für bereits genehmigte Bauten. Ab diesem Zeitpunkt dürfen Kälber nur noch auf trockenen und weichen oder elastisch verformbaren Liegeflächen gehalten werden. Die TierSchNutztV gibt zudem vor, dass alle Tiere gleichzeitig liegen können müssen. Es gilt daher ein Tier-Liegeplatz-Verhältnis von 1:1. Betriebe, die ihre Kälber aktuell noch auf Betonvollspalten halten, müssen sich daher in den kommenden Monaten Gedanken machen, wie sich der vorhandene Stall tierschutzgerecht umbauen lässt. 

Agrarheute

Agrarheute

Verkauf von Bruderhähnen gestaltet sich schwierig

Seit dem 1. Januar 2022 gilt das Verbot des Tötens von Eintagsküken. Neben der Geschlechtserkennung im Ei steht den landwirtschaftlichen Betrieben die Aufzucht der sogenannten Bruderhähne (männliche Nachkommen von Legehennen-Zuchtlinien) als Alternative zur Verfügung. Doch da das Fleisch dieser Hähne im Gegensatz zu Masthähnchen fester ist und die Tiere auch ein Drittel mehr Futter benötigen, lohnt sich diese Aufzucht für viele Landwirt:innen nicht. Auch dauert die Aufzucht der Bruderhähne knapp viermal so lang, wie bei einem “klassischen” Masthähnchen. Zudem fehlt den meisten Betrieben der Platz, sodass sich inzwischen Landwirt:innen auf die Hahnaufzucht spezialisiert haben, wie Lorenz Ann. Für ihn sei das Geschäft trotzdem lukrativ, so der Landwirt. Um die 13 Euro erhält Ann pro Hahn. Allerdings sei der Verkauf der Hähne sehr schwierig, da die Konsument:innen noch zurückhaltend beim Kauf sind. Für Ulrike Schreiber, Leiterin der Tierhaltung vom Gut Wulksfelde, gibt es eine logische Rechnung: jeder, der regelmäßig Eier esse, müsste pro Jahr einen Bruderhahn kaufen, dann würde alles passen.

Topagrar

Belgien verbietet Import von Jagdtrophäen

Nach den Niederlanden, Frankreich und Finnland, hat nun auch Belgien ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen erlassen. Am vergangenen Freitag (14.07.2023) hat der Ministerrat der belgischen Regierung dem Vorschlag des Kabinetts zugestimmt, die Einfuhr für eine Vielzahl von bedrohten und gefährdeten Tierarten und deren Trophäen unverzüglich zu stoppen. Diese Resolution schützt so viele bedrohte und gefährdete Tierarten wie das Flusspferd, das südliche Breitmaulnashorn, den afrikanischen Savannenelefanten, Löwen und Eisbären.

„Wir begrüßen die Tatsache, dass die einstimmige Entschließung des Parlaments in eine gesetzliche Maßnahme umgesetzt wurde, und freuen uns darauf, die Details der Gesetzgebung zu studieren, sobald sie veröffentlicht ist”, zeigte sich Ruud Tombrock, Exekutivdirektor von Humane Society Europe, erfreut über die Regierungsentscheidung. Die Tierschutzorganisation hatte sich seit langem gegen die Einfuhr von Trophäen bedrohter Tierarten eingesetzt und fordert als nächsten Schritt ein EU-weites Importverbot von Jagdtrophäen gefährdeter und geschützter Arten.

Auch in Deutschland, Italien, Großbritannien und Polen wird bereits aktiv über solche Verbote diskutiert. Umweltministerin Steffi Lemke (Die Grünen) hatte im April 2022 angekündigt, die Einfuhr von Jagdtrophäen geschützter Tierarten einschränken zu wollen. Deutschland hat zudem seine Mitgliedschaft im Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) zum Jahr 2023 gekündigt. 

Aktuell ist Deutschland nach den USA weltweit der zweitgrößte Trophäenimporteur von geschützten Wildtieren. 

News Belgium

Gütsel

Moderner Tierschutz geht nicht mit Pelzproduktion einher

Während sich immer mehr Länder gegen die Pelztierzucht entscheiden, werden noch immer in zwölf europäischen Staaten Millionen mehr als acht Millionen Nerze für die Pelzproduktion gehalten. Gemeinsam mit Österreich und den Niederlanden will Deutschland nun ein EU-weites Pelztierzuchtverbot vorantreiben. Im Rahmen eines Treffens der EU-Agrarminister:innen wurde die EU-Kommission gebeten, einen Vorschlag für ein entsprechendes Verbot auszuarbeiten. Zudem baten Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und seine Amtskollegen und um Prüfung eines generellen Verkaufsverbots sowie eines Verbots des der Vermarktung von Pelztierprodukten auf dem europäischen Markt.

„Es ist doch ein Unding, dass immer noch Millionen Nerze in Europa gehalten werden, um aus ihnen ein Luxusprodukt herzustellen, dass längst der Vergangenheit angehört“, erklärte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) gegenüber der dpa. Der österreichische Tierschutzminister Johannes Rauch mahnte auch an, dass moderner Tierschutz Pelzproduktion grundsätzlich ausschließen müsse, da es niemals ethisch zu rechtfertigen sei, Tiere rein zur Pelzgewinnung zu halten. Auch auf Seiten der Bevölkerung in der Europäischen Union wächst der Unmut gegen die Pelzproduktion. Für ein EU-weites Verbot der Haltung und Tötung von Pelztieren zum Zweck der Pelzgewinnung sammelte die Initiative Fur Free Europe mehr als 1,7 Millionen Unterschriften innerhalb eines Jahres.

Proplanta

Import von Stopfleber in die Schweiz weiter erlaubt

Der Schweizer Ständerat hat sich gegen ein Einfuhrverbot von Stopfleber entschieden. Nach einem Gleichstand der Stimmen war Ratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller mit ihrem Stichentscheid das Zünglein an der Waage. Da es keine gleichwertigen Alternativen zur Stopfleber gäbe, käme ein Verbot einem Konsumverbot gleich, lautete die Erklärung der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-S). Insbesondere in der Westschweiz würde ein Importverbot eine gesellschaftlich stark verankerte kulinarische Tradition beeinträchtigen. Eine Deklarationspflicht für Gänse- und Entenleber aus der Stopfmast soll jedoch bestehen bleiben. Eine solche hatte der Bundesrat Ende April 2023 bekanntgegeben. Pro Jahr importiert die Schweiz 200.000 Kilogramm Gänse-Stopfleber. Um doch noch ein Einfuhrverbot zu erreichen, sammelt die Organisation Alliance Animale Suisse aktuell Unterschriften für eine Volksinitiative.

Schweizerbauer