Seit September 2020 grassiert die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Deutschland. Annähernd 9.000 Wildschweine wurden in den rund fünf Jahren positiv getestet. Mit mehr als einem Drittel der verendeten Tiere führt Brandenburg die Statistik an. Von ASP-Ausbrüchen besonders betroffen war und ist neben dem Landkreis Spree-Neiße auch der Landkreis Oder-Spree.
Um die Bekämpfung der Tierseuche voran zu bringen, prüft nun das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in diesem Landkreis mit einem wissenschaftliches Experiment, ob eine Immunisierung der Wildschweine mit Hilfe von speziellen Ködern möglich ist. In der Region Neuzelle wird ab sofort getestet, ob die Tiere Köder auf Ei- oder Maisbasis annehmen. Dies sei eine grundlegende Voraussetzung, um im Folgenden Impfstrategien zu entwickeln, wie Sandra Blome, Virologin am FLI, erklärt. „Momentan sind diese Köder noch nicht mit Impfstoff belegt, denn das sind ja gentechnisch veränderte Organismen“, so Blome.
Aktuell werde geprüft, wie häufig das Schwarzwild die verschiedenen Köder annimmt. Die Messungen der Reaktionen auf die Lockmittel bilden die Basis für die weitergehende Strategie. Die Studie in Brandenburg ist Teil des EU-geförderten Projekts ASFaVIP, das vom FLI koordiniert wird. Derzeit laufen auch in Spanien und Lettland ähnliche Untersuchungen. Die Ergebnisse der Feldstudie könnten die Grundlage für zukünftige Maßnahmen zur Eindämmung und Prävention der ASP in Brandenburg und darüber hinaus liefern.




