Rechtzeitig die Heimtierbetreuung in den Ferien planen
Schon in wenigen Wochen beginnt die Sommerreisezeit. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) empfiehlt Tierhalter:innen dringend, die Bedürfnisse ihrer tierischen Familienmitglieder mit einzubeziehen und sich schon zu Beginn ihrer Urlaubsplanung mit den unterschiedlichen Betreuungsangeboten für ihre tierischen Familienmitglieder vertraut zu machen. Denn nicht jedes Haus- oder Heimtier kann oder sollte seine Familie mit an den Urlaubsort begleiten. Das gilt besonders für Kleinsäuger, Terrarientiere oder Vögel, für die eine Reise einen großen Stress bedeuten würde. Auch Katzen ziehen es vor, an ihrem vertrauten Revier zu bleiben. Sollte eine Betreuung durch Freunde, Verwandte oder Nachbarn nicht möglich sein, können die Tiere in Tierhotels oder Tierpensionen untergebracht oder durch gewerbliche Tiersitter betreut werden.
„Niemand muss bei uns sein Tier aussetzen oder unversorgt in der Wohnung zurücklassen”, betont ZZF-Präsident Norbert Holthenrich. Bei der Suche nach einer geeigneten Betreuung kann der Austausch mit gleichgesinnten Tierhaltern in Social Media Gruppen oder Foren bzw. der Zoofachhandel helfen. Der ZZF rät, das Ferien-Quartier vorab in Augenschein zu nehmen, um sich selber ein Bild über Sauberkeit, Auslaufmöglichkeiten und individuelle Zuwendung zu machen. „Lassen Sie sich auch den verpflichtenden Sachkundenachweis nach Paragraf 11 des Tierschutzgesetzes zeigen”, empfiehlt Holthenrich. „Er ist ein erster Hinweis auf die Seriosität der Unterkunft. Außerdem sollte der Anbieter nur geimpfte Tiere aufnehmen.” Da eine Ferienbetreuung für die Vierbeiner eine Umstellung ist, empfiehlt der ZZF vorab einen Aufenthalt auf Probe.
ZZF
Vetion-Fokusthema: Haustiere in der Ferienzeit
Online-Umfrage zum Off-Label-Use von Antibiotika
Das Institut für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig führt aktuell unter Kleintier- sowie Pferdemediziner:innen eine Umfrage zum Thema Off-Label-Use von Antibiotika durch. Auf diese Weise sollen Daten zum tatsächlich angewandten Dosierungsschemata von Antibiotika bei Hunden, Katzen und Pferden gesammelt werden. Seit dem 28.01.2022 ist eine Abweichung von den Zulassungsbedingungen nur noch im Therapienotstand erlaubt, was einem Verbot des Einsatzes von Antibiotika, der in der Anwendung von Fachinformation, Packungsbeilage/den bzw. Zulassungsbedingungen abweicht -mit Ausnahme eines Therapienotstandes- gleichkommt. Doch zahlreiche Zulassungen von Antibiotika sind mit den Erkenntnissen aus Publikationen und dem praktischen Erfahrungswissen nicht mehr vereinbar, was schon seit längerem ein Problem in der Praxis darstellt. Die Überarbeitung/“Harmonisierung“ der Fachinformationen auf EU-Ebene wird zuerst die Antibiotika betreffen. Für die künftige Gestaltung der Fachinformationen können Informationen zur klinischen Anwendung der Antibiotika daher einen Mehrwert bieten. Dieses Projekt fokussiert sich auf die systemische Anwendung von Antibiotika. Die Umfrage dauert ca. 15 Minuten. Bitte nehmen Sie zahlreich teil!
Umfrage Hunde und Katzen
Umfrage Pferde
Woche gegen Qualzuchten ausgerufen
Viele Tierrassen sind als sogenannte Qualzuchten einzuordnen. Dabei handelt es sich um Hunde, Katzen sowie Heim- und Nutztiere, die so gezüchtet wurden, dass sie den optischen Vorstellungen des Menschen entsprechen – ohne Rücksicht auf daraus resultierende Leiden für die Tiere. Besonders beliebt sind brachycephale Hunderassen wie die Französische Bulldogge oder der Mops, die durch ihre Kurzköpfigkeit massive Schwierigkeiten beim Atmen haben und häufig unter Augen-, Ohren- und Hauterkrankungen sowie schmerzhaften Defekten im Skelett und Muskelsystem leiden. Wegen ihrer typischen Faltohren und den großen Augen wird die Scottish Fold Katze als besonders niedlich angesehen. Doch auf Grund der unheilbaren Erbkrankheit Osteochondrodysplasie, die sich auf Knorpel und Knochen auswirkt, haben diese Tiere bereits in den ersten Lebensjahren Probleme mit den Gelenken und dem Skelett, vor allem mit der Wirbelsäule.
In Österreich wird seit mehr als 1,5 Jahren an einer Novelle des Tierschutzgesetzes gearbeitet, um konkrete Verbesserungen für Heim- und Wildtiere zu erwirken. Da mit keinen Gesetzesänderungen in naher Zukunft zu rechnen ist, verstärkt Tierschutz Austria seinen Druck und hat nun die Woche gegen Qualzuchten ausgerufen. In den nächsten Tagen wird die Tierschutzorganisation Tiere mit Qualzuchtmerkmalen aus dem Tierschutzhaus Vösendorf vorstellen.
Um solche Defektzuchten geht es auch in der Online-Seminarreihe Tierärztliche Gesundheitsbescheinigung für Hunde auf Myvetlearn.de. Am 31. Mai 2023 findet das nächste Live-Webinar mit Prof. Dr. Stephan Neumann statt. Dieses Mal zum Thema Kopf. Alle Webinare der Fortbildungsreihe werden aufgezeichnet und stehen den Kursteilnehmer:innen bis zum 31. Dezember 2023 zur Verfügung. Die Fortbildungsreihe richtet sich gleichermaßen an Amtstierärzt:innen als auch an kurativ tätige Kolleg:innen.
OTS
Online-Fortbildung zu Qualzuchten bei Hunden auf Myvetlearn.de
Vetion-Fokusthema Qualzuchten
BLTK erstmals mit weiblicher Führung
Am 16. Mai 2023 hat die Bayerische Landestierärztekammer (BLTK) ihre erste Präsidentin gewählt. Dr. Iris Fuchs wird die BLTK für die nächsten fünf Jahre führen und folgt damit Dr. Karl Eckart, der das Amt in der vergangenen Dekade innehatte. Im Rahmen der Delegiertenversammlung wurden zudem Dr. Andreas Palzer zum 1. Vizepräsidenten sowie Dr. Konstanze Heimstädt zur 2. Vizepräsidentin gewählt. Komplettiert wird der neue Vorstand der Landestierärztekammer durch Dr. Siegfried Moder, Dr. Korbinian Pieper sowie Prof. Dr. Mathias Ritzmann und die Vorsitzenden der sieben Tierärztlichen Bezirksverbände in Bayern.
Das Präsidium tritt mit den Zielen an, die größten aktuellen Herausforderungen im Sinne der Tierärzteschaft in Bayern proaktiv anzugehen. Neben der Gewährleistung einer flächendeckenden tierärztlichen Versorgung inklusive Notdienst und der Schaffung neuer Möglichkeiten von innovativen Praxisstrukturen mit flexibler Arbeitszeit, hat sich das Präsidium in der neuen Amtsperiode das Ziel gesetzt, die tierärztlichen Tätigkeitsfelder sowie der Bürokratieabbau zu erhalten und zu fördern. Zudem soll der Dialog und die gute Zusammenarbeit mit allen tierärztlichen Berufsverbänden, den zuständigen Ministerien, der Universität und anderen Organisationen weiter gepflegt und intensiviert werden.
BLTK
Prävention ist essentiell für gesunde Tiere
Auf der diesjährigen Frühjahrsveranstaltung des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. (BfT) standen neben den aktuellen Herausforderungen der Nutz- und Kleintiermedizin besonders der One-Health-Ansatz und die Prävention von Krankheiten im Fokus. Als einen Schlüsselfaktor für gesunde Nutz- und Kleintiere gleichermaßen bezeichnete Prof. Johannes Holzner von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf die Prävention. Neben einem umfassenden Tiergesundheitsmanagements verwies Holzner besonders auf die Notwendigkeit von Impfungen, um Langzeitschäden zu vermeiden.
Prof. Holger Volk von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover forderte eine bessere Compliance für das Haustiersegment. Die Corona-Pandemie hätte für einen enormen Zuwachs von Haustieren in den Haushalten gesorgt und zudem gezeigt, dass Haustiere die emotionale Gesundheit und soziale Integrität der Besitzer fördern, aber im Umkehrschluss auch Verhaltensauffälligkeiten, wie etwa Stress, von den Tierhaltern auf die Tiere übertragen würden. „Vor diesem Hintergrund ist das One-Health-Konzept mit seiner Verbindung zwischen Human- und Tiermedizin der richtige Ansatz. Gerade im Haustiersegment müssen wir zu einer besseren Compliance kommen – weg von dem früheren Absetzen von Medikamenten ohne jede Kontrolle”, so der Kleintierspezialist.
Prof. Nick Lin-Hi von der Universität Vechta hingegen zeichnete ein gänzlich anderes Zukunftsbild mit Blick auf die Nutztierhaltung. Die massive Erzeugung von Treibhausgasen aus der Fleischerzeugung und der weltweit wachsende Fleischkonsum übersteige die Tragfähigkeit des Planeten bei Weitem, so Lin-Hi. Der Professor geht davon aus, dass eine disruptive Technologie die Herstellung von tierischem Protein in den nächsten zehn Jahren verändern wird. „Ich rechne hier mit einer Sprunginnovation, die die zelluläre Landwirtschaft und in-vitro-Ansätze bei der Erzeugung von Milch und Fleisch enorm voranbringen wird,“ so Lin-Hi. „Tiergesundheit ist und bleibt essenziell – und zwar für Tierschutz, Umweltschutz und Klimaschutz. Um die richtigen Weichen zu stellen, müssen Strukturen und Regulierungen in ihrer Gesamtheit für einen zukunftsfähigen und zuverlässigen Rechtsrahmen diskutiert werden. Nur so wird sich der unterschiedliche gesellschaftliche Bedarf – auch im Sinne der Nachhaltigkeit – aufnehmen lassen. Der Sektor selbst ist gefordert, aktiv Lösungen vorzulegen”, lautete das Fazit von BfT-Geschäftsführerin Dr. Sabine Schüller. Mit dem One-Health-Ansatz und der Mensch-Tier-Beziehung befasste sich auch die Futura.VET, die am 16. Februar 2023 erstmalig stattfand. Die Aufzeichnung des zukunftsweisenden Fortbildungsformats ist noch bis zum 31. Mai 2023 verfügbar.
Bft
Futura.VET
Online-Infoabend zum Masterstudiengang Tiergesundheitsmanagement
Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) lädt interessierte Tierärzt:innen zu einer Info-Veranstaltung über den interdisziplinären und praxisbezogenen “Master Tiergesundheitsmanagement” ein. Die Veranstaltung findet heute (Mittwoch, 10.05.2023) um 19.30 Uhr online statt. Studiengangsleiterin Prof. Dr. Dr. Eva Zeiler und Studienfachberaterin Dr. Kristina Lipp-Radisic geben in dem Online StudienInfoTalk detailliert Auskunft über Aufbau und Kosten des Studiengangs und geben Einblicke in das Studium der aktuellen Jahrgänge. Das berufsbegleitende Lehrangebot setzt sich aus den drei Vertiefungsrichtungen „Rind“, „Schwein“ und „Geflügel“ zusammen und umfasst die Bereiche Fütterung, Haltung, Gesundheit und Herdenmanagement. Eine weitere Online-Infoveranstaltung ist für den 20. Juni 2023 vorgesehen.
HSWT
Umsetzung des Tierarzneimittelgesetzes im Fokus des BfT
Um sowohl Tiere als auch die Umwelt und das Klima zu schützen, ist eine gute Tiergesundheit essentiell. Um diese zu erhalten und auch Krankheiten vorzubeugen, befasst sich der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) fokussiert mit der sachgerechten Umsetzung der überarbeiteten europäischen Tierarzneimittelgesetzgebung sowie dem nationalen Tierarzneimittelgesetz. „Der Verband hat in 2022 zusammen mit dem Bundesverband der praktizierenden Tierärzte (bpt) und dem Bundesverband Rind und Schwein (BRS) durch eine Initiative zur Impfmotivation im Kleintierbereich und die Plattform “Gesundes Kalb | Gesunde Kuh” Akzente gesetzt und deutlich gemacht, in welchem Rahmen Tierarzneimittel eingesetzt werden“, berichtet Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin des BfT. Hinzu kommt auch das Problem der zunehmenden antimikrobiellen Resistenzen, deren Kontrolle von Seiten der Politik in Form von geplanten Anwendungsbeschränkungen und einer pauschalen Minimierung vorangetrieben wird. Der BfT stellt dagegen die gezielte, fachgerechte Anwendung von Antibiotika und die Verbesserung der Tiergesundheit durch die Förderung eines umfassenden Tiergesundheitsmanagements in den Vordergrund. Die Minimierung von Antibiotika bei Nutztieren ist auch das Ziel von VetMAB, dem Online-Fortbildungsportal für Tierärzt:innen und Landwirt:innen. In verschiedenen E-Learning-Modulen geben anerkannte Referenten bewährte Management-Tipps, die sich einfach in den Stallalltag mit Rind, Schwein und Geflügel integrieren lassen. So gibt es gesündere Tiere und damit weniger Antibiotikaeinsatz.
BfT
VetMAB
Erneut Verbot von PMSG gefordert
Zur Zyklussteuerung wird Schweinen in der industriellen Tierhaltung häufig das Trächtigkeitshormon PMSG (eCG) verabreicht. Dieses Hormon wird dazu aus dem Blut trächtiger Stuten gewonnen. Zahlreiche Tierschutz- und Umweltorganisationen, unter ihnen der World Wide Fund for Nature (WWF), fordern ein Verbot für die sogenannten Blutfarmen. „PMSG wird als Tierarzneimittel deklariert und ohne wirklichen medizinischen Behandlungsgrund in der industriellen Tierproduktion eingesetzt. Es dient rein wirtschaftlichen Interessen. In Deutschland wird das Hormon in bis zu 30 % der Schweinezuchtbetriebe eingesetzt“, erklären die Tierschützer.
Scharfe Kritik erntet das isländische Pharmaunternehmens Isteka für seine Behauptung, PMSG habe einen positiven Effekt auf Klima-, Arten- und Tierschutz. Nach Informationen der Tierschutzverbände bezieht das Unternehmen rund 120 Tonnen Blut von 90 Blutfarmen mit knapp 4.800 Islandstuten. „Die Anwendung des Hormons bietet auf globaler Ebene außerordentlich große Vorteile für die Umwelt, fördert darüber hinaus im wahrsten Sinne des Wortes das Tierwohl und die Entwicklung der Tiere, bei denen es zum Einsatz kommt“, erklärt Isteka Kommunikationsleiter, Kristinn Hugason.
Dagegen sprechen jedoch neben dem systematischen Quälen der Stuten auf den Blutfarmen, auch die stark gesteigerte Fruchtbarkeitsleistung der Sauen, so die Verbände. „Etwa ein Drittel der Sauen in Deutschland wird aufgrund von zumeist managementbedingten Reproduktionsstörungen frühzeitig geschlachtet oder getötet. Somit stellen Fortpflanzungsprobleme die häufigste Abgangsursache von Sauen in Deutschland dar. Der Einsatz von Hormonen wie PMSG trägt zu großen Teilen dazu bei“, betont Esther Müller vom Deutschen Tierschutzbund. Zudem sei es unseriös, dem Einsatz von PMSG eine positive Umweltwirkung zuzurechnen, so Matthias Meißner, Abteilungsleiter Biodiversität beim BUND. „Die ökologische Landwirtschaft und NEULAND zeigen, dass der Einsatz von PMSG nicht benötigt wird, und auch in der konventionellen Sauenhaltung gibt es Betriebe, die auf den Einsatz von PMSG bewusst verzichten“, sagt Meißner abschließend.
WWF
Bislang kein Preisabzug für PRRS-Schweine in Dänemark
Zur Bekämpfung des Porzinen Reproduktiven und Respiratorischen Syndrom (PRRS) bei Schweinen hat Dänemark finanzielle Anreize für Mäster geschaffen. Nur für Schlachtschweine mit negativem PRRS-Status soll der reguläre Tagespreis gezahlt werden. Mäster mit positivem Status müssen hingegen mit einem Preisabzug rechnen. Mit diesem landesweit angelegten Sanierungsprogramm sollen bis zum Jahr 2025 85 % der Sauen und 75 % der Mastschweine PRRS-frei sein. Geplant ist eine Erhöhung des sogenannten Malus innerhalb der nächsten Jahre. Noch ist die Umsetzung des Malus Ermessenssache der Schlachthöfe. Diese haben den Preisabzug, der seit Juli 2022 gilt, jedoch noch nicht umgesetzt, was mit der aktuell schlechten Auslastung im Zusammenhang stehen dürfte. Der dänische Dachverband für Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion (LuF) geht aber davon aus, dass die Fleischindustrie noch in diesem Jahr mit den Preisabzügen starten wird.
SUS
Brandschutz in den Ställen soll verbessert werden
Jedes Jahr kommen Zehntausende Tiere bei Bränden in deutschen Ställen ums Leben. Allein im Jahr 2021 wurden mehr als 2.300 Brände in der Landwirtschaft erfasst, durch die mehr als 150.000 Tiere starben. Ein Hauptproblem ist der fehlende oder nicht ausreichende Brandschutz in landwirtschaftlichen Tierhaltungsbetrieben. Besonders gefährdet sind große Haltungsbetriebe. Auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bekannt gegeben, dass der Brandschutz in Nutztierbetrieben verbessert werden soll. Geplant sei die Aufnahme entsprechender Regelungen in die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV). So soll künftig eine Musterbauordnung als Vorlage für die Landesbauordnungen der Länder dienen, die für das Bauordnungsrecht zuständig sind. Dazu soll unter anderem die Ermächtigungsnorm im Tierschutzgesetz herangezogen werden. Mit den Regelungen soll eine schnellere Brandbekämpfung erreicht werden, damit im Akutfall auch mehr Tiere gerettet werden können.
Deutscher Bundestag
Agrarheute
1,5 Milliarden Euro für Abbau von Nutztierhaltungen
Zur Verringerung der Stickstoffemissionen sollen die Nutztierbestände in den Niederlanden in besonders belasteten Gebieten abgebaut werden. Um die aussteigenden Landwirt:innen finanziell zu entlasten, wurden nun zwei umfangreiche Beihilfepakete in Höhe von knapp 1,5 Mrd. Euro seitens der Europäischen Union (EU) genehmigt. Ziel ist die dauerhafte Schließung von bis zu 3.000 tierhaltenden Betriebe in Natura-2000-Gebieten. Die Tierhalter:innen verpflichten sich mit dem Programm, die Nutztierhaltung dauerhaft und unwiderruflich aufzugeben. Das gilt auch für andere EU-Mitgliedstaaten. Bis zum 27. Februar 2028 können Landwirt:innen, die die Bedingungen erfüllen, an dem Ausstiegsprogramm teilnehmen. Die Verpflichtung, keine tierische Erzeugung zu betreiben, ist auch für jeden künftigen Käufer oder Nutzer der betreffenden Flächen bindend.
Agrarheute
Russland strebt nach größerer Unabhängigkeit bei Tierarzneimitteln
Anders als bei Gas besteht eine sehr hohe Abhängigkeit Russlands bei ausländischen Arzneimitteln. Je nach Produkt betrage die Abhängigkeit der russischen Schweineindustrie von ausländischen Medikamenten und Impfstoffen zwischen 50 und 90 Prozent, wie der russische Verband der Schweinefleischproduzenten schätzt. 70 bis 80 Mio. Dosen Schweineimpfstoffe wurden in den vergangenen Jahren nach Russland importiert. Nun appelliert die russische Veterinärbehörde Rosselhoznadzor an die Schweinehalter:innen im Land, auf den Einsatz von westlichen Impfstoffen und Tierarzneimitteln zu verzichten. Grund seien die Pharmaunternehmen, die Russland sabotieren und unter Druck setzen, indem sie eine bewusste Verknappung herbeiführen, so die Behörde. Russland hat inzwischen seine Produktion von Tierarzneimitteln verstärkt. So wurden in 2022 insgesamt 12,74 Mrd. Dosen Lebendimpfstoff für die Landwirtschaft hergestellt, was einem Wachstum gegenüber des Vorjahres um 90 Prozent gleichkommt, heißt es von Seiten der Veterinärbehörde.
Agrarheute
Wanderverhalten von Wildschweinen untersucht
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wurde allein im ersten Quartal 2023 europaweit bei knapp 3.300 Wildschweinen nachgewiesen. Das waren rund 19 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Mehr als ein Drittel aller positiven Nachweise fanden dabei in Polen statt (1.184), und auch in Italien hat sich die Zahl der infizierten Wildschweine von 93 auf 316 erhöht. Glücklicherweise ist die Zahl der ASP-Einträge in Hausschweinehaltungen zurückgegangen (-30), wie das europäische Tierseuchenmeldesystem (ADIS) mitteilt. Um die fast in der ganzen Welt grassierende Tierseuche bekämpfen zu können, hat sich ein Forschungsprojekt des Nationalparks Bayerischer Wald mit dem Wanderverhalten von Schwarzwild beschäftigt. Anhand der von besenderten Wildschweinen gesammelten Daten konnten die Forschenden feststellen, dass die Schwarzkittel grundsätzlich ihrem Revier treu bleiben und sich in einem Radius von durchschnittlich sechs Kilometern bewegen. „Die erhaltenen Daten liefern uns interessante Einblicke in das Raumnutzungungsverhalten der Wildschweine“, erklärt Prof. Marco Heurich, Leiter des Sachgebietes Nationalparkmonitoring und Tier-Freigelände im Nationalpark. Neben den Halssendern kamen zur Überwachung auch automatisch auslösende Wildtierkameras zum Einsatz. „Im Rahmen des Projektes konnte keine saisonalen Wanderungen von Wildschweinrotten beobachtet werden, wie dies beispielsweise bei Rehen und Rothirschen der Fall ist. Weiterhin konnten wir wertvolle Informationen sammeln, die für die räumliche Festlegung von ASP-Bekämpfungsmaßnahmen von unmittelbaren Nutzen sein können“, lautet Heurichs erstes Fazit.
Nationalpark Bayerischer Wald
SUS
World Veterinary Day 2023
Seit dem Jahr 2000 wird jedes Jahr weltweit am letzten Samstag im April der Internationale Tag der Tierärzte (World Veterinary Day) begangen. Zu gleichen Teilen stehen sowohl die Arbeit der Tiermediziner:innen als auch die Gesundheit der Tiere im Mittelpunkt dieses besonderen Tages. Den am morgigen Samstag (29.04.2023) begangenen World Veterinary Day möchte die Bundestierärztekammer (BTK) zum Anlass nehmen, über die vielfältigen Tätigkeitsfelder und die Entwicklungen in der Veterinärmedizin zu informieren. In der Kleintier- und Pferdemedizin wurden gerade hinsichtlich Medizintechnik und den Operationsmethoden in den vergangenen Jahren große Fortschritte erzielt. Auch Spezialist:innen für bestimmte Tätigkeitsbereiche oder spezielle Tiergruppen sind mehr und mehr gefragt. Die Nutztiermedizin ist stark von äußeren Rahmenbedingungen abhängig. Im Mittelpunkt stehen hier besonders Lebensmittel liefernde Tiere und damit immer auch der gesundheitliche Verbraucherschutz. Daher sind NutztierpraktikerInnen Fachleute für Tiergesundheit, Tierschutz und Lebensmittelsicherheit. Ohne die zahlreichen TierärztInnen im öffentlichen Veterinärwesen wäre die Bekämpfung von Tierseuchen und Zoonosen, der gesundheitliche Verbraucherschut und die Lebensmittelhygiene, sowie eine Kontrolle von Tiertransporten nicht möglich. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld von VeterinärmedizinerInnen ist die Pharmaindustrie, die Arzneimittel erforscht und herstellt. Denn Tierärzt:innen heilen nicht nur Krankheiten bei Tieren, sondern dienen auch der Erhaltung und Entwicklung eines leistungsfähigen Tierbestands. Damit helfen sie, den Menschen vor Gefahren und Schädigungen durch Tierkrankheiten sowie durch Lebensmittel und Erzeugnisse tierischer Herkunft zu schützen. Auch der Dessauer Zukunftskreis (DZK) informiert mit der Webseite www.beruftierarzt.de über die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten von Tierärzt:innen. Außerdem hat der DZK die Broschüre “Tiermedizin” herausgegeben, die gegen eine Schutzgebühr im Vetion.de-Shop zu bestellen ist. Schulen wird diese auf Anfrage für den Berufsinformationstag kostenfrei zur Verfügung gestellt.
BTK
Beruf Tierarzt
Dessauer Zukunftskreis (DZK)