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Risiko der Tollwuteinschleppung wächst durch illegale Hundeimporte

Deutschland gilt seit dem Jahr 2008 als frei von terrestrischer Tollwut. Durch systematische Bekämpfungsmaßnahmen konnte die Zoonose getilgt werden. Wer mit Hund, Katze oder Frettchen ins Ausland reisen möchte, muss einen Heimtierausweis für seinen Vierbeiner mitführen, in dem die Tollwutimpfung dokumentiert ist. Mit dieser Maßnahme soll eine Einschleppung der gefährlichen Krankheit verhindert werden. Reisende sollten sich daher im Vorfeld über die jeweiligen Bestimmungen im Urlaubsland informieren und den Impfstatus ihres begleitenden Haustieres prüfen, empfiehlt die Bayerische Landestierärztekammer (BLTK).

Illegal eingeführte Hunde haben jedoch das Risiko des Auftretens neuer Tollwutfälle stark erhöht. Denn gerade in Ländern wie Polen, Ukraine oder Belarus ist die Tollwut noch immer verbreitet. Hunde sollten daher auf keinen Fall illegal aus Urlaubsländern nach Deutschland gebracht werden bzw. aus illegalen Importen gekauft werden. Denn neben dem Risiko, die gefährliche Viruserkrankung einzuschleppen, müssen die neuen Hundehalter:innen mit hohen Quarantäne- und Behandlungskosten sowie diversen Verhaltensstörungen der Tiere rechnen. Zudem weist die BLTK darauf hin, dass Bußgelder erhoben werden können.

Tierärzt:innen können sich noch bis zum 26.10.2023 auf Myvetlearn.de online zum Thema Zoonosen fortbilden. In zwei, getrennt buchbaren Kursen geht Prof. Stephan Neumann (Universität Göttingen) auf die wichtigsten Zoonosen, die in der Tierarztpraxis sowie der Arztpraxis am häufigsten vorkommen, ein.

BLTK

Tagung zur Reproduktionsmedizin Pferd auf dem LTK

Im Rahmen des 12. Leipziger Tierärztekongresses findet auch erneut die 12th International Conference on Equine Reproductive Medicine (ICERM) statt. Am 20. Januar 2024 erwarten die Teilnehmer:innen insgesamt 19 Vorträge von internationalen Expert:innen zum Hauptthema Pferdereproduktion. „Das Motto der International Conference on Equine Reproductive Medicine (ICERM) 2024 lautet ‚Prospects in equine reproductive medicine’, denn sie stellt Perspektiven der Reproduktionsmedizin bei Pferden zur Diskussion“, erklärt Konferenzleiter Prof. Dr. Harald Sieme von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Reproduktionsmedizinische Einheit der Kliniken. In den fünf Einheiten werden unter anderem die Themen Andrologie und assistierte Reproduktionsbiotechnologien sowie die nicht trächtige, die trächtige und die peripartale Stute behandelt. „Zu den Highlights gehören die Themen Zucht und Sporteinsatz, Endometriose, Endometritis, Ovum Pick-Up (OPU) und in vitro Embryoproduktion, Trächtigkeitsverluste sowie die Behandlung tragender Stuten“, so Prof. Sieme. Angestrebt sei, die Attraktivität der equinen Reproduktionsmedizin für die deutschen Pferdepraktikerinnen und -praktiker zu erhalten.

Mit der vierteiligen E-Learning-Kursreihe Reproduktionsmedizin Pferd können sich Tierärzt:innen auch auf Myvetlearn.de dazu fortbilden. In vier, einzeln buchbaren Online-Modulen gehen die Referent:innen der Justus-Liebig-Universität Gießen unter anderem auf Gynäkologie, Andrologie, Trächtigkeit und Geburt sowie Neonatologie ein.

Leipziger Tierärztekongress

Myvetlearn.de

Tularämie in Baden-Württemberg greift um sich

In Baden-Württemberg breitet sich die Tularämie, auch als Hasenpest bekannt, weiter aus. An der Infektionskrankheit erkranken in erster Linie Feldhasen, Kaninchen und Nagetiere, aber auch bei Vögeln und anderen Wild- und Haustieren kann die Tularämie auftreten. Bis Ende August 2023 wurden bei den örtlichen Gesundheitsämtern bereits 17 Fälle registriert. Die Erkrankung kann als Zoonose auch auf den Menschen übertragen werden. Die Übertragung des verursachsenden Bakteriums Francisella tularensis erfolgt  durch Kontakt mit Tieren, durch Einatmen von Staub, über Zecken- und Mückenbisse oder indirekt über Hunde.

Häufige Symptome beim Menschen sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und schmerzhafte Schwellung der regionalen Lymphknoten. Der Krankheitsverlauf kann jedoch auch schwerwiegend sein, daher sind eine schnelle Diagnose sowie eine gezielte und schnelle Behandlung wichtig. Eine rechtzeitige Antibiotikatherapie erzielt einen guten Behandlungserfolg.

Bislang wurde die hochinfektiöse Krankheit bei elf Personen in dem Bundesland nachgewiesen. Da es keinen Impfstoff gegen die Tularämie gibt, wird dringend empfohlen, Kontakt mit wilden Nagern und Kaninchen zu vermeiden

Auf Myvetlearn.de haben Tierärzt:innen noch bis 26. Oktober 2023 die Möglichkeit, sich über die Online-Seminare “Zoonosen” fortzubilden.

Stuttgarter Zeitung

Proplanta

LTK Hessen formuliert Wahlprüfsteine zur Landtagswahl

Am 8. Oktober 2023 findet die nächste Landtagswahl in Hessen statt. Das hat die Landestierärztekammer Hessen (LTK) zum Anlass genommen und Wahlprüfsteine formuliert. Neben einer Überarbeitung der Gefahrenabwehrverordnung sorgt sich die LTK Hessen besonders um den Fachkräftemangel in der Veterinärmedizin, der noch immer große Probleme bereitet. Die Bereitstellung zusätzlicher Studienplätze, aber auch eine Änderung des Arbeitszeitgesetzes sowie Bürokratieabbau könnten aus Sicht der LTK Hessen zumindest ansatzweise das Problem lösen. Auch das Aufkaufen von Praxen und Kliniken durch Investoren bereitet zunehmend Sorge und erfordert nach Meinung der LTK eine Änderung des Heilberufsgesetzes.

In einem der Wahlprüfsteine formuliert die hessische Tierärztevertretung daher die Frage, ob sich die Politiker:innen für eine entsprechende Änderung einsetzen werden. Die Verteilung der Behandlungskosten von Wildtieren, die immer häufiger in Tierarztpraxen und den Tierschutzvereinen landen, ist Inhalt eines weiteren Wahlprüfsteins. Da auch die Aufnahmestationen schon jetzt überfüllt sind, stellt die LTK Hessen den Parteien zudem die Frage, welche Maßnahmen nach ihrer Meinung ergriffen werden sollen, um dieser Situation zu begegnen. Noch haben sich nicht alle Parteien zu den Wahlprüfsteinen geäußert.

LTK Hessen

Bessere Arbeitsbedingungen könnten Tierschutzverstöße verringern

Nachdem das niedersächsische Ministerium aufgrund von Tierschutzverstößen Strafanzeige gegen einen Masthähnchenbetrieb gestellt hat, beschäftigt sich nun Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte mit entsprechenden Maßnahmen für Mitarbeitende sogenannter Fangkolonnen. Zusammen mit dem Sozialministerium werde nun geprüft, welche Arbeitsschutzmaßnahmen festgelegt werden können, so Staudte.

„Es gibt immer wieder Hinweise darauf, dass es zu Verletzungen von Geflügel beim sogenannten Ausstallen kommt. Ein systemischer Grund für diese Verstöße liegt in den Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das bedeutet oft fehlende Pausenzeiten und Akkordarbeit. Tierschutz ist unter solchem Zeitdruck kaum möglich“, erklärt die Ministerin weiter. Eine bundesweite Schulungspflicht auch für Kolonnen-Mitarbeitende könnte eine Maßnahme sein, den Tierschutz in der Geflügelhaltung zu verbessern. Bislang gilt eine solche Pflicht lediglich für die Kolonnenführer:innen. Es sei aber auch wichtig, dass die Mitarbeitenden der Fangkolonnen fachlich für ihre Aufgabe geschult würden, so Staudte. Im Gespräch ist auch die dauerhafte Videoüberwachung in der Geflügelbranche. Hierzu müssen jedoch noch datenschutzkonforme Lösungen erarbeitet werden.

Am 14. und 15. September 2023 findet die diesjährige Tierschutztagung statt, die sich vornehmlich an Tierärzt:innen im Öffentlichen Dienst richtet. Die Tagung ist noch bis zum 13.9.2023, sowohl als Präsenzveranstaltung als auch als Live-Online-Seminar, buchbar.

Ministerium Niedersachsen

Neues Antibiotikum hochwirksam auch gegen Krankenhauskeime  

Ein neu entdecktes Antibiotikum zeigt sich auch gegen einige multiresistente Bakterien äußerst wirksam. Clovibactin wurde von Forschenden der Universität Bonn entschlüsselt, dessen Wirkstoff sie gemeinsam mit weiteren niederländischen und US-Wissenschaftler:innen aus einem Bodenbakterium im US-Bundesstaat North Carolina isoliert hatten.

„Das neue Antibiotikum attackiert gleichzeitig an mehreren Stellen den Aufbau der bakteriellen Zellwand, indem es essentielle Bausteine blockiert”, betont die Bonner Wissenschaftlerin Tanja Schneider. Mit Hilfe der sogenannten iCHip-Apparatur war es den Forschenden möglich, bislang als unkultivierbar geltende Bakterien im Labor zu züchten, die zu der Entwicklung des neuen Antibiotikums führten. Versuche mit Mäusen zeigten eine sehr gute Aktivität gegen viele bakterielle Krankheitserreger. Wie die Expert:innen erklärten, seien schnelle Resistenzen gegen Clovibactin unwahrscheinlich.

Das Fortbildungsportal VetMAB – Antibiotikaminierung im Stall bietet Tierärzt:innen und Landwirt:innen ein umfassendes Angebot an E-Learningkursen und stellt bewährte Management-Tipps bereit, die sich einfach in den Stallalltag mit Rind, Schwein und Geflügel integrieren lassen.  

Uni Bonn

Erstmals betriebliche Kennzahl an Milchbetriebe verschickt

Seit Anfang 2023 müssen auch Milchviehhalter bzw. ihre Tierärzt:innen auf Grundlage des Tierarzneimittelgesetzes (TAMG) die Antibiotika­behandlungen und Tier­bewegungen über HI-Tier der staatlichen Antibiotika-­Datenbank (TAM) melden. Ziel ist die Erfassung der angewendeten Antibiotikamengen. Nun ist den Milcherzeugern ihre betriebliche Kennzahl für das erste Halbjahr 2023 schriftlich oder per online Abruf mitgeteilt worden. Die Kennzahl beschreibt die „Therapiehäufigkeit“ und ergibt sich aus dem Verhältnis der Antibiotikabehandlungen zur Anzahl an gehaltenen Tieren. Die Berechnungsformel lautet: Die Summe aus (Anzahl behandelte Tiere) x (Anzahl Behandlungstage) geteilt durch die (durchschnittliche Anzahl gehaltener Tiere pro Halbjahr).

Sie gibt Auskunft darüber, an wie vielen Tagen des Halbjahres ein durchschnittlich im Betrieb gehaltenes Tier mit einem Wirkstoff behandelt wurde. Sie lässt jedoch keine Rückschlüsse auf die durchschnittliche Anzahl der Behandlungstage pro Tier und Halbjahr zu. Aktuell hat die Kennzahl für Milchviehhalter noch keine Aussagekraft, da noch kein Vergleich möglich ist.

Grundsätzlich konnte die abgegebene Menge Antibiotika zur Therapie von Tieren im Jahr 2022 erneut reduziert werden, wie das BVL am 3.8.2023 mitteilte.

Topagrar

Pferdehalter:innen durch neue GOT stark belastet

Seit November 2022 gilt die neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die zuletzt im Jahr 1999 umfassend geändert worden war. Auf die Tierhalter:innen sind mit der GOT-Novelle gestiegene Tierarztrechnungen zugekommen. Insbesondere für Pferdehalter:innen sind die Tierarztkosten gestiegen. Wie die Politiker Silvia Breher und Albert Stegemann (CDU) im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) erklärten, droht die Pferdehaltung infolge der Kostensteigerungen von bis zu 200 % zum Luxus zu werden. Die rund 970.000 Pferdebesitzer:innen in Deutschland seien die Leidtragenden der neuen Gebühren, lautete der Vorwurf Stegemanns an das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL). Dies liegt u.a. daran, dass jeder Pferdehalter jetzt immer pauschal eine Hausbesuchsgebühr in Höhe von 34,50 Euro bezahlen muss, nur damit der Tierarzt kommt. Anfahrtskilometer sowie Behandlungsgebühren fallen zusätzlich an.

„Das gute und vertrauensvolle Verhältnis zwischen Tierärzten und Tierhaltern darf nicht beeinträchtigt werden“, warnte Stegemann. Breher bezeichnete die neue Gebührenordnung als einen Baustein, um die flächendeckende gesundheitliche Versorgung von Tieren in Deutschland zu gewährleisten. „Hier ist Augenmaß erforderlich“, betonte die familienpolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Die beiden Politer fordern daher das BMEL auf, gemeinsam mit den Pferdehalter:innen Lösungen zu finden, um die Zukunft des Pferdesports und der Pferdehaltung nicht zu gefährden. Eine Klarstellung hinsichtlich der Einordnung von Pferden als landwirtschaftlich genutzte Tiere könne nur ein erster Schritt sein.

Proplanta

Cola kann Antibiotikaeinsatz bei Absetzern reduzieren

Ein Cola-Futter-Gemisch rund um die Absetzzeit von Ferkeln kann Antibiotikagaben verringern. Einigen Schweizer Schweinehalter:innen ist es gelungen, die Zahl der Durchfallerkrankungen bei Ferkeln zu senken, und das ohne den Einsatz von Antibiotika. Für Ferkel bedeutet die Phase des Absetzens enormen Stress, denn die Jungtiere müssen sich an ein anderes Futter, aber auch an eine fremde Umgebung bzw. Artgenossen gewöhnen. Nicht selten reagieren die Ferkel in dieser kritischen Phase mit Durchfall. Handelsübliche Cola, die über das Futter gegossen und über einen Zeitraum von ca. 10 Tagen gegeben wird, senkt den pH-Wert im Verdauungstrakt, der bei Absetzferkeln in der Regel etwas zu hoch ist. Dadurch wird bei den Jungtieren die Verdauung gefördert sowie Krankheitserreger gehemmt.

„Die Ferkel fressen das Futter-Cola-Gemisch gern, weil es sehr süß ist“, erklärt der Schweizer Landwirt Paul Arnold, der durchweg positive Erfahrungen damit gemacht hat. Seit er den Softdrink füttert, benötigt er zum Absetzen kein Antibiotikum mehr. Doch die Ferkel sind bei der Cola durchaus wählerisch, eine Light-Variante des Softdrinks lehnen die Tiere ab. Die Produktionsfirma Landi entschied sich nach einigen Anfragen dazu, eine Cola nach alter, bewährter Rezeptur, exklusiv für Schweinehalter herzustellen. An dieser Stelle sei jedoch betont, dass das Zufüttern von Cola an Ferkel in Deutschland laut Futtermittelrecht nicht erlaubt ist. Die in dem Getränk enthaltenen Stoffe sind nicht auf der Positivliste für Futtermittel gelistet. Daher kann das Verfüttern von Cola bei Kontrollen der Überwachungsbehörde oder bei einer QS-Prüfung zu rechtlichen Problemen führen.

Um die Minimierung des Einsatzes von antimikrobiellen Arzneimitteln in der Nutztierhaltung geht es auch bei VetMAB. Das Fortbildungsportal bietet E-Learningkurse für Landwirt:innen und Tierärzt:innen zu Schweinen, Rindern, Kälbern und Geflügel an, die das Ziel haben, das Gesundheitsmanagement im Stall zu verbessern und so den Einsatz von Antibiotika zu minimieren. Damit trägt VetMAB zum Kampf gegen Resistenzen und mehr Gesundheit von Mensch und Tier bei.

Agrarheute

VetMAB

Ausstellungsverbot von Qualzuchthunden in der Schweiz

Ab sofort sind auf Schweizer Hundeausstellungen keine Tiere mit Qualzuchtmerkmalen mehr zugelassen. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat gemeinsam mit den kantonalen Veterinärdiensten ein Teilnahmeverbot für Hunderassen mit Defektmerkmalen ausgesprochen. So dürfen keine Hunde mit chronischer Hautentzündung aufgrund übermäßiger Faltenbildung, brachyzephale Hunde mit deutlichen Anzeichen von Atembeschwerden sowie ausgewachsene Zwerghunde mit einem Gewicht unter 1.500 Gramm mehr ausgestellt werden. Ausgeschlossen werden auch Hunde mit verfärbter Zunge oder Rolllid (persistierendes Entropium) mit Anzeichen von Hornhautentzündung sowie Tiere mit vorverlagerten Augäpfeln oder Hängelid. Die Regelungen richten sich an Veranstalter:innen und Teilnehmende und erläutern ihre Pflichten und Aufgaben.

Auf Myvetlearn.de können sich Amtstierärzt:innen und kurativ tätige Kolleg:innen zu dem Thema Defektzuchtmerkmale und ihre Pathophysiologie fortbilden. Die siebenteilige Online-Seminarreihe “Tierärztliche Gesundheitsbescheinigung für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen” stellt häufige Qualzucht- bzw. Defektzuchtmerkmale bei Hunden vor. Das nächste Live-Seminar findet am 28. Juni 2023 zum Themakreis Herz-Kreislauf-Respiration statt. Referent Prof. Dr. Stephan Neumann geht darin auf die Kardiomyopathie, der Mitralklappeninsuffizienz, dem persistierenden Ductus Arteriosus Botalli (PDA), die Pulmonalstenose sowie das Problem der Brachycephalie und den Trachealkolla ein. Eine Aufzeichnung des Seminars steht anschließend allen Kursteilnehmer:innen zur Verfügung.

BLV

Online-Seminarreihe zu Qualzuchten auf Myvetlearn.de

Kurs 5: Herz-Kreislauf-Respiration

Vetion-Fokusthema: Qualzuchten

Der Ruf der Wildnis? – TiHo präsentiert Projektergebnisse

Die Klinik für Heimtiere, Reptilien und Vögel und das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) laden Interessierte am 15. Juni 2023 zur Ergebnispräsentation ihres gemeinsamen Forschungsprojekts „Der Ruf der Wildnis? Mensch und Wildtier in urbaner Umgebung – Interaktionen und (un)gewünschte Folgen“ ein. In dem Projekt haben die beteiligten Wissenschaftler:innen die Probleme und Gefahren beleuchtet, die das veränderte Zusammenleben von heimischen Wildtieren und Menschen in urbanen Regionen mit sich bringt. Denn die Ausbreitung der Menschen schränkt sowohl die Lebens- als auch die Rückzugsräume der Wildtiere immer weiter ein, was zunehmend zu Konflikten führt.

In der Online-Abschlussveranstaltung informieren die Forschenden in Kurzvorträgen über ihre Ergebnisse. Zudem haben die Expert:innen Handlungsempfehlungen erstellt, die sich an unterschiedliche Adressaten richten und die Wildtierversorgung sowie den generellen Umgang mit Wildtieren in Deutschland verbessern sollen. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung ist verpflichtend.

Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte können sich auch auf Myvetlearn.de in zwei separaten, vierteiligen Seminarreihen zu Wildtieren fortbilden.

TiHo

Online-Kursreihe Wildtiere in der Tierarztpraxis auf Myvetlearn.de

Online-Fortbildung Wildtiere für TFAs

Immer mehr Igel-Unfälle durch Mähroboter

Zur Zeit sind wieder zahlreiche Igel auf Wiesen, Feldern und Gärten auf Futtersuche. Doch die Gefahr, durch Mähroboter verletzt oder gar getötet zu werden, wächst stetig. Denn einerseits ist der Absatz der automatisierten Rasenmäher stark gestiegen und andererseits sind diese Roboter technisch noch nicht so entwickelt, dass Igel erkannt und so vor schweren Schnittverletzungen bewahrt werden, wie Dr. Anne Berger vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) erklärt.

Das Institut hat mit Freiwilligen von Igelauffangstationen seit September 2022 Daten zu Schnittverletzungen bei Igeln, die eindeutig auf Mähroboter zurückzuführen sind, gesammelt und wissenschaftlich dokumentiert. Inzwischen wurden mehrere Hundert dieser Fälle belegt. „Wir gehen zudem von einer sehr hohen Dunkelziffer aus, da viele Tiere erst gar nicht gefunden bzw. gemeldet werden“, so Berger. Fatal sei auch, dass die Mähroboter meist nachts eingesetzt werden, wenn die Igel auf Futtersuche sind. Zudem flüchten die Tiere bei Gefahr nicht, sondern rollen sich zusammen und warten ab, erklärt die Forscherin weiter. „Werden Sie von den Robotern überrollt und verletzt, suchen sie – so sie es noch können – lautlos Schutz in Hecken und Büschen, um nicht anderen Raubtieren aufzufallen, für die sie dann leichte Beute wären. Aber auch leichte Schnittverletzungen an Körperstellen, an denen das Tier sich nicht lecken kann, etwa im oberen Kopf- oder Rückenbereich, können später zu schweren Entzündungen oder zur Ablage von Fliegeneiern in den Wunden und somit – wenn unbehandelt – auch zum Tod führen.“

Da die Igel-Auffangstationen mit der Situation überfordert sind, fordern die IZW-Forschenden dringende Unterstützung durch die Politik. Um die Problematik nachhaltig zu kommunizieren und Aufklärungsarbeit zu leisten, haben Igel-Expert:innen aus Praxis und Forschung im Mai 2023 die „Igel-Initiative BRD“ gegründet, in der auch das Leibniz-IZW vertreten ist.

Da auch immer mehr Igel in die Tierarztpraxis gebracht werden, können sich Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de in zwei E-LKearningkursen online fortbilden. Zum Einen steht ihnen der Einsteigerkurs Igel zur Verfügung, der sich intensiv mit den Besonderheiten des Europäischen Braunbrustigels befasst. Für die Teilnahme an dem ATF-anerkannten Online-Fortbildung erhalten die Teilnehmenden 5 ATF-Stunden. Zum Anderen geht Referentin Karolin Schütte von der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen in Kurs 4 der Online-Seminarreihe Wildtiere auf die künstliche Aufzucht, die Unterbringung und Vorbereitung auf die Auswilderung von Igelsäuglingen ein. Abschließend werden aufzuchtbedingte und häufige Erkrankungen besprochen.

IZW

Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de

Wildtiere Kurs 4 auf Myvetlearn.de

TPM-Kongress mit umfangreichem Programm

Im November 2021 wurde der Bundesverband Tiermedizinisches Praxismanagement e.V. (TPM) mit dem Ziel gegründet, das Berufsbild der Praxismanager:innen in Deutschland weiter zu entwickeln und ihre Interessen zu vertreten. Nach der Premiere des TPM-Kongresses im vergangenen Jahr findet nun am 9. und 10. Juni 2023 die nächste Ausgabe im Collegium in Glashütten statt.

Die Teilnehmer:innen erwartet ein umfangreiches Programm aus interessanten Vorträgen und Workshops sowie ein lebhafter Austausch mit Kolleg:innen. Unter anderem stellen Hubertus Keimer und Dr. Rolf Nathaus vom Dessauer Zukunftskreis (DZK) in einem Workshop die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle für die Tierarztpraxis vor. Im Fokus der Veranstaltung stehen außerdem Konfliktlösungen, Kommunikation im Team sowie mit den Kunden als auch die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit. Aber auch Themen wie Arbeitssicherheit, Vorschriften und der Versorgungsmangel in der Tiermedizin werden ausführlich besprochen. Auch kurzentschlossene Praxismanager:innen, TFAs, Tierärzt:innen und Interessierte haben noch die Möglichkeit, spontan anzureisen und teilzunehmen.

TPM

DZK  

Tierarztmangel.de

Tipps für gelungene Stuten- und Fohlenschauen

In den Monaten April und Mai kommen die meisten Pferdefohlen zur Welt. Für viele Pferdezuchtvereine stehen dann schon bald die Stuten- und Fohlenschauen auf dem Programm, die den Höhepunkt des Jahres bilden. Doch damit sich die Tiere wohlfühlen und das besondere Ereignis nicht zu stressig wird, sind einige Punkte zu beachten. Damit das Verladen problemlos verläuft, sollten entsprechende Vorbereitungen getroffen werden. Hier sollte nichts schief gehen, damit das Fohlen kein lebenslanges Trauma behält. Neben dem Entfernen der Trennwand und der Polsterung des Bodens mit Einstreu, wird dringend empfohlen, immer ein Fohlengitter an der Verladeklappe zu montieren.

Für die perfekte Präsentation der Stute und ihres Fohlens sollten die Pferde geputzt, der Schweif gewaschen und die Mähne eingeflochten werden. Der Schmied sollte auch zeitnah vor der Schau die Hufe von Stute und Fohlen ausschneiden und raspeln. Um strahlend weiße Beine zu bekommen, wird zur Verwendung von Backpulver oder Babypuder geraten. Zudem sollten die Pferdebesitzer:innen immer ein Notfallset dabei haben.

Auf Myvetlearn.de können sich Tierärzt:innen mit der vierteiligen E-Learningreihe Reproduktion Pferd fortbilden, die in Zusammenarbeit mit Expert:innen der Justus-Liebig-Universität Gießen entwickelt wurde. In den vier Modulen gehen die Referent:innen auf die Gynäkologie und Frühträchtigkeit, Trächtigkeit, Geburt und Puerperium, die Neonatologie beim Fohlen sowie auf Andrologie und Besamung ein. Die E-Learningreihe ist ATF-zertifiziert und bis Ende des Jahres buchbar.

Agrarheute

Kursreihe Reproduktion Pferd auf Myvetlearn.de

Deutlich weniger ASP-Ausbrüche in 2022

Auch wenn die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Europa im vergangenen Jahr zu weniger Ausbrüchen bei Wildschweinen geführt hat, ist die Lage noch immer angespannt. Laut aktuellen Zählungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wurden in 2022 deutlich weniger ASP-Ausbrüche (-40 %) gemeldet. „Die Afrikanische Schweinepest hat in den letzten zehn Jahren dramatische Auswirkungen auf die Schweinezucht in der EU gehabt und die lokale und regionale Wirtschaft weiterhin gestört. Während unser jüngster Bericht ermutigende Anzeichen dafür zeigt, dass die Bemühungen, die Ausbreitung des Virus zu stoppen, wirksam werden könnten, ist das Bild in der gesamten EU keineswegs allgemein positiv und wir müssen wachsam bleiben. Landwirte, Jäger und Tierärzte spielen eine besonders wichtige Rolle bei der Meldung verdächtiger Fälle”, sagte Bernhard Url, Exekutivdirektor der EFSA. 

Aktuellen Berichten zufolge, wurde die ASP jüngst in einem Schweinebetrieb in Rumänien nachgewiesen. Betroffen ist einer der größten Schweineproduzenten des Landes mit 18.000 Schweinen, die nun alle gekeult werden müssen. Die Direktion für Veterinärgesundheit und Lebensmittelsicherheit (DSVSA) hat die Einschleppung der Tiersuche in den Betrieb bestätigt. Das Virus sei im Rahmen der Routineüberwachung in einer Reihe von entnommenen Organen nachgewiesen worden.

Die ASP wurde im Jahr 2022 in acht EU-Ländern bei Schweinen und elf EU-Ländern bei Wildschweinen festgestellt. Als besonderer Erfolg verzeichnete die Behörde, dass die Zahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen EU-weit um annähernd 80 Prozent zurückgegangen ist. Um die anhaltenden Bemühungen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virus zu unterstützen, verlängert die EFSA ihre StopASF-Kampagne im laufenden Jahr. Die Kampagne sensibilisiert Landwirt:innen, Jäger:innen und Tierärzt:innen in der EU und den umliegenden Ländern dafür, wie die ASP diagnostiziert, verhindert und gemeldet werden kann. 

EFSA

Agrarheute

Vetion-Fokusthema Afrikanische Schweinepest