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Methanausstoß von Rindern neu bewertet

Der aktuelle Klimabericht des Weltklimarats (IPCC) hat neue Erkenntnisse zum Einfluss von Methan auf den Klimawandel offen gelegt. Die Autor:innen stellen darin die bisherige Berechnungsmethode des globalen Erwärmungspotentials (GWP) von Methan in Frage. Zudem erklären sie, dass die Verwendung des globalen Temperaturänderungspotentials (GTP) die bessere Methode zur Berechnung des Einflusses von Methan im Verhältnis zu CO2 auf das Klima sei. 

Aus diesem Anlass mahnen die Rinderhalter:innen in Österreich eine Korrektur der bisherigen Bewertungen der klimatischen Auswirkungen der Viehwirtschaft an. „Im Grunde geht es dabei um die Frage, welchen Einfluss das bei Rindern entstehende Methan im Vergleich zu Kohlendioxid auf die Klimaerwärmung hat. Und die Antwort des Berichts lautet: eine deutlich geringere als bisher angenommen“, betonte der Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Nach der bisherigen Messmethode sei die Klimawirkung des Rindermethans bislang um das Zweifache überschätzt worden, so der Kammerpräsident.  „Wir müssen diese neuen Erkenntnisse in unsere Programme für den Klimaschutz einfließen lassen“, fordert Schmuckenschlager.

Den Methanausscheidungen von Kühen unter Praxisbedingungen geht das neue Projekt MethaCow der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) auf den Grund. Ziel ist es, zu unterscheiden, wie verschiedene Futtermischungen den Methanausstoß in der Praxis beeinflussen, erklärt Projektleiter Thomas Ettle. Eine neue Technologie misst in einer sogenannten Green-Feed-Station mehrmals täglich die Methankonzentration in der Atemluft der Rinder.

Schweizerbauer

LfL

Erstmals EHD bei Rindern in Europa nachgewiesen

Die Epizootische Hämorrhagie der Hirsche (EHD) ist eine virale, meldepflichtige Infektionskrankheit bei Wiederkäuern und kam bislang nur in Nordamerika, Asien, Australien und Afrika vor. Besonders empfänglich für das EHD-Virus sind Weißschwanzhirsche und andere frei lebende Paarhufer. Nun ist die EHD erstmals bei Rindern in Europa ausgebrochen. In Sardinien und Sizilien wurde die Krankheit Ende des vergangenen Jahres bei Rindern diagnostiziert. Auch in Spanien wurden Krankheitsherde festgestellt, wie die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) mitteilte.

Da die Symptome der EHD sehr ähnlich den der Blauzungenkrankheit sind, ist die Überwachung der Krankheit erschwert. Überträger beider Viren sind Gnitzen. Typische EHD-Symptome sind plötzlich auftretendes hohes Fieber, Teilnahmslosigkeit und Fressunlust. Blutiger Durchfall kann ebenfalls auftreten. Auch wenn die Mortalität bei EHD gewöhnlich niedrig ist, kann eine Infektion bei Rindern mit erheblichen Produktionsverlusten einhergehen, insbesondere in Milchviehbetrieben, in denen eine geringere Milchleistung die Folge sein kann. Impfstoffe gegen das Virus sind bislang nicht zugelassen.

Agrarheute