Blitzumfrage zur Evaluierung der GOT
Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) bittet angestellte und selbstständige arbeitende Tierärzt:innen um rege Teilnahme an einer kurzen Umfrage zur wirtschaftlichen Situation. Die Antworten helfen der rund 7.450 Mitglieder starken Interessenvertretung, die aktuelle Lage der tierärztlichen Praxen und Kliniken realistisch einzuschätzen und gut gerüstet in die Evaluierung der GOT 2022 im Jahr 2026 zu gehen.
Erste Ergebnisse sollen auf dem bpt-Jahreskongress vorgestellt werden, der vom 27.-29.11.2025 in Wiesbaden stattfinden wird.
Die anonyme Umfrage besteht aus neun Fragen. Auch wenn Teilnehmende für diese Umfrage einen Zugangscode benutzt haben, können sie sicher sein, dass der Zugangsschlüssel nicht zusammen mit den Daten abgespeichert wurde, erklärt der bpt ausdrücklich.
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Tiergesundheit hat direkten Einfluss auf unsere Gesundheit
Am 3. November wird jedes Jahr der internationale One Health Day gefeiert. Diesen besonderen Tag hat die Österreichische Tierärztekammer (ÖTK) zum Anlass genommen, auf drohende Folgen der Ausweitung des bestehenden Tierärztemangels hinzuweisen.
„Die Lage ist angespannt: Wir haben mehrere sich ausbreitende Tierseuchen. Jede Verzögerung bei der Prävention und Bekämpfung kann enorme wirtschaftliche Schäden verursachen und die Tiergesundheit massiv gefährden. Die Tiergesundheit hat direkten Einfluss auf die Gesundheit der Menschen“, erklärt Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer.
Frühwirth betonte erneut, dass die Tierärzteschaft eine wichtige tragende Säule des One Health Konzeptes sei. Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt seien untrennbar miteinander verbunden. Aus diesem Grund sei es von großer Bedeutung, sowohl für die Menschen als auch die Tiere, dass eine tierärztliche Versorgung flächendeckend gewährleistet werden kann. „Tierärztinnen und Tierärzte bilden die zentrale Schnittstelle zum Schutz beider Bereiche. In strukturschwachen Regionen muss die tierärztliche Praxis wieder wirtschaftlich attraktiver werden – auch, um die noch aktiven, engagierten Tierärztinnen und Tierärzte im Beruf zu halten“, so der ÖTK-Präsident.
Zusätzlich zu der Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen aber auch bessere finanzielle Anreize geschaffen werden. Hier sieht die Tierärztekammer einen besonderen strukturellen Handlungsbedarf. „Nur mit mehr Fachkräften können wir die Arbeitsbelastung reduzieren und die Versorgung langfristig sichern“, sagt Frühwirth abschließend.
ÖTK
DVG-Vet-Congress 2025 in den Startlöchern
Am morgigen Mittwoch (05.11.2025) öffnen sich die Türen des Estrel Congress Centers in Berlin-Neukölln für Tierärztinnen und Tierärzte sowie Tiermedizinische Fachangestellte und Studierende der Veterinärmedizin. Veranstalter ist die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG). Sie ist mit 6.000 Mitgliedern und 41 Fachgruppen eine der größten tiermedizinischen Dachorganisationen in Deutschland.
Die Besucher:innen erwarten zahlreiche Seminare und weitere parallel stattfindende Veranstaltungen in den Bereichen Kleintier-, Pferde-, Nutztier- sowie Infektionsmedizin. Der Veranstalter lädt die Teilnehmenden auch ein, den Blick zu weiten und über das eigene Fachgebiet hinaus Vorträge zu besuchen.
Offiziell eröffnet wird der DVG-Vet-Congress 2025 am 6. November um 18 Uhr durch den Gastvortrag von Prof. Dr. Jürgen Schäfer (Marburg), Internist, Endokrinologe, Kardiologe, Intensivmediziner und Autor – bekannt geworden als „deutscher Dr. House“. Zum bereits 71. Mal wird die Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-DVG) unter dem Dach des DVG-Vet-Congresses ihren Jahreskongress durchführen. Das diesjährige Leitmotto lautet „Zurück in die Zukunft“. Das Programm wurde in diesem Jahr von einem jungen Team aus fünf Nachwuchswissenschaftler:innen erstellt.
Die Besucher:innen dürfen sich zudem auf die Industrieausstellung „VET-Messe“ am 7. und 8. November freuen. Die rund 140 Ausstellenden werden auf mehr als 2.000 Quadratmetern neue Produkte, Dienstleistungen und innovatives Equipment für die tierärztliche Praxis präsentieren und stehen gern für Gespräche zur Verfügung.
Zum kompletten Programm gelangen Sie hier.
DVG
Ein Jahrzehnt Ethik-Kodex für Tierärzt:innen
Genau zehn Jahre ist es her, dass der 27. Deutsche Tierärztetag in Bamberg mit großer Mehrheit den von einer verbandsübergreifenden Arbeitsgruppe erarbeiteten Ethik-Kodex, einen kompakten ethischen Leitfaden für Tierärzt:innen, verabschiedet hat. Der Ethik-Kodex dient den Veterinärmediziner:innen seitdem als Orientierung. Dem Beschluss waren mehrere öffentliche Kommentierungsrunden vorausgegangen. Die Bundestierärztekammer (BTK) würdigt dieses Bestehen als Ausdruck der besonderen Verantwortung, die Tierärzt:innen gegenüber Tier, Mensch und Gesellschaft tragen.
„Der Ethik-Kodex ist mehr als ein Text: Er ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich die Tierärzteschaft selbst verpflichtet, verantwortungsvoll zu handeln. Gerade in einer Zeit tiefgreifender Veränderungen im Mensch-Tier-Verhältnis gibt der Kodex eine Richtung vor und stärkt die Glaubwürdigkeit unseres Berufsstands. Er war von Anfang an als eine ethische Leitlinie gedacht, die von innen heraus gilt und nicht von außen auferlegt wird“, erklärt BTK-Präsident Dr. Holger Vogel.
„Der Ethik-Kodex ist kein Selbstzweck, sondern eine Einladung, das eigene Handeln an gemeinsamen Regeln zu messen – liest man ihn und nutzt ihn, gewinnt er an Kraft“, ergänzt Prof. Dr. Peter Kunzmann von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo).
Anlässlich des Jubiläums veröffentlicht die BTK auf ihrem Instagram-Account eine kurzen Videoreihe, in der Fachleute kompakt Fragen beantworten, wie: Warum ist der Kodex wichtig, inwieweit geht seine Selbstverpflichtung über reine Freiwilligkeit hinaus, stellt er eine notwendige Ergänzung zur Berufsordnung dar und ist ein Vergleich mit dem Hippokratischen Eid zulässig?
Der Ethik-Kodex steht auf der Website der BTK zum Download zur Verfügung.
BTK
Deutschlands Tierärzte fordern an verschiedenen Stellen mehr Tierschutz
Tierschutz im tierärztlichen Alltag lautete das Leitthema des 30. Deutschen Tierärztetages, der am 9. und 10. Oktober 2025 in Dortmund stattfand. Teilgenommen haben mehr als 300 Tierärzt:innen, die in vier Arbeitskreisen das Thema diskutierten und Forderungen an die Politik, die Tierärzteschaft und die Gesellschaft erarbeiteten. Über die erarbeiteten Forderungen stimmten die Delegierten der beteiligten Organisationen anschließend ab – darunter die 17 Landes-/Tierärztekammern sowie BTK-Beobachter und weitere Organisationen.
Bei der Pressekonferenz wurde von allen Arbeitskreises übereinstimmend gefordert, dass für jedwede Tierhaltung ein zertifizierter Sachkundenachweis zu erbringen sein sollte. Damit würde eine artgerechte Haltung und Pflege der Tiere sichergestellt sowie das Bewusstsein für die Verantwortung gegenüber dem Tier gestärkt werden.
Weiterhin forderte der Arbeitskreis Tierschutz im Pferdesport verbindlichere Anforderungen, stärkere tierärztliche Kontrollen und klare Verantwortlichkeiten, um das Tierwohl im Pferdesport nachhaltig zu verbessern. So soll die tierärztliche Rolle bei Veranstaltungen u. a. gestärkt werden, indem Verbände und Veranstalter die ständige Anwesenheit qualifizierter Tierärzt:innen sicherstellen.
Der Arbeitskreis Tierschutz in der Kleintierpraxis möchte strukturelle Defizite beheben, um die Handlungsfähigkeit von Tierärzt:innen zu sichern und das Tierwohl zu stärken. Hierzu tragen u. a. die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes für den Veterinärbereich sowie deutlich erweiterte Betreuungsangebote (Kinder, Pflege) oder eine flächendeckende Einführung eines amtstierärztlichen Notdienstes bei. Außerdem wird eine klare rechtliche Definition und Priorisierung von Defektzuchtmerkmalen (Qualzucht) gefordert und ein Verbot ihrer Darstellung in Werbung/Medien/Spielzeug/Mode sowie die Regulierung des Online-Tierhandels.
Der Arbeitskreis Tierschutz im Amt fordert Maßnahmen zur Stärkung der amtlichen Tierschutzarbeit. Dazu gehören bessere Arbeitsbedingungen, gezielte Fortbildung sowie rechtliche und administrative Reformen. Zur Stärkung des amtlichen Tierschutzvollzugs sollen Mitarbeitende in der Tierschutzüberwachung aktiv vor belastenden Arbeitsbedingungen geschützt werden – etwa durch Coachings, Supervisionen und Kurse zur Gewaltprävention. Für einen vollziehbaren Tierschutz auf Basis veterinärmedizinischen Sachverstands ist das Tierschutzgesetz zu novellieren und die zugehörigen Verwaltungsvorschriften zu aktualisieren. Außerdem wird ein Grundsatzverbot von Langstreckentiertransporten über 8 Stunden in Drittländer außerhalb Europas gefordert.
Die Forderungen des Arbeitskreises Tierschutz in der Nutztierhaltung sind eine praxisnahe, tierwohlorientierte Nutztiermedizin und bessere Unterstützung der Tierhaltenden und Tierärzt:innen. Für mehr Therapieflexibilität bei „minor species“ sollen u. a. bürokratische Hürden für die Zulassung und Umwidmung von Medikamenten im Therapienotstand gesenkt und eine Möglichkeit geschaffen werden, etablierte Wirkstoffe tiergerecht einzusetzen. Außerdem sollen Forschungsgelder für „minor species“ bereitgestellt und einheitliche Zuchtprogramme mit Fokus auf Gesundheitsmerkmale gefördert werden.
Mehr Informationen und Bilder von der Veranstaltung finden sich auf der Webseite der BTK.
Holger Volk erhält Global Scientific Achievement Award der WSAVA
Die World Small Animal Veterinary Association (WSAVA) zeichnet den Leiter der Klinik für Kleintiere der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover, Prof. Dr. Holger Volk, mit dem Global Scientific Achievement Award aus.
Mit dem Preis würdigt der Weltverband für Kleintiermedizin Tierärztinnen und Tierärzte, die mit ihrer Arbeit herausragende Beiträge für die Kleintiermedizin leisten und damit den tierärztlichen Berufsstand weltweit prägen. Volk erhält die Ehrung für seine herausragenden Beiträge zur Veterinärneurologie und seine weltweite Führungsrolle bei der Förderung der Gesundheit von Haustieren. Die WSAVA schreibt: „Prof. Volk ist international bekannt für seine Pionierarbeit in der Epilepsieforschung und der Neurologie. Seine bahnbrechenden Studien zur Behandlung von Epilepsie bei Hunden, einschließlich der Entwicklung von Konsensus-Behandlungsrichtlinien und innovativen Diagnoseansätzen, haben das Verständnis und die Behandlung dieser komplexen Erkrankung weltweit verändert. Über die Epilepsie hinaus hat seine Forschung das Wissen über medizinische Spürhunde, neuropathische Schmerzen, Neuropharmakologie und translationale Medizin erweitert und damit eine Brücke zwischen der Veterinär- und der Humanneurologie geschlagen.“
Volk zeigte sich bei der Verleihung tief geehrt. „Diese Auszeichnung spiegelt das Engagement und die Leidenschaft meines Teams und meiner Mitarbeitenden wider, mit der sie fortwährend daran arbeiten die Gesundheit von Mensch und Tier zu verbessern. Ich bin meinen Mentoren, Kollegen und Studierenden, meiner Familie, die mein Anker und meine Inspiration sind, und der TiHo zutiefst dankbar. Ohne sie wäre dies nicht möglich.“
Auch WSAVA-Präsident Dr. Jim Berry lobte Volks Beiträge zur Veterinärneurologie und seine wissenschaftlichen Leistungen als geradezu bahnbrechend. „Seine Forschung hat das Leben unzähliger Tiere auf der ganzen Welt verbessert und eine neue Generation von Wissenschaftlern inspiriert. Es ist uns eine Ehre, ihm den WSAVA International Award for Scientific Achievement zu verleihen.“
Auch Vetion.de gratuliert Holger Volk von Herzen zu dieser Auszeichnung!
Jetzt an BaT-Umfrage zur Arbeitszufriedenheit teilnehmen
Durch die erfolgreiche, gemeinsam durchgeführte Umfrage vom Verbund Unabhängiger Kleintierkliniken e.V. (VUK) und dem Bund angestellter Tierärzte (BaT) im Jahr 2020 konnte ein genaueres Bild der Arbeitsbedingungen und der Arbeitszufriedenheit angestellter Tierärztinnen und Tierärzte erlangt werden.
Jetzt, also 5 Jahre später, soll mittels einer Umfrage untersucht werden, wie es aktuell um die Arbeitsbedingungen und die Zufriedenheit von Kolleg:innen in Anstellung bestellt ist.
Die Teilnahme an der Umfrage erfolgt anonym und kann jederzeit ohne Konsequenzen beendet werden. Die Teilnahme dauert etwa knapp 15 Minuten.
Zur Umfrage >>>
Förderer für Deutschlandstipendien gesucht
Der Freundeskreis Tiermedizin Leipzig sucht als aktivster Unterstützer des Deutschlandstipendiums an der Veterinärmedizinischen Fakultät (VMF) der Universität Leipzig noch weitere Fördernde! Das Deutschlandstipendium fördert Studierende mit herausragenden Leistungen, besonderem Engagement oder hohem Förderbedarf mit 300 Euro im Monat – zur Hälfte finanziert von privaten Fördernden, Unternehmen oder Vereinen, zur Hälfte vom Bund. Im aktuellen Studienjahr profitieren 18 Studierende der VMF von einem Deutschlandstipendium.
Bereits mit 1.800 Euro jährlich wird ein Stipendium finanziert. Es ist auch möglich, dass sich beispielsweise zwei Praxen/Kolleg:innen ein Stipendium „teilen“ und entsprechend hälftig finanzieren. Fördernde erhalten eine Urkunde der Universitätsrektorin, werden als Partner genannt und können den vollen Betrag steuerlich absetzen. Zusätzlich werden Einblicke in die Fakultät und direkten Kontakt zu engagierten Nachwuchskräften gewonnen.
Werden Sie jetzt Teil dieses Netzwerks!
Weitere Fragen beantwortet Frau Dr. Friederike Rohland von der Universtät Leipzig.
Mehr Informationen >>>
DVG-Vet-Congress 2025 mit umfangreichem Programm
Vom 5. bis 8. November 2025 findet im Estrel Congress Center in Berlin-Neukölln der 71. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-DVG) statt.
Neben Tagungen zahlreicher Fachgruppen können sich die Kongressbesucher:innen auch in diesem Jahr auf eine umfangreiche Anzahl an Fortbildungs- und Networkingmöglichkeiten freuen. Parallel zum Kongressprogramm finden sowohl der 8. Internationale Kongress zur Pferdemedizin und die Tagung der AG Pferdeophthalmologie als auch der Thementag Gastroenterologie der AG Gastroenterologie der DGK-DVG und der Fachgruppe Tierernährung zum Thema: „Darm im Dialog – vom intestinalen Mikrobiom und seinen Achsen“ statt. Zusätzlich lädt die Akademie Deutscher Galopp zum 10. Mal zu einer Veranstaltung über die tierärztliche Betreuung von Rennpferden ein.
Eröffnet wird die Veranstaltung am 5. November 2025 mit einer Festrede des deutschen „Dr. House“ Prof. Dr. Jürgen Schäfer und anschließender „Berliner Sause“ als ungezwungenes Warm up. Begleitet wird der dreitägige DVG-Vet-Congress 2025, der bei den Kleintierveranstaltungen unter dem Motto „Zurück in die Zukunft!“ steht, von der VET-Messe am 7. und 8. November 2025, bei der sich die Fachbesucher:innen über innovative sowie bewährte Produkte und Dienstleistungen der Veterinärbranche informieren können. Die traditionelle Kongressparty im Estrel Festival Center beendet den 2. Kongresstag.
Bis einschließlich 24. September 2025 gilt noch der günstige Frühbuchertarif!
DVG
Heute Abend: Qualzuchtdoku in der ARD
Heute Abend strahlt die ARD um 22:50 Uhr eine Dokumentation zur Qualzucht von Haustieren aus. Unter dem Titel „Leiden auf vier Pfoten“ berichten verschiedene Expert:innen, u.a. auch Prof. Dr. Achim Gruber von der FU Berlin, über das Leiden von Millionen Haustieren in Deutschland, die durch sogenannte Zuchtdefekte verursacht werden. Diese sogenannten Qualzuchten leiden beispielsweise aufgrund des Zuchtziels unter Atemnot, Schmerzen, Bewegungsstörungen, Haarlosigkeit, Taub- und Blindheit. Für das rassetypische Aussehen nehmen Züchter:innen und Tierhaltende die Leiden hin – manche bewusst, andere aus Unkenntnis.
Die ARD Story deckt Verstöße auf Hundeausstellungen auf, zeigt, wie Züchter:innen Profit auf Kosten kranker Tiere machen und vergleicht die Rechtslage mit anderen Ländern. Fachleute fordern: „Schluss mit Schönheit vor Gesundheit.“ Ein Thema, das alle betrifft.
Zur Doku >>>
BTK warnt vor Arzneimittelbestellungen über das Internet
Die Bundestierärztekammer (BTK) warnt eindringlich vor der Bestellung von Tierarzneimitteln aus dem Internet. Immer häufiger gelangen Medikamente über bekannte Onlineplattformen in den Umlauf, deren Herkunft, Lagerung und Zusammensetzung nicht nachvollziehbar sind. Dies kann die Gesundheit von Tieren und die Sicherheit der Anwender gefährden.
„Die Behandlung eines erkrankten Tieres gehört in die Hände einer Tierärztin oder eines Tierarztes. Nur sie können nach sorgfältiger Untersuchung eine fachgerechte Diagnose stellen und die geeignete Therapie einleiten“, betont Ltd. VD Dr. Holger Vogel, Präsident der BTK. Zudem sind viele Krankheiten für Laien nur schwer zu erkennen oder richtig einzuschätzen. Symptome können auf unterschiedliche Grunderkrankungen hinweisen, die jeweils andere Behandlungsansätze erfordern. Eine unpassende Medikation kann daher nicht nur unwirksam sein, sondern die Situation verschlimmern oder chronifizieren. Die Folgen: Heilungsverläufe verzögern sich, Krankheiten werden falsch oder unzureichend behandelt, es drohen Nebenwirkungen durch falsche Wirkstoffe oder Dosierungen. Auch Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln können auftreten und problematisch sein.
„Die eigenmächtige Gabe von Medikamenten ohne tierärztliche Beratung kann nicht nur wirkungslos sein, sondern im schlimmsten Fall schwere Nebenwirkungen verursachen oder gar das Leben des Tieres gefährden. Bestimmte Mittel, z. B. Antiparasitika, die für Hunde wirksam sind, können bei Katzen bereits durch den Kontakt mit dem behandelten Hund oder die Nutzung gemeinsamer Liegeflächen schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Darum sollte auch bei Wurm- oder Flohbefall immer die Tierärztin/der Tierarzt des Vertrauens aufgesucht werden“, warnt Dr. Vogel.
Zudem sind viele Tierarzneimittel verschreibungspflichtig. Sie dürfen nicht über Online-Shops und -händler an den Tierhaltenden ohne Rezept abgegeben werden. Dies stellt einen Verstoß gegen tierarzneimittelrechtliche Bestimmungen dar. Darüber hinaus besteht die Gefahr, gefälschte oder falsch dosierte Präparate zu erwerben. Die BTK weist darauf hin, dass nur kontrollierte Abgabestellen für Tierarzneimittel, wie Tierarztpraxen und Apotheken, zuverlässige Sicherheit bieten.
Die Bundestierärztekammer appelliert daher an Tierhaltende, sich bei Fragen zur Tiergesundheit stets an ihre Tierarztpraxis zu wenden. Denn hier erhalten sie kompetente Beratung und sichere Arzneimittel. Tierliebe bedeutet Verantwortung – auch beim Umgang mit Medikamenten.
BTK
Novelle des Tierarzneimittelgesetzes soll Bürokratieabbau voranbringen
Tierärzt:innen, Tierhaltende und landwirtschaftliche Betriebe sollen hinsichtlich der Bürokratie spürbar entlastet werden. Das sieht unter anderem der Gesetzentwurf des Tierarzneimittelgesetzes vor, den das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) vorgelegt hat und bereits vom Bundeskabinett beschlossen wurde.
„Wir bauen Bürokratie mit System ab und räumen dort auf, wo Vorschriften zu viel Aufwand bedeuten, ohne dass es einen Mehrwert bringt. Mit diesen Gesetzesänderungen setzen wir europäisches Recht 1:1 um, entlasten Tierärzte, Betriebe und Behörden – und machen damit weiter Tempo beim Bürokratieabbau“, erklärt Bundesminister Alois Rainer.
So sollen im Rahmen des nationalen Antibiotikaminimierungskonzepts ab dem 1. Januar 2027 die vorgeschriebenen Mitteilungen auf eine jährliche Meldung reduziert werden. Zudem soll laut Novelle die Erfassung des Antibiotikaverbrauchs bei Hunden und Katzen, die entgegen der EU-Vorgaben in Deutschland bereits ab dem 1. Januar 2025 vorgesehen war, um vier Jahre auf Anfang 2029 verschoben werden.
Der Gesetzesentwurf sieht allerdings auch vor, dass die verpflichtende Erfassung von Antibiotikaverbrauchsdaten auf Schafe, Ziegen, Gänse, Enten, bestimmte Fischarten, Pferde und Kaninchen zur Lebensmittelgewinnung ausgeweitet werden. Weiterhin sollen neue Regelungen zum Versand verschreibungspflichtiger Tierarzneimittel durch Tierärzt:innen beschlossen werden. Dieser soll dann im Einzelfall bei Einhaltung bestimmter Bedingungen zulässig sein.
Der Gesetzentwurf geht nun in das parlamentarische Verfahren.
BMLEH
Neue TFA-Tarifverträge nur für Mitglieder einsehbar
Über mehrere Monate haben der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) und der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) über neue Tarifverträge für Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) verhandelt. Erst in der 3. Verhandlungsrunde ist es zwischen den Tarifpartnern zu einer Einigung zum Gehalts- und Manteltarifvertrag gekommen, die am 1. Juni 2025 in Kraft getreten sind.
In einer gemeinsamen Stellungnahme haben bpt und vmf am vergangenen Dienstag (29.07.2025) erklärt, dass die Details zu den neu verhandelten Tarifverträgen nur den jeweiligen Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden. Eine Verpflichtung, die Verträge unbeteiligten Dritten offenzulegen, bestehe nicht, so die beiden Parteien. Lediglich die Arbeitgeber:innen seien verpflichtet, die in ihrer Praxis/Klinik anwendbaren Tarifverträge auch im Betrieb bekanntzumachen.
bpt
Prof. Eberhard Haunhorst ist zum BMLEH gewechselt
Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, langjähriger Präsident des Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), hat zum 15. Juli 2025 die Leitung der Abteilung 3 des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) in Berlin übernommen. Sein Amt als LAVES-Präsident hat er entsprechend niedergelegt. Der hat seine Tätigkeit als Präsident beim beendet, um am heutigen Montag die zu übernehmen.
Verbraucherschutzministerin Miriam Staudte dankte dem Veterinärmediziner für seine hervorragende Arbeit und das Engagement für den gesundheitsbezogenen Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher und die Lebensmittelsicherheit in Niedersachsen. „bedanke ich mich herzlich bei Professor Haunhorst. „Seine umfassende fachliche Expertise und seine langjährigen Erfahrungen werden einen wertvollen Beitrag für die Aufgaben im BMLEH liefern und zur Stärkung des Verbraucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit beitragen. Für seine künftige Aufgabe wünsche ich Professor Haunhorst viel Erfolg und Geschick!“
Haunhorst leitete als erster Präsident seit Februar 2002 das LAVES und entwickelte dieses in mehr als 20 Jahren zu einer bundesweit renommierten Einrichtung der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes. Als international anerkannter Experte in Fragen der Lebensmittelsicherheit, des Verbraucherschutzes und öffentlichen Veterinärwesens ist er in zahlreichen Kommissionen und Ausschüssen tätig und koordinierte im Auftrag der Bundesregierung als Projektleiter verschiedene EU-Projekte zum Aufbau der Veterinärverwaltung in Beitritts- und Partnerländern.
LAVES
BTK veröffentlicht neue Tierärztestatistik
Die Bundestierärztekammer (BTK) hat anhand der Meldedaten der Landes-/Tierärztekammern die Tierärztestatistik für das Jahr 2024 veröffentlicht. Aus dem Vergleich der Zahlen von 2023 und 2024 geht erneut hervor, was schon der Tierärzte Atlas Deutschland aufgezeigt hat: der tierärztliche Berufsstand befindet sich in einem strukturellen Wandel, der sowohl Herausforderungen als auch positive Entwicklungen mit sich bringt. So ist die Gesamtzahl der tierärztlich Tätigen im Jahr 2024 auf 34.364 gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 519 Personen gegenüber 2023. Gleichzeitig ist aber ein weiterer Rückgang bei der Zahl der niedergelassenen Tierärzt:innen zu verzeichnen, nämlich ein Minus von 173, während die Zahl der angestellten Tierärzt:innen deutlich angestiegen ist. Diese Verschiebung unterstreicht den anhaltenden Trend hin zum Angestelltenverhältnis. Die BTK hebt in der Pressemitteilung auch hervor, dass es einen deutlichen Anstieg junger Tierärzt:innen unter 30 Jahren gibt. Diese Entwicklung zeige, dass der Beruf weiterhin attraktiv und der Nachwuchs weiblich sei. Der Frauenanteil insgesamt stieg auf 66 Prozent.
Aus der Statistik geht auch hervor, dass immer mehr Tierärzt:innen im Ausland arbeiten. Der Anteil stieg demnach um 18 Prozent. Das macht deutlich, wie wichtig es ist, die Arbeitsbedingungen in Deutschland kritisch zu hinterfragen und gezielt zu verbessern, um die Attraktivität des Berufs langfristig zu sichern, so die BTK. Gleichzeitig sei ein deutliches Wachstum im Bereich der Spezialisierung durch Gebiets- und Zusatzbezeichnungen zu beobachten.
Betrachtet man die regionale tierärztliche Versorgung, zeigt sich ein differenziertes Bild: In einigen Bundesländern ist die Zahl tierärztlicher Praxen leicht zurückgegangen – ein Umstand, der die Frage nach der zukünftigen Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung erneut in den Fokus rückt.
Entsprechende Grafiken zu den Aussagen finden Sie auf der Webseite der BTK.
Fazit der BTK
Die Tierärztestatistik 2024 zeigt, dass der Wandel in vollem Gange ist. Mehr angestellte Tierärzt:innen, mehr Spezialisierung, mehr Frauen und mehr internationale Mobilität. Diese Entwicklungen gilt es aktiv zu begleiten, um die tiermedizinische Versorgung in Deutschland auch künftig qualitativ hochwertig und flächendeckend sicherzustellen.
Frühwirth bleibt Präsident der ÖTK
Nach 2013, 2017 und 2021 ist Mag. Kurt Frühwirthauch 2025 wieder zum Präsidenten der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK) gewählt worden. Somit tritt Frühwirth seine vierte Amtsperiode an und wird für die nächsten vier Jahre die ÖTK führen.
„Die Wiederwahl ist für mich nicht nur eine große Ehre, sondern auch ein deutliches Zeichen des Vertrauens, wofür ich mich aufrichtig bei unseren Mitgliedern bedanke“, erklärte Frühwirth nach der Wahl am heutigen Freitag (04.07.2025). Er werde sich weiterhin engagiert, verantwortungsvoll und zukunftsorientiert für den Berufsstand einsetzen, so der wiedergewählte ÖTK-Präsident.
Frühwirth erhielt 65% der gültigen Stimmen in der „Abteilung der Selbständigen“. Seine Liste, die „Aktive Unabhängige Tierärzte – AUT“, erreichte 8 von 11 der zu vergebenden Mandate in der „Abteilung der Selbständigen“. „Es freut mich sehr, dass wir über die Jahre hinweg wachsende Unterstützung unter den selbstständigen Kolleginnen und Kollegen erfahren“, betonte Frühwirth.
Für ihn sei das Ergebnis ein klarer Auftrag, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Seinen Fokus möchte der neue und alte Präsident auf Zukunftsthemen, wie die Nachwuchsförderung und die Sicherstellung der flächendeckenden tierärztlichen Versorgung legen. Zudem sieht Frühwirth die Digitalisierung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Förderung der mentalen Gesundheit im tierärztlichen Beruf als weitere Schwerpunkte seiner Führungsarbeit.
Von großer Bedeutung sei auch das Miteinander innerhalb der Berufsgruppe, so Frühwirth. „Nur durch den Schulterschluss – zwischen jungen und erfahrenen Kolleg*innen, zwischen Selbstständigen und Angestellten, zwischen Kammer, Politik und Behörden, Stakeholdern sowie der Universität – können wir als geeinte Standesvertretung erfolgreich agieren. Ein respektvoller Dialog auf Augenhöhe und eine gemeinsame Ausrichtung sind dabei eine zentrale Voraussetzung.“
ÖTK
Tierärzte Atlas Deutschland – jetzt auch in englischer Sprache erhältlich
Wie haben sich die tierärztlichen Berufsfelder in den vergangenen 20 Jahren entwickelt, welche Veränderungen gibt es hinsichtlich der demographischen Entwicklung in der tiermedizinischen Praxis und wie viele Veterinär:innen sind nicht tierärztlich tätig? Diesen und vielen anderen Fragen geht der Tierärzte Atlas Deutschland auf den Grund. Die entsprechenden Antworten werden auf knapp 90 Seiten, aufgeteilt in sechs Kapitel, und anhand von 130 Grafiken dargestellt.
Der Dessauer Zukunftskreis (DZK) hat den Tierärzte Atlas Deutschland erstmals im Jahr 2024 in Zusammenarbeit mit zahlreichen Verbänden der Tiergesundheitsbranche als Brancheninitiative herausgegeben. Dazu wurden die aktuelle Statistiken zusammengetragen, verfügbare Zahlen analysiert sowie Lücken durch eigene Recherchen gefüllt. So zeigt der Atlas ein Gesamtbild der Tiergesundheitsbranche in unterschiedlichsten Facetten und beleuchtet die tatsächliche Ursachen für Schieflagen.
Der Tierärzte Atlas Deutschland ist kostenlos in einer Online-Version sowie für 10 Euro als Printausgabe erhältlich. Ab sofort steht der Tierärzteatlas auch in englischer Sprache zur Verfügung. Sowohl die deutsche wie auch die englische Ausgabe können im Vetion.de-Shop erworben werden.
Tierärzteatlas Deutschland
Dr. Siegfried Moder bleibt Präsident der FVE
Dr. Siegfried Moder, Präsident des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt), ist von den Mitgliedsorganisationen der Federation of Veterinarians of Europe (FVE) in seinem Amt bestätigt worden. Moder wird somit für weitere zwei Jahre die FVE als Präsident leiten. Mit Mette Uldahl, Piotr Kwieciński, Jane Clark und Massenzio Fornasier ist auch das Vizepräsidenten-Team wiedergewählt worden.
„Ich freue mich sehr, dass mir die 41 FVE-Mitgliedsorganisationen einstimmig das Vertrauen geschenkt haben und ich weiterhin meinen Beitrag leisten kann, um die Rahmenbedingungen für unseren tollen Tierarztberuf zu verbessern. Mir liegen Tiergesundheit und Tierschutz sehr am Herzen. Mit einer starken Tierärzteschaft ist das am besten zu erreichen“, erklärt Moder nach seiner Wiederwahl.
Neben der Bekämpfung des Tierärztemangels, insbesondere durch den Abbau unnötiger Bürokratie sowie die Förderung und Beteiligung des beruflichen Nachwuchses, werden auch die Verbesserung der Praxistauglichkeit tierarzneimittelrechtlicher Regelungen und die europaweit einheitliche Verankerung tierärztlicher Tiergesundheitsbesuche weiter zu den dringendsten Anliegen in Moders nächster Amtszeit gehören.
Beim FVE-Treffen in Leuven wurde auch die englische Version des Tierärzte Atlas Deutschland den anwesenden Kollegen/innen aus den 41 Mitgliedsorganisationen aus ganz Europa vorgestellt. Das Projekt des Dessauer Zukunftskreis, das die aktuellen Branchendaten der deutschen Vet-Branche zusammenfasst, wurde u.a. von Hardenberg Consulting und Vetion.de realisiert.
bpt
TPM-Vorstand wiedergewählt
Bereits am 23. Mai 2025 ist der aktuelle Vorstand des Bundesverbandes Tiermedizinisches Praxismanagement (TPM) im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung mit einer eindeutiger Mehrheit im Amt bestätigt worden.
Der neue und alte Vorstand setzt sich zusammen aus der 1. Vorsitzenden Kathrin Siemer, der 2. Vorsitzenden Mara Muthesius, Schriftführerin Lena Alexa Dahmen und Kassenwart Dr. Wolfgang Matzner. Beisitzerin wird Doreen Meyer übernimmt den Beisitz von Ruth Buddenborg, die auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausscheidet. Buddenborg wird künftig jedoch bei einzelnen Projekten mit ihrer Expertise weiterhin zur Verfügung stehen.
„Ich freue mich sehr über das Vertrauen der Mitglieder und die Möglichkeit, gemeinsam mit einem erfahrenen und engagierten Team die Entwicklung unseres Berufsbildes weiter voranzubringen“, erklärte Kathrin Siemer nach ihrer Wiederwahl, die das Vertrauen in den eingeschlagenen Kurs des Verbandes stärkt.
In den nächsten Monaten wird sich der Vorstand um die fachliche Weiterentwicklung, die politischen Positionierung des Praxismanagements in der Tiermedizin und die Stärkung der Community innerhalb der Branche kümmern.
Bundesverband TPM
TVT feiert 40 Jahre erfolgreiche Tierschutzarbeit
Bereits am 10. Mai 2025 hat die Tierärztliche Vereinigung Tierschutz (TVT) ihr 40. Jubiläum gefeiert. Im Jahr 1985 war die Vereinigung vom Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) ins Leben gerufen worden, um den Tierärzt:innen das Thema Tierschutz näherzubringen und daran mehr Interesse zu wecken. Vor 40 Jahren war der Tierschutz in der Tierärzteschaft längst nicht so verankert wie heute. Dass sich das grundlegend geändert hat, ist ein wesentlicher Verdienst der TVT.
„Nicht zuletzt Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass das Verständnis für Tierschutzfragen innerhalb der Tierärzteschaft heute ein ganz anderes ist. Das Scheitern der Novelle des Tierschutzgesetzes in der letzten Legislaturperiode zeigt aber auch ganz deutlich, dass in Richtung Politik und Öffentlichkeit noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten ist“, betonte bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder bei den Jubiläums-Feierlichkeiten im Leipziger Zoo.
Damit auch in Zukunft Tiergesundheit und Tierschutz Hand in Hand gehen können, brauche es genügend Tierärztinnen und Tierärzte und möglichst viel von ihrer Arbeitszeit. Der Abbau von Bürokratie sei dafür ein wesentliches Element, so Moder weiter.
Auch in diesem Jahr wird in der zweiten Septemberwoche die schon traditionelle Tagung „Aktuelle Probleme des Tierschutzes“ stattfinden. Sie wird erneut als Hybridveranstaltung (Möglichkeit der Teilnahme vor Ort oder online im Live-Stream) angeboten. Die Anmeldung ist ab sofort möglich.
bpt
TFA-Gehälter steigen zum 1. Juni 2025
Nachdem sich der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) und der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) als Tarifpartner in der dritten Runde geeinigt haben, werden zum 1. Juni 2025 die Gehälter der Tiermedizinischen Fachangestellte (TFA) sowie der Auszubildenden steigen.
Mit Beginn des nächsten Monats werden sowohl ein neuer Gehaltstarifvertrag als auch ein neuer Manteltarifvertrag in Kraft treten. Die Laufzeit des Gehaltstarifvertragesendet am 31. Januar 2026.
Demnach steigen die Tarifgehälter für TFA in der ersten Tätigkeitsgruppe (TG I) einheitlich um 300 Euro brutto, in der TG II um rund 336 Euro und in der TG III um rund 366 Euro. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich im ersten Jahr auf 900, im zweiten auf 1.000 und im dritten Jahr auf 1.100 Euro. Neu hinzu kommt eine Tarifgruppe IV für TFA, die leitungsbezogene Tätigkeiten ausführen.
Auch im Manteltarifvertrag haben sich Änderungen ergeben. Ab dem 1. Juni 2025 sind Überstunden, auch für Teilzeitbeschäftigte, über die regelmäßige vertragliche wöchentliche Arbeitszeit hinaus künftig zuschlagspflichtig, soweit innerhalb von 18 Wochen keine entsprechende Freizeit gewährt wird. Bereitschaftsdienst wird mit 50 Prozent des aktuellen Stundenlohns, mindestens aber mit dem jeweiligen gesetzlichen Mindestlohn vergütet.
Rückwirkende Zahlungen werde es nicht geben, damit unter anderem der bürokratische Aufwand der Praxen so gering wie möglich gehalten werden könne, erklärt bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder. „Gleichzeitig sehen wir damit auch einer möglichen Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde gelassen entgegen und werden im Januar auf Basis der dann tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung wieder verhandeln.“
„Es war uns wichtig, insbesondere die Gehälter und Ausbildungsvergütungen der TFA nachhaltig zu verbessern. Wir schauen zuversichtlich nach vorne, auch wenn uns der Verzicht auf die Nachzahlungen nicht leichtgefallen ist“, betont vmf-Verhandlungsführerin Hannelore König.
vmf
Support4vetmed: Kostenfreie Info-Veranstaltung
Im Rahmen von Support4vetmed.de, der Lernplattform zum Bestehen der geforderten Kenntnisprüfungen im Rahmen des Anerkennungsprozesses der tierärztlichen Approbation, laden wir als Projektpartner zu einer Online-Veranstaltung ein. Ziel ist die Weitergabe von Informationen zu den Arbeitsvoraussetzungen sowie zum Anerkennungsprozess; aber auch die Vorstellung von potentiellen Arbeitgebern während des Anerkennungsprozesses und danach.
Dieses Mal sind mit dabei Felix von Hardenberg von Hardenberg Consulting, Dorothea Stolz von Smartemis und Julia Fedorenko von felmo.
Für die Teilnahme an der Online-Veranstaltung bedarfs es keiner Voranmeldung. Einfach zu 18:00 Uhr einloggen unter https://vetion.adobeconnect.com/support4vetmed/
Mehr Informationen auch unter www.support4vetmed.de
Frühzeitig Abgrenzung zwischen Berufsalltag und Privatleben lernen
Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen und allen Beteiligten gerecht zu werden, gehört zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Tierärzt:innen gehören in der Regel zu den Menschen, die ihre tierischen Patienten bestmöglich betreuen wollen und damit häufig in Konflikt mit ihrem Privatleben kommen. Das kann sich schnell zu einer massiven Belastungsprobe entwickeln und sogar zum sogenannten Burn-out führen.
Eine aktuelle Studie aus dem Messerli Forschungsinstitut (MFI) der Veterinärmedizinischen Universität Wien hat in einer aktuellen Studie untersucht, wie Tierärzt:innen mit dieser Art Konflikt umgehen und welche Strategien sie entwickeln.
Christian Dürnberger und Svenja Springer befragten insgesamt 18 Tierärztinnen und 2 Tierärzte, die sich auf Hospiz- und Palliativmedizin spezialisiert haben. In den Gesprächen zeigte sich beispielsweise, dass die Kollision beruflicher und privater Termine im Alltag eines der größten Probleme darstellt. So sei es besonders schwierig, private Unternehmungen wie Urlaube langfristig zu planen und umzusetzen. Eine Teilnehmerin kritisierte, dass Tierbesitzer:innen häufig kein Verständnis dafür hätten, dass die Tierärztin auch eine Verantwortung als Mutter habe. Ein weiteres Problem sehen die Befragten auch in der dauernden Erreichbarkeit und den in Hinblick auf die modernen Kommunikationstechnologien entstandenen Erwartungen seitens der Tierbesitzer:innen. Auch nach Feierabend und an Wochenenden würden Antworten und Hilfestellungen erwartet.
Auch können belastende Situationen aus dem Arbeitsalltag im Privatleben nachhallen. „Häufig sind es nicht die Tiere, die diese belastenden Situationen hervorrufen, sondern die Schicksale ihrer Besitzer:innen, etwa, wenn diese in Armut leben oder einen geliebten Menschen verloren haben. In anderen Worten: Hört man den Tierärzt:innen zu, gewinnt man den Eindruck, als wissen sie so gut wie alles über ihre Kund:innen – und manchmal mehr, als sie eigentlich wissen wollen“, erklärt Dürnberger.
Auf der einen Seite nehmen Tierärzt:innen Abstriche in ihrem Privatleben zwar bewusst in Kauf, es werde aber auch genau überlegt, wem die Handynummer gegeben wird. Als Strategie halten die interviewten Tierärzt:innen konsequent das „Sie“ in der Kommunikation mit den Tierbesitzer:innen aufrecht und wahren stets – auch mental – eine professionelle Distanz.
Um eine Grenze zwischen Privat- und Berufsleben zu erarbeiten, plädieren Christian Dürnberger und Svenja Springer dafür, angehende Tierärzt:innen frühzeitig darauf vorzubereiten, dass die sogenannte „boundary work“ ein essentieller Bestandteil des veterinärmedizinischen Alltags ist – und genau das wird im Rahmen des Curriculums der Veterinärmedizinischen Universität Wien im Pflichtfach „Angewandte Ethik“ versucht: „Wir diskutieren mit den Studierenden, mit welchen Herausforderungen Tierärzt:innen im echten Leben tatsächlich konfrontiert sind und wie sie mit diesen Konflikten umgehen. Dazu gehören selbstverständlich auch Fragen zu den Spannungen, die zwischen Privat- und Berufsleben entstehen können.“
Vor diesem Hintergrund sehen sie weiteren Forschungsbedarf: „Unsere qualitative Studie liefert erste Einblicke. Zukünftige Untersuchungen sollten Konflikte und Strategien repräsentativ analysieren, denn gerade aus der Praxis können angehende Tierärzt:innen wichtige Impulse gewinnen.“
Vetmeduni Wien
bpt und vmf haben Einigung beim TFA-Tarifvertrag erzielt
Am vergangenen Donnerstag fand in Frankfurt die 3. Verhandlungsrunde zum Gehalts- als und Manteltarifvertrag für Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) zwischen den Tarifpartnern Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) und dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) statt. Wie aus einer kurzen Erklärung der Tarifpartner hervorgeht, habe man bei beidem eine Einigung erzielt. Nun gilt bis zum 26. Mai 2025 um 12.00 Uhr eine Erklärungsfrist. Bis dahin wurde über die Einzelheiten Stillschweigen vereinbart.
vmf
bpt-Durchstarter:in des Jahres gesucht
Der Förderverein praktische Tiermedizin e.V. zeichnet in diesem Jahr die/den bpt-Durchstarter:in des Jahres aus. Mit diesem Preis würdigt der Verein Praktiker:innen, die mit ihren innovativen Projekten und Ideen innerhalb der ersten 8 Berufsjahre bedeutende Impulse für die tiermedizinische Praxis gesetzt haben und so einen nachhaltigen Einfluss auf die tägliche Arbeit in Kliniken, Praxen und bei der Betreuung von Tieren und ihren Besitzerinnen ausgeübt haben.
Bis zum 30. September 2025 können sich fachlich kompetente und empathische sowie kommunikationsfähige Tierärzt:innen für die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung bewerben. Darüber hinaus freut sich der Verein über Bewerbungen, die einen signifikanten Beitrag zur Weiterentwicklung der tiermedizinischen Wissenschaft und Forschung leisten, sei es durch neue diagnostische Verfahren, Behandlungsansätze oder durch die Integration neuer Erkenntnisse aus der Forschung in den klinischen Alltag.
Zudem können sich Tierärzt:innen bewerben, die sich in besonderem Maße in der Lehre oder in der Vertretung der Tiermedizin in der Gesellschaft engagieren, um das Verständnis und die Wertschätzung für die Tiermedizin in der breiten Öffentlichkeit zu fördern. Die Bewerbung ist sowohl als Selbstbewerbung als auch durch Fremdnominierung möglich.
Die Auszeichnung bpt-Durchstarter*in des Jahres wird im November diesen Jahres im Rahmen des bpt-Kongresses in Wiesbaden verliehen.
bpt
Osterfeuer gefährden heimische Wildtiere
Die Ostertage stehen an und damit auch in vielen Regionen die traditionellen Osterfeuer. Am Abend des Ostersonntags wird vielerorts ein Feuer angezündet, um unter anderem die Wintergeister und damit alles Böse zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen.
Der beliebte Brauch kann für heimische Wildtiere jedoch schnell lebensgefährlich werden. In den Tagen und Wochen, bevor die aufgeschichteten Holzhaufen angezündet werden, können sich Spitzmäuse und Igel, Vögel, Kaninchen und andere Kleintiere verstecken, um hier zu nisten. Nach dem Entfachen des Feuers haben zahlreiche Tiere dann keine Möglichkeit mehr, zu fliehen, und erleiden schwere Verletzungen oder verenden qualvoll.
Um das zu vermeiden, sollte das Brennmaterial erst unmittelbar vor dem Abbrennen aufgeschichtet oder vorhandene Haufen sorgfältig umgeschichtet werden, damit die Tieren die Möglichkeit zur Flucht haben. Zudem kann die Entfachung des Feuers nur auf einer Seite, den Tieren die Möglichkeit geben, auf der gegenüberliegenden Seite des Haufens zu entkommen, anstatt von allen Seiten von den Flammen umschlossen zu werden.
Aufgrund der fast überall in Deutschland herrschenden großen Trockenheit, sollten die Vorsichtsmaßnahmen in diesem Jahr besonders sorgsam umgesetzt und beachtet werden, um ein Umsichgreifen des Feuers zu verhindern.
Um Tierärzt:innen und TFAs die Osterzeit zu verschönern, bietet Myvetlearn.de im Zeitraum zwischen dem 14. und 27. April 2025 15% Rabatt auf ausgewählte Online-Fortbildungen an. Die Ermäßigung gilt für verschiedene Kurse bzw. Kursreihen. Auf der Übersichtsseite von Myvetlearn.de sind diese entsprechend mit einem Osterei gekennzeichnet. Nach Eingabe des Codes Ostern2025 im Buchungsprozess wird der Rabatt automatisch abgezogen. Darüber werden unter allen Tierärzt:innen, die in diesem Zeitraum den Einsteigerkurs Igel – der Igel als Patient in der Kleintierpraxis buchen, drei Fachbücher zum Igel verlost.
Myvetlearn.de wünscht Frohe Ostern!
Landkreis Pfaffenhofen
Osteraktion: 15% bei Online-Fortbildungen auf Myvetlearn.de sparen
Vom 14. bis 27. April 2025 gibt es auf ausgewählte Osterkurse in Form von Online-Fortbildungen für Tierärzte und TFA auf Myvetlearn.de 15% Rabatt auf die Kursgebühr. Die Kurse sind auf der Fortbildungsplattform Myvetlearn.de entsprechend mit einem Osterei gekennzeichnet. Voraussetzung für den Rabatt ist die Kursbuchung zwischen dem 14. und dem 27. April 2025 unter Eingabe des Codes: Ostern2025. Es muss lediglich die Buchung bis zum 27.4.2025 erfolgen. Für die Bearbeitung der Kursinhalte steht anschließend wie gewohnt ausreichend Zeit zur Verfügung.
Außerdem werden darüber hinaus noch ein paar Extra-Ostereier in Form von Fachbüchern zum Igel verlost. Diese werden unter denjenigen verlost, die während der beiden Osterwochen den Igelkurs buchen.
Somit steht einem schönen Osterfest nichts mehr im Weg!
Zur Osteraktion
Weg für neue Tarif-Verhandlungen offen
Nachdem die außerordentliche Delegiertenversammlung des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) in der vergangenen Woche der Tarifkommission des Verbandes das erneute Verhandlungsmandat erteilt hat, können die TFA-Tarifverhandlungen mit dem Verband medizinischer Fachberufe (vmf) wieder aufgenommen werden. Der bpt erklärt auf seiner Internetseite, dass der Entschluss der Delegiertenversammlung im November 2024, die zähen Tarifverhandlungen zu unterbrechen, revidiert worden sei.
Die vmf-Präsidentin Hannelore König und die TFA-Referatsleitung Katrin Hammermann zeigen sich gesprächsbereit und haben bereits entsprechende Terminvorschläge übermittelt. Als Ziel für einen neuen Tarifabschluss wurde der 30. Mai 2025 avisiert.
vmf
Kostenfreie bpt-Hochschulseminare für zukünftige Praktiker:innen
Auch in diesem Jahr richtet der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) zwei kostenfreie Hochschulseminare aus. Unter dem Motto „Tiermedizinstudium – und dann?“ können sich Studierende der Veterinärmedizin zu ihrem weiteren Ausbildungs- und Berufsweg umfassend informieren und zwar am 12. Juni 2025 in der LMU München sowie am 3. Juli 2025 in der JLU Gießen. Praktizierende Tierärzt:innen werden sich und ihre Arbeit vorstellen und für Fragen bereitstehen.
Die angehenden Tierärzt:innen haben beim anschließenden Get Together zudem die Möglichkeit des Austausches mit erfahrenen Kolleg:innen und können so wichtige Kontakte für ein Praktikum oder sogar die erste Arbeitsstelle nach dem Studium knüpfen.
Eine Anmeldung ist ab sofort möglich.
bpt
VetJoy.org fördert mentale Gesundheit von Tierärzt:innen
Tierärzt:innen leiden vielfach unter einem alarmierenden Maß an Stress, was zu Burnout führen und die Arbeit am tierischen Patienten in großem Maß beeinträchtigen kann. Das konnten verschiedene Studien belegen. Ein spezielles Coaching für Tierärzt:innen kann in diesem Fall ein wertvolles Werkzeug sein, um Wege zu finden, aus dem Hamsterrad von Terminen und Aufgaben herauszukommen.
Um mehr Betroffenen ein Coaching zu ermöglichen, wurde die Initiative VetJoy.org von den europäischen Dachverbänden Federation of Veterinarians of Europe (FVE), der Federation of Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA) und der International Veterinary Student´s Association (IVSA) ins Leben gerufen. Tierärztliche Einrichtungen in ganz Europa können sich für Gutscheine für ein Coaching zum mentalen Wohlbefinden bewerben!
Das Ziel von VetJoy.org ist es, Arbeitsplätze in der Tiermedizin so zu gestalten, dass sich jedes Teammitglied wertgeschätzt, respektiert und unterstützt fühlt. Auf der Internetseite haben die Tierärzt:innen die Möglichkeit, einen Coach zu finden. Bewerbungen für 2025 sind jetzt möglich!
VetJoy.org
Online-Infoveranstaltung für tiermedizinische Berufe
Am 26. März 2025 stellt sich der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) in einer Online-Infoveranstaltung den Fragen von Ausbildungs- und Studiumssuchenden und ihren Eltern. Im Rahmen der Woche der Ausbildung der Arbeitsämter lädt der Verband gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit Berlin Mitte Interessierte ein, sich zum Ablauf des veterinärmedizinischen Studiums und der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten (TFA) zu informieren.
„Junge Menschen sollen nicht irgendwas mit Tieren machen, sondern gut informiert in den Beruf gehen“, lautet das Ziel der Veranstalter. Tierärzt:innen und tiermedizinische Fachangestellte stellen in der Online-Infoveranstaltung ihre Berufe vor und erzählen aus ihrem Alltag.
Interessierte können sich hier anmelden, der Zugangslink wird 1 Woche vor der Veranstaltung versendet.
bpt
TiHo überzeugt erneut mit Gleichstellungskonzept
Bund und Länder haben im Jahr 2008 das Professorinnenprogramm ins Leben gerufen, um mehr Frauen auch nach der Promotion im Wissenschaftssystem zu halten, ihre Beteiligung auf allen Qualifikationsstufen zu steigern und die bestehende Gerechtigkeitslücke weiter zu schließen.
Durch die Einreichung von Gleichstellungskonzepten, die extern begutachtet werden, können sich Hochschulen für eine Teilnahme am Programm qualifizieren. Bundesweit wurden bereits 56 Hochschulen von einem unabhängigen Begutachtungsgremium für eine Förderung ausgewählt. Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) ist eine davon, denn auch in der zweiten Auswahlrunde des Professorinnenprogramms 2030 konnte die TiHo die Gutachtenden mit ihren Maßnahmen zur Gleichstellung überzeugen.
„Die Begutachtung bestätigt unseren Weg zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft“, sagt TiHo-Präsident Professor Dr. Klaus Osterrieder. „Trotz des hohen Frauenanteils in der Tiermedizin, entscheiden sich immer noch zu wenig Frauen für eine akademische Karriere. Darum unterstützen und fördern wir gezielt Frauen auf dem Weg zur Professorin.“
Damit ist die TiHo jetzt berechtigt, bis zum 30. September 2026 eine Anschubfinanzierung für bis zu drei erstberufene Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren zu beantragen.
TiHo Hannover
Bau des neuen LMU-Campus schreitet voran
Die umfassende Neugestaltung der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in Oberschleißheim nimmt weiter Form an. Nach den Neubauten verschiedener Tier-Kliniken, einem Hörsaalgebäude sowie dem Neubau für die Mikrobiologie, fand am 19. Februar 2025 das Richtfest der Anatomie und Pathologie sowie der Spatenstich für die Zentralgebäude der Tierärztlichen Fakultät statt.
Die 200 Millionen Euro teuren Baumaßnahmen könnten bereits im Jahr 2027 so weit fortgeschritten sein, dass der Studienbetrieb der Tierärztlichen Fakultät der LMU im Wesentlichen in Oberschleißheim stattfinden wird. Dann können sich die Studierenden und Wissenschaftler:innen auf eine moderne Infrastruktur für Studium und Forschung freuen. Neben einem neuen Skills Lab, in dem die Studierenden an wirklichkeitsnahen Modellen arbeiten können, werden die neuen Schulungsräume signifikant größer sein und erlauben, Modell-basiertes und virtuelles Lernen zu einem noch wichtigeren Teil der studentischen Ausbildung in der Tiermedizin an der LMU werden zu lassen.
Zudem wird der Neubau der Tieranatomie und Tierpathologie beide Fachrichtungen vereinen und somit einen intensiveren Austausch und eine verbesserte Zusammenarbeit von Anatomie und Pathologie ermöglichen.
„Der LMU-Campus Oberschleißheim wird das Zentrum moderner Tiermedizin in Europa. Pferdeklinik und Mikrobiologie sind bereits fertig. Mit dem Neubau für Anatomie und Pathologie vereinen wir nun die beiden exzellenten Fachbereiche an einem Ort. Und mit den Zentralgebäuden für Lehrsäle und Bibliothek sorgen wir außerdem für den perfekten Rahmen bei der Ausbildung. Das ist ein großer Wurf für die LMU, aber auch ein großer Wurf für den Freistaat“, betont Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume.
LMU
Am 23.2. ist Bundestagswahl – Wählen gehen nicht vergessen!
Demokratie und freie Wahlen sind ein unschätzbar großes Gut, das es zu schützen gilt. Während in Deutschland sowie in anderen demokratischen, meist westlich orientierten Ländern das Wahlrecht häufig als etwas Selbstverständliches angesehen wird, bezahlen Menschen in anderen Ländern dieser Welt den Kampf für freie Wahlen und demokratische Mitbestimmung nicht selten mit ihrem Leben.
Schon allein deswegen sollte jeder einzelne Bürger, der die Möglichkeit hat, an freien Wahlen teilzunehmen, diese Möglichkeit auch ergreifen. Denn Nicht-Wählen schadet keiner einzelnen Partei oder Parteien, sondern nur der Demokratie. Zudem verzichten Nichtwähler darauf, Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen und sie mitzugestalten.
Am kommenden Sonntag, 23.2.2025, ist Bundestagswahl. Gehen Sie hin!
Wer noch nicht weiß, was er/sie wählen soll, kann sich beispielsweise mit Hilfe des Wahl-O-Mats orientieren.
Der Bundesverband praktizierender Tierärzte(bpt) e.V. hat bereits 10 Forderungen an die kommende Regierung formuliert. Diese lauten:
- Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes
- Abbau von unnötiger Bürokratie
- Modernisierung der Tierärztlichen Approbationsverordnung (TAppV)
- Schnellere Anerkennung ausländischer Tierärzt/innen
- Besserer Mutterschutz für selbständige Tierärzt/innen
- Gesicherte Kinderbetreuung gewährleisten
- Tierärzt/innen im Ruhestand mit Anreizen zurückholen
- Regelmäßige Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)
- Verbindliche Regelung für Tiergesundheitsbesuche
- Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen sofort
bpt-Forderungen zur Bundestagswahl
Bpt formuliert Forderungen an die neue Regierung
In rund einer Woche steht die nächste Bundestagswahl an. Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) nimmt das zum Anlass, seine Forderungen an die künftige Bundesregierung hinsichtlich Tiermedizin und Tiergesundheit zu erneuern. Ein 10-Punkte-Plan sieht neben einem besseren Mutterschutz für selbstständige Tierärzt:innen und gesicherter Kinderbetreuung auch die Flexiblisierung des Arbeitsgesetzes vor. Dies sei notwendig, um einen funktionierenden Notdienst sicherzustellen, so der bpt.
In Hinblick auf die bessere Prävention von Tierseuchen schlägt der bpt eine verbindliche Regelung für Tiergesundheitsbesuche vor. Ein im Jahr 2021 in Kraft getretenes EU-Gesetz, das regelmäßige Tiergesundheitsbesuche bei Nutztieren vorschreibt, werde von Deutschland noch immer nicht umgesetzt. Eine weitere Forderung betrifft die Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen, um so unter anderem die verheerende Situation zahlreicher Tierheim in Deutschland zu verbessern.
Um die Arbeit von Tierärzt:innen zu vereinfachen und mehr Zeit für die Behandlung der Tiere zu haben, müsse zudem unnötige Bürokratie abgebaut werden. Gegen den Fachkräftemangel in tiermedizinischen Berufen fordert der Verband zudem Anreize für Praktiker:innen im Ruhestand zu schaffen sowie eine schnellere Anerkennung der Approbation ausländischer Tierärzt:innen zu ermöglichen.
Mit der Initiative Deutschkurs für Tierärzte sollen internationale Tierärzt:innen beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützt und speziell bei der Kommunikation mit Tierhalter:innen und Kolleg:innen geschult werden, um besser für die Arbeit in der Praxis oder Klinik vorbereitet zu sein. Durch interaktive Übungen, vertonte Dialoge und Vokabellisten sowie vielfältige Beispielvideos aus der Praxis ist dieser Online-Sprachkurs abwechslungsreich gestaltet und ideal zum Erlernen der benötigten Deutschkenntnisse im Praxisalltag geeignet.
Mehr zum Thema Arbeiten als Tierarzt in Deutschland finden Interessierte auf www.vetworkgermany.de und Tierärztemangel.de. Unter www.support4vetmed.de gibt es zudem Hilfestellung bei den geforderten Kenntnisprüfungen zur Approbationsanerkennung.
bpt
vmf ruft TFA zum Streik auf
Über eine Dauer von vier Monaten haben der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) und der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) ihre Tarifverhandlungen für die knapp 24.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigten TFA und Auszubildenden geführt, ohne jedoch zu einer Einigung zu kommen. Seit dem 1. Oktober 2024 befinden sich die Tarifverträge daher in der Nachwirkung. Eine Fortführung der Gespräche ist nach Informationen des vmf vom bpt abgelehnt worden. Der Grund: die Forderungen seien unrealistisch hoch.
Aus diesem Grund ruft der Dachverband nun alle TFA in Tierarztpraxen und Tierkliniken zu einem bundesweiten Streiktag auf. Alle sind aufgefordert, ihre Arbeit am 21. Februar 2025 niederzulegen.
„Was ist daran unrealistisch hoch, wenn wir fordern, das Einstiegsgehalt von einem Bruttostundenlohn von 14,01 Euro auf 15,76 Euro zu erhöhen? Der Branchenmindestlohn für Pflegehilfskräfte mit einjähriger Ausbildung beträgt derzeit 16,50 Euro, ab 1. Juli 17,35 Euro. Tiermedizinische Fachangestellte absolvieren eine dreijährige Ausbildung mit Prüfung vor der jeweiligen Landestierärztekammer. Sie arbeiten in der kritischen Infrastruktur und übernehmen Verantwortung für die Gesundheit von Tieren. Sie sind hochmotiviert, um sich durch Fortbildung auf dem Laufenden zu halten. Ohne TFA ist die flächendeckende tiermedizinische Versorgung in Gefahr. Für dieses Engagement erhielten Vollzeitbeschäftigte laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2023 im Median 2.663 Euro brutto und lagen damit nur 133 Euro über der Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Und das in einer Zeit, in der es der Tiermedizin in Deutschland laut eigenen Aussagen so gut geht, wie lange nicht“, erklärt vmf-Präsidentin und Verhandlungsführerin Hannelore König.
vmf
Tierärztliche Versorgung in Österreich vor Kollaps – sofortiges Handeln erforderlich
Die tierärztliche Versorgung in einigen ländlichen Regionen Österreichs steht vor dem Kollaps. Daher ruft die Österreichische Tierärztekammer die neue Regierung zur sofortigen Unterstützung der tierärztlichen Versorgung auf. Es bestehe enormer Handlungsbedarf, betont Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK).
„Jeden Monat erreichen uns alarmierende Hilferufe aus verschiedenen Regionen Österreichs. Besonders in der Nutztiermedizin droht ein massiver Versorgungsengpass“, betont Frühwirth und warnt: „Ohne sofortige Maßnahmen riskieren wir einen Kollaps der tierärztlichen Versorgung in einigen ländlichen Regionen. Es muss dringend gehandelt werden! Eine klare Strategie, von der Studienaufnahme bis zum Berufseinstieg, ist längst überfällig.“
Ohne sofortige Unterstützung drohe die tierärztliche Versorgung in einigen Regionen des Nutztierbereichs bereits jetzt zu kollabieren. Daher bedarf es kurzfristiger Zuschüsse, um die tierärztliche Versorgung zumindest wirtschaftlich attraktiver zu gestalten und die letzten engagierten Tierärzt:innen im Beruf zu halten, betont der ÖTK-Präsident. „Langfristig muss die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden, dafür braucht es aber auch zweifellos mehr Tierärzt:innen und Fachkräfte.“
Die ÖTK fordert:
- Kurzfristige finanzielle Anreize zur wirtschaftlichen Absicherung der bestehenden Tierärzteschaft.
- Bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
- Attraktivierung des Berufs von der Studienwahl bis zum Berufseinstieg.
- Verpflichtende Praxiseinbindung von Absolvent:innen zur Sicherstellung der Versorgungsqualität.
„Verzögerungen bei der Umsetzung der genannten notwendigen Maßnahmen gefährden die tierärztliche Versorgung und sind unverantwortlich. Die Zeit drängt – wir brauchen jetzt entschlossenes Handeln von Bund, Ländern und Gemeinden!“, appelliert Frühwirth.
ÖTK
Niedersachen will mehr Tempo bei Gleichwertigkeitsprüfungen
Tierärztinnen und Tierärzte aus Nicht-EU-Ländern müssen -um in Deutschland den tierärztlichen Beruf ausüben zu dürfen- als erstes eine Gleichwertigkeitsprüfung ihrer tierärztlichen Ausbildung durchführen lassen. Dieser Vorgang ist dokumentenbasiert und kostet viel Zeit. Mehrheitlich ist aber das Ergebnis, dass die ausländischen Kollegen in mehreren Fächern sogenannte Kenntnisprüfungen ablegen müssen. Die Landesregierung von Niedersachsen möchte nun durch eine Bundesratsinitiative erreichen, dass die Kenntnisprüfung mit bundeseinheitlichen Vorgaben zum Regelfall wird. Dadurch soll der Prozess des Erlangens der Approbation und damit der Möglichkeit, unbeaufsichtigt tierärztlich arbeiten zu dürfen, schneller erreicht werden und somit dem Fachkräftemangel entgegen wirken. Zur rascheren Bearbeitung sollen auch Standardisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen beitragen, ebenso wie die Möglichkeit, bestimmte fehlende Dokumente durch eine eidesstattliche Erklärung nach deutschem Recht ersetzen zu können.
Für dieses Vorhaben müssten jedoch die Bundes-Tierärzteordnung (BTÄO) und die Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten (TAppV) angepasst werden.
Mehr zum Thema Arbeiten als Tierarzt in Deutschland unter www.vetworkgermany.de und Tierärztemangel.de.
Unter www.support4vetmed.de gibt es zudem Hilfestellung bei den Kenntnisprüfungen.
Eine weitere Empfehlung ist der Fachsprachkurs für internationale Kolleg:innen für mehr Kommunikation mit Tierhalter:innen und Kolleg:innen.
Positiver Tierschutz lässt Tiere gedeihen
Ein interdisziplinäres Team, bestehend aus 330 Wissenschaftler:innen aus 23 Institutionen in 15 Ländern, hat eine erste Definition des positiven Tierschutzes („PAW“/Positive Animal Welfare) erstellt. In dem erzielten wegweisenden Konsens legen die Wissenschaftler:innen dar, dass Tiere durch die Erfahrung überwiegend positiver Geisteszustände und die Entwicklung von Kompetenz und Resilienz gedeihen.
Positives Tierwohl sei weit mehr als gute physische Gesundheit und die Linderung von Leiden, erklärt Studienerstautor Jean-Loup Rault vom Zentrum für Tierernährung und Tierschutzwissenschaften der Veterinärmedizinischen Universität Wien. „Es geht darum, die Fähigkeit von Tieren zu fördern, sich durch lohnende Erfahrungen, Wahlmöglichkeiten und die aktive Verfolgung von Zielen zu entfalten, betont Rault. Beispiele für die Förderung seien ein größeres Platzangebot für Kälber zum Spielen oder die Haltung von Schweinen auf Stroh.
Diese neuartige Definition soll die innovative Forschung vorantreiben und die Tierpflegepraktiken besser mit den gesellschaftlichen Erwartungen an die Haltung und Pflege von Tieren in Einklang bringen. „Diese Definition ist ein wichtiger Schritt hin zu einer wesentlichen Verbesserung des Wohlergehens von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben, Heimen und Zoos“, sagt Co-Autorin Margit Bak Jensen.
Vetmeduni Wien
Jetzt für Young Scientist Award 2025 bewerben
Mit dem ABCD & Boehringer Ingelheim Young Scientist Award 2025 zeichnet innovative und herausragende Arbeiten junger Wissenschaftler auf dem Gebiet der felinen Infektionskrankheiten und/oder angewandten Immunologie aus. Der Preisträger erhält neben einer Urkunde die kostenfreie Teilnahme an einem wissenschaftlichen Kongress nach Wahl, einschließlich Reisekosten und Unterkunft. Hier wird er oder sie auch einen kurzen Vortrag halten oder ein Poster mit seinen/ihren Forschungsergebnissen präsentieren.
Der Preis wird vom European Advisory Board on Cat Diseases (ABCD) während des World Feline Congress verliehen, der vom 27. bis 29. Juni 2025 in Edinburgh, Großbritannien, stattfindet.
Bewerben können sich Veterinärmediziner:innen oder Biolog:innen bis zu einem Alter von 35 Jahren, die einen originellen Beitrag im Bereich der felinen Infektionskrankheiten und/oder Immunologie geleistet haben, der in einem referenzierten Fachjournal veröffentlicht oder zur Veröffentlichung angenommen wurde. Alternativ kann dieser 2022 oder später von einer anderen prüfenden Instanz akzeptiert worden sein. Die Bewerber:innen sollten ihren Wohnsitz in Europa haben. Bewerbungsschluss ist der 15. März 2025.
Die Bewerbung sollte auf Englisch und in elektronischem Format erfolgen und einen kurzen Abstract (maximal 500 Wörter) der einzureichenden Arbeit, einen kurzen Lebenslauf sowie zwei persönliche Referenzen enthalten. Relevante Veröffentlichungen und/oder Dissertationen zum Thema sollten ebenfalls beigefügt werden.
Zum Bewerbungsformular >>>
Moder erneuert Forderungen auf bpt-Neujahrsempfang
Seinen traditionellen Neujahrsempfang hat der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) am 15. Januar 2025 vor zahlreichen Vertreter:innen aus Politik, Verbänden und Wirtschaft in Berlin abgehalten.
bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder präsentierte anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl
10 Forderungen an die neue Bundesregierung. Diese umfassen
- Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes,
- Bürokratieabbau,
- Verbesserung der Ausbildung auch eine Modernisierung der Tierärztlichen Approbationsordnung (TAppV),
- Maßnahmen gegen den Tierärztemangel,
- vereinfachte Anerkennung ausländischer Abschlüsse,
- verlässliche Kinderbetreuung gerade in einem Frauenberuf,
- eine regelmäßige am besten an die Inflationsentwicklung angepasste Erhöhung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und
- finanzielle Anreize für Rentner, noch ein paar Jahre länger im Beruf zu bleiben.
Ein besonderes Anliegen sei es zudem, dass wieder mehr Tierärzt:innen den Weg in die Selbstständigkeit wagen. „Wir müssen endlich dafür sorgen, dass dieser traumhafte Beruf auch für Selbständige wieder attraktiv ist. Dazu gehört vor allem, dass der Mutterschutz für Selbständige verbessert und ähnlich der U2-Umlage finanziert wird. Die Schirmherrin der Veranstaltung, Gitta Connemann (MdB), hat es richtigerweise angesprochen: Die Tiermedizin braucht dringend Frauen, die sich selbständig machen, denn nur so lässt sich die flächendeckende tierärztliche Versorgung gewährleisten“, betonte Moder in Berlin.
Das Scheitern der Ampelkoalition sieht Moder hingegen als eine Chance, um das Tierschutzgesetz nochmal neu anzugehen und dann hoffentlich praktikabler zu machen.
bpt
Umfrage zur Zufriedenheit von selbstständigen Tierärzt:innen
Zahlreiche größere Studien in der Vergangenheit haben sich mit der Arbeitszufriedenheit angestellter Tierärzt:innen befasst. Wie es um die Lebens- und Arbeitsrealität selbstständiger Tierärzt:innen bestellt ist, wurde bislang noch nicht näher beleuchtet. Ein Grund dafür ist der Mangel an umfassenden Daten, die die berufliche, wirtschaftliche und soziale Situation sowie die Zufriedenheit der selbständigen Praktiker:innen widerspiegeln. Laut Erhebungen des Tierärzte Atlas Deutschland 2024, den der Dessauer Zukunftskreis (DZK) entwickelt hat, nimmt die Zahl der Selbstständigen stetig ab. Zudem ist die Bereitschaft gesunken, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Im vergangenen Jahr haben die angestellten Tierärzt:innen zahlenmäßig die niedergelassen Tierärzt:innen erstmals überholt. Zudem werden in den kommenden 10 Jahren ca. 3.000 Tierarztpraxen eine Nachfolgelösung für ihre Einheit finden müssen, wie dem Tierärzte Atlas zu entnehmen ist.
Klarheit über die Zufriedenheit von selbstständigen Tierärzt:innen im Bereich der kurativen Kleintiermedizin in Deutschland soll eine aktuelle Studie bringen, die das Institut für Veterinärepidemiologie und Biometrie gemeinsam mit dem Doktorand Daron Remien durchführt. Im Rahmen der Studie wird eine Umfrage unter selbstständigen Tierärzt:innen, die als Eigentümer:innen und Besitzer:innen in Führungs- und Verantwortungspositionen ihrer tierärztlichen Einheit stehen und eigene Gewinne erwirtschaften, durchgeführt.
Viele potenzielle Nachfolger:innen, junge Tierärzt:innen und Studierende wissen zu wenig über die Situation und die Zufriedenheit heutiger selbstständiger Tierärzt:innen in der Kleintiermedizin. Daher kann die Auswertung der Studie zukünftigen Generationen von Tierärzt:innen helfen, einen erweiterten Blick auf dieses Thema zu erlangen. Diese neugewonnenen Informationen und Erkenntnisse dienen zukünftigen selbstständigen Tierärzt:innen, handlungsfähig, innovativ, modern und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Alle selbstständigen Tierärztinnen und Tierärzte im Bereich der Kleintiermedizin werden gebeten, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und an dieser Umfrage teilzunehmen.
FU Berlin
Zur Umfrage
Bayerischer Landtag billigt Einführung der Landtierarztquote
Der Bayerische Landtag hat am 12.12.2024 grünes Licht für die Landtierarztquote im Freistaat gegeben, in dem er eine entsprechende Änderung des Gesetzes über den gesundheitlichen Verbraucherschutz und das Veterinärwesen (GVVG) billigt. Mit der Einführung einer Landtierarztquote für das Studium der Tiermedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität ab dem Wintersemester 2025/2026, geht der Freistaat einen bedeutenden Schritt zur Sicherung der tierärztlichen Versorgung im ländlichen Raum und reagiert damit auf den Personalbedarf bei der tierärztlichen Versorgung von Nutztieren.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu in München: „Heute ist ein guter Tag für die Zukunft der tierärztlichen Versorgung im Freistaat: Die Landtierarztquote kommt. Wir brauchen mehr Tierärzte auf dem Land. Wir brauchen Landtierärzte für die Nutztierhaltung in allen bayerischen Regionen. Sie bedeuten mehr Tierschutz in der Fläche und mehr Lebensmittelsicherheit. Mit der Landtierarztquote stärken wir den Verbraucherschutz in Bayern und setzen gleichzeitig ein starkes Signal für künftige Tierärzte und Tierärztinnen sowie für die Nutztierhalter. Die Landtierarztquote ist ein entscheidender Baustein, um eine flächendeckende tierärztliche Versorgung in ganz Bayern sicherzustellen. Ich freue mich, dass der Bayerische Landtag jetzt den Weg für die Landtierarztquote frei gemacht hat. Tierärztliche Versorgung ist existenziell für die Tiere und für die Menschen. Bayern geht hier als Vorreiter voran.“
Wissenschaftsminister Markus Blume erklärte: „Optimaler Tierschutz, bestmögliche Tiergesundheit und höchste Lebensmittelsicherheit: Eine gute, sichere und flächendeckende tiermedizinische Versorgung gerade bei Nutztieren ist für uns alle wichtig – es geht um mehr als den ‚Hausarzt‘ für den Hamster: Ausreichend viele Tierärzte sind gerade für die Landwirtschaft in Bayern extrem wichtig und ein zentraler Standortfaktor. Deshalb setzen wir uns für mehr Tierärzte in allen Regionen Bayerns ein. Mit der Landtierarztquote schaffen wir einen Weg ins Tiermedizinstudium, der die optimale tierärztliche Versorgung im ganzen Land schon bei der Ausbildung im Blick hat. Das ist ein wertvoller Baustein im Maßnahmenpaket. Die Quote startet zum Wintersemester 2025/2026.“
Im Rahmen der Landtierarztquote werden bei der Studienplatzvergabe in Bayern gezielt Plätze für Bewerber:innen reserviert, die sich verpflichten, nach Abschluss ihrer Ausbildung für zehn Jahre in einem bayerischen Bedarfsgebiet als Nutztierärzt:in mit Schwerpunkt Rind oder Schwein zu arbeiten. Diese Studienplätze werden unabhängig von der Abiturnote im Rahmen eines zweistufigen Auswahlverfahrens vergeben. Es werden Bewerber:innen bevorzugt, die aufgrund ihrer Vorerfahrungen – zum Beispiel Ausbildung und Praktika – eine Eignung für die Nutztiermedizin erwarten lassen. Auch ein erfolgreich abgelegter Test für medizinische Studiengänge erhöht die Chancen für einen Studienplatz. Die endgültige Vergabe der Studienplätze erfolgt im Rahmen eines Auswahlgesprächs.
Das Bewerbungsfenster für einen Studienplatz im Rahmen der Landtierarztquote öffnet sich erstmalig vom 1. bis zum 28. Februar 2025. Die Bewerbung erfolgt ausschließlich elektronisch über das Bewerberportal unter www.landtierarztquote.bayern.de. Auf der Internetseite finden Bewerber:innen außerdem alle erforderlichen Informationen und Hintergründe rund um die Landtierarztquote.
Angestrebte Reformen im Berufsbildungsrecht positiv bewertet
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) begrüßt in einer aktuellen Stellungnahme die jüngsten Änderungen und Aktualisierungen im Berufsbildungsrecht sowie die Konkretisierungen in der Verordnung zur beruflichen Qualifikation.
Insbesondere die Berücksichtigung des Fachkräftemangels und die Einbindung von Personen ohne reguläre Ausbildung in den Arbeitsmarkt stellen im neuen Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung der Berufsausbildung dar.
vmf-Vizepräsidentin Patricia Ley erklärt dazu: „Damit wird die Möglichkeit geschaffen, berufliche Kompetenzen, die außerhalb formaler Ausbildungen erworben wurden, zu validieren und offiziell anzuerkennen. Wir sehen darin einen sinnvollen Beitrag, um Quereinsteiger und Fachkräfte ohne formelle Qualifikation zu integrieren. Es ist jedoch entscheidend, dass das Validierungsverfahren praktikabel gestaltet wird, um den bürokratischen Aufwand zu minimieren und den ehrenamtlich tätigen Prüfenden gerecht zu werden.“
Der vmf unterstützt die Zuständigkeit der jeweiligen Berufsvertretungen (paritätische Besetzung der Prüfertandems) bei der Durchführung des Validierungsverfahrens. „Somit wird eine hohe Vergleichbarkeit und Qualität der beruflichen Kompetenzen gewährleistet“, ergänzt Patricia Ley und weist darauf hin, dass es sinnvoll ist, eine Musterfeststellungsordnung einzuführen. Diese habe sich bereits bei der Musterprüfungsordnung bewährt und könne zusätzliche Belastungen für die ehrenamtlichen Prüfer*innen vermeiden.
Ebenfalls positiv bewertet der vmf die Flexibilisierung der Ausbildungsdauer, insbesondere im Kontext von Teilzeitausbildungen. „Dabei darf die Qualität der praktischen Ausbildung aber nicht gefährdet werden“, merkt Patricia Ley an. „Wir fordern deshalb, dass eine Ausbildung in Teilzeit nicht unter 30 Wochenstunden liegen sollte.“
Besonders kritisch sieht der vmf die Regelungen zur fachlichen Eignung von Ausbilder*innen. „Hier ist eine verbindliche Ausbildereignungsprüfung für Ausbildungsbetriebe in den Bereichen Medizin, Tiermedizin und Zahnmedizin dringend erforderlich, um sicherzustellen, dass nur ausreichend qualifizierte Fachkräfte die Ausbildung übernehmen“, so die Vizepräsidentin.
Bei der Umsetzung der neuen Regelungen im Gesundheitswesen sei es nun wichtig, sorgfältig und transparent vorzugehen, um die berufliche Qualität und Kompetenz der Fachkräfte langfristig zu sichern. In diesem Zusammenhang werde eine enge Zusammenarbeit aller relevanten Akteure und eine kontinuierliche Schulung der Prüfer*innen als unerlässlich angesehen, um den Erfolg der neuen Validierungsverfahren zu gewährleisten.
vmf
Online-Infoveranstaltung für TFAs
Am 14. November 2024 haben die Tarifvertragspartner, der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) und der Verband mezinischer Fachberufe (vmf) die Verhandlungen über für gescheitert erklärt. Der Grund dafür waren unterschiedliche Vorstellungen bei den Gehaltssteigerungen, Ausbildungsvergütungen und einer neuen Tätigkeitsgruppe für TFA, die leitungsbezogene Tätigkeiten ausführen.
Der vmf lädt nun die TFAs am Donnerstag, den 28.11.2024, um 20 Uhr zu einer Online-Infoveranstaltung ein, in der gemeinsam die aktuelle Lage bewertet werden soll. Zudem werden vmf-Präsidentin Hannelore König und TFA-Referatsleiterin Katrin Hammermann die Ideen zum weiteren Vorgehen präsentieren und über mögliche Arbeitskampfmaßnahmen aufklären. Auch erhalten die Teilnehmenden Tipps, wie sie proaktiv ein Gespräch mit den Arbeitgeber:innen über das Gehalt gestalten können.
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Impfen, nicht keulen
Impfungen sind wesentliche Instrumente zum Erhalt der Tiergesundheit und dienen dem Tierschutz sowie der Sicherstellung einer unbedenklichen Lebensmittelproduktion. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch Tierseuchenausbrüche ist das in der Tierseuchenbekämpfung bisher etablierte System der präventiven Tötung gesunder Tierbestände im Falle von Ausbrüchen, nicht mehr zeitgemäß. Anlässlich der Verlängerung der Gestattung der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit mit BTV 3-Impfstoffen, fordern die Bundestierärztekammer (BTK) und der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) ausdrücklich in ihrem gemeinsamen Positionspapier, dass „Impfungen als ein bedeutendes Instrument in strategischen Ansätzen zur Bekämpfung von Tierseuchen sowie neu auftretenden Infektionskrankheiten zu verankern“ sind.
In Verbindung mit einer verbesserten Früherkennung und einer regelmäßigen tierärztlichen Bestandsbetreuung bieten Impfprogramme mit modernen und sicheren Impfstoffen ein großes Potenzial für die Tiergesundheit. Dies sollte auch aus Gründen von Nachhaltigkeit und Ernährungssicherung, genutzt werden.
Zielführend wäre ein planbarer strategischer Ansatz zur Tierseuchenbekämpfung in Deutschland und Europa, wobei die Impfung ihren festen Platz als eine der möglichen Maßnahmen einnimmt. Nur so ist es den Tiergesundheitsunternehmen möglich, im Tierseuchenfall möglichst rasch ausreichende Impfstoffmengen zur Verfügung zu stellen. BTK und BfT appellieren an die zuständigen Ministerien und Behörden, ein klares Signal zu senden, wie etwa durch eine klare Impfaufforderung oder sogar eine Impfpflicht gegen BTV-3 (Blauzungenkrankheit) in der kommenden Saison. Das würde die zeitnahe Bereitstellung der notwendigen Impfstoffdosen erleichtern und die Forschung nach geeigneten Impfstoffen fördern.
BTK
Fachzeitschrift wird in „Die Praktische Tierärztin“ umbenannt
Die Anteil der Tierärztinnen in Deutschland wächst stetig. Das hat die Schlütersche Mediengruppe zum Anlass genommen, eine ihrer Fachzeitschriften umzubenennen. Aus dem Titel „Der Praktische Tierarzt“ wird mit Beginn des kommenden Jahres „Die Praktische Tierärztin“.
„Die Veterinärmedizin hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert – wir reagieren also auf keinen kurzlebigen Trend, sondern auf eine langfristige und fortschreitende Entwicklung. Die Umbenennung unseres Titels ist ein logischer Schritt. Damit möchten wir nicht nur die überwältigende Präsenz von Frauen in diesem Berufsfeld anerkennen, sondern auch eine stärkere Identifikation und Zugehörigkeit für unsere Leserinnen schaffen. Unser Ziel ist es, eine Plattform zu bieten, die die Stimmen und Perspektiven aller Tierärztinnen und Tierärzte gleichermaßen repräsentiert“, erklärt Ingo Mahl, CEO der Mediengruppe.
Im Jahr 2023 waren rund 24.000 der 33.845 tierärztlich Tätigen Frauen, mehr als 80 Prozent der Praxisassistenten sind weiblich. Der neue Titel zielt darauf ab, die Realität in der Branche widerzuspiegeln. Inhaltlich hat sich das Heft stets weiterentwickelt, nun geht auch der Titel mit der Zeit.
„Unser Magazin wird selbstverständlich weiterhin die gewohnte Qualität und Relevanz bieten. Es ist und bleibt unser Ziel, die Kolleginnen und Kollegen in der Veterinärmedizin mit relevanten Fachinformationen zu versorgen und sie bei den vielfältigen Anforderungen ihres Arbeitsalltags zu unterstützen und zu begleiten. Daneben ist es uns ein besonderes Anliegen, nah an der beruflichen Realität unserer Zielgruppe zu bleiben. Tierärztinnen wurden bei ‚Der Praktische Tierarzt‘ 105 Jahre lang mitgemeint. Sie sind schon lange in der Mehrheit und sollen nun auch auf dem Titel stehen“, ergänzt Dr. Viola Melchers, Chefredakteurin von „Die Praktische Tierärztin“.
Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) begrüßt die Entscheidung. „Unser Beruf wird immer mehr von Frauen getragen, das erleben wir natürlich auch im bpt. Daher unterstützt das bpt-Präsidium die Entscheidung, die Rolle der Tierärztinnen in unserem Berufsstand zu betonen und zu stärken. Die Umbenennung in „Die praktische Tierärztin passt“ in die Zeit“, betont bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder.
Mehr Daten, zahlen, Fakten sowie Entwicklungen und Trends finden sich im Tierärzte Atlas Deutschland 2024, einer Brancheninitiative für mehr Wissen.de. Der Atlas kann kostenfrei als pdf heruntergeladen werden oder ist für eine Schutzgebühr von 10 Euro im Vetion.de-Shop zu bestellen.
Schlütersche
Dr. Siegfried Moder geht als bpt-Präsident in die 3. Amtszeit
Am 14. November 2024 haben die Delegierten auf der turnusgemäßen Delegiertenversammlung des Bundesverbandes praktizierenden Tierärzte (bpt) das Präsidium für die Wahlperiode 2024 – 2029 gewählt.
Präsident bleibt Dr. Siegfried Moder. Er bekleidet das Amt seit 9 Jahren und wurde zum dritten Mal wiedergewählt. Dr. Moder ist Rinderpraktiker aus Bayern und aktuell auch Präsident des Europäischen Tierärzteverbandes (FVE), Mitglied des Präsidiums der Bundestierärztekammer (BTK) und Mitglied des Vorstandes des Bundesverbandes Freier Berufe (BFB).
Außerdem im Amt bestätigt wurde die 1. Vizepräsidentin Dr. Petra Sindern, Kleintierpraktikerin aus Hamburg. Neu in das geschäftsführende Präsidium gewählt wurde als 2. Vizepräsidentin Dr. Maren Püschel, Kleintierpraktikerin aus Schleswig-Holstein. Sie folgt auf Dr. Karl-Heinz Schulte, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr angetreten war. Wiedergewählt wurden auch Dr. Maren Hellige (Gesellschaft für Pferdemedizin, GPM), Dr. Bodo Kröll (Thüringen), Dr. Nicole Lange (Westfalen-Lippe) und PD Dr. Andreas Palzer (Bayern). Neu gewählt wurden die Kleintierpraktikerin Anja Eigenseer (Sachsen) als Schatzmeisterin agiert jetzt Dr. Heidi Kübler (Baden-Württemberg). Nicht mehr angetreten waren Dr. Christina Bertram und der bisherige Schatzmeister Dr. Franz Gassner.
Der bpt dankt den ausgeschiedenen Präsidiumsmitgliedern Dr. Franz Gassner, Dr. Karl-Heinz Schulte und Dr. Christina Bertram für ihr großes Engagement in den vergangenen Jahren.
„In seiner jetzigen Zusammensetzung repräsentiert das neugewählte Präsidium alle wesentlichen Fachgebiete/ Tierarten, Landesteile und Altersklassen. Das sind gute Voraussetzungen, um die berufspolitischen Weichen für die Zukunft unseres Berufes und unseres Verbandes richtig zu stellen“, freut sich Präsident Dr. Moder. Er will insbesondere die jungen Kolleginnen und Kollegen in ihrer Berufstätigkeit noch mehr unterstützen. Dazu Moder wörtlich in der Delegiertenversammlung: „Ja, wir müssen uns in Zukunft noch stärker um die Angestellten kümmern. Aber wir müssen uns auch wieder mehr um das Thema Selbständigkeit kümmern.“ Wesentliche berufspolitische Drehschrauben sind für ihn dabei der Bürokratieabbau, die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, eine Reform des Tiermedizinstudiums aber auch eine Neuaufstellung der Verbandskommunikation, u.a. durch die Intensivierung der Social-Media-Aktivitäten.
Auszeichnung für Dr. Holger Volk
Bereits seit 19 Jahren zeichnet die Unicum Stiftung Professorinnen und Professoren aus, die ihre Studierenden in besonderer Weise bei der Berufsvorbereitung unterstützen. In diesem Jahr wurde Holger Volk, Professor für Kleintierkrankheiten und Leiter der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), auf den 2. Platz in der Kategorie Medizin und Naturwissenschaften gewählt.
„Die Studierenden an der TiHo sind großartig! Weil diese Auszeichnung auf ihre Initiative beruht, freue ich mich ganz besonders darüber“, erklärt der Preisträger. „Es ist mir ein großes Anliegen, den Studierenden die vielen Facetten der tierärztlichen Praxis, aber auch die tiermedizinische Forschung und die evidenzbasierte Tiermedizin nahezubringen. Außerdem versuche ich, ihnen zusätzlich zu Fachkenntnissen auch Leidenschaft, Selbstvertrauen und Mut mit auf den Weg zu geben. Wir haben den schönsten Beruf der Welt! Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer lieben ihre Tiere und wir versuchen, das Beste für sie zu tun. Aus diesen Ansprüchen entstehen manchmal Herausforderungen, die weit über das Fachliche hinausgehen und emotionale Stärke erfordern.“
Volk konnte sich gegen 600 Professorinnen und Professoren, für die rund 3.000 Nominierungen eingingen, durchsetzen. Vetion.de gratuliert herzlich zu dieser Auszeichnung!
TiHo Hannover
Tarifverhandlungen für TFA vorerst gescheitert
Die Verhandlungen zu den in die Jahre gekommenen TFA-Tarifverträgen zwischen dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) und dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) sind vorerst gescheitert. Die beiden Tarifpartner konnten zu keiner Anschlusslösung kommen.
Wie der bpt erklärt, sei derzeit nicht klar, ob und wann die Verhandlungen fortgesetzt werden. Die hohen Forderungen seitens des vmf hätten eine Einigung verhindert, so der bpt. „Die TFAs sind ein wesentlicher Faktor für den Praxiserfolg. Sie haben eine qualitativ hochwertige Ausbildung, leisten großartige Arbeit und sollen für ihre Leistung selbstverständlich auch die verdiente Wertschätzung erfahren. Leider können wir uns nicht einigen, wie hoch die Tarifanpassungen sein sollen“, bedauert bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder.
In einigen Positionen seien die Parteien zwar zu einem Konsens gekommen, jedoch lägen die Vorstellungen bei den Gehaltssteigerungen, Ausbildungsvergütungen und einer neuen Tätigkeitsgruppe für TFA, die leitungsbezogene Tätigkeiten ausführen, noch weit auseinander, erklärte der vmf. Der Verband bittet die TFA-Mitglieder nun mittels einer Umfrage um ihr Votum. „Die TFA-Mitglieder im vmf erhalten in den nächsten Tagen Post von uns mit weiteren Informationen und einem Fragebogen. Wir bitten alle TFA-Mitglieder, sich an unserer internen Umfrage zu beteiligen, damit wir die Rückmeldungen als Grundlage für unser weiteres Vorgehen nutzen können“, erklärt Katrin Hammermann, Referatsleiterin TFA im vmf, und ergänzt: „Die Teilnahme an der Umfrage ist auch direkt im internen Mitgliederbereich möglich und sie setzt keine langjährige Mitgliedschaft im vmf voraus. Auch neue Mitglieder können direkt abstimmen.“
bpt
vmf
Kooperationsvertrag zur Gründung einer Leitlinienkommission unterzeichnet
Vor gut einem Jahr ist während eines Round Tables auf dem bpt-Kongress die Idee zur Gründung einer Leitlinienkommission entstanden. Am 1. November 2024 haben die drei Verbandspräsidenten Dr. Holger Vogel (BTK), Prof. Martin Kramer (DVG) und Dr. Siegfried Moder (bpt) nun den Kooperationsvertrag im Rahmen des DVG-Vet-Congresses in Berlin unterzeichnet. In fachspezifischen Arbeitsgruppen sollen sowohl bestehende Leitlinien überprüft und angepasst, aber auch neue Leitlinien erarbeitet und neue Arbeitsgebiete identifiziert werden, für die Leitlinien eine Arbeitserleichterung für die Tierärzteschaft darstellen könnten. Dabei gilt immer das Einstimmigkeitsprinzip.
Die wichtigsten Ziele der neu gegründeten Leitlinienkommission sind neben der Herstellung von Rechtssicherheit für Tierärzt:innen die Verringerung der Bürokratie sowie der Erhalt von Notdiensten. Letzterer ist gefährdet, da aktuelle Leitlinienvorgaben für zahlreiche behandelnde Tierärzt:innen unter Notdienstbedingungen nicht erfüllbar sind. Auch sehen sich Tierärzt:innen vermehrt juristischen Verfahren ausgesetzt, in denen die Leitlinien mangels Alternativen durch Gutachter wie Gerichte als Behandlungsgrundlage herangezogen werden.
Die Kommission wird von der Bundestierärztekammer e.V. (BTK), der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V. (DVG) und dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) getragen und nimmt am 1. Januar 2025 ihre Arbeit auf.
BTK
Einladung zur BFB-Konjunkturumfrage im Herbst 2024
Zweimal jährlich führt der Bundesverband der Freien Berufe e. V. (BFB) als Vertretung der freiberuflichen Kammern und Verbände eine Konjunkturumfrage durch. Die aktuelle Umfrage nimmt die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage sowie der Konjunkturentwicklung in den Fokus. Zudem gibt es einen Sonderteil, der dieses Mal das Thema „Freiberufliche Werte und gesamtgesellschaftlicher Auftrag der freiberuflichen Tätigkeit“ näher beleuchtet.
Ihre Teilnahme an der Befragung ist freiwillig. Die Befragung beansprucht ca. 12 Minuten und ist bis 27.10.2024 zugänglich. Einzelne Fragen können unbeantwortet bleiben und die Befragung kann jederzeit beendet werden.
Die Datenerhebung erfolgt selbstverständlich anonym, Ihre E-Mail- und IP-Adresse werden nicht protokolliert. Alle erfragten Daten werden streng vertraulich behandelt, nicht an Dritte weitergegeben und entsprechend den Datenschutzbestimmungen der Bundesrepublik Deutschland vor dem Zugriff Unbefugter gesichert.
Zur Umfrage
bpt macht sich für Modernisierung des Tiermedizinstudiums stark
Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) setzt sich bei der EU-Kommission dafür ein, dass sowohl Ökonomie als auch Kommunikation mehr Raum im Tiermedizinstudium bekommen. Dazu hat der Verband die Kommission konsultiert, die aktuell die EU-Verordnung zu den Mindestanforderungen für die tierärztliche Ausbildung überarbeitet. Diese ist als Grundlage für die in Deutschland angedachte Überarbeitung der Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten (TAppV) gedacht.
Im Fokus der Interessen des bpt liegt die Aktualisierung der Studieninhalte, die sich wiederum auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Praxis auswirken. Dafür hat der Verband der Kommission zahlreiche Vorschläge unterbreitet, die das Tiermedizinstudium modernisieren sollen und hofft, dass möglichst viele der Punkte in der novellierten Verordnung berücksichtigt werden.
Der bpt kritisiert in seiner Stellungnahme, dass nicht auch andere Verbände die Gelegenheit genutzt haben, um auf den dringend notwendigen Modernisierungsbedarf im Tiermedizinstudium hinzuweisen.
bpt
Bundeskabinett stimmt vorgelegter TÄHAV-Novelle zu
Das Bundeskabinett hat am vergangenen Donnerstag die neue Verordnung für tierärztliche Hausapotheken (TÄHAV) in der Fassung des Bundesrates zur Kenntnis genommen und damit den Weg für die Verkündung freigemacht. Die TÄHAV wird dabei an das neue EU-Tierarzneimittelrecht angepasst. In diesem Zusammenhang werden auch zahlreiche Regelungen vereinfacht. Die Verordnung trägt damit zum Abbau unnötiger Bürokratie bei, erklärt das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) in einer Pressemitteilung. Die Verordnung schränkt außerdem die Verwendung der auch für die Humanmedizin wichtigen colistin-haltigen Arzneimitteln ein.
Die Vorlage des BMEL erreicht umfangreiche administrative Erleichterungen im Sinne einer nachhaltigen bürokratischen Entlastung der Tierärztinnen und Tierärzte. Diese fallen gleichwohl nicht im größtmöglichen Maße aus: Durch Betreiben des von der Union dominierten Agrar- und Verbraucherausschusses des Bundesrates wurden Dokumentationspflichten wieder ausgeweitet, die bei der Abgabe von Tierarzneimitteln, Humanarzneimitteln und veterinärmedizintechnischen Produkten bestehen, heißt es darin.
„Während ich und mein Ministerium täglich an Entlastungen und Bürokratieabbau arbeiten, werden sie von den Ländern über die Hintertür teilweise wiedereingeführt. In Sonntagsreden über Bürokratieabbau reden, aber dann, wenn wir unsinnige Regelungen abschaffen können, sich vom Acker machen. So haben wir nicht gewettet. Die Entlastungen für die Tierärztinnen und Tierärzte fallen jetzt pro Jahr etwa vier Millionen Euro geringer aus – ohne dass für die Tiergesundheit nur ein Jota gewonnen wäre. Ich bedauere das sehr und hoffe, dass bei den nächsten Abstimmungen wieder Vernunft in den Reihen der Union einkehrt“, so Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Die Grünen).
In der TÄHAV ist dann auch ein Umwidmungsverbot für colistin-haltige Antibiotika verankert.
BMEL
Tierärzte Atlas Deutschland 2024
Am heutigen Freitag ist im Eichenkranz zu Wörlitz im Rahmen des 3. Wörlitzer Treffens des Dessauer Zukunftskreises (DZK) der erste Tierärzte Atlas Deutschland vorgestellt worden. Er enthält in sechs Kapiteln Zahlen, Daten und Fakten der Tiermedizin und zeigt Trends und Entwicklungen dieser Branche auf.
Auf insgesamt 88 Seiten informiert die Branche übersichtlich und mit vielen Grafiken über die Personal- und Marktentwicklung, ordnet Strukturen und erläutert Hintergründe.
Der Tierärzte Atlas Deutschland ist eine Brancheninitiative aller veterinärmedizinischen Verbände und Organisationen, um eine gemeinsame Datenbasis für die deutsche Tierärzteschaft zu schaffen, die es ermöglicht, sich strukturierter mit den richtigen Herausforderungen auseinander zu setzen, um Lösungen und Forderungen faktenbasierter aufzustellen, so dass die veterinärmedizinischen Ausbildungszentren, die dazugehörende Wirtschaft, die veterinärmedizinischen Institutionen und die politischen Entscheider die richtigen Weichen stellen können; außerdem soll der Atlas dazu beitragen, dass keine falschen Zahlen mit entsprechend inkorrekten Interpretationen mehr in die Welt gesetzt werden.
Mehr Informationen zum Tierärzte Atlas Deutschland finden sich auf der Webseite Tierärzteatlas. Dort findet sich auch eine pdf-Version zum Download. Die gedruckte und gebundene Variante kann gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro bestellt werden.
Neue Geschäftsführerin bei Boehringer Ingelheim Vetmedica
Sandra Quintero hat zum 1. Oktober 2024 die Geschäftsführung der Boehringer Ingelheim Vetmedica übernommen. Sie löst damit die bisherige Geschäftsführerin der Tiergesundheit Deutschland, Betina Prestel, ab. Quintero ist seit 2009 im Unternehmen tätig und war zuvor bei Henkel in der Consumer Brands Sparte beschäftigt. Seit 2016 ist sie in der Tiergesundheit aktiv und hat verschiedene globale Führungsrollen in den Bereichen Haustiere und Nutztiere übernommen.
“Ich freue mich sehr, die Leitung der Tiergesundheit Deutschland zu übernehmen. Gemeinsam mit meinem engagierten Team werde ich weiterhin daran arbeiten, innovative Lösungen für die Gesundheit von Haustieren und Nutztieren zu entwickeln und unsere Position als führendes Unternehmen in der Tiergesundheit zu stärken“, so Quintero.
Vetmedica. de
Tarifverhandlungen: bpt und vmf vertagen Lösung
Nach ersten Sondierungsgesprächen und weiteren Treffen sind der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) und der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) bislang zu keiner Anschlusslösung hinsichtlich des TFA-Tarifvertrags gekommen.
„Die Verhandlungen mit dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) gestalten sich ausgesprochen schwierig. Da sowohl der Gehalts- als auch Manteltarifvertrag für die TFA gekündigt wurden, war es klar, dass wir eine längere Strecke vor uns haben. Im Moment gibt es aber überhaupt keinen Fortschritt. Eine Übergangslösung, für die wir bereits eine mündliche Zusage erhalten hatten, wurde im Nachgang vom bpt zurückgenommen. Auch der am 30. September 2024 mühsam erarbeitete Kompromissvorschlag wurde vom bpt erneut abgelehnt und mit dem Hinweis versehen, dass die Tarifrunde am 23. Oktober 2024 in Frankfurt/Main fortgesetzt werde“, erklärt vmf-Präsidentin Hannelore König.
Der offziell nur bis zum 30. September 2024 gültige Tarifvertrag ist bis zum Neuabschluss in der Nachwirkung. „Unser Ziel ist es weiterhin, dass der neue Tarifvertrag rückwirkend zum 1. Oktober 2024 gilt und eine entsprechende Übergangsregelung gefunden wird“, sagt König weiter. „Um die zurückliegende Teuerung der Lebenshaltungskosten der letzten 24 Monate abzufedern, rufen wir die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in den Tierarztpraxen und -kliniken auf, die Möglichkeit der Inflationsausgleichsprämie zu nutzen.“
Der bpt weist Praxen/ Kliniken darauf hin, dass es zu einer auf den 1. Oktober zurückwirkenden Gehaltssteigerung kommen könnte.
vmf
bpt
KI hilft bei Medizin-Dokumentation
Einen Großteil der Arbeitszeit einer Ärztin und eines Arztes nimmt die tägliche Dokumentationspflicht ein. Digitale Sprachmodelle, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) funktionieren, haben das Potential, Abhilfe zu schaffen. Eine Studie des Universitätsklinikums Freiburg hat Arztbriefe, die von vier verschiedenen KI-Tools erstellt wurden, bewertet. Für das Training der Modelle wurden rund 90.000 reale klinische Dokumente aus der Freiburger Klinik für Augenheilkunde verwendet.
Die Analyse ergab, dass ein nicht-kommerzielles Modell die besten Ergebnisse erreichen konnte. Bei diesem konnten rund 93 Prozent der Berichte mit nur minimalen Anpassungen genutzt werden.
„Speziell für die deutsche Sprache trainierte Modelle können wertvolle Unterstützung bei der Erstellung von medizinischen Berichten leisten. Das könnte die Arbeitsabläufe im Klinikalltag deutlich erleichtern“, erklärt Studienleiter Christian Haverkamp. Ein KI-Tool wird schon seit längerem im Regelbetrieb an der Klinik für Augenheilkunde genutzt.
Uniklinik Freiburg
TÄHAV-Novelle geht erste Schritte in Richtung Bürokratieabbau
Die Beharrlichkeit des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) hat sich, zumindest in Teilen, hinsichtlich der TÄHAV-Novelle ausgezahlt. Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorgelegte Novelle der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) hat am 27. September 2024 die Zustimmung des Bundesrates erhalten. Mit der Neufassung werden die bisherigen Vorschriften zum Betrieb einer tierärztlichen Hausapotheke an die aktuelle unionsrechtliche Tierarzneimittel-Verordnung angepasst. Die Regelungen enthalten außerdem unter anderem Anforderungen an die Betriebsräume und an den Umgang mit den dort zubereiteten und aufbewahrten Tierarzneimitteln.
Der bpt zeigt sich besonders zufrieden mit der mehrheitlichen Entscheidung der Länder, die Beschlussempfehlung Nr. 7 abzulehnen. Im Vorfeld hatte der Verband massive Kritik an zwei Empfehlungen des Agrarausschusses geäußert, da diese einen weiteren Aufbau von Bürokratie bedeutet hätten.
„Wir sind sehr zufrieden, dass hier das klar formulierte Ziel „Bürokratieabbau in der Tiermedizin“ erstmalig auch umgesetzt wurde, statt weiterhin mit unnötigen und nutzlosen Angaben die Arbeitszeit meiner tierärztlichen Kolleginnen und Kollegen am Tier zu verschwenden. Das ist ein großer berufspolitischer Erfolg, der hoffentlich auch Signalwirkung hat!“, betont bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder.
Auch das BMEL begrüßt den Beschluss des Bundesrates. Im Vorfeld hatte das Ministerium sich sehr für den Bürokratieabbau in den Tierarztpraxen stark gemacht.
bpt
Erweiterungsstudium zur Stärkung der praktischen Kompetenzen
Die Veterinärmedizinische Universität Wien hat das Angebot für ihre Studierenden um eine prä- und postgraduelle Weiterbildung zur Erstkonsultation und -versorgung von Klein- und Heimtieren, aber auch Ziervögeln und Reptilien, erweitert.
Das Ziel dieses Erweiterungsstudiums ist es, die erlangten theoretischen Basiskenntnisse und -fertigkeiten aus dem Grundstudium zu vertiefen und praktisch anzuwenden. Ebenso werden durch direkten Patientenbesitzer:innen-Kontakt sowohl die Kommunikationsfähigkeit, die sozialen Kompetenzen sowie professionelles Verhalten in der Erstkonsultation und -versorgung trainiert.
Weiterhin erlernen die Studierenden die praktischen Kompetenzen, die von der European Association of Establishments for Veterinary Education (EAEVE) im Bereich Erst- und Notfallversorgung angegeben werden. Die Zulassung setzt den bereits erfolgten Abschluss eines Studiums der Veterinärmedizin oder die aufrechte Zulassung zum Diplomstudium Veterinärmedizin voraus. Eine Zulassung für das zweisemestrige Studium ist bis zum 31. Oktober 2024 möglich.
Vetmeduni Wien
Geplante TÄHAV-Novelle schafft unnötigen Mehraufwand
Am 27. September 2024 wird der Bundesrat über die Novelle der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) beraten. Ziel der Novellierung ist die Anpassung an das europäische Tierarzneimittelrecht sowie den Abbau des bürokratischen Aufwandes für die Tierärzt:innen. Besonders in der Kritik seitens der Tierärzteschaft stehen zwei Empfehlungen, wie der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) schreibt.
Gegenstand der Kritik sind die Ziffern Nr. 7 und Nr. 10 der Empfehlungsdrucksache 338/1/24. Laut Empfehlung Nr. 7 sollen die Angaben „Diagnose“ und „Chargennummer“ (des Arzneimittels) zusätzlich zu den neuen und vereinfachten Dokumentationspflichten über Erwerb, Abgabe und Anwendung von Arzneimitteln ergänzt werden. Hinsichtlich des geplanten und dringend benötigten Bürokratieabbaus lehnt neben dem bpt auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) diese Empfehlung ab, mit der Begründung, dass auf diesem Weg keine Reduzierung und Vereinfachung der tierärztlichen Dokumentations- und Nachweispflichten möglich seien.
Die Empfehlung Nr. 10 würde ebenfalls das erklärte Ziel verfehlen und einen weiteren Aufbau von Bürokratie bedeuten, so der bpt. Der Punkt drücke das mangelnde Vertrauen der Politik in die Tierärzteschaft und Landwirtschaft aus. Gefordert ist ein zusätzlicher Satz auf der tierärztlichen Verschreibung, der den doppelten Bezug von Arzneimitteln durch Tierhaltende ausschließen soll. Der bpt kritisiert, dass dieser Satz mehrere Dokumentationsvorlagen bedeute. Zudem spricht dieser dem Personal in öffentlichen Apotheken die Kompetenz ab und stört ggf. auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Tierärzt:innen und Tierhaltenden.
Der bpt fordert die Politik daher dringend dazu auf, zu ihrem Wort zu stehen, endlich Bürokratie ab- statt aufzubauen und die Empfehlungen Nr. 7 und 10 abzulehnen.
bpt
Doku zur Geschichte der Tiermedizin in Dresden und Leipzig
Im Rahmen der MDR-Sendereihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ wird am heutigen Dienstag (17.09.2024) um 21 Uhr das Thema „Tiermedizin in Leipzig – Traumberuf und Knochenjob“ beleuchtet. Regisseurin Heike Bittner zeigt in ihrer Dokumentation, wie die neue Generation von Tierärzten und Tierärztinnen das Studium erlebt und wie sich der Umgang mit den Tieren bis hin zum Tierschutz im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Der Film gibt außerdem einen Überblick über die Geschichte der veterinärmedizinischen Fakultät in Leipzig, die im Jahr 1774 in Dresden als „Thierarzneyschule“ begann und im letzten Jahr ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert hat.
Heute vereint Leipzig Tradition und Innovation, wobei der Fokus nicht nur auf kleinen Tieren wie Hund, Katze, Maus, sondern auch auf den oft übersehenen Nutztieren, wie Kühen, Schafen, Schweinen und Pferden liegt. Ein Erbe aus DDR-Zeiten, das die Fakultät in die Zukunft trägt. Auch heute ist der Alltag der künftigen Veterinärmediziner hart: zur Arbeit an den Tieren und dem Umgang mit den Besitzern kommt die wissenschaftliche Arbeit mit Konferenzen rund um den Globus dazu.
MDR
Klinik für Kleintiere der TiHo mit Gold Status ausgezeichnet
Als erste universitäre Klinik erhält die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) den Goldstatus. Die durch den Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) vergebene Zertifizierung nach dem Kodex „Gute veterinärmedizinische Praxis“ (GVP) ist ein freiwilliges, mehrstufiges System zur Förderung und Sicherung der Qualität in der Tiermedizin.
Mit der Maximalpunktzahl hat sich die TiHo Hannover für den bpt-Qualitäts-Standard in Gold qualifiziert, der die hervorragende Arbeit des engagierten Klinik-Teams auszeichnet. Der Goldstatus für die Klinik für Kleintiere der TiHo unterstreicht das fortwährende Engagement der Klinik, eine bestmögliche tiermedizinische Versorgung für die tierischen Patienten zu gewährleisten, bei der das Tierwohl im Mittelpunkt steht.
TiHo Hannover
Tierärztetag West – Der Kammerkongress in Dortmund
Am Freitag, den 30. August geht zum ersten Mal der Tierärztetag West – Der Kammerkongress in Dortmund an den Start, die Fortsetzung des bisher durchgeführten Nordrhein-Westfälischen Tierärztetages. Bis zum 1. September erwartet die teilnehmenden Tierärzt:innen ein umfassendes Fachprogramm, das sich aus Vorträgen und Seminaren zu Klein- und Heimtieren sowie Pferden und Nutztieren zusammensetzt. Veranstalter ist die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) mit Sitz in Gießen.
Fachliche Unterstützung erhält die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) als Veranstalter von den Tierärztekammern Nordrhein, Westfalen-Lippe, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. So wird das Vortragsprogramm auch aus Themen zu Zukunfts-Perspektiven in der tierärztlichen Praxis im Hinblick auf Techniken wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Telemedizin insbesondere auch unter dem Aspekt rechtlicher Vorgaben bestehen.
Auch die Tierärzt:innen im Öffentlichen Dienst werden nicht zu kurz kommen. Sie können sich mit verschiedenen Vorträgen, unter anderem zum Tierschutz und Seuchenprävention, fortbilden. Tiermedizinische Fachangestellte können auf dem Tierärztetag West an einem Vortragsprogramm und an zwei Seminaren teilnehmen. Zudem können die Teilnehmenden eine innovative Industrieausstellung besuchen und sich dort über neue sowie über bewährte Produkte und Dienstleistungen für die Praxis informieren.
Vetion.de wird vor Ort sein und anschließend eigene Eindrücke in einem Beitrag schildern.
Tierärztetag West
Inflexion und TPP gehen Partnerschaft ein
Die 2018 gegründete Tierarztkette Tierarzt Plus Partner (TPP) hat mit dem Private-Equity-Unternehmen Inflexion einen neuen Partner gefunden. Durch diese Partnerschaft soll die Kette weiter ausgebaut werden. Inflexion will seine Branchenerfahrung nutzen, um mit dem Gründungsmanagement und den Gesellschaftern von TPP zusammenzuarbeiten und das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen. So sind in erster Linie weitere Investitionen in die Digitalisierung des Unternehmens, in die Ausbildung und in den Ausbau des Netzes von Tierarztpraxen in ganz Deutschland geplant, sowohl durch Akquisitionen als auch durch die Eröffnung neuer Standorte auf der grünen Wiese.
In den vergangenen sechs Jahren hat sich TPP mit annähernd 100 Tierarztpraxen zum inzwischen größten Tierarztnetz in Deutschland entwickelt. TPP arbeitet mit lokalen Tierärzt:innen zusammen, um führende Dienstleistungen im Bereich der Tiergesundheit anzubieten, und unterstützt sie mit umfassenden Schulungen, Best Practices der Branche und erheblichen Investitionen in Technologie.
„TPP ist die vierte Investition von Inflexion im Bereich Tiergesundheit und unterstützt ein bewährtes Team, das unsere Philosophie des nachhaltigen Wachstums in einer berufsorientierten Branche teilt. Wir freuen uns, unseren regionalen und sektoralen Ansatz zu kombinieren, um das erhebliche Wachstumspotenzial von TPP zu unterstützen“, erklärt Andrew Neville von Inflexion. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Inflexion, um weiterhin in das Wachstum unseres Unternehmens und die Entwicklung unseres Netzwerks zu investieren. Unser Gründungs- und Führungsteam bleibt an Bord und wir bleiben unserer Mission treu, jeden Tag das beste Erlebnis für Tiere und Menschen zu schaffen“, ergänzt TPP-Mitbegründer und CEO Fabian Kröll.
TPP
Inflexion
Bayern bereitet den Weg für Landtierarztquote
Ähnlich der bereits existierenden Landarztquote in der Humanmedizin treibt die Bayerische Staatsregierung die Landtierarztquote voran. Als nächster Schritt ist die Verbändeanhörung geplant. Die aktuelle Situation zeigt, dass sich gerade in ländlichen Regionen die Nachwuchsgewinnung in der Nutztierpraxis zu einer zunehmenden Herausforderung entwickelt. Dem demographischen Wandel ist es zudem geschuldet, dass die Zahl der tierärztlichen Praxen für Nutztiere immer weiter zurückgeht. Mit der Landtierarztquote will der Freistaat dieser Entwicklung entgegenwirken.
Das Vorhaben wurde als Teil des „Zukunftskonzepts Landtierärzte“ vom Bayerischen Umwelt- und Verbraucherschutzministerium initiiert und hat das Ziel, eine flächendeckende tierärztliche Versorgung vor allem im Nutztierbereich sicherzustellen. So sollen Tierärzt:innen schon frühzeitig an den ländlichen Raum gebunden und der Kontakt zur Nutztierhaltung und zur tierärztlichen Versorgung von Nutztieren gefördert werden.
Für das Auswahlverfahren werden zunächst das Ergebnis eines Studieneignungstests für medizinische Studiengänge sowie erfolgreich abgeschlossene einschlägige Ausbildungen und Praktika im Bereich der Nutztiermedizin berücksichtigt. Anschließend finden strukturierte und standardisierte Auswahlgespräche statt, bei denen auch praktische Fähigkeiten geprüft werden.
Der Startschuss für die Landtierarztquote soll zum Wintersemester 2025/2026 erfolgen. Interessierten Bewerberinnen und Bewerbern wird empfohlen, sich bereits jetzt über die Termine für eine Teilnahme am Test für medizinische Studiengänge zu informieren, um die jeweiligen Anmeldefristen nicht zu versäumen.
„Eine Landtierarztquote ist ein wertvoller Baustein im Maßnahmenpaket, wir stellen damit die Weichen für optimale Versorgung schon bei der Ausbildung. Wir bringen den Gesetzesentwurf nach der Verbändeanhörung im Landtag ein und werden die Hochschulzulassungsverordnung anpassen. Unser Ziel: Start der Quote zum Wintersemester 2025/2026″, betont der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume.
Ministerium Bayern
Europawahlen und Tiermedizin
Am 9. Juni 2024 hat Europa ein neues Parlament gewählt. Mit 186 Sitzen konnte sich auch dieses Mal die Europäische Volkspartei (EVP) durchsetzen. Die Sozialdemokraten bilden die zweitstärkste Partei. Da sowohl die Liberalen als auch die Grünen deutliche Verluste hinnehmen mussten, ist derzeit noch unklar, welche Auswirkungen das Wahlergebnis auf Themen wie Tierwohl und antimikrobielle Resistenzen (AMR) haben wird. Klassische konservative Themen wie Landwirtschaft und Ernährungssicherheit könnten aber nach Meinung des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) politisch künftig höher gewichtet werden.
In Deutschland haben die Landwirt:innen (52%) und die Selbstständigen (35%) mehrheitlich die CDU/CSU gewählt. Bei beiden Berufsgruppen lag jeweils die AfD an zweiter Stelle. Wie die Freien Berufe gewählt haben, gibt die Auswertung nicht her.
Deutlich wichtiger als auf nationaler Ebene ist im Europäischen Parlament die Ausschussarbeit. Bis zum 17. Juli 2024 hat sich jedoch abgezeichnet, dass Norbert Lins den Vorsitz im wichtigen Agrarausschuss abgeben muss, der stattdessen von einer/m Vertreter/in der Partei der italienischen Ministerpräsidentin Meloni (Fratelli d’Italia) übernommen wird. Zudem scheinen die Überlegungen, den Umwelt- und Gesundheitsausschuss (ENVI) in zwei Ausschüsse aufzuspalten, nicht mehrheitsfähig zu sein. Dies würde laut bpt grundsätzlich den One-Health-Ansatz stärken.
bpt
Dr. Katharina Kluge wird neue Chief Veterinary Officer
Dr. Katharina Kluge wird Leiterin der Unterabteilung 32 „Tiergesundheit, Tierschutz“ im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und damit neue Chief Veterinary Officer. Sie folgt auf Dr. Dietrich Rassow, der in den Ruhestand geht.
Kluge ist promovierte Fachtierärztin für Pharmakologie und Toxikologie. Seit 2003 ist sie im BMEL, wo sie zunächst im Referat Tierarzneimittel tätig war. 2008 übernahm sie dann die Leitung des Referates Tierschutz.
In ihrer neunen Position wird sie unter anderem dafür zuständig sein, Deutschland in Veterinärangelegenheiten im europäischen und internationalen Kontext zu vertreten.
BMEL
vmf und bpt starten Tarifverhandlungen für TFA
In der vergangenen Woche sind der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) und der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) erstmals zusammengekommen, um neue Tarifverhandlungen für Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) aufzunehmen. Der vmf hatte sowohl den Gehalts- als auch den Manteltarifvertrag zum 30. September 2024 gekündigt. In der ersten Sondierungsrunde haben die beiden Verhandlungsparteien die notwendigen strukturellen Anpassungen, den Fachkräftemangel sowie die sich wandelnden Praxisstrukturen thematisiert, um dann im August 2024 weiter zu beraten.
„Beide Tarifverträge müssen modernisiert werden. Bei den Gehaltstarifen und Ausbildungsvergütungen fordern wir deutliche Steigerungen, um den Beruf für die gut ausgebildeten Fachkräfte weiterhin attraktiv zu halten. Denn unsere aktuellen Umfragen zeigen dringenden Handlungsbedarf: Im Januar/Februar 2024 gaben mehr als 61 Prozent an, unzufrieden bzw. sehr unzufrieden mit ihrem Gehalt zu sein. Ende April bis Anfang Juni 2024 lag diese Angabe sogar bei 73,6 Prozent. Bei beiden Online-Umfrage hatten wir eine Teilnahmequote von mehr als fünf Prozent der Berufsangehörigen, sodass wir davon ausgehen könnten, dass die Ergebnisse die Situation sehr realistisch widerspiegeln“, erklärte vmf-Präsidentin Hannelore König, die die Verhandlungen auf Seiten des vmf führt.
Bereits seit dem Jahr 1987 verhandelt der vmf die Tarifverträge für die aktuell ca. 23.000 TFAs in Deutschland (Stand: 30.06.2023, einschl. Auszubildende) mit dem bpt.
vmf
Rukwied für weitere 4 Jahre DBV-Präsident
Mit mehr als 85 Prozent der insgesamt 482 Stimmen ist Joachim Rukwied als Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) durch die Mitgliederversammlung für weitere vier Jahre wiedergewählt worden. Der 62-Jährige Rukwied wird damit in seine inzwischen vierte Amtszeit als DBV-Präsident gehen. Neben Günther Felßner aus Bayern, Dr. Holger Hennies aus Niedersachsen und Karsten Schmal aus Hessen ergänzt erstmalig Torsten Krawczyk aus Sachsen das Vizepräsidenten-Quartett. Der neu gewählte DBV-Vizepräsident erhielt 96,8 Prozent aller Stimmen. Er wird Detlef Kurreck, der nicht mehr zur Wahl angetreten war, ersetzen. Susanne Schulze Bockeloh wird weiterhin als kooptiertes Mitglied dem Vorstand angehören.
DBV
Auftaktveranstaltung zu Projekt Fehlerkultur Tiermedizin
Fehler sind im alltäglichen Leben unausweichlich. Ernste, unter Umständen strafrechtliche, Konsequenzen können drohen, wenn Ärzt:innen oder Veterinärmediziner:innen bei der Behandlung von Mensch oder Tier Fehler machen. Außerdem können Behandlungsfehler fatale Folgen für die Gesundheit und das Leben der Patient:innen haben. Wichtig ist jedoch, wie mit Fehlern umgegangen wird. Denn aus Angst vor möglichen ernsten Folgen wird häufig keine offene Fehlerkultur gelebt.
Um eine objektive gesellschaftliche Debatte über eine offene und effektivere Fehlerkultur in der (Tier-) Medizin anzustoßen, die von der Gesellschaft befürwortet und sogar unterstützt wird, ist das Projekt „Fehler in der (Tier)medizin” an der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) ins Leben gerufen worden. Die Auftaktveranstaltung des Diskussionsprojekts findet am 26. Juni um 18 Uhr im aufhof, Schmiedestraße 12, 30159 Hannover statt. Diese Veranstaltung, zu der Tierbesitzer:innen, Tiermedizinstudierende und Tierärzt:innen sowie alle, denen Tiere am Herzen liegen eingeladen sind, soll einen ersten Einblick gewähren und zeigen, welche Felder besonders relevant sind.
Auf dem Podium werden neben Prof. Dr. Holger Volk auch Dr. Claudia Busse und Dr. Christin Kleinsorgen die TiHo vertreten und weitere Gäste, unter anderem Prof. Dr. Klaus Osterrieder (TiHo), Prof. Mahtab Bahramsoltani (FU Berlin) sowie Dr. Christiane Bärsch von der Tierärztekammer Niedersachen empfangen.
Die Veranstaltung kann zudem live auf YouTube verfolgt werden.
TiHo
Prof. Brehm übernimmt Geschäftsführung des Freundeskreis Tiermedizin Leipzig
Am Donnerstag, 20.6.2024fand die Jahreshauptversammlung des Freundeskreis (FRK) Tiermedizin der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig e.V. statt. Neben den Berichten der Präsidentin Prof. Dr. Michaele Alef über die Tätigkeit des Förderkreises, des Dekans, Prof. Dr. Dr. Thomas Vahlenkamp, über die Entwicklung der Fakultät, des Schatzmeisters und der Kassenprüfer sowie der Entlastung des Vorstandes, stand auch die Wahl des neuen Vorstandes an.
Als Geschäftsführer des FRK tritt Prof. Walter Brehm, Leiter der Klinik für Pferde, in die Fußstapfen von Prof. Dr. Johannes Seeger, der diese Position über 15 Jahre bekleidet hat und sich nicht erneut zur Wahl stellte. Prof. Seeger wurde zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt als Dank für seinen langjährigen Einsatz für den Freundeskreis eine Baumpatenschaft der Stadt Leipzig. Die Platane wird passender Weise in der Nähe seiner alten Wirkungsstätte am Veterinär-Anatomischen Institut an der Semmelweißstraße wachsen.
Außerdem wurde mit Paul Raecke (Matrikel 21) ein neuer studentischer Vertreter in den Vorstand gewählt, der künftig noch mehr die Interessen der Studierenden in die Vereinsarbeit einbringen soll.
Weiteres Highlight war die Verleihung des Bergfestpreises an Svenja Ritter, Sprecherin des Matrikels 21, für ihr besonderes Engagement, u.a. in der Organisation des Bergfestes sowie im Fachschaftsrat und im bvvd e.v. Sie bedankte sich im Namen des gesamten Jahrganges und kündigte an, den Preis mit einer weiteren Person teilen zu wollen, „ohne die das Bergfest in der Form nicht möglich gewesen wäre.“
An den offiziellen Teil schloss sich wie immer ein gemütliches Zusammensein am Grillplatz an, wo man sich kollegial über weitere Ideen und Projekte austauschte.
© Bild: Prof. M. Fürll
Dr. Mario Stein vom Landesverband der Tierärzte im Öffentlichen Dienst Sachsens e.V. (LTÖD) gratuliert der FRK-Präsidentin Prof. Dr. Michaele Alef stellvertretend für den neu gewählten Vorstand des Freundeskreis Tiermedizin Leipzig
Tierschutznovelle: DBV fordert Nachbesserungen
Am kommenden Montag wird sich der Bundesratsausschuss mit dem Entwurf der Novelle des Tierschutzgesetzes befassen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisiert den Gesetzesentwurf der Bundesregierung scharf und erwartet ein deutliches Signal vom Bundesrat.
„Der vorgelegte Gesetzentwurf enthält praxisferne und nicht praktikable Regelungen und Verbote, die dringend nachgebessert werden müssen! Vor allem die Vorgaben zur Schweinehaltung führen zu weniger Tierschutz und zu mehr Bürokratie“, erklärt DBV-Präsident Joachim Rukwied. „Die Tierhalter sind bereit zur Weiterentwicklung des Tierwohls und des Tierschutzes. Dazu brauchen sie aber praktikable Regelungen im europäischen Gleichklang und keine nationalen Alleingänge, die nur die Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland zum Ziel haben.“
Jürgen Langreder vom Vorstand des Bundesverbandes Rind und Schwein (BRS) kritisiert unter anderem die zusehends ideologisch getriebene Förderpolitik der Ampelkoalition. In 90 Prozent der Schweine haltenden Betriebe in Deutschland würden die Tiere in den Haltungsstufen 1 und 2 aufgezogen. Diese Betriebe haben bislang jedoch keine Möglichkeit, Fördermittel zu erhalten. Dabei ließe sich auch hier mehr Tierwohl umsetzen, so Langreder. Er fordert auch für diese Haltungsformen entsprechend Förderungen. Genauso unverständlich sei für ihn, dass sowohl das Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) als auch die Ringelschwanzprämie in Niedersachsen gestrichen werden sollen, mit dem Argument, dass eine Doppelförderung ausgeschlossen werden müsse. Dabei sei gerade die Ringelschwanzprämie eine Erfolgsgeschichte.
Mit den aktuellen Problemen des Tierschutzes befasst sich auch die schon traditionelle Tierschutztagung, die am 12. und 13. September 2024 sowohl als Präsenz- als auch als Online-Veranstaltung stattfinden wird. Die Tagung richtet sich an Amtstierärzt:innen und kurativ tätige Tierärzt:innen, sowie an Studierende der Veterinärmedizin und Veterinärreferendar:innen. Die Anmeldung ist bis 10. September um 16 Uhr möglich.
DBV
SUS
BfT fordert bewussten Umgang mit KI
Die diesjährige Frühjahrsveranstaltung des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. (BfT), die am 16.05.2024 in Hannover stattfand, stand das Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Mittelpunkt, denn KI ist ein Werkzeug mit viel Potential. Sorgfältig angewandt und mit Bewusstsein für die Grenzen der Technologie, bieten die Kapazitäten zur komplexen Datenanalyse große Chancen, insbesondere die Diagnostik und Prävention auch in der Tiermedizin entscheidend fortzuentwickeln. Dabei kann KI nicht nur im medizinischen Alltag bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Die Festlegung und Anordnung der eigentlichen therapeutischen Maßnahme obliegt weiterhin dem Arzt, genauso wie die Entscheidung, ein Tierarzneimittel für den Markt zu entwickeln, nur durch den Unternehmer getroffen werden kann, heißt es in einer Pressemitteilung des BfT.
Unter dem Titel „Tiergesundheit: Mit KI zum nächsten Level“ stellten die fachkundigen Referenten in drei Impulsen die Künstliche Intelligenz und ihre Möglichkeiten im Leben der Menschen, in der pharmazeutischen Forschung sowie für die Anwendung in der Veterinärmedizin vor.
Professor Klaus Osterrieder, Präsident der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), hob in seinem Grußwort die Bedeutung von KI für alle Bereiche der Tiermedizin hervor und verwies gleichzeitig auf die Notwendigkeit einer sorgfältigen Handhabung.
„Künstliche Intelligenz hat im Jahr 2022 dreimal mehr Arbeitsplätze geschaffen als sie übernehmen konnte“, betonte Patrick Ratheiser, CEO und Co-Founder von Leftshift One. Denn KI könne viele Aufgaben übernehmen und in Arbeitsprozessen unterstützen, aber nicht den menschlichen Verstand ersetzen. Dr. Narges Ahmidi, Expertin in KI-gesteuerter Gesundheitsfürsorge, sieht den Vorteil von KI vor allem darin, dass sie schneller lernt als menschliche Ärzte. Während ein Arzt durch die Fälle, denen er in seinem Berufsleben über die Jahre begegnet, zum Experten werde, lerne die KI weitaus schneller, so Ahmidi. „Mit KI kann der Zeitpunkt, zu dem der Arzt die finale Diagnose kennt, deutlich nach vorne verlagert werden.“ Diese ermöglicht große Fortschritte in der Früherkennung und eine spezifischere Behandlung von Krankheiten – weg von reaktiven hin zu präventiven Maßnahmen, sowohl im human-, als auch im tiermedizinischen Bereich.
Wie in der Humanmedizin unterstütze KI auch in der Veterinärmedizin, z.B. in der Mustererkennung und Erstellung optimierte Behandlungspläne sowie darin, den wirksamsten Therapieansatz zu finden, sagte Dr. Henning Müller vom Deutschen Zentrum für Künstliche Intelligenz, Osnabrück.
Fazit
In der anschließenden Podiumsdiskussion kamen die Teilnehmenden zu dem Schluss, dass die Lehre gefordert ist, künftige Tiermediziner, aber auch Agrarwissenschaftler und Landwirte auf einen bewussten Umgang mit diesem kraftvollen Werkzeug vorzubereiten. Gelernt werden muss, die Grenzen jeder Anwendung einordnen zu können und Ergebnisse zu hinterfragen. Eine große Herausforderung ist, relevante Daten in guter Qualität und Menge zu erhalten. Einschränkungen durch gesetzliche Vorgaben, z.B. durch den europäischen Data Act und AI-Act, sind ebenso zu berücksichtigen wie die Bedeutung der Ethik im Umgang mit KI. Der umfangreiche Datenpool, insbesondere in der Nutztierhaltung, bietet Chancen im Zusammenwirken der veterinärmedizinischen Praxis, dem öffentlichen Veterinärwesen und der Landwirtschaft, die Gesundheit der Tierbestände zu überwachen und weiter zu verbessern. Mit KI-gestützten Plattformen könne der Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen und Fallstudien ermöglicht werden und die stetige Fortbildung sowie der kontinuierliche Wissensaustausch gefördert werden.
Bei allem Potential und der Vielzahl von KI-Anwendungen liegt es in der Hand des jeweils Verantwortlichen, wie Wissenschaftler, Tierarzt oder Unternehmer, festzulegen, wie diese genutzt werden. Keine Scheu, sondern Offenheit und aktives Mitgestalten seien der Weg, um das Potential auch für die Veterinärmedizin nutzbar zu machen.
Auch der Dessauer-Zukunftskreis beschäftigt sich mit dem Thema Chancen und Risiken von KI in der Tierarztpraxis. Mehr dazu findet sich auf dem LinkedIn-Profil des DZK.
FLI Förderpreise 2024 stehen fest
Der Förderpreis des Fördervereins des Friedrich-Loeffler-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), e.V., ist in diesem Jahr gleich an sieben junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verleihen worden. Damit wurden jetzt insgesamt 85 Nachwuchswissenschaftler mit dem Preis ausgezeichnet.
Die Preisträger in 2024 sind Dr. Lisa Rogoll (Institut für Epidemiologie), Dr. Ann-Kathrin Heymann (Institut für Tierernährung), Dr. Nico Halwe (Institut für Virusdiagnostik), Dr. Viola Carla Haring (Institut für Neue und neuartige Tierseuchenerreger), Dr. Christin Körsten (Institut für Infektionsmedizin), Dr. Elisabeth Wöhnke (Institut für Molekulare Virologie und Zellbiologie) und Dr. Emmelie Margarete Eckhardt (Abteilung für experimentelle Tierhaltung und Biosicherheit). Die Vergabe der Förderpreise des Fördervereins 2025 wird im Rahmen des Jahrestreffens des Fördervereins des Friedrich-Loeffler-Instituts am 17.06.2025 auf der Insel Riems stattfinden.
Die Förderpreise werden für herausragende PhD-Arbeiten und Dissertationen vergeben, die von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an den Fachinstituten des FLI angefertigt worden sind. Neben einer sehr guten Bewertung ihrer Abschlussarbeiten konnten die Nominierten mindestens eine Veröffentlichung als ErstautorIn in einer international angesehenen Fachzeitschrift vorweisen. Der Förderpreis ist mit einem Preisgeld von 500€ dotiert.
FLI