Menü ≡

Anhaltende Nachfrage lässt illegalen Welpenhandel europaweit aufleben

Der illegale Welpenhandel scheint nicht gestoppt werden zu können. Nach Informationen der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN sind in 2024 über das Meldetool 190 Verdachtsfälle von Betroffenen und  Zeug:innen gemeldet worden. Mehr als ein Drittel dieser Fälle bezog sich auf den Handel im Internet. Aus Nordrhein-Westfalen wurde knapp ein Viertel aller Verdachtsfälle (46 Fälle) gemeldet, gefolgt von Bayern mit rund 12 Prozent (23 Fälle) und Baden-Württemberg mit 19 Fällen. Die Dunkelziffer ist jedoch immens.

„Die zahlreichen emotionalen Geschichten von Betroffenen, die uns wie jedes Jahr auch 2024 über unser Meldetool erreicht haben, zeigen einmal mehr die Dringlichkeit, dieses Tierschutzproblem endlich anzugehen: Alle Online-Plattformen müssen zwingend eine zuverlässige Verifizierungspflicht für Tierverkäufer:innen einführen und nur noch gechippte sowie in einem Heimtierregister registrierte Tiere für eine Anzeige zulassen“, fordert Saskia Dauter aus dem Investigations- und Rechercheteam bei VIER PFOTEN Deutschland. Dieser Schritt würde verhindern, dass kriminelle Händler:innen sich hinter dem Deckmantel der Anonymität verstecken und immer weiter Tierleid produzieren. „Dafür ist auch die Einführung einer bundeseinheitlichen Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen unumgänglich“, so Dauter.

Mit Hilfe der Meldungen konnten die Tierschützer:innen von VIER PFOTEN in Zusammenarbeit mit zuständigen Behörden insgesamt 23 Welpen und ein Muttertier retten. Doch die Nachfrage in ganz Europa nach Hundewelpen, insbesondere nach Französischen Bulldoggen, Pomeranians oder Yorkshire Terriern, scheint nach wie vor anhaltend stark zu sein, sodass gemäß einem Bericht jährlich fast sechs Millionen Hunde nötig wären, um diese zu decken – knapp eine Million davon in Deutschland.

VIER PFOTEN

Rückrufe für Rinder-Kauknochen wegen Hypertrichose

Immer mehr Hunde werden aufgrund des sogenannten Werwolf-Syndroms mit neurologischen Symptomen in Praxen und Kliniken in ganz Europa vorgestellt. Die auch als Hypertrichose bezeichnete Erkrankung geht typischerweise mit anhaltendem, lauten Bellen und Jaulen sowie unkontrollierten Bewegungen und Panikattacken einher. Teils komme es im späteren Verlauf zu epileptischen Anfällen, wie Nina Meyerhoff von der Tierärztlichen Hochschule Hannover (Tiho) berichtet.

Die Ursache für die Hypertrichose liegt nach aktuellen Erkenntnissen in Vergiftungen durch bestimmte, derzeit noch unbekannte Toxine in Rinder-Kauknochen. Allerdings ist zur Zeit noch unklar, mit welchem Toxin die Produkte verunreinigt sind und auf welchem Weg es in die Futtermittel gelangte. Zudem könnten neben den Kauknochen auch andere Produkte betroffen sein. Zumindest für einige Produkte gebe es eine Verbindung zu einem Produzenten in China, der womöglich verschiedene weitere Hersteller mit Rohmaterial wie Rinderhaut belieferte.

Wie Meyerhoff erklärt, verlaufen die Erkrankungen nicht tödlich. Nach einigen Tagen bis Wochen würden die Symptome wieder abklingen. Es kann jedoch sein, dass im Fall starker Erregung zeitweise stark sedierende und angstlösende Medikamente verabreicht werden müssten. Aus Sicherheitsgründen oder wegen sehr starker Symptome mussten allerdings vereinzelt auch schon Hunde eingeschläfert werden.

Die niederländische Lebensmittel- und Warenaufsichtsbehörde (NVWA) hat bereits reagiert und vor bestimmten Kauknochen der Marke „Barkoo“ gewarnt. Diese Produkte werden über Online-Shops des Unternehmens Zooplus sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland vertrieben. Das Unternehmen ist in zahlreichen europäischen Ländern aktiv, hat sich jedoch auf Anfragen noch nicht zurückgemeldet. Auch in dem Discounter-Ableger „Bitiba.de“ ist diese Marke erhältlich. Rückrufe verschiedener Produkte, die im Zusammenhang mit Hypertrichose stehen, gab es bereits in Finnland, den Niederlanden und Dänemark.

Laboranalysen sollen zeitnah Klarheit über das krankheitsauslösende Toxin bringen.

Topagrar

Zahlreiche niederländische Schweinehalter:innen nutzen Ausstiegsprogramm

Mit zwei staatlichen Programmen will die Niederlande Nutztierhalter:innen dazu bewegen, aus der Tierhaltung auszusteigen. Ziel der Tierzahlreduzierungen ist es, die Umweltbelastungen und Nährstoffeinträge deutlich zu verringern.

Laut aktuellen Zahlen haben 567 der rund 3.000 Schweinebetriebe im Land einen entsprechenden Antrag gestellt. Wie die niederländische Regierung mitteilt, sind die meisten Ausstiegswilligen in den südöstlichen Provinzen, wie Gelderland und Noord-Brabant, angesiedelt. Bereits 374 Verträge seien unterschrieben worden, heißt es weiter. Insgesamt gehen Branchenkenner davon aus, dass sich der Schweinebestand in dem Land um 10 Prozent verringern wird.

Während auch immer mehr Geflügelhalter:innen an den Programmen teilnehmen ( bislang 14 %), sind erst 3 Prozent der Milchviehbetriebe bereit, auszusteigen. Von den knapp 14.000 Betrieben haben 17 Betriebe die Tierhaltung mit Hilfe der Förderung bereits aufgegeben.

Topagrar

Anstieg von Geflügelpestausbrüchen zum Jahresende

In den letzten Wochen des vergangenen Jahres hat sich die Aviäre Influenza (AI) besonders in Regionen mit einer hohen Konzentration von Geflügelbeständen, wie beispielsweise in Südeuropa, stärker ausgebreitet. Das geht aus einem gerade veröffentlichten Bericht der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA hervor, der gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und dem EU-Referenzlabor (EURL) erstellt worden ist. Die Analyse ergab, dass im letzten Quartal 2024 ein Anstieg der Fälle von Wild- und Hausvögeln im Vergleich zum Vorquartal zu verzeichnen war. Die Expert:innen stellen in dem Bericht auch klar, dass es bislang keine Hinweise auf eine Übertragung von Mensch zu Mensch gegeben habe.

Grundsätzlich habe das A(H5N5)-Virus, ein Subtyp des Geflügelpestvirus, sein geografisches und Artenspektrum erheblich erweitert und sich in verschiedenen Regionen und Wildvogelarten weit verbreitet, heißt es weiter in dem Bericht. Meldungen zu neuen Ausbrüchen bei Säugetieren habe es aber nicht gegeben.

Anders stellt sich die Situation in den USA dar. Hier sind inzwischen mehr als 800 Rinder haltende Betriebe in 16 Staaten von H5N1-Ausbrüchen betroffen. Die meisten Fälle werden in Kalifornien gemeldet, wo das Virus kürzlich auch in zwei Chargen Rohmilch gefunden wurde, die in Einzelhandelsgeschäften verkauft wurden.  Zudem wurde bei Schweinen in einer gemischten Vieh-Geflügel-Farm in Oregon ein leicht mutierter Virusstamm nachgewiesen. Dies sei besorgniserregend, da Schweine möglicherweise mit verschiedenen Arten von Influenzaviren koinfiziert werden, die sich an andere Arten anpassen und sich auf diese ausbreiten könnten, so die Behörde.

„Alle Geflügelhalterinnen und -halter sind zum Schutz ihrer Tiere aufgerufen, die Vorgaben der Veterinärämter einzuhalten und ihre betrieblichen Biosicherheitsmaßnahmen kritisch zu prüfen, wo nötig zu optimieren und konsequent umzusetzen“, mahnt die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder. In dem Land ist Ende 2024 ein Fall in einer Kleinsthaltung mit 30 Tieren aufgetreten, die alle getötet werden mussten. Zum Schutz vor Infektionen mit dem Virus und um Wildvögel fernzuhalten, empfiehlt Eder, Geflügel nicht im Freien zu füttern und zu tränken. Zudem können die Freigehege kleinerer Haltungen durch das Spannen von Netzen geschützt werden.

Um Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben geht es auch in der 8-teiligen Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd).  Kurs 5 befasst sich mit der Biosicherheit für Geflügelbestände. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.

EFSA

Ministerium Rheinland-Pfalz

TiHo führt Studie zum Werwolfsyndrom bei Hunden durch

Seit Ende August 2024 sind in Deutschland vermehrt Erkrankungsfälle bei Hunden ungeklärter Ursache aufgetreten. Die Erkrankung geht mit akuten, schweren neurologischen Symptome einher. Dazu gehören plötzliche Panikattacken, unkontrollierte Bewegungen, Jaulen und seltener im späteren Verlauf epileptische Anfälle. Die Erkrankung wird umgangssprachlich auch als Werwolfsyndrom bezeichnet.

Um die Ursachen dieser Symptome besser zu verstehen, hat ein Forschungsteam einen Fragebogen entwickelt, der sich an Halterinnen und Halter sowohl betroffener als auch nicht betroffener Hunde richtet. Die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) führt die Erhebung gemeinsam mit Forschenden der Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und spezialisierten Tierneurologinnen und Tierneurologen durch.

Unter https://ibei.tiho-hannover.de/survey/epunver/ können Besitzerinnen und Besitzer an der Erhebung teilnehmen und damit die Untersuchungen unterstützen. Die Beantwortung des Online-Fragebogens dauert bis zu 20 Minuten. Die Teilnahme ist freiwillig und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen abgebrochen werden. Die Daten werden vertraulich behandelt.

Das Ziel der Erhebung ist, durch den Vergleich von betroffenen und nicht betroffenen Hunden mögliche Auslöser oder Risikofaktoren zu identifizieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, zukünftige Vorfälle besser einzuordnen und effektiver darauf reagieren zu können.

Das Werwolfsyndrom wird mutmaßlich durch eine Vergiftung ausgelöst, die aber nach bisherigem Wissensstand nicht tödlich verläuft. Der Verlauf dieser Erkrankung schwankt nach dem akuten Beginn über mehrere Tage bis Wochen. Viele Patienten zeigen nach einer Behandlung der Symptome allmählich Besserung. Besonders auffällig ist, dass in einigen Haushalten mehrere Hunde betroffen sind. Die auslösende Ursache ist aktuell noch nicht endgültig gesichert. Allerdings haben die betroffenen Hunde mit diesen spezifischen klinischen Zeichen kurz vorher Rinderhautknochen erhalten. Jedoch ist bisher nicht bewiesen, dass diese tatsächlich die klinischen Zeichen auslösen. Der zeitliche Zusammenhang bestätigt nicht, dass es sich dabei auch um die Ursache handelt. Da solchen akuten Auffälligkeiten verschiedene Erkrankungen zugrunde liegen können, rät die TiHo dazu, die Hunde in der Abteilung für Neurologie der Klinik für Kleintiere der TiHo oder anderen zertifizierten Tierärztinnen und Tierärzten untersuchen zu lassen, die sich auf Neurologie spezialisiert haben. Eine Übersicht deutschsprachiger Neurologie-Spezialistinnen und -Spezialisten ist unter www.tier-neurologen.com oder https://www.ebvs.eu/specialists zu finden.

TiHo

Auf Anzeichen von Arthrose bei Katzen achten

Wenn sich ältere Katzen nur noch schwer für Spiel und Spaß erwärmen lassen, könnte das ein Hinweis auf eine arthrotische Gelenkerkrankung sein. Wenn eine akute Gelenkentzündung, die sogenannte Arthritis, einen chronischen Verlauf nimmt, spricht man von Arthrose. Je älter das Tier ist, desto größer ist das Risiko für das Auftreten von chronischen Gelenkentzündungen. Wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) mitteilt, werden bei etwa 30-50 Prozent aller älteren Katzen Arthroseerkrankungen nachgewiesen, bei Katzen über 12 Jahren sind 90 Prozent betroffen.

Häufig jedoch wird die Arthrose nicht erkannt, da die Samtpfoten nur selten eindeutige Lahmheiten zeigen. Die Schmerzen, die die betroffenen Katzen aufgrund der Arthrose haben, führen zu Bewegungsunlust. Tierhalter:innen sollten aber auch bei Verhaltensänderungen wie Unruhe, verringerter Körperpflege, einem mürrischen Blick oder Meiden anderer Haushaltsmitglieder aufmerksam werden und ihren Vierbeiner einer/m Tierärzt:in vorstellen. Denn eine frühe Diagnose kann dem Tier unnötiges Leiden ersparen.

Doch selbst wenn die Schäden irreparabel sind, muss der tierische Patient nicht unnötig leiden. Denn neben speziellen, auch zur Langzeitanwendung geeigneten Medikamenten, können Tierhalter:innen durch das Anpassen des Umfelds ihrer Katzen sowie der Gabe eines Futters mit erhöhtem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren ihre Vierbeiner zusätzlich unterstützen. So können sie ihren Samtpfoten mehr Mobilität und Lebensfreude zurückzugeben.

BfT

Ursache für mysteriöses Syndrom bei Hunden könnten Pilzgifte in Kauknochen sein

Neurologische Anomalien bei Hunden, wie episodische, plötzliche und extreme Aufregung, Panikattacken mit Heulen und Unruhe sowie Schreien und Krampfanfälle, könnten auf das sogenannte Werwolfsyndrom hinweisen. Bereits seit August 2024 wurden zahlreiche Hunde mit derartigen Symptomen in Tierpraxen und -kliniken in mehreren Ländern vorgestellt.

Auch die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) berichtet, dass vermehrt Hunde mit den genannten Verhaltensauffälligkeiten und teils schweren neurologischen Symptomen behandelt wurden. Es handele sich mit großer Wahrscheinlichkeit um  Vergiftungserscheinungen, die jedoch für die betroffenen Tiere nicht tödlich enden müssten, teilte die TiHo auf ihrem Instagram-Kanal mit. Die Erkrankung könne mehrere Tage bis Wochen dauern, sei aber dank beruhigenden Medikamenten bereits gut behandelbar.

„Die Tiere können sich völlig anders als sonst verhalten und scheinen auch manchmal ihre Besitzer nicht mehr zu erkennen. Daher sollte man aufpassen, und zum Beispiel Kinder von so einem Hund fernhalten“, sagte Nina Meyerhoff, Tierärztin in der Neurologie der TiHo Hannover gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Meyerhoff äußerte die Vermutung, dass bei der Herstellung von Kausticks und Kauknochen Pilzgifte in die entsprechenden Produkte gelangt sind, die die vielfältigen Symptome auslösen. Einen Zusammenhang mit Impfungen, Infektionen oder Zeckenmitteln schließt die TiHo jedoch aus.

Die Tierärzt:innen der Kleintierklinik raten Hundehalter:innen dringend, ihre Vierbeiner bei neurologischen Auffälligkeiten einem Tier-Neurologen vorzustellen. Zudem sollten die Besitzer:innen beim Kauf von Kauprodukten auf seriöse Hersteller achten bzw. das Verfüttern solcher Produkte aktuell vermeiden.

Landtiere.de

Vergiftungsgefahr für Tiere wächst in der Weihnachtszeit

In Haus und Garten lauern einige Gefahren für Hunde und Katzen. Besonders während der Weihnachtszeit treten durch das Fressen weihnachtstypischer Lebensmittel, wie Schokolade, Rosinen oder Zwiebeln, häufiger Vergiftungen bei den Vierbeinern auf. Je nach aufgenommener Menge und Zutaten sowie Größe des Tieres, zeigen sich für Vergiftungen typische Symptome, von Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu neurologischen Ausfällen.

Aber auch die weihnachtliche Dekoration birgt Gefahren für Haustiere. Durch das Fressen oder Belecken von Weihnachtssternen oder anderen Zimmerpflanzen können ebenfalls Vergiftungen bei Hunden und Katzen auftreten. Dekorative Gestecke oder Blumensträuße können für Tiere zudem giftige Pflanzen enthalten.

Besonders bei frostigen Außentemperaturen laufen die Vierbeiner Gefahr, sich zu vergiften. So ist das oft in Frostschutzmitteln enthaltene Ethylenglykol bereits in kleinen Mengen tödlich und erfordert eine spezifische Behandlung, wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) erklärt.

Da Reinigungsmittel sowie Medikamente auch außerhalb der Weihnachtszeit eine häufige Gefahrenquelle darstellen, sollten Tierhalter:innen diese stets unter Verschluss und außerhalb der Reichweite ihrer Vierbeiner halten. Im Verdachtsfall ist schnelles Handeln gefragt. Je schneller und zielgerichteter eine Behandlung erfolgt, desto besser sind die Heilungschancen.

BfT

Verschenkte ‚Weihnachtstiere‘ enden oft im Tierheim

Nur noch knapp drei Wochen bis Weihnachten, die Vorbereitung der Festtage hat bereits begonnen. Dazu gehört auch die Suche nach einem passenden Geschenk für seine Lieben. Bei vielen Kindern steht ein Tier auf dem Wunschzettel ganz oben. Tierschützer:innen raten jedoch dringend davon ab, Tiere als Weihnachtsüberraschungen zu verschenken. Obwohl Haustiere wie Hunde, Katzen oder Kaninchen bei Kindern häufig auf den Wunschzetteln stehen, ist ihre Anschaffung eine langfristige Entscheidung, die gut überlegt sein muss. Tiere sind Lebewesen mit individuellen Bedürfnissen, die Zeit, Geld und Verantwortung erfordern. Sie unüberlegt zu verschenken, führt oft dazu, dass sie früher oder später in den ohnehin chronisch überfüllten Tierheimen abgegeben werden, weiß der Deutsche Tierschutzbund aus den Erfahrungen in der Vergangenheit.

„Ein Tier ist keine Sache, die man einfach umtauschen kann, wenn sie nicht gefällt oder die man weiterverschenken kann, wenn man genug davon hat“, erklärt Lea Schmitz, Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes. „Es sind fühlende Lebewesen. Tierhaltende müssen bereit sein, über viele Jahre Verantwortung zu übernehmen. Die Entscheidung für ein Tier muss gut überlegt sein und ganz bewusst von der Person getroffen werden, die dem Tier ein Zuhause gibt.“ Wichtig sei vor dem Einzug von Hunden und Katzen auch, dass sich Tier und der zukünftige Tierhaltende im Vorfeld kennenlernen, um zu schauen, ob die Chemie passe.

Viele tierische Weihnachtsgeschenke landen nach den Feiertagen oder im Laufe des neuen Jahres im Tierheim – oft spätestens dann, wenn die Urlaubszeit ansteht und sich keine Betreuung finden lässt. Viele Beschenkte unterschätzen den Aufwand, die Zeit oder das Geld, welche die Haltung mit sich bringt. Eltern stellen nach einiger Zeit fest, dass die Versorgung doch an ihnen hängen bleibt, obwohl die Kinder versprochen hatten, mit dem Hund Gassi zu gehen oder das Katzenklo zu säubern. Man könne sich in solchen Situationen nicht darauf verlassen, dass ein Tierheim sich schon kümmern wird, wenn man das Tier dann loswerden wolle, warnt Schmitz: „Die Tierheime sind aktuell voll, müssen immer wieder Aufnahmestopps verhängen und können dann keine weiteren Tiere mehr aufnehmen.“

Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, vor der Anschaffung eines Haustiers die gesamte Familie in die Entscheidung einzubeziehen. Wer sich nach reiflicher Überlegung für ein Tier entscheidet, sollte im Tierheim nach dem passenden tierischen Mitbewohner suchen. In den Heimen warten zahlreiche Tiere jeder Art, jeden Charakters und jeden Alters auf ein neues Zuhause.

Deutscher Tierschutzbund

Berliner Pferdetag an der FU Berlin

Am Samstag, den 7.12.2024 lädt die Freie Universität Berlin engagierte und interessierte Pferdehalter:innen zum Berliner Pferdetag ein. Von 10-14 Uhr wird sich in der Pferdeklinik Düppel alles um die Gesundheit des Pferdes drehen. Expert:innen referieren über wichtige Gesundheitsaspekte, wie die Früherkennung orthopädischer Probleme, Giftpflanzen im Pferdefutter oder das West-Nil-Virus und sie geben Tipps zur optimalen Hufpflege sowie zum Thema Sattel.

Die Veranstaltung wird jährlich im Herbst von einem studentischen Team des Bachelorstudienganges Pferdewissenschaft unter Anleitung ihres Dozenten Jörg Kotenbeutel organisiert. Studierende haben freien Eintritt zu der Veranstaltung. Alle anderen müssen einen Unkostenbeitrag in Höhe von 10 Euro beisteuern.

FU Berlin

Neuer Praxisleitfaden für Legehennenhaltung in Mobilställen

Forschende der Universitäten Kassel und Göttingen haben gemeinsam mit dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) einen neuen Praxisleitfaden für die mobile Legehennenhaltung erstellt. In dem drei Jahre dauernden Forschungsprojekt haben die beteiligten Wissenschaftler:innen Daten aus 42 Legehennenbetrieben und Verbraucherbefragungen analysiert. Der als Nachschlagewerk dienende Leitfaden hat das Ziel, ein hohes Tierwohl und erfolgreiches Marketing in der mobilen Legehennenhaltung zu sichern.

Der „Praxisleitfaden für Tierwohl und Marketing in der mobilen Legehennenhaltung“ ist ein umfassender Ratgeber und steht zum Download zur Verfügung. Neben Checklisten für das Ermitteln möglicher Ursachen für Tierwohlprobleme finden sich in dem Dokument auch Hinweise zur Preisfindung, Marktstrategien und möglichen Herangehensweisen bei Vertriebsprobleme. So können die Chancen der Mobilstallhaltung optimal genutzt und die potenziellen Risiken weitestgehend vermieden werden.

Uni Kassel

Neue Katzenzüchtung aus den USA weist massive Qualzuchtmerkmale auf

Eine neue Katzenzüchtung aus den USA versetzt aktuell Tierschützer:innen und Tierärzt:innen in Sorge. Die sogenannten XL-Bully Cats sind eine Kombination der zwei Qualzuchtrassen schnurrhaarlose Sphynxkatzen und Munchkins (Dackelkatzen). Sie haben kurze und stummelige Beine und haarlose und faltige Haut. Da die Tiere der in Großbritannien inzwischen verbotenen Hunderasse „American Bully“ ähneln, steigt die Beliebtheit von Bullycats rasant. Der Grund dafür sind auch die vermehrten Aktivitäten und die massive Werbung der Züchter:innen auf Social-Media-Plattformen, wie etwa TikTok oder Instagram

Tierschützer:innen warnen dringend vor einem Kauf. Auf Grund ihrer angezüchteten Defektmerkmale können diese Katzen schwerwiegende Gesundheitsprobleme bekommen und müssen ihr Leben lang Schmerzen und Leid ertragen. Die kurzen Beine würden die Gelenke besonders belasten und zu großen Gehschwierigkeiten führen, wie die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) erklärt. Außerdem biete die extrem faltige Haut einen idealen Nährboden für Bakterien und mache die Tiere anfälliger für Hautinfektionen. Auch ist mit einer deutlich geringeren Lebenserwartung der Tiere auszugehen, bei den Bullycats sei mit maximal sechs Jahren zu rechnen – alles im Namen einer fragwürdigen Ästhetik.

Tierschützer:innen empfehlen Menschen, die sich eine Katze anschaffen wollen, das Wohl des Tieres immer an erste Stelle zu setzen. Anstatt bei einem Züchter zu kaufen, könnte auch eine Adoption in Betracht gezogen werden. Insbesondere bei extremen und unnatürlichen Körperformen der Tiere, wie bei den Bullycats, sollte vorher geprüft werden, ob es sich um eine Qualzucht handelt.

T-Online

Birga Dexel

Global One Health: engere Zusammenarbeit aller Akteure notwendig

Am 3. November wird jedes Jahr der Global One Health Day begangen. Die Österreichische Tierärztekammer (ÖTK) hat diesen besonderen Tag zum Anlass genommen, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die zentrale Bedeutung eines integrierten Ansatzes zur Förderung der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zu lenken.

„Krankheiten kennen keine Grenzen. Immer wieder sehen wir, wie eng die Tiergesundheit und die menschliche Gesundheit miteinander verflochten sind. Krankheiten wie COVID-19 oder Zoonosen, wie die Vogelgrippe oder Tollwut haben gezeigt, wie Tierkrankheiten auf den Menschen übergreifen können und welch großen Einfluss Umweltveränderungen und der Klimawandel auf die Ausbreitung von Infektionskrankheiten haben. Als Tierärzt*innen sind wir hier an vorderster Front im Einsatz und kennen, dank unserer Tätigkeit die Zusammenhänge und Lösungen“, betont Tierärztekammer-Präsident Mag. Kurt Frühwirth.

Neben der Behandlung erkrankter Tieren übernehmen Tierärzt:innen tagtäglich die wichtige Aufgabe, aktiv Krankheiten zu verhindern sowie die Gesundheit von Nutztieren, Haustieren und Wildtieren zu schützen. Zudem sorgen sie auch im Rahmen der Schlachttier- und Fleischuntersuchung für die Lebensmittelsicherheit und die Verhinderung von Seuchenausbrüchen.

Wie Frühwirth weiter sagt, sei eine noch engere Zusammenarbeit aller Akteure aus den Bereichen Medizin, Veterinärmedizin, Umwelt- und Klimawissenschaften sowie der Politik dringend notwendig Nur so könnten Krankheitsausbrüche frühzeitig erkannt, die Gesundheit von Tieren geschützt und dabei auch die menschliche Gesundheit bewahrt werden.

Die vielfältige Vernetzung und notwendige Zusammenarbeit der Bereiche Mensch, Tier und Umwelt hat auch die Online-Messe für Tierärzt:innen, Futura.Vet, im Sinn, die vom 12.-14. Februar 2025 wieder stattfinden wird.

ÖTK

Mehrere Igel mit Bornavirus infiziert

Nach mehreren Nachweisen warnt das Landratsamt Ebersberg in Oberbayern vorsorglich vor Infektionen mit dem Bornavirus (BoDV-1). Zuletzt waren drei infizierte Igel in der Region an dem Virus verendet. Weitere drei mit dem Erreger infizierte Igel waren von einer Pflegestation im niederbayerischen Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn) gemeldet worden.

Natürliches Reservoir für BoDV-1 ist die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon). Dabei sind Feldspitzmäuse lebenslang infiziert, ohne dass es zu einer Erkrankung kommt. Die Virusausscheidung kann über Urin, Kot und Speichel erfolgen. BoDV-1-Infektionen treten bisher regional begrenzt in Teilen Ost- und Süddeutschlands, Österreichs, der Schweiz und Lichtensteins auf.

Zahlreiche Säugetieren, vor allem Pferde und Schafe, können als Fehlwirte für das Virus fungieren. Auch Menschen können sich in seltenen Fällen infizieren. Eine natürliche Übertragung des Virus von infizierten Pferden, Schafen oder Menschen auf andere Säugetiere wurde bisher jedoch nicht nachgewiesen.

Um sich vor einer Infektion zu schützen, sollten tote Spitzmäuse nicht mit bloßen Händen angefasst und entsorgt werden. Auch beim Kontakt mit Igeln sollte man sich generell schützen.

Tierärzt:innen können sich auf Myvetlearn.de mit dem Einsteigerkurs Igel online fortbilden, denn kurz vor dem Winter werden Igel immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt. In dieser Online-Fortbildung geht es um den Igel als Patienten in der Tierarztpraxis. Lernen Sie die Besonderheiten des vermutlich am häufigsten in der Praxis vorgestellten Wildsäugers kennen.

Deutschlandfunk

Weitere WNV-Nachweise in Schleswig-Holstein

Auch in Schleswig-Holstein sind in den beiden vergangenen Monaten vermehrt Fälle des West-Nil-Virus (WNV) aufgetreten. Betroffen sind acht Pferde sowie zwei Habichte. Ein Pferd sowie beide Vögel haben die Infektion nicht überlebt.

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) rät Halter:innen von Pferden, mittelfristig ihre Tiere gegen den Erreger impfen zu lassen. Es sei davon auszugehen, dass sich das West-Nil-Virus weiter ausbreiten wird. Das feuchtwarme Wetter in den Sommermonaten 2024 hatte zu einem gehäuften Vorkommen der Stechmückenpopulation geführt, die das Virus übertragen. In Deutschland sind derzeit drei Impfstoffe gegen WNV für Pferde verfügbar. Die Impfstoffe sind gut verträglich und schützen sicher vor schweren Verlaufsformen der Erkrankung.

Infizierte Pferde können Symptome einer Hirnhaut- oder Hirnentzündung mit deutlichen zentralnervösen Ausfallerscheinungen wie Stolpern, Muskelzittern und Lähmungen bis zum Festliegen zeigen. Bei etwa 20 bis 40 Prozent der klinisch erkrankten Tiere kann die Infektion tödlich verlaufen. Überlebende Tiere zeigen häufig bleibende neurologische Schäden. Eine spezifische Therapie gibt es nicht, lediglich eine symptomatische Behandlung ist möglich. 

Schleswig-Holstein

LUA rät Pferdehalter:innen zur WNV-Impfung

Nach der erstmalig nachgewiesenen Infektion eines Pferdes mit dem West-Nil-Virus (WNV) in Rheinland-Pfalz empfiehlt das Landesuntersuchungsamt (LUA) Halterinnen und Haltern dringend, ihre Pferde zügig gegen WNV impfen zu lassen.

Vorausgegangen war eine positiver WNV-Nachweis bei einem Pferd in der vergangenen Woche. Das Tier zeigte neurologische Symptome und wurde in einer Tierklinik behandelt. Nach Informationen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) waren in dem Blut spezielle Antikörper gegen das WNV nachgewiesen worden, die auf eine vor kurzem erfolgte Infektion hinweisen. Nach einer Schneeeule im September 2023 ist das der zweite Fall einer WNV-Infektion in Rheinland-Pfalz.

Auf Grund des warmen und feuchten Sommers und dem damit verbundenen wachsenden Stechmückenpopulationen breitet sich das Virus derzeit in Deutschland immer weiter aus. Wie das FLI mitteilt, sind im Verlauf des Jahres deutschlandweit bereits mehr als 150 WNV-Fälle bei Pferden und mehr als 70 Fälle bei Vögeln festgestellt worden. Vögel sind die Hauptwirte des Erregers, er kann aber auch auf Menschen und Säugetiere, insbesondere Pferde übertragen werden.

Infizierte Pferde können Symptome einer Hirnhaut- oder Hirnentzündung mit deutlichen zentralnervösen Ausfallerscheinungen wie Stolpern, Muskelzittern und Lähmungen bis zum Festliegen zeigen. Bei etwa 20 bis 40 Prozent der klinisch erkrankten Tiere kann die Infektion tödlich verlaufen, überlebende Tiere zeigen häufig bleibende neurologische Schäden. Eine spezifische Therapie gibt es nicht, lediglich eine symptomatische Behandlung ist möglich. Eine Impfung schütze zwar nicht vor einer Infektion, verhindert aber eine schwere klinische Erkrankung der Tiere, wie das LUA erklärt.

LUA Rheinland-Pfalz

Viel Kritik bei öffentlicher Anhörung zur Novelle des Tierschutzgesetzes

Experten sehen Nachbesserungsbedarf bei den von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzentwürfen zur Änderung des Tierschutzgesetzes und des Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetzes (20/12719). Das wurde während einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft am Montag, 14. Oktober 2024, deutlich. Der Gesetzentwurf zielt darauf ab, „den Tierschutz bei der Haltung und Nutzung von Tieren umfassend zu verbessern“, schreibt die Regierung. Dabei müssen jedoch auch die Interessen der Tierhalter, Landwirte und Tierärzte gewahrt werden, forderten zumindest die genannten Interessengruppen bei der öffentlichen Anhörung.

So kritisierte der Deutsche Bauernverband (DBV) die mit dem Entwurf einhergehenden weitreichenden gesetzlichen Veränderungen, für die praxistaugliche Lösungen fehlen und die einen angemessenen zeitlichen Rahmen sowie eine Berücksichtigung der Wettbewerbsfähigkeit im EU-Binnenmarkt vermissen lassen. Die vorgelegten Pläne, insbesondere zum Verbot der Anbindehaltung von Kühen, führten vielmehr zu einer Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland. „Mit Verboten und Verschärfungen des Strafmaßes im nationalen Alleingang kann man Tierschutz nicht voranbringen“, sagte Bernhard Krüsken, Generalsekretär des DBV. Er bekam dabei Unterstützung von Isabella Timm-Guri, Direktorin Fachbereich Erzeugung und Vermarktung beim Bayerischen Bauernverband. Sie sprach von einer „Sackgasse“, in die das überarbeitete Tierschutzgesetz führe. Die Versorgung der Menschen mit heimischen Produkten wäre bei seiner Einführung gefährdet. Vor allem die kleinen (Alm)-Betriebe im süddeutschen Raum seien auf die Anbindehaltung angewiesen.

Tierärztin und Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari hingegen kritisierte die bereits gemachten Zugeständnisse, die es gegenüber ersten Entwürfen gegeben habe und bedauerte die „Verschlechterungen“, die das Vorhaben, das Tierschutzgesetz zu reformieren, im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens erfahren habe. Hierbei bezog sie sich vor allem auf die inzwischen auf zehn Jahre verdoppelte Übergangsfrist. Schließlich bestehe das Problem seit Jahrzehnten und es müsse nun endlich gehandelt werden.

Auch Dr. Barbara Felde, Richterin am Verwaltungsgericht Gießen und stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V., geht der Gesetzentwurf der Bundesregierung nicht weit genug und dieser sei „an vielen Stellen unzureichend und ungenau“. Zudem verstoße er zum Teil gegen das Staatsziel Tierschutz in Artikel 20a des Grundgesetzes, „wichtige und dringend erforderliche Regelungen fehlen gänzlich“. Sie forderte die Anpassung des Gesetzentwurfes an vielen Stellen, dabei seien aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Bedürfnissen der Tiere zugrunde zu legen, „nicht aber allein Wirtschaftsinteressen“. Außerdem forderte sie ein Verbandsklagerecht für anerkannte Tierschutzvereinigungen auf Bundesebene.

Auch Dr. Esther Müller, Geschäftsführerin Wissenschaft beim Deutschen Tierschutzbund, kritiserte den Gesetzentwurf. So fehlen ihr beispielsweise das im Koalitionsvertrag angekündigte vollumfängliche Verbot der Anbindehaltung von Rindern bzw. das vollständige Verbot „tierschutzwidriger Haltungssysteme“ wie Käfig-, Kastenstand- und Anbindehaltung sowie das Verbot schmerzhafter Eingriffe und Amputationen ohne medizinische Indikation. Dies fordert auch die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Diese fordert darüber hinaus auch eine Verpflichtung, Hunde und Katzen zu chippen und in ein Haustierregister eintragen zu lassen sowie ein Verbot der Haltung von Wildtieren in Zirkussen. Dem wiederum widersprach Tierärztin Dr. Alexandra Dörnath, Expertin für Wildtiere und exotische Haustiere. Das geplante Wildtierverbot habe keine wissenschaftliche Grundlage. Positivlisten erhöhten weder Tierschutzstandards noch verbesserten sie den Artenschutz.

Dr. Andreas Palzer, Bundesverband Praktizierender Tierärzte, bezeichnete die geplanten Änderungen am Tierschutzgesetz als „Symbolpolitik“. Bis auf wenige Ausnahmen würden sie in der Praxis „nicht zu einer signifikanten Verbesserung des Tierschutzes in Deutschland führen“. Die Vorschläge zum Online-Handel mit Tieren gingen nicht weit genug, die Maßnahmen zum Schwänzekupieren – vor allem bei Lämmern – könnten Tierleid sogar noch vergrößern. „Völlig unverständlich bleibt, dass an manchen Stellen unnötige Bürokratie aufgebaut wird, ohne dass damit ein erkennbarer Nutzen für die Problemlösung oder die Kontrollbehörde verbunden ist“, sagte Palzer. Die Symptom- und Diagnose-Liste von möglichen Anzeichen des Vorliegens einer Defektzucht (Qualzucht) lese sich „zusammengewürfelt“, die Auswahl der Begriffe sei willkürlich und effektheischend.

Deutscher Bundestag

Neuer Gendefekt bei Freibergerpferden vermutet

Es besteht der Verdacht auf eine neue, genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit bei der Rasse Freibergerpferde. Für den Nachweis dieses Defektes soll nun ein Gentest entwickelt werden, da in den vergangenen vier Jahren wissentlich fünf Freibergerfohlen euthanasiert werden mussten, nachdem sie an Fieber und Durchfall erkrankt waren.

Die Fohlen haben nach Aussage der untersuchenden Experten des Instituts suisse de médecine équine (ISME) der Pferdeklinik der Universität Bern alle an einer schweren Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) gelitten. Da sie vom selben Hengst abstammten, liege die Vermutung nahe, dass es sich um eine bislang unbekannte rezessiv vererbbare Stoffwechselkrankheit handelt. Der Gentest soll verhindern, dass zwei genetische Merkmalsträger für diese Erkrankung verpaart werden.

Dazu suchen die Forschenden anhand von Stammbauminformationen andere Fohlen oder Pferde, die von dem betreffenden Hengst abstammen, und prüfen ihren Gesundheitszustand. Sobald der Test verfügbar sei, sollen die Hengste getestet und die Ergebnisse an die Züchterinnen und Züchter weitergeleitet werden.

Agroscope

ÖTK ruft zum Kampf gegen illegalen Welpenhandel auf

Seit 2007 wird jedes Jahr am 28. September der Welttollwuttag begangen. Die Initiative wurde ins Leben gerufen, das Bewusstsein für die Verbesserung der Gesundheit von Mensch und Tier durch die Prävention dieser Krankheit zu schärfen und verschiedene Interessengruppen zusammenzubringen.

Auch wenn die meisten westeuropäischen Länder tollwutfrei sind, bedroht der illegale Welpenhandel die öffentliche Gesundheit. Aus diesem Grund nehmen die österreichischen Tierärzt:innen den Welttollwuttag zum Anlass, ein Zeichen für die Notwendigkeit der Tollwutimpfung zu setzen und fordern ein konsequentes Bekämpfen der kriminellen Aktivitäten der Welpenhändler:innen. 

„Die Tollwut ist eine der gefährlichsten Zoonosen weltweit und ist nach wie vor eine gefährliche Bedrohung für Mensch und Tier. Dank Impfprogrammen und präventiven Maßnahmen ist die Krankheit in vielen Ländern weitgehend unter Kontrolle. Österreich ist erfreulicherweise seit 2008 tollwutfrei. Der illegale Welpenhandel stellt jedoch ein potenzielles Risiko dar, tollwutinfizierte Tiere ins Land zu bringen – es ist höchste Vorsicht geboten“, betont Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der österreichischen Tierärztekammer (ÖTK).

Da viele der illegal importierten Hunde aus Ländern stammen, in denen die Tollwut noch immer auftritt, wird die Problematik weiter verschärft. Deshalb sei die regelmäßige Impfung aller Haustiere auch in tollwutfreien Regionen von großer Bedeutung, so Frühwirth.

„Oft sind diese Welpen zu jung, um geimpft zu werden, oder sie erhalten gefälschte Impfdokumente, die eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellen“, erklärt der ÖTK-Präsident. Zum Welttollwuttag rufen Tierärzt:innen daher auf, Haustiere regelmäßig impfen zu lassen und illegale Praktiken im Tierhandel nicht zu unterstützen.

Das Projekt Impfen für Afrika des Vereins Tierärzte ohne Grenzen hat das Ziel, die Tollwut in Ostafrika bis 2030 einzudämmen. Seit bald 20 Jahren führt der Verein Impfkampagnen in der Region durch, die durch die von Tierarztpraxen gespendeten Impfeinnahmen mit unterstützt werden. Wenn Sie auch teilnehmen möchten, können Sie sich ganz einfach hier anmelden.

ÖTK

Workshop zur Gewaltprävention auf dem bpt-Kongress

Mitarbeitende in Tierarztpraxen klagen immer häufiger über verbale oder körperliche Angriffe durch Tierhalter:innen. Sie werden angebrüllt oder sogar angegriffen, wenn die Patientenbesitzer:innen unzufrieden mit der Diagnose oder der Rechnung sind. Eine ruhige und gelassene Kommunikation ist in diesen Fällen nicht immer möglich. Um zu lernen, wie man in einer solchen Situation deeskalierend auf den/die Aggressor:in einwirken kann, steht Besucher:innen des bpt-Kongress in Hannover am 16.11.2024 ein Workshop zur Gewaltprävention zur Verfügung, der mit einer Dauer- oder Tageskarte zugänglich ist (begrenzte Saalkapazität).

Die Referierenden Nina Bartel und Christopher Seegers gehen in diesem Workshop auf Risikofaktoren und Gefahrensituationen ein und befassen sich sowohl mit den rechtlichen Aspekten und der Handlungskompetenz bei verbalen Attacken und Beschimpfungen als auch bei tätlichen Übergriffen.

 bpt

Igel richtig füttern

Aktuell sind zahlreiche Igel unterwegs, um Futter zu finden und sich genügend Pfunde für den Winterschlaf anzufuttern. Da das Angebot an Insekten, wie Käfer, Schmetterlingslarven, Regenwürmer, Käferlarven oder Ohrwürmer, in vielen Regionen zu knapp ist, sind die Wildsäuger unter Umständen auf ein zusätzliches Futterangebot angewiesen, damit sie die kalte Jahreszeit unbeschadet überstehen können. Dabei ist es jedoch von großer Bedeutung, dass das richtige Futter bereit gestellt wird und lediglich geschwächte Tiere zugefüttert werden. Gesunden und aktiven Igeln könnte das Zufüttern von Igelnahrung eher schaden als nutzen.

Ein Handeln ist nur notwendig, wenn Igel offensichtlich tagsüber auf Futtersuche oder die Augen eingefallen sind. Typische Zeichen einer Schwächung sind zudem eine birnenförmige Figur, Einbuchtungen am Hinterkopf oder offensichtlicher Befall mit Parasiten. Während Igel frisches Obst und Gemüse sowie Rosinen, Brot oder Milch nicht vertragen, freuen sich die Stacheltiere über Fleisch, Insekten und Eierzeugnisse. Neben speziellem Igelfutter eignet sich auch Katzenfutter mit einem hohem Fleischanteil bzw. Hundefutter oder gekochtes, aber ungewürztes Hackfleisch. Des Weiteren sollte der Kot regelmäßig aufgesammelt und der Fressnapf jeden Tag gründlich gereinigt werden.

Da Igel auch immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt werden, können sich Tierärzt:innen mit dem Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de online fortbilden. In dieser Online-Fortbildung geht es um den Igel als Patienten in der Tierarztpraxis. Um Wildtiere in der Praxis geht es auch in der gleichnamigen, ATF-anerkannten E-Learningreihe auf Myvetlearn.de, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. Denn gerade im Herbst werden immer häufiger verletzte Wildtiere in die Tierarztpraxen gebracht. In einer separaten Reihe können sich auch Tiermedizinische Fachangestellte zum Thema Aufzucht, Pflege und Behandlung von Wildtieren online fortbilden. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren. 

Aber auch das Personal von Igelstationen und Wildtierauffangstationen muss natürlich die notwendige Fach- und Sachkunde besitzen, um die gesetzlichen Vorschriften einhalten und Auflagen beachten zu können, die es rund um diese unter Naturschutz stehende Art gibt. Dies vermittelt der Kurs Igel auf dem Portal Tierhalter-Wissen.de.

Stern

FLI erneuert Impfempfehlung gegen WNV wegen steigender Zahlen

Im laufenden Jahr ist eine vermehrte, regionale Zunahme an Infektionen mit dem West-Nil-Virus (WNV) festzustellen, wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mitteilt. Bisher sind bereits 51 Fälle bei Vögeln und 85 Fälle bei Pferden registriert worden. Das FLI möchte daher Pferdehalterinnen und -halter noch einmal ausdrücklich auf die Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) zum Schutz ihrer Tiere hinweisen.

Besonders betroffen sind die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Sie stellen derzeit das Haupt-Endemiegebiet von WNV in Deutschland dar. Eine Ausbreitung aus dem Endemiegebiet war zuvor mit wenigen Fällen sichtbar, nimmt dieses Jahr aber größere Ausmaße an, bedingt durch ein anhaltend warmes und feuchtes Klima sowie ein gehäuftes Vorkommen der Stechmückenpopulation. So werden aktuell vermehrt Fälle bei Pferden mit zum Teil sehr schwerem Verlauf auch im östlichen und südöstlichen Niedersachen nachgewiesen.

West-Nil-Virus ist ein von Mücken übertragender Erreger mit weltweiter Bedeutung und einer der am weitesten verbreiteten Flaviviren. Vögel unterschiedlicher Arten sind die Hauptwirte für das Virus, das auch zahlreiche Säugetierarten infizieren kann, die aber häufig keine oder nur schwache Krankheitssymptome entwickeln. Pferde gelten als Fehlwirte, d.h. von ihnen gehen keine weiteren Infektionen aus. Bei ihnen werden in der Regel nach einer Infektion keine oder nur milde klinische Anzeichen beobachtet. Allerdings kann es bei nicht-geimpften Pferden, die zuvor keinen Kontakt mit dem Virus hatten, in ca. 8 % der Fälle auch zu einem schweren Verlauf mit neurologischen Ausfallserscheinungen kommen. Die Sterblichkeit derartiger Fälle liegt bei 30-50 %. Die Fälle ohne tödlichen Ausgang zeigen häufig lebenslang bleibende Schäden. 

In Deutschland sind derzeit drei Impfstoffe gegen WNV für Pferde verfügbar. Sie sind gut verträglich und schützen sicher vor schweren Verlaufsformen der Erkrankung. Laut Empfehlungen der StIKo Vet sollten Pferde im Ausbreitungsgebiet des Virus geimpft werden. Darüber hinaus auch solche, die dorthin, und sei es auch nur für sehr kurze Zeit, verbracht werden sollen. Zum Ausbreitungsgebiet gehören inzwischen allerdings weite Teile Nord- und Ostdeutschlands. Weiterhin ist es möglich, wertvolle Zoo- und Zuchtvögel mittels Impfung vor einer Infektion und klinischen Erkrankung zu schützen, denn gemäß der neuen EU Tierarzneimittel-Verordnung ist es möglich, Pferdeimpfstoffe hierfür umzuwidmen.

Auch der Mensch kann über einen Mückenstich mit dem WNV infiziert werden und dadurch erkranken. Informationen zu aktuellen Infektionszahlen bei Menschen stellt das hierfür zuständige Robert Koch-Institut auf seiner Webseite zur Verfügung.

FLI

Monitoring von Igeln und Maulwürfen startet wieder

Schon in wenigen Tagen beginnt die nächste Runde des bundesweiten Monitorings von Igeln und Maulwürfen. Vom 20. bis 30. September 2024 sind Bürger:innen im ganzen Land aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen und Sichtungen über das Portal Igelsuche zu melden. Da seit dem vergangenen Monat zahlreiche Igel-Jungen unterwegs sind, können mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Igelweibchen mit ihrem Nachwuchs in den Gärten und Parks zu entdecken sein.

Die so gesammelten Daten unterstützen die Wildtierforschung und sollen helfen, ein genaueres Bild über die Verbreitung und den Gefährdungsstatus von Igeln und Maulwürfen zu erhalten. Da besonders die Datenlage zum heimischen Braunbrustigel bei weitem noch nicht ausreichend ist, unterstützt die Aktion die Forschung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) hinsichtlich der Risikofaktoren für die Stacheltiere, wie etwa Mähroboter. Seit Beginn der Datensammlung durch Freiwillige von Igelauffangstationen sind mehrere Hundert dieser Fälle belegt.

Ziel des Projektes, an dem verschiedene Naturschutzorganisationen mitwirken, ist es, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von Igel und Maulwurf in Deutschland durchzuführen. „Mit aktuellen Informationen über Vorkommen und Bestandsentwicklungen können wir wirksame Schutzmaßnahmen leichter entwickeln und durchsetzen. Unser großes Dankeschön gilt daher all jenen, die bei der Aktion mitmachen und sie unterstützen“, sagt Lea-Carina Mendel, Naturschutzexpertin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Ein Beispiel für wirksame Schutzmaßnahmen der Stiftung sind beispielsweise „Igeltore“ in Zäunen, die Gärten und damit Lebensräume vernetzen. 

Da Igel auch immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt werden, können sich Tierärzt:innen mit dem Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de online fortbilden. In dieser Online-Fortbildung geht es um den Igel als Patienten in der Tierarztpraxis. Um Wildtiere in der Praxis geht es auch in der gleichnamigen, ATF-anerkannten E-Learningreihe auf Myvetlearn.de, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. Denn gerade im Sommer werden immer häufiger verletzte Wildtiere in die Tierarztpraxen gebracht. In einer separaten Reihe können sich auch Tiermedizinische Fachangestellte zum Thema Aufzucht, Pflege und Behandlung von Wildtieren online fortbilden. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren.

Aber auch das Personal von Igelstationen und Wildtierauffangstationen muss natürlich die notwendige Fach- und Sachkunde besitzen, um die gesetzlichen Vorschriften einhalten und Auflagen beachten zu können, die es rund um diese unter Naturschutz stehende Art gibt. Dies vermittelt der Kurs Igel auf dem Portal Tierhalter-Wissen.de.

In diesem Kurs werden die wichtigsten Aspekte für den Betrieb einer Igelstation behandelt. Neben Informationen zum Artenschutz und rechtlichen Aspekten werden Ihnen die Voraussetzung zum Betrieb einer Igelstation als tierheimähnliche Einrichtung vorgestellt. Weiter werden die biologischen Grundlagen und Besonderheiten des Europäischen Braunbrustigels präsentiert und was dies für die ordentliche Unterbringung des Igels bedeutet. Anschließend geht es um die häufigen Fragen: Wann dürfen Igel in Obhut genommen werden? Wie können häufige Erkrankungen, Parasitosen und Zoonosen diagnostiziert werden und was ist als Erste Hilfe vorzunehmen?

Leibniz-IZW

NRW schaltet Meldeportal zur Tierhaltungskennzeichnung für Schweinemäster frei

Im August 2023 ist das Gesetz für eine staatliche, verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung in Kraft getreten. Ab dem 1. September 2025 muss unverarbeitetes Schweinefleisch nach den fünf verschiedenen Haltungsformen „Stall“, „Stall+Platz“, „Frischluftstall“, „Auslauf/Weide“ oder „Bio“ gekennzeichnet sein.

Ab sofort können Schweinemäster die Tierhaltungskennzeichnung auf der Internetseite des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) durchführen, wie das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW mitteilt. Nach diesen Informationen wurde für die Landwirt:innen eine möglichst bürokratiearme Lösung entwickelt. Die Registrierung kann über die bestehende „Hi-Tier-Datenbank“-Kennung im Meldeportal erfolgen. Verfügbare Betriebsdaten liegen dann bereits voreingestellt vor. Lediglich die Daten zur Stallfläche, Anzahl der Tiere und zur Haltungsform müssen eintragen und dazu vorliegende Nachweise, etwa Bescheinigungen von Zertifizierungsunternehmen wie beispielsweise ITW oder die Ökozertifizierung, ergänzt werden. Die Betriebe erhalten dann innerhalb von zwei Monaten eine unbefristete behördliche Kennnummer mit der Kennung der angegebenen Haltungsform.

Die verpflichtende staatliche Haltungskennzeichnung soll Verbraucherinnen und Verbraucher darüber informieren, aus welcher Haltungsform das Mastschwein stammt. Diese Verpflichtung betrifft den gesamten inländischen Lebensmittelhandel.

LANUV

Einträge von Tierarzneimitteln in die Umwelt vermeiden

Tierarzneimittel haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen und sind gut geprüfte Werkzeuge, um die Tiergesundheit zu erhalten und wiederherzustellen. So hat sich sowohl die Qualität als auch die Quantität der Wurmkuren, Antiparasitenmittel sowie Arzneimittel gegen verschiedene Erkrankungen verbessert. Doch ihr Einsatz erfordert einen sorgsamen und sparsamen Einsatz.

Mögliche Einträge in die Umwelt können nicht vollständig vermieden werden. So besteht die Möglichkeit, dass Wirkstoffe des Tierarzneimittels oder dessen Abbauprodukte mit dem Kot und Urin des Tieres ausgeschieden werden. Auch eine unsachgemäße Entsorgung von Behältnissen und Arzneimittelresten kann zu einem Umwelteintrag führen, wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) mitteilt.

Zur Vermeidung von Risiken und Nebenwirkungen für Mensch und Umwelt können Tierbesitzer:innen aktiv beitragen. So sollten sie Tierarzneimittel nur nach tierärztlicher Anweisung und genau entsprechend der Packungsbeilage anwenden und Restmengen sowie geleerte Behältnisse stets über den Restmüll oder entsprechende Sammelstellen entsorgen. Niemals sollen diese in die Toilette oder das Waschbecken gekippt werden.

Hundekot sollte immer mit entsprechenden Beuteln eingesammelt und über den Restmüll entsorgt werden. Das hat den zusätzlichen Nutzen hat, dass Würmern und andere Darmparasiten nicht in die Umwelt gelangen, sich weiter ausbreiten und andere Tiere infizieren. Bei Verwendung von Halsbändern oder Spot-ons zum Schutz vor Parasiten, sollte das Tier erst nach einer entsprechenden Wartezeit baden, gebadet oder gebürstet werden.

BfT

Permethrinhaltiger Zeckenschutz ist Gift für Katzen

Immer mehr Zeckenarten breiten sich in ganz Deutschland aus. Hinzu kommt, dass die Spinnentiere aufgrund der warmen Winter inzwischen das ganze Jahr über aktiv sind. Umso bedeutsamer ist ein entsprechender Schutz von Hunden und Katzen vor den Blutsaugern, die unter Umständen auch gefährliche Krankheitserreger übertragen können. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) weist Besitzer:innen von Haustieren jedoch darauf hin, dass falsch gewählte Präparate den Tieren sehr schaden können.

Während Hunde Tierarzneimittel mit dem Wirkstoff Permethrin in der Regel gut vertragen, können diese bei Katzen schwere Vergiftungen, im schlimmsten Fall den Tod, verursachen. Der Grund dafür ist das Fehlen eines spezifische Enzyms bei den Stubentigern, um den Wirkstoff Permethrin im Körper abbauen zu können. Besonders wenn Hunde und Katzen in einem Haushalt wohnen, sei es sehr wichtig, dass die Halter:innen die Gebrauchsinformation vor der Anwendung sorgfältig prüfen und die enthaltenen Warnhinweise beachten, so das BVL.  

In dem Fall, dass den Katzen versehentlich ein permethrinhaltiges Tierarzneimittel verabreicht wurde, können Symptome wie Krämpfe, Lähmungserscheinungen, erhöhter Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall und Atembeschwerden ein Anzeichen für eine Vergiftung sein. Vergiftungssymptome können je nach Art der Aufnahme wenige Minuten bis zu drei Tage nach Kontakt mit dem Wirkstoff auftreten. Hier sollte umgehend eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Hilfreich für die Behandlung sei auch die Vorlage des Präparats oder der Packungsbeilage, informiert das BVL.

Tierärzt/-innen können sich mit der Online-Seminar-Reihe: Sicher durch den Notdienst 2 zum Thema Vergiftungen fortbilden. Kurs 10 befasst sich mit Intoxikationen, beispielsweise mit Metaldehyd, Cumarin und Permethrin. Dr. Stephan Neumann geht hier auf Diagnostik, Krankheitsbild und Behandlung ein.

BVL

Igel schon bald vom Aussterben bedroht?

Eigentlich haben Igel keine großen Ansprüche. Doch Hecken, Büsche und Gehölze, in denen die Wildsäuger ihre natürliche Nahrung finden, werden in der Landschaft und den Gärten Deutschlands immer seltener. Versiegelungen von Vorgärten sowie Mauern und enge Drahtgitterzäune sowie Monokulturen und aufgeräumte Kulturlandschaften machen den Igeln das Leben schwer, wie Heike Philipps, die Vorsitzende des bundesweit tätigen Vereins Pro Igel e.V., erklärt.

Braunbrustigel siedeln sich immer mehr in den Parks der Städte und in den Gärten an. Da diese wichtigen Rückzugsgebiete aber immer kleiner werden und die menschgemachten Gefahren hingegen größer, verschwinden die Igel nach und nach. Neben Mährobotern, die meist nachts in Betrieb sind, führen auch freilaufende Hunde, Autos und Zäune zu unzähligen, teils schweren Verletzungen bei den Igeln. Zudem sorgt auch der Insektenschwund für weniger Nahrung. Finden Igel nicht ausreichend Nahrung oder Wasser und sind ständig Störungen ausgesetzt, würden sie in der Folge abwandern. Doch auch Abwanderung sei nicht die Lösung, wie Philipps sagt: „Es gibt für den Igel kaum Ausweichmöglichkeiten und auf der Suche nach einem lebenswerten Raum zum Leben sind sie großen Gefahren ausgesetzt.“

Aktuell steht der Braunbrustigel auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere. Auf der Seite der Deutschen Wildtierstiftung heißt es jedoch, dass der Igel bei gleichbleibendem negativem Einfluss des Menschen wohl in naher Zukunft in die Kategorie gefährdet hochgestuft werden müsse. Um den Wildsäugern zu helfen, reichen bereits kleine Maßnahmen aus. Schon das Belassen von Laubhaufen und anderen Verstecken, der Verzicht von Insektiziden und Rattengift oder das Ausschalten von Mährobotern bei Nacht würden das Leben der Igel verbessern. Ändert sich hingegen nichts, wird diese bekannte Tierart weiterhin schleichend aus unserem Ökosystem verschwinden.

„Wenn wir Menschen jetzt nicht die Lebensräume des Igels aufwerten und öffnen, verschwindet der Igel genauso wie die Singvögel in den 80er Jahren. ‚Verschwinden‘ ist sicher als die weichere Variante der Formulierung ‚Aussterben‘ zu interpretieren. Wir sollten die Warnungen daher ernst nehmen und etwas tun, denn: Der Igel hat keine Zeit mehr“, betont Heike Philipps abschließend.

Da Igel auch immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt werden, können sich Tierärzt:innen mit dem Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de online fortbilden. In dieser Online-Fortbildung geht es um den Igel als Patienten in der Tierarztpraxis. Um Wildtiere in der Praxis geht es auch in der gleichnamigen, ATF-anerkannten E-Learningreihe auf Myvetlearn.de, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. Denn gerade im Sommer werden immer häufiger verletzte Wildtiere in die Tierarztpraxen gebracht. In einer separaten Reihe können sich auch Tiermedizinische Fachangestellte zum Thema Aufzucht, Pflege und Behandlung von Wildtieren online fortbilden. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren.

Come-on.de

Pferdezüchter unter Druck

Die Pferdezucht in Mecklenburg-Vorpommern steht aktuell vor großen Problemen. Den rund 2.000 Züchter:innen in dem Bundesland bereitet neben den gestiegenen Kosten für Energie, Futter und Einstreu besonders die erhöhte Gebührenordnung der Tierärzt:innen (GOT) große Sorgen. Viele denken über einen Ausstieg aus der Zucht nach, wie der NDR berichtet. Der Pferdeverband Mecklenburg-Vorpommern erwartet einen Rückgang der Zuchttiere bis zu 15 Prozent.

„Die Zucht lohnt sich nicht mehr“, sagt auch Pferdezüchterin Katrin Ringelmann, die selbst als Tierärztin arbeitet und die GOT-Erhöhung verteidigt: „Die Ärzte müssen auch leben und wir müssen unser Personal bezahlen. Die werden nach Tarif bezahlt, das ist auch teurer geworden. Die Gebührenordnung musste leider sein.“ Auch sie spielt mit dem Gedanken, mit der Zucht aufzuhören.

Karoline Gehring, Zuchtleiterin und Geschäftsführerin im Pferdezuchtverband MV, bedauert die aktuelle Entwicklung sehr, da in der Zucht auch die große genetische Rassenvielfalt verloren geht, wenn bestimmte gute Zuchtstuten nicht mehr belegt werden.

„Das hat keinen Sinn mehr, mit Stuten weiter zu züchten, die vielleicht Fruchtbarkeitsprobleme haben, wo dann eben qualitätsseitig nicht das rauskommt, was man sich verspricht. Und für gute Qualität findet man auch Kunden“, erklärt Zuchtrichter Jörg Weinhold, der zu mehr Qualität statt Quantität rät.

Tierärztinnen und Tierärzten steht auf Myvetlearn.de eine 4-teilige Online-Fortbildung mit ATF-Anerkennung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung. Diese Kurse sind zusätzlich mit interaktiven Übungsaufgaben für mehr Spaß am Lernen ausgestattet.

NDR

Vergiftungen zentrales Thema des AfT-Sommersymposiums

Bei dem diesjährigen Sommersymposium der Akademie für Tiergesundheit e. V. (AfT) am vergangenen Samstag (13.07.2024) standen Vergiftungen bei Hunden und Katzen im Fokus. International anerkannte Experten referierten über die Häufigkeit und Vorkommen von Vergiftungen und Möglichkeiten der Therapie im Falle von Intoxikationen bei Haustieren. Sie beleuchteten unter anderem den aktuellen Wissenstand sowie Therapieempfehlungen bei Rodentizid-Vergiftungen von Hunden und Katzen oder bei Vergiftungen im Haushalt, z.B. durch Reinigungsmittel oder Medikamente.  

Regelmäßig werden Halter:innen mit Tieren mit Vergiftungsverdacht im tierärztlichen Notdienst vorstellig. Dazu gehören die Tiere, die möglicherweise einen Giftstoff aufgenommen haben als auch solche, die mit unspezifischen Symptomen oder tatsächlichen Vergiftungssymptomen vorgestellt werden. Doch nur in wenigen Fällen kann der Vergiftungsverdacht durch einen direkten Nachweis bestätigt werden. 

Das Symposium beleuchtete die grundlegenden Informationen zu Vergiftungen, die Handhabung von Probenmaterial, die Befundinterpretation sowie die Behandlungsmöglichkeiten bei Vergiftungen unterschiedlicher Ursachen.

Traditionell wird im Rahmen des Symposiums auch der Förderpreis der AfT verliehen. In diesem Jahr wurden zwei junge Wissenschaftler:innen für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Inneren Medizin bei Kleintieren bzw. Nutztieren ausgezeichnet. Gewürdigt wurden Dr. Peter Lennart Venjakob für seine wegweisenden Forschungsarbeiten zur Inneren Medizin bei Nutztieren, insbesondere für seine Untersuchungen zu peripartalen Stoffwechselstörungen bei Milchkühen. Außerdem ausgezeichnet wurde Dr. Sandra Jasmin Felten (Zürich) für ihre herausragenden Beiträge zur Inneren Medizin bei Kleintieren, im Besonderen für ihre Arbeit zur Pathogenese und Diagnostik der feline infektiösen Peritonitis (FIP).

Um Intoxikationen bei Hunden und Katzen geht es auch in den Kursen 8 und 10 der Online-Seminar-Reihe: Sicher durch den Notdienst 2 auf Myvetlearn.de. In Kurs 8 befasst sich Prof. Stephan Neumann mit der Untersuchung sowie der Anamnese, den Nachweis des entsprechenden Giftes sowie ersten akuten Behandlungsmaßnahmen, um das Leben des Tieres zu retten. Kurs 10 der Reihe behandelt spezielle Intoxikationen wie Metaldehyd, Cumarin und Permethrin. Zudem geht der Referent auf Diagnostik, Krankheitsbild und Behandlung ein.

AfT

Jetzt Jakobskreuzkraut bekämpfen

Auf immer mehr Weiden und Wegrändern findet sich das für Weidetiere giftige Jakobskreuzkraut (JKK). Vor allem Pferden kann das die jetzt gelb blühende Pflanze lebensbedrohlich werden, da sich ihr Toxin in der Leber anreichert und diese schädigt, ohne abgebaut zu werden. Aktuell zur Vollblüte ist der beste Zeitpunkt, die Pflanze zu bekämpfen. Mulcht man die Giftpflanze hingegen deutlich vor der Blüte, treibt sie wieder neu aus und versucht erneut zur Blüte und Samenbildung zu gelangen. Ein Schnitt oder Mulchen zur Vollblüte hingegen suggeriert der Pflanze, ihr Ziel erreicht zu haben, so dass sie absterben kann.

Neben den blühenden Pflanzen sind im Umkreis aber bereits häufig kleinere Pflanzen zu finden, die sich im nächsten Jahr zum Problem entwickeln können, da JKK zwei bis mehrjährig ist. Im ersten Jahr keimt die Pflanze aus dem Samen und entwickelt sich im Normalfall weiter bis ins Rosettenstadium. Im Folgejahr schiebt sie aus der Rosette den Blütenstängel, blüht und bildet dann den Samen aus. Die Blütezeit beginnt etwa Mitte bis Ende Juni und endet im September.

Bei geringer Unkrautdichte reicht es die Pflanzen auszustechen.

Wichtig ist, dass mit JKK belastetes Futter nicht verfüttert wird.

Topagrar

Empfehlungen für den Urlaub mit Hund

In vielen Bundesländern haben die Sommerferien begonnen und bei den meisten Menschen steht schon bald der Urlaub an. Hundehalter:innen, die ihren Vierbeiner auf keinen Fall zu Hause lassen möchten, sollten ihre Reise gut planen, rät der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT).

Dabei sollten alle Vorkehrungen, die die Gesundheit der Tiere betreffen, ganz oben stehen. In die Planung fallen eventuelle Impfungen bzw. Auffrischungen, ein für den Urlaubsort geeignetes und effektives Mittel zur Mückenabwehr, ausreichende Schutzmaßnahmen gegen Endo- und Ektoparasiten sowie eventuell eine medikamentöse Vorbeugung gegen Herzwurminfektionen. Denn im bei deutschen Reisenden besonders beliebten Mittelmeerraum zählen die Leishmaniose und die Herzwurmerkrankung zu den gefährlichsten „Reisekrankheiten“. Beide Erkrankungen werden über den Stich verschiedener Mücken auf den Hund übertragen.

Der BfT weist auch darauf hin, dass Hundebesitzer:innen bei Reisen ins Ausland die verpflichtende Kennzeichnung ihres Tieres beachten sowie die rechtzeitig vorab erfolgte und im Heimtierausweis dokumentierte Tollwutimpfung nicht vergessen sollten. Einzelne Länder schreiben zudem eine Behandlung gegen Bandwürmer vor. Bei Reisen in Länder außerhalb der EU können unter Umständen weitere Untersuchungen oder Nachweise notwendig sein. Der BfT rät Halter:innen, sich hierzu unbedingt rechtzeitig – auch unter Berücksichtigung der geplanten Reiseroute – zu informieren. Auch sollten ausreichend Pausen während der Fahrt eingeplant werden. Der eigene Futter- und Wassernapf, die gewohnte Ruhedecke oder das Lieblingsspielzeug machen dem Hund die Eingewöhnung am Urlaubsort zusätzlich einfacher.

Für Reisen innerhalb Deutschlands gibt es für die Hundebesitzer:innen weniger Regeln zu beachten. Der Hund sollte dennoch gegen wichtige Erkrankungen geimpft und ausreichend gegen Parasiten geschützt sein. Auf eine lückenlose Prophylaxe gegen Zecken, Flöhe und Würmer sollten die Halter:innen besonders achten, rät der BfT.

BfT

CO2-Steuer für Kühe – auch in Deutschland denkbar?

Die Diskussionen um die Kostenverteilung für die Auswirkungen des Klimawandels reißen nicht ab. Zu einem der Sündenböcke der Klimakrise gehört auch immer wieder die Landwirtschaft. Hier stehen besonders die Rinder und ihr hoher CO2-Ausstoß im Fokus der Kritik. Zudem wächst der Druck auf die Bundesregierung, die Klimaschutzziele 2030 zu erreichen. Klar scheint jedoch, dass diese unter den momentanen Bedingungen nicht erreicht werden können.

Zwar hat die Landwirtschaft keinen maßgeblichen Anteil an den Treibhausgasemissionen, doch könnte damit zu rechnen sein, dass die Regierung durch entsprechende Urteile des Bundesverfassungsgerichts gezwungen sein wird, weitere Einsparungen vorzunehmen. Das könnte sich auch auf den Bereich der Landwirtschaft ausweiten. Wie das aussehen könnte, hat Dänemark gezeigt. Das skandinavische Nachbarland hat jüngst eine CO2-Steuer für die Landwirtschaft beschlossen. Jedoch ist noch unklar, welche zusätzlichen Kosten mit der sogenannten Pupssteuer auf die Nutztierhalter:innen zukommen werden. Mit einer ähnlichen Vorgehensweise könnte in Anbetracht der leeren Kassen auch hierzulande zu rechnen sein.

Agrarheute

Neue Hundeverordnung in Brandenburg in Kraft getreten

Zum 1. Juli 2024 ist in Brandenburg die neue Hundeverordnung in Kraft getreten. Neben der Einführung der Kennzeichnungspflicht durch einen Mikrochip-Transponder für alle Hunde ab einem Alter von acht Wochen schafft das Land die Einstufung von Hunden als unwiderlegbar gefährliche und widerlegbar gefährliche Hunde aufgrund der Rasse ab. Ein Hund gilt demnach als gefährlich, soweit die Prüfung eines ganz konkreten Vorfalls der örtlichen Ordnungsbehörde ergibt, dass eine Gefährlichkeit vorliegt, die dann auch festgestellt wird.

„Die neue Verordnung ist anwenderfreundlich und übersichtlicher gestaltet. So unterscheidet die neue Verordnung zwischen Regelungen, die für alle Hunde gelten und solchen, die für gefährliche Hunde gelten. Mit der Abschaffung der sogenannten Rasseliste stellen wir das Verhalten des Hundes in den Vordergrund. Die kommunalen Spitzenverbände und die Landkreise sind über die neue Hundehalteverordnung bereits informiert. Sie löst die alte Verordnung ab, die noch bis Ende Juni gültig ist“, erklärte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen. 

Die neue Verordnung knüpft einerseits an die bisherigen Regelungen der alten Hundehalterverordnung an und setzt andererseits bewusst andere inhaltliche Akzente. Mit der neuen Regelung entfällt zudem das Verbot des Haltens von unwiderlegbar gefährlichen Hunden. Zukünftig sollen vor allem das Verhalten des Hundes und die Sachkunde der Halterin oder des Halters entscheidend für die Beurteilung der Gefährlichkeit eines Hundes sein. Weiterhin zählen die Leinen- und Maulkorbpflicht sowie das Mitnahmeverbot, die Erlaubnispflicht für das Halten von gefährlichen Hunden sowie deren Ausnahmen mit dem Nachweis der Sachkunde und der Zuverlässigkeit. Zahlreiche Änderungen oder Ergänzungen betreffen Regelungen zu einer Rückstufung von einmal als gefährlich festgestellten Hunden zu nicht-gefährlichen Hunden oder auch zu Besuchshunden, die bislang von der Hundehalterverordnung nicht erfasst waren.

Innenministerium Brandenburg

Tierische Kommunikation mit Hilfe von KI besser verstehen

Das Bellen eines Hundes kann unterschiedlich motiviert sein. Um genau zu verstehen, ob die Vierbeiner aggressiv oder aufgeregt sind bzw. einfach nur spielen möchten, haben Wissenschaftler:innen der US-amerikanischen University of Michigan eine „Übersetzungssoftware“ entwickelt. Dieses Programm wurde mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erarbeitet, die verschiedene Aufzeichnungen von 74 Hundestimmen unterschiedlicher Rassen, unterschiedlichen Alters und verschiedenen Geschlechts genutzt hat.

„Durch die Verwendung von Sprachverarbeitungsmodellen, die ursprünglich für menschliche Sprache trainiert wurden, eröffnet unsere Forschung ein neues Fenster, wie wir die daraus gewonnenen Erkenntnisse nutzen können, um die Nuancen von Hundebellen zu verstehen. Es gibt so viel, was wir noch nicht über die Tiere wissen, die diese Welt mit uns teilen. Fortschritte in der KI können unser Verständnis der tierischen Kommunikation revolutionieren, und unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass wir nicht mehr bei Null anfangen müssen“, so Forschungsleiterin Rada Mihalcea.

Zusammen mit menschlichen Sprachmodellen kann diese Software ein nützliches Instrument zur Analyse der Tierkommunikation sein. Das Verständnis der Nuancen des Bellens von Hunden könnte die Art und Weise, wie Menschen die emotionalen und physischen Bedürfnisse von Hunden interpretieren und auf sie reagieren, erheblich verbessern und potenziell gefährliche Situationen verhindern, so die Forschenden. Das Modell lasse sich möglicherweise auch auf andere Tiere übertragen.

Pressetext

University of Michigan

Baden-Württemberg gibt mehr Geld für Freigängerkastrationen

In Deutschland gibt es schätzungsweise 2 Millionen herrenlose Katze, die unter großem Leid und krankheitsgeplagt ihr Dasein fristen. Das wollen die Länder und Kommunen durch unterschiedliche Maßnahmen ändern. Baden-Württemberg hat nun z. B. die finanzielle Unterstützung für die Kastration freilebender Katzen aufgestockt. Der Landesbeirat für Tierschutz begrüßte diesen Schritt und betonte die Wichtigkeit der konsequenten Kastration von Freigängerkatzen zur Linderung des Katzenleids.

Die Mittel für die Katzenkastration und die Ausstattung von Tierheimen betragen inzwischen 200.000 Euro. Seit Februar 2023 können alle Tierheime und tierheimähnliche Einrichtungen in Baden-Württemberg bei ihrem zuständigen Regierungspräsidium eine Förderung für die Durchführung von Katzenkastrationen beantragen. Dabei wird für die Kastration einer weiblichen Katze ein Förderbetrag von 80 Euro und für eine männliche Katze 40 Euro ausgezahlt. Es können zwischen 1.000 Euro und 10.000 Euro pro Tierheim gefördert werden, bis die Gesamtmittel von 200.000 Euro ausgeschöpft sind. Wie die Tierheime jedoch unisono sagen, reicht diese Summe bei Weitem nicht aus.

Außerdem haben über die Jahre immer mehr Gemeiden und Kommunen eine kommunale Katzenkastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen eingeführt. In Baden-Württemberg gilt dies inzwischen in mehr als 80 Städten und Gemeiden.

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW

Österreich im Kampf gegen Qualzuchten aktiv

In Österreich ist es laut Tierschutzrecht verboten, qualzuchtbetroffene Tiere zu importieren, zu verkaufen und zu erwerben. Allerdings wurde dieses Verbot durch die Behörden bislang nicht oder zumindest nicht strikt umgesetzt. Nun hat das Landesverwaltungs­gericht Tirol die Wegnahme von zwei Sphynx-Katzen (Nacktkatzen) aufgrund dieses Verbots durch die Behörde im Januar 2024 bestätigt. „Offenbar ist kaum jemandem bewusst, dass es gegen das Tierschutzgesetz verstößt, ein qualzuchtbetroffenes Tier zu kaufen, egal ob im Inland oder im Ausland. Hier besteht massiver Aufklärungsbedarf“, konstatiert Tierschutzexperte Clemens Purtscher von Shifting Values. „Wenn das seit langem bestehende Verbot, qualzuchtbetroffene Tiere zu erwerben, endlich umgesetzt würde, käme die Qualzüchterei bald zum Erliegen. Das würde enorm viel Tierleid ersparen.“

Shifting Values

Mit Naturschutzhunden gegen Giftpflanzen

Der Mensch macht sich den feinen Geruchssinn von Hunden in vielerlei Hinsicht zu Nutze, beispielsweise als Drogen- oder Sprengstoffspürhunde. Hunde kommen aber auch zum Einsatz, um einen bevorstehenden epileptischen Anfall oder eine Unterzuckerung beim Patienten früh zu erkennen und Alarm zu geben. In der Corona-Pandemie konnten Hunde so abgerichtet werden, dass sie eine Covid19-Infektion erschnüffeln konnten.

In der Schweiz werden sogenannte Naturschutzhunde im Institut für Pflanzenschutz der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) eingesetzt, um in landwirtschaftlichen Sonderkulturen wie Kräuter- und Gewürzfeldern unscheinbare Giftpflanzen aufzuspüren, die Menschen leicht übersehen können. Auf diese Weise helfen sie mit, die Nahrungsmittelsicherheit in der Landwirtschaft zu gewährleisten. „Dies ist äußerst wichtig, da toxische Pflanzen ernsthafte Gefährdungen für die Gesundheit von Menschen und Tieren darstellen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Boku. Dabei erkennen die Hunde Pyrrolizidinalkaloide (PA) am Geruch. Der Vorteil: diese Stoffe kommen auch schon in der jungen, nicht blühenden Pflanze vor, die vom Menschen leicht übersehen werden kann.

Boku

H5N1 bei Alpakas in Idaho nachgewiesen

In den USA hat das Geflügelpestvirus vom Typ H5N1 eine weitere Art infiziert. Wie die US-Veterinärbehörde mitteilte, konnte das Virus nun bei Alpakas auf einer Alpaka-Farm im Bundesstaat Idaho nachgewiesen werden. Zuvor wurde dort auch das Virus beim Geflügel nachgewiesen.

In den vergangenen Wochen ist H5N1 in den USA bei mehr als 50 Tierarten festgestellt worden. Unter anderem bei Milchkühen. Aber auch Menschen hatten sich angesteckt. Es wurde aber bislang keine Ansteckung von Mensch zu Mensch beobachtet.

Fachleute sind aufgrund der nun mehrfach übersprungenen Artenbarriere alarmiert und befürchten weitere Mutationen, so dass künftig auch eine Mensch zu Mensch Übertragung denkbar wäre.

Schweizerbauer

Bundeskabinett verabschiedet Entwurf der Novelle des Tierschutzgesetzes

Das Bundeskabinett hat am Freitag (24.05.2024) den Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes beschlossen. Mit der Novellierung werden insbesondere Rechts- und Vollzugslücken im Bereich des Tierschutzes geschlossen, erklärt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in einer Pressemitteilung. Nun können die Beratungen in den Gremien des Bundestages direkt nach der Sommerpause starten. Der Entwurf geht dann zunächst dem Bundesrat zu, der sich Anfang Juli zum Gesetz verhalten muss. Im Herbst soll der Bundestag das Gesetz verabschieden.

„Tierschutz ist seit 20 Jahren im Grundgesetz als Staatsziel verankert. Die allermeisten Tierhalterinnen und Tierhalter in Deutschland werden ihrer Verantwortung gegenüber den Tieren gerecht. Doch noch immer gibt es beim Umgang mit und der Haltung von Tieren Defizite und deshalb leiden in Deutschland viele Tiere. Den Tierschutz zu verbessern hat für uns eine hohe Priorität, denn wir alle tragen Verantwortung für Tiere als fühlende Mitgeschöpfe. Mit dem Kabinettbeschluss haben wir umfassende Verbesserungen für den Tierschutz auf den Weg gebracht. Das ist die umfangreichste Überarbeitung des Tierschutzgesetzes seit vielen Jahren. Für mich ist ganz wichtig: Tieren in Deutschland geht es nach der Gesetzesänderung besser als vorher. Und das ist auch gut für alle, die Tiere halten. So will doch zum Beispiel kein Halter von Hund, Katze und Co., dass sein Haustier an Herzfehlern oder schmerzhaften Gelenkproblemen leidet, kaum atmen kann oder sogar früher stirbt“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Die Grünen).

Mehr zu den verabschiedeten Änderungen in der Novelle des Tierschutzgesetzes finden sich beim BMEL.

Während Özdemir die Änderungen als Erfolg lobt, gehen sie vor allem Tierschützern nicht weit genug. Insbesondere daran, dass die Anbindehaltung weiterhin zulässig bleiben soll, wird viel Kritik geübt. In weiteren Verfahren müssten nun umfassende Verbesserungen durchgesetzt werden, so die Forderung der Tierschutzorganisation Vier Pfoten und des BUND.

BMEL

FN hat große finanzielle Probleme – Defizit beträgt knapp 1 Mio. Euro

Die finanzielle Situation der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ist aufgrund eines deutlich schlechter ausgefallenen Jahresergebnisses 2023 alles andere als rosig. Daher hat die Geschäftsführung nun für das Geschäftsjahr 2024 umfassende Sparmaßnahmen angekündigt. Wie der FN-Präsident Hans-Joachim Erbel mitteilte, wurde das Jahr 2023 anstelle eines erwarteten Defizits von 450.000 Euro nun mit einem Minus von knapp 1 Mio. (976.000) Euro abgeschlossen. Dies zwingt den Verband zu entsprechenden Einsparungen, wie beispielsweise einen Einstellungsstopp und Streichung von Bonuszahlungen. Desweiteren werden Veranstaltungen wie der Championatsball und andere abgesagt. Zudem wurde der für Finanzen zuständige Geschäftsführer freigestellt. Der Sparkurs könnte aber auch die Organisation und Durchführung von Turnieren beeinflussen. Viele Pferdesportzugehörige sind besorgt, dass die Einsparungen langfristig die Qualität und Vielfalt des Pferdesports beeinträchtigen könnten.

Die Entlastung des Präsidiums und des Geschäftsführenden Vorstandes sowie die Genehmigung der Haushaltsplanung 2024 wurde unterdessen auf eine außerordentliche Verbandsratssitzung in etwa acht Wochen verschoben.

FN

DBV kritisiert Forderungen nach höherem Mindestlohn

Eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohnes auf 15 Euro, wie gerade von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gefordert, könnte die deutschen Bauern massiv unter Druck setzen. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), spricht sogar von einem Kahlschlag für Obst-, Gemüse- und Weinbau. „Dieser Vorschlag verdrängt landwirtschaftliche Erzeugung ins Ausland. Wie sollen wir deutschen Bauern im europäischen Wettbewerb bestehen, wenn viele unserer Nachbarn einen deutlich geringeren Mindestlohn haben? So wird Landwirtschaft in Deutschland keine Zukunft haben“, lautet Rukwieds Kritik.

Scholz hatte in einem Interview mit dem Stern geäußert, dass der aktuelle Mindestlohn in Höhe von 12,41 Euro zu niedrig sei. „Ich bin klar dafür, den Mindestlohn erst auf 14 Euro, dann im nächsten Schritt auf 15 Euro anzuheben“, so der Bundeskanzler. Festgelegt wurde die schrittweise Erhöhung von der Mindestlohnkommission, die sich aus Arbeitnehmer:innen, Arbeitgeber:innen und Wissenschaftler:innen zusammensetzt. Da auch Die Grünen in Anbetracht der allgemeinen Lohnentwicklung einen höheren Mindestlohn fordern, könnte die Ampelkoalition nach 2022 erneut in die Unabhängigkeit der Kommission eingreifen. Davor warnen die Mitregierungspartei FDP sowie die Union und Arbeitgeber:innen.

DBV

Zuchtschwerpunkt bei Reitpferden muss Gesundheit sein

Bei der Pferdezucht in Deutschland liegt das Augenmerk vor allem auf der bestmöglichen Vermarktung der Fohlen. Dabei gerät die Gesundheit nicht selten in den Hintergrund, was Zuchtexperte Heinz Meyer kritisiert. Der Körkommissar bemängelt grundsätzlich die Richtung, in die sich die deutsche Pferdezucht bewegt hat. Es mangelt den Pferden an langfristiger Gesundheit und Belastbarkeit, so Meyer.

„Es gibt in der Spring- und in der Dressurpferdezucht einen großen Unterschied“, weiß der Zuchtexperte. Bei den Springpferden werde, vor allem durch die ICSI-Technik, sehr viel auf dem Papier gezüchtet. „Da kommt es vor allem auf das Pedigree an“, beobachtet Heinz Meyer. Aber: „So einfach ist Zucht nicht. Die Anpaarung zweier hocherfolgreicher Springpferde macht nicht gleich das nächste Top-Pferd. Die Natur spielt da eine große Rolle. Zum Glück“, sagt er.

Bei Zucht von Dressurpferden hingegen ist der aktuelle Schwerpunkt die Bewegungsqualität im Trab. „Wenn ein Fohlen gut traben kann, lässt es sich auch gut verkaufen“, sagt Heinz Meyer. Viele Kunden schauen nur auf die aufwendige Vorderbeintechnik. Der wichtige Schritt und der Galopp würden häufig nicht ausreichend gewertschätzt. Denn zusammen mit dem Trab bilden diese beiden Gangarten sowie eine starke Rückenstabilität das gesunde und starke Fundament für ein gutes Dressurpferd. „Es sollen gesunde Reitpferde gezüchtet werden, keine Freilaufpferde, die schön anzusehen sind. Das sollte allen klar sein“, erklärt der Zuchtexperte abschließend.

Interessierten Pferdezüchter:innen und -halter:innen bietet Vetion.de noch bis zum 30. Juni 2024 eine kostenlose Online-Fortbildung mit dem Titel „Störungen beim neugeborenen Fohlen rechtzeitig erkennen und vermeiden“ auf Tierhalter-Wissen.de an. Inhaltlich geht es um das gesunde Fohlen sowie das Erkennen von Geburtsstörungen und Neugeborenenerkrankungen und die Erstversorgung. Als Besonderheit gibt es interaktive Übungsaufgaben zum Wiederholen des Gelernten und Fact-Sheets (physiologische Daten und Gießener Früherkennungsschema) zum Ausdrucken. Außerdem steht Tierärztinnen und Tierärzten auf Myvetlearn.de eine 4-teilige Online-Fortbildung mit ATF-Anerkennung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung. Auch diese Kurse sind mit interaktiven Übungsaufgaben für mehr Spaß am Lernen ausgestattet.

Reiterrevue

Bedeutung von Gesundheitsvorsorge bei Haustieren stärken

Die Zahl der Haustiere in Deutschland und Österreich wächst. Während in deutschen Haushalten im Jahr 2022 rund 10,6 Mio. Hunde und 15,2 Mio. Katzen Millionen lebten, waren es in Österreich 766.000 Hunde und mehr als 2 Millionen Katzen. Mehr als ein Drittel aller Österreicher:innen geben an, dass sie mindestens ein Haustier besitzen. Gleichzeitig wird die Bedeutung regelmäßiger Gesundheitsvorsorge bei Haustieren jedoch noch immer unterschätzt und viel zu selten genutzt. Dabei kann die regelmäßige Gesundheitsprävention helfen, schwerwiegende Krankheitsfolgen zu vermeiden.

Das österreichische Start-Up „Pezz life“ hat das Problem erkannt und übernimmt ab sofort die PCR-Tests für das Tierschutzhaus der Tierschutz-Organisation „Tierschutz Austria“. „Wir glauben nicht nur, dass Prävention Tierleben lebenswerter macht und sogar retten kann, wir wissen es und sehen es täglich in Befunden und Nachrichten von begeisterten Kund:innen. Eine Schlüsselkomponente dabei ist unser eigenes PCR-Labor. Damit haben wir die Möglichkeit, Tierärzt:innen und Besitzer:innen schnell und kostengünstig in vielen Bereichen der Gesundheitsvorsorge zu unterstützen – beispielsweise bei der Parasiten-Vorsorge“, erklärt Gründer Markus Zengerer. 

„Zukünftige Haustierbesitzer:innen erhalten von uns ab sofort bei einer Adoption eine kostenlose Testbox und eine Informationsbroschüre mit einem integrierten Gutschein für eine Basis Kotprobenuntersuchung für Hund oder Katze. Zudem werden wir auf Social Media und anderen Kanälen verstärkt auf die Wichtigkeit der Vorsorge hinweisen und (aktuelle und zukünftige) Haustier:besitzerinnen informieren und sensibilisieren. Denn am Ende profitieren alle Haustierbesitzer:innen und vor allem die Haustiere selbst von einer stärkeren Prävention“, so Tierschutz Austria Sprecher Jonas von Einem.

OTS

Gestiegene Kosten drücken Pferdezucht

Die aktuellen Zahlen der Zuchtstatistik 2023 legen einen Rückgang in der Pferdezucht dar. Leider konnte sich der positive Trend der vergangenen Jahre nicht fortsetzen. Die Hauptgründe sieht die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in der allgemein schwierigen und unsicheren Wirtschaftslage sowie in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die im November 2022 novelliert wurde. Wie Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des Bereichs Zucht der FN erklärt, machen sich die gestiegenen Kosten für die Pferdebesitzer:innen besonders bei den Bedeckungszahlen bemerkbar.

Im Vergleich zu 2022 nahm die Zahl der eingetragenen Zuchtstuten um rund 1.800 Tiere ab. Mit dem generellen Rückgang an Stuten einher geht auch ein Weniger an Bedeckungen. Bei den Reitpferden beträgt dieser Rückgang 13 Prozent: von 30.894 im Jahr 2022 auf 26.808 in 2023. Über alle Rassen hinweg beträgt der Rückgang 12 Prozent. Wurden 2022 noch rund 45.100 Bedeckungen gemeldet, rutschte die Zahl im letzten Jahr unter 40.000. Auch bei den eingetragenen Zuchthengsten ging die Zahl insgesamt zurück. Der allgemeine Abwärtstrend macht auch vor den Schweren Warmblütern und der Kaltblutzucht nicht Halt. Besonders betroffen vom Rückgang der Bedeckungen ist die Pony- und Kleinpferdezucht.

Noch bis zum 30. Juni 2024 bietet Vetion.de eine Online-Fortbildung mit dem Titel „Störungen beim neugeborenen Fohlen rechtzeitig erkennen und vermeiden“ auf Tierhalter-Wissen.de an, die interessierten Pferdezüchter:innen und -halter:innen kostenlos zur Verfügung steht. Inhaltlich geht es um das gesunde Fohlen sowie das Erkennen von Geburtsstörungen und Neugeborenenerkrankungen und die Erstversorgung. Als Besonderheit gibt es interaktive Übungsaufgaben zum Wiederholen des Gelernten und Fact-Sheets (physiologische Daten und Gießener Früherkennungsschema) zum Ausdrucken. Außerdem steht Tierärztinnen und Tierärzten auf Myvetlearn.de eine 4-teilige Online-Fortbildung mit ATF-Anerkennung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung. Auch diese Kurse sind mit interaktiven Übungsaufgaben für mehr Spaß am Lernen ausgestattet.

FN

LTK Hessen ruft zum Erlass von Katzenschutz-Verordnung auf

Mit Beginn des Frühjahrs kommt auch der Nachwuchs zahlreicher Katzen zur Welt. Leider beginnt mit den warmen Temperaturen auch die unkontrollierte Fortpflanzung der Straßenkatzen. Unkastrierte Freigängerkatzen sorgen für noch mehr Nachwuchs und damit einhergehendes Katzenleid. „Schon ein Katzenpärchen kann in wenigen Jahren Tausende Nachkommen zeugen. Dadurch wächst die Zahl der freilaufenden Katzen mit allen Folgen für die Tiere wie z. B. Krankheiten, Parasitenbefall und Verletzungen“, erklärt Prof. Dr. Sabine Tacke, Präsidentin der Landestierärztekammer (LTK) Hessen.

Auch wenn es noch immer keine bundesweit einheitliche Regelung gibt, die Besitzer:innen von Freigängerkatzen zur Kastration ihres Vierbeiners verpflichtet, haben Städte und Gemeinden die Möglichkeit, eine entsprechende Katzenschutz-Verordnung zu erlassen. Die LTK Hessen ruft die Städte und Gemeinden in ihrem Bundesland auf, die noch keine Katzenschutz-Verordnung haben, entsprechende Vorgaben in Kraft zu setzen.

Auch für den Artenschutz ist es von großer Bedeutung, wenn die Katzenpopulationen begrenzt werden. Denn neben Mäusen fressen die Samtpfoten unter anderem auch Singvögel. Deren Populationen sind bereits durch den Rückgang der Fluginsekten bedroht. „Wenn freilaufende Katzen kastriert sind, dient dies dennoch dem Artenschutz und natürlich dem Tierschutz“, so Prof. Tacke. Weiterhin sei es wichtig, die Tiere in der Tierarztpraxis mit einem Mikrochip kennzeichnen und registrieren zu lassen, damit sie, wenn sie vermisst und aufgefunden werden, eindeutig ihren Besitzern zugeordnet werden können.

LTK Hessen

Weidestart ohne gesundheitliche Folgen für Pferde

Die Weidesaison hat begonnen. Damit für Pferde und Ponys die Umstellung auf die Weidehaltung ohne Probleme vonstatten geht, gilt es für die Halter:innen einige Punkte zu befolgen. Der erste Weidegang endet ohne ausreichendes Anweiden und Umstellung der Mikroorganismen im Darm häufig mit Durchfall, Koliken oder Hufrehe. Daher sollten zunächst Dichte und Höhe der Pflanzen auf der Wiese geprüft werden, bevor die ersten Tiere auf die Weide geführt werden. Um übermäßiges Fressen zu verhindern und die Verdauung des Pferds nicht zu überfordern, empfehlen Expert:innen eine maximale Verweildauer von fünfzehn Minuten für den ersten Tag. Dann sollte die Weidezeit in kleinen Schritten erhöht werden. Grundsätzlich gibt es aber für das Anweiden kein Patentrezept. Manche Pferde bekommen nach einer Viertelstunde Grasen schon Reheschübe, andere stecken üppige Grasmengen ohne größere Probleme weg. Daher sollten Halter:innen ihr Pferd aufmerksam beobachten und gegebenenfalls die Weidezeiten anpassen. Im Zweifel sollten kürzere Zeitintervalle vorgezogen werden.

Da frisches Grünfutter voller Eiweiße und leicht verdaulicher Kohlenhydrate ist, werden die zuständigen Mikroorganismen, die im Winter kaum Arbeit hatten, plötzlich stark beansprucht. Allerdings dauert es eine Weile, bis sich der gewaltige Pferdedarm den neuen Anforderungen angepasst hat. Geschieht diese Umstellung zu schnell und unkontrolliert, vermehren sich die Darmbakterien explosionsartig, und die Verdauung gerät gefährlich aus dem Gleichgewicht, was zu Durchfällen, Koliken oder Hufreheschüben führen kann. Der Anweideplan steht auf der Seite der Cavallo zum Download bereit.

Tierärztinnen und Tierärzten steht auf Myvetlearn.de eine 4-teilige Online-Fortbildung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung. Außerdem bietet Vetion.de noch bis zum 30. Juni 2024 eine Online-Fortbildung mit dem Titel „Störungen beim neugeborenen Fohlen rechtzeitig erkennen und vermeiden“ auf Tierhalter-Wissen.de an, die interessierten Pferdezüchter:innen und -halter:innen kostenlos auf Tierhalter-Wissen.de zur Verfügung steht. Inhaltlich geht es um das gesunde Fohlen sowie das Erkennen von Geburtsstörungen und Neugeborenenerkrankungen und die erste Versorgung. Als Besonderheit gibt es interaktive Übungsaufgaben zum Wiederholen des Gelernten und Fact-Sheets (physiologische Daten und Gießener Früherkennungsschema) zum Ausdrucken.

Cavallo

Tierschützer:innen befürchten anstehende Kätzchenschwemme

Mit dem Frühling beginnt auch die Zeit des Katzennachwuchses. Leider werden sich in den nächsten Wochen wieder unkastrierte Freigängerkatzen und verwilderte Straßenkatzen unkontrolliert fortpflanzen und so für vermehrtes Katzenleid sorgen. Mit der anstehenden Katzenschwemme könnten auch die Tierheime an ihre Grenzen geraten. Der Tierschutzbund geht davon aus, dass in den ohnehin überfüllten Tierheimen die Zahl gefundener, abgegebener oder ausgesetzter ungewollter Kitten in die Höhe schießen wird. Daher kritisiert der Tierschutzbund erneut die fehlende Bereitschaft der Regierung, eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen per Gesetz zu beschließen. „Die Bundesregierung hat den Ernst der Lage offenbar nicht erkannt. Es ist enttäuschend, dass das Katzenelend einfach ignoriert wird“, kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

„Die nächsten Monate werden durch die Kätzchenschwemme eine extreme Zerreißprobe für die Tierschutzvereine und Tierheime. Diese sind bereits jetzt am Limit und werden mit unzähligen Katzen alleine gelassen. Parallel wächst das Leid der Straßenkatzen. Es braucht jetzt dringend die bundesweite Kastrationspflicht im Tierschutzgesetz. Nur so kann der unkontrollierten Vermehrung der Tiere Einhalt geboten, ihr Leid beendet und die Tierheime entlastet werden“, so Schröder. Tierschutzvereine und Tierheime seien alleine kaum in der Lage, die Situation in den Griff zu bekommen, so Schröder. Denn viele der abgegebenen Kätzchen sind in einem sehr schlechten Gesundheitszustand, geschwächt durch Krankheiten, Parasiten, Verletzungen und Hunger, und benötigen daher eine aufwändige Pflege und Versorgung.

Deutscher Tierschutzbund

Schwedischer Warmblutzuchtverband schließt ICSI/OPU gezeugte Fohlen künftig aus

Die sogenannte Follikelaspiration (OPU) sowie die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) sind Techniken, die bei Pferden zur In-vitro-Produktion von Embryonen angewandt werden. Die Methode ist umstritten, da die Stuten tief sediert werden müssen, damit Punktionsnadel und Ultraschallsonde in ihre Vagina eingeführt werden können, um die Eizellen aus den Follikeln in den Eierstöcken zu entnehmen. Mit Hilfe dieser Techniken können wertvolle, aber zu alte Zuchtstuten, die Fortpflanzungsprobleme bzw. keinen Eisprung haben, Nachwuchs zeugen. Auch können auf diese Weise Hengste mit geringer Spermienqualität zum Vererber werden.

Der Schwedische Warmblutzuchtverband (SWB) hat nun beschlossen, durch diese Reproduktionstechniken entstandene Fohlen ab dem kommenden Jahr nicht mehr anzuerkennen. Das bedeutet, dass mittels ICSI/OPU gezeugte Fohlen ab 2025 nicht mehr beim SWB eingetragen werden können. „Die Änderung erfolgt im Hinblick auf das Tierschutzgesetz, da es sich um einen in Schweden verbotenen Eingriff handelt“, heißt es vom Schwedischen Warmblutzuchtverband. „Wir möchten betonen, dass das Wohlergehen der Pferde für den SWB immer wichtiger ist als rein kommerzielle Interessen. Wir denken, dass ein klarer ethischer Kompass auf lange Sicht ein Erfolgsfaktor sein wird“, betont Per Jansson, Vorstandsvorsitzende des Verbandes.

Vetion.de bietet aktuell eine Online-Fortbildung mit dem Titel „Störungen beim neugeborenen Fohlen rechtzeitig erkennen und vermeiden“ auf Tierhalter-Wissen.de an, die interessierten Pferdezüchter:innen und -halter:innen bis zum 30. Juni 2024 kostenlos auf Tierhalter-Wissen.de zur Verfügung steht. Inhaltlich geht es um das gesunde Fohlen sowie das Erkennen von Geburtsstörungen und Neugeborenenerkrankungen und die erste Versorgung. Als Besonderheit gibt es interaktive Übungsaufgaben zum Wiederholen des Gelernten und Fact-Sheets (physiologische Daten und Gießener Früherkennungsschema) zum Ausdrucken.

Tierärztinnen und Tierärzten steht auf Myvetlearn.de eine 4-teilge Online-Fortbildung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung.

St. Georg

Auf Vergiftungen durch Pflanzen bei Tieren achten

Die warmen Temperaturen und die intensive Kraft der Sonne im Frühjahr lässt viele Blumen und Pflanzen erblühen. Am Wegesrand, auf den Wiesen und Weiden sowie im eigenen Garten wachsen aktuell aber auch wieder Pflanzen, die für viele Vierbeiner giftig sein können. Einige Pflanzen sind so giftig, dass diese bei Hunden, Katzen und/oder Pferden sogar zum Tod führen können, wenn sie diese fressen. Darunter fallen Oleander, Eiben, Narzissen, Maiglöckchen, Efeu und verschiedene Eisenhutarten. Aber auch Blumen wie Tulpen, Pfingstrosen und viele blühende Büsche wie Kirschlorbeer und Ginster rufen bei den Tieren nach Verzehr zumindest leichte Vergiftungssymptome hervor.

Besitzer:innen sollten in den nächsten Wochen verstärkt auf Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Störungen des Verdauungstrakts oder Atemprobleme ihrer Tiere achten. Unter Umständen und je nach gefressenen Mengen können auch gefährliche Herz-Kreislauf-Störungen, Leberversagen oder Nierenschäden verursacht werden. Eine detaillierte Übersicht über die giftigen Pflanzen hat die Vetmeduni Wien auf ihrer Internetseite bereit gestellt.

Auf Tierhalter-Wissen.de können Sie Ihre Giftpflanzenkenntnisse in einem Suchbild überprüfen.

Umfrage zur Mensch-Pferd-Beziehung

Mit Hilfe eines Online-Fragebogens möchte ein Team von Tierärzt:innen der Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen mehr über die Beziehung zwischen Mensch und Pferd herausfinden. Alexandra Diller, die das Projekt gemeinsam mit der AG für „Angewandte Verhaltenskunde und Tierverhaltenstherapie“ der JLU durchführt, hat sich das Ziel gesetzt, Besuche von Tierarztpraxen mittels der Ergebnisse für die Patienten und Begleiter:innen zu verbessern. Das Team möchte Lösungen und Trainingsmethoden erarbeiten, damit der Tierarztbesuch für alle Beteiligten ohne Stress und Angst verläuft. Das Team bittet daher Personen, die aktuell ein Pferd betreuen, halten oder besitzen, um rege Teilnahme an der Umfrage. Diese wird ca. 20 Minuten in Anspruch nehmen.

Zur Umfrage

FN hebt Impfpflicht gegen EHV-1 zu Mitte April auf

Die 2023 eingeführte, verpflichtende Impfung von Turnierpferden gegen eine Infektion mit dem equinen Herpesvirus vom Typ 1 (EHV-1) wird zum 15. April 2024 aufgehoben. Das teilte heute die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) mit, nachdem sie die Mitglieder des Beirates Sport noch einmal um ein Meinungsbild und eine erneute Abstimmung gebeten hatte. Darin stimmten 76 Prozent gegen die Herpes-Impfpflicht.

„Als wir die Impfpflicht eingeführt haben, sind wir davon ausgegangen, dass der Weltreiterverband und andere Nationen mitziehen werden. Das ist aber nicht der Fall. Auch der Weltreiterverband verzichtet nach wie vor auf eine Impfpflicht. Zugleich spüren die Landesverbände einen anhaltenden Widerstand in der Mitgliedschaft gegen die Impfpflicht. Mit unserer erneuten Abstimmung reagieren wir auch auf aktuelle Entwicklungen wie beispielsweise die hohe Inflation der vergangenen Jahre oder die neue Gebührenordnung für Tierärzte“, erklärt FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach.

Laut Ständiger Impfkommission Veterinärmedizin gehört die Impfung gegen Herpes zu den „Core-Komponenten“. „Daher bleibt die Empfehlung zur Impfung auch ganz klar bestehen“, bestätigt Soenke Lauterbach. „Lediglich die Entscheidung darüber bleibt nun wieder jedem Pferdebesitzer eigenverantwortlich selbst überlassen.“

FN

Anthropozoonosen deutlich zahlreicher als Zooanthroponosen

Bei den Zoonosen unterscheidet man zwischen Zooanthroponosen und Anthropozoonosen. Während bei den Zooanthroponosen die Infektionserreger vom Tier auf den Menschen übertragen werden, steckt der Mensch bei den Anthropozoonosen das Tier an. Obgleich viele Erreger von Infektionskrankheiten beim Menschen aus dem Tierreich stammen, werden doch viel häufiger Tiere von Menschen angesteckt, als Menschen von Tieren, wie ein Forschungsteam um Cedric Tan vom University College London (UCL) im Fachjournal „Nature Ecology & Evolution“ schreibt.

Dazu werteten die Wissenschaftler knapp zwölf Millionen virale Erbgutsequenzen aus, um zu rekonstruieren, welche Viren von einem Wirt auf eine andere Wirbeltierart übersprangen. Demnach gab es etwa doppelt so viele „Sprünge“ (Spillover) vom Menschen auf Tiere als vom Tier zum Menschen.

Die Analyse zeigte auch, dass die Wirtssprünge im Mittel mit einer Zunahme der genetischen Veränderungen im Virus einhergehen und belegen die Anpassungsfähigkeit der Viren an neue Wirte. Bei Viren, die bereits viele Tierarten infiziert haben, seien die Veränderungen bei einem neuen Spillover geringer. Doch werde das Ausmaß der Sprünge zwischen Tierarten noch weit unterschätzt, da der Fokus der Virusüberwachung auf jenen Erregern liege, die den Menschen betreffen. Diesen Blick zu weiten, könne jedoch helfen, in der Zukunft drohende Pandemien zu verhindern.

n-tv

FN-Delegation übergibt Unterschriften gegen GOT an Özdemir

Die neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) ist am 22. November 2022 in Kraft getreten. Diese war seit der letzten Novellierung der Gebührenordnung im Jahr 1999 lediglich minimal geändert worden. Insbesondere die eingeführte Hausbesuchsgebühr von Tierärzten bei Behandlungen im Stall setzt Pferdebesitzer:innen finanziell stark zu. Daher hatte die Reiterliche Vereinigung FN gemeinsam mit zahlreichen Pferdezucht- und Pferdesportverbänden sowie der Vereinigung Deutscher Tierhalter (VDTH) eine Petition gegen die GOT gestartet. Begründet wurde diese damit, dass viele Vereine und Zuchtbetriebe sowie Pensions- und Ausbildungsställe in ihrer Existenz gefährdet seien.

Insgesamt kamen 132.000 Unterschriften zusammen, die eine Delegation der FN an den für die GOT zuständigen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nun übergeben hat. „Das ist ein großartiger Erfolg, dass wir in Berlin dem Minister persönlich die Unterschriften überreichen und ihm dabei noch einmal sagen konnten, dass die Pferdeleute ganz und gar nicht zufrieden sind mit der neuen GOT“, erklärte FN-Präsident Hans-Joachim Erbel. Am Termin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nahmen neben FN-Präsident Hans-Joachim Erbel auch Theodor Leuchten, FN-Vize-Präsident Bereich Zucht, Dr. Klaus Miesner, FN-Geschäftsführer Bereich Zucht sowie Bernhard Feßler, Leiter des FN-Hauptstadtbüros teil.

Özdemir erklärte bei der Übergabe: „Ich nehme das sehr gerne entgegen und verstehe auch Ihre Sorgen. Ich kann nachvollziehen, dass es da auch Menschen gibt, für die das finanziell eine zusätzliche Belastung darstellt. Es ist ein Zielkonflikt, so wie es viele Zielkonflikte gibt. Hier ist es so: Wir brauchen Tierärzte ganz dringend und damit sie den Beruf gerne ausüben, ist natürlich die Bezahlung ein wichtiger Faktor.“

Die Pferdebranche hofft nun auf Nachbesserungen an der GOT. Allerdings hatte das BMEL bereits zuvor mitgeteilt, dass es keine vorgezogene Evaluierung geben wird. Diese ist planmäßig für 2026 vorgesehen.

Pferd Aktuell

Kostenlose Online-Fortbildung für mehr Fohlengesundheit

So langsam wird es Frühjahr und die ersten Fohlen werden geboren bzw. bis zum Abfohltermin ist es nicht mehr lange hin. Als Züchter:in hofft man vor allem auf eine Geburt ohne Komplikationen und auf ein gesundes Fohlen. Aber leider kann es auch mal anderes kommen, und dann muss rasch gehandelt werden, um Stute und Fohlen zu retten.

Aus diesem Grund bietet das Tierhalterportal Tierhalter-Wissen.de mit freundlicher Unterstützung der MSD Tiergesundheit Züchter:innen den kostenfreien Online-Kurs Störungen beim neugeborenen Fohlen rechtzeitig erkennen und vermeiden an. Referent ist der Tierarzt und Reproduktionsspezialist Prof. Dr. Axel Wehrend von der Tierklinik für Reproduktionsmedizin und Neugeborenenkunde der Justus-Liebig-Universität in Gießen.

In der mit vielen interaktiven Übungsaufgaben ausgestatteten Fortbildung geht Prof. Wehrend auf das gesunde Fohlen sowie das Erkennen von Geburtsstörungen und Neugeborenenerkrankungen ein, damit Züchter:innen im Bedarfsfall rasch handeln und die Prognose des Fohlens verbessern können. Denn aus harmlos wird beim Fohlen sehr schnell lebensbedrohlich. 

Aus diesem Grund wurde unter seiner Leitung das Gießener Früherkennungsschema entwickelt, das hier detailliert vorgestellt wird. Ein integriertes Punkteschema gibt rasch und verlässlich Auskunft über den Gesundheitszustand des neugeborenen Fohlens.

Des Weiteren geht der Reproduktionsexperte auf die fachgerechte Versorgung des Neugeborenen ein, bevor er die häufigsten Erkrankungen vorstellt. Ein Steckbrief zum Fohlen mit den wichtigen physiologischen Werten sowie die Gießener Früherkennungsschemata stehen als weiterer Service zum Download zur Verfügung.

Mit der Fortbildung kann jederzeit begonnen werden. Die Inhalte stehen bis zum 30. Juni 24/7 zur Verfügung, perfekt für die individuelle Zeiteinteilung. Nach erfolgreicher Teilnahme und einem kleinen Wissenstest wird ein Fortbildungszertifikat zum Ausdrucken ausgestellt.

Die Online-Fortbildung ist ein Beitrag für mehr Tiergesundheit und ist als Unterstützung der Pferdezüchter gedacht. Dank der freundlichen Unterstützung der MSD Tiergesundheit, die Sie über die Vorteile des Thermochips zur Identifikation der Fohlen und der lebenslangen Temperaturmessung informieren wird, ist die Teilnahme an dieser Fortbildung kostenfrei möglich.

>>>Zur Online-Fortbildung >>>

Curly-Pferde sind nicht hypoallergen

American Bashkir Curly Horses, auch Curly Horses genannt, haben keine niedrigere Allergenkonzentration als andere Pferderassen. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler:innen in Luxemburg, die umfassende Daten des Instituts für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IPA) analysiert haben. Als Grundlage für diese breit angelegte wissenschaftliche Untersuchung am Department of Infection and Immunity des Luxembourg Institut of Health dienten die Daten der Studie des IPA aus dem Jahr 2018.

Bis zuletzt galt die nordamerikanische Pferderasse mit dem gelockten Deck- und Langhaar als hypoallergen, also weniger Allergie auslösend. Eine Eigenschaft, die diese Rasse für Menschen mit einer Allergie gegen Pferdehaare deutlich besser verträglich machen würde. Die Forschenden untersuchten zahlreiche Fellproben von Curly-Pferden. Dabei stellte sich heraus, dass diese Rasse durch aus allergen ist und dass Curly-Hengste zudem eine höhere Allergenkonzentration aufwiesen als Stuten und Wallache dieser Rasse. Insgesamt variieren die individuellen Allergenkonzentrationen von Pferd zu Pferd wie auch bei anderen Rassen.

DGUV

RKI warnt Pferdebesitzer vor Hyalomma-Zecke

Seit einigen Jahren scheint sich Hyalomma, eine ursprünglich aus den Tropen stammende Zeckengattung, auch in hiesigen Breitengraden wohlzufühlen. Charakteristisch für die blutsaugenden Spinnentiere sind neben ihrer Größe besonders die gestreiften Beine. Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt vor dem Risiko der Übertragung von gefährlichen Krankheitserreger durch die Hyalomma-Zecken. Die Zecke scheint Pferde als Wirt für ihre Blutmahlzeit zu bevorzugen. Dabei kann sie den Erreger des Krim-Kongo Hämorrhagischen Fiebers sowie des Fleckfiebers auf das Tier übertragen.

Schon ab Temperaturen von etwa 12 Grad Celsius werden ausgewachsene Zecken dieser Art aktiv. Aber in den letzten Jahren hat sich herausgestellt, dass selbst tiefere Temperaturen den Tieren nichts auszumachen scheinen, wie Funde aus den Herbstmonaten belegen konnten.

Um die Ausbreitung der Hyalomma-Zecken besser einschätzen sowie Gegenmaßnahmen entwickeln zu können, sollten Fundtiere unbedingt ans RKI eingesendet werden. So können Wissenschaftler:innen untersuchen, ob langfristig eine Hyalomma-Population in Deutschland entsteht.

Agrarheute

Babesiose-Gefahr wächst

Die immer milderen Winter in Deutschland sorgen dafür, dass ursprünglich in wärmeren Ländern angesiedelten Insekten auch bei uns heimisch werden. Dazu gehören Zecken, wie die Auwald- bzw. Wiesenzecke sowie die Braune Hundezecke. Diese Zeckenarten können hierzulande inzwischen ganzjährig auftreten. Die Gefahr besteht auch, dass sich die Blutsauger innerhalb von Räumen in Wohnungen, Häusern oder Tierheimen den Winter überleben.

Mit dem Zeckenbiss können auch gesundheitsbedrohende Krankheitserreger wie die der Babesiose auf den Hund übertragen werden. Die Babesiose wird durch Babesien ausgelöst, die die roten Blutkörperchen zerstören, was in der Folge zu einer Blutarmut (Anämie) führen kann. Unbehandelt kann die Krankheit zum Tod des Hundes führen. Bis vor einigen Jahren infizierten sich die Vierbeiner meist während einer Reise in wärmere Mittelmeerländer. Durch den Klimawandel und die Anpassung der Zecken können inzwischen auch VHunde erkranken, die ständig in Deutschland waren.

Mögliche Symptome der Babesiose sind neben Fieber, Gelbsucht, Gewichts- und Konditionsverlust auch brauner Urin, Milzvergrößerung oder Blutungsneigung. Da eine Behandlung schwierig und nicht immer erfolgreich ist, empfiehlt der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) dringend zu einem ausreichenden und möglichst ganzjährigen Zeckenschutz. Der Markt bietet ausreichend geeignete und zuverlässig wirkende Zeckenschutz-Präparate. Bei der Auswahl kann der Tierarzt beratend unterstützen. Wichtig ist, dass die Anwendungen in den für das jeweilige Produkt empfohlenen zeitlichen Abständen wiederholt werden. Selbstverständlich ist der Hund dann auch gegen andere von zecken übertragene Krankheiten wie beispielsweise die Borreliose, Ehrlichiose und Annaplasmose geschützt.

BfT

Heimtierbranche weiter auf Wachstumskurs

Die Inflation und die gestiegenen Kosten der einzelnen Haushalte wirken sich nicht auf das Einkaufsverhalten der Tierhalter aus. Wie Fressnapf Österreich in der vergangenen Woche mitteilte, konnte das Wachstum des Unternehmens für Heimtierbedarf auch in 2023 erneut gesteigert werden. So ist der Gesamtumsatz im Vorjahresvergleich um 25 Millionen Euro gestiegen, was einem Plus von annähernd 10 % gleichkommt.

„Unser Geschäftsmodell hat sich auch 2023, trotz Inflation und Preis Sensibilität, als beständig erwiesen. Die positive Umsatzentwicklung basiert auf der stringenten Umsetzung unserer Strategie des Omnichannel-Ökosystems. Dem Aus- und Umbau unserer Filialen, sowie der Erweiterung unseres Serviceangebots“, erklärt Hermann Aigner, Geschäftsführer Fressnapf Österreich. Einer der Hauptgründe für das Umsatzwachstum sei auch die umfassende Erweiterung des Sortiments, das alle Kundenwünsche entlang des „Lebenszyklus“ des Haustieres erfüllen soll, heißt es auf der Seite des Unternehmens. Im Angebot  stehen verschiedene Services, von Fressnapf Reisen über den Grooming-Salon, bis hin zu den Hunde- und Katzenexperten in den Filialen. Für 2024 steht die Innovation des GPS-Trackers für Katzen und Little Friends vor dem Launch.

Ein kleines Jubiläum feierte das östereichische Unternehmen im vergangenen Jahr: zum bereits 10. Mal wurden neun Tierschutzprojekte in dem Alpenstaat mit dem Tierisch engagiert-Award ausgezeichnet. Insgesamt wurden 2023 mehr als 180.000 Euro an Tierheime, tiertherapeutische Einrichtungen und den Naturschutz gespendet. Außerdem spendeten Fressnapf-Kund:innen über die Futterboxen in den Filialen 192 Tonnen Tierfutter für regionale Tierschutzeinrichtungen. „Tierschutz kennt keine Krise. Daher geben wir auch in Zeiten wie diesen unser Bestes und unterstützen soziale Organisationen und engagierte Helfer:innen dabei, ihre wichtige Arbeit für den Tierschutz und das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier weiterführen zu können“, sagt Hermann Aigner. Ein wichtiger Beitrag für den österreichischen Tierschutz. 

Die Krefelder Fressnapf-Gruppe hat mit ihrem Gesamtumsatz im Jahr 2023 erstmals die 4 Milliarden-Euro-Marke überschritten, wie auf dem LinkedIn-Kanal des Unternehmens verkündet wurde. Im Vorjahresvergleich ist der Umsatz um rund 475 Millionen Euro gewachsen. Den umsatzstärksten Markt bildet weiterhin Deutschland mit einem Bruttoumsatz von 2,1 Milliarden Euro. Das internationale Geschäft wuchs um rund 19 % auf 1,9 Milliarden Euro.

Fressnapf-Gründer und Inhaber Torsten Toeller: „Unser Geschäftsmodell hat sich auch im vergangenen Jahr als robust erwiesen. Die positive Umsatzentwicklung basiert auf der konsequenten Umsetzung unserer Strategie hin zum Omnichannel-Ökosystem. Dem Aus- und Umbau unserer Märkte, der Vergrößerung unseres paneuropäischen Footprints durch die Akquisition von Jumper in den Niederlanden, der Expansion im In- und Ausland sowie dem Ausbau unseres Serviceangebots in ganz Europa.“ 

Fressnapf Österreich

Zecken ohne Winterpause

Zecken sind inzwischen während des gesamten Jahres aktiv. Selbst in den kalten Monaten legen die Spinnentiere keine Pause ein. Langfristig sei mit steigenden Fallzahlen zu rechnen, auch seien sogenannte „Zecken-Jahre“ in kürzeren Abständen zu erwarten, lauteten die Kerninformationen auf der Pressekonferenz, zu der die Universität Hohenheim im Rahmen des anstehenden Zeckenkongresses eingeladen hatte.

Mit der durchgehenden Zeckenaktivität verlagern sich die Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) weiter nach vorne. „Auch in diesem Jahr gibt es bereits erste Fälle in Baden-Württemberg und Bayern. Bei einem Vorlauf von vier Wochen bis zur Diagnose muss die Infektion mitten im Winter stattgefunden haben“, erklärte Prof. Dr. Ute Mackenstedt. Die Parasitologin von der Uni Hohenheim betont auch, dass die Zahl der FSME-Fälle im vergangenen Jahr jedoch gesunken ist. Jedoch teilt Mackenstedt mit den anwesenden Experten Prof. Dr. Gerhard Dobler und Dr. Rainer Oehme die Befürchtung, dass sich die Häufigkeit der Jahre, in denen eine hohe Anzahl an FSME-Erkrankungen gemeldet wird, steigen wird.

Die Impfung sei daher wichtiger denn je, zumal neue Forschungen eine hohe Dunkelziffer ergeben haben. „Eine Untersuchung des RKI hat gezeigt, dass bei schweren Infektionen Langzeitfolgen möglich sind. Rund zehn Prozent von über 500 befragten Patient:innen hatten auch nach über einem Jahr noch Konzentrationsschwierigkeiten, Probleme mit der Balance oder beim Gehen“, sagt Prof. Dr. Dobler. Die Zahl der Erkrankungen nehmen auch im Norden Deutschlands zu, auch wenn noch immer 85 Prozent der FSME-Fälle aus den beiden südlichen Bundesländern gemeldet werden. „Im Norden und Osten Deutschlands steigen die Fallzahlen massiv, beispielsweise in Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen oder Thüringen. Selbst in Schweden ist ein Rekordwert verzeichnet worden“, betont Dr. Rainer Oehme.

Die Forschenden identifizieren außerdem immer mehr sogenannte Naturherde – kleine, räumlich begrenzte Gebiete, in denen viele FSME-positive Zecken vorkommen. „Diese Bereiche können z.B. die Größe eines halben Fußballfeldes haben“, so Mackenstedt. „Im Kreis Ravensburg etwa hatten wir 2007 acht solche Naturherde, 2023 waren es bereits 25.“

Neben FSME übertragen Zecken auch noch weitere Krankheitserreger wie beispielsweise Borrelien. Bei Haustieren spielen auch noch Babesien, Anaplasmen und Rickettsien eine Rolle. Ausführliche Informationen über durch Zecken übertragene Erkrankungen finden sich im Fokusthema von Vetion.de.

Uni Hohenheim

Universität Hohenheim veranstaltet 7. Zeckenkongress

Der zunehmende Tourismus sowie die starke Entwicklung des globalen Handels haben zu einer größeren Verbreitung von Zecken geführt. Auch  in Deutschland haben sich zahlreiche neue Zeckenarten angesiedelt und viele der Plagegeister sind inzwischen ganzjährig aktiv. Auch wenn dem Robert-Koch-Institut (RKI) in 2023 weniger Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet worden sind, warnt Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim, in diesem Jahr vor einem besonders ausgeprägten Zecken-Vorkommen in Deutschland. Besonders zeckenreiche Jahre traten bislang alle drei Jahre auf. Inzwischen hat sich der Abstand auf 2 Jahre verringert. Vor allem in Baden-Württemberg haben Mackenstedt und ihre Kolleg:innen immer mehr so genannte Naturherde, also kleine, räumlich begrenzte Gebiete, in denen FSME-positive Zecken vorkommen, identifiziert.

Der 7. Süddeutsche Zeckenkongress, der vom 26.-28. Februar 2024 an der Universität Hohenheim stattfinden wird, befasst sich mit den biologischen, epidemiologischen und ökologischen Aspekten von Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheitserregern. Zahlreiche Wissenschaftler:innen aus den Disziplinen Biologie, Veterinär- und Humanmedizin werden erwartet. Zudem werden Nachwuchswissenschaftler:innen ihre Forschungsergebnisse vortragen. Der Kongress beinhaltet auch eine Online-Ärztefortbildung am 28. Februar 2024, in welcher bisher selten auftretende Krankheitserreger, die von Zecken übertragen werden können, im Fokus stehen werden.

Um durch zecken übertragenen Krankheiten auf Haustiere geht es auch in den Kursen 6 und 9 der Fortbildungsreihe Consensus Statements für die Kleintiermedizin von Myvetlearn.de

Universität Hohenheim

Lebenserwartung von Hunden von Größe und Schädellänge abhängig

Britische Wissenschaftler:innen haben in einer umfassenden Studie die Faktoren bestimmt, die die Lebenserwartung von Hunden beeinflussen. Die Auswertung der Daten von rund 580.000 Hunden von über 150 Rassen ergab, dass kleine reinrassige Hunde mit länglichem Schädel mit 13,3 Jahren die höchste mediane Lebenserwartung haben. Mittelgroße Hunde mit flachem Schädel werden laut Studie lediglich 9,1 Jahre (Rüde) bzw. 9,6 Jahre (Hündin) alt. Die zuchtbedingte Verkürzung des Gesichtsschädels hat Auswirkungen auf die Lebenserwartung der Hunde. So führen verschiedene Gesundheitsrisiken wie Atemprobleme bei brachycephalen Rassen zu einer Verringerung der Lebenserwartung.

Die Ergebnisse zeigten auch, dass weibliche Hunde übergreifend mit 12,7 Jahren im Durchschnitt eine etwas höhere mediane Lebenserwartung haben als männliche (12,4 Jahre). Die britischen Forschenden legten ebenfalls dar, dass entgegen früheren Studien, reinrassige Hunde mit 12,7 Jahren nach ihren Berechnungen eine höhere mediane Lebenserwartung als Mischlinge haben (12,0 Jahre).

Die genutzten Daten stammten jedoch aus verschiedenen britischen Quellen, darunter waren Tierärzt:innen, Tierschutzorganisationen sowie Tierversicherungen.

Süddeutsche

ZZF klärt über invasive Arten auf

Durch den weltweiten Warenverkehr und den globalen Handel sowie das uneingeschränkte Reisen wurden und werden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten absichtlich oder unabsichtlich in neue Länder und Regionen verbracht. Dort siedeln sie sich als gebietsfremde, invasive Arten an, was nicht selten negative Auswirkungen auf andere heimische Arten und Ökosysteme hat. Bekannte Beispiele sind Waschbären, die bodenbrütende Vogelarten und heimische Amphibien gefährden, oder auch Wasserpflanzen aus Gartenteichen, die unter Umständen in einigen Flüssen und Seen Schaden anrichten.

Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, Lebensräume, heimische Arten und Ökosysteme zu schützen (Verordnung (EU) 1143/2014). Unter anderem sollen alle EU-Mitgliedstaaten im Rahmen von Aktionsplänen über die Prävention von invasiven Tieren und Pflanzen aufklären. Der Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA) und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) beteiligen sich mit ihrer Expertise zum Heimtiersektor und unterstützen den Aktionsplan der Bundesregierung insbesondere mit Informationsmaterial für Tierhalter, denn viele Heimtiere wie Meerschweinchen, Goldhamster, Prachtfinken, Bartagamen, Leopardgeckos, Rote Neons oder Guppys stammen ursprünglich nicht aus Europa und sind somit gebietsfremde Arten. Allerdings kommen viele aus tropischen und subtropischen Ländern und könnten in den natürlichen klimatischen Verhältnissen Deutschlands nicht überleben. Dennoch sollte auch ein unbeabsichtigtes Einbringen gebietsfremder Arten in die Natur durch vorbeugende geeignete Haltungsstandards vermieden werden.

Daher haben BNA und ZZF umfangreiches Informationsmaterial für beliebte Heimtiergruppen wie Amphibien und Reptilien, Säugetiere, Vögel, Wirbellose und Zierfische sowie für Aquarienpflanzen erstellt. Darin werden einfache Maßnahmen und Verhaltensweisen genannt, um ein Eindringen fremder Heimtierarten in die Natur zu verhindern. So sollte beispeilsweise das Aquarienwasser in der Kanalisation und nicht in offenen Gewässern entsorgt werden. Gartenteiche mit bestimmten Fischen oder Wasserpflanzen können mit Netzen überspannt, Außenvolieren für Vögel oder Kleinsäuger mit Schleusen oder Vorhängen gesichert werden. Zudem helfen beispielsweise Fliegenschutzgitter an Fenstern und Türen, damit Amphibien, Reptilien und Heimvögel nicht aus der Wohnung entweichen.

Die Informationsmaterialien des BNA und ZZF stehen kostenlos auf den Webseiten von BNA und ZZF für den Download zur Verfügung.

ZZF

Passivrauchen macht Katzen und Hunde krank

Auch Haustiere leiden unter Passivrauch und können an den Folgen erkranken. Besonders der sogenannte Nebenstromrauch, der beim Glimmen der Kippe entsteht, enthält viele Schadstoffe. „Die Tiere atmen den Tabakrauch nicht nur passiv ein, sondern werden auch durch Rauchrückstände auf der Haut, dem Fell und auf Oberflächen belastet“, erklärt Tierärztin Maria-Ifigenia Georgi von der Praxis am Krongut in Potsdam. Wenn die Tiere nicht schon erste Krankheitssymptome zeigen, fallen sie häufig „mit Husten oder einem unspezifisch verschlechterten Allgemeinbefinden auf“, sagt sie.

Katzen aus Raucherhaushalten seien besonders anfällig für Krebserkrankungen in den vorderen Nasen- und Mundbereichen. Das ist damit zu erklären, dass sie den sich im Fell gesammelten und abgelagerten Rauch über das Putzen mit Zunge oder über die Mundschleimhäute aufnehmen. Auch würden solche Katzen häufig felines Asthma entwickeln. Betroffene Tiere würden dann anfallsartig husten und/oder an Atemnot leiden. Aber auch andere Krebsarten wie Lymphknotenkrebs sind laut Studien bei Katzen in Raucherhaushalten wahrscheinlicher. Hunde sind weniger gefährdet, können aber durch den Rauch auch Krebs im Nasen- und Nebenhöhlenbereich verursachen, weiß Georgi.

rnd

Österreich legt neuen Entwurf für Tierschutznovelle vor

Die österreichische Bundesregierung plant strengere Regeln bei der Heimtierhaltung. Vor allem das Halten von Hunden und Exoten wird durch die geplante Novelle des Tierschutzgesetzes erschwert. So müssen potentielle Hundehalter künftig zuvor eine Ausbildung inklusive Prüfung für einen Sachkundenachweis absolvieren. Für die Haltung von Amphibien, Reptilien und Papageien muss dann fortan ebenfalls ein vierstündiger Sachkundekurs absolviert werden. Der entsprechende Nachweis muss beim Kauf der Tiere vorgelegt werden. Für den Besitz von Hunden ist nun österreichweit eine zweistündige Praxiseinheit vorgeschrieben.

Weiterhin sollen durch die Novelle auch die Regeln für das Beiß- und Angriffstraining bei Hunden deutlich verschärft werden, sowie für alle Hunde, die als Schutzhunde ausgebildet werden, eine verpflichtende Wesensprüfung sowie ein veterinärmedizinisches Attest erforderlich sein. Die zugehörigen Halter müssen ebenfalls eine Eignungsprüfung ablegen sowie einen Strafregisterauszug ohne Eintrag vorlegen.

Die Novelle soll aber auch der Qualzucht entgegen wirken. So soll eine Qualzuchtkommission eingerichtet werden, die die Merkmale von Qualzucht nach streng wissenschaftlichen Standards festlegen soll. Zudem wird sie auch die Zuchtprogramme von Verbänden überprüfen und die Vollzugsorgane unterstützen.

Das überarbeitete Gesetz sieht auch vor, künftig nicht nur der Verkauf von illegalen Tieren, sondern auch den Kauf unter Strafe zu stellen. So soll der illegale Welpenhandel und das damit verbundene Leid für die Muttertiere und die Welpen verhindert werden.

Die Novelle soll im April im Nationalrat behandelt werden.

orf

Zusammenleben von Hund und Katze vorteilhaft

Ziel einer Studie der Universität Cordoba war es, mittels einer Befragung von Katzenhaltern herauszufinden, welche Faktoren das Verhalten einer Katze beeinflussen. Neben Rasse, Herkunft und Alter bei der Anschaffung sind das demnach unter anderem die allein verbrachte Zeit, das Vorhandensein anderer Haustiere und die Vorerfahrung des jeweiligen Halters. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachjournal „Journal of Veterinary Behavior“ veröffentlicht.

Verhaltensprobleme bei Katzen sind einer der Hauptgründe, warum die Tiere ins Tierheim abgeschoben werden. Anhand der ausgewerteten Daten der Befragung war es den Katzenhaltern möglich, das Verhalten ihrer Katze einzuordnen.

Für die Studie wurden die Eingaben von 816 Katzenhaltern ausgewertet. Dabei waren die meisten „bewerteten“ Tiere erwachsen und kastriert, wenige von ihnen reinrassig. Die Auswertung zeigte u.a., dass Kätzinnen häufiger aggressives Verhalten Fremden gegenüber zeigten als Kater. Kater sind zudem kontaktfreudiger und leichter erziehbar, dafür machen sie aber mehr „Lärm“. Außerdem konnte festgestellt werden, dass das Zusammenleben mit einem Hund sich positiv auf das Schnurren und die Spielfreude der Tiere auswirkten. Zudem zeigten solche Tiere weniger Verhaltensauffälligkeiten.

Die gefundenen Zusammenhänge sind allerdings mit Vorsicht zu betrachten, da die entsprechenden Gruppen teils sehr klein waren und die Ergebnisse darum nicht als statistisch fest gesichert anzusehen sind. Zudem kann es bei der Beantwortung des Fragebogens durch die Besitzer zu subjektiven Verzerrungen gekommen sein.

Journal of Veterinary Behavior

Wissenschaftler nutzen Moorpflanzen für Heimtiernahrung

Forschende verschiedener Einrichtungen starten ein Forschungsprojekt, bei dem aus Pflanzenteilen ehemals bewirtschafteten und jetzt renaturierten Moorflächen Tierfutter für Hunde und Katzen gewonnen werden soll. Allerdings soll die verholzte Biomasse nicht direkt als Futter- oder Lebensmittel verarbeitet werden, sondern über einen Umweg über Insekten. Die Biomasse soll in einem ersten Schritt als Futter für die Larven der schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens, Black Soldier Fly, BSF) dienen. Anschließend sollen die Insekten als Ganzes oder Bestandteile, wie Proteine oder Fette, als Futter für Hunde oder Katzen zur Verfügung stehen, denn Insekten können Lignin, einen Gerüststoff von Moorpflanzen wenigstens teilweise verdauen. Nach einer speziellen Aufbereitung des Substrats könnte es jedoch von den Insekten vollständig verstoffwechselt werden. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt über vier Jahre mit 1,25 Millionen Euro, an dem Forschende aus dem Institut für Tierernährung und dem Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und des DIL – Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V. beteiligt sind.

„Moorflächen zu schützen ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Für viele Menschen bedeutet dieser Schritt aber, dass sie ihre Flächen nicht mehr wie bisher nutzen können. In den vergangenen vier Jahrhunderten wurden sie mit viel Aufwand trockengelegt. Mit diesem Projekt möchten wir einen Beitrag leisten, den Menschen, eine Perspektive zu bieten, die ihre Flächen wegen der Klimaziele umnutzen müssen“, so Dr. Kashif ur Rehman vom DIL.

„Der Fokus wird dabei auf Hundefutter liegen, da Insektenfutter hier bislang schon am häufigsten zum Einsatz kommt. Auf Insektenprotein basierende Futtermittel für Haustiere sind vor allem für Hunde oder Katzen interessant, die gegen die gängigen Proteinträger aus der Fleischindustrie Unverträglichkeiten entwickelt haben. Außerdem sind solche Futtermittel natürlich auch für Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer interessant, die ihre Haustiere aus ethischer Überzeugung oder aus ökologischen Gesichtspunkten nicht mit Fleischprodukten füttern möchten. Hier kann das Insektenfutter einen Kompromiss zur fleischfreien Fütterung darstellen“, ergänzt Professor Dr. Christian Visscher von der TiHo.

TiHo

Schwanzwedeln wird wissenschaftlich untersucht

Mit dem Wedeln ihres Schwanzes zeigen Hunde dem Menschen, dass sie sich freuen bzw. ihre Sympathie für die Person. „Das Schwanzwedeln ist wohl eine der auffälligsten Verhaltensweisen von Tieren, die der Mensch beobachten kann“, erklärt Giulia Cimarelli. Sie gehört zu einem Team aus Forschenden der Veterinärmedizinischen Universität Wien, die Mechanismen, Entwicklung, Evolution sowie Funktion des Schwanzwedelns wissenschaftlich untersuchen. Bislang gibt es lediglich fragmentarische und widersprüchliche Antworten auf die Fragen.

Unter Beteiligung des Konrad-Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV) der Vetmeduni haben die Forschenden in einer internationalen Review-Studie neue Erklärungsansätze aufgeführt, um endlich einen strukturierten theoretischen Rahmen zu entwickeln. Als Lösung schlagen die Wissenschafter:innen darin vor, dieses Verhalten von seinen evolutionären Wurzeln her zu untersuchen, und haben zwei Hypothesen aufgestellt, die sein häufigeres Auftreten im Vergleich zu anderen, nahe verwandten Hundeartigen (Caniden) wie Wölfen erklären sollen. Die Wiener Forschenden vermuten, dass das Schwanzwedeln während des Domestizierungsprozesses auf zwei Wegen entstanden ist: Entweder als Nebenprodukt der Selektion für andere Eigenschaften, wie z. B. Gelehrigkeit, oder als eine Eigenschaft, die direkt vom Menschen ausgewählt wurde, der sich von sich wiederholenden und rhythmischen Bewegungen angezogen fühlt.

„Wir laden dazu ein, diese Hypothesen durch neurokognitive Studien sowohl an Hunden als auch an Menschen zu testen und so nicht nur ein Schlüsselverhalten von Hunden, sondern auch die Evolutionsgeschichte charakteristischer menschlicher Eigenschaften, wie die Vorliebe für und die Wahrnehmung und Erzeugung von rhythmischen Reizen, zu beleuchten“, erklärt Cimarelli abschließend.

Vetmeduni Wien

Wintertipps für Halter:innen von Rindern und Pferden

Der Winter hat Deutschland fest im Griff und in einigen Regionen muss zumindest im Januar mit länger anhaltendem Frost gerechnet werden. Halter:innen von Rindern und Pferden, die ihre Tiere auch in der kalten Jahreszeit auf der Weide halten, stehen vor der Herausforderung, das Wasser in den Tränken vor dem Einfrieren zu bewahren. Agrarheute hat einige Tipps für frostfreie Tränken zusammengefasst.  

So kann ein, mit einem Glas Salz und Wasser befüllter 5-Liter-Kanister im Tränkebecken das Einfrieren verhindern. Tränken ohne Wasser- und Stromanschluss müssen mehrmals am Tag mit frischem Wasser aufgefüllt werden. Zudem sollten die Tränken regelmäßig aufgehackt werden, um das Eis zu entfernen. Alternativ kann ein Thermofass verwendet werden, das auch leicht selbst gebaut werden kann. Zum Beispiel kann ein kleineres Fass in ein größeres gesteckt werden. Der Zwischenraum sollte dann mit Dämmmaterial ausgefüllt werden. Ein darin schwimmendes Holzstück schützt zusätzlich vor dem Einfrieren. Auch eine verkleidete und gedämmte Eisenbadewanne, unter der ein Frostwächter mit Petroleum platziert wird, ist eine Möglichkeit. Häufig werden auch Grableuchten unter die verkleideten Wannen gestellt. Sie leuchten gut 24 Stunden und sorgen dafür, dass das Wasser nicht gefriert. Neben dem Einsatz von beheizten Tränken, die über eine Solarzelle mit Strom versorgt werden, eignet sich zudem ein wenig Stroh auf der Oberfläche der Tränke, um nicht so schnell einzufrieren.

Damit Pferde gesund und fit durch den Winter kommen, sind eine angepasste Fütterung, ausreichend Frischluft und Bewegung essenziell. Zudem sollte auch die Stallumgebung winterfest gemacht werden. Die Vetmeduni Wien hat Empfehlungen für Pferdehalter:innen rund um die Pflege und den Umgang mit den Tieren auf ihrer Internetseite aufgelistet.

Agrarheute

Künstliche Intelligenz für die Kommunikation mit Tieren

Immer mehr Haustiere leben in deutschen Haushalten. Neben einem guten Leben mit dem geliebten Vierbeiner wünschen sich viele Halter:innen eine bessere Verständigung. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) könnte dieser Wunsch schon bald zur Realität werden.

Der Mathematiker und KI-Experte Felix Effenberger zielt mit seinem internationalen Forschungsprojekt darauf ab, die Sprache der Tiere zu entschlüsseln. „Das Ziel unserer Untersuchung ist, herauszufinden, zu welchem Grad Tiere eine Sprache haben, die den Aspekten der menschlichen Sprache entsprechen und über was sie sich dann damit austauschen“, erklärt Effenberger. Zunächst jedoch müsse die KI Muster erkennen und reproduzieren. Diese seien nicht nur in menschlicher Sprache vorhanden, sondern auch in Vogelgezwitscher, Delfingeräuschen oder Hundegebell, so der Experte. Doch Effenberger will Tiere nicht nur verstehen, sondern irgendwann auch mit ihnen reden können. Deshalb entwickelt er mit seinem Team gerade einen KI-Chatbot für Zebrafinken, eine Art ChatGPT für Vögel.

„Wir wissen nicht, was wir rausfinden werden, ob die Tiere Interesse haben, mit solchen Modellen in Kontakt zu treten oder nicht. Ob sie einen tierischen oder den Computerpartner bevorzugen in ihrer Kommunikation. Insbesondere sind wir dann in einer ein bisschen grotesken Situation, wenn wir vielleicht ein Modell haben, das mit einem anderen Zebrafinken in einen Dialog tritt, aber wir werden trotzdem nicht sofort wissen, über was sie reden“, beschreibt der Forscher mögliche Schwierigkeiten. Eine weitere Hürde ist die häufig nonverbal durchgeführte Kommunikation von Tieren. Häufig verständigen sie sich über akustische, chemische und visuelle sowie elektrische Signale. Auch Bewegungen können Teil der tierischen Sprache sein, wie beispielsweise die Tanzsprache der Honigbienen.

So stehen neben dem mühsamen Datensammeln von Tierlauten auch das langwierige Katalogisieren von Bewegungsmustern oder Duftmarken auf dem Plan der internationalen Forschenden. Auch wenn es vielleicht nicht zu der erwarteten Kommunkation zwischen Mensch und Tier kommen wird, könnte die Entschlüsselung von Tierkommunikation mithilfe von KI dennoch Positives bewirken. „So wie die Erfindung des Teleskops den Menschen klargemacht hat, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums ist, hoffen wir, dass das bessere Verständnis von Tierkommunikation mithilfe von KI die Menschen erkennen lässt, dass wir auch nicht das Zentrum der Biosphäre auf der Erde sind“, lautet Effenbergers Fazit.

SWR

Bedachte Hilfe bei tierischen Notfällen

In Deutschland leben mehr als 15 Millionen Katzen sowie 10 Millionen Hunde. Hinzukommen knapp 5 Millionen Heimtiere wie Hamster, Kaninchen und Meerschweinchen. Und jedes Tier kann zu einem medizinischen Notfall werden. Damit die Tierbesitzer:innen auch in kritischen Situationen die Ruhe bewahren und besonnen reagieren, hat das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ einige wichtige Verhaltensregeln aufgelistet.

Die häufigsten Unfälle bei Hunden und Katzen sind Kollisionen mit Autos. In einem solchen Fall sollte das betroffene Tier zunächst aus der Gefahrenzone verlegt, eventuelle Blutungen erstversorgt sowie anschließend in eine Tierklinik gebracht werden. Auch im Fall einer Vergiftung sollten die Halter:innen ihr Tier schnellstens einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorstellen, denn neben Durchfall und Erbrechen können auch gefährliche Krämpfe und innere Blutungen auftreten.

In den meisten Notfällen sollten die Tiere einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorgestellt werden. Infektionen des Magen-Darm-Traktes sowie damit einhergehende Herz-Kreislauf-Probleme sollten auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Bei anhaltenden Durchfällen und/oder Erbrechen muss dringend Flüssigkeit zugeführt werden. Bei Welpen mit Durchfall dauert es oft nur wenige Stunden, bis ihr Zustand lebensbedrohlich wird, daher ist eine tierärztliche Versorgung zwingend notwendig. Eine plötzliche Atemnot ist ebenso bedenklich und sollte unverzüglich tierärztlich untersucht werden. Hunde zeigen Probleme mit dem Atmen durch Schnarchlaute, bei Katzen steht das Maul beim Atmen offen und die Zunge hängt heraus. Auf dem Weg in die Klinik sollte die/der Halter:in das Tier unbedingt versuchen zu beruhigen.

Tierärzt:innen können sich bei Myvetlearn.de mit den beiden Online-Seminarreihen „Sicher durch den Notdienst“ für Notfälle in der Praxis/Klinik wappnen. In diesem Jahr wird die Reihe um insgesamt 11 E-Learningkurse erweitert. Kurs 11 befasst sich ab dem 10. Januar 2024 mit Synkopen und der Herzinsuffizienz.

Presseportal

Hunde und Katzen dringend für Blutspenden gesucht

Die Klein- und Heimtierklinik der FU Berlin schlägt Alarm. Es werden dringend Hunde und Katzen für Blutspenden gesucht. Im seit mehr als 26 Jahren bestehenden Blutspendedienst der Berliner Tierklinik werden jährlich ca. 40 Liter gespendet. Doch diese Menge reicht hinten und vorne nicht aus, um den Bedarf zu decken. „Wir brauchen dringend Blutspenden, aber momentan ist es schwierig“, sagt Direktorin Barbara Kohn. „Viele Besitzer sind zu beschäftigt oder wissen gar nicht, dass es Tierblutspenden gibt.“

Wie beim Menschen wird vor der Blutspende das Allgemeinbefinden des Tieres untersucht sowie Blut entnommen, um die Laborwerte zu prüfen und die Blutgruppe zu bestimmen. Bei Katzen sind mindestens vier, bei Hunden rund zwölf Blutgruppen bekannt. Erst dann folgt die eigentliche Blutspende. Für diese werden Hunde leicht fixiert und auf der Seite oder in Brust-Bauch-Lage platziert. Das Blut (10 ml Blut je Kilogramm Körpergewicht) wird an der Halsvene abgenommen, was ungefähr 5-10 Minuten in Anspruch nimmt. Da Katzen diese Prozedur nur in den seltensten Fälle freiwillig über sich ergehen lassen, müssen diese eine Beruhigungsspritze erhalten. Auch hier wird das Blut an der Halsvene abgenommen (7 ml Blut je Kilogramm Körpergewicht). „Wir sind jedem dankbar, der mit seinem Tier zum Blutspenden kommt“, betont Kohn.

FU Berlin

BZ Berlin

Tipps gegen Silvester-Angst von Haustieren

Seit dem offiziellen Verkaufsstart der Silvesterraketen und -böller am 28.12.2023 hat die Knallerei begonnen. Für Haus- und Wildtiere bedeutet das laute Knallen der abgefeuerten Raketen sowie die gleißenden Lichtblitze der pure Stress. Für viele Tiere ist die Silvesternacht die schlimmste Nacht des ganzen Jahres. Um den Hunden und Katzen im eigenen Haushalt beizustehen, gibt es zwar kein Patentrezept oder gar ein Allheilmittel, aber können die Tierbesitzer:innen mit ein paar Tricks und Verhaltensregeln den Silvesterstress für die vierbeinigen Familienmitglieder zumindest abmildern.

So wird empfohlen, das Haustier bereits ab dem Nachmittag im Haus zu lassen. Beim Spaziergang vor und direkt nach der Silvesternacht sollten Hunde unbedingt an der Leine geführt werden. Vielerorts liegen Raketenreste und Scherben herum, zudem werden auch nach Silvester vereinzelt Raketen gezündet, welche die Tiere verschrecken. Hunde und Katzen benötigen zudem einen sicheren Rückzugsort, der bestenfalls dunkel und möglichst lärmgeschützt ist. Die Tiere sollten am Silvesterabend auf keinen Fall allein zu Hause, Türen und Fenster geschlossen bleiben. Vogel- und Meerschweinchenkäfige sollten mit Tüchern abgedeckt und in möglichst lärmgeschützte Zimmer gestellt werden. Hintergrundmusik bzw. das Spielen mit dem Lieblingsspielzeug kann die Vierbeiner von den Knallgeräuschen ablenken. Sollte das Haustier zu starken Panikattacken neigen, kann in Absprache mit dem Tierarzt ein Beruhigungsmittel helfen, das rechtzeitig besorgt werden sollte.

Wie eine Studie der Vetmeduni Wien aus dem Jahr 2020 besagt, kann Geräuschangst durch vorbereitendes Training verhindert werden. „Es zahlt sich wirklich aus, Geräusche positiv zu verknüpfen, etwa durch Leckerli und Spielen mit dem Hund, wenn es geknallt hat. Um Panikreaktionen oder Traumata zu verhindern, kann für einige Hunde auch der Einsatz angstlösender Medikamente sinnvoll sein“, erklärt die Verhaltensforscherin Stefanie Riemer. „Ich empfehle auch im Alltag, jedes Mal, wenn ein plötzliches Geräusch auftritt, das Hunde potenziell erschrecken kann, selbst positive Emotionen zu zeigen und – wenn zur Hand – mit Futter oder Spiel gegenzukonditionieren“, erklärt Riemer. In ihren Untersuchungen zeigte sich, dass das Füttern oder Spielen mit dem Hund während Feuerwerken mit einer signifikanten Verbesserung der Angst assoziiert war. Um der Entwicklung von Lärmangst wirksam entgegenzuwirken, empfiehlt die Verhaltensforscherin ein vorbeugendes Training, welches bereits im Welpenalter begonnen werden sollte.

Das Team von Vetion.de wünscht allen Zwei- und Vierbeinern einen guten und stressfreien Rutsch!  

Vetmeduni Wien

Geo

Freigängerkatzen bedrohen Artenvielfalt

Sie ist das beliebteste Haustier der Deutschen: die Katze. Laut Statista lebten im Jahr 2022 mehr als 15,2 Millionen Katzen in deutschen Haushalten. Doch gemäß einer Übersichtsstudie von Forschenden um Christopher Lepczyk von der Auburn University (USA) bedrohen die Samtpfoten die Artenvielfalt. Mehr als 200 Tierarten, darunter zahlreiche gefährdete Spezies, werden jährlich von den Katzen verspeist. „Wir kennen kein anderes Säugetier, das so viele verschiedene Spezies frisst“, sagt der Ökologe. „Sie sind nahezu wahllose Fresser; sie verschlingen alles, was verfügbar ist.“ Lepczyk und sein Team analysierten mehr als 530 wissenschaftliche Abhandlungen, Bücher und Berichte aus einem Zeitraum von mehr als 100 Jahren und stellte die bisher größte Datenbank über die Futtervorlieben von Katzen auf.

Hauskatzen (Felis catus) sind perfekt angepasste Killer, bewehrt mit ausfahrbaren Krallen und scharfen Reißzähnen sowie der Fähigkeit, nachts zu sehen. Inzwischen sind die Vierbeiner in fast allen Regionen der Welt verbreitet und ständig auf der Suche nach lebender Beute oder Aas. In einigen Ländern, darunter Australien, gelten Katzen als eine der größten Bedrohungen für die Artenvielfalt. „Katzen sorgen weiterhin für einen Rückgang der Populationen, und es ist unvermeidlich, dass noch mehr aussterben, wenn wir die Katzen nicht in den Griff bekommen“, betont die Wildtierökologin Sarah Legge von der australischen Charles Darwin University, die nicht an der neuen Studie beteiligt war. „Die einheimische Fauna Australiens kann einem solchen vielseitigen Raubtier, das sich noch dazu relativ schnell fortpflanzen kann, nicht standhalten.“

Der amerikanische Forscher fordert mehr Verantwortungsbewusstsein von Katzenhalter:innen. „Katzen sind ein Problem, das wir lösen können“, sagt Lepczyk, vor allem, wenn die Tiere nicht mehr als Freigänger durch die Natur und Städte streifen können. Selbst wenn die neue Liste noch nicht vollständig ist, hofft der Forscher, dass Naturschützern und politischen Entscheidungsträgern mit der Datenbank eine gute Grundlage vorliegt, die Katzeninvasion einzudämmen.

Spektrum

Weihnachten gefahrlos auch für Hund und Katze

Nur noch wenige Tage und die diesjährigen Weihnachtstage werden beginnen. Die meisten Häuser und Wohnungen sind schon längst festlich dekoriert. Wohnen Hunde oder Katzen im Haushalt, sollten die Halter:innen jedoch wissen, dass die ein oder andere Dekoration Gefahren für die Vierbeiner bereithält, wie die Vetmeduni Wien mitteilt. So sollte der Baum besser mit bruchsicheren Kugeln statt mit Christbaumkugeln aus Glas geschmückt werden. Denn diese können leicht brechen. Haustiere können sich an Schnauze, Speiseröhre und Organen verletzen, wenn die Teile bzw. Splitter von zerbrochenem Weihnachtsschmuck verschluckt werden.

Zudem empfiehlt die Vetmeduni, auf Lametta und echte Kerzen zu verzichten. Denn die Brandgefahr durch wedelnde Hunderuten und kletternde Katzen ist besonders hoch. Zudem sollten eingepackte Geschenke gut und nicht erreichbar für die Tiere verstaut werden. Weihnachtsschmuck, der aus Salzteig hergestellt wird, sowie Duftöle und Schneesprays, können bei Verzehr zu Erbrechen, Durchfall und Krämpfen bei den Vierbeinern führen. Tabu sind außerdem typisch weihnachtliche Pflanzen wie Weihnachtssterne, Stechpalmen oder Mistelzweige. Die Vetmeduni weist auch darauf hin, dass Reste vom Weihnachtsessen nicht an die Hunde und Katzen verfüttert werden sollten. Abfälle und Essensreste sind umgehend zu entsorgen. Zudem sollte auch Schokolade nur außer Reichweite von Hund und Katze aufbewahrt werden, da der Verzehr von Kakao bei ihnen zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen kann.

Vetmeduni Wien

Mehr Verständnis von Tierbesitzer:innen wünschenswert

Der Tierärztemangel hat unter anderem zu vermehrten Schließungen von Tierkliniken geführt. Das hat zur Folge, dass die noch verbliebenen Kliniken besonders zu Nachtzeiten mitunter einen sehr hohen Zulauf haben. Nicht immer reagieren die Tierbesitzer:innen auf die teils langen Wartezeiten mit genügend Geduld. Auch die Geschäftsführerin der Tierklinik AniCura Recklinghausen, Dr. Martina Krutzinna, berichtet über ungeduldige und verständnislose Tierbesitzer:innen, die vor allem während der Notdienste im Wartezimmer pöbeln und schimpfen, teilweise sogar handgreiflich werden. Zu den längeren Wartezeiten kommen aus Sicht der Tierhalter:innen auch die erhöhten Behandlungskosten seit der Gebührenerhöhung im November 2022 hinzu.

„Den Leuten geht es oft nicht schnell genug. Zumal sie nicht wissen, was im hinteren Bereich passiert. Dabei tun wir unser Bestes. Hier geschieht so viel Gutes“, beschreibt Klinik-Managerin Antje Terdenge die Situation. Das Klinikpersonal, die 18 Tierärzt:innen und zahlreiche Tiermedizinische Fachangestellte, arbeite rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Hinzu komme, dass die nächsten Tierkliniken sich in Duisburg oder Bielefeld befinden, viele Kilometer entfernt, sagt Terdenge.

Das Verständnis für die Tierbesitzer:innen sei dennoch da, sogar in kritischen Fällen, wenn beispielsweise das Geld nicht für die teils teuren Behandlungen reiche. „Wir schicken niemanden weg, der lebensbedrohlich erkrankt ist“, betont Krutzinna. Außerdem sei zum Beispiel Ratenzahlung möglich. Grundsätzlich sei eine Tier-Krankenversicherung dringendst empfohlen, denn eine Behandlung kann schnell weit über 1.000 Euro kosten.

Nach mehreren bedrohlichen Vorfällen während der nächtlichen Notfallsprechstunde hat sich die Klinik nun entschlossen, die Sicherheitsmaßnahmen zu intensivieren und einen Wachdienst zu beauftragen bzw. eine Sicherheitsschleuse zu installieren, um auch die Mitarbeitenden vor pöbelnden Tierbesitzer:innen zu schützen. „Wir müssen in unsere Sicherheit investieren“, sagt Martina Krutzinna, „denn sonst kündigt immer mehr Personal, und wir können den Notdienst nicht mehr aufrechterhalten.“ Eine äußerst traurige Entwicklung, aber leider notwendig.

Recklinghäuser Zeitung