Heute schon an das Wissen von Morgen denken
Auf Myvetlearn gibt es noch bis zum 27.4.2025 auf ausgewählte Osterkurse einen Rabatt von 15% auf die reguläre Teilnahmegebühr.
Natürlich muss lediglich die Buchung bis zum 27.4.2025 erfolgen. Für die Bearbeitung der Kursinhalte ist anschließend wie gewohnt ausreichend Zeit. Alle Kurse für Tierärzt:innen sind ATF-anerkannt.
Hier geht es zu den rabattierten Osterkursen >>>
MKS breitet sich entlang der österreichischen Grenze aus
Der inzwischen fünfte Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn bereitet sowohl den österreichischen Behörden als auch den Landwirt:innen große Sorgen. Die hochansteckende Tierseuche wurde am 17. April 2025 in einem Milchviehbetrieb in Rábapordányi nachgewiesen. Alle 874 Tiere des Betriebes wurden gekeult und nahe der Grenze zum Nachbarland Österreich vergraben.
Diese Art der Kadaverentsorgung sei im Vorfeld zwar nicht mit der Burgenländischen Landesregierung abgesprochen, entsprechend einer ersten Einschätzung des Landes sei aber von einer unmittelbaren Gefährdung des Grundwassers in Österreich derzeit nicht auszugehen. Die Tierkadaver wurden in einer ehemaligen Abbaufläche (Sandgrube) auf einem weitgehend dichten, lehmigen Untergrund, der eine Barriere zu dem in 30 Meter unter der Geländeoberkante anstehenden Grundwassers bildet und dieses vor einer unmittelbaren Kontamination schützt, vergraben.
„Wir werden weiter großes Augenmerk darauf legen, dass Einwirkungen auf unser Grundwasser ausgeschlossen werden können. Dazu werden wir alle Möglichkeiten der laufenden Überprüfung und Zusammenarbeit im Rahmen der grenzüberschreitenden Gewässerkommission nutzen“, erklärt der burgenländische Landesrat.
Agrarheute
Neuer Wirkstoff gegen MRSA könnte längere Antibiotika-Behandlung ersetzen
Eine tägliche Dosis Epidermicin NI01 – einem Antibiotikum, das von dem aus der Universität Plymouth ausgegründeten Unternehmen Amprologix entwickelt wurde – ist bei der Bekämpfung von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) genauso wirksam wie die derzeitige Standardbehandlung. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die an der University of Plymouth (UK) unter der Leitung von Prof. Mathew Upton durchgeführt wurde.
Die Ergebnisse, die anhand eines robusten MRSA-Hautinfektionsmodells erzielt wurden, bilden die Grundlage für weitere Tests, die untersuchen sollen, ob der Wirkstoff in Gels für die Haut einsetzbar ist. Solche Gels könnten zur Behandlung von Hautinfektionen eingesetzt werden, die durch MRSA und andere Bakterien verursacht werden – von versehentlichen Schnittwunden bis hin zu chirurgischen Wunden. Gleichzeitig könnte auf eine längere Behandlung mit gängigen Antibiotika verzichtet werden.
„Derzeit gibt es Antibiotika, die zur Behandlung von Hautinfektionen durch MRSA und andere Staphylococcus-Stämme eingesetzt werden können, die jedoch eine Reihe unangenehmer Nebenwirkungen haben können“, erklärt Mathew Upton, Professor für medizinische Mikrobiologie an der Universität Plymouth und wissenschaftlicher Leiter von Amprologix. Zudem gibt es bei vielen Bakterien zunehmend eine Resistenz gegen diese Behandlung, was die Gefahr des Therapiescheiterns erhöht, so Upton. „Unsere Absicht ist es, diese Standardbehandlungen weiterhin für die schwerwiegenderen MRSA/Staphylococcus-Infektionen, z. B. in der Blutbahn, einzusetzen, aber andere Möglichkeiten zur Behandlung oberflächlicherer Infektionen, z. B. auf der Haut, zu entwickeln. Die Ergebnisse, die wir bisher in unseren Tests erzielt haben, sind sehr ermutigend“, betont der Experte.
Upton gilt als weltweit führender Experte im Bereich der antimikrobiellen Resistenz und leitet die Antibiotic Resistant Pathogens Research Group an der University of Plymouth. Amprologix wurde 2018 für die Vermarktung seiner Forschungen gegründet. Die aktuellen Forschungsergebnisse hat der Forscher auf dem Kongress ESCMID Global 2025, dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten, in Wien präsentiert.
University of Plymouth
Jungvögeln nur bei offensichtlicher Gefahr helfen
Der Frühling ist in seiner ganzen Pracht in Deutschland angekommen. Mit den wärmeren Temperaturen hat auch die Brutzeit der heimischen Vögel begonnen. Bei einigen Arten verlassen die Jungvögel aus Neugier ihr sicheres Nest, noch bevor diese fliegen können. Doch die scheinbar hilflosen Vögel werden in den meisten Fällen auch außerhalb des Nests von ihren Eltern beschützt, die häufig in der Nähe auf Nahrungssuche sind.
Ein Eingreifen ist lediglich erforderlich, wenn der noch unbeholfene Jungvogel sich in Gefahr befindet, beispielsweise weil dieser auf der Straße oder in der Nähe einer Katze sitzt. In einer solchen Situation wird dazu geraten, das Tier vorsichtig in ein nahegelegenes Gebüsch zu setzen und ihn aus der Distanz zu beobachten. Sollte innerhalb von 60 Minuten keines der Elternteile auftauchen, sollten die Finder:innen eine Pflegestation kontaktieren. Das gilt auch bei verletzten Vögeln oder kaum befiederten Nestlingen.
Um Wildtiere in der Praxis geht es auch in der gleichnamigen, ATF-anerkannten E-Learningreihe auf Myvetlearn.de, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. Kurs 3 der Reihe befasst sich mit der Aufzucht von Jungvögeln. In einer separaten Reihe können sich auch Tiermedizinische Fachangestellte zum Thema Aufzucht, Pflege und Behandlung von Wildtieren online fortbilden. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren.
Um Tierärzt:innen und TFAs die Osterzeit zu verschönern, bietet Myvetlearn.de noch bis zum 27. April 2025 15% Rabatt auf ausgewählte Online-Fortbildungen an. Die Ermäßigung gilt auch für die Wildtier-Reihe.
Schweizerbauer
HPAI-Viren zirkulieren weiter in den USA
Die Vereinigten Staaten von Amerika scheinen die hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI, Geflügelpest) nicht in den Griff zu bekommen. Auch wenn die Behörden die Ausbruchszahlen kaum öffentlich machen, ist bekannt geworden, dass die Zahl der Infektionen von Milchviehbetrieben inzwischen die 1.000er-Grenze überschritten hat. Laut aktuellen Meldungen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC, Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention) sind seit dem ersten Ausbruch bei Milchkühen am 25. März 2024 Infektionen bei 1.020 Herden gemeldet worden. Auch wenn in der Zwischenzeit zahlreiche Herden wieder virusfrei sind, zirkuliert das Virus weiter.
Die steigende Zahl der bestätigten HPAI-Fälle in der Viehzucht bereitet den Menschen in und außerhalb der USA große Sorgen. Martin Beer, Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), kritisiert, dass leider nicht zu erkennen sei, dass Maßnahmen ergriffen würden, die das Geschehen schnell stoppen würden. Den Eindruck, dass in den USA mehr Wert darauf gelegt wird, kurzfristig wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden als eine mögliche weitere Zoonose zu unterbinden, bestätigt der Berliner Virologe Christian Drosten: „Es ist schon frappierend, wie wenig Dateneinsicht und gezielte Infektionsüberwachung stattfindet, sowohl bei Tieren als auch beim Menschen.“
Das CDC warnt, dass die massive Verbreitung von HPAI A(H5N1)-Viren bei Wildvögeln, Geflügel und Milchkühen, zusätzliche Gelegenheiten für Menschen schaffen könnte, mit den Viren in Kontakt zu kommen. Für die Allgemeinheit sehen die Behörden jedoch kein erhöhtes Infektionsrisiko.
Spiegel
CDC
Haustiere vor Kontakt mit Hormonpräparaten schützen
Hormonhaltige Arzneimittel, die Menschen auf ihre Haut auftragen, können Haustiere krank machen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) weist darauf hin, dass Katzen, Hunde und andere Heimtiere beim Belecken der behandelten Körperstellen Wirkstoffe wie die Hormone Estradiol oder Testosteron aufnehmen können. Zudem können die Hormone durch Streicheln oder Tragen an das Tier weitergegeben werden. Die unbeabsichtigte Aufnahme kann zur Folge haben, dass die Vierbeiner schwere Nebenwirkungen entwickeln.
Haustierbesitzer:innen, die hormonhaltige Arzneimittel in Form von Gels, Cremes oder Sprays verwenden, sollten daher darauf achten, dass sie eine versehentliche Übertragung vermeiden, wie Tierärztin Dr. Ann Neubert, Expertin für Nebenwirkungen von Arzneimitteln im BVL, rät. „Haustiere zeigen nach Kontakt mit Hormonpräparaten mitunter vielfältige Symptome, die sich je nach Tierart und Hormon unterscheiden“, betont Neubert. Kommt es zu einer solchen Reaktion, sollte unbedingt eine Tierarztpraxis aufgesucht und auf einen möglichen Kontakt mit Hormonpräparaten hingewiesen werden.
Die Expertin rät zu gründlichem Händewaschen nach dem Verwenden der Arzneimittel sowie zu einem sorgfältigen Bedecken der behandelten Hautstellen mit Kleidung. So werde das Risiko der unbeabsichtigten Übertragung verringert. Nach Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt könne es zudem hilfreich sein, eine andere Hautstelle für die Behandlung zu wählen, die Behandlung zu einer anderen Tageszeit durchzuführen oder gar auf ein Medikament mit einem anderen Verabreichungsweg umzustellen, so Neubert.
BVL
Osterfeuer gefährden heimische Wildtiere
Die Ostertage stehen an und damit auch in vielen Regionen die traditionellen Osterfeuer. Am Abend des Ostersonntags wird vielerorts ein Feuer angezündet, um unter anderem die Wintergeister und damit alles Böse zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen.
Der beliebte Brauch kann für heimische Wildtiere jedoch schnell lebensgefährlich werden. In den Tagen und Wochen, bevor die aufgeschichteten Holzhaufen angezündet werden, können sich Spitzmäuse und Igel, Vögel, Kaninchen und andere Kleintiere verstecken, um hier zu nisten. Nach dem Entfachen des Feuers haben zahlreiche Tiere dann keine Möglichkeit mehr, zu fliehen, und erleiden schwere Verletzungen oder verenden qualvoll.
Um das zu vermeiden, sollte das Brennmaterial erst unmittelbar vor dem Abbrennen aufgeschichtet oder vorhandene Haufen sorgfältig umgeschichtet werden, damit die Tieren die Möglichkeit zur Flucht haben. Zudem kann die Entfachung des Feuers nur auf einer Seite, den Tieren die Möglichkeit geben, auf der gegenüberliegenden Seite des Haufens zu entkommen, anstatt von allen Seiten von den Flammen umschlossen zu werden.
Aufgrund der fast überall in Deutschland herrschenden großen Trockenheit, sollten die Vorsichtsmaßnahmen in diesem Jahr besonders sorgsam umgesetzt und beachtet werden, um ein Umsichgreifen des Feuers zu verhindern.
Um Tierärzt:innen und TFAs die Osterzeit zu verschönern, bietet Myvetlearn.de im Zeitraum zwischen dem 14. und 27. April 2025 15% Rabatt auf ausgewählte Online-Fortbildungen an. Die Ermäßigung gilt für verschiedene Kurse bzw. Kursreihen. Auf der Übersichtsseite von Myvetlearn.de sind diese entsprechend mit einem Osterei gekennzeichnet. Nach Eingabe des Codes Ostern2025 im Buchungsprozess wird der Rabatt automatisch abgezogen. Darüber werden unter allen Tierärzt:innen, die in diesem Zeitraum den Einsteigerkurs Igel – der Igel als Patient in der Kleintierpraxis buchen, drei Fachbücher zum Igel verlost.
Myvetlearn.de wünscht Frohe Ostern!
Landkreis Pfaffenhofen
Osteraktion: 15% bei Online-Fortbildungen auf Myvetlearn.de sparen
Vom 14. bis 27. April 2025 gibt es auf ausgewählte Osterkurse in Form von Online-Fortbildungen für Tierärzte und TFA auf Myvetlearn.de 15% Rabatt auf die Kursgebühr. Die Kurse sind auf der Fortbildungsplattform Myvetlearn.de entsprechend mit einem Osterei gekennzeichnet. Voraussetzung für den Rabatt ist die Kursbuchung zwischen dem 14. und dem 27. April 2025 unter Eingabe des Codes: Ostern2025. Es muss lediglich die Buchung bis zum 27.4.2025 erfolgen. Für die Bearbeitung der Kursinhalte steht anschließend wie gewohnt ausreichend Zeit zur Verfügung.
Außerdem werden darüber hinaus noch ein paar Extra-Ostereier in Form von Fachbüchern zum Igel verlost. Diese werden unter denjenigen verlost, die während der beiden Osterwochen den Igelkurs buchen.
Somit steht einem schönen Osterfest nichts mehr im Weg!
Zur Osteraktion
Ministerium warnt Reisende vor Einschleppung von MKS
In vielen Ländern haben die Osterferien begonnen und zahlreiche Menschen werden die Zeit für eine Reise nutzen. Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen nimmt den Start der Osterreisezeit zum Anlass, vor möglichen Erregereinträgen der Maul- und Klauenseuche (MKS) zu warnen.
Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung der Klauentiere, die zu schweren fieberhaften Allgemeinerkrankung führt. Neben Rindern, Schafen und Ziegen sind besonders Haus- und Wildschweine, Büffel und Wildwiederkäuer für das Virus empfänglich. Aber auch Giraffen, Kamele und Flusspferde sowie die nicht zu den Paarhufern zählenden Elefanten können sich infizieren.
Seit einigen Wochen breitet sich die MKS in Ungarn und der Slowakei entlang der Donau an der Grenze zu Österreich in Rinderhaltungen aus. Auch im sehr beliebten Reiseland Türkei kommt die Tierseuche häufig vor. Der grenzüberschreitende Handels- und Reiseverkehr kann die Verschleppung des in der Umwelt sehr stabilen Virus über tausende Kilometer verursachen. Wie das Ministerium mitteilt, besteht daher ständig und besonders zur Osterreisezeit eine erhöhte Gefahr einer Einschleppung des hochansteckenden Virus.
So appellieren die Behörden dringend an Reisende, keine Rohmilchprodukte und auch keine Produkte, die nicht vollständig durcherhitztes Fleisch enthalten, aus MKS-betroffenen Regionen mitzubringen. Außerdem ist der Kontakt mit Klauentieren in betroffenen Regionen unbedingt zu vermeiden. Landwirtschaftliche Betriebe sollten gemieden werden.
Zudem sollte von Jagdreisen in die betroffenen Regionen abgesehen werden. Das Ministerium appelliert weiterhin an Tierhalter:innen, dringend auf die Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen in ihren Betrieben zu achten, wenn sie von Reisen aus betroffenen Regionen zurückkehren. Zum Thema Biosicherheit in den Betrieben bietet Myvetlearn.de Tierärzt:innen Online-Fortbildungen zu verschiedenen Tierarten an.
Ministerium NRW
Weg für neue Tarif-Verhandlungen offen
Nachdem die außerordentliche Delegiertenversammlung des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) in der vergangenen Woche der Tarifkommission des Verbandes das erneute Verhandlungsmandat erteilt hat, können die TFA-Tarifverhandlungen mit dem Verband medizinischer Fachberufe (vmf) wieder aufgenommen werden. Der bpt erklärt auf seiner Internetseite, dass der Entschluss der Delegiertenversammlung im November 2024, die zähen Tarifverhandlungen zu unterbrechen, revidiert worden sei.
Die vmf-Präsidentin Hannelore König und die TFA-Referatsleitung Katrin Hammermann zeigen sich gesprächsbereit und haben bereits entsprechende Terminvorschläge übermittelt. Als Ziel für einen neuen Tarifabschluss wurde der 30. Mai 2025 avisiert.
vmf
Pferde lernen von menschlichen Interaktionen
Tiere beobachten menschliche Signale und können von diesen lernen. Laut einer aktuellen Studie dreier Studierender des Studiengangs Pferdewirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen lernen Pferde durch „Belauschen“ der Interaktionen zwischen Personen und ziehen daraus ihre Schlüsse. So änderten 12 von 17 Pferden ihre Vorliebe für einen Futterplatz signifikant, nachdem sie die Zustimmung in einer Mensch-Mensch-Interaktion dort beobachtet hatten.
In ihrer wissenschaftlichen Arbeit konnten Annika Roll, Anna Beyer und Angela Föll gemeinsam mit ihren Professorinnen Maren Bernau und Konstanze Krüger belegen, dass Pferde sehr genau hinschauen, wenn sich zwei Menschen über eine Futterstelle streiten oder einig sind. Sie ziehen aus der Beobachtung ihre Schlüsse und passen die Wahl ihres Futterplatzes an.
Dabei zeigte sich auch, dass Pferde, die in Gruppen gehalten wurden, sich zu einem höheren Prozentsatz der Versuche an Mensch-Mensch-Demonstrationen anpassten als solche in Einzelhaltung. Diese Beobachtung bestätigt die „social intelligence hypothesis“, welche davon ausgeht, dass Tiere, die in einem sozialen Umfeld leben, mehr Interesse an den Interaktionen anderer haben und ihre Fähigkeiten zum Verständnis sozialer Interaktionen besser üben.
Die Studie zeigt, dass Pferde das Miteinander von Menschen in vielen Situationen sehr genau beobachten. Wer dem eigenen Pferd einen Futterplatz, einen Trainingsort oder einen Pferdetransporter „schmackhaft“ machen möchte, sollte sich demnach an diesen Orten nicht mit anderen Personen streiten.
Um Ethologie und Problemverhalten (Stereotypien, Angst, Aggression) bei Pferden geht es im Modul 6 der E-Learning-Reihe Verhaltenstherapie. Tierärzt:innen können sich in diesem ATF-anerkannten Kurs online fortbilden. Der Kurs ist Teil einer 10-teiligen Modulreihe, der aus sechs Online-Seminaren und vier Präsenz-Fortbildungen in Baunatal besteht. Alle Module können aber auch einzeln gebucht werden.
IDW
Tierversicherungen für mehr Sicherheit von Patienten und Praxis
Veterinärmedizinische Behandlungen stellen viele Tierhaltende vor große Herausforderungen. Eine passende Tierversicherung kann sowohl für die optimale Versorgung des Patienten als auch für die wirtschaftliche Stabilität einer Praxis sorgen.
Für Pferdehaltende und -züchter:innen hat die Agriaversicherung aktuell ein neues Kombiangebot auf den Markt gebracht, die Lebens- und Krankenvollversicherung ab dem 40. Tag der Trächtigkeit bis einschließlich des ersten Lebensmonats des Fohlens vereint.
„Mit dieser neuen Versicherung wollen wir Pferdezüchtern die Sicherheit geben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die gesunde Geburt und Aufzucht ihrer Fohlen. Die Zucht ist mit vielen emotionalen und finanziellen Risiken verbunden – unsere Kombilösung schützt umfassend und individuell zugeschnitten“, sagt Peter Bornschein, Country Manager Agria. Die neue Versicherung decke insgesamt 11 kritische Monate in dieser sensiblen Phase der Pferdezucht ab, sagt Bornschein.
Um wichtige Einblicke in verschiedene Tierversicherungen, ihre Leistungsunterschiede und wichtige Vertragsdetails zu erhalten, bietet Myvetlearn.de ein kostenfreies Live-Online-Seminar am 30. April 2025 für Tierärzt:innen und TFA an. Hier erfahren die Kursteilnehmenden auch, wie sie Tierhalter:innen kompetent und beratend unterstützen können, die passende Versicherung zu finden. Dies stärkt nicht nur das Vertrauensverhältnis zwischen Praktiker:innen und ihren Patientenbesitzer:innen, sondern trägt auch dazu bei, dass medizinische Entscheidungen unabhängig von finanziellen Einschränkungen getroffen werden können.
Das Online-Seminar Tierversicherungen – Ein Schlüssel zu besserer Tiergesundheit gibt einen Überblick über Grundlagen der Tierversicherungsangebote in Deutschland, Auswirkungen auf die tierärztliche Praxis und Möglichkeiten zur Information der Tierhaltenden. Zum Abschluss besteht die Möglichkeit für eigene Fragen und Diskussion. Der Kurs ist mit einer ATF-Stunde anerkannt und wird als Aufzeichnung bis zum 30.4.2026 zur Verfügung stehen.
Tierärztinnen und Tierärzten steht außerdem auf Myvetlearn.de eine 4-teilige Online-Fortbildung mit ATF-Anerkennung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung. Diese Kurse sind zusätzlich mit interaktiven Übungsaufgaben für mehr Spaß am Lernen ausgestattet.
Agriaversicherung
MKS breitet sich in Ungarn und der Slowakei aus
Nach dem Bekanntwerden erster Fälle von Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn und der Slowakei sind inzwischen in beiden Ländern weitere Ausbrüche gemeldet worden. In der Slovakei ist inzwischen der 5. Ausbruch, in Ungarn der 2. Fall bestätigt worden. Entsprechend groß ist die Sorge in den Nachbarländern, vor allem in Österreich, da alle Ausbrüche sich in der Nähe der Grenze befinden. „Mit großer Besorgnis beobachten wir die jüngste Entwicklung der Maul- und Klauenseuche (MKS) in unseren Nachbarländern. Aktuellen Berichten zufolge gibt es erneut zwei Verdachtsfälle in Ungarn, die derzeit untersucht werden. Diese Meldungen verdeutlichen einmal mehr, wie schwierig es ist, die Ausbreitung der Seuche unter Kontrolle zu bringen“, kommentiert Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der österreichischen Tierärztekammer (ÖTK), die aktuelle Lage. „Das ist eine dramatische Gefahr für unsere Tierbestände, vor allem aufgrund der extremen Ansteckungsfähigkeit des Virus. Wir fordern daher sofortige und konsequente Maßnahmen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Die Situation erfordert entschlossenes Handeln!“
Die ÖTK fordert angesichts der aktuellen Entwicklungen neben dem Einfuhrstopp von Tieren und Fleischprodukten strengere Einreisekontrollen, insbesondere im Personenverkehr. Mobile Grenzkontrollen sollten durch stationäre Kontrollpunkte direkt an der Grenze ersetzt werden. Aber auch der Transit von Tiertransporten müsse dringend gestoppt werden, um das Risiko einer Einschleppung zu eliminieren. Ein weiteres Problem stelle die potenzielle Einschleppung des Virus durch Reisende und Arbeitskräfte aus den betroffenen Regionen dar. „Nur durch schnelles, entschlossenes Handeln auf nationaler und internationaler Ebene kann eine weitere Verbreitung der Maul- und Klauenseuche verhindert und die Sicherheit der landwirtschaftlichen Tierbestände gesichert werden“, betont Frühwirth.
In den Überwachungszonen in Österreich wurden inzwischen mehr als 1.000 Tiere auf das Virus untersucht. Bislang blieben alle Ergebnisse neagtiv auf MKS. Aber auch in Deutschland beobachtet man die Situation mit wachsender Sorge. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) rief dringend dazu auf, bei klinisch auffälligen Klauentieren in Deutschland immer auch MKS labordiagnostisch ausschließen zu lassen. Auf den Betrieben MUSS hohe Wachsamkeit herrschen, denn je eher ein MKS-Ausbruch erkannt und Maßnahmen getroffen werden können, desto besser die Chance, eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Außerdem müssen die Biosicherheitsmaßnahmen strikt eingehalten werden. Zu diesem Thema bietet Myvetlearn.de Tierärzt:innen entsprechende Online-Fortbildungen an.
ÖTK
Bewerbungsstart für den Deutschen Tierschutzpreis 2025
Bereits zum 21. Mal wird in diesem Jahr der Deutsche Tierschutzpreis vergeben. Mit dieser Auszeichnung ehrt der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit Whiskas und Pedigree erneut Menschen, die sich besonders für den Tierschutz engagieren.
Die Bewerbungsphase hat gerade begonnen und endet am 30. April 2025. Tierschützer:innen können sich mit ihren Vereinen, Initiativen oder Projekten bewerben bzw. vorgeschlagen werden. Die Gewinner:innen erwarten Preisgelder in Höhe von 6.000 bzw. 3.000 Euro. Für den diesjährigen Tierschutzpreis hat der Deutsche Tierschutzbund zudem erstmals eine eigene Kategorie für ein Kinder- oder Jugendtierschutzprojekt geplant, die der Nachwuchsarbeit im Tierschutz eine besondere Gewichtung geben soll. Auch hier liegt das Preisgeld bei 3.000 Euro.
„Mit dem Deutschen Tierschutzpreis zeichnen wir ehrenamtlich engagierte Menschen aus, die ihre Zeit, ihre Energie, ihr Herz und auch ihr Geld für die geben, die selbst keine Stimme haben. Es sind Persönlichkeiten, die für die Tiere kämpfen, trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben und damit zu Vorbildern werden“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Deutscher Tierschutzbund
Boehringer Ingelheim unterstützt Telefonseelsorge für Tiermediziner:innen und TFAs
Der Berufsalltag von Tiermediziner:innen und tiermedizinischen Fachangestellten ist häufig geprägt von belastenden Situationen. Neben Krankheit und Tod von Tieren sieht sich das tiermedizinische Fachpersonal auch immer wieder mit Tierhalter:innen konfrontiert, die aggressives und unverständliches Verhalten zeigen. Die täglichen emotionalen Herausforderungen und Stresssituationen führen dazu, dass Tiermediziner:innen im Vergleich anderen Berufsgruppen dreimal so häufig unter Depressionen leiden und ein fünffach erhöhtes Suizidrisiko haben.
Um ihre Kolleg:innen in derartigen Notsituationen zu helfen, haben Dr. Nicole Lange, Dr. Maike de Rose und Dr. Constanze Hartmann gemeinsam mit weiteren engagierten Menschen aus der Tiermedizin im vergangenen Jahr den gemeinnützigen Verein VETHiLFE e.V. gegründet. Hier bieten sie bundesweit die erste berufsspezifische Telefonseelsorge im tiermedizinischen Umfeld an. Ab 1. Juni 2025 können sich tiermedizinische Fachkräfte an die neue Telefonhotline wenden, wo sie Unterstützung und ein offenes Ohr finden.
Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim unterstützt das im vergangenen Jahr gegründete Gemeinschaftsprojekt mit einer Spende in Höhe von 5.000 Euro. „Wir unterstützen das Ziel der VETHiLFE, Hilfe für Helfende in der Tiermedizin-Community anzubieten, von ganzem Herzen“, erklärte Sandra Quintero, Leiterin der Tiergesundheit Deutschland bei Boehringer Ingelheim, bei der Scheckübergabe. „Unsere Spende wird dazu beitragen, die mentale Gesundheit von Menschen zu stärken, die sich tagtäglich leidenschaftlich für das Wohl von Tieren einsetzen.“
Darüber hinaus kooperieren Boehringer Ingelheim und die VETHiLFE e.V. bei der Social Media Kampagne „Tierärzte geben alles“, die das Ziel verfolgt, die Wertschätzung für den tiermedizinischen Beruf zu stärken. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass nur knapp die Hälfte aller Tierärzt:innen der Meinung sind, dass ihre Arbeit im Allgemeinen geschätzt wird. Die gemeinsame Kampagne soll dazu beitragen, die oft unsichtbaren Aspekte im Engagement der Veterinärmediziner zu beleuchten und ihre Resilienz sowie die Leidenschaft für ihren Beruf in den Fokus zu rücken.
Boehringer Ingelheim
Boehringer Ingelheim schreibt FMD Award 2025 aus
Im laufenden Jahr sind Fälle der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland, Ungarn und in der Slowakei erstmals nach mehreren Jahrzehnten festgestellt worden. Bei der Tierseuche handelt es sich um eine hochgradig ansteckende Viruserkrankung, die Rinder, Schweine und Schafe befallen kann. Auch wenn die MKS für die menschliche Gesundheit keine direkte Bedrohung darstellt, kann ein Ausbruch eine enorme finanzielle Belastung für die Viehwirtschaft bedeuten und unsere Lebensmittelversorgung beeinträchtigen.
Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim setzt sich für innovative Forschung zur Bekämpfung der MKS ein und hat nun den FMD Award 2025 ausgeschrieben. Wissenschaftler:innen können sich mit ihren Forschungsprojekten für den mit 10.000 Euro dotierten Preis bewerben. Voraussetzungen für die Bewerbung sind ein abgeschlossenes Studium der Veterinärmedizin oder Biowissenschaften sowie die Veröffentlichung einer Forschungsarbeit zur MKS in den vergangenen vier Jahren. Mit dem Förderpreis möchte das Unternehmen die Gesundheit von Nutztieren vorantreiben und die Prävention der Maul- und Klauenseuche unterstützen.
Die entsprechenden Bewerbungsunterlagen sind bis zum 15. April 2025 per E-Mail an laurence.gabana@boehringer-ingelheim.com einzureichen. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Zeitumstellung bringt erhöhtes Risiko von Wildunfällen mit sich
Am kommenden Wochenende beginnt in ganz Deutschland die Sommerzeit. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren von 2 auf 3 Uhr vorgestellt. Dadurch wird es am Morgen eine Stunde später hell, Tiere und Menschen starten dann gleichzeitig in den Tag. Durch das zeitliche Zusammentreffen vom morgendlichen Autoverkehr und dem Wildwechsel steigt die Gefahr von Wildunfällen, wie das Regierungspräsidium Kassel betont.
Da viele heimische Wildtiere wie Rehe, Füchse und Feldhasen in den frühen Morgenstunden besonders aktiv auf Futter- und Reviersuche sind und dabei Straßen und Wege kreuzen, sollten Autofahrer:innen speziell in ländlichen Gebieten zwischen 6 und 8 Uhr besonders aufmerksam sein. Aber auch abends zwischen 21 und 23 Uhr besteht ein erhöhtes Unfallrisiko.
In dem Fall, dass ein Wildtier am Straßenrand steht oder sogar auf die Fahrbahn läuft, empfiehlt die Behörde abzublenden, zu hupen und zu bremsen. Bei einem drohenden Zusammenstoß gelte es, das Lenkrad festzuhalten und zu bremsen statt riskant auszuweichen. Verletzte oder tote Tiere sollten Autofahrer nicht in ihr Auto laden, das sei Aufgabe des Försters oder der Jagdpächterin, wie der ADAC erklärt.
Um die Behandlung von Wildtieren geht es auch in der gleichnamigen vierteiligen E-Learningreihe auf Myvetlearn.de. Wir verlosen gemeinsam mit der Schlütersche Fachmedien GmbH unter allen Tierärzt:innen, die ein oder mehrere Module dieser Reihe im Zeitraum zwischen 3.3.2025 und 31.3.2025 buchen, ein Exemplar des Buches Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis.
Hessenschau
Zeckenzeit hat begonnen
Endlich Frühling – überall erwacht das Leben und das kann, wie im Fall von Zecken, mit gesundheitlichen Risiken für Mensch und Tier einhergehen. Denn mit den steigenden Temperaturen erwachen auch die Blutsauger wieder aus ihrer Winterruhe. Die hungrigen Spinnentiere sind jetzt auf der Suche nach einer Blutmahlzeit, um sich weiter fortzupflanzen. Beim Akt des Blutsaugens können sie jedoch gefährliche Krankheiten übertragen. Dazu gehört im Fall des gemeinen Holzbock vor allem die Borreliose und die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) sowie im Fall der Auwaldzecke auch noch die Babesiose. Außerdem werden auch Anaplasmose, Ehrlichiose, die Hepatozoonose und die Rickettsiose von Zecken übertragen.
Daher sollten Tierhalter ihre Tiere vor Zeckenstichen schützen – am besten ganzjährig, da die milden Temperaturen immer häufiger dafür sorgen, dass die Zecken die Winterruhe ausfallen lassen. Eine ganzjährige Zeckenprophylaxe schützt die Vierbeiner daher am besten vor schweren Erkrankungen, weiß der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT).
Aber nicht alle Zeckenschutzmittel sind gleich. Deshalb ist es wichtig, die Packungsbeilage sorgfältig durchzulesen und die jeweiligen Anwendungsempfehlungen genau zu beachten. Nur so wirken die Mittel so, wie sie sollen. Auch die Einhaltung ergänzender Hinweise ist wichtig – beispielsweise Wartezeiten oder das Abnehmen von Halsbändern vor dem Baden oder Schwimmen.
Auf viele dieser Tick-Borne Diseases geht Prof. Dr. Stephan Neumann in der Online-Fortbildungsreihe für Tierärzt:innen Consensus Statements für die Kleintiermedizin (Modul 6 & 9) ein.
Geflügelpest-Situation in den USA verschärft sich
In den USA grassiert weiterhin das Virus der aviären Influenza vom Typ H5N1, und zwar sowohl bei Vögeln, als auch bei Milchkühen und Menschen. Laut Angaben der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) sind in den USA inzwischen mehr als 12.500 Fälle bei Wildvögeln festgestellt worden. Mehr als 166 Millionen Stück Nutzgeflügel wurden gekeult. Hinzukommen Ausbrüche bei Milchkühen in 17 Bundesstaaten in beinahe 1.000 Betrieben. Aber auch bei 70 Menschen wurde bereits eine Infektion nachgewiesen. Eine davon endete tödlich.
Eine kleine CDC-Studie wies zudem bei 3 von 150 getesteten Tierärzten Antikörper gegen das Virus nach. Das lässt den Schluss zu, dass das Virus vermutlich sowohl unter Tieren als auch unter Menschen viel weiter verbreitet ist als offiziell bekannt, so Experten. „Wir kennen das Ausmaß dieses Ausbruchs in den USA nicht“, sagte die Virologin Seema Lakdawala von der Emory University in Atlanta der „New York Times“. „Es gibt offensichtlich Infektionen, die wir nicht mitbekommen.“
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch konnte bislang nicht nachgewiesen werden, so das CDC. Doch ist Ende vergangenen Jahres in den USA erstmals auch noch ein anderer Virustyp, nämlich der Subtyp H5N9, nachgewiesen worden. Dieses Virus hat bereits vor einigen Jahren vor allem in China zu zahlreichen Todesfällen bei Menschen geführt.
Deutlich besorgniserregender ist jedoch die Überlegungen des amerikanischen Gesundheitsministers Robert F. Kennedy Jr., sich H5N1 unreguliert oder sogar absichtlich ausbreiten zu lassen, um auf diesem Weg gegen das Virus resistente Hühner ausfindig zu machen, mit denen dann eine resistente Zucht aufgebaut werden soll.
Experten halten dieses Vorgehen nicht nur für brandgefährlich, sondern auch für sinnfrei, da es bei Hühnern keine genetische Resistenz gibt.
ntv
Agrarheute
MKS in der Slovakei
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist zurück in Europa. Nach einem Fall im Januar 2025 in Deutschland und Anfang März 2025 in Ungarn, sind nun mehrere Fälle der hochansteckenden Viruserkrankung in der Slovakei amtlich bestätigt worden.
Das Virus wurde bei Kühen auf drei Höfen im Süden des Landes nahe der ungarischen Grenze nachgewiesen, teilte Landwirtschaftsminister Richard Takac am Freitag mit. Alle Tiere der betroffenen Milchviehbetriebe wurden getötet. Takac sprach von einem „sehr ernsten und sehr großen Problem“. Das letzte Mal ist die MKS in der Slovakei vor rund 50 Jahren aufgetreten.
BLV
Weiteres Pferd mit Borna-Virus infiziert
Im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn ist bei einem weiteren Pferd das Borna-Virus nachgewiesen worden. Das Tier musste bereits am 12. März 2025 in einer Tierklinik eingeschläfert werden. Bereits zu Beginn des Jahres war im gleichen Landkreis der Erreger bei einem Pferd festgestellt worden. Wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilt, stehen die beiden Fälle in keinem Zusammenhang. Zudem ist das Virus im laufenden Jahr bei jeweils einem Pferd im Landkreis Prignitz, Weißenburg-Gunzenhausen und Kelheim aufgetreten.
Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) wird durch Feldmäuse, die es in Urin, Kot und Speichel ausscheiden und selber nicht erkranken, übertragen. Besonders empfänglich für das Virus sind Pferde und Schafe, aber auch Alpakas und Lamas. Im vergangenen Jahr konnte der Erreger auch bei mehreren Bibern und Igeln nachgewiesen werden, so das LGL. Auch Menschen können daran erkranken. Übertragungen von Pferd zu Pferd, von Pferd zu Mensch oder von Mensch zu Mensch wurden bisher nicht nachgewiesen.
Wie der Landkreis auf seiner Seite mitteilt, beträgt die Inkubationszeit zwei bis sechs Monate bis zum Auftreten erster Symptome. Pferde entwickeln Symptome einer Großhirnerkrankung (z.B. Verhaltensstörungen, Apathie, Kreiswandern), die meist progressiv und tödlich sind. Es wird dringend empfohlen, den Kontakt mit Spitzmäusen und deren Ausscheidungen zu vermeiden. Generell sollten beim Auffinden toter Spitzmäuse Vorsichtsmaßnahmen bei der Entsorgung getroffen werden (Gummihandschuhe, Feinstaubmaske (z. B. FFP2) und nach Möglichkeit Schutzbrille).
Der direkte Virusnachweis von Bornaviren ist beim Mensch als auch beim Tier meldepflichtig.
Landkreis Neumarkt
H7N9-Ausbruch in den USA
In einem Masthähnchenbetrieb im US-Bundesstaat Mississippi ist ein Ausbruch der hochpathogenen Geflügelpest vom Typ H7N9 nachgewiesen worden. Die rund 47.000 Masthähnchen des Betriebes mussten gekeult werden.
Experten gibt der Ausbruch mit diesem Virustyp Anlass zur Sorge, da auch Menschen an dieser Variante erkranken und das meist schwer, wie in der Vergangenheit in China zu beobachten war. So betrug die Sterblichkeitsrate bei Menschen dort etwa 40 Prozent.
Hauptsächlich infizierten sich Menschen durch den engen Kontakt mit lebendem Geflügel oder einer potenziell kontaminierten Umgebung. Eine Mensch zu Mensch-Übertragung sei zwar bislang nicht beobachtet worden, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO mitteilte, aufgrund der Mutationsfreudigkeit des Virus sei diese Übertragungsform in der Zukunft nicht auszuschließen.
Wie Topagrar berichtet, scheint der US-Gesundheitsminister zu überlegen, anstatt die Geflügelpest zu bekämpfen, sie sich ausbreiten zu lassen, mit dem Ziel, resistentes Geflügel für die Zucht zu erhalten.
USDA
Broschüre zur Biosicherheit in verschiedenen Sprachen
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich seit September 2020 auch in Deutschland aus. Seitdem wurde das Virus bei mehr als 7.300 Wildschweinen nachgewiesen. Zwischen 2021 und 2024 wurden zahlreiche ASP-Ausbrüche in Schweinebetrieben gemeldet. Auch angesichts des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Januar 2025 und der Mehrung von Fällen der Newcastle-Disease im benachbarten Polen ist eine konsequente Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen und Hygieneregeln für schweinehaltende Betriebe wichtiger denn je. Nur so kann ein Eintrag von Tierseuchen in die Schweinebestände und damit Massentötungen und wirtschaftliche Verluste vermieden werden.
Um Landwirt:innen bei der Schulung ihrer Mitarbeiter:innen zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Broschüre mit dem Titel „Schutz vor Tierseuchen – was Landwirte tun können“ herausgegeben. Das Merkblatt fasst alles Wichtige zur Biosicherheit einfach und anschaulich mit vielen Piktogrammen auf wenigen Seiten verständlich zusammen.
Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat die notwendigen Biosicherheitsmaßnahmen in vier Sprachen – Englisch, Rumänisch, Polnisch und Ukrainisch – übersetzt, sodass die Biosicherheitsanforderungen auch für fremdsprachige Mitarbeiter leicht verständlich sind. Die Broschüren können kostenlos heruntergeladen werden.
Tierärzt:innen steht die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de zur Verfügung. In allgemeinen und tierartspezifischen Kursen wird fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen zu verschiedenen Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd und Neuweltkameliden) vermittelt. Kurs 4 befasst sich mit der Biosicherheit für Schweinebetriebe. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
Topagrar
Hühnereier geben Hinweis auf Erkrankungen
Die Schalen frisch gelegter Hühnereier können auf verschiedene Erkrankungen der Legehennen hinweisen. Auch die innere Eiqualität zeigt den Gesundheitsstatus des Tieres an.
Schalenlose Eier sowie ein Farbverlust der Schale können auf unterschiedliche Krankheiten hinweisen, erklärt Dr. Andreas Bublat vom Unternehmen Lohmann Breeders. Diese Symptome könnten ein Zeichen dafür sein, dass die Hennen unter Stress stehen. Ein deutlicher Hinweis auf eine Infektion mit Mykoplasma synoviae zeigt sich durch die Eier, deren spitzer Pol stumpf sowie dünnschalig und brüchig ist. Zudem kann eine Infektion mit M. synoviae ein Türöffner für weitere Erreger sein. Eine Impfung kann helfen, den Bestand von Mykoplasmen frei zu machen. Sie ist insbesondere dann sinnvoll, wenn unterschiedliche Altersgruppen in einem Bestand gehalten werden.
Bublat weist zudem auch auf die Notwendigkeit der Entwurmung hin. Würmer können aus dem Darm in Richtung Kloake der Hennen wandern und den Legedarm befallen. Von dort können die Würmer auch ins Ei oder auf die Eischale gelangen. Stark befallene Hennenbestände können dadurch auch leichter mit E. coli-Bakterien oder Salmonellen infiziert werden, was auch mit einer erhöhten Mortalität einhergehen kann. Zudem fällt bei verwurmten Hennen nach einer Impfung die Immunantwort deutlich geringer aus, es werden weniger Antikörper gebildet.
Bei einer Verwurmung wird auch die Kalziumaufnahme aus dem Darm verringert, was sich entsprechend auf die Eischalenqualität auswirkt. Weiterhin kann die Schalenfarbe sich verändern. Eier, die über der Kutikula eine extra Schicht Kalzium tragen, zeigen an, dass sich das Ei zu lange im Legedarm aufgehalten hat. Gründe dafür können sein, dass das Huhn kein freies Nest gefunden hat oder dass das Lichtmanagement nicht optimal auf die Herde abgestimmt ist. Das Auftreten einiger solcher Eier hält Bublat für vertretbar. Steigt die Zahl jedoch an, muss die Ursache dafür gefunden werden.
Topagrar
Herbert-Stiller-Förderpreis 2025 ausgeschrieben
Der Verein Ärzte gegen Tierversuche e.V. schreibt seit dem Jahr 2019 im Zweijahresrhythmus den Herbert-Stiller-Förderpreis aus. Prämiert werden innovative wissenschaftliche Arbeiten zum Thema tierversuchsfreien Forschung. In diesem Jahr wird der Preis erneut vergeben.
Wissenschaftler:innen sind aufgerufen, ihre Arbeiten, die tierversuchsfreie humanbasierte Methoden erforschen bzw. sich mit der Therapie menschlicher Erkrankungen beschäftigen und einen wesentlichen Beitrag für den medizinischen Fortschritt leisten, einzureichen. Dazu zählen neben In-vitro-Studien und In-silico-Analysen auch klinische Arbeiten und epidemiologische Untersuchungen bezüglich der Ursachen der Zivilisationskrankheiten.
Gefördert werden Forschungsprojekte, bei denen keine Tierversuche stattfanden und kein tierisches Material verwendet wurde. Zudem sollten sich Bewerber:innen mit den Grundsätzen und Zielen von Ärzte gegen Tierversuche identifizieren, d.h., die Abschaffung aller Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen. Weiterhin sollte die Projektlaufzeit zwei Jahre nicht überschreiten.
Der persönliche Förderpreis ist mit 20.000 € dotiert. Die Mittel werden zweckgebunden gespendet. Bewerbungen können als pdf-Dokumente per E-Mail an filipova@herbert-stiller-preis.de bis zum 31. Mai 2025 eingereicht werden.
Ärzte gegen Tierversuche
Forscher melden Erfolg bei Zucht von AI-resistenten Hühnern
Wissenschaftler des britischen Roslin Institute konnten erste Erfolge bei der gezielten Zucht mit gentechnisch veränderten Legehennen auf Geflügelpest-Resistenz erzielen. Zuvor konnten sie in Zusammenarbeit mit den Partnern Hy-line International (USA) und Kollegen in Warschau, Polen, und der Iowa State University, USA, neun Bereiche in der Hühner-DNA identifizieren, die eine Immunität von Geflügelpestviren bewirken.
topagrar
VetJoy.org fördert mentale Gesundheit von Tierärzt:innen
Tierärzt:innen leiden vielfach unter einem alarmierenden Maß an Stress, was zu Burnout führen und die Arbeit am tierischen Patienten in großem Maß beeinträchtigen kann. Das konnten verschiedene Studien belegen. Ein spezielles Coaching für Tierärzt:innen kann in diesem Fall ein wertvolles Werkzeug sein, um Wege zu finden, aus dem Hamsterrad von Terminen und Aufgaben herauszukommen.
Um mehr Betroffenen ein Coaching zu ermöglichen, wurde die Initiative VetJoy.org von den europäischen Dachverbänden Federation of Veterinarians of Europe (FVE), der Federation of Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA) und der International Veterinary Student´s Association (IVSA) ins Leben gerufen. Tierärztliche Einrichtungen in ganz Europa können sich für Gutscheine für ein Coaching zum mentalen Wohlbefinden bewerben!
Das Ziel von VetJoy.org ist es, Arbeitsplätze in der Tiermedizin so zu gestalten, dass sich jedes Teammitglied wertgeschätzt, respektiert und unterstützt fühlt. Auf der Internetseite haben die Tierärzt:innen die Möglichkeit, einen Coach zu finden. Bewerbungen für 2025 sind jetzt möglich!
VetJoy.org
Biosensor weist H5N1 in Echtzeit nach
Ein von Wissenschaftlern der Washington University entwickelter Biosensor weist das aviäre Influenzavirus vom Typ H5N1 in Echtzeit in der Abluft von Ställen nach. Dazu wird die Luft von einem Gerät eingesammelt und schnell herumgewirbelt. Dabei vermischt sie sich mit einer speziellen Flüssigkeit, ähnlich dem Funktionsprinzip eines beutellosen Staubsaugers. Eine integrierte Pumpe transportiert die Luft und die eventuell darin befindlichen H5N1-Viren zum eigentlichen Biosensor. Dieser verwendet sogenannte Aptamere, die aus einzelnen DNA-Strängen bestehen, die sich an Virusproteine binden und diese markieren. Die so markierten Viren setzen sich auf einer Elektrode ab, wodurch sich wiederum deren elektrische Eigenschaften ändern. Gleichzeitig ist das der Nachweis, dass die Luft das Virus enthält. In diesem Fall wird die Luftprobe automatisch konserviert, damit sie mit klassischen Labormethoden weiter untersucht werden kann.
pte
Geflügelpest-Ausbrüche nehmen zu
Die Geflügelpest (HPAI) breitet sich aktuell wieder stärker aus und es werden vermehrt Ausbrüche bei Nutzgeflügel gemeldet. Auch in Bayern ist die Seuchenlage angespannt. Im bayerischen Mittelfranken müssen nach einem amtlich bestätigten Ausbruch 15.000 Mastputen und 15.000 Putenküken getötet werden.
Auf dem betroffenen Putenbetrieb in Feuchtwangen war eine ungewöhnlich hohe Zahl an Tieren verendet, weshalb der Hoftierarzt das Veterinäramt informierte. Noch steht die endgültige Bestätigung durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) aus, der Betrieb wurde aber vorsorglich gesperrt und entsprechende Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet.
Da sich die Geflügelpest-Ausbrüche in ganz Europa häufen, wird aktuell in den Niederlanden eine neue Geflügelpest-Impfung erprobt. Wie das Landwirtschaftsministerium in Den Haag mitteilt, wird das Projekt zunächst mit einem Betrieb starten und bis Anfang 2027 laufen. Dort werden die Hennen noch als Küken in der Brüterei geimpft. Der Legehennen-Versuch dient dazu, praktische Erfahrungen mit der Immunisierung zu sammeln, um die Reaktion des Marktes beim Verkauf der Eier zu untersuchen und die Überwachung der geimpften Bestände zu verbessern.
Die Ergebnisse des Projektes sollen dazu dienen, eine mögliche flächendeckende Impfung vorzubereiten, da das Virus in Europa inzwischen endemisch geworden ist.
Agrarheute
Topagrar
Zweiter ASP-Ausbruch in Baden-Württemberg
Nach dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Baden-Württemberg im August vergangenen Jahres, ist nun ein weiterer Fall bestätigt worden. Bei einem, nördlich der A 6 bei Mannheim tot aufgefundenen Wildschwein wurde das Virus nachgewiesen.
„Dieser Fall fügt sich in das bereits seit Wochen grassierende Seuchengeschehen auf der hessischen Landesseite bei Lampertheim ein. Es handelt sich somit nicht um einen einzelnen isolierten ASP-Fall. Hausschweinebestände sind in Baden-Württemberg nach wie vor nicht vom ASP-Virus betroffen. Damit dies so bleibt, sind vor allem die Biosicherheitsmaßnahmen in den schweinehaltenden Betrieben streng einzuhalten“, betonte Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk am vergangenen Freitag.
Dank des schnellen und konsequenten Handelns seit dem ersten ASP-Ausbruch sei jedoch eine massive Ausbreitung in dem Bundesland verhindert worden, so der Minister. „Es ist von größter Bedeutung, die ergriffen Maßnahmen ebenso konsequent fortzusetzen“, betont Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk. „Biosicherheitsmaßnahmen sind unverzichtbar und sind das Gebot der Stunde für unsere schweinehaltenden Betriebe um einen Viruseintrag zu verhindern Schweinehaltungsbetriebe können sich kostenlos zu den Biosicherheitsmaßnahmen beraten lassen“, so Hauk abschließend.
Die regelmäßige Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben thematisiert auch die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. Kurs 4 der Reihe befasst sich mit Maßnahmen und Hinweisen zur Biosicherheit für Schweinebestände.
Baden-Württemberg
Zucht auf kürzere Schwanzlängen kein züchterischer Rückschritt
Am 31. März 2025 endet das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Verbundprojekt „Tierwohlkompetenzzentrum Schaf“ (TWZ-Schaf). Seit Oktober 2021 haben die Projektpartner die Rückzüchtung auf kürzere Schwanzlängen durch eine gezielte Selektion der Zuchttiere mit kurzen Schwanzlängen in einzelnen Schafrassen untersucht. Die Studie konnte belegen, dass sowohl Zucht als auch eine tierschutzgerechte Haltung unkupierter Schafe mit gezielten Anpassungen in der Fütterung, dem Parasiten- und Herdenmanagement sowie in der Genetik möglich ist.
Neben der Broschüre zur Haltung und Zucht von unkupierten Schafen haben die Projektpartner zudem ein digitales Herdenmanagementtool entwickelt, das ab sofort allen schaf- und ziegenhaltenden Betrieben zur Verfügung steht. Das Tool „Serv.it OviCap“ bietet verschiedene Möglichkeiten, Daten zu erfassen und einen aktuellen Überblick über den eigenen Bestand zu bekommen. So können das Weidetagebuch, Ablammungen und durchgeführte Maßnahmen wie Impfungen und Auffälligkeiten digital erfasst und dokumentiert werden.
Auf der Abschlussveranstaltung „Schafhaltung 2.0 – Tierschutz, Management und Zucht innovativ gedacht!“ am 29. März 2025 an der Justus-Liebig-Universität Gießen als Projektpartner werden die Ergebnisse vorgestellt. Bis zum 25. März 2025 können sich Interessierte anmelden.
BLE
Online-Infoveranstaltung für tiermedizinische Berufe
Am 26. März 2025 stellt sich der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) in einer Online-Infoveranstaltung den Fragen von Ausbildungs- und Studiumssuchenden und ihren Eltern. Im Rahmen der Woche der Ausbildung der Arbeitsämter lädt der Verband gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit Berlin Mitte Interessierte ein, sich zum Ablauf des veterinärmedizinischen Studiums und der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten (TFA) zu informieren.
„Junge Menschen sollen nicht irgendwas mit Tieren machen, sondern gut informiert in den Beruf gehen“, lautet das Ziel der Veranstalter. Tierärzt:innen und tiermedizinische Fachangestellte stellen in der Online-Infoveranstaltung ihre Berufe vor und erzählen aus ihrem Alltag.
Interessierte können sich hier anmelden, der Zugangslink wird 1 Woche vor der Veranstaltung versendet.
bpt
Vorsicht bei Wildtiernachwuchs – Hunde anleinen
Schon vor dem Beginn des Frühjahres haben einige heimische Wildtierarten ihren ersten Nachwuchs zur Welt gebracht. Dazu gehören unter anderem Dachse, deren Junge schon im Januar zur Welt gekommen sind, und Feldhasen. Wichtig ist, dass die Jungtiere in dieser Zeit geschützt werden, erklärt Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin bei VIER PFOTEN. Lindenschmidt appelliert daher an Spaziergänger:innen und Freiluft-Sportler:innen, die Ruhezonen der Wildtiere zu meiden. Hundehalter:innen sollten zudem ihre Vierbeiner anleinen und auf den Wegen bleiben.
Besondere Vorsicht sei zudem bei einem Zusammentreffen mit Wildschweinen geboten, so die Expertin. Viele der Borstentiere haben ebenfalls schon den ersten Nachwuchs des Jahres bekommen und die Bachen verteidigen ihre Frischlinge energisch gegen potenzielle Feinde.
„Wenn die Kleinen Angstlaute von sich geben, gehen sie vehement gegen die vermeintliche Bedrohung vor – egal, ob Mensch oder Hund. Wer also Wildschweine mit Nachwuchs sieht, sollte einen großen Bogen um die Tiere machen“, rät Lindenschmidt.
Junge Wildtiere, die am Wegesrand oder unter Sträuchern liegen, sollten auf gar keinen Fall direkt angefasst und gar mitgenommen werden. Lindenschmidt empfiehlt in diesem Fall, das Tier aus der Distanz zu beobachten, denn in der Regel sei das Muttertier in der Nähe. „Erst wenn die Mutter nicht zurückkehrt oder das Tier offensichtlich verletzt ist, sollte man eingreifen und sich an die nächste Wildtierstation wenden“, betont die Biologin.
Schon bald werden auch die ersten Igel aus ihrem Winterschlaf erwachen. Da die Wildsäuger auch immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt werden, können sich Tierärzt:innen mit dem Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de online fortbilden und damit auch einen Beitrag zur Arterhaltung leisten.
Andere Wildtierarten werden in der ATF-anerkannten E-Learningreihe Wildtiere auf Myvetlearn.de ebenfalls behandelt. Unter allen Tierärzt:innen, die bis zum 31. März 2025 ein oder mehrere Module der Reihe Wildtiere in der Praxis buchen, verlosen wir ein Exemplar des Buches Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis.
Vier Pfoten
Geflügelpest in Sachsen: Hygienemaßnahmen sind strikt einzuhalten
Nachdem Ende der vergangenen Woche im Landkreis Leipzig der erste Ausbruch der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI, Geflügelpest) nachgewiesen worden ist, appelliert die sächsische Staatsministerin Petra Köpping an alle Geflügelhalter:innen, die strengen Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen in den Betrieben und privaten Haltungen dringend einzuhalten. Um einen Eintrag des Geflügelpestvirus in die Haltungen zu vermeiden, sollten die Bestände möglichst aufgestallt oder in wildvogelsicheren Volieren untergebracht werden, so Köpping. Die Ministerin weist auch darauf hin, dass Futter, Tränken und Einstreu für Wildvögel unzugänglich sein müssen.
„Derzeit ist die strenge Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen essentiell für die Geflügelhalter. Sie sind angesichts des starken Vogelzugs und des hohen Infektionsrisikos angehalten, ihre Bestände gegen den Kontakt mit Wildvögeln abzusichern. Diese Eigenmaßnahmen minimieren das Risiko eines Geflügelpestausbruchs, der zu erheblichem Tierleid, zum Verlust des Bestands und damit zu schlimmen wirtschaftlichen Konsequenzen führen kann. Deshalb ist es wichtig, verdächtiges Krankheitsgeschehen in Vogel- und Geflügelhaltungen sowie verendete Vögel umgehend zu melden und im Ernstfall schnell zu reagieren“, mahnt die SPD-Politikerin.
Neben dem H5N1-Ausbruch in einer Geflügelhaltung mit etwa 100 Vögeln in Grimma sind zudem zwei verendete Bussarde im Landkreis Leipzig positiv auf das Virus untersucht worden. In Sachsen gibt es ca. 23.000 gemeldete Geflügelhaltungen, von denen die meisten als Klein- und Hobbyhaltungen einzuordnen sind.
Die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd). Kurs 5 befasst sich spezifisch mit der Biosicherheit für Geflügelbestände. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
Land Sachsen
StIKo Vet rät zu Impfung gegen EHV und BTV
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) hat sich erneut für die flächendeckende Impfung von Pferden gegen equine Herpesviren (EHV) ausgesprochen. In einer umfassenden Stellungnahme begründet die StIKo Vet, warum an der EHV-Immunisierung als Core-Impfung beim Pferd festgehalten wird.
In dieser hat die Kommission Bezug genommen auf zahlreiche Studien, die die Wirksamkeit der EHV-Impfstoffe untersucht hatten. Ein Großteil dieser Studien hatten hochsignifikante Unterschiede zwischen geimpften und ungeimpften Tieren gezeigt: Die Impfung reduziert die Schwere der Erkrankung und vor allem die Dauer und Höhe der Virusausscheidung. Durch die konsequente Impfung ganzer Bestände kann die Viruslast gesenkt, und es können so mögliche Infektionsketten unterbrochen werden.
Zudem hat die StIKo Vet in ihrer Stellungnahme auch auf gesichtete Ausbruchsuntersuchungen verwiesen, die keinen gesicherten Zusammenhang zwischen einer EHV-Impfung und dem Auftreten neurologischer Symptome nach EHV-Infektion darlegen. Die Analysen deuten eher darauf hin, dass eine hohe Impfquote im Bestand das Risiko schwerer Verlaufsformen signifikant senken kann.
Die Impfstoffkommission rät dringend zu einem ausreichenden Schutz der Pferde gegen EHV-1, weist aber darauf hin, dass es trotz Impfung zu Ausbrüchen kommen kann. Daher sollten andere Maßnahmen der Seuchenprävention nicht vernachlässigt werden, wie die transparente Ausbruchskommunikation, allgemeine Hygienemaßnahmen sowie die Vermeidung gemeinsamer Aufstallung in nicht ausreichend belüfteten Innenräumen. Soweit möglich, sollten Tiere aus verschiedenen Beständen und bereits erkrankte oder besonders infektionsgefährdete Pferde separiert werden.
Anlässlich des bevorstehenden Frühjahrs und der beginnenden Gnitzensaison wiederholt die StIKo Vet die dringende Empfehlung, empfängliche Wiederkäuer im kommenden Frühjahr gegen BTV-3 impfen zu lassen. Ein besonderes Augenmerk sollte demnach auf Regionen liegen, die im letzten Jahr wenig betroffen waren und in denen die Impfabdeckung gering ist.
Empfängliche Wiederkäuer, die im vergangenen Jahr grundimmunisiert wurden, sollten noch vor der Gnitzensaison eine einfache Wiederholungsimpfung erhalten. Wie die StIKo Vet betont, ist die Impfung auch in Beständen wichtig, in denen im vergangenen Jahr bereits Fälle von Blauzungenkrankheit festgestellt wurden. Die Impfung mit einem serotypspezifischen Impfstoff ist die einzige Möglichkeit, um Schäden durch Tierverluste, Aborte und Leistungsrückgang nachhaltig vorzubeugen.
FLI
Gerald Parker zum neuen Leiter des Pandemiebüros ernannt
US-Präsident Donald Trump hat auf die Ausbreitung der Geflügelpest nun doch reagiert und Gerald Parker zum Leiter des Pandemiebüros des Weißen Hauses ernannt. Der Tierarzt und stellvertretende Dekan für Global One Health an der Texas A&M University hat bereits unter der Biden-Präsidentschaft den Nationalen Wissenschaftlichen Beirat für Biosicherheit (National Science Advisory Board for Biosecurity) geleitet.
Das Pandemiebüro des Weißen Hauses wurde nach der Corona-Pandemie vom Kongress eingerichtet. Seine Aufgabe ist es, das Land und die Regierung auf pandemische Bedrohungen vorzubereiten. Der Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation ist für das Erreichen des Ziels allerdings ein Schritt in die falsche Richtung.
CBS News
NRW ruft erneut zur BTV-Impfung auf
Die Blauzungenkrankheit (BTV) hat im vergangenen Jahr in ganz Deutschland für eine große Welle an Ausbrüchen in Rinder- und Schafherden gesorgt sowie großes Tierleid und Tierverluste verursacht. Expert:innen befürchten, dass mit steigenden Temperaturen und einer verstärkten Aktivität der Virus übertragenden Gnitzen wieder mit vielen neuen Fällen bei Wiederkäuern zu rechnen ist.
Aus diesem Anlass weist das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen erneut auf die Dringlichkeit der Impfung gegen das Virus vom Serotyp 3 (BTV-3) hin, damit unnötiges Tierleid verhindert und weiteren wirtschaftlichen Schäden vorgebeugt wird. Da eine BTV-Infektion bei Schafen und Rindern gehäuft zu schwerwiegenden klinischen Symptomen, Aborten und teilweise zum Tod infizierter Tiere führen kann, sind Halter:innen aufgerufen, ihre Tiere jetzt impfen zu lassen. Bislang seien in NRW lediglich rund 25 Prozent der Rinder und 50 Prozent der Schafe geimpft worden.
Das Landwirtschaftsministerium rät dringend dazu, ungeimpfte Tiere zweimal impfen zu lassen. Sowohl die Grundimmunisierungen als auch Wiederholungsimpfungen bereits in 2024 geimpfter Tiere sollten spätestens im Mai 2025 abgeschlossen sein. Gefährdet seien besonders ungeimpfte Schafe und Rinder und deren Jungtiere, heißt es weiter.
Die Tierseuchenkasse gewährt eine Beihilfe für Impfungen bei Schafen und Rindern. Die Beihilfe für die Impfung von Schafen wurde unlängst erhöht. Zudem kann fortan auch bei Schafen eine zweimalige Impfung im Rahmen Grundimmunisierung bezuschusst werden.
Die EU-Kommission hat am vergangenen Montag zwei BTV-Impfstoffe zugelassen, und zwar Bluevac 3 (Hersteller CZ Vaccines) mit einer Zulassung für Rinder, sowie Syvazul BTV 3 (Hersteller Laboratorios Syva S.A.), der für Schafe zugelassen ist.
Wie das Unternehmen CEVA, welches Bluevac 3 in Deutschland vertreibt, jetzt mitteilte, müssen die Halter:innen jedoch wohl bis Mai 2025 warten, bis der Impfstoff eingesetzt werden kann. Der Grund für die Verzögerung liegt in der Erstellung neuer Verpackungen mit der entsprechenden Zulassungsnummer. Auch Virbac als Vertreiberfirma für den Impfstoff Syvazul 3 rechnet aus dem gleichen Grund mit Verzögerungen bei der Auslieferung. Der dritte im Moment in Deutschland eingesetzte Impfstoff Bultavo 3 von Boehringer Ingelheim hat noch keine Zulassung, da man sich hier für ein anderes Zulassungsverfahren entschieden hatte, das noch andauert.
Grundimmunisierung ist noch möglich
Tiere, die im Rahmen der Grundimmunisierung eine erste Impfung mit einem der Impfstoffe erhalten haben, können jedoch mit demselben auch ein zweites Mal geimpft werden. Für jede weitere Impfung müsste jedoch ein zugelassener Impfstoff genutzt werden. Wie einer Stellungnahme des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu entnehmen ist, soll die Ausnahmeregelung so lange greifen, bis ein entsprechender, in der EU zugelassener Impfstoff zur Verfügung stehe.
Es scheint auch nicht eindeutig zu sein, wer die entsprechenden Richtlinien ausgibt, wie jetzt weiter verfahren wird. So haben verschiedene Bundesländern und teilweise auch einzelne Landkreise widersprüchliche Anweisungen ausgegeben, wie jetzt weiter zu verfahren sei.
Land NRW
Land und Forst
Hunde können menschliches Verhalten vorhersehen
Eine aktuelle Forschungsstudie der Veterinärmedizinischen Universität Wien konnte belegen, dass Hunde weitestgehend zur Perspektivenübernahme fähig sind. Demnach können die Vierbeiner das Verhalten von Menschen vorhersehen, ohne dass sie diese sehen.
Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, haben Forschenden um Professor Ludwig Huber vom Messerli Forschungsinstitut für Mensch-Tier-Beziehung der Vetmeduni, insgesamt 73 Hunde – davon 36 in der Test- und 37 in der Kontrollgruppe – vor folgende Aufgabe gestellt: die Tiere konnten entscheiden, ob und von welchem Teller sie Futter stehlen. Dies war ihnen zuvor von der Versuchsleiterin ausdrücklich verboten worden. Die Anwesenheit der Versuchsleiterin konnten die Testhunde lediglich anhand eines Geräuschs (Karottenschneiden) erkennen, visuell zu sehen war die Person nicht. In dieser Phase hatten die Hunde auch die Möglichkeit zu beobachten, von welcher Stelle im Raum der Karotten schneidende Mensch zu sehen war.
Im Test konnten die Hunde schließlich Futter von zwei im Raum aufgestellten Tellern entwenden. „Die meisten Hunde bedienten sich lieber von jenem Teller, der von der Stelle aus, an welcher der Mensch zuvor Karotten gehackt hatte, nicht zu sehen war – und zwar dann, wenn sie eine Wiedergabe des Hackgeräusches aus einem Lautsprecher hörten. Das taten sie jedoch nicht, wenn sie nur ein Kontrollgeräusch – dabei handelte es sich um Straßenlärm – hörten“, erklärt Huber. Der Studienleiter stellt weiter fest, dass die Hunde das Geräusch des Karottenschneidens mit der Person assoziiert haben, weil sie diese zuvor dabei beobachtet hatten.
28 der 36 Hunde aus der Testgruppe entschieden sich, beim Hören des Schneidegeräusches den nicht einsehbaren Futterteller aufzusuchen, um sich dort unerlaubterweise des Futters zu bemächtigen. Und interessanterweise wählten sie diesen Teller, obwohl er sich näher beim mit der Person assoziierten Schneidegeräusch befand. „Die Hunde mieden also ganz bewusst nicht nur die vermutete Versuchsperson, die sie zu hören glaubten, aber nicht sehen konnten, sondern schienen darüber hinaus zu versuchen, von ihr nicht gesehen zu werden oder sie nicht zu sehen, wenn sie verbotenerweise das Futter fraßen“, konstatiert Huber abschließend.
Um intensivere Einblicke in die Verhaltensweisen von Hunden, aber auch Katzen, Pferden und Heimtieren, zu erhalten, bietet Myvetlearn.de erneut sechs Online-Fortbildungen zur Verhaltenstherapie an. Die Kursreihe ist geeignet für die gleichnamige Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie. Die Kurse 1 und 4 außerdem für die Vorbereitung auf die Abnahme des Sachkundenachweis für Hundehalter gemäß Landeshundegesetz NRW.
Vetmeduni Wien
Ärzt:innen verordnen wieder mehr Antibiotika
Erstmals nach der Corona-Pandemie sind in Deutschland wieder mehr Antibiotika verschrieben worden. Nach Informationen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) stieg die Zahl der Verordnungen in 2023 um 18,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lag damit sogar über dem präpandemischen Niveau im Jahr 2019 (+6,1 %). Die Analyse, die auf Basis der Arzneimittelverordnungsdaten aller GKV-Versicherten erfolgte, zeigte auch, dass die Verordnungen von Reserveantibiotika wieder zugenommen haben. Die aktuelle Entwicklung bezeichnet WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder als besorgniserregend, da diese die Gefahr von Resistenzen weiter verschärfen würden. Gerade im Fall von lebensbedrohlichen Erkrankungen könne das dramatische Auswirkungen haben, so Schröder.
Reserveantibiotika sind eine der letzten Therapieoptionen, wenn herkömmliche Antibiotika nicht mehr wirken, und dürfen nur eingesetzt werden, wenn der Nachweis eines multiresistenten Erregers vorliegt. „Reserveantibiotika sind eine wertvolle Notfalloption – doch die abermals steigenden Verordnungszahlen deuten darauf hin, dass ihr zurückhaltender Einsatz noch nicht konsequent genug gelingt“, betont der WIdO-Geschäftsführer.
Anders als im humanmedizinischen Bereich setzt sich im veterinären Bereich der Abwärtstrend beim Einsatz von Antibiotika jedoch fort, was auch mit der Anpassung im Tierarzneimittelgesetz zusammenhängt. Nach Angaben der AOK konnte die eingesetzte Antibiotikamenge in den letzten zehn Jahren um 57,3 Prozent reduziert werden (2014: 1.238 Tonnen), in der Humanmedizin nur um 8,7 Prozent (2014: 39,6 Millionen Verordnungen). In der Nutztierhaltung müsse auf das therapeutisch unverzichtbare Mindestmaß reduziert werden, denn auch der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung verstärke das Problem der Resistenzbildung, so Schröder. Die Wirkstoffe werden zum Beispiel über den Konsum von Fleisch oder über das Grundwasser auch vom Menschen aufgenommen.
„Da Antibiotikaresistenzen keine Mensch-Tier-Unterscheidung kennen, brauchen wir eine konsequente Reduktion des Antibiotikaeinsatzes nicht nur beim Tier, sondern auch beim Menschen“, fordert Helmut Schröder. Zudem müssten dringend neue antibiotische Wirkstoffe entwickelt werden.
„Der erneute Anstieg der Verordnungen von Antibiotika und Reserveantibiotika sowie die ausgetrocknete Pipeline neuer antibiotischer Wirkstoffe in den letzten Jahren machen den regulatorischen Handlungsbedarf deutlich. So sollte einerseits ein indikationsgerechter und zurückhaltender Gebrauch angemahnt werden und andererseits die öffentlich finanzierte Forschungsförderung bei den pharmazeutischen Unternehmen zum gewünschten Ergebnis führen“, erklärt Schröder abschließend.
AOK
Am 23.2. ist Bundestagswahl – Wählen gehen nicht vergessen!
Demokratie und freie Wahlen sind ein unschätzbar großes Gut, das es zu schützen gilt. Während in Deutschland sowie in anderen demokratischen, meist westlich orientierten Ländern das Wahlrecht häufig als etwas Selbstverständliches angesehen wird, bezahlen Menschen in anderen Ländern dieser Welt den Kampf für freie Wahlen und demokratische Mitbestimmung nicht selten mit ihrem Leben.
Schon allein deswegen sollte jeder einzelne Bürger, der die Möglichkeit hat, an freien Wahlen teilzunehmen, diese Möglichkeit auch ergreifen. Denn Nicht-Wählen schadet keiner einzelnen Partei oder Parteien, sondern nur der Demokratie. Zudem verzichten Nichtwähler darauf, Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen und sie mitzugestalten.
Am kommenden Sonntag, 23.2.2025, ist Bundestagswahl. Gehen Sie hin!
Wer noch nicht weiß, was er/sie wählen soll, kann sich beispielsweise mit Hilfe des Wahl-O-Mats orientieren.
Der Bundesverband praktizierender Tierärzte(bpt) e.V. hat bereits 10 Forderungen an die kommende Regierung formuliert. Diese lauten:
- Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes
- Abbau von unnötiger Bürokratie
- Modernisierung der Tierärztlichen Approbationsverordnung (TAppV)
- Schnellere Anerkennung ausländischer Tierärzt/innen
- Besserer Mutterschutz für selbständige Tierärzt/innen
- Gesicherte Kinderbetreuung gewährleisten
- Tierärzt/innen im Ruhestand mit Anreizen zurückholen
- Regelmäßige Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)
- Verbindliche Regelung für Tiergesundheitsbesuche
- Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen sofort
bpt-Forderungen zur Bundestagswahl
Schweinebestände vor H5N1-Infektionen schützen
Die hochpathogene Geflügelpest hat in den USA bislang millionenfache Tiertötungen nach sich gezogen. Neben der Keulung von mehr als 153,7 Mio. Stück Geflügel und nahezu 1.000 infizierten Milchkühen wurden auch Erkrankungen von mindestens 67 Menschen im Zusammenhang mit dem H5N1-Virus bekannt.
Nach dem ersten positiven Nachweis bei einem Schwein in einem Hinterhof im US-Bundesstaat Oregon im Herbst 2024, wächst die Besorgnis auch bei Schweinehalter:innen vor möglichen H5N1-Infektionen ihrer Tiere. Der Nationale Rat der Schweinefleischproduzenten (National Pork Producers Council, NPPC) in den USA appelliert daher an ihre Mitglieder, die Biosicherheitsmaßnahmen auch in Hinblick auf das Virus H5N1 zu überprüfen. Neben der Bekämpfung von Nagetieren und Vögeln sowie des Zugangs von Besuchern zu den Ställen, rät der NPPC dringend zur Nutzung von Hygieneschleusen und persönlicher Schutzausrüstung für alle, die den Stall betreten.
Ein Leitfaden zu den nötigen Biosicherheitsmaßnahmen, den der Rat gemeinsam mit anderen Branchenvertretern und staatlichen Tiergesundheitsbeamten erstellt hat, enthält Informationen für Schweinehalter:innen, wie sie auf das Influenzavirus H5N1 reagieren sollten, falls die Schweinebranche von einem Ausbruch betroffen sein sollte.
„Bleiben Sie auf dem Laufenden und halten Sie eine gute, offene Kommunikation mit Ihrem Tierarzt aufrecht“, mahnt Anna Forseth, NPPC-Direktorin für Tiergesundheit.
Agrarheute
Video-Challenge zum Thema Reisen mit Hund
Nicht mehr lange und der Frühling hält Einzug in Deutschland. Dann beginnen die meisten Menschen auch mit ihrer Urlaubsplanung. Je nach Reiseziel müssen Hundehalter:innen frühzeitig mit der Vorsorge ihrer Vierbeiner beginnen. Damit der Hund auch im Urlaub gesund bleibt, sollten Impfungen, Parasitenkontrolle, die richtige Reiseapotheke oder Einreisebestimmungen des Ziellandes bedacht werden.
Um das Bewusstsein für die Gesundheitsvorsorge bei Hunden im Urlaub zu stärken, setzt der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) gemeinsam mit dem Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) seine Video-Challenge fort. Unter dem Motto „Rundum geschützt: Mit dem Hund auf Reisen“ rufen die beiden Verbände Tierhalter:innen und Tierärzt:innen sowie Petfluencer auf, kreative Videos zu erstellen, die die wichtigsten Aspekte einer sicheren Reise mit dem Vierbeiner thematisieren.
Bereits im vergangenen Jahr haben der BfT und der bpt die Impfung und Gesundheitsvorsorge beim Kleintier mit Hilfe einer Video-Challenge thematisiert. Auch dieses Mal haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, neben der klassischen Videoproduktion moderne KI-Tools zur Unterstützung zu nutzen.
Die besten Videos werden mit attraktiven Preisen belohnt. Für das beste Video wird eine Prämie in Höhe von 1.000 Euro gezahlt. Die Gewinner-Videos werden über die Webseiten von bpt und BfT sowie auf YouTube veröffentlicht. Einsendungen sind bis zum 05. Mai 2025 möglich. Mehr zur Challenge sowie das Bewerbungsformular finden Sie hier.
BfT
Bayern vergibt Tiermedizinstudienplätze im Rahmen der Landtierarztquote
Der Mangel an Tierärzt:innen zeigt sich besonders stark in ländlichen Regionen. Immer weniger Tierärzt:innen sind bereit, die langen Arbeitszeiten und weiten Wege im Praxisalltag in Kauf zu nehmen und ziehen Jobs in der Stadt, auf dem Amt oder in der Wirtschaft vor. Als Konsequenz schließen immer mehr Praxen auf dem Land.
Um dem entgegenzuwirken und gleichzeitig die Versorgung von Nutztieren in Bayern zu sichern, vergibt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erstmals im Rahmen der Landtierarztquote bis zu 10 % der an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) pro Jahr zur Verfügung stehenden Tiermedizinstudienplätze an Studienbewerber:innen, die ein besonderes Interesse an der nutztierärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum aufweisen.
„Wir brauchen mehr Tierärzte auf dem Land. Wir brauchen Landtierärzte für die Nutztierhaltung in allen bayerischen Regionen. Sie bedeuten mehr Tierschutz in der Fläche und mehr Lebensmittelsicherheit“, erklärte der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber nach der Billigung der Landtierarztquote durch den Bayerischen Landtag im Dezember vergangenen Jahres.
Noch bis zum 28. Februar 2025 können sich Interessierte für das Tiermedizinstudium an der LMU bewerben. Mit Hilfe eines zweistufigen Auswahlverfahrens erfolgt die Vergabe der Plätze. Das Studium ist auch ohne Numerus Clausus (NC) möglich. Auswahlkriterien sind beispielsweise ein Studieneignungstest, eine Ausbildung in einem Beruf mit Bezug zur Nutztierhaltung oder -medizin, sowie Berufserfahrung und Praktika. Die Bewerber:innen verpflichten sich, nach Abschluss ihrer Ausbildung für zehn Jahre in einem bayerischen Bedarfsgebiet als Nutztierarzt mit Schwerpunkt Rind oder Schwein zu arbeiten. Die Bewerbung erfolgt online über das Bewerberportal.
LGL
Bpt formuliert Forderungen an die neue Regierung
In rund einer Woche steht die nächste Bundestagswahl an. Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) nimmt das zum Anlass, seine Forderungen an die künftige Bundesregierung hinsichtlich Tiermedizin und Tiergesundheit zu erneuern. Ein 10-Punkte-Plan sieht neben einem besseren Mutterschutz für selbstständige Tierärzt:innen und gesicherter Kinderbetreuung auch die Flexiblisierung des Arbeitsgesetzes vor. Dies sei notwendig, um einen funktionierenden Notdienst sicherzustellen, so der bpt.
In Hinblick auf die bessere Prävention von Tierseuchen schlägt der bpt eine verbindliche Regelung für Tiergesundheitsbesuche vor. Ein im Jahr 2021 in Kraft getretenes EU-Gesetz, das regelmäßige Tiergesundheitsbesuche bei Nutztieren vorschreibt, werde von Deutschland noch immer nicht umgesetzt. Eine weitere Forderung betrifft die Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen, um so unter anderem die verheerende Situation zahlreicher Tierheim in Deutschland zu verbessern.
Um die Arbeit von Tierärzt:innen zu vereinfachen und mehr Zeit für die Behandlung der Tiere zu haben, müsse zudem unnötige Bürokratie abgebaut werden. Gegen den Fachkräftemangel in tiermedizinischen Berufen fordert der Verband zudem Anreize für Praktiker:innen im Ruhestand zu schaffen sowie eine schnellere Anerkennung der Approbation ausländischer Tierärzt:innen zu ermöglichen.
Mit der Initiative Deutschkurs für Tierärzte sollen internationale Tierärzt:innen beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützt und speziell bei der Kommunikation mit Tierhalter:innen und Kolleg:innen geschult werden, um besser für die Arbeit in der Praxis oder Klinik vorbereitet zu sein. Durch interaktive Übungen, vertonte Dialoge und Vokabellisten sowie vielfältige Beispielvideos aus der Praxis ist dieser Online-Sprachkurs abwechslungsreich gestaltet und ideal zum Erlernen der benötigten Deutschkenntnisse im Praxisalltag geeignet.
Mehr zum Thema Arbeiten als Tierarzt in Deutschland finden Interessierte auf www.vetworkgermany.de und Tierärztemangel.de. Unter www.support4vetmed.de gibt es zudem Hilfestellung bei den geforderten Kenntnisprüfungen zur Approbationsanerkennung.
bpt
Zwei BTV-3 Impfstoffe für Zulassung empfohlen
Seit 2023 grassiert in Deutschland das Virus der Blauzungenkrankheit vom Typ 3 (BTV-3). Inzwischen hat sich die Tierseuche weitflächig in allen Bundesländern ausgebreitet. Seit Oktober 2024 hat sich das Seuchengeschehen allerdings deutlich abgeschwächt, was auf die umfassenden Impfungen zurückzuführen ist. Angesichts des bevorstehenden Beginns der Gnitzensaison rät Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir Rinder-, Schaf- und Ziegenhalter:innen dringend dazu, ihre Tiere entsprechend gegen BTV-3 zu impfen, damit sich die Seuchenlage weiterhin entspannt.
„Eine Infektion mit der Blauzungenkrankheit verursacht großes Tierleid, im schlimmsten Fall können die infizierten Rinder, Schafe oder Ziegen daran sterben. Dank unserer Ausnahmeregelung für drei maßgeschneiderte Impfstoffe gibt es aber die Möglichkeit, Tiere davor zu schützen. Das ist auch im eigenen Interesse der Tierhalterinnen und Tierhalter. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Rinder, Schafe oder Ziegen impfen zu lassen, denn noch hat die Gnitzensaison nicht begonnen. Die Zeit drängt jedoch“, so der Minister.
Nachdem das BMEL im Juni 2024 drei BTV3-Impfstoffe mit einer Eilverordnung für die Anwendung zum Schutz von Schafen und Rindern in Deutschland gestattet hatte, hat sich gezeigt, dass eine rechtzeitige fachgerechte Grundimmunisierung empfänglicher Tiere mit den BTV3-Impfstoffen diese Tierpopulationen vor den schädlichen tiergesundheitlichen Auswirkungen einer BTV3-Infektion durch schwere Erkrankungen oder Todesfälle schützt.
Nun hat die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA zwei Impfstoffe gegen BTV-3 zur Zulassung empfohlen. Die finale Entscheidung über die Zulassung wird die Europäische Kommission voraussichtlich noch in dieser Woche fällen.
BMEL
EMA
vmf ruft TFA zum Streik auf
Über eine Dauer von vier Monaten haben der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) und der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) ihre Tarifverhandlungen für die knapp 24.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigten TFA und Auszubildenden geführt, ohne jedoch zu einer Einigung zu kommen. Seit dem 1. Oktober 2024 befinden sich die Tarifverträge daher in der Nachwirkung. Eine Fortführung der Gespräche ist nach Informationen des vmf vom bpt abgelehnt worden. Der Grund: die Forderungen seien unrealistisch hoch.
Aus diesem Grund ruft der Dachverband nun alle TFA in Tierarztpraxen und Tierkliniken zu einem bundesweiten Streiktag auf. Alle sind aufgefordert, ihre Arbeit am 21. Februar 2025 niederzulegen.
„Was ist daran unrealistisch hoch, wenn wir fordern, das Einstiegsgehalt von einem Bruttostundenlohn von 14,01 Euro auf 15,76 Euro zu erhöhen? Der Branchenmindestlohn für Pflegehilfskräfte mit einjähriger Ausbildung beträgt derzeit 16,50 Euro, ab 1. Juli 17,35 Euro. Tiermedizinische Fachangestellte absolvieren eine dreijährige Ausbildung mit Prüfung vor der jeweiligen Landestierärztekammer. Sie arbeiten in der kritischen Infrastruktur und übernehmen Verantwortung für die Gesundheit von Tieren. Sie sind hochmotiviert, um sich durch Fortbildung auf dem Laufenden zu halten. Ohne TFA ist die flächendeckende tiermedizinische Versorgung in Gefahr. Für dieses Engagement erhielten Vollzeitbeschäftigte laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2023 im Median 2.663 Euro brutto und lagen damit nur 133 Euro über der Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Und das in einer Zeit, in der es der Tiermedizin in Deutschland laut eigenen Aussagen so gut geht, wie lange nicht“, erklärt vmf-Präsidentin und Verhandlungsführerin Hannelore König.
vmf
BTV-Impfung schon jetzt starten
Nicht mehr lang und die kalte Jahreszeit neigt sich dem Ende. Mit den wärmeren Temperaturen beginnt auch die Gnitzensaison. Da die lästigen Blutsauger u.a. das gefährliche Blauzungenvirus (BTV) übertragen können, das im vergangenen Jahr deutschlandweit für großes Tierleid sowie hohe Tierverluste und wirtschaftliche Schäden bei Schaf- und Rinderhalter:innen geführt hat, besteht Handlungsbedarf.
Um die empfänglichen Tiere vor einer BTV zu schützten, raten Expert:innen dringend zur Impfung. Diese sollte jetzt begonnen werden, damit der Impfschutz zu Beginn der Gnitzensaison komplett ist, wie Redner:innen auf einer Info-Veranstaltung des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums unter Beteiligung des Landvolks betonen. Laut einer Auswertung durch das Friedrich-Loeffler-Insitut (FLI) stellt die Zweifach-Impfung den größtmöglichen Schutz vor der BTV-3-Infektion und -Klinik dar. Bislang ist in Deutschland nur die BTV-3-Variante aufgetreten, aber an den Grenzen zu Deutschland sind u.a. bereits die Varianten BTV-4, BTV-8 und BTV-12 nachgewiesen worden.
Die Kosten für die Impfung werden von der Tierseuchenkasse mit einer Beihilfe unterstützt.
Landvolk Niedersachsen
Neuer H5N1-Virusstamm bei Milchkühen in den USA festgestellt
In den USA ist erstmals eine Infektion mit einer zweiten H5N1-Variante bei Kühen festgestellt worden. Auch dieses Virus hat somit die Artenbarriere vom Vogel auf das Rind überwunden. Das besonders Beunruhigende daran: diese Virusvariante ist für den Menschen gefährlicher und die Sorge vor einer neuen Pandemie wächst. Bislang war der Virustyp B3.13 des H5N1-Virus auch bei Milchkühen in inzwischen mindestens 959 Herden in 16 US-Bundesstaaten festgestellt worden. Der neue Typ D1.1 wurde zuerst in der Milch von Kühen auf einer Farm in Nevada entdeckt. Bislang kam dieser Typ ausschließlich bei Vögeln vor. Weitere Nachforschungen der Behörden konnten das Virus bei Tieren weiterer acht Betriebe nachweisen. Zudem sind mindestens drei Infektionen beim Menschen mit D1.1 bekannt, eine davon endete tödlich.
Ob der neue Virustyp insgesamt leichter auf Menschen übertragen wird, ist noch unklar, es verursacht beim Menschen aber offenbar schwerere Symptome. Große Sorgen bereitet das Szenario, wenn das Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Um so mehr beunruhigt es, dass die US-Regierung unter Donald Trump sowie dem neuen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy der Seuchenschutzbehörde CDC und anderen staatlichen Gesundheitsbehörden eine weitreichende Kommunikationssperre auferlegt hat, anstatt das Monitoring zu intensivieren und für Transparenz zu sorgen.
FLI
Tierärztliche Versorgung in Österreich vor Kollaps – sofortiges Handeln erforderlich
Die tierärztliche Versorgung in einigen ländlichen Regionen Österreichs steht vor dem Kollaps. Daher ruft die Österreichische Tierärztekammer die neue Regierung zur sofortigen Unterstützung der tierärztlichen Versorgung auf. Es bestehe enormer Handlungsbedarf, betont Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK).
„Jeden Monat erreichen uns alarmierende Hilferufe aus verschiedenen Regionen Österreichs. Besonders in der Nutztiermedizin droht ein massiver Versorgungsengpass“, betont Frühwirth und warnt: „Ohne sofortige Maßnahmen riskieren wir einen Kollaps der tierärztlichen Versorgung in einigen ländlichen Regionen. Es muss dringend gehandelt werden! Eine klare Strategie, von der Studienaufnahme bis zum Berufseinstieg, ist längst überfällig.“
Ohne sofortige Unterstützung drohe die tierärztliche Versorgung in einigen Regionen des Nutztierbereichs bereits jetzt zu kollabieren. Daher bedarf es kurzfristiger Zuschüsse, um die tierärztliche Versorgung zumindest wirtschaftlich attraktiver zu gestalten und die letzten engagierten Tierärzt:innen im Beruf zu halten, betont der ÖTK-Präsident. „Langfristig muss die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden, dafür braucht es aber auch zweifellos mehr Tierärzt:innen und Fachkräfte.“
Die ÖTK fordert:
- Kurzfristige finanzielle Anreize zur wirtschaftlichen Absicherung der bestehenden Tierärzteschaft.
- Bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
- Attraktivierung des Berufs von der Studienwahl bis zum Berufseinstieg.
- Verpflichtende Praxiseinbindung von Absolvent:innen zur Sicherstellung der Versorgungsqualität.
„Verzögerungen bei der Umsetzung der genannten notwendigen Maßnahmen gefährden die tierärztliche Versorgung und sind unverantwortlich. Die Zeit drängt – wir brauchen jetzt entschlossenes Handeln von Bund, Ländern und Gemeinden!“, appelliert Frühwirth.
ÖTK
TiHo erhält 14 Mio. Euro für One-Welfare
Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) erhält aus dem niedersächsischen Förderprogramm „zukunft.niedersachsen“ 14 Millionen Euro, um ihre strategische Ausrichtung im Bereich One-Welfare-Lösungen für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Tieren, Menschen und Ökosystemen voranzutreiben. Wie TiHo-Präsident Professor Dr. Klaus Osterrieder mitteilte, verfolgt die TiHo dabei speziell drei strategische Ziele. Zum einen wird die TiHo ihre Forschungsaktivitäten in einem internen Prozess bündeln und Partnerschaften mit externen Akteuren ausbauen als auch neu knüpfen – von Wissenschaft und Regierungsorganisationen bis hin zur Landwirtschaft, Industriepartnern und NGOs. Bestehende Kooperationen sollen zudem weiter gestärkt werden. Außerdem sollen die exzellenten Leistungen in Forschung, Lehre und klinischer Arbeit der TiHo sichtbarer gemacht werden. „Das ist entscheidend, um uns als führende Institution in Niedersachsen zu positionieren, groß angelegte Forschungsprojekte zu gewinnen und um für Talente attraktiv zu sein – von Studierenden bis hin zu Spitzenwissenschaftlern“, erklärt der Vizepräsident für Forschung, Professor Dr. Michael Pees. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Überführen von Forschungsergebnissen in klinische Lösungen und therapeutische Produkte.
TiHo
EFSA und ECDC entwickeln Strategien gegen weitere Ausbreitung der Geflügelpest
In einem wissenschaftlichen Gutachten, das die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) erstellt hat, haben die beiden Agenturen Mutationen des Vogelgrippevirus bewertet und die Möglichkeit einer Übertragung dieser Viren auf den Menschen geprüft. In Anbetracht der massiven Ausbreitung der Geflügelpest und der Infektionen anderer Spezies, unter anderem von Milchkühe und Menschen, sehen die Expert:innen eine immer größer werdende Bedrohung, dass sich die Viren an den Menschen anpassen und so Pandemien auslösen könnten.
Mit Hilfe von umfangreichem Datenmaterial haben die Gutachtenden Empfehlungen für die Bereiche Tiergesundheit und öffentliche Gesundheit sowie Strategien zur Risikobegrenzung aufgeführt.
„In Anbetracht der globalen Entwicklungen müssen wir wachsam bleiben und dafür sorgen, dass Europa darauf vorbereitet ist, der Bedrohung durch die Vogelgrippe zu begegnen“, erklärte Pamela Rendi-Wagner, Direktorin des ECDC. „Im Rahmen unserer Arbeit bestimmen wir wichtige Mutationen, die mit einer möglichen Übertragung auf den Menschen in Verbindung stehen, wofür eine rasche Erkennung und zügige Gegenmaßnahmen erforderlich sind. Die Zusammenarbeit und der Austausch von Daten zwischen den Beteiligten aller Ebenen sind nach wie vor wesentliche Faktoren, wenn es darum geht, neu auftretenden Fällen wirksam zu begegnen“, ergänzt Bernhard Url, amtierender Geschäftsführender Direktor der EFSA.
In dem Gutachten haben Sachverständige beider Agenturen 34 genetische Veränderungen identifiziert, die das Risiko einer Übertragung auf den Menschen erhöhen könnten. Sie empfehlen unter anderem eine Überwachung von kranken oder toten Säugetieren, bei denen eine Verbindung zu infizierten Wildvögeln, infiziertem Geflügel oder infizierten Säugetieren besteht. Zudem raten die Expert:innen zur Testung exponierter Personen sowie zu einer regelmäßigen Weiterleitung von Proben zur näheren Bestimmung des Untertyps der Grippe. Des Weiteren weisen sie dringend auf die Umsetzung wirksamer Biosicherheitsmaßnahmen in landwirtschaftlichen Betrieben und die Einführung von Schulungen für das Gesundheitswesen hin.
Durch die Entwicklung eines Leitfadens und von Ablaufdiagrammen für fünf mögliche Ausbruchsszenarien betonen die Agenturen die Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit. Dies soll Mitgliedstaaten bei der Ausarbeitung eigener Leitlinien unterstützen.
Die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd). Kurs 5 befasst sich mit der Biosicherheit für Geflügelbestände. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
EFSA
15.000 Legehennen nach Geflügelpestausbrüchen getötet
Die Geflügelpest greift in Deutschlands Norden weiter um sich. Erst am vergangenen Mittwoch haben die Behörden einen Ausbruch Betrieb in Aurich mit 2.900 Legehennen gemeldet. Wie der Landkreis mitteilte, wurden alle Tiere gekeult.
Mehr als 12.000 Legehennen eines Betriebes mussten nach einem bestätigten Geflügelpestausbruch in der Gemeinde Wangerland (Landkreis Friesland) getötet werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Das zuständige Veterinäramt Jade-Weser in Schortens (Landkreis Friesland) hat eine Schutzzone sowie eine Überwachungszone eingerichtet. In beiden Zonen herrsche eine Stallpflicht, so das Veterinäramt. Nach den Informationen des Amtes waren in den vergangenen Tagen bereits vermehrt tote Wildvögel entlang der Küste gefunden worden, bei denen das Virus nachgewiesen werden konnte.
Die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben ist elementar, um das Risiko des Erregereintrags gering zu halten. Die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de bietet Tierärzt:innen daher in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd). Kurs 5 befasst sich mit der Biosicherheit für Geflügelbestände. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
NDR
Schweiz beschließt Verbesserungen des Tierwohls
Der Schweizer Bundesrat hat mit einer Teilrevision der Tierschutzverordnung (TschV) weitere Verbesserungen des Tierwohls von Nutztieren auf den Weg gebracht. So gilt seit dem 1. Februar 2025 das Verbot des Kükentötens im Ei. Zudem ist ab sofort das betäubungslose Schwänzekürzen bei Lämmern verboten.
Gemäß des vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) veröffentlichten Merkblatts gilt allerdings eine Übergangsfrist von 15 Jahren. Bis dahin ist es fachkundigen Personen erlaubt, die Schwänze von Lämmern weiterhin ohne Anästhesie bis zum siebten Tag nach der Geburt zu kürzen. Die Mindestlänge des Schwanzstummels nach dem Eingriff wurde auf 15 Zentimeter festgelegt. Damit soll den Schafzuchtorganisationen die nötige Zeit zugestanden werden, die Zucht von Schafen mit kürzeren Schwänzen voranzutreiben
„Beim Kürzen des Schwanzes von Schafen – nicht nur chirurgisch, sondern auch mittels Unterbrechung der Blutversorgung mit einem Gummiring – handelt es sich um einen nicht zeitgemäßen Eingriff“, schreibt das BLV. Für die Durchführung des Eingriffs unter Schmerzausschaltung fehle eine zuverlässige Betäubungsmethode, welche die Tiere nicht unverhältnismäßig belastet. Zudem würde das Betäuben zu erheblichen Mehrkosten für die Halter führen.
Die Anpassung der TschV sieht zudem vor, dass Equiden angemessenen Sozialkontakt zu Artgenossen haben müssen, wie Sicht-, Hör- und Geruchskontakt. Eine Kreuzung zwischen Pferden und Eseln ist weiterhin erlaubt, das BVL stellt aber in seinem Merkblatt dar, dass sich die Tiere im Sozialverhalten deutlich unterscheiden. Weiterhin wird der Einsatz von Zäumungen mit gezähnten, einschneidenden, quetschenden oder harten Bestandteilen, wie Nasenbügel und Kappzäume mit Metallbestandteilen, die ungepolstert auf dem Nasenbein aufliegen, verboten.
Esel-Fortbildung für Tierärzt:innen
Neben vielen Gemeinsamkeiten mit Pferden weisen Esel jedoch auch einige wesentliche Unterschiede auf. Diese bestehen unter anderem in Anatomie, Physiologie und Verhalten, aber auch in der Pharmakokinetik und -therapie. Auf Myvetlearn.de können sich Tierärzt:innen zum Thema Der Esel als Patient in der tierärztlichen Praxis online fortbilden.
Schweizerbauer
Geflügelpestvariante H5N9 in US-Entenhaltung nachgewiesen
Auf einer Entenfarm im kalifornischen Merced County ist das seltenere Geflügelpestvirus H5N9 nachgewiesen worden. Nahezu 119.000 Tiere wurden gekeult. Wie das US-Landwirtschaftsministerium Anfang der vergangenen Woche in einem Bericht an die Weltorganisation für Tiergesundheit WOAH mitteilte, sei dies der erste H5N9-Ausbruch bei Geflügel bislang in den Vereinigten Staaten.
Das jedoch wird von S. Mark Tompkins (University of Georgia) verneint, wie CBS News berichtet. H5N9-Viren seien schon früher bei Vögeln in den USA festgestellt worden, jedoch führten diese zu weniger schweren Symptomen, die von Tierärzten als „niedrig pathogene Vogelgrippe“ bezeichnet werden. „H5N9-Viren wurden bei nordamerikanischen Wildvögeln in den Jahren 2023 und 2024 und damit vor dem aktuellen Ausbruch nachgewiesen“, erklärt Tompkins. Der H5N9-Stamm der kalifornischen Entenfarm unterscheide sich aber von diesen früheren Fällen, da er in diesem Fall eng mit einer neueren Variante des H5N1-Virus verwandt sei.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, plant die USDA Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS) in Zusammenarbeit mit den staatlichen Beamten für Tiergesundheit und Wildtiere nun die Durchführung umfassender epidemiologischer Untersuchungen sowie eine verstärkte Überwachung.
Zuvor berichteten jedoch verschiedene Nachrichtenagenturen, dass US-Präsident Trump eine Nachrichtensperre für die landwirtschaftlichen Behörden verhängt und die Leiterin der USDA gefeuert hat. Daher erscheint eine transparente Untersuchung und verstärkte Überwachung fraglich.
Topagrar
Neues Zeckenvirus in Gämsen nachgewiesen
Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien hat ein neues, bislang unbekanntes Zeckenvirus entdeckt. Der Nachweis des neuen Flavivirus-Subtyps erfolgte nach Analyse von erkrankten Gämsen und anhaftenden Zecken, die aus Österreich und Italien stammten.
„Die von den Gämsen stammenden Virusstämme, die wir vorläufig als „Alpine chamois encephalitis virus“ (ACEV) bezeichnen, bilden mit dem Spanischen Ziegenenzephalitis-Virus eine unabhängige genetische Gruppe, die sich deutlich von den anderen Louping Ill-Viren unterscheidet“, erklärt Norbert Nowotny vom Zentrum für Pathobiologie der Vetmeduni.
Die Wissenschaftler:innen entdeckten den neu identifizierten Flavivirus-Subtyp an drei unterschiedlichen Orten in Österreich und Norditalien in einem Abstand von bis zu 390 Kilometern Luftlinie und in einem Zeitraum von mehr als sechs Jahren. Noch ist unklar, welche Folgen das Virus für Mensch und Tier haben wird. Für weiterführende Forschungsarbeiten wurde das Zellkulturisolat des neuen Virus (Alpine chamois encephalitis virus; ACEV) auf der Plattform des Europäischen Virusarchivs hinterlegt.
„Das zoonotische Potenzial dieses neu identifizierten Virus-Subtyps sowie sein Wirtsspektrum bei anderen Tierarten, einschließlich Nutztieren, muss unbedingt weiter untersucht werden. Sollten etwa auch Ziegen oder Schafe für dieses neu entdeckte Virus empfänglich sein, bestünde auch die Gefahr von Infektionen des Menschen durch den Genuss von Rohmilch-Produkten dieser Tierarten“, betont Nowotny.
Vetmeduni Wien
Normalisierungsprozess nach MKS-Ausbruch dauert zu lange
Nach dem ersten bestätigten Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) nach 1988 am 10. Januar 2025 scheint sich die Lage langsam zu beruhigen. Für Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, schreitet der Normalisierungsprozess jedoch zu langsam voran. Seine Sorge gilt den Schweinehalter:innen seines Landes, deren Tiere noch zu zögerlich von den Schlachthöfe abgenommen würden.
„Wir werden in der kommenden Woche und auch in der übernächsten Woche noch keine Normalität haben“, vermutet Wendorff. Nach seinen Aussagen sind in Brandenburg noch rund 50.000 Mastschweine in der Warteschleife vor der Schlachtung. Das obwohl das Brandenburger Landwirtschaftsministerium das Transportverbot wieder aufgehoben hat.
„Es ist völlig egal, ob die Schlachthöfe gerade nicht hinterherkommen und Tiere aus anderen Bundesländern vorziehen, ob die Veterinärämter sich europarechtswidrig querstellen oder der Lebensmitteleinzelhandel Druck auf die Fleischindustrie ausüben will – nicht auf dem Rücken Brandenburgs! Nach der Afrikanischen Schweinepest sind die Brandenburger Schweinebetriebe bereits gebeutelt. Nun muss Minister Özdemir Rückgrat zeigen und die Abnahme von Tieren aus Brandenburg noch in dieser Woche organisieren“, betonte Wendorff in der vergangenen Woche.
Der Landesbauernverband fordert die Politik zum Handeln auf. Durch die ausbleibende Abnahme entstehen den Betrieben bereits jetzt Schäden von mindestens 200.000 Euro pro Woche. Es zeige sich, dass es eine echte Nutztierstrategie brauche, die auch einen Krisenplan umfasst, so der LBV-Präsident abschließend.
Tagesspiegel
Agrarheute
Jetzt für Young Scientist Award 2025 bewerben
Mit dem ABCD & Boehringer Ingelheim Young Scientist Award 2025 zeichnet innovative und herausragende Arbeiten junger Wissenschaftler auf dem Gebiet der felinen Infektionskrankheiten und/oder angewandten Immunologie aus. Der Preisträger erhält neben einer Urkunde die kostenfreie Teilnahme an einem wissenschaftlichen Kongress nach Wahl, einschließlich Reisekosten und Unterkunft. Hier wird er oder sie auch einen kurzen Vortrag halten oder ein Poster mit seinen/ihren Forschungsergebnissen präsentieren.
Der Preis wird vom European Advisory Board on Cat Diseases (ABCD) während des World Feline Congress verliehen, der vom 27. bis 29. Juni 2025 in Edinburgh, Großbritannien, stattfindet.
Bewerben können sich Veterinärmediziner:innen oder Biolog:innen bis zu einem Alter von 35 Jahren, die einen originellen Beitrag im Bereich der felinen Infektionskrankheiten und/oder Immunologie geleistet haben, der in einem referenzierten Fachjournal veröffentlicht oder zur Veröffentlichung angenommen wurde. Alternativ kann dieser 2022 oder später von einer anderen prüfenden Instanz akzeptiert worden sein. Die Bewerber:innen sollten ihren Wohnsitz in Europa haben. Bewerbungsschluss ist der 15. März 2025.
Die Bewerbung sollte auf Englisch und in elektronischem Format erfolgen und einen kurzen Abstract (maximal 500 Wörter) der einzureichenden Arbeit, einen kurzen Lebenslauf sowie zwei persönliche Referenzen enthalten. Relevante Veröffentlichungen und/oder Dissertationen zum Thema sollten ebenfalls beigefügt werden.
Zum Bewerbungsformular >>>
Neuer Fall von Hasenpest in Bayern
Die Tularämie (Hasenpest) breitet sich in Bayern weiter aus. Im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt ist nun ein weiterer Fall von Hasenpest aufgetreten. Das verendete Tier wurde in Eckental gefunden. Allein in Bayern wurden im vergangenen Jahr zwischen Januar und Oktober 28 Fälle von Tularämie bei Fledhasen nachgewiesen.
Da es sich bei der Tularämie um eine Zoonose handelt, wird davor gewarnt, kranke, geschwächte oder verendete Hasen und Kaninchen anzufassen. Haustiere sollten ebenfalls fern gehalten werden.
Beim Menschen ähnelt die bakterielle Erkrankung denen einer Grippe und geht mit Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Mattigkeit einher. Auch die Lymphknoten können anschwellen und vereitern.
Landratsamt Erlangen-Höchstadt
Zehntausende Puten nach H5N1-Ausbrüchen gekeult
Während der Vogelzug-Saison in der feucht-kalten Jahreszeit hat auch die Geflügelpest Hochsaison. Das Risiko, dass das Influenzavirus über die Wildvögel in die kommerziellen Bestände eingeschleppt wird, ist in der Zeit von Oktober und April besonders hoch. Derzeit geht die größte Gefahr vom Subtyp H5N1 aus.
Aktuell hat der Erreger einen Ausbruch in einem Betrieb im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg verursacht. Betroffen ist eine Putenbestand mit 50.000 Tieren. Nach der amtlichen Bestätigung mussten alle Tiere, die sich an verschiedenen Standorten aufhielten, getötet werden, um eine weitere Ausbreitung der Geflügelpest zu verhindern.
Die Ursache für den Erregereintrag konnte nach Informationnen des Landkreises Schwäbisch Hall noch nicht ermittelt werden, die Untersuchungen werden fortgesetzt. Im bisherigen Herbst/Winter gab es in der Region keine Virusnachweise bei Wildgeflügel, so dass auch diese Eintragsursache als unwahrscheinlich angesehen wird. Auch konnten in dem Betrieb die Einhaltung intensiver Biosicherheitsmaßnahmen attestiert werden.
Auch im niedersächsischen Hude gab es einen H5N1-Ausbruch. Dort mussten 11.000 Puten vorsorglich gekeult werden. Auch hier bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) den Fall.
Die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben ist elementar, um das Risiko des Erregereintrags gering zu halten. Die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd). Kurs 5 befasst sich mit der Biosicherheit für Geflügelbestände. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
Agrarheute
Moder erneuert Forderungen auf bpt-Neujahrsempfang
Seinen traditionellen Neujahrsempfang hat der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) am 15. Januar 2025 vor zahlreichen Vertreter:innen aus Politik, Verbänden und Wirtschaft in Berlin abgehalten.
bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder präsentierte anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl
10 Forderungen an die neue Bundesregierung. Diese umfassen
- Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes,
- Bürokratieabbau,
- Verbesserung der Ausbildung auch eine Modernisierung der Tierärztlichen Approbationsordnung (TAppV),
- Maßnahmen gegen den Tierärztemangel,
- vereinfachte Anerkennung ausländischer Abschlüsse,
- verlässliche Kinderbetreuung gerade in einem Frauenberuf,
- eine regelmäßige am besten an die Inflationsentwicklung angepasste Erhöhung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und
- finanzielle Anreize für Rentner, noch ein paar Jahre länger im Beruf zu bleiben.
Ein besonderes Anliegen sei es zudem, dass wieder mehr Tierärzt:innen den Weg in die Selbstständigkeit wagen. „Wir müssen endlich dafür sorgen, dass dieser traumhafte Beruf auch für Selbständige wieder attraktiv ist. Dazu gehört vor allem, dass der Mutterschutz für Selbständige verbessert und ähnlich der U2-Umlage finanziert wird. Die Schirmherrin der Veranstaltung, Gitta Connemann (MdB), hat es richtigerweise angesprochen: Die Tiermedizin braucht dringend Frauen, die sich selbständig machen, denn nur so lässt sich die flächendeckende tierärztliche Versorgung gewährleisten“, betonte Moder in Berlin.
Das Scheitern der Ampelkoalition sieht Moder hingegen als eine Chance, um das Tierschutzgesetz nochmal neu anzugehen und dann hoffentlich praktikabler zu machen.
bpt
Tierschutz muss weiter konsequent umgesetzt werden
Anlässlich der Grünen Woche, die am heutigen Freitag (17.01.2025) in Berlin eröffnet worden ist, hat der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach einem konsequent umgesetzten Schutz landwirtschaftlich genutzter Tiere in Deutschland erneuert. In Anbetracht der vorgezogenen Bundestagswahl und dem vorzeitigen Ende der Ampel-Koalition geschuldeten Scheitern der Tierschutzgesetz-Novellierung fordert der Dachverband von den zukünftigen Regierungsparteien, den Tierschutz voranzutreiben sowie die bisherigen Pläne weiterzuführen.
„Wenn die Koalitionspartner einer Nachfolgeregierung Tierschutzinitiativen weiter aufschieben oder blockieren, hätte dies verheerende Konsequenzen für Millionen Tiere“, mahnt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Neben der Überarbeitung des Tierschutzgesetzes sei zudem die der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung essenziel, so Schröder weiter. So fehlten bis heute Verordnungen zur Haltung von Puten, Milchkühen, Mastrindern und Wassergeflügel. Zudem ließen die Regelungslücken noch immer Qualzuchten, Amputationen sowie grausame Drittlandexporte zu. Diese müssten dringend geschlossen werden, fordert der Deutsche Tierschutzbund.
Deutscher Tierschutzbund
MKS-Verdachtsfall im Landkreis Barnim nicht bestätigt
Der Verdacht auf den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Landkreis Barnim bei Werneuchen hat sich nicht bestätigt. Die im Labor des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) untersuchten Proben haben einen negatives Testergebnis erbracht. „Der Stand ist heute, dass es keinen zweiten weiteren positiven Fall gibt“, sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) am Freitagmorgen im Deutschlandfunk.
Der Verdachtsfall war am Donnerstag aufgetreten, nachdem Ziegen MKS-verdächtige Symptome gezeigt hatten. Die Tiere des Bestandes wurden umgehend getötet und der Betrieb gesperrt, um zu verhindern, dass sich das hoch ansteckende Virus weiter ausbreitet.
Wie es zu dem ersten Ausbruch in der vergangenen Woche im Kreis Märkisch Oderland in Brandenburg bei Wasserbüffeln kam, ist immer noch unklar. „Auch diese Information brauchen wir dringend“, so Özdemir, denn die Sorge sei weiterhin groß. Solange Deutschland international noch nicht wieder den Status habe, MKS-frei zu sein, dürfe es bei den Maßnahmen kein Nachlassen geben. Es müsse alles dafür getan werden, damit die Länder, die deutsche Produkte kauften, wieder Vertrauen hätten.
Deutschlandfunk
Umfrage zu Arbeitsbedingungen im Notdienst
Bei immer mehr Menschen wächst der Wunsch nach einem eigenen Haustier, was die Tierzahlen in den vergangenen Jahren massiv ansteigen ließ. Die daraus resultierende Arbeitsbelastung sowie die erhöhten Stressoren, einhergehend mit dem Fachkräftemangel, hat jedoch dazu geführt, dass immer mehr tiermedizinische Kliniken und Praxen ihren Notdienst aufgegeben haben. Sowohl erfahrene Tierärzt:innen als auch junge Tierärzt:innen sind kaum noch bereit, Notdienste zu leisten bzw. eine Karriere in der Notfallmedizin anzustreben.
Leoni Wizenty, praktizierende Kleintierärztin und Doktorandin am Institut für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie der Freien Universität Berlin, befasst sich im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit Notfallvorstellungen und -versorgungen inklusive Triage von Kleintierpatienten. In diesem Zusammenhang befragt sie in einer deutschlandweiten Erhebung Kleintierärzt:innen, die aktuell oder innerhalb der letzten 5 Jahre im Notdienst tätig sind/waren.
Die Umfrage zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen im Notdienst zu erfassen, herauszufinden inwieweit ein Triage-System zur Einteilung von Patienten nach Dringlichkeit genutzt wird und ob sich ein Patientenprofil abzeichnen lässt. Die Ergebnisse sollen einen aktuellen Stand zu der Notdienstsituation aus Sicht der Tierärzt:innen liefern, um Handlungsoptionen für die Verbesserung der Notdienstabdeckung aufzuzeigen. Daher ist es wichtig, dass möglichst viele Tierärzt:innen an der Umfrage teilnehmen. Die Teilnehmenden können auf diese Art mithelfen, die Zukunft des Notdienstes zu optimieren. Das würde sowohl den Praktiker:innen als auch den Tierhalter:innen zugutekommen.
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Rückrufe für Rinder-Kauknochen wegen Hypertrichose
Immer mehr Hunde werden aufgrund des sogenannten Werwolf-Syndroms mit neurologischen Symptomen in Praxen und Kliniken in ganz Europa vorgestellt. Die auch als Hypertrichose bezeichnete Erkrankung geht typischerweise mit anhaltendem, lauten Bellen und Jaulen sowie unkontrollierten Bewegungen und Panikattacken einher. Teils komme es im späteren Verlauf zu epileptischen Anfällen, wie Nina Meyerhoff von der Tierärztlichen Hochschule Hannover (Tiho) berichtet.
Die Ursache für die Hypertrichose liegt nach aktuellen Erkenntnissen in Vergiftungen durch bestimmte, derzeit noch unbekannte Toxine in Rinder-Kauknochen. Allerdings ist zur Zeit noch unklar, mit welchem Toxin die Produkte verunreinigt sind und auf welchem Weg es in die Futtermittel gelangte. Zudem könnten neben den Kauknochen auch andere Produkte betroffen sein. Zumindest für einige Produkte gebe es eine Verbindung zu einem Produzenten in China, der womöglich verschiedene weitere Hersteller mit Rohmaterial wie Rinderhaut belieferte.
Wie Meyerhoff erklärt, verlaufen die Erkrankungen nicht tödlich. Nach einigen Tagen bis Wochen würden die Symptome wieder abklingen. Es kann jedoch sein, dass im Fall starker Erregung zeitweise stark sedierende und angstlösende Medikamente verabreicht werden müssten. Aus Sicherheitsgründen oder wegen sehr starker Symptome mussten allerdings vereinzelt auch schon Hunde eingeschläfert werden.
Die niederländische Lebensmittel- und Warenaufsichtsbehörde (NVWA) hat bereits reagiert und vor bestimmten Kauknochen der Marke „Barkoo“ gewarnt. Diese Produkte werden über Online-Shops des Unternehmens Zooplus sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland vertrieben. Das Unternehmen ist in zahlreichen europäischen Ländern aktiv, hat sich jedoch auf Anfragen noch nicht zurückgemeldet. Auch in dem Discounter-Ableger „Bitiba.de“ ist diese Marke erhältlich. Rückrufe verschiedener Produkte, die im Zusammenhang mit Hypertrichose stehen, gab es bereits in Finnland, den Niederlanden und Dänemark.
Laboranalysen sollen zeitnah Klarheit über das krankheitsauslösende Toxin bringen.
Topagrar
Umfrage zur Zufriedenheit von selbstständigen Tierärzt:innen
Zahlreiche größere Studien in der Vergangenheit haben sich mit der Arbeitszufriedenheit angestellter Tierärzt:innen befasst. Wie es um die Lebens- und Arbeitsrealität selbstständiger Tierärzt:innen bestellt ist, wurde bislang noch nicht näher beleuchtet. Ein Grund dafür ist der Mangel an umfassenden Daten, die die berufliche, wirtschaftliche und soziale Situation sowie die Zufriedenheit der selbständigen Praktiker:innen widerspiegeln. Laut Erhebungen des Tierärzte Atlas Deutschland 2024, den der Dessauer Zukunftskreis (DZK) entwickelt hat, nimmt die Zahl der Selbstständigen stetig ab. Zudem ist die Bereitschaft gesunken, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Im vergangenen Jahr haben die angestellten Tierärzt:innen zahlenmäßig die niedergelassen Tierärzt:innen erstmals überholt. Zudem werden in den kommenden 10 Jahren ca. 3.000 Tierarztpraxen eine Nachfolgelösung für ihre Einheit finden müssen, wie dem Tierärzte Atlas zu entnehmen ist.
Klarheit über die Zufriedenheit von selbstständigen Tierärzt:innen im Bereich der kurativen Kleintiermedizin in Deutschland soll eine aktuelle Studie bringen, die das Institut für Veterinärepidemiologie und Biometrie gemeinsam mit dem Doktorand Daron Remien durchführt. Im Rahmen der Studie wird eine Umfrage unter selbstständigen Tierärzt:innen, die als Eigentümer:innen und Besitzer:innen in Führungs- und Verantwortungspositionen ihrer tierärztlichen Einheit stehen und eigene Gewinne erwirtschaften, durchgeführt.
Viele potenzielle Nachfolger:innen, junge Tierärzt:innen und Studierende wissen zu wenig über die Situation und die Zufriedenheit heutiger selbstständiger Tierärzt:innen in der Kleintiermedizin. Daher kann die Auswertung der Studie zukünftigen Generationen von Tierärzt:innen helfen, einen erweiterten Blick auf dieses Thema zu erlangen. Diese neugewonnenen Informationen und Erkenntnisse dienen zukünftigen selbstständigen Tierärzt:innen, handlungsfähig, innovativ, modern und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Alle selbstständigen Tierärztinnen und Tierärzte im Bereich der Kleintiermedizin werden gebeten, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und an dieser Umfrage teilzunehmen.
FU Berlin
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Anstieg von Geflügelpestausbrüchen zum Jahresende
In den letzten Wochen des vergangenen Jahres hat sich die Aviäre Influenza (AI) besonders in Regionen mit einer hohen Konzentration von Geflügelbeständen, wie beispielsweise in Südeuropa, stärker ausgebreitet. Das geht aus einem gerade veröffentlichten Bericht der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA hervor, der gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und dem EU-Referenzlabor (EURL) erstellt worden ist. Die Analyse ergab, dass im letzten Quartal 2024 ein Anstieg der Fälle von Wild- und Hausvögeln im Vergleich zum Vorquartal zu verzeichnen war. Die Expert:innen stellen in dem Bericht auch klar, dass es bislang keine Hinweise auf eine Übertragung von Mensch zu Mensch gegeben habe.
Grundsätzlich habe das A(H5N5)-Virus, ein Subtyp des Geflügelpestvirus, sein geografisches und Artenspektrum erheblich erweitert und sich in verschiedenen Regionen und Wildvogelarten weit verbreitet, heißt es weiter in dem Bericht. Meldungen zu neuen Ausbrüchen bei Säugetieren habe es aber nicht gegeben.
Anders stellt sich die Situation in den USA dar. Hier sind inzwischen mehr als 800 Rinder haltende Betriebe in 16 Staaten von H5N1-Ausbrüchen betroffen. Die meisten Fälle werden in Kalifornien gemeldet, wo das Virus kürzlich auch in zwei Chargen Rohmilch gefunden wurde, die in Einzelhandelsgeschäften verkauft wurden. Zudem wurde bei Schweinen in einer gemischten Vieh-Geflügel-Farm in Oregon ein leicht mutierter Virusstamm nachgewiesen. Dies sei besorgniserregend, da Schweine möglicherweise mit verschiedenen Arten von Influenzaviren koinfiziert werden, die sich an andere Arten anpassen und sich auf diese ausbreiten könnten, so die Behörde.
„Alle Geflügelhalterinnen und -halter sind zum Schutz ihrer Tiere aufgerufen, die Vorgaben der Veterinärämter einzuhalten und ihre betrieblichen Biosicherheitsmaßnahmen kritisch zu prüfen, wo nötig zu optimieren und konsequent umzusetzen“, mahnt die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder. In dem Land ist Ende 2024 ein Fall in einer Kleinsthaltung mit 30 Tieren aufgetreten, die alle getötet werden mussten. Zum Schutz vor Infektionen mit dem Virus und um Wildvögel fernzuhalten, empfiehlt Eder, Geflügel nicht im Freien zu füttern und zu tränken. Zudem können die Freigehege kleinerer Haltungen durch das Spannen von Netzen geschützt werden.
Um Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben geht es auch in der 8-teiligen Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd). Kurs 5 befasst sich mit der Biosicherheit für Geflügelbestände. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
EFSA
Ministerium Rheinland-Pfalz
Sachkundenachweis für Verkauf von Bioziden ab sofort verpflichtend
Mit dem Beginn des neuen Jahres benötigen Tierärztinnen und Tierärzte einen Sachkundenachweis nach § 13 Biozidrechts-Durchführungsverordnung (ChemBiozidDV) für den Verkauf von biozidhaltigen Produkten. Zu diesen Produkten gehören unter anderem Floh-Fogger zum Vernebeln von Insektiziden in der Umgebung, aber auch Produkte zur Bekämpfung von Mäusen, Ratten und anderen Nagetieren, Insektizide, Akarizide und Produkte gegen andere Arthropodensowie sogenannte Antifouling-Produkte. Zugelassene Tierarzneimittel, wie zum Beispiel Bravecto, Simparica oder Profender, fallen nicht unter diese Vorschrift, wie die Bundestierärztekammer (BTK) auf ihrer Webseite mitteilt.
Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) bedauert den Beschluss des Bundesumweltministeriums. Im Vorfeld hatte der Verband versucht, auf die Entscheidung des Ministeriums einzuwirken, da Tierärzt:innen durch ihr Studium für den Umgang mit Bioziden bereits qualifiziert seien. Doch ein Ausschuss des Bundesarbeitsministeriums hat nach Auskunft des Umweltministeriums den Tierärzten die Sachkunde abgesprochen. Alternativ zu dem verpflichtenden Sachkundenachweis empfiehlt der bpt, alle Präparate, die nicht verschreibungs- oder apothekenpflichtig sind, für den Verkauf auszulisten.
Alle betroffenen biozidhaltigen Produkte sind auf der Webseite der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Chemikaliensicherheit (BLAC) aufgelistet.
Blauzungenkrankheit wird auch 2025 ein großes Thema bleiben
Die Blauzungenkrankheit (BTV) hat im vergangenen Jahr viel Leid und wirtschaftliche Schäden verursacht. Dr. Bernd Hoffmann vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) äußert sich in einem Interview mit Agrarheute.com, wie es in diesem Jahr mit der Tierseuche vermutlich weitergehen wird.
Demnach wird der Virustyp BTV-3 auch 2025 zu massiven Ausbrüchen in Deutschland und Europa führen. Die Übertragungs- und Infektionshäufigkeit wird wie bereits in der Vergangenheit weiter vom Wetter abhängig sein, da diese die Aktivität der Gnitzen, die die Vektoren des Virus sind, maßgeblich beeinflussen. Somit kann mit einem Anstieg der Infektionen ab Juni beziehungsweise Juli 2025 gerechnet werden.
Hinsichtlich der Ausbildung schützender Antikörper nach der Impfung gegen BTV-3 sagte Hoffmann, dass vor allem der Impfstoff Bultavo 3 der Firma Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH für eine robuste Produktion von BTV-3-neutralisierenden Antikörpern sorge. Sie sind bei den anderen beiden BTV-3-Impfstoffen nicht so deutlich nachweisbar.
Agrarheute.com
TiHo führt Studie zum Werwolfsyndrom bei Hunden durch
Seit Ende August 2024 sind in Deutschland vermehrt Erkrankungsfälle bei Hunden ungeklärter Ursache aufgetreten. Die Erkrankung geht mit akuten, schweren neurologischen Symptome einher. Dazu gehören plötzliche Panikattacken, unkontrollierte Bewegungen, Jaulen und seltener im späteren Verlauf epileptische Anfälle. Die Erkrankung wird umgangssprachlich auch als Werwolfsyndrom bezeichnet.
Um die Ursachen dieser Symptome besser zu verstehen, hat ein Forschungsteam einen Fragebogen entwickelt, der sich an Halterinnen und Halter sowohl betroffener als auch nicht betroffener Hunde richtet. Die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) führt die Erhebung gemeinsam mit Forschenden der Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und spezialisierten Tierneurologinnen und Tierneurologen durch.
Unter https://ibei.tiho-hannover.de/survey/epunver/ können Besitzerinnen und Besitzer an der Erhebung teilnehmen und damit die Untersuchungen unterstützen. Die Beantwortung des Online-Fragebogens dauert bis zu 20 Minuten. Die Teilnahme ist freiwillig und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen abgebrochen werden. Die Daten werden vertraulich behandelt.
Das Ziel der Erhebung ist, durch den Vergleich von betroffenen und nicht betroffenen Hunden mögliche Auslöser oder Risikofaktoren zu identifizieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, zukünftige Vorfälle besser einzuordnen und effektiver darauf reagieren zu können.
Das Werwolfsyndrom wird mutmaßlich durch eine Vergiftung ausgelöst, die aber nach bisherigem Wissensstand nicht tödlich verläuft. Der Verlauf dieser Erkrankung schwankt nach dem akuten Beginn über mehrere Tage bis Wochen. Viele Patienten zeigen nach einer Behandlung der Symptome allmählich Besserung. Besonders auffällig ist, dass in einigen Haushalten mehrere Hunde betroffen sind. Die auslösende Ursache ist aktuell noch nicht endgültig gesichert. Allerdings haben die betroffenen Hunde mit diesen spezifischen klinischen Zeichen kurz vorher Rinderhautknochen erhalten. Jedoch ist bisher nicht bewiesen, dass diese tatsächlich die klinischen Zeichen auslösen. Der zeitliche Zusammenhang bestätigt nicht, dass es sich dabei auch um die Ursache handelt. Da solchen akuten Auffälligkeiten verschiedene Erkrankungen zugrunde liegen können, rät die TiHo dazu, die Hunde in der Abteilung für Neurologie der Klinik für Kleintiere der TiHo oder anderen zertifizierten Tierärztinnen und Tierärzten untersuchen zu lassen, die sich auf Neurologie spezialisiert haben. Eine Übersicht deutschsprachiger Neurologie-Spezialistinnen und -Spezialisten ist unter www.tier-neurologen.com oder https://www.ebvs.eu/specialists zu finden.
TiHo
Auf Anzeichen von Arthrose bei Katzen achten
Wenn sich ältere Katzen nur noch schwer für Spiel und Spaß erwärmen lassen, könnte das ein Hinweis auf eine arthrotische Gelenkerkrankung sein. Wenn eine akute Gelenkentzündung, die sogenannte Arthritis, einen chronischen Verlauf nimmt, spricht man von Arthrose. Je älter das Tier ist, desto größer ist das Risiko für das Auftreten von chronischen Gelenkentzündungen. Wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) mitteilt, werden bei etwa 30-50 Prozent aller älteren Katzen Arthroseerkrankungen nachgewiesen, bei Katzen über 12 Jahren sind 90 Prozent betroffen.
Häufig jedoch wird die Arthrose nicht erkannt, da die Samtpfoten nur selten eindeutige Lahmheiten zeigen. Die Schmerzen, die die betroffenen Katzen aufgrund der Arthrose haben, führen zu Bewegungsunlust. Tierhalter:innen sollten aber auch bei Verhaltensänderungen wie Unruhe, verringerter Körperpflege, einem mürrischen Blick oder Meiden anderer Haushaltsmitglieder aufmerksam werden und ihren Vierbeiner einer/m Tierärzt:in vorstellen. Denn eine frühe Diagnose kann dem Tier unnötiges Leiden ersparen.
Doch selbst wenn die Schäden irreparabel sind, muss der tierische Patient nicht unnötig leiden. Denn neben speziellen, auch zur Langzeitanwendung geeigneten Medikamenten, können Tierhalter:innen durch das Anpassen des Umfelds ihrer Katzen sowie der Gabe eines Futters mit erhöhtem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren ihre Vierbeiner zusätzlich unterstützen. So können sie ihren Samtpfoten mehr Mobilität und Lebensfreude zurückzugeben.
BfT
Ursache für mysteriöses Syndrom bei Hunden könnten Pilzgifte in Kauknochen sein
Neurologische Anomalien bei Hunden, wie episodische, plötzliche und extreme Aufregung, Panikattacken mit Heulen und Unruhe sowie Schreien und Krampfanfälle, könnten auf das sogenannte Werwolfsyndrom hinweisen. Bereits seit August 2024 wurden zahlreiche Hunde mit derartigen Symptomen in Tierpraxen und -kliniken in mehreren Ländern vorgestellt.
Auch die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) berichtet, dass vermehrt Hunde mit den genannten Verhaltensauffälligkeiten und teils schweren neurologischen Symptomen behandelt wurden. Es handele sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Vergiftungserscheinungen, die jedoch für die betroffenen Tiere nicht tödlich enden müssten, teilte die TiHo auf ihrem Instagram-Kanal mit. Die Erkrankung könne mehrere Tage bis Wochen dauern, sei aber dank beruhigenden Medikamenten bereits gut behandelbar.
„Die Tiere können sich völlig anders als sonst verhalten und scheinen auch manchmal ihre Besitzer nicht mehr zu erkennen. Daher sollte man aufpassen, und zum Beispiel Kinder von so einem Hund fernhalten“, sagte Nina Meyerhoff, Tierärztin in der Neurologie der TiHo Hannover gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Meyerhoff äußerte die Vermutung, dass bei der Herstellung von Kausticks und Kauknochen Pilzgifte in die entsprechenden Produkte gelangt sind, die die vielfältigen Symptome auslösen. Einen Zusammenhang mit Impfungen, Infektionen oder Zeckenmitteln schließt die TiHo jedoch aus.
Die Tierärzt:innen der Kleintierklinik raten Hundehalter:innen dringend, ihre Vierbeiner bei neurologischen Auffälligkeiten einem Tier-Neurologen vorzustellen. Zudem sollten die Besitzer:innen beim Kauf von Kauprodukten auf seriöse Hersteller achten bzw. das Verfüttern solcher Produkte aktuell vermeiden.
Landtiere.de
Kostenfreies Live-Seminar zu Antibiotikameldungen
In weniger als einer Woche findet das kostenfreie Online-Seminar Antibiotikameldungen – Warum, wann und wie? auf Myvetlearn.de statt. Das Seminar vermittelt Tierärzt:innen einen Überblick über die Strategien zur Reduzierung der Antibiotikaresistenzen und über den aktuellen Sachstand zur Umsetzung der Antibiotikameldungen, insbesondere in der nationalen Rechtsprechung.
PD Dr. Svenja Sander und Dr. Kristina Strecker (beide Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Berlin) gehen auf die Dokumentation und Meldung der Antibiotikamengen ein und zeigen auf, wo Tierärzt:innen Informationen über den aktuellen Stand und die Hintergründe erhalten können. Nach jedem Abschnitt gehen die Referentinnen auf die Fragen der Teilnehmenden ein.
Das Live-Webinar findet statt am 17.12.2024 von 19:30 bis ca. 21:00 Uhr. Das Seminar wird aufgezeichnet und steht registrierten Tierärzt:innen bis 17.12.2025 zur Verfügung. Der mit 2 ATF-Stunden anerkannte Fortbildungskurs wird von der ATF und dem Internetportal Vetion.de in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) durchgeführt.
Myvetlearn.de
Kooperation zur Tollwutbekämpfung in Kenia wird fortgesetzt
Mit Hilfe von Impfkampagnen, Aufklärungsprogrammen sowie Bildungsinitiativen werden Boehringer Ingelheim und Tierärzte ohne Grenzen e.V. (TOGEV) auch künftig gemeinsam die Tollwut in Kenia bekämpfen. Das Pharmaunternehmen und der TOGEV haben ihre Partnerschaft gerade erneuert.
Neben der Bereitstellung von Impfstoffen wird Boehringer Ingelheim die Initiative mit dem globalen Ziel „Zero by 30“ auch mit finanziellen Mitteln unterstützen. Der Verein Tierärzte ohne Grenzen hat sich das Ziel gesetzt, innerhalb der folgenden drei Jahre mindestens 70 Prozent der Hunde in der Region Machakos County zu impfen. Zudem werden Bildungsprogramme in Schulen weitergeführt, die die Schüler:innen über die Gefahren der Tollwut aufklären sollen. Diese geben ihr Wissen an ihre Familien und in ihre Gemeinden weiter und helfen so, die Aufklärung über Tollwut zu fördern. Lokale Interessengruppen unterstützen den Verein dabei.
„Die Kooperation mit Boehringer Ingelheim ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Organisation“, erklärt der TOGEV-Vorstandsvorsitzende Christian Griebenow. „Gemeinsam können wir die Prävention und Bekämpfung von Tollwut in Kenia vorantreiben und das Bewusstsein für diese tödliche Krankheit schärfen. Wir sind dankbar für die großzügige Spende von Boehringer Ingelheim und freuen uns darauf, unsere langjährige Erfahrung in der Implementierung von Tiergesundheitsprogrammen einzubringen.“
„Unsere Partnerschaft mit Tierärzte ohne Grenzen e.V. ist ein wesentlicher Bestandteil unserer globalen Initiative „Stop Rabies“ zur Bekämpfung von Tollwut. Durch unsere gemeinsamen Anstrengungen im Bereich der Tollwutprävention können wir nicht nur das Leben von Tieren schützen, sondern auch die Gesundheit und Sicherheit der Menschen in den betroffenen Regionen verbessern und so einen nachhaltigen Beitrag zur Ausrottung der Tollwut leisten“, sagt Dr. Erich Schoett, Leiter Pet Therapeutics bei Boehringer, abschließend.
Boehringer Ingelheim
Bayerischer Landtag billigt Einführung der Landtierarztquote
Der Bayerische Landtag hat am 12.12.2024 grünes Licht für die Landtierarztquote im Freistaat gegeben, in dem er eine entsprechende Änderung des Gesetzes über den gesundheitlichen Verbraucherschutz und das Veterinärwesen (GVVG) billigt. Mit der Einführung einer Landtierarztquote für das Studium der Tiermedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität ab dem Wintersemester 2025/2026, geht der Freistaat einen bedeutenden Schritt zur Sicherung der tierärztlichen Versorgung im ländlichen Raum und reagiert damit auf den Personalbedarf bei der tierärztlichen Versorgung von Nutztieren.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu in München: „Heute ist ein guter Tag für die Zukunft der tierärztlichen Versorgung im Freistaat: Die Landtierarztquote kommt. Wir brauchen mehr Tierärzte auf dem Land. Wir brauchen Landtierärzte für die Nutztierhaltung in allen bayerischen Regionen. Sie bedeuten mehr Tierschutz in der Fläche und mehr Lebensmittelsicherheit. Mit der Landtierarztquote stärken wir den Verbraucherschutz in Bayern und setzen gleichzeitig ein starkes Signal für künftige Tierärzte und Tierärztinnen sowie für die Nutztierhalter. Die Landtierarztquote ist ein entscheidender Baustein, um eine flächendeckende tierärztliche Versorgung in ganz Bayern sicherzustellen. Ich freue mich, dass der Bayerische Landtag jetzt den Weg für die Landtierarztquote frei gemacht hat. Tierärztliche Versorgung ist existenziell für die Tiere und für die Menschen. Bayern geht hier als Vorreiter voran.“
Wissenschaftsminister Markus Blume erklärte: „Optimaler Tierschutz, bestmögliche Tiergesundheit und höchste Lebensmittelsicherheit: Eine gute, sichere und flächendeckende tiermedizinische Versorgung gerade bei Nutztieren ist für uns alle wichtig – es geht um mehr als den ‚Hausarzt‘ für den Hamster: Ausreichend viele Tierärzte sind gerade für die Landwirtschaft in Bayern extrem wichtig und ein zentraler Standortfaktor. Deshalb setzen wir uns für mehr Tierärzte in allen Regionen Bayerns ein. Mit der Landtierarztquote schaffen wir einen Weg ins Tiermedizinstudium, der die optimale tierärztliche Versorgung im ganzen Land schon bei der Ausbildung im Blick hat. Das ist ein wertvoller Baustein im Maßnahmenpaket. Die Quote startet zum Wintersemester 2025/2026.“
Im Rahmen der Landtierarztquote werden bei der Studienplatzvergabe in Bayern gezielt Plätze für Bewerber:innen reserviert, die sich verpflichten, nach Abschluss ihrer Ausbildung für zehn Jahre in einem bayerischen Bedarfsgebiet als Nutztierärzt:in mit Schwerpunkt Rind oder Schwein zu arbeiten. Diese Studienplätze werden unabhängig von der Abiturnote im Rahmen eines zweistufigen Auswahlverfahrens vergeben. Es werden Bewerber:innen bevorzugt, die aufgrund ihrer Vorerfahrungen – zum Beispiel Ausbildung und Praktika – eine Eignung für die Nutztiermedizin erwarten lassen. Auch ein erfolgreich abgelegter Test für medizinische Studiengänge erhöht die Chancen für einen Studienplatz. Die endgültige Vergabe der Studienplätze erfolgt im Rahmen eines Auswahlgesprächs.
Das Bewerbungsfenster für einen Studienplatz im Rahmen der Landtierarztquote öffnet sich erstmalig vom 1. bis zum 28. Februar 2025. Die Bewerbung erfolgt ausschließlich elektronisch über das Bewerberportal unter www.landtierarztquote.bayern.de. Auf der Internetseite finden Bewerber:innen außerdem alle erforderlichen Informationen und Hintergründe rund um die Landtierarztquote.
Vergiftungsgefahr für Tiere wächst in der Weihnachtszeit
In Haus und Garten lauern einige Gefahren für Hunde und Katzen. Besonders während der Weihnachtszeit treten durch das Fressen weihnachtstypischer Lebensmittel, wie Schokolade, Rosinen oder Zwiebeln, häufiger Vergiftungen bei den Vierbeinern auf. Je nach aufgenommener Menge und Zutaten sowie Größe des Tieres, zeigen sich für Vergiftungen typische Symptome, von Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu neurologischen Ausfällen.
Aber auch die weihnachtliche Dekoration birgt Gefahren für Haustiere. Durch das Fressen oder Belecken von Weihnachtssternen oder anderen Zimmerpflanzen können ebenfalls Vergiftungen bei Hunden und Katzen auftreten. Dekorative Gestecke oder Blumensträuße können für Tiere zudem giftige Pflanzen enthalten.
Besonders bei frostigen Außentemperaturen laufen die Vierbeiner Gefahr, sich zu vergiften. So ist das oft in Frostschutzmitteln enthaltene Ethylenglykol bereits in kleinen Mengen tödlich und erfordert eine spezifische Behandlung, wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) erklärt.
Da Reinigungsmittel sowie Medikamente auch außerhalb der Weihnachtszeit eine häufige Gefahrenquelle darstellen, sollten Tierhalter:innen diese stets unter Verschluss und außerhalb der Reichweite ihrer Vierbeiner halten. Im Verdachtsfall ist schnelles Handeln gefragt. Je schneller und zielgerichteter eine Behandlung erfolgt, desto besser sind die Heilungschancen.
BfT