Wichtige Informationen auf einen Blick
Der Krieg in der Ukraine bringt großes Leid über die Bevölkerung.
Die Menschen bangen um ihr Leben und verlieren ihre
Lebensgrundlage, ihr Zuhause, ihre Arbeit.
Der Krieg wirkt sich aber auch auf die Versorgung der Tiere in der
Ukraine aus, so z.B. in den Zoos und Tierheimen des Landes. Aber
auch die tierärztliche Versorgung ist nicht mehr gewährleistet.
Die Federation of Veterinarians of Europe (FVE) arbeitet derzeit
gemeinsam mit der ukrainischen Landesvertretung sowie vielen
Vertretern der anderen europäischen Mitgliedsländer an einem
Konzept, Menschen und Tieren im Land und denen auf der Flucht
bzw. Geflüchteten im Ausland zu helfen.
Auf der Webseite Vets4Ukraine
wurden für jedes Land Ansprechpartner und Kontaktdaten
angegeben, wo sich geflüchtete Ukrainer hinwenden können.
Außerdem finden sich hier die aktuellen Einreisebestimmungen vieler
Länder für Tiere aus der Ukraine. Diese wurden von fast allen
Ländern gelockert, damit die Menschen ihre Tiere nicht im
Kriegsgebiet zurücklassen müssen. Weiterhin sind auf der Webseite
verschiedene Organisationen gelistet, die sich in der Ukraine oder in
den europäischen Nachbarländern für Mensch und Tier engagieren.
So auch der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) und die
WDT.
Beide Organisationen helfen bei der Vermittlung von
Ansprechpartnern, Unterkünften, Arbeitsstellen und dem Transport
von benötigten Arzneimitteln und Verbandszeug. Beide rufen dazu
auf, an den Rotary
Hilfsfond Bad Camberg zu spenden, der mit dem Geld alles
Notwendige für die Hilfe vor Ort organisiert.
Rotary Hilfsfond Bad Camberg: DE94 5115 0018 0090 9607 17
Wir von Vetion.de sind dieser Aufforderung gerne nachgekommen
und haben 1.000 Euro gespendet. Bitte unterstützen auch Sie die
Menschen in der Ukraine oder/und die geflüchteten Kolleginnen und
Kollegen in Deutschland tatkräftig und finanziell!!
Unter Haustier-Info-Ukraine
findet sich u.a. eine wachsende Übersicht über Tierarztpraxen und
Tierkliniken, die kostenfreie Beratungen, Behandlungen oder
Medikamente für geflüchtete UkrainerInnen bzw. ihre Haustiere
anbieten. Außerdem werden über Privat Unterkünfte vermittelt.
Die
Landestierärztekammer Berlin teilte im Zusammenhang mit einer
kostenlosen Behandlung solcher Tiere mit, dass es den Tierärztinnen
und Tierärzten frei stehe, die Tiere der Geflüchteten zu behandeln.
Regelungen der GOT treten dabei in den Hintergrund. Allerdings
muss jede Behandlung regelkonform dokumentiert werden. Dies dient
auch der persönlichen Absicherung.
Durch das von der Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) und ihren Partnern ins Leben gerufene Programm Vets for Ukrainian Pets können die Haustiere von geflüchteten UkrainerInnen europaweit kostenlos versorgt und behandelt werden. Die Unterstützer des Projekts tragen die Kosten für Akutversorgung und Medikamente, Tollwut- und andere Impfungen sowie Mikrochipping und medizinische Untersuchungen in Höhe von bis zu 250 Euro pro Tier. Vets for Ukrainian Pets läuft bis zum 21. Mai 2022 und steht allen zugelassenen Tierkliniken in ganz Europa offen, unabhängig davon, ob sie privat oder als Teil einer Unternehmensgruppe geführt werden.
Die veterinärmedizinischen Diagnostiklabore Laboklin und IDEXX bieten kostenfreien Tollwuttitterbestimmungen für Hunde und Katzen aus der Ukraine an.
Aufgrund der großen Flüchtlingswelle und der großen Zahl
mitgebrachter Haustiere haben nahezu alle EU-Mitgliedsländer ihre
Einreisebestimmungen für Hund, Katze und Frettchen aus der
Ukraine gelockert. Dennoch ist es sehr wichtig, darauf zu achten,
dass keine Tollwut eingeschleppt wird! Deshalb sind die Halter
mitgebrachter Haustiere verpflichtet, sich beim zuständigen
Veterinäramt zu melden. Dort wird dann das weitere Prozedere
festgelegt, wozu auch die Tollwutimpfung gehört. Hier kann und
sollte die Tierarztpraxis den Menschen unterstützend zur Seite
stehen.
Die Tierärztekammer Berlin teilte dazu mit, dass die Tollwutimpfung
von der Senatsverwaltung empfohlen wird. Die Impfung soll per
Impfpass dokumentiert werden. Aufgrund der Tatsache, dass
Geflüchtete z.T. in andere EU-Länder weiterreisen, sollte ein EU-
Heimtierausweis angelegt werden. Nach der Impfung wird eine
mindestens 21-tägige Beobachtung durch das Veterinäramt als
flankierende Maßnahme angesehen. Deshalb sind die Praxen
verpflichtet, die zuständigen Veterinärämter über vorgenommene
Impfungen zu informieren, am besten per Email.
Bei bereits geimpften Tieren ist eine Titerbestimmung sinnvoll.
Weitere Hilfsoptionen sowie die aktuellen
Entwicklungen mit einem veterinärmedizinischen oder
landwirtschaftlichen Zusammenhang finden Sie in diesem
Fokusthema.
Unterdessen sind wir in Gedanken bei allen Ukrainern in
dieser schlimmen Zeit und hoffen inständig, dass dieser Krieg bald
endet!
Was denken Sie, wie sich der Krieg auf den veterinärmedizinischen Praxisalltag in Deutschland auswirken wird? Das möchten wir in unserer aktuellen Blitz-Umfrage von Ihnen wissen.
Wer darf in Deutschland als Tierärztin/Tierarzt arbeiten?
Natürlich alle Tierärztinnen und Tierärzte, die in Deutschland Veterinärmedizin studiert haben und im Besitz der Approbation sind. Das gilt in der Regel auch für Tierärztinnen und Tierärzte, die in einem Land der Europäischen Union studiert haben und ihren Abschluss nachweisen können. Alle anderen, also Tierärztinnen und Tierärzte aus Nicht-EU-Ländern müssen langfristig die Approbation beantragen. Danach wird von der zuständigen Behörde eine Gleichwertigkeitsprüfung vorgenommen. Wenn diese positiv ausfällt, wird der Abschluss als gleichwertig anerkannt und die Approbation ausgestellt. Bestehen wesentliche Unterschiede in der Ausbildung, müssen bestimmte Kenntnisprüfungen in bis zu 15 Fächern absolviert werden, bevor die Approbation erteilt wird.
Approbation
Die Approbation als Tierärztin oder Tierarzt ist in Deutschland die staatliche Erlaubnis, den entsprechenden Beruf selbständig und eigenverantwortlich ausüben zu dürfen. Sie wird zeitlich unbefristet erteilt und ist Voraussetzung für die langfristige tierärztliche Tätigkeit in einer tierärztlichen Praxis oder Klinik und für die Niederlassung (Selbstständigkeit) in einer eigenen Praxis. Außerdem ist sie im Gegensatz zur Berufserlaubnis für alle Berufszweige und hoheitlichen Tätigkeiten der Veterinärmedizin gültig.
Vorübergehende Berufserlaubnis
Tierärztinnen und Tierärzte auch aus Nicht-EU-Ländern, die über eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung verfügen, dürfen 2 Jahre als angestellter Tierarzt/Tierärztin arbeiten. In der Regel kann diese auf bis zu vier Jahre verlängert werden. Die Berufserlaubnis gilt also maximal für maximal 4 Jahre, dann ist die Approbation Voraussetzung für eine weitere Beschäftigung als Tierarzt/Tierärztin.
Eine vorübergehende Berufserlaubnis muss bei der zuständigen Stelle beziehungsweise Behörde beantragt werden. Sie ist stets widerrufbar, nicht gültig für hoheitliche Tätigkeiten wie beispielsweise amtstierärztliche Aufgaben, Schlachttier- und Fleischuntersuchung und auf ein bestimmtes Arbeitsverhältnis beschränkt. Außerdem wird sie nur für nicht-selbstständige Tätigkeiten erteilt. Darunter fällt z.B. eine Assistenzstelle in einer Tierarztpraxis oder eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Institut oder eine Universität.
Für die Erteilung einer Erlaubnis zur vorübergehenden Berufsausübung wird vor allem die fachliche Qualifikation berücksichtig. In Bezug auf die geforderten Sprachkenntnisse auf dem Niveau von B2/C1 können durch konkrete, einschränkende Auflagen, z.B. Aufsicht durch einen approbierten Tierarzt mit landessprachlichen Kenntnissen oder Kenntnissen einer Drittsprache zur Kommunikation mit dem Kollegen oder anderweitige Unterstützung bei der Kommunikation mit Patienten/Tierhaltern, Ausnahmen gemacht werden (Einzelfallprüfung durch die zuständige Stelle).
Beantragen der Approbation
Soll die Approbation beantragt werden, entscheidet der Ort, wo der Beruf ausgeübt werden soll oder ggf. auch der Hauptwohnsitz in Deutschland darüber, bei welcher Stelle dir Approbation beantragt werden muss. Es müssen der Behörde verschiedene Unterlagen wie beispielsweise die Abschlusszeugnisse, ein tabellarischer Lebenslauf usw. eingereicht werden, um eine Gleichwertigkeitsprüfung zu ermöglichen. Hierbei wird der ausländische Abschluss inhaltlich mit dem „Staatsexamen Tiermedizin“ in Deutschland verglichen. Zudem müssen für das Approbationsverfahren ausreichende deutsche Sprachkenntnisse der Stufe B2 (Zertifikat) nachgewiesen werden. Manche Bundesländer schreiben auch C1 vor.
Bei der Vorbereitung auf die Kenntnisprüfungen zur Approbation in Deutschland unterstützt das aktuell kostenfreie Projekt Support4vetmed. Dies ist ein kostenloser Online-Kurse, der bei der Vorbereitung auf die notwendigen Kenntnisprüfungen hilft. Außerdem verfügt die Webseite über eine Jobbörse, wo ausländische Tierärztinnen und Tierärzte einen Arbeitgeber finden können oder sich Arbeitgeber Interessierten vorstellen können. Dieser Service wird kostenfrei zur Verfügung gestellt. Gerne helfen wir ausländischen Kollegen beim Erstellen einer entsprechenden Anzeige.
Regelungen für TierärztInnen aus der Ukraine
Für bundesrechtlich reglementierte Gesundheitsberufe bestehen grundsätzlich keine Sonderregelungen für Angehörige von Gesundheitsberufen aus Kriegs- und Krisenregionen. Dies gilt für Ärzte, Zahnärzte und auch Tierärzte. Eine Ausübung des ärztlichen oder des tierärztlichen Berufes ohne staatliche Erlaubnis ist strafbar.
Entsprechend müssen auch geflüchtete ukrainische Tierärztinnen und Tierärzte einen Antrag auf Anerkennung ihrer Berufsqualifikation bei der zuständigen Behörde stellen. Neben der Anerkennung der Approbation muss also auch ein Antrag auf eine vorübergehende Berufserlaubnis gestellt werden.
Für die Antragsbearbeitung müssen die notwendigen Unterlagen vollständig eingereicht werden. Sollte es aufgrund des Krieges oder der Flucht Probleme bei der Bereitstellung der notwendigen Unterlagen bestehen, muss dies der Behörde schriftlich dargelegt werden. Es wird sich dann um eine Einzelfallentscheidung bemüht.
Während für die Erteilung einer vorübergehenden Berufserlaubnis vorwiegend die notwendige fachliche Qualifikation für das in Aussicht gestellte Arbeitsverhältnis geprüft werden, ist das Verfahren für die Anerkennung der Approbation sehr viel strenger. Unter anderem bedarf es zwingend ausreichender Sprachkenntnis auf B2/C1 Niveau. Diese können u.a. durch Kurse beim Goethe-Institut online erworben werden.
Bislang wird als Voraussetzung zur Erteilung der Approbation neben den entsprechenden Kenntnisprüfungen nur für Mediziner ein sogenannter Fachsprachentest gefordert.
Vetion.de arbeitet aktuell an einer Erstellung eines deutschen Sprachkurses für Tierärztinnen und Tierärzte, um die für die Ausübung des tierärztlichen Berufes und für die Kommunikation mit dem Tierhalter notwendigen Sprachkenntnisse vermitteln soll. Dabei handelt es sich um mehrerer E-Learning-Module, die durch Live-Online-Sprachunterrichtsstunden abgerundet werden. Der voraussichtliche Start der ersten beiden Module ist für das 2. Quartal dieses Jahres geplant.
Deutschlandweit Tieren helfen
Spendensammlung für
hilfsbedürftige Tiere in der Ukraine
Futterspenden
Spendenprojekt des Deutschen
Tierschutzbundes für Straßentiere in der
Ukraine
Die Flüchtlingshilfe Equiwent ist
und bleibt vor Ort in der Ukraine um Menschen und
Tieren zu helfen und diese medizinisch zu
versorgen. Dafür werden Fördermitglieder gesucht.
Zusammenstellung von Informationen
zu den aktuellen Einreisebestimmungen in die EU-
Länder für geflüchtete Menschen mit Tieren. Der Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW) übernimmt zudemdie die Hilfe für Tiere an der ukrainisch-polnischen Grneze vom Deutschen Tierschutzbund und führt die Arbeit in den Auffangcamps weiter.
Viele Tierschutzorganisationen und Tierheime
führen eigene Hilfstransporte in die Ukraine
durch, für die sie Sachspenden wie Transportboxen,
Geschirre, Decken, Näpfe, Verbandszeug,
Desinfektionsmittel und Futter suchen und in die
Ukraine transportieren.
Peta hilft auch an der
ukrainischen Grenze
Auf der Seite haustier-ukraine-info.de
können Sie Ihre Praxis eintragen, wenn Sie
Sprechstunden anbieten können. Auch
gibt es eine Unterkunftsbörse etc. Die Website
wird von einer Tiermedizinstudentin und Freunden
betreut.
Die Deutsche Tierbotschaft e.V. hat eine App (“ARETHA” – App for Refugees and
their Animals) entwickelt, um Tiere in
kurzzeitige Unterbringung zu vermitteln, falls
die Geflüchteten sie nicht mit in
Erstaufnahmelager nehmen können. Auch sollen
allgemeine Carepoints, wo sie sich Hilfe für
ihre Tiere holen können, in Deutschland und Polen
gelistet werden. Die App gibt es in Deutsch,
Englisch und Russisch,
allerdings bisher nur in der Web-Variante, der
Download im Appstore/Playstore soll so schnell wie
möglich folgen.
Hilfe in Berlin
So können Sie Menschen helfen
Linkliste zu aktiven Vereinen, ehrenamtlichen Zusammenschlüssen:
https://www.berlin.de/ukraine/helfen/
https://www.tagesspiegel.de/berlin/unterstuetzung-gesucht-wie-berliner-den-ukrainern-helfen-koennen-und-was-jetzt-sinnvoll-ist/28109110.html
Berliner Stadtmission sucht Freiwillige für die Willkommenshalle am Hauptbahnhof (Schichten von mind. 3h, Ausgabe Essen, Kinderspielecke, Begleitung/Lotse zu Gleisen oder Bussen):
https://www.berliner-stadtmission.de/ehrenamt/ehrenamteinzelpersonen0/einsatzstellen/uebersicht-ehrenamtlicher-einsatzstellen/auflistung-aller-einsatzstellen-fuer-ehrenamtliche/willkommenshalle-hbf-ehrenamtliche
Sie können sich auch in allgemeine Mailverteiler für ehrenamtliche Hilfe für ukrainische Geflüchtete eintragen lassen:
https://www.berliner-stadtmission.de/aktuelles/nothilfeberlin-fuer-die-ukraine
Die Malteser suchen Mitarbeitende für die Ankunftsstation am ZOB Berlin:
https://www.malteser-berlin.de/ukrainehilfe.html
Telegram-Chat „Ukraine Berlin Arrival Support“ – ein niederschwelliger Zusammenschluss von Freiwilligen, die an den Ankunftsstationen helfen möchten
https://t.me/ukraineberlinarrivalsupport
Zentrale Spendenannahmestelle Tempelhof „Spendenbrücke Ukraine“ nimmt zentral Sachspenden nach aktuellen Bedarfslisten an und verteilt an die Ankunftsstationen und an die Grenzen; auch Tierfutter, auch von Großspendern // laut Berliner Senat soll nichts mehr direkt und eigeninitiativ zu den Ankunftsstationen gebracht werden // hier werden auch Fahrer, Dolmetscher und andere Freiwillige zum Abladen/Sortieren etc. gesucht:
https://www.spendenbruecke-ukraine.de/
So können Sie Tieren helfen
Spenden (Geld) an die Tiertafel Berlin
https://tiertafel.org/
Spenden (Geld und Sachspenden nach Bedarfsliste) an das Tierheim Berlin/den Tierschutzverein Berlin
https://tierschutz-berlin.de/aktuelles/neue-spendenaktion-fuer-gefluechtete-haustiere-aus-der-ukraine/
Spenden an die Samtpfoten Neukölln e.V. (Geld und Sachspenden nach Bedarfslisten für den Stand am Hauptbahnhof)
https://www.facebook.com/Samtpfoten.eV
https://www.samtpfoten-neukoelln.com/
Zentrale Spendenannahmestelle Tempelhof „Spendenbrücke Ukraine“ nimmt zentral Sachspenden nach aktuellen Bedarfslisten an und verteilt an die Ankunftsstationen und an die Grenzen; auch Tierfutter, auch von Großspendern // laut Berliner Senat soll nichts mehr direkt und eigeninitiativ zu den Ankunftsstationen gebracht werden:
https://www.spendenbruecke-ukraine.de/
Hier können Sie Ihre Praxis eintragen, wenn Sie Sprechstunden anbieten können
https://haustier-info-ukraine.de/
Allgemeine erste Informationen für ankommende ukrainische Geflüchtete in Berlin
Offizielles Portal der Stadt Berlin (Deutsch, Englisch, Ukrainisch, Russisch):
https://www.berlin.de/ukraine/ankommen/
Flüchtlingsrat Berlin - Detaillierte Infos zu Sozial- und Aufenthaltsrecht, Arbeit, Unterkunft, med. Versorgung, Spenden und Unterstützungsmöglichkeiten (Deutsch):
https://fluechtlingsrat-berlin.de/news_termine/ukraine/
Informationsflyer zu Ankunft, Asylanträgen, Arztbesuchen in Deutsch, Russisch, Ukrainisch
https://www.rbb24.de/politik/thema/Ukraine/beitraege/gefluechtete-arztbesuche-zimmer-hilfe-freiwillige-helfer.html
Informationen, die Sie an ukrainische Geflüchtete mit Tieren weitergeben können
Das Tierheim Berlin und die Tiertafel Berlin bieten kostenlos Bedarfsgegenstände (Transportboxen, Futter etc) und tiermedizinische Versorgung an:
https://www.berlin.de/ukraine/ankommen/gefluechtete-mit-tieren-1183317.php
https://www.facebook.com/BerlinerTiertafel
Informationsflyer in Deutsch, Englisch, Ukrainisch, Russisch über das Angebot der Tiertafel und kooperierende Tierarztpraxen:
https://www.hsi-europe.org/wp-content/uploads/2022/03/Infoblatt_Ukr-Hilfe_update_07-03.pdf
Infos/Linksammlung/Flyersammlung/Liste von TierärztInnen, die Sprechstunden anbieten können in ukrainischer, russischer, englischer und deutscher Sprache
https://haustier-info-ukraine.de/
Unterkunft für Geflüchtete mit Tieren anbieten und nachfragen:
Das geht auch über unterkunft-ukraine.de:
https://www.berlin.de/lb/tierschutz/ukraine/artikel.1181853.php
und über haustier-info-ukraine.de
In dieser Google-Karte finden sich außerdem zahlreiche Einträge:
https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=17DmSIUlXBWK82oy3ub0mcsPoLgG-pp-P&ll=49.20382985620389%2C10.460105941018298&z=6&fbclid=IwAR3go1X5YKcc_kezQ-Iv6c9v3cCcqbjnA0OELdPPbQ7xe4zwEWIsYec6HLA
Weiterführende Interviews und Geschichten von helfenden TierärztInnen
IRINA hilft Tieren auf der
Flucht
Seit zwei Wochen unterstützt
eine von der Tierärztin Dr. Regina Korth und ihrem
Freund Mike Granzow ins Leben gerufenen Initiative
aus Tierschutzvereinen und anderen Freiwilligen am
Berliner Hauptbahnhof ukrainische Geflüchtete mit
Tieren. Sie verteilen gegen alle Widrigkeiten
nahezu rund um die Uhr Futter, Bedarfsgegenstände
und Informationen.
Vernetzungsplattform Haustier-Info-
Ukraine von Tiermedizinstudentin gestartet
Den geflüchteten Menschen aus
der Ukraine und ihren Haustieren schlägt in
Deutschland eine Welle der Hilfsbereitschaft
entgegen, auch in der Tierärzteschaft. Hilfe ist
akut nötig, deshalb braucht es kreative Köpfe, die
unkompliziert Informationen in der Landessprache
bereitstellen und Angebote bündeln. Die Online-
Plattform Haustier-Info-Ukraine.de entstand aus
diesem Gedanken heraus. Eine Initiatorin ist
Sofiia Merkureva, die an der TiHo im 11. Semester
Tiermedizin studiert. Gebaut wurde die Website von
ihrer Freundin Tabitha Stephani.
„Die
Hilfsbereitschaft für Menschen und Tiere ist sehr
groß“
In Berlin kommen aktuell die
mit Abstand meisten Geflüchteten aus der Ukraine
an. Nicht wenige haben ihre Haustiere dabei. Die
Landestierschutzbeauftragte Dr. Kathrin Herrmann
spricht im Interview über die Hilfsbereitschaft
der Tierärzteschaft, wichtige Kontakte und was
PraktikerInnen und Helfende jetzt im Umgang mit
Tieren aus der Ukraine beachten müssen.
Aktuelle Meldungen
17.05.2022: Ukraine-Krieg zentrales Thema der G7-Agrarministerkonferenz
Bei dem Treffen der G7-Agrarministerinnen und -Agrarminister am
vergangenen Wochenende standen der völkerrechtswidrige Angriff
Russlands auf die Ukraine, dessen Folgen für die Ukraine selbst,
sowie die Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit weltweit im
Fokus der Verhandlungen. Als dringlichste Maßnahme beschlossen
die Teilnehmenden, länger andauernde Hilfsmaßnahmen für die
Ukraine zu ergreifen. „Der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf
die Ukraine hat den Takt für unser Treffen vorgegeben. Nicht nur die
Klimakrise bedroht die Ernährungssicherheit, sondern auch der Krieg
hat den Druck auf die globalen Ernährungssysteme erhöht. Putins
Krieg verstärkt den Hunger in der Welt. Wir haben uns dazu
verpflichtet, die Ukraine mit länger andauernden Maßnahmen zu
unterstützen: Wir sichern weiterhin die Lebensmittelversorgung der
Bevölkerung und wir helfen der ukrainischen Landwirtschaft, wo
immer es geht. Und wir unterstützen die Ukraine bei der
Wiederaufnahme ihrer landwirtschaftlichen Exporte", erklärt
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.
So konnte
zwischen den AgrarministerInnen auch eine Einigung erreicht
werden, dass die
Preise von Produktions- und Lebensmitteln stärker überwacht werden
müssen, damit früher auf Entwicklungen reagieren werden kann. Das
Ziel sei zudem, die Märkte zu stabilisieren und keine übermäßige
Lagerhaltung von Agrarprodukten zuzulassen, wie Özdemir betonte.
„Wir sprechen uns gegen Exportstopps aus und rufen dazu auf, die
Märkte offen zu halten. Mit Sorge haben wir heute auch diskutiert,
dass einige Länder einen Exportstopp bei Weizen oder Palmöl
verhängt haben. Wir appellieren an alle Länder, ihrer Verantwortung
gerecht zu werden", so der Bundesminister. Auch die Klimakrise war
Thema des Agraministertreffens. Die AgrarministerInnen kamen
gemeinsam zu dem Schluss, dass sowohl Hunger und
Klimakatastrophen als auch Artensterben zusammen bekämpft
werden müssen. „Das Recht auf Nahrung setzen wir nur um, wenn wir
Landwirte weltweit in die Lage versetzen, die Produktivität nachhaltig
zu steigern und widerstandsfähige Ökosysteme stärken" sagte
Özdemir abschließend.
27.04.2022: Vets for Ukrainian Pets übernimmt Behandlungskosten
Der Krieg in der Ukraine wütet schon seit mehr als zwei Monaten.
Tausende Menschen haben bereits aus Angst um ihr Leben ihr Land
verlassen, viele von ihnen brachten ihre Haustiere mit sich. Dank des
von der Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI)
gemeinsam mit FVE und FECAVA ins Leben gerufenen Programms
"Vets for Ukrainian Pets" können die tierischen Begleiter der
Geflüchteten noch bis zum 21. Mai 2022 kostenlos in der
Tierarztpraxis versorgt werden. Die behandelnden TierärztInnen
haben die Möglichkeit, über ein Formular ihre Kosten einzufordern.
Durch das Projekt können Behandlungskosten für bis zu fünf Hunde,
Katzen, Pferde oder andere Heimtiere in Höhe von bis zu 250 Euro
pro Tier abgerechnet werden. Das aktuelle Vetion.de-Fokusthema zum
Krieg in der Ukraine verschafft
außerdem einen Überblick über die angebotenen
Hilfsaktivitäten der verschiedenen Organisationen, die vor Ort und
aus dem Ausland aktiv sind, um die Versorgung von Tieren aufrecht
zu erhalten. Hier finden Tierärztinnen und Tierärzte zudem wichtige
Informationen, die für die Arbeit in der Praxis relevant sind. Außerdem haben
wir recherchiert, welche Kolleginnen und Kollegen unter welchen
Voraussetzungen auch in Deutschland als Tierärztin oder Tierarzt
arbeiten dürfen. Zu diesem Thema haben wir von Vetion.de zudem
eine Online-Blitzumfrage gestartet. In dieser möchten wir gern
wissen, ob Sie glauben, dass sich der Ukraine-Krieg auch auf den
tierärztlichen Alltag in Deutschland auswirken wird. Sie können zwischen
verschiedenen Antworten wählen und sich anschließend ansehen, wie das Ihre
KollegInnen beurteilen.
12.04.2022: Unterkünfte für Tiere aus der Ukraine benötigt
In Sachsen-Anhalt sind seit Kriegsbeginn in der Ukraine mehr als
18.000 Geflüchtete registriert worden. Viele Menschen sind in
Begleitung ihrer Hunde und Katzen. Da in den
Gemeinschaftsunterkünften keine Tiere erlaubt sind, muss das Land
für anderweitige Unterbringung sorgen. Daher hat der
Landestierschutzbeauftragte Dr. Marco König die Bevölkerung
Sachsen-Anhalts aufgerufen, privat Haustiere der Geflüchteten
aufzunehmen bzw. bei der Vermittlung zu helfen. Dafür können sich
Interessierte bei Plattformen wie help.tasso.de oder
help.vdh.de/helfen
registrieren. „Nach den Erlebnissen in der Heimat
und oft tagelanger Flucht von den mitgebrachten Tieren getrennt zu
werden, ist selbstverständlich weder für die Menschen noch für die
Tiere erstrebenswert. Bitte helfen Sie deshalb auch bei der
Unterbringung der Tiere!", bittet König. Einreisende TierbesitzerInnen
werden gebeten, ihre Tiere anzumelden und die Einfuhr nachträglich
anzumelden. Gerade in Hinblick auf die in der Ukraine noch
auftretende Tollwut seien diese Schritte notwendig, um nicht
ungewollt gefährliche Tierseuchenerreger einzuschleppen, so König.
11.04.2022: Millionen tote Tiere durch den Ukraine-Krieg
Der bereits seit mehr als sechs Wochen andauernde Krieg in der
Ukraine bedeutet nicht nur großes Leid für die Menschen, auch das
Leben der Tiere ist gefährdet. Viele Kühe, Schweine und Hühner sind
verhungert, mussten wegen Futtermangels notgeschlachtet werden
oder irren hilflos umher. Auf der größten Hühnerfarm Europas, die
sich im heftig umkämpften Süden des Landes befindet, sind laut
Angaben von Dow Jones annähernd vier Millionen Hühner verdurstet
oder verhungert, nachdem die Belegschaft fliehen musste.
Medieninformationen nach
seien die BetriebsmitarbeiterInnen von
russischen Invasoren beschossen worden, als sie versuchten, von
anderen Betrieben Futter für die Hühner zu organisieren. Vor dem
Krieg war die Ukraine mit 107.000 t Liefermenge der siebtgrößte
Eierexporteur auf der Welt. Neben Nutztieren leiden aber auch die Tiere in den Zoos der Ukraine. Auch hier sind Futter- und Wassermangel, Raketenbeschuss und mangelnde Betreuungmöglichkeiten das Problem. Aber auch noch verbliebene Haustiere haben es in den Kriegsgebieten nicht leicht zu überleben.
08.04.2022: Ukraine-Krieg führt zu Preissteigerungen bei Lebensmitteln
Auf Preissteigerungen von bis zu 25 Prozent müssen sich die
VerbraucherInnen in Deutschland einstellen. Die
Lebensmittelhandelsketten haben ihre Preise für zahlreiche Artikel
bereits teils drastisch erhöht. Grund dafür sind der Ukraine-Krieg und die zum Teil dadurch und auch allgemein deutlich gestiegenen Kosten für Energie sowie für Rohstoffe.
Neben Milchprodukten sind besonders Fleischerzeugnisse betroffen.
Die Preissteigerungen befeuern die Krise der SchweinehalterInnen
noch zusätzlich massiv. ExpertInnen befürchten, dass mehr
VerbraucherInnen auf den Konsum von Fleisch verzichten werden,
wenn die Preise anhaltend hoch bleiben bzw. noch weiter steigen.
„Aufgrund der Situation auf den Weltmärkten werden wir Sprünge in
den Verkaufspreisen erleben, die es
so noch nie gegeben hat“,
betonte Florian Scholbeck, Geschäftsführer Kommunikation bei Aldi
Nord. Scholbeck versichert jedoch gleichzeitig, dass es keine
Engpässe bei der Versorgung geben werde. Die Preise für
Fleischprodukte der Haltungsformen 3 und 4 bewegen sich langsam
ins Unerschwingliche, wie Dr. Albert Hortmann-Scholten,
Marktexperte bei der LWK Niedersachsen, erklärt. Seiner
Einschätzung nach erleiden die Produzenten, die langfristige
Verträge für die beiden Haltungsformen abgeschlossen haben,
angesichts der hohen Futterkosten erhebliche Margenverluste. Er
könne sich kaum vorstellen, dass im ausreichenden Maße bezahlbare
Ökofuttermittel wie gentechnikfreies Sojaschrot beschafft werden
können, um die Produktion weiter aufrecht zu halten.
06.04.2022: Versorgungslage in Europa trotz Ukraine-Kriegs sicher
Trotz des Krieges in der Ukraine ist die Versorgungslage mit Lebensmitteln in ganz
Europa auch auf längere Sicht nicht bedroht. Daher sollte die
grundsätzliche Ausrichtung Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik
(GAP) oder der Green Deal weiter verfolgt werden. Das betonte
Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till
Backhaus erneut. „Uns allen ist bewusst, dass wir uns im
Dauerkrisenmodus befinden. Die Corona-Krise ist noch immer nicht
überwunden, Putins fürchterlicher Angriffskrieg auf die Ukraine
kostet täglich Menschenleben, schüttelt die internationalen Märkte
durcheinander und zeigt uns einmal mehr, dass die Versorgung mit
Lebensmitteln in Hülle und Fülle auch in Europa keine
Selbstverständlichkeit ist, denn auch bei uns sind einzelne
Lebensmittel derzeit schwer zu bekommen. Bei alledem geht fast der
Blick dafür verloren, dass wir weltweit eine Klimakrise haben, die uns
noch über Generationen beschäftigen wird. Deswegen ist es wichtig,
klug und besonnen zu handeln und die Weichen richtig zu stellen“,
lautet der Appell des Ministers. Backhaus äußerte seine
Befürchtungen, dass es durch die zahlreichen globalen Krisen
unausweichlich zu einer weltweiten
Hungerkrise kommen könnte. Daher sollten die Länder wirksame Maßnahmen in Angriff
nehmen, wie beispielsweise die ökologischen Vorrangflächen für die
Nahrungs- und Futtermittelproduktion freizugeben. Zudem appelliert
Backhaus an die Bundesregierung, zu prüfen, welche Beiträge
Deutschland im Welternährungsprogramm noch leisten kann, um
Hunger und Mangelernährung zu bekämpfen und damit weiteren
politischen Instabilitäten und Fluchtbewegungen vorzubeugen.
Entscheidend sei, die Landwirtschaft fit für die Zukunft zu machen,
und dazu gehöre eben auch die eigene Produktionsgrundlage
nachhaltig zu schützen, so der Minister abschließend. Die
Welternährungsorganisation rechnet damit, dass aufgrund des
Ukraine-Krieges und des damit einhergehenden Einbruchs der Getreide-
und Ölexporte bis zu 13 Millionen Menschen an Unterernährung
leiden werden. Aus diesem Grund fordern die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und
foodwatch einen Stopp der Verwendung von Lebensmitteln für
Agrokraftstoff. Unter dem Motto "Kein Essen mehr in den Tank"
werden die Organisationen daher am morgigen Donnerstag
(07.04.2022) ihre Forderung mit einer Aktion vor dem
Bundesumweltministerium unterstreichen.
05.04.2022: TiHo bietet Gasthörendenplätze für ukrainische Studierende
Studierende, die wegen des Ukraine-Kriegs ihr Land verlassen
mussten, können an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
(TiHo) in den Fächern Tiermedizin und dem Masterstudiengang
Animal Biology and Biomedical Sciences als Gasthörende ihr Studium
fortsetzen. Die TiHo bietet Tiermedizinstudierenden aus der Ukraine
25 Plätze pro Studienjahr an. „Die Geschehnisse in der Ukraine und
das Leid, das den Menschen zugefügt wird, sind schwer zu ertragen.
Wir wollen ukrainischen Tiermedizin- und Biologiestudierenden
ermöglichen, an der TiHo weiterzulernen“, erklärt TiHo-Präsident
Dr.
Gerhard Greif. Den Gasthörenden stehen alle Lehrveranstaltungen
zur
freien Verfügung. Zudem können sie Prüfungen absolvieren, die
später in einem regulären Aufnahmeverfahren angerechnet werden
können. Die Semestergebühr in Höhe von 75 Euro werde über
Spenden bzw. Patenschaften finanziert, wie Greif betont. Um an
Veranstaltungen teilnehmen zu können, müssten die ukrainischen
Studierenden jedoch über gute Deutschkenntnisse verfügen.
Ansprechpartnerin für interessierte GasthörerInnenaus der Ukraine
ist Dr. Christine Winter (christine.winter@tiho-hannover.de).
04.04.2022: Kostenlose tierärztliche Versorgung für ukrainische Haustiere Europa-weit
Durch das von der Tierschutzorganisation Humane Society
International (HSI) und ihren Partnern ins Leben gerufene Programm
Vets for Ukrainian Pets können die Haustiere von geflüchteten
UkrainerInnen europaweit kostenlos versorgt und behandelt werden.
Die Unterstützer des Projekts tragen die Kosten für Akutversorgung
und Medikamente, Tollwut- und andere Impfungen sowie
Mikrochipping und medizinische Untersuchungen in Höhe von bis zu
250 Euro pro Tier. „In der größten Flüchtlingskrise in Europa seit dem
Zweiten Weltkrieg mussten Millionen Menschen die Entscheidung
treffen, ihr Land zu verlassen und vor dem Krieg zu fliehen. Neben ein
paar Habseligkeiten nehmen viele auch ihre Haustiere mit, die sie wie
Familienmitglieder schätzen. Das Trauma des Krieges und der Stress
der Evakuierung können die Tiere anfällig für eine Vielzahl von
Krankheiten machen. Das HSI-Programm Vets for Ukrainian Pets
zielt
daher darauf ab, Hindernisse beim Zugang zur tierärztlichen
Versorgung für die Haustiere von Flüchtlingen zu beseitigen. Es
bietet ein dringend benötigtes Sicherheitsnetz für Familien, die mit
ihren geliebten Haustieren fliehen, so dass sie sich zu keinem
Zeitpunkt gezwungen sehen, ihre Haustiere zurückzulassen, weil sie
sich Sorgen machen, sie nicht versorgen zu können" erklärt Ruud
Tombrock, Exekutivdirektor von HSI/Europa. Vets for
Ukrainian Pets läuft bis zum 21. Mai 2022 und steht allen
zugelassenen Tierkliniken in ganz Europa offen, unabhängig davon,
ob sie privat oder als Teil einer Unternehmensgruppe geführt werden. In unserer neuen Umfrage möchten wir von Ihnen wissen, ob Sie
glauben, dass sich der Ukraine-Krieg auch auf den tierärztlichen
Alltag auswirken wird. In den Vetion-Blitzumfragen können Sie Ihre
Meinung zu einem aktuellen Thema abgeben und gleichzeitig auch
sehen, wie Ihre KollegInnen geantwortet haben.
29.03.2022: IFAW übernimmt Tierversorgung an der ukrainischen Grenze
Der seit mehr als einem Monat herrschende Krieg in der Ukraine hat
schon jetzt mehr als 2 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen.
Etwa jeder zwölfte Geflüchtete hat sein Haustier dabei, wie der
Deutsche Tierschutzbund, der Anfang März 2022 am polnisch-
ukrainischen Grenzübergang ein Tierhilfe-Camp errichtet hat,
berichtet. Unterstützung erhalten die TierschützerInnen nun vom
Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW), der die ukrainischen
Flüchtlinge und ihre Tiere ab sofort versorgen wird. „Wir freuen uns,
dass unsere Bemühungen durch die internationale Zusammenarbeit
mit dem IFAW im Sinne der Tiere verstärkt werden und die Hilfe an
der Grenze weitergeht“, sagt Thomas Schröder, Präsident des
Deutschen Tierschutzbundes. „Der Bundesverband Gemeinschaft
Deutscher Tierrettungsdienste hat Hand in Hand mit Mitarbeitern des
Deutschen Tierschutzbundes in den letzten Wochen
Enormes geleistet. Gemeinsam werden
wir das Camp weiter mit allem
unterstützen, was möglich ist.“ Die teils sehr erschöpften Tiere
erhalten an der Station Futter und Wasser, und werden mit Heizkissen
und Decken gewärmt. Damit die Geflüchteten ihre Tiere besser
weitertransportieren können, werden sie unter anderem mit
Transportboxen, Geschirren und Leinen ausgestattet. Inzwischen
konnten schon mehr als 2.000 Tiere versorgt werden. „Der Bedarf an
Heimtiernahrung und -ausstattung sowie tierärztlicher
Grundversorgung am Hauptgrenzübergang Medyka ist groß. Der
Deutsche Tierschutzbund und der Bundesverband Gemeinschaft
Deutscher Tierrettungsdienste haben Hervorragendes geleistet. Der
IFAW fühlt sich geehrt, ihre gute Arbeit fortzusetzen. Unsere Teams
sind vor Ort und helfen bereits Hunderten von Tieren, die in Polen
ankommen“, sagt Céline Sissler-Bienvenu, Senior Programme Officer
– European Disaster Response & Risk Reduction beim IFAW.
25.03.2022: EU-Kommission beschließt Sofortmaßnahmen
Angesichts der massiven Auswirkungen des Ukraine-Kriegs hat die
Europäische Kommission am 23.03.2022 ein kurzfristiges
Maßnahmenpaket beschlossen. Mit EU-Mitteln in Höhe von
insgesamt 500 Mio. Euro soll die Versorgung mit Lebensmitteln
weltweit gesichert werden. Davon fließen 60 Mio. Euro an die
LandwirtInnen in Deutschland. Die Mitgliedstaaten können diese um 200 % aufstocken. Diese Option werde Deutschland laut Aussage des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemirs vollständig ausnutzen. „Russlands Krieg gegen die Ukraine
hat zu zahlreichen Problemen geführt, unter anderem im Bereich der
weltweiten Ernährungssicherheit. Was Lebensmittel angeht, so ist es
jetzt an der Zeit, dass Europa sich solidarisch zeigt und die Ukraine,
ihre Bevölkerung und Landwirtinnen und Landwirte, genauso wie die
schwächsten, nahrungsmitteleinführenden Länder unterstützt, in
denen die Preise deutlich steigen und Nahrungsmittel knapp werden
könnten. Wir werden weiterhin humanitäre Hilfe leisten, um das Leid
der ukrainischen Bevölkerung zu lindern, indem wir den Zugang zu
grundlegenden Gütern und Dienstleistungen, insbesondere zu
Lebensmitteln, gewährleisten. Gleichzeitig müssen wir
Ausfuhrbeschränkungen verhindern,
um Nahrungsmittelpreise zu
deckeln. Auch wenn die Ernährungssicherheit in der EU nicht
gefährdet ist, sollten wir dafür sorgen, dass Lebensmittel
erschwinglich bleiben, und Schritte unternehmen, um unsere
Landwirtschaft und Lebensmittelversorgungsketten
widerstandsfähiger und nachhaltiger zu machen und so für künftige
Krisen gerüstet zu sein“, erklärte Valdis Dombrovskis, Exekutiv-
Vizepräsident der EU-Kommission. Da die Futtermittel knapp werden
bzw. die Kosten stark gestiegen sind, wird die Erzeugung von
Nahrungs- und Futtermittelpflanzen auf Brachflächen zeitlich
befristet zugelassen. Insgesamt mache der weltweite Anstieg der
Rohstoffpreise erneut deutlich, dass die Landwirtschaft und die
Lebensmittelversorgungsketten der EU im Einklang mit der Strategie
„Vom Hof auf den Tisch" nachhaltiger und widerstandsfähiger werden
müssen, so Dombrovskis. Weitere Hilfen sollen neben der
Ukraine auch Regionen in Nordafrika und im Nahen Osten erhalten,
da diese Gebiete größtenteils auf Getreideeinfuhren angewiesen sind.
Die Kommission hat auch deutlich gemacht, dass Europa eine
Strategie entwickeln müsse, um die bisherige Abhängigkeit von
Energie, energieintensiven Importen und Futtermitteleinfuhren zu
reduzieren.
24.03.2022: Ukraine-Krieg verursacht Kostenexplosion
Der Krieg in der Ukraine sorgt für explodierende Preise bei Futtermitteln und Energie. Zudem müssen sich die
LandwirtInnen darauf einstellen, auf gentechnisch verändertes Futter
umstellen zu müssen, wie Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des
Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), erklärt. „Der Krieg gegen die
Ukraine verändert die globale Rohstoffverfügbarkeit dramatisch.
Raps- und Sojafuttermittel aus Russland und der Ukraine, die bei uns
in die Lebensmittelproduktion „ohne Gentechnik“ fließen, werden für
längere Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen“, so Ehlers. Auch die
Kosten für Kraftfutter sind enorm angestiegen. Der aktuelle Preis für
Milchleistungsfutter hat sich gegenüber dem Vorjahr in etwa
verdoppelt, die Kosten für das zugekaufte Futter pro Kuh und
Jahr von etwa 750 Euro werden vermutlich erheblich ansteigen, wie
die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen mitteilt. Hinzu kommen die
massiv steigenden Energiekosten. „Bei der Grundfuttergewinnung
machen zum Beispiel beim häufig anzutreffenden Maisanbau die
Treibstoffkosten in Abhängigkeit von der Erntemenge normalerweise
zwischen 140 und 150 Euro je Hektar aus“, erklärt Dr. Albert
Hortmann-Scholten, bei der LWK Leiter des Fachbereichs
Betriebswirtschaft, Markt, Unternehmensberatung, „momentan
müssen die Futterbaubetriebe mindestens mit einer Verdopplung der
Dieselkosten auf circa 300 Euro je Hektar rechnen.“ Auch der Strom,
der besonders in modernen Milchviehbetrieben für Kühlung, Melk-
und Stalltechnik in großen Mengen benötigt wird, wird noch sehr viel
teurer werden. ExpertInnen rechnen mit enormen Preissteigerungen. Dies könnte die Agrarstruktur, insbesondere die Nutztierhaltung, in Deutschland drastisch verändern.
24.03.2022: Unterstützung für TierärztInnen und Tierheime
Mit einem Brief haben sich der Bund praktizierender Tierärzte (bpt)
und die Bundestierärztekammer (BTK) gemeinsam mit dem
Deutschen Tierschutzbund an Bundeslandwirtschaftsminister Cem
Özdemir gewandt, mit der Bitte, die Quarantäneauflagen für Tiere
geflüchteter Ukrainer zu lockern. Das Ziel sollte sein, dass diese
gerade nach einer traumatisierenden Flucht als wichtige Begleiter bei
ihren BesitzerInnen bleiben dürfen. Die Verfasser des Schreibens
bitten um Anpassung und Vereinheitlichung der Regelungen nach
dem Beispiel Bayerns. Weiterhin appellieren die Verbände an den
Minister, einen Weg zu finden,
den TierärztInnen die Kosten für die
gesetzlich vorgeschriebenen Behandlungen zu erstatten. Darunter
fallen die Kennzeichnung mittels Mikrochip, die Impfung sowie die
Tollwut-Antikörper-Titerbestimmung. So hätten noch mehr
TierärztInnen die Möglichkeit, die Tiere der tausendfach anreisenden
Geflüchteten zu behandeln und so viel Tierleid zu verhindern. Auch
bitten die Verfasser um finanzielle Unterstützung der Tierheime, die
den Behörden unter die Arme greifen und angeordnete Quarantänen
und Unterbringungen von Tieren aus der Ukraine ermöglichen. Auch
hier sollte eine Kostenübernahme geregelt und gesichert sein.
23.03.2022: Zootiere in der Ukraine benötigen dringend Hilfe!
Die russische Militärinvasion in die Ukraine hat das komplette Leben
der Menschen in dem Land von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt.
Als Folge des Kriegs befinden sich mindestens 3,5 Mio. Ukrainer auf der
Flucht, nicht selten in Begleitung ihrer Haustiere. Äußerst dramatisch
entwickelt sich auch die Situation der Tiere, die in ukrainischen
Zoos untergebracht sind. Die Tiere können kaum noch versorgt
werden und leiden unter Hunger und Kälte. Allein im direkten Umfeld
der umkämpften Hauptstadt Kiew gibt es 12 Zoos. Ein sicherer
Korridor werde benötigt, um die traumatisierten und unterernährten
Tiere zu unterstützen. „Wir können keine Nashörner und Giraffen da
rausholen, und wir haben nicht einmal Medikamente, um sie
einzuschläfern“, erklärte Michailo Pintschuk, Sprecher des Zoos
Demidow bei Kiew. Während die russischen Angriffe immer weiter
voranschreiten, wird auch die Situation für die ukrainischen Zoos
immer schwieriger. Verbände in Deutschland wie der Verband der
Zoologischen Gärten (VDZ)
und der Europäische Verband für Zoos
und Aquarien (EAZA) haben schnell begonnen, Geld und Tierfutter zu
sammeln und zu den betroffenen Zoos zu transportieren. „Wir
betrachten die Situation in der Ukraine mit äußerster Sorge“, sagt
André Stadler, der Leiter des Technischen Assistenzkomitees der
EAZA. „Es gibt bereits einzelne Rettungsaktionen von Zootieren,
wobei die meisten Zoos in der Ukraine sie gerade noch nicht außer
Landes bringen wollen. Sie brauchen vor allem finanzielle Hilfe, um
Lebensmittel zu kaufen und die Tiere am Ort zu versorgen”, so
Stadler weiter. Da unzählige Tieren durch den Hunger- oder Kältetod
bedroht sind, sei es dringend nötig, Brennstoff und Fressen in die
Zoos zu bringen. Die EAZA sei in Kontakt mit dem Ukrainischen Zoo-
Verband, der im Land die Hilfe weiterverteilen soll. Das Fokusthema von Vetion.de zum Ukraine-Krieg gibt u.a. eine Übersicht über die verschiedenen
Organisationen, die vor Ort und aus dem Ausland aktiv sind, um die
Versorgung von Tieren aufrecht zu erhalten.
22.03.2022: Gesicherte Lebensmittelversorgung durch weniger Nutztiere
Die Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft
(BÖLW), Tina Andres, hat in einem offenen Brief ein Sofortprogramm
zur befristeten Abstockung der Tierbestände gefordert. Damit sollen
Ernteausfälle, mit denen aufgrund des Krieges in der Ukraine
gerechnet werden müsse, aufgefangen sowie die
Lebensmittelversorgung gesichert werden. „Sie müssen den
Tierhalterinnen und Tierhaltern Europas – und ich nehme die Bio-
Betriebe nicht aus – eine deutliche Minderung ihrer Bestände für die
nächsten zwölf Monate abverlangen und ihnen den entgangenen
Gewinn ausgleichen“, lautet der Appell an
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Andres weist darauf
ausdrücklich hin, dass
Menschen in Ländern des globalen Südens
sich die aufgrund des Ukraine-Krieges steigenden Getreidepreise
nicht mehr leisten können und akut in den Hunger getrieben werden.
„Auch wenn die Abstockung schrittweise greift, wird das Signal an
den Märkten sofort wirken. Denn unglaubliche 60 % der
Getreideernte geht in Europa in die Futtertröge! Nur 20 % des
Getreides werden als Lebensmittel verwendet. Auch rein ökonomisch
gibt es derzeit keine günstigere Variante, um dem Hunger von
Millionen Menschen vorzubeugen. Die Sofortmaßnahme soll der
aktuellen Not Einhalt gebieten. Sie kann und soll nicht den dringend
erforderlichen Umbau der Tierhaltung in Deutschland und Europa
ersetzen!“
22.03.2022: Vetmeduni Wien hilft ukrainischen Studierenden
Um die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Studierenden zu
unterstützen, bietet die Vetmeduni Wien verschiedene Hilfen an. So
können ukrainische Studierende der Veterinärmedizin ihr im
Heimatland unterbrochenes Studium als Incoming-Studierende
unbürokratisch weiterführen. Sie sind zudem von den
Studiengebühren befreit. Um die geflüchteten
Studierenden
psychologisch angemessen beraten zu können, hat die
Vetmeduni
das Angebot der psychologischen Online-Betreuung aufgestockt.
Studierende, die sich in der Zentralen Notaufnahme der
Universitätsklinik für Kleintiere bei der Versorgung der Tiere von
Geflüchteten engagieren, erhalten außerdem eine Anrechnung im
Rahmen des Wahlfachs „Wissenschaft und Praxis“.