Menü ≡

West-Nil-Virus bei Pferd in Schleswig-Holstein nachgewiesen

Bei einem Pferd in Schleswig-Holstein ist das West-Nil-Virus (WNV) nachgewiesen worden. Nachdem das Tier im Kreis Herzogtum Lauenburg neurologische Symptome gezeigt sowie Fieber entwickelt hatte, ist nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums eine Laboruntersuchung eingeleitet worden, die inzwischen durch das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt wurde. Die Infektion des Pferdes ist der erste bestätigte WNV-Fall in Schleswig-Holstein. Im Juli 2023 war ein Waldkauz im Tierpark Dessau an der anzeigepflichtigen Tierseuche verendet. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, seien in 2023 bislang vier WNV-Infektionen bei Menschen nachgewiesen worden.    

WNV wird durch Stechmücken übertragen, deren Hauptwirte Vögel sind. Im Jahr 2022 gab es laut FLI bundesweit 17 registrierte Fälle bei Pferden und 54 Infektionsnachweise bei Vögeln. Auch wenn eine Infektion von Pferden und Menschen eher selten vorkommt, empfiehlt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet), Pferde in den bereits betroffenen Gebieten gegen WNV zu impfen. Bei etwa 8% der infizierten Pferde komme es zu neurologischen Symptomen. Diese Verlaufsform geht mit einer hohen Letalität von ca. 30 bis 50% einher. Zudem zeigen überlebende Pferde häufig bleibende Schäden, so die StIKo Vet.

Landesregierung Schleswig-Holstein

1. Fall von West-Nil in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz ist der erste Nachweis einer Infektion mit dem West-Nil-Virus bei einem Tier erbracht worden. Betroffen ist laut Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz eine tot aufgefundene Schnee-Eule in einem Vogelpark im südlichen Teil des Landes. Der Nachweis wurde unterdessen vom Friedrich-Loeffler-Institut als Referenzlabor bestätigt.

Das ursprünglich tropische Virus ist durch Zugvögel nach Europa gelangt und ist erstmals 2018 in Deutschland bei Tieren festgestellt worden. 2019 wurden laut Robert Koch-Institut erste in Deutschland durch Mücken übertragene Infektionen von West-Nil-Fieber beim Menschen bekannt. Empfänglich sind neben Menschen auch Vögel und Pferde. Aufgrund der milden Winter kann das Virus inzwischen in Deutschland überwintern, weshalb mit einer weiteren Ausbreitung und mehr Fällen in Zukunft gerechnet werden muss.

LUA