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Igel wird Tier des Jahres 2024

Neben Mährobotern und Autos gefährden auch der Klimawandel mit den einhergehenden Dürrezeiten sowie aufgeräumte bzw. Schottergärten die Gesundheit und die Population der Igel in Deutschland. Zwar sind die putzigen Wildsäuger hierzulande nicht direkt vom Aussterben bedroht, aber ihre Bestandsdicht ist rückläufig.

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat daher den in nahezu in ganz Deutschland verbreiteten Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) zum Tier des Jahres 2024 gewählt. „Damit hat ein Wildtier die Wahl zum Tier des Jahres gewonnen, das wohl jedes Kind kennt – das es aber in unserer Kulturlandschaft immer schwerer hat”, erklärt der Wildtierbiologe und Stiftungsvorstand Klaus Hackländer. Das Eichhörnchen und der Rotfuchs landeten bei den Spender:innen der Stiftung auf den Plätzen 2 und 3. Seit 2017 wird jedes Jahr ein Wildtier zum Tier des Jahres gekürt, um auf die Gefährdung dieser Tiere, die Bedrohung ihrer Lebensräume oder einen Mensch-Wildtier-Konflikt in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit zu rücken.

Da Igel immer häufiger auch in die Tierarztpraxis gebracht werden, können sich Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de notwendiges Wissen aneignen. In dem Online-Einsteigerkurs Igel: Der Igel als Patient in der Kleintierpraxis lernen die Kursteilnehmer:innen die Besonderheiten des Wildsäugers kennen, um ihm in Behandlung und Diagnostik gerecht werden zu können. Neben Informationen zum Artenschutz und rechtlichen Aspekten werden ihnen zu Beginn die biologischen Grundlagen und Besonderheiten des Europäischen Braunbrustigels vorgestellt. Auch die Online-Seminarreihe Wildtiere (für Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte) ist geeignet, sich hinsichtlich des Patienten Igel online fortzubilden.

rbb24

Igel durch Herbst und Winter helfen

Immer mehr Igel streifen jede Nacht durch private Gärten und städtische Parks, ständig auf der Suche nach Nahrung und Unterschlupf. Die Zeit bis zum Winterschlaf ist nicht mehr lang und die putzigen Wildsäuger müssen sich bis dahin entsprechende Fettreserven anfuttern. „Wer den stacheligen Besuchern etwas Gutes tun will, kann seinen Garten igelfreundlich gestalten und die Tiere bei der Futtersuche unterstützen“, rät Eva Lindenschmidt. Denn die Igel finden in der Nähe von Siedlungen immer seltener einen geeigneten Unterschlupf, berichtet die Wildtierexpertin bei TIERART Wildtierstation von Vier Pfoten.

Um den Igeln einen Unterschlupf zu gewähren, braucht es nur wenig Aufwand, Gärten entsprechend vorzubereiten. So empfiehlt Lindenschmidt, Gebüsch, Laub- oder Reisighaufen geben liegenzulassen, um den Tieren die Möglichkeit zu geben, Überwinterungsquartiere anzulegen. So kann schon das Errichten einer Igelburg im eigenen Garten helfen, die Wildsäugersicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Da sist auch ohne besondere handwerkliche Fähigkeiten möglich, so die Expertin. „Besonders wichtig ist die Wahl des richtigen Standortes. Die Igelburg sollte niemals in einer Senke errichtet werden, in der sich Wasser sammeln kann, sondern idealerweise auf etwas erhöhtem Terrain unter Sträuchern in einem ruhigen und möglichst wind- und wettergeschützten Bereich des Gartens. Um den zukünftigen Bewohner vor Kälte und Feuchtigkeit zu schützen, legt man den Boden mit ein paar Steinen, Sand oder Holzbrettern aus und bedeckt die Fläche mit etwas trockenem Laub. Der Igel wird seine Behausung später selbst mit weiteren Materialien auspolstern“, erklärt Lindenschmidt. Eine kleine Kuppel aus stabilen Ästen und eine weitere Schicht Laub, die wiederum von kleinen Ästen gesichert wird, reichen schon aus, damit die Igelburg stabil und wetterfest wird.

Die Wildtierexpertin rät zudem, Igel, die tagsüber aktiv sind, am besten in die nächstgelegene Wildtierstation zu bringen. Denn die eigentlich nachtaktiven Tiere könnten krank sein. „Solche Tiere haben ohne Hilfe keine Chance, den Winter zu überstehen und gehören in fachkundige Hände, um entsprechend behandelt und ggf. über den Winter in menschlicher Obhut untergebracht werden zu können“, so die Diplom-Biologin.

Da Igel immer häufiger auch in die Tierarztpraxis gebracht werden, können sich Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de notwendiges Wissen aneignen. In dem Online-Einsteigerkurs Igel: Der Igel als Patient in der Kleintierpraxis lernen die Kursteilnehmer:innen die Besonderheiten des Wildsäugers kennen, um ihm in Behandlung und Diagnostik gerecht werden zu können. Neben Informationen zum Artenschutz und rechtlichen Aspekten werden Ihnen zu Beginn die biologischen Grundlagen und Besonderheiten des Europäischen Braunbrustigels vorgestellt. Auch die Online-Seminarreihe Wildtiere (für Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte) ist geeignet, sich hinsichtlich des Patienten Igel online fortzubilden.

Vier Pfoten