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Myxomatoseausbruch rund um Wien

In Österreich grassiert im Raum Wien die Myxomatose. Die auch als Kaninchenpest bezeichnete Infektionskrankheit verläuft für Wild- und Hauskaninchen (Oryctolagus cuniculus) meist tödlich und wird durch das zur Familie der Pockenviren gehörende Myxomavirus hervorgerufen. Das Virus wird durch direkten Kontakt aber auch durch blutsaugende Insekten wie Stechmücken, Zecken oder Flöhe übertragen.

Wenige Tage nach der Infektion entwickeln infizierte Kaninchen und Hasen Schwellungen in Kopf- und Genitalbereich. Häufig sind die Augen betroffen und nicht selten führen Schwellungen und Entzündungen zur Orientierungslosigkeit und Erblindung. Fressunlust, fortschreitende Schwäche und häufig auftretende Sekundärinfektionen führen rasch zum Tod.

Der aus Südamerika stammende Erreger aus der Familie der Pockenviren wurde in den 1950er-Jahren in Europa und auch in Australien freigesetzt, um Kaninchenpopulationen gezielt einzudämmen. Das Virus kommt seither in vielen Ländern der Erde vor. Im Jahr 2018 tauchte eine neue Virusrekombinante (ha-MYXV) auf der Iberischen Halbinsel auf und führte nicht nur zu vermehrten Krankheitsfällen bei Kaninchen, sondern auch zu erheblichen Rückgängen in den Populationen des Iberischen Hasen (Lepus granatensis). Vor einigen Wochen ist dieses mutierte Virus nun auch in Österreich angekommen. So wurde in den vergangenen Wochen in und rund um Wien sowie in mehreren Bezirken Niederösterreichs eine ungewöhnlich hohe Anzahl toter Feldhasen (Lepus europaeus) und in letzter Zeit auch (Wild-)Kaninchen gefunden.

Im Bereich des Wiener Handelskais haben sich in den vergangenen Jahren mehrere Kaninchen-Kolonien etabliert. Laut Federica Cappa vom Verein Kaninchen-Helpline werden in diesem Gebiet immer wieder Heimkaninchen ausgesetzt, die sich mit Wildkaninchen kreuzen und unkontrolliert vermehren. Seit Anfang Juni 2025 werden auch hier kranke Tiere beobachtet und täglich bis zu 20 Tierkadaver entsorgt. Innerhalb von fünf Wochen gab es im Bereich Handelskai/Brigittenauer Brücke über 100 dokumentierte Todesfälle.

Bei den pathologischen Untersuchungen am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (kurz FIWI, Pathologisches Labor) an der Vetmeduni Wien konnte dann die Myxomatose, verursacht durch die genetische Variante bestätigt werden.

Für Haus- und Zuchtkaninchen wird dringend eine Impfung gegen die Myxomatose empfohlen. Sie ist gut verträglich und bietet auch gegen die neue Virusvariante einen zuverlässigen Schutz.

Vetmeduni Wien

Tularämie bei Feldhasen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 

Nachdem Anfang August bei einem Feldhasen die Tularämie nachgewiesen wurde, warnt das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald die Bevölkerung vor einer Ansteckung mit Hasenpest, wie die Infektion auch genannt wird. Die Tularämie wird durch den Erreger Francisella tularensis ausgelöst und betrifft besonders Hasenartige und Nagetiere. Sie kann jedoch auch auf Menschen, unter anderem über den Kontakt mit infektiösen Ausscheidungen, Blut und Organen, übertragen werden und teils schwerwiegende Erkrankungen hervorrufen.

Daher warnt die Behörde dringend vor dem Berühren von verendeten Feldhasen oder Wildkaninchen. Jagdrevierbesitzer oder die Polizei sollten im Fall eines Fundes unmittelbar informiert werden. Kadaver sollten zur Untersuchung zur Verfügung gestellt oder fachgerecht entsorgt werden. Auch darf das Fleisch nicht verzehrt werden. Bei einer Infektion mit dem Erreger können sich grippeähnliche Symptome sowie Kopf- und Gliederschmerzen einstellen. Zudem kann es zu Lymphknotenschwellungen an Haut, Rachen und Augen, gastrointestinalen Beschwerden oder einem Befall der Lunge kommen. Die Tularämie ist eine meldepflichtige Erkrankung. Nach der Meldung eines Falles wird das zuständige Veterinäramt über den Infektionsort und den möglichen Übertragungsweg informiert.

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald