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Ausbreitung der Asiatischen Hornisse bereitet Sorgen

Mit dem Frühling finden sich auch immer mehr unliebsame Gäste in den Parks und Gärten ein. Mit großer Sorge beobachten Expert:innen die zunehmende Ausbreitung invasiver Insekten, darunter die Asiatische Hornisse. Diese eingeschleppte Art ernährt sich von verschiedenen Insekten, wie Käfern und Fliegen, aber auch Wild- und Honigbienen. Schon jetzt sind die räuberischen Insekten im gesamten Saarland angesiedelt. Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen seien ebenfalls stark betroffen, wie Benjamin Waldmann, Referent für invasive Arten beim baden-württembergischen Umweltministerium, feststellt. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) rechnet mit einer zunehmenden Ausbreitung in weitere Bundesländer.

Die milde Witterung im Winter könnte zu einer starken Vermehrung der Asiatischen Hornisse führen. „Es ist nicht abzusehen, wie sich diese rasant ausbreitenden Art auf unsere heimische Insektenwelt auswirken wird”, erklärt Martin Klatt, Bienenexperte des NABU-Landesverbandes Baden-Württemberg.

Noch sei allerdings nicht erforscht, wie sich die Asiatische Hornisse zur heimischen und unter Naturschutz stehenden europäischen Hornisse verhalte, noch wie sich die Erbeutung anderer Insekten auswirke, so Klatt weiter. Naturschützer:innen befürchten jedoch einen verstärkten Insektenschwund. Wie Kristin Krewenka vom badischen Imkerverband erklärt, verbraucht ein großes Nest mit Tausend und mehr Asiatischen Hornissen weit mehr als elf Kilo Insekten pro Jahr. Auch in Obst beißen Asiatische Hornissen ganz gerne mal rein.

Für den Menschen sind die Stiche laut NABU nicht gefährlicher als die einheimischer Wespenarten. Um die Entwicklung zu kontrollieren, setzen die betroffenen Bundesländer auf Meldeportale, wo Sichtungen und auch Nester der Tiere angezeigt werden können. Diese ergaben unter anderem, dass sich die Zahl der gemeldeten Nester innerhalb von 12 Monaten in Baden-Württemberg verzwanzigfacht hatte. Die Bundesländer seien hinsichtlich invasiver Arten in einem ständigen Informationsaustausch und planen eine gemeinsame, bundesweite Meldeplattform für Früherkennungsarten, so das BfN abschließend.

N-TV

Varroamilben schaden Honigbienen in doppelter Hinsicht

Die Varrose ist eine durch die Milbe Varroa destructor hervorgerufene Krankheit von Honigbienen (Apis mellifera), die primär die Bienenbrut schwächt, aber auch das Bienenvolk selbst. Zudem weisen Varroa-infizierte Bienenvölker eine höhere Belastung mit schädlichen Viren auf als nicht-infizierte Völker.

In einer neuen Studie hat ein Forscher der Universität Ulm zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Europa und den USA die Auswirkung der globalen Verbreitung der Varroamilbe auf die virale Gemeinschaft der Honigbiene untersucht. Wie sie feststellten, korreliert das Vorhandensein der Varroamilbe in den untersuchten Bienenstöcken mit dem Auftreten von anderen Viren. Darunter sind beispielsweise das Flügeldeformationsvirus, dessen Verbreitung im Zusammenhang mit der Varroamilbe gut belegt ist. Aber auch das Schwarze Königinnenzellvirus, das Bienenköniginnenpuppen sterben lässt, sowie das Sackbrut-Virus, das Honigbienenlarven infiziert, konnten nachgewiesen werden.

Die Forschenden sind besorgt über diese Ergebnisse, zumal es praktisch keine Varroamilben-freien Gebiete mehr auf der Welt gibt. 2022 erreichte die Varroamilbe Australien als letzten Kontinent mit Bienenhaltung. Außerdem geben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu bedenken, dass die Infektionen der Honigbienen auch auf die 20.000 Wildbienenarten und andere Bestäuber übergreifen könnten, die in der Landwirtschaft und in einheimischen Ökosystemen eine wichtige Rolle spielen.

Der Milbenbefall schwächt die Honigbienen auf unterschiedlichen Wegen: Durch das Aussaugen von Körperflüssigkeit verlieren bereits befallene Larven an Gewicht, die ausgeschlüpften Bienen sind kleiner als gesunde Tiere. Auch die erwachsenen Bienen werden durch die Parasiten geschädigt. Die befallenen Tiere besitzen eine deutlich verkürzte Lebensspanne, haben schlechtere Lernleistungen und kehren häufiger nicht in den Stock zurück.

Universität Ulm