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Missmanagement mitverantwortlich für Wassermangel

Der Weltklimarat prognostiziert, dass knapp 44 Millionen Europäer:innen im Jahr 2070 vom Wassermangel betroffen sein werden. Einer der Hauptgründe für die Wasserknappheit ist der Klimawandel, der mit einer steigenden Zahl an Dürreperioden einhergeht. Doch auch ein jahrzehntelanges Wassermissmanagement trage zur aktuellen Situation bei, heißt es von Seiten des World Wide Fund For Nature (WWF). Die Umweltschutzorganisation hat in einer Studie unterschiedliche Beispiele von Wassermissmanagement und -raubbau in Europa aufgezeigt. Demnach sind vor allem trockengelegte Feuchtgebiete und begradigte Flüsse Verursacher der Wasserknappheit.

„Hinzu kommen illegaler Wasserraubbau für die Landwirtschaft und unverantwortliche Praktiken beim Bau von Wasserkraftwerken“, heißt es in dem Bericht. Fallstudien in Spanien, den Niederlanden, Frankreich und Bulgarien belegen die Ausmaße des Missmanagements und die Bewirtschaftungsprobleme. Auch Deutschland habe mit dem Voranschreiten der Klimakrise zunehmende Wassersorgen, sagt Theresa Schiller. „Langzeitfehler im Flussgebietsmanagement und in der Bewirtschaftung unserer Wasserressourcen schlagen nun voll durch“, erklärt die WWF-Referentin für Internationale Wasserressourcen. Die Expertin kritisiert besonders, dass auch in Deutschland, neben anderen EU-Mitgliedsstaaten, die bestehenden, zielgerichteten EU-Vorgaben wie die Wasserrahmenrichtlinie, nicht hinreichend umgesetzt würden, und fordert die EU auf, eine zukunftsfähige Wasser- und Klimaanpassungsagenda zu forcieren.

WWF

WirtschaftsWoche

Nicht mehr lange bis zur eisfreien Arktis

Schon innerhalb der nächsten 20 Jahre könnte die Arktis eisfrei sein. Das geht aus einer Studie hervor, die ein internationales Forscherteam unter der Leitung des südkoreanischen Forscher Min Seung Ki von der Pohang-Universität für Wissenschaft und Technologie erstellt hat. Gesammelte Messdaten aus 40 Jahren ergaben, dass sich der erste meereisfreie September, selbst bei einer Verringerung der CO2-Emissionen, schon bis 2040 einstellen könnte.

„Das arktische Meereisgebiet ging in den vergangenen Jahrzehnten rapide zurück, mit einer immer stärkeren Abnahme seit 2000“, schreiben die Autor:innen, unter ihnen der Hamburger Klimaforscher Dirk Notz. Anders als im aktuellen Bericht des Weltklimarats (IPCC) prognostiziert, schrumpfe das Meereisgebiet stärker, als bislang angenommen. Demzufolge wäre die Arktis im September erst gegen Mitte des Jahrhunderts im Durchschnitt praktisch eisfrei – allerdings unter Szenarien mit mittleren und hohen Treibhausgas-Emissionen.

Für die in der Arktis lebenden Tierarten wie Eisbären, Robben und Zugvögel würden sich die Lebensbedingungen dramatisch verändern. Aber auch auf Ökosysteme außerhalb der Arktis habe das schneller verschwindende Meereis enorme Auswirkungen, so die Wissenschaftler:innen. Denn das Eis in der Arktis hat eine wichtige Bedeutung für der Regulierung des globalen Klimasystems, da es Sonnenlicht reflektiert und damit zur Kühlung der Atmosphäre beiträgt. Wenn das Eis schmilzt, wird weniger Sonnenlicht reflektiert. Dies kann den globalen Temperaturanstieg beschleunigen. Wichtig sei nun, sich in naher Zukunft auf eine saisonal eisfreie Arktis einzustellen und entsprechend zu planen, konstatieren die Autor:innen in der Studie.

Laut einer jüngst auf der Uno-Klimakonferenz in Bonn vorgestellten Studie nimmt die Erwärmung mittlerweile mit einer Geschwindigkeit von über 0,2 Grad pro Jahrzehnt zu. Im Jahrzehnt von 2013 bis 2022 habe sie bereits ein Plus von 1,14 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau erreicht.

Schweizerbauer

University of Pohang

Unric

Methanausstoß von Rindern neu bewertet

Der aktuelle Klimabericht des Weltklimarats (IPCC) hat neue Erkenntnisse zum Einfluss von Methan auf den Klimawandel offen gelegt. Die Autor:innen stellen darin die bisherige Berechnungsmethode des globalen Erwärmungspotentials (GWP) von Methan in Frage. Zudem erklären sie, dass die Verwendung des globalen Temperaturänderungspotentials (GTP) die bessere Methode zur Berechnung des Einflusses von Methan im Verhältnis zu CO2 auf das Klima sei. 

Aus diesem Anlass mahnen die Rinderhalter:innen in Österreich eine Korrektur der bisherigen Bewertungen der klimatischen Auswirkungen der Viehwirtschaft an. „Im Grunde geht es dabei um die Frage, welchen Einfluss das bei Rindern entstehende Methan im Vergleich zu Kohlendioxid auf die Klimaerwärmung hat. Und die Antwort des Berichts lautet: eine deutlich geringere als bisher angenommen“, betonte der Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Nach der bisherigen Messmethode sei die Klimawirkung des Rindermethans bislang um das Zweifache überschätzt worden, so der Kammerpräsident.  „Wir müssen diese neuen Erkenntnisse in unsere Programme für den Klimaschutz einfließen lassen“, fordert Schmuckenschlager.

Den Methanausscheidungen von Kühen unter Praxisbedingungen geht das neue Projekt MethaCow der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) auf den Grund. Ziel ist es, zu unterscheiden, wie verschiedene Futtermischungen den Methanausstoß in der Praxis beeinflussen, erklärt Projektleiter Thomas Ettle. Eine neue Technologie misst in einer sogenannten Green-Feed-Station mehrmals täglich die Methankonzentration in der Atemluft der Rinder.

Schweizerbauer

LfL