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Panoptisches System soll Weidehaltung fördern

Die Weidetierhaltung fördert das Wohlbefinden der Tiere, ist Teil einer artgerechten Haltung und wird von den Verbraucher:innen gewünscht. Doch stellt sie für die Landwirt:innen einen zusätzlichen finanziellen wie zeitlichen Aufwand dar. Daher wird an der Entwicklung von Assistenzsystemen gearbeitet, die beides für den Landwirt verringern können. Ein Lösungsansatz ist die „panoptische Weide“, ein kostengünstiges und energiesparsames Kameranetzwerk, das Tiere und Weide überwacht. Dafür werden Kameras, Funktechnik und künstlicher Intelligenz verknüpft. Bilder bieten eine hohe Informationsdichte bei vergleichsweise geringen Kosten. Moderne Computer-Vision-Anwendungen ermöglichen es, Bilddaten effizient auszuwerten. Beispielsweise können Nutztiere erkannt und identifiziert werden.

Auch die Entfernung des Tieres kann von der Kamera berechnet werden, um seine Position auf der Weide zu ermitteln – und das ohne Sensoren am Tier. Stattdessen werden intelligente Pfosten genutzt. Diese werden entweder am Zaun oder in der Weide in entsprechend notwendiger Distanz positioniert und bauen untereinander ein eigenes Funknetzwerk auf, zum Beispiel über Wi-Fi oder LoRaWAN, und sind damit unabhängig von einer Internetverbindung. Mit der verwendeten Funktechnologie könnte sich in der Theorie eine Weide von 100 x 1.000 Metern mit nur 4 smarten Pfosten abdecken lassen. In der Praxis wäre etwa alle 200 Meter ein intelligenter Pfosten notwendig, da mit der Kamera eine ausreichende Sichtweite ermöglicht wird. Ein Alarmsystem warnt den Tierhalter per Smartphone, wenn ein Tier die Weide verlässt oder betritt. Das System könnte aber auch zur Kontrolle des Futteraufwuchses, für das Gesundheitsmonitoring beim Einzeltier, die Lokalisation und die Überwachung im Sinne des Herdenschutzes auf der Weide eingesetzt werden.

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Schnellere Entnahmen von Wölfen gefordert

Der Wolf ist zurück in Deutschland und die Population der geschützten Tierart wächst stetig. Das bringt viele Konflikte mit sich, insbesondere mit Weidetierhalter:innen. Erst am vergangenen Wochenende hat ein Wolfsrudel im Landkreis Stade mutmaßlich mehr als 50 Schafe einer Herde gerissen. Die Weidetiere sollten eigentlich durch einen wolfsabweisenden Zaun vor Angriffen geschützt sein. Peter Hatecke, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, fordert daher im Namen seiner Organisation regional differenziertes Bestandsmanagement, um Entnahmen einzelner Wölfe schnell realisieren zu können.

„Wir brauchen aber jetzt eine Handhabe im Umgang mit dem Wolf, die rasche Entnahmen ermöglicht”, betont auch der Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, Jörn Ehlers. „Wo es Probleme gibt, müssen sie gelöst werden. Wir brauchen schnellere Verfahren für die Wolfsentnahmen“, fordert auch Sachsens Umweltminister Wolfram Günther. Der Grünen-Politiker betonte jedoch, dass der Wolfsschutz nicht durch schnellere, einfachere Verfahren ausgehebelt werden dürfe.

„Wir wollen die Weidetierhaltung in Sachsen. Deshalb fördern wir den Herdenschutz, deshalb fördern wir die Weidetierhaltung“, so der Minister. Aktuell prüft die Fachstelle Wolf zunächst die Voraussetzung für den Abschuss eines Tieres. Sobald die Voraussetzungen für eine Entnahme vorliegen, muss der Abschuss vor Ort künftig schneller erfolgen können, sagt Günther.

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