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3. ASP-Impfstoff vor der Zulassung

In Vietnam wird aktuell bereits den dritte Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) für Hausschweine getestet. Dieser stammt von der Dabaco-Gruppe. Es handelt sich um einen Lebendimpfstoff, der laut Unternehmensangaben voraussichtlich noch im 4. Quartal 2023 zugelassen werden soll.

Laut Ansicht von Dr. Sandra Blome, die das deutsche Referenzlabor für die ASP am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) leitet, macht die Impfung von Hausschweinen in Westeuropa nur wenig Sinn, da sie massive, langanhaltende Handelsrestriktionen nach sich ziehen würde.

Hier wäre eher eine orale Impfung von Wildschweinen denkbar, die die Tiere per Köder aufnehmen. Bei der Klassischen Schweinepest (KSP) habe man zwar gute Erfahrungen damit gemacht. Nach bisherigen Erkenntnissen sei die orale Wirkung der bisherigen Impfstoffkandidaten allerdings geringer als bei Impfködern gegen die KSP. Es werde jedoch intensiv an der Optimierung der oralen Wirkung gearbeitet.

Mehr Informationen zur ASP finden Sie auch in unserem gleichnamigen Fokusthema.

topagrar

Erster kommerzieller ASP-Impfstoff in Asien im Einsatz

Das vietnamesische Unternehmen AVAC Vietnam JSC hat den weltweit ersten kommerziellen ASP-Impfstoff entwickelt. Dieser darf seit Ende Juli 2023 in allen Schweinebetrieben des Landes angewendet werden. Geimpft werden dürfen Schweine, Sauen ausgenommen, ab einem Alter von vier Wochen. Zwei Wochen nach der Impfung soll sich ein Infektionsschutz gegen den Genotyp II des ASP-Virus aufgebaut haben. Die Immunität soll rund fünf Monate anhalten.

Der Zulassung vorausgegangen waren groß angelegte Wirksamkeitsstudien, bei denen unter staatlicher Aufsicht in knapp 600 Betrieben rund 650.000 Impfdosen verabreicht wurden. Dabei sind nach Unternehmensangaben Wirksamkeitsraten von über 90 % erzielt worden.

Außer in Vietnam ist der Impfstoff laut Aussage des Herstellers auch in Indonesien, Malaysia, Indien, Kambodscha und auf den Philippinen zugelassen.

SUS Online