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Tierseuchenstatistik 2023 veröffentlicht

Auch im Jahr 2023 waren die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) wieder die dominierenden Tierseuchen in Europa.

Wie aus den Jahresdaten 2023 des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) hervorgeht, konnten im Jahr 2023 in 14 EU-Staaten sowie in sechs europäischen Drittstaaten ASP-Fälle bei Wildschweinen nachgewiesen werden.

Neu aufgetreten ist die ASP im vergangenen Jahr in Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Griechenland, dem Kosovo und Schweden. Insgesamt wurden laut ADIS 7.903 ASP-Fälle bei Wildschweinen registriert und damit gab es eine Steigerung von 461 Fällen oder 6,2 %. Die meisten Fälle traten mit 2.744 in Polen auf, gefolgt von Italien mit 1.047 Fällen. In Deutschland wurden verglichen mit dem Vorjahr mit 899 ASP-infizierten Wildschweinen nur noch beinahe halb so viele Fälle registriert.

Betrachtet man jedoch die ASP-Einträge in Schweinehaltungen, waren in 2023 insgesamt 16 Länder, darunter neun EU-Staaten, betroffen. 2022 waren es nur 12 Länder. Insgesamt kam es laut ADIS zu 4.513 Einschleppungen des Virus in Schweinebestände. Das waren deutlich mehr als die 537 gemeldeten Fälle im Vorjahr.

Die HPAI wurde im vergangenen Jahr bei 3.559 Wildvögeln nachgewiesen, was einem Anstieg von knapp 10% im Vorjahresvergleich entspricht. Allerdings sank die Zahl der Einschleppungen in Nutzgeflügelhaltungen um 77,5 %. Das am stärksten betroffene Land blieb Frankreich, doch sanken hier die Nachweise im Vergleich mit 2022 um 90 % auf 158 Viruseinträge.

Außer den beiden genannten hoch pathogenen Tierseuchen hat sich 2023 auch die meldepflichtige Epizootischen Hämorrhagie (EHD) weiter ausgebreitet. Die durch Gnitzen übertragene Infektionskrankheit betrifft Wiederkäuer und insbesondere Rinder. Sie hat einen ähnlichen Verlauf wie die Blauzungenkrankheit. Das Virus breitete sich 2023 von Spanien nach Frankreich und Portugal aus.

Die Fälle der Blauzungenkrankheit nahmen 2023 gegenüber dem Vorjahr in der EU ebenfalls zu, und zwar von 15 auf 51 Nachweise. Das lag auch daran, dass erstmals wieder Neuinfektionen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland gemeldet wurden.

Proplanta

Christa Kühn wird neue FLI-Präsidentin

Prof. Dr. med. vet. Christa Kühn wird die neue Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) und tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Dr. Thomas Mettenleiter an, der Ende Juni 2023 in den Ruhestand gehen wird. Kühn wurde von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir berufen, wie das BMEL am vergangenen Freitag bekannt gab.

„Das FLI mit seiner national und international anerkannten Forschung ist unverzichtbar bei der Bekämpfung von Tierseuchen, bei der Arbeit am One-Health-Ansatz oder bei Fortschritten in den Bereichen Tierschutz und Nutztiergenetik. Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, mit Christa Kühn eine anerkannte und hochqualifizierte Wissenschaftlerin als Präsidentin zu gewinnen. Sie wird die Arbeit des FLI durch ihre jahrelange Erfahrung bereichern und die Fortführung seiner erfolgreichen Forschungstätigkeiten sicherstellen. Für Ihre neue Aufgabe wünsche ich ihr viel Erfolg”, erklärte Özdemir.

Seit mehr als 20 Jahren ist die Tierärztin und neue FLI-Präsidentin bereits am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummersdorf tätig, seit 2004 in Führungspositionen – zuletzt als Leiterin des Instituts für Genombiologie. In seiner Begrüßungsrede dankte der Bundesminister auch dem scheidenden FLI-Präsidenten Prof. Thomas Mettenleiter für seine erfolgreiche Arbeit.

BMEL