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14. Thüringer Tierärztetag in Erfurt

Am 8. und 9. September 2023 findet der 14. Thüringer Tierärztetag in Erfurt statt. Die Landestierärztekammer Thüringen (LTKT) lädt dazu Tierärzt:innen sowie Tiermedizinische Fachangestellte ein. Eröffnet wird der Tierärztetag mit der Verleihung des Ehrenzeichens der LTKT und einem Festvortrag zu den Herausforderungen in der Kommunikation von Klimawandel und Gesundheit. Im Anschluss werden drei Symposien für Klein- und Heimtiere, Nutztiere und für Pferde angeboten. Tiermedizinische Fachangestellte haben am Freitagnachmittag die Möglichkeit zur Aktualisierung der Kenntnisse im Strahlenschutz. Eine Industrieausstellung sowie ein lockeres come together am Freitagabend runden die Veranstaltung ab.

LTKT

Waschbären nicht unterschätzen

Waschbären gehören zu den nicht-heimischen Wildtieren in Deutschland, die sich in den letzten Jahrzehnten sehr ausgebreitet haben. Immer mehr der sogenannten Neozoen leben inzwischen auch in urbanen Gebieten. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit in Bezug auf die Nahrungssuche konnten sich die Kleinbären in einigen Gebieten stark vermehren. Auch wenn Waschbären von den meisten Menschen als niedlich bezeichnet werden, sind die kleinen Räuber keineswegs zu unterschätzen.

Die bis zu 85 Zentimeter großen Wildtiere greifen Menschen und Haustiere an, wenn sie sich eingeengt oder bedrängt fühlen. Bei einem Biss können die Infektionskrankheit Leptospirose oder der Waschbärenbandwurm übertragen werden, weshalb in dem Fall unbedingt ein:e Ärzt:in aufgesucht werden sollte. Expert:innen appellieren zudem, Waschbären auf keinen Fall zu füttern, und auch Abfälle für die Tiere unzugänglich aufzubewahren, damit sich die Population nicht noch weiter vermehrt. Auch sollten Hausbesitzer:innen geeignete Maßnahmen ergreifen, die verhindern, dass die Kleinbären ins Haus kommen und dort sesshaft werden.

Um Wildtiere in der Tierarztpraxis geht es auch in der gleichnamigen Online-Seminarreihe für Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de. Tiermedizinischen Fachangestellten steht eine separate Online-Reihe zu Wildtieren zur Verfügung.

T-Online

Online-Fortbildungsreihe Wildtiere für Tierärzt:innen

Online-Fortbildungsreihe Wildtiere für TFAs

Aktiver Igelschutz im Sommer

Auch wenn es in den vergangenen Wochen spürbar mehr Niederschläge gegeben hat, ist der Klimawandel unstrittig. Die heißen und trockenen Sommerperioden sind auch für Wildtiere wie den Igel eine große Herausforderung. So leiden sie u.a. unter dem massiven Insektenschwund, da ihnen Käfer, Würmer und Schnecken als Nahrung dienen. Damit die Igel für ihren Winterschlaf genügend Reserven anfressen können, benötigen die Wildtiere menschliche Unterstützung, wie Sabine Schütze aus der SWR-Umweltredaktion erklärt.

Das Risiko für geschwächte Igel sei groß, so stark von Parasiten wie Zecken, Flöhen und Milben befallen zu werden, dass die Stacheltiere daran sterben. Daher freuen sich die Igel über Unterstützung durch Wasser und Katzenfutter. Weitere Hilfe benötigen die Tiere dagegen nur, wenn Verletzungen zu sehen sind oder ein Igel sichtbar geschwächt ist.

Da immer mehr Igel auch von Mährobotern schwer verletzt werden, sollten diese lediglich tagsüber zum Einsatz kommen. Diese erkennen die Tiere, die sich bei drohender Gefahr einrollen und nicht flüchten, nicht als Hindernis und überrollen diese, erklärt Wiebke Pasligh, Naturschutzreferentin des NABU Rheinland-Pfalz.

Da auch immer mehr Igel in die Tierarztpraxis gebracht werden, bietet Myvetlearn.de den Einsteigerkurs Igel: Der Igel als Patient in der Kleintierpraxis Tierärzt:innen zur Online-Fortbildung an. Bestandteile dieses Kurses sind neben Informationen zu Artenschutz, rechtlichen Aspekten sowie stationärer Unterbringung auch Diagnostik und Therapie sowie Infektionskrankheiten. Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) können sich mit dem Kurs 4 der Reihe Wildtiere zum Thema Igel online fortbilden. Für Mitarbeitende von Igelstationen sowie interessierte Igelschützer:innen steht die Aufzeichnung eines Igel-Webinars auf Tierhalter-Wissen.de zur Verfügung.

SWR

Einsteigerkurs Igel für Tierärzt:innen

Erweiterter Aufgabenbereich von TFAs könnte Tierarztmangel abschwächen

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Tiermedizinischen Fachangestellten (TFA) bis zum Ende des ersten Halbjahres 2023 auf nahezu 22.000 angestiegen. Vor fünf Jahren waren noch rund 15.800 TFAs gemeldet. Da in den Praxen und Kliniken ein akuter Tierärztemangel herrscht, läge es nahe, dass TFAs und Praxismanager:innen die Tierärzt:innen in vielen Bereichen mehr unterstützen.

Diesen Lösungsweg schlägt auch der Dessauer Zukunftskreis (DZK) vor, der hinsichtlich des Fachkräftemangels in der Veterinärmedizin das Wörlitzer Memorandum erarbeitet hat, das 14 Themenfelder näher beleuchtet, Lösungsansätze beschreibt und Ziele vorgibt. Das Memorandum wurde auf dem diesjährigen Kongress des Bundesverbandes Tiermedizinisches Praxismanagement (TPM) vorgestellt. Ende September 2023 wird der DZK weitere mögliche Schritte und Strategien auf einem Branchentreffen mit Vertreter:innen aus allen tiermedizinischen Bereichen diskutieren.

Umfassende Gespräche zwischen Vetreter:innen des Verbandes medizinischer Fachberufe (vmf), Praxismanager:innen und den Initiator:innen des Wörlitzer Memorandums haben nun eine aktive Zusammenarbeit eingeleitet. „Das zeigt uns: Die Rolle der Tiermedizinischen Fachangestellten und Praxismanager:innen in der veterinärmedizinischen Versorgung wird weiter wachsen. Das bedeutet eine deutliche Aufwertung des Berufsbildes und eröffnet neue Perspektiven”, bewertet Katrin Hammermann, Referatsleiterin TFA im vmf, die Entwicklung.

vmf

Tierarztmangel.de

Der Ruf der Wildnis? – TiHo präsentiert Projektergebnisse

Die Klinik für Heimtiere, Reptilien und Vögel und das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) laden Interessierte am 15. Juni 2023 zur Ergebnispräsentation ihres gemeinsamen Forschungsprojekts „Der Ruf der Wildnis? Mensch und Wildtier in urbaner Umgebung – Interaktionen und (un)gewünschte Folgen“ ein. In dem Projekt haben die beteiligten Wissenschaftler:innen die Probleme und Gefahren beleuchtet, die das veränderte Zusammenleben von heimischen Wildtieren und Menschen in urbanen Regionen mit sich bringt. Denn die Ausbreitung der Menschen schränkt sowohl die Lebens- als auch die Rückzugsräume der Wildtiere immer weiter ein, was zunehmend zu Konflikten führt.

In der Online-Abschlussveranstaltung informieren die Forschenden in Kurzvorträgen über ihre Ergebnisse. Zudem haben die Expert:innen Handlungsempfehlungen erstellt, die sich an unterschiedliche Adressaten richten und die Wildtierversorgung sowie den generellen Umgang mit Wildtieren in Deutschland verbessern sollen. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung ist verpflichtend.

Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte können sich auch auf Myvetlearn.de in zwei separaten, vierteiligen Seminarreihen zu Wildtieren fortbilden.

TiHo

Online-Kursreihe Wildtiere in der Tierarztpraxis auf Myvetlearn.de

Online-Fortbildung Wildtiere für TFAs