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Umfragen im Rahmen von Dissertationen

Im Rahmen von Doktorarbeiten werden immer wieder Umfragen unter Tierärztinnen und Tierärzten zu verschiedenen Themen durchgeführt.

Eine kleine Auswahl unterstützenswerter Umfragen finden Sie hier:

Corinna Gast ist Doktorandin bei Prof. Holger Volk an der TiHo Hannover. Sie führt aktuell eine Umfrage unter Tierärzten zum Thema Überweisungen in der Tiermedizin durch.

In dem Fragebogen für die Tierärzteschaft möchte sie gerne deren Perspektive zum Überweisungsprozess abfragen, um den Ablauf der Versorgungskette mit meiner Arbeit hoffentlich zu verbessern und transparenter zu gestalten.

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Daron Remien untersucht in seiner Doktorarbeit am Institut für Veterinärepidemiologie und Biometrie der FU Berlin die Lebens- und Arbeitsrealität selbstständiger Tierärzt:innen. Denn anders als die Arbeitssituation und die Zufriedenheit von angestellter Tierärzt:innen wurde diese bei niedergelassenen Tierärzt:innen bislang noch nicht näher beleuchtet.

Laut Erhebungen des Tierärzte Atlas Deutschland 2024, den der Dessauer Zukunftskreis (DZK) entwickelt hat, nimmt die Zahl der Selbstständigen stetig ab. Zudem ist die Bereitschaft gesunken, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Im vergangenen Jahr haben die angestellten Tierärzt:innen zahlenmäßig die niedergelassen Tierärzt:innen erstmals überholt. Zudem werden in den kommenden 10 Jahren ca. 3.000 Tierarztpraxen eine Nachfolgelösung für ihre Einheit finden müssen, wie dem Tierärzte Atlas zu entnehmen ist.

Remiens Studie soll mehr Klarheit über die Situation der selbstständigen Tierärzt:innen bringen und zukünftigen selbstständigen Tierärzt:innen helfen, handlungsfähig, innovativ, modern und wettbewerbsfähig zu bleiben.

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Leoni Wizenty, praktizierende Kleintierärztin und Doktorandin am Institut für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie der Freien Universität Berlin, geht es darum, die Organisation des tierärztlichen Notdienstes in Deutschland zu optimieren, weshalb sie herausfinden möchte, wie es um die Arbeitsbedingungen im Notdienst gestellt ist, ob Triage-Systeme zur Einteilung von Patienten nach Dringlichkeit genutzt werden und ob sich ein Patientenprofil abzeichnen lässt. Daher bittet sie Kleintierärzt:innen, die aktuell oder innerhalb der letzten 5 Jahre im Notdienst tätig sind/waren, an der Online-Umfrage teilzunehmen.

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Auswirkungen des Zusammenlebens mit Haustieren

Zahlreiche Studien haben sich mit den Effekten des Zusammenlebens von Menschen mit Haustieren befasst. Während einige davon eher negative gesundheitliche Auswirkungen auf die Tierbesitzer:innen bescheinigen, zeigt doch der Großteil der Ergebnisse, dass Hunde, Katzen und andere Heimtiere im Haushalt einen durchweg positiven Effekt auf die Psyche der Menschen haben. So werde das Haustier in den meisten Familien gefühlsmäßig eindeutig als Familienmitglied eingestuft, wie beispielsweise die Untersuchungen des Neuropsychologen Luke Stoeckel vom Massachusetts General Hospital in Boston darlegten. Laut einer Studie eines japanischen Teams wird beim Hund Oxytocin ausgeschüttet, wenn ihm sein Frauchen bzw. Herrchen tief in die Augen schaut. Umgekehrt ist es wissenschaftlich bewiesen, dass der besondere Hundeblick bei seinen Halter:innen eine Vielzahl an Bindungshormonen aktiviert.

Hunde nehmen verschiedene Rollen ein: neben dem Seelentröster bzw. dem Kindersatz macht gemäß Umfragen vielen Hundebesitzer:innen einerseits das Zusammensein einfach nur Spaß (Hedonismus), zum anderen hatten sie das Gefühl, persönlich an der Beziehung zu wachsen (Eudaimonie). In Zeiten der Isolation, wie viele Menschen diese während der Corona-Pandemie erlebten, wurde von einem Großteil der 6.000 Teilnehmenden einer Umfrage das eigene Haustier als wichtige seelische Stütze gesehen.

Tatsächlich jedoch finden etliche Erhebungen keinen positiven statistisch messbaren, positiven Zusammenhang zwischen Tierbesitz und seelischer Gesundheit, wie auch die Hundestudie von Merkouri und Graham. Jene, die eine besonders starke Bindung zu dem Vierbeiner beschrieben, waren ängstlicher und depressiver als andere. Manche Fachleute sprechen gar von einem „Haustier-Effekt-Paradoxon“ – die Halter würden „glauben wollen“, dass Hund und Katze ihnen guttun. In Wirklichkeit ginge es ihnen mit dem Tier jedoch schlechter. Eine Wiener Arbeitsgruppe um Christine Krouzecky dagegen verweist auf die zusätzliche Belastung, die die Pflege eines Haustieres gerade in Krisenzeiten bedeute.

Einen nachgewiesenen positiven Effekt haben Haustiere laut verschiedener Studien jedoch auf autistische Kinder, Wachkomapatient:innen, Kinder mit ADHS sowie Demenzkranke. Etliche Studien belegen auch: Kinder oder Erwachsene, die die Pflege von Haustieren übernehmen, sind im Schnitt umweltbewusster. Sie ernähren sich häufiger vegetarisch und setzen sich stärker aktiv für den Tier- und Naturschutz ein.

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