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Missmanagement mitverantwortlich für Wassermangel

Der Weltklimarat prognostiziert, dass knapp 44 Millionen Europäer:innen im Jahr 2070 vom Wassermangel betroffen sein werden. Einer der Hauptgründe für die Wasserknappheit ist der Klimawandel, der mit einer steigenden Zahl an Dürreperioden einhergeht. Doch auch ein jahrzehntelanges Wassermissmanagement trage zur aktuellen Situation bei, heißt es von Seiten des World Wide Fund For Nature (WWF). Die Umweltschutzorganisation hat in einer Studie unterschiedliche Beispiele von Wassermissmanagement und -raubbau in Europa aufgezeigt. Demnach sind vor allem trockengelegte Feuchtgebiete und begradigte Flüsse Verursacher der Wasserknappheit.

„Hinzu kommen illegaler Wasserraubbau für die Landwirtschaft und unverantwortliche Praktiken beim Bau von Wasserkraftwerken“, heißt es in dem Bericht. Fallstudien in Spanien, den Niederlanden, Frankreich und Bulgarien belegen die Ausmaße des Missmanagements und die Bewirtschaftungsprobleme. Auch Deutschland habe mit dem Voranschreiten der Klimakrise zunehmende Wassersorgen, sagt Theresa Schiller. „Langzeitfehler im Flussgebietsmanagement und in der Bewirtschaftung unserer Wasserressourcen schlagen nun voll durch“, erklärt die WWF-Referentin für Internationale Wasserressourcen. Die Expertin kritisiert besonders, dass auch in Deutschland, neben anderen EU-Mitgliedsstaaten, die bestehenden, zielgerichteten EU-Vorgaben wie die Wasserrahmenrichtlinie, nicht hinreichend umgesetzt würden, und fordert die EU auf, eine zukunftsfähige Wasser- und Klimaanpassungsagenda zu forcieren.

WWF

WirtschaftsWoche

Parasitäre Würmer können Insulinresistenz reduzieren

Hakenwürmer gehören zu den häufigsten Auslösern von Wurminfektionen in den Tropen und Subtropen. Laut einer aktuellen Studie von Forschenden der James Cook Universität in Australien könnten Hakenwürmer aber auch gegen Stoffwechselerkrankungen helfen. Bei einer klinischen Studie mit 40 Personen zeigte sich bei der Mehrheit der Teilnehmer:innen nach der Infektion mit der menschlichen Hakenwurmart “Necator Americanus” eine deutliche Verringerung der Insulinresistenz. Bei den Proband:innen, die mit Placebos behandelt worden waren, stiegen die Werte hingegen an.

„Stoffwechselerkrankungen sind gekennzeichnet durch entzündliche Immunreaktionen und ein verändertes Darmmikrobiom. Frühere Studien mit Tiermodellen haben gezeigt, dass Hakenwürmer bei ihrem Wirt eine entzündungshemmende Reaktion hervorrufen, um ihr eigenes Überleben zu sichern”, erklärte Studienleiterin Doris Pierce. Bereits in früheren Studien konnte gezeigt werden, dass bestimmte Parasiten sowohl eine Immunaktivität sowie die Insulinresistenz verbessern können. „Die Ergebnisse rechtfertigen Folgestudien in größerem Maßstab, die an mehreren Testzentren in Australien und Übersee durchgeführt werden könnten”, sagt Pierces Doktorvater Paul Giacomin.

Pressetext

James Cook Universität

Studie beleuchtet Tierwohlprogramme in der Milchviehhaltung

Auch im Bereich der Milchwirtschaft stehen die Haltungsbedingungen von Nutztieren immer mehr im Fokus der Verbraucher:innen sowie der Politik. Um herauszufinden, wie hoch die Bereitschaft bei den Milchproduzent:innen ist, höhere Tierwohlstandards umzusetzen, haben Forschende der Fachhochschule Kiel und des ife Instituts Kiel die wachsende Verbreitung von Tierwohllabels bei Milchprodukten verglichen. „Unser Vergleich der relevantesten Tierwohlstandards in der Milchviehhaltung hat gezeigt, dass der Standard ‚Für mehr Tierschutz‘ in der Premium-Stufe des Deutschen Tierschutzbundes e. V. insgesamt die meisten und höchsten Anforderungen aufweist. Für Verbraucher:innen ist es aber schwierig, die verschiedenen Labels und Stufen zu unterscheiden, die jeweiligen Anforderungen zu kennen und zum Teil auch zu verstehen“, erklärt Prof. Dr. Holger Thiele von der FH Kiel.

Zudem sind die Wissenschaftler:innen der Frage nachgegangen, welche Vor- und Nachteile die Produzent:innen von der Einführung eines vom Bund geplanten Tierwohllabels erwarten. „Die Teilnahme an einem Tierwohlprogramm muss sich für Landwirt:innen lohnen. Sie müssen für zertifizierte Milch einen höheren Preis erhalten“, fordert die Kieler Doktorandin Henrike Grotsch. Aktuell bieten laut der Studie Lebensmittelhandel und insbesondere die Discounter immer häufiger Milch mit ihren eigenen Labels an, jedoch erheben sie bislang keinen stabilen Preisaufschlag. Mit ihrer Studie wollen die Forschenden aus Kiel einen Beitrag für eine langfristig tragfähige Konzeption einer Tierwohlkennzeichnung leisten.

Um verschiedene Themen und Probleme des Tierschutzes geht es auch in der Myvetlearn.de-Fortbildung “Aktuelle Probleme des Tierschutzes“, die als Präsenzfortbildung in Hannover oder wahlweise online als Live-Stream am 14. und 15. September 2023 angeboten wird.

FH Kiel