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Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe weiter rückläufig

Der Strukturwandel in der Nutztierhaltung hat sich auch im vergangenen Jahr weiter fortgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bekannt gab, ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe weiter zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden nur noch 255.000 Höfe gemeldet, rund 160.000 Betriebe hielten Nutztiere. Insgesamt wurden zum Stichtag am 1. März 2023 rund 10,9 Mio. Rinder, 22,4 Mio. Schweine, 1,8 Mio. Schafe sowie 162.600 Ziegen und 167,3 Mio. Stück Geflügel gehalten. Auch setzt sich der Trend zu größeren Betrieben fort. Insgesamt hat sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betrieben seit dem Jahr 2020 um 7.800 verringert (-3 %).

Laut Prognosen der DZ-Bank wird das Höfesterben weitergehen. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie wird sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe bis 2040 bei nur noch rund 100.000 Betrieben ansiedeln. Die steigenden Anforderungen an den Umwelt- und Tierschutz sowie die zunehmende Digitalisierung werden die Bildung von größeren Betriebseinheiten erfordern, so die Expert:innen. Ein weiterer Grund für den Rückgang kleinerer Betriebe sei zudem die Nachfolgeproblematik, von der viele Landwirt:innen in den nächsten Jahren betroffen sein dürften.

 Destatis

Agrarheute

Mehr Schweine, aber weniger Betriebe in NRW

In den vergangenen 12 Monaten ist die Zahl der Schweine in Nordrhein-Westfalen um 0,9 Prozent gestiegen. Wie die Zählung des Statistischen Landesamtes zum Stichtag 3. November 2023 ergab, wurden 5,84 Millionen Schweine in dem Bundesland gehalten, darunter 1,17 Mio. Mastschweine. Gleichzeitig sank seit Anfang November 2022 jedoch die Zahl der Betriebe mit einem Mindestbestand von 50 Schweinen oder 10 Zuchtsauen weiter auf 5.350 Betriebe (−5,8 Prozent). Betrachtet man die vergangenen 10 Jahre, entspricht das einem Rückgang von 35 % .

IT.NRW

Zahl der Versuchstiere erneut deutlich gesunken

Zum dritten Mal in Folge ist die Zahl der Versuchstiere in Deutschland gesunken. Wie aus der aktuellen Versuchstierstatistik des Deutschen Zentrums zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) hervorgeht, wurden im Jahr 2022 insgesamt 1,73 Millionen Tiere für Versuche eingesetzt, was einen Rückgang zum Vorjahr von 7% bedeutet. „Der Tendenz nach werden in Deutschland immer weniger Tierversuche durchgeführt“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Eine der möglichen Ursachen ist, dass sich Ersatzmethoden und Reduktionsmaßnahmen allmählich durchsetzen.“

Bei den verwendeten Mäusen (-93.989) und Ratten (-25.086) war der Rückgang am deutlichsten, gefolgt von Fischen (-13.723). Allerdings stieg die Anzahl der verwendeten Kaninchen, Vögel, Affen und Hunde gegenüber 2021. Wie der Statistik zu entnehmen ist, sind die Anteile an Tierversuchen mit mittlerer Belastung (25,4 Prozent) und mit schwerer Belastung (3,6 Prozent) in 2022 zurückgegangen. Damit zeigt sich insgesamt ein Trend hin zu gering belastenden Versuchen.

Auch wenn im Jahr 2022 die Zahl der nicht verwendeten Tiere erneut gesunken ist (- 31%), wurden dennoch rund 1,77 Millionen Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken gezüchtet, aber nicht eingesetzt und dann getötet. Zu dieser Thematik richtet das Bundesinstitutz für Risikoforschung (BfR) am 15.12.2023 ein Stakeholder Forum im Kaiserin-Friedrich-Haus in Berlin aus. „Nicht verwendete Versuchstiere – ,Überschuss‘ oder Notwendigkeit?“ lautet der Titel des BfR-Stakeholder Forums. „Gemeinsam wollen wir eine Bestandsaufnahme zu diesem Thema machen“, sagt Bf3R-Leiter Professor Dr. Gilbert Schönfelder. „Dabei wird es auch darum gehen, wie man mit nicht-verwendeten Tiere umgehen sollte und was man tun kann, um ihre Zahl gering zu halten.“

BfR