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Ausstiegswelle deutscher Schweinehalter:innen hält an

Der Abbau der Schweinehaltung in Deutschland ist auch in 2023 weiter voran geschritten. Gemäß der aktuellen Viehzählung vom Mai 2023 wurden hierzulande nur noch 20,7 Mio. Schweine gehalten. Auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe ist um rund 10 Prozent auf 15.900 Betriebe gesunken. Eine Konsequenz des Rückgangs sind die hohen Erlöse, die die Mäster nun für ihre Schweine erzielen. Mit Erlösen von um die 2,50 Euro/kg Schlachtgewicht liegen die Schweinepreise seit Anfang Juli 2023 auf einem Rekordwert.

Auch im Vereinigten Königreich wurden im Juni 2023 weniger Schweine geschlachtet, wie die neuesten Zahlen der britischen Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) zeigen. Im Vorjahresvergleich brach die Schweinefleischerzeugung in der ersten Jahreshälfte um mehr als 13 % ein. Den Fleischproduzenten standen dabei 603.000 oder 11 % weniger Schlachttiere zur Verfügung als im Vorjahreszeitraum. Zudem sank die Zahl der Schweinefleischexporte in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres um knapp ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr.

Während der Verbrauch von Schweinefleisch in Deutschland seit Jahren deutlich rückläufig ist, haben die Schweinefleischimporte in China u.a. aufgrund des steigenden Verzehrs wieder zugelegt. Laut vorläufigen Daten der Zollverwaltung nahm die Importmenge einschließlich Nebenerzeugnissen um rund 180.000 t oder 13 % auf 1,54 Mio. t zu. Hauptlieferant war Spanien, gefolgt von Nordamerika und Brasilien.

Agrarheute

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Cola kann Antibiotikaeinsatz bei Absetzern reduzieren

Ein Cola-Futter-Gemisch rund um die Absetzzeit von Ferkeln kann Antibiotikagaben verringern. Einigen Schweizer Schweinehalter:innen ist es gelungen, die Zahl der Durchfallerkrankungen bei Ferkeln zu senken, und das ohne den Einsatz von Antibiotika. Für Ferkel bedeutet die Phase des Absetzens enormen Stress, denn die Jungtiere müssen sich an ein anderes Futter, aber auch an eine fremde Umgebung bzw. Artgenossen gewöhnen. Nicht selten reagieren die Ferkel in dieser kritischen Phase mit Durchfall. Handelsübliche Cola, die über das Futter gegossen und über einen Zeitraum von ca. 10 Tagen gegeben wird, senkt den pH-Wert im Verdauungstrakt, der bei Absetzferkeln in der Regel etwas zu hoch ist. Dadurch wird bei den Jungtieren die Verdauung gefördert sowie Krankheitserreger gehemmt.

„Die Ferkel fressen das Futter-Cola-Gemisch gern, weil es sehr süß ist“, erklärt der Schweizer Landwirt Paul Arnold, der durchweg positive Erfahrungen damit gemacht hat. Seit er den Softdrink füttert, benötigt er zum Absetzen kein Antibiotikum mehr. Doch die Ferkel sind bei der Cola durchaus wählerisch, eine Light-Variante des Softdrinks lehnen die Tiere ab. Die Produktionsfirma Landi entschied sich nach einigen Anfragen dazu, eine Cola nach alter, bewährter Rezeptur, exklusiv für Schweinehalter herzustellen. An dieser Stelle sei jedoch betont, dass das Zufüttern von Cola an Ferkel in Deutschland laut Futtermittelrecht nicht erlaubt ist. Die in dem Getränk enthaltenen Stoffe sind nicht auf der Positivliste für Futtermittel gelistet. Daher kann das Verfüttern von Cola bei Kontrollen der Überwachungsbehörde oder bei einer QS-Prüfung zu rechtlichen Problemen führen.

Um die Minimierung des Einsatzes von antimikrobiellen Arzneimitteln in der Nutztierhaltung geht es auch bei VetMAB. Das Fortbildungsportal bietet E-Learningkurse für Landwirt:innen und Tierärzt:innen zu Schweinen, Rindern, Kälbern und Geflügel an, die das Ziel haben, das Gesundheitsmanagement im Stall zu verbessern und so den Einsatz von Antibiotika zu minimieren. Damit trägt VetMAB zum Kampf gegen Resistenzen und mehr Gesundheit von Mensch und Tier bei.

Agrarheute

VetMAB