Die warmen Temperaturen und die intensive Kraft der Sonne im Frühjahr lässt viele Blumen und Pflanzen erblühen. Am Wegesrand, auf den Wiesen und Weiden sowie im eigenen Garten wachsen aktuell aber auch wieder Pflanzen, die für viele Vierbeiner giftig sein können. Einige Pflanzen sind so giftig, dass diese bei Hunden, Katzen und/oder Pferden sogar zum Tod führen können, wenn sie diese fressen. Darunter fallen Oleander, Eiben, Narzissen, Maiglöckchen, Efeu und verschiedene Eisenhutarten. Aber auch Blumen wie Tulpen, Pfingstrosen und viele blühende Büsche wie Kirschlorbeer und Ginster rufen bei den Tieren nach Verzehr zumindest leichte Vergiftungssymptome hervor.
Besitzer:innen sollten in den nächsten Wochen verstärkt auf Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Störungen des Verdauungstrakts oder Atemprobleme ihrer Tiere achten. Unter Umständen und je nach gefressenen Mengen können auch gefährliche Herz-Kreislauf-Störungen, Leberversagen oder Nierenschäden verursacht werden. Eine detaillierte Übersicht über die giftigen Pflanzen hat die Vetmeduni Wien auf ihrer Internetseite bereit gestellt.
Auf Tierhalter-Wissen.de können Sie Ihre Giftpflanzenkenntnisse in einem Suchbild überprüfen.
Mit Hilfe eines Online-Fragebogens möchte ein Team von Tierärzt:innen der Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen mehr über die Beziehung zwischen Mensch und Pferd herausfinden. Alexandra Diller, die das Projekt gemeinsam mit der AG für „Angewandte Verhaltenskunde und Tierverhaltenstherapie“ der JLU durchführt, hat sich das Ziel gesetzt, Besuche von Tierarztpraxen mittels der Ergebnisse für die Patienten und Begleiter:innen zu verbessern. Das Team möchte Lösungen und Trainingsmethoden erarbeiten, damit der Tierarztbesuch für alle Beteiligten ohne Stress und Angst verläuft. Das Team bittet daher Personen, die aktuell ein Pferd betreuen, halten oder besitzen, um rege Teilnahme an der Umfrage. Diese wird ca. 20 Minuten in Anspruch nehmen.
Zur Umfrage
Bei einem Pferd in Schleswig-Holstein ist das West-Nil-Virus (WNV) nachgewiesen worden. Nachdem das Tier im Kreis Herzogtum Lauenburg neurologische Symptome gezeigt sowie Fieber entwickelt hatte, ist nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums eine Laboruntersuchung eingeleitet worden, die inzwischen durch das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt wurde. Die Infektion des Pferdes ist der erste bestätigte WNV-Fall in Schleswig-Holstein. Im Juli 2023 war ein Waldkauz im Tierpark Dessau an der anzeigepflichtigen Tierseuche verendet. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, seien in 2023 bislang vier WNV-Infektionen bei Menschen nachgewiesen worden.
WNV wird durch Stechmücken übertragen, deren Hauptwirte Vögel sind. Im Jahr 2022 gab es laut FLI bundesweit 17 registrierte Fälle bei Pferden und 54 Infektionsnachweise bei Vögeln. Auch wenn eine Infektion von Pferden und Menschen eher selten vorkommt, empfiehlt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet), Pferde in den bereits betroffenen Gebieten gegen WNV zu impfen. Bei etwa 8% der infizierten Pferde komme es zu neurologischen Symptomen. Diese Verlaufsform geht mit einer hohen Letalität von ca. 30 bis 50% einher. Zudem zeigen überlebende Pferde häufig bleibende Schäden, so die StIKo Vet.
Landesregierung Schleswig-Holstein
Die EQ-AID App unterstützt Pferdehalter:innen in Notfällen. Die App beinhaltet die Punkte Erste Hilfe, Notfälle und Checklisten. Denn eine fundierte Vorbereitung sowie ein gutes Allgemeinwissen rund um die Gesundheitsfürsorge des Pferdes können den Besitzer:innen helfen, in Notfallsituationen richtig zu handeln. Schritt-für-Schritt-Anleitungen für konkrete Erste-Hilfe-Maßnahmen und nützliche Tipps zur weiteren Behandlung – anschaulich illustriert mit Fotos und Videos – unterstützen die Halter:innen im Notfall. Die User erhalten zudem die wichtigsten Informationen zu Krankheiten und Giftpflanzen, sowie wichtige Listen rund um die Pferdegesundheit. Zudem bietet die App einen Überblick über das ganze Pferd und mögliche Krankheitsbilder. Die Stichwortsuche nach Symptomen rundet die Funktionen ab.
Auch wenn sich Krankheiten anhand von Symptomen mit Hilfe der App schnell finden lassen, kann und sollte diese im Notfall den Besuch einer Tierärztin oder eines Tierarztes nicht ersetzen. In diesem Fall steht den Usern in der App eine Tierarzt-Hotline zur Verfügung.
EQ-AID App
Im Rahmen des 12. Leipziger Tierärztekongresses findet auch erneut die 12th International Conference on Equine Reproductive Medicine (ICERM) statt. Am 20. Januar 2024 erwarten die Teilnehmer:innen insgesamt 19 Vorträge von internationalen Expert:innen zum Hauptthema Pferdereproduktion. „Das Motto der International Conference on Equine Reproductive Medicine (ICERM) 2024 lautet ‚Prospects in equine reproductive medicine’, denn sie stellt Perspektiven der Reproduktionsmedizin bei Pferden zur Diskussion“, erklärt Konferenzleiter Prof. Dr. Harald Sieme von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Reproduktionsmedizinische Einheit der Kliniken. In den fünf Einheiten werden unter anderem die Themen Andrologie und assistierte Reproduktionsbiotechnologien sowie die nicht trächtige, die trächtige und die peripartale Stute behandelt. „Zu den Highlights gehören die Themen Zucht und Sporteinsatz, Endometriose, Endometritis, Ovum Pick-Up (OPU) und in vitro Embryoproduktion, Trächtigkeitsverluste sowie die Behandlung tragender Stuten“, so Prof. Sieme. Angestrebt sei, die Attraktivität der equinen Reproduktionsmedizin für die deutschen Pferdepraktikerinnen und -praktiker zu erhalten.
Mit der vierteiligen E-Learning-Kursreihe Reproduktionsmedizin Pferd können sich Tierärzt:innen auch auf Myvetlearn.de dazu fortbilden. In vier, einzeln buchbaren Online-Modulen gehen die Referent:innen der Justus-Liebig-Universität Gießen unter anderem auf Gynäkologie, Andrologie, Trächtigkeit und Geburt sowie Neonatologie ein.
Leipziger Tierärztekongress
Myvetlearn.de