Kryptosporidien (Cryptosporidium parvum) verursachen bei wenige Tage alten Kälbern schwere Durchfälle. Durch eine Impfung der Muttertiere könnten die Kälber passiv gegen die Parasiten immunisiert werden. Aktuell testet das Unternehmen MSD Tiergesundheit die Impfung tragender Kühe, die zur Bildung spezifischer Antikörper im Kolostrum beitragen soll. Auf dem Europäischen Rinderkongress (European Buiatrics Congress), der Ende August 2023 in Berlin stattfand, hat das Unternehmen die neuesten Untersuchungen vorgestellt.
Die vorgestellten Ergebnisse der Feldstudie sind vielversprechend: Kälber, die Kolostrum von geimpften Kühen erhielten, hatten ein deutlich niedrigeres Risiko, an Durchfall zu erkranken. Der aktuell getestete Impfstoff wäre weltweit der erste und könnte maßgeblich dazu beitragen, C. parvum-Infektionen zu reduzieren und Kälber vor schweren Durchfällen zu schützen.
MSD Animal Health
Elite Magazin
Immer mehr Zoonosen gefährden die Gesundheit von Mensch und Tier. Unter anderem sorgt der Klimawandel dafür, dass sich Parasiten, die gefährliche Infektionskrankheiten übertragen können, in der ganzen Welt ausbreiten. Inzwischen sind Zecken nicht mehr nur in den Sommermonaten aktiv, sondern überleben auch mildere Winter.
Über den Umgang mit solchen Vektor-Krankheiten informiert der interaktive Online-VetmedTalk „Gesunde Tiere – Alles über Zoonosen, Zecken und Co“ der Veterinärmedizinischen Universität Wien am 7. September um 18.30 Uhr.
Die Expert:innen Nikolaus Huber (Vetmeduni), Anja Joachim (Institut für Parasitologie, Vetmeduni), Katja Silbermayr (Boehringer Ingelheim) sowie Adi Steinrigl (AGES) präsentieren darin aktuelle Themen aus der veterinärmedizinischen Forschung und Praxis und diskutieren ganz im Sinne des One-Health-Gedankens. Die Moderation des Live-Streams wird Bernhard Weingartner, Wissenschaftskommunikator und Initiator des Science Slam Österreich, übernehmen.
Da auch die Beziehung zu unseren Haustieren immer enger und intensiver wird, befasst sich Prof. Dr. Stephan Neumann (Universität Göttingen) in zwei Online-Seminaren auf Myvetlearn.de mit den wichtigsten Zoonosen, die in der Tierarztpraxis sowie der Arztpraxis am häufigsten vorkommen. Er geht dabei sowohl auf den Erreger und seine Übertragung als auch auf das Krankheitsbild bei Mensch und Tier ein. Einzig bei der Therapie wird nur die Behandlung des Tieres näher besprochen.
Vetmeduni Wien
Online-Seminare Zoonosen auf Myvetlearn.de
Auch wenn es in den vergangenen Wochen spürbar mehr Niederschläge gegeben hat, ist der Klimawandel unstrittig. Die heißen und trockenen Sommerperioden sind auch für Wildtiere wie den Igel eine große Herausforderung. So leiden sie u.a. unter dem massiven Insektenschwund, da ihnen Käfer, Würmer und Schnecken als Nahrung dienen. Damit die Igel für ihren Winterschlaf genügend Reserven anfressen können, benötigen die Wildtiere menschliche Unterstützung, wie Sabine Schütze aus der SWR-Umweltredaktion erklärt.
Das Risiko für geschwächte Igel sei groß, so stark von Parasiten wie Zecken, Flöhen und Milben befallen zu werden, dass die Stacheltiere daran sterben. Daher freuen sich die Igel über Unterstützung durch Wasser und Katzenfutter. Weitere Hilfe benötigen die Tiere dagegen nur, wenn Verletzungen zu sehen sind oder ein Igel sichtbar geschwächt ist.
Da immer mehr Igel auch von Mährobotern schwer verletzt werden, sollten diese lediglich tagsüber zum Einsatz kommen. Diese erkennen die Tiere, die sich bei drohender Gefahr einrollen und nicht flüchten, nicht als Hindernis und überrollen diese, erklärt Wiebke Pasligh, Naturschutzreferentin des NABU Rheinland-Pfalz.
Da auch immer mehr Igel in die Tierarztpraxis gebracht werden, bietet Myvetlearn.de den Einsteigerkurs Igel: Der Igel als Patient in der Kleintierpraxis Tierärzt:innen zur Online-Fortbildung an. Bestandteile dieses Kurses sind neben Informationen zu Artenschutz, rechtlichen Aspekten sowie stationärer Unterbringung auch Diagnostik und Therapie sowie Infektionskrankheiten. Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) können sich mit dem Kurs 4 der Reihe Wildtiere zum Thema Igel online fortbilden. Für Mitarbeitende von Igelstationen sowie interessierte Igelschützer:innen steht die Aufzeichnung eines Igel-Webinars auf Tierhalter-Wissen.de zur Verfügung.
SWR
Einsteigerkurs Igel für Tierärzt:innen
Die hochsommerlichen Temperaturen steigern leider auch die Aktivitäten von Parasiten wie Mücken und Zecken. Mit den Stichen können auch gefährliche Krankheiten übertragen werden. Besonders die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) ist eine Gefahr für Hunde, denn diese kann die Babesiose, auch Hundemalaria genannt, übertragen. Wird die durch die Blutparasiten Babesia Canis ausgelöste Erkrankung nicht behandelt, kann die Babesiose für die Vierbeiner schlimmstenfalls tödlich enden. Gefährdet sind besonders Welpen sowie alte und geschwächte Hunde. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt, hat sich die Auwaldzecke in den letzten Jahren in ganz Deutschland ausgebreitet. Der Parasit bevorzugt im Gegensatz zu anderen Zeckenarten eher offeneres Terrain, wie Flächen mit hochwüchsigen Gräsern.
Die typischen Symptome der Babesiose sind hohes Fieber, Appetitlosigkeit, blasse Schleimhäute und dunkler Urin. Auch können sich Bewegungsstörungen, Nasenbluten und Husten einstellen. Beim Auftreten der ersten Symptome muss umgehend eine medikamentöse Behandlung durch die Tierärztin/den Tierarzt erfolgen. Die Inkubationszeit kann fünf Tage bis drei Wochen dauern. Um eine Erkrankung zu vermeiden, wird ein ganzjähriger Zeckenschutz bei Hunden dringend empfohlen. Nach Wanderungen und Spaziergängen sollten Hunde zudem nach Zecken abgesucht werden, am besten mehrmals täglich. Bei einer erkennbaren Rötung und bei Ausfluss aus einer Bissstelle sowie bei Krankheitssymptomen sollten Hundehalter:innen sofort mit ihrem Vierbeiner eine Tierarztpraxis aufsuchen.
Focus
Fokusthema Floh- und Zeckenbekämpfung