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Einheitliche Behandlungsempfehlungen für epileptische Serienanfälle veröffentlicht

Status epilepticus bezeichnet epileptische Anfälle, die außergewöhnlich lange anhalten oder in einer Serie von mehreren Anfällen hintereinander auftreten bzw. nicht von selbst aufhört. Ohne tierärztliche Hilfe kann sich dies zu einem lebensbedrohlichen Zustand entwickeln. Da sich die bisher international vorhandenen Behandlungsempfehlungen stark voneinander unterschieden, hat ein Team aus fünf international renommierten Neurologie-Spezialist:innen erstmals international einheitliche Richtlinien veröffentlicht. Dazu hatten die Expert:innen, darunter Dr. Holger Volk und Dr. Marios Charalambous von der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), systematisch wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Behandlung von Epilepsie analysiert, bisherige Erkenntnisse zusammengeführt und eine Konsenserklärung erstellt.

„Die Konsenserklärung soll helfen, komplexe, häufig auftretende neurologische Notfälle besser zu behandeln. Wir haben den aktuellen Stand der Forschung begutachtet und daraus die Empfehlungen abgeleitet. Sie sind allgemein anwendbar und die offizielle Richtschnur für Primär- und Fachtierärzte. Gleichzeitig zeigen sie potenzielle Forschungsansätze in diesem Bereich auf“, erklärt Dr. Marios Charalambous, Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo). Vor der Veröffentlichung im Journal of Veterinary Internal Medicine wurden die Richtlinien von den Expert:innen des American College of Veterinary Internal Medicine (ACVIM) bewertet.

Weitaus mehr Consensus Statements für die Kleintierpraxis bietet das tierärztliche Fortbildungsportal Myvetlearn.de. Diese aus 24 Kursen bestehende Fortbildungsreihe wird von dem Experten Prof. Dr. Stephan Neumann von der Kleintierklinik der Universität Göttingen, der u.a. auch Vorstandsmitglied der FECAVA ist, erklärt und kommentiert. Jede Fortbildungseinheit ist mit 2 ATF-Stunden anerkannt.

TiHo 

Forscherin der FU Berlin stellt Zelltherapie für arzneimittelresistente Epilepsie vor

Weltweit sind mehr als 50 Millionen Menschen an Epilepsie erkrankt, einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Bei schätzungsweise 5 Millionen Menschen wird jedes Jahr die Neudiagnose Epilepsie gestellt. Eine abnorme elektrische Aktivität im Gehirn kann wiederholt epileptische Anfälle auslösen. Das medizinische Ziel ist es, die Anzahl solcher Anfälle gering zu halten.

Ein internationales Forscherteam, unter ihnen Veterinärmedizinerin und Neurowissenschaftlerin Prof. Sonja Bröer von der Freien Universität Berlin, arbeitet im Rahmen einer Studie an einer regenerativen Zelltherapie, die bei einer arzneimittelresistenten Epilepsie zur Heilung bzw. Linderung führen könnte. Diese Therapie basiert auf Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ausschüttenden Nervenzellen, die die übermäßigen elektrischen Entladungen in Nervenzellen des Gehirns hemmen könnten. Basierend auf den Daten aus der Studie wird die Zelltherapie inzwischen in einer laufenden klinischen Phase 1/2-Studie am Menschen getestet.

Die Neu-Berliner Veterinärmedizinerin Bröer wird erste klinische sowie präklinische Daten anlässlich des „Berlin Neuroscience Meeting“ des Einstein-Zentrums für Neurowissenschaften präsentieren.

FU Berlin

Studie Zelltherapie