Die Erzeugerpreise für Bio-Milch sind jüngst stark eingebrochen. Daher fordern die beiden Verbände Bioland und Naturland nun eine Preisstabilität vom Handel und einen Orientierungspreis von 67 Cent für nachhaltige Bio-Milch.
„Wir brauchen dringend eine Umkehr dieses negativen Trends. Die Bio-Milchpreise entfernen sich aktuell immer weiter von dem, was Betriebe, die nach den hohen Standards von Bioland und Naturland arbeiten, für eine kostendeckende Produktion brauchen. Es liegt in der Verantwortung der Partner entlang der Wertschöpfungskette, hier für die notwendige preisliche Stabilität zu sorgen“, fordern die Präsidenten der beiden Verbände, Jan Plagge und Hubert Heigl, in einer gemeinsamen Stellungnahme.
„Nachhaltigkeit und Tierwohl gibt es nicht zum Nulltarif. Mit dem Orientierungspreis schaffen wir Transparenz darüber, was es bedeutet, kostendeckend Bio-Milch nach den besonders strengen Richtlinien von Naturland und Bioland zu produzieren“, sagt Bioland-Präsident Plagge. „Wir geben damit verbändeübergreifend Orientierung für alle Mitglieder in der Wertschöpfungskette“, ergänzt Naturland-Präsident Hubert Heigl.
Bioland
Am heutigen Internationalen Tag der Milch werben zahlreiche Berufsverbände mit verschiedenen Aktionen für das hochwertige Grundnahrungsmittel, das sie produzieren. Gleichzeitig erneuern sie ihre Forderung nach besseren Bedingungen für die Milchproduktion. Unter dem Motto „Die Kuh ist kein Klima-Killer“ informiert der Deutsche Bauernverband (DBV) zusammen mit dem Landesbauernverband Brandenburg die Bevölkerung am Brandenburger Tor und möchte sie darauf aufmerksam machen, welch positive Wirkung Milchviehhaltung und die damit einhergehende Kreislaufwirtschaft für das Klima haben.
Im ganzen Land können Interessierte an Kochshows und Kultur im Kuhstall sowie Hofbesuchen und Mitmachveranstaltungen rund um das Thema Milch teilnehmen. Der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, nutzt den heutigen Tag, um seinen Vorschlag, einen „Grünland-Klima-Bonus“ im Rahmen der GAP-Förderung einzuführen, zu bekräftigen. „Milchkühe sind mehr als ihr CO2-Fußabdruck und spielen eine wichtige Rolle im CO2-Kreislauf. Kühe fressen Gras, Silage und pflanzliche Koppelprodukte aus der Lebensmittelerzeugung, die nicht durch den Menschen verwertet werden können. Das von den Kühen abgegebene biogene Methan wird im Gegensatz zum fossilen Methan innerhalb eines Jahrzehnts wieder abgebaut. Durch die Verwertung von Gras erhalten Kühe das Grünland als bedeutende CO2-Senke. Grünlandbewirtschaftung ist ein Alleinstellungsmerkmal und verdient somit eine Honorierung im Sinne des Klima- und Umweltschutzes“, betont Schmal. Unter dem Motto „Wir baden aus, was die Politik versäumt“ steht die bundesweite Aktion des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) anlässlich des Weltmilchtags, die auf die aktuelle Milchkrise hinweisen soll.
Topagrar
Milchwirtschaft
Deutscher Bauernverband