Forschende der Universität Oxford sind bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Im Rahmen einer Studie sind am 15.09.2023 die ersten Teilnehmer:innen im Alter von 50 bis 70 Jahren mit einem von der Professorin Dame Sarah Gilbert entwickelten Vakzin geimpft worden. „Vor der COVID-19-Pandemie hatten wir unseren ChAdOx1-MERS-Impfstoff bereits an jungen Erwachsenen in Großbritannien und Saudi-Arabien getestet. Diese Versuche lieferten Informationen, die für die rasche Entwicklung des COVID-19-Impfstoffs von Oxford/AstraZeneca entscheidend waren. Wir kehren nun zu der Aufgabe zurück, einen Impfstoff gegen MERS zu entwickeln und werden ihn zum ersten Mal an älteren Erwachsenen testen, also an der Altersgruppe, die am meisten Schutz vor diesem lebensbedrohlichen Virus benötigt“, erklärt Gilbert.
MERS wird durch ein Virus, das von Kamelen auf Menschen übertragen wird, ausgelöst. Das Virus stammt aus derselben Virusfamilie wie SARS-CoV-2, was für COVID-19 verantwortlich ist. Laut Informationen der Weltgesundheitsorganisation WHO hat auch MERS das Potential, eine Pandemie auszulösen. Noch gibt es weder Behandlung noch einen Impfstoff gegen die Viruserkrankung. „MERS hat eine höhere Sterblichkeitsrate als COVID-19, und wir haben noch keine wirksamen Behandlungen oder Impfstoffe dagegen. Diese Studie ist eine spannende Gelegenheit, auf unserer Partnerschaft mit Liverpool aufzubauen, die während der COVID-19-Impfstoffversuche in Oxford entstanden ist, um einen vielversprechenden Impfstoff gegen ein anderes potenziell tödliches Coronavirus zu untersuchen”, betont Professor Maheshi Ramasamy, Clinician Scientist bei der Oxford Vaccine Group und Leiter der Studie.
WHO
University of Oxford
Universität Oxford
Hunde reagieren bei nicht erfüllten Erwartungen ähnlich wie Menschen. Das konnte nun ein Forschungsteam der VetmedUni Wien in verschiedenen Experimenten belegen. In ihrer Versuchsreihe wiesen die Wissenschaftler:innen nach, dass die Vierbeiner ihre Umgebung gezielt erkundeten, sobald sich ihre Erwartungen im Zusammenhang mit verdeckten Objekten nicht erfüllten. Enge Parallelen zeigten sich beispielsweise zu dem neugierigen Verhalten von Kindern, die beteiligte Objekte genauer untersuchen, wenn physikalische Regelmäßigkeiten nicht eingehalten wurden.
In drei verschiedenen Experimenten – zwei mit Videos eines sich über den Bildschirm bewegenden und dann verschwindenden Balls sowie eines mit einem echten Ball – konnten die Forschenden eine längere Blickdauer der Hunde bei erwartungswidrigen Ereignissen als bei konsistenten Ereignissen feststellen. „Dieses Ergebnis wurde bei den ersten beiden Experimenten durch Pupillengrößenanalysen weiter gestützt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Hunde erwarten, dass Objekte wieder auftauchen, wenn sie nicht durch eine blickdichte Blende verdeckt werden, und dass sie die Größe der Blende im Verhältnis zum verdeckten Objekt berücksichtigen“, erklärte Studien-Erstautor Christoph Völter vom Messerli Forschungsinstitut der VetmedUni. Die in ihrer Studie verwendete Methode ist laut den Forscher:innen vielversprechend, um ähnliche Hypothesen auch bei anderen Tierarten zu testen.
„Insgesamt kommen wir zum Schluss, dass Erwartungsverletzungen auch für nichtmenschliche Tiere Lernmöglichkeiten bieten können“, so Völter abschließend.
Vetmeduni Wien
Die Klinik für Heimtiere, Reptilien und Vögel und das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) laden Interessierte am 15. Juni 2023 zur Ergebnispräsentation ihres gemeinsamen Forschungsprojekts „Der Ruf der Wildnis? Mensch und Wildtier in urbaner Umgebung – Interaktionen und (un)gewünschte Folgen“ ein. In dem Projekt haben die beteiligten Wissenschaftler:innen die Probleme und Gefahren beleuchtet, die das veränderte Zusammenleben von heimischen Wildtieren und Menschen in urbanen Regionen mit sich bringt. Denn die Ausbreitung der Menschen schränkt sowohl die Lebens- als auch die Rückzugsräume der Wildtiere immer weiter ein, was zunehmend zu Konflikten führt.
In der Online-Abschlussveranstaltung informieren die Forschenden in Kurzvorträgen über ihre Ergebnisse. Zudem haben die Expert:innen Handlungsempfehlungen erstellt, die sich an unterschiedliche Adressaten richten und die Wildtierversorgung sowie den generellen Umgang mit Wildtieren in Deutschland verbessern sollen. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung ist verpflichtend.
Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte können sich auch auf Myvetlearn.de in zwei separaten, vierteiligen Seminarreihen zu Wildtieren fortbilden.
TiHo
Online-Kursreihe Wildtiere in der Tierarztpraxis auf Myvetlearn.de
Online-Fortbildung Wildtiere für TFAs