Mexikaner stirbt an Infektion mit H5N2
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist zum ersten Mal ein Mensch an der Infektion mit dem Geflügelpestvirus vom Typ H5N2 gestorben. Der Fall trat in Mexiko bei einem 59-jährigen Mann mit mehreren Vorerkrankungen auf. Laboranalysen hätten den Virustyp bestätigt. Im März 2024 war es in dem benachbarten Bundesstaat Michoacán zum Bundesstaat México, wo die infizierte Person gelebt hat, zu einem H5N2-Ausbruch in einem Geflügelbetrieb gekommen.
Proplanta
Mit Naturschutzhunden gegen Giftpflanzen
Der Mensch macht sich den feinen Geruchssinn von Hunden in vielerlei Hinsicht zu Nutze, beispielsweise als Drogen- oder Sprengstoffspürhunde. Hunde kommen aber auch zum Einsatz, um einen bevorstehenden epileptischen Anfall oder eine Unterzuckerung beim Patienten früh zu erkennen und Alarm zu geben. In der Corona-Pandemie konnten Hunde so abgerichtet werden, dass sie eine Covid19-Infektion erschnüffeln konnten.
In der Schweiz werden sogenannte Naturschutzhunde im Institut für Pflanzenschutz der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) eingesetzt, um in landwirtschaftlichen Sonderkulturen wie Kräuter- und Gewürzfeldern unscheinbare Giftpflanzen aufzuspüren, die Menschen leicht übersehen können. Auf diese Weise helfen sie mit, die Nahrungsmittelsicherheit in der Landwirtschaft zu gewährleisten. “Dies ist äußerst wichtig, da toxische Pflanzen ernsthafte Gefährdungen für die Gesundheit von Menschen und Tieren darstellen”, heißt es in einer Pressemitteilung des Boku. Dabei erkennen die Hunde Pyrrolizidinalkaloide (PA) am Geruch. Der Vorteil: diese Stoffe kommen auch schon in der jungen, nicht blühenden Pflanze vor, die vom Menschen leicht übersehen werden kann.
Boku
H5N1 bei Alpakas in Idaho nachgewiesen
In den USA hat das Geflügelpestvirus vom Typ H5N1 eine weitere Art infiziert. Wie die US-Veterinärbehörde mitteilte, konnte das Virus nun bei Alpakas auf einer Alpaka-Farm im Bundesstaat Idaho nachgewiesen werden. Zuvor wurde dort auch das Virus beim Geflügel nachgewiesen.
In den vergangenen Wochen ist H5N1 in den USA bei mehr als 50 Tierarten festgestellt worden. Unter anderem bei Milchkühen. Aber auch Menschen hatten sich angesteckt. Es wurde aber bislang keine Ansteckung von Mensch zu Mensch beobachtet.
Fachleute sind aufgrund der nun mehrfach übersprungenen Artenbarriere alarmiert und befürchten weitere Mutationen, so dass künftig auch eine Mensch zu Mensch Übertragung denkbar wäre.
Schweizerbauer
Weitere H5N1-Infektion beim Menschen in den USA
In den USA gibt es einen weiteren Vogelgrippe-Fall bei einem Menschen. Betroffen ist ein Mann, der auf einer Milchviehfarm im Bundesstaat Michigan arbeitet. Er zeigte Symptome an den Augen, ähnlich einer Bindehautentzündung. Dies ist bereits die zweite Infektion bei einem Menschen im Zusammenhang mit den aktuellen H5N1-Infektionen bei Milchrindern in mehreren Bundesstaaten der USA.
CDC
WHO-Wissenschaftler besorgt über H5N1-Infektionen
Aviäre Influenza-A-Viren des Subtyps H5N1 befallen in erster Linie Wildvögel. Doch in den vergangenen Jahren ist der Erreger vermehrt auf Nutzgeflügelbetriebe übergesprungen, infolgedessen Millionen an Enten, Hühnern und Puten gekeult werden mussten. Immer häufiger wurde in den letzten Monaten auch eine Ausbreitung des Geflügelpest-Erregers H5N1 auf andere Tierarten beobachtet. Zuletzt berichtete das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium von infizierten Milchviehherden in einigen Bundesstaaten. Im laufenden Monat infizierte sich zudem eine Person in den USA durch den Kontakt mit Milchvieh mit dem Virus.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet, dass das Virus immer häufiger auch Menschen befallen könne. Nach Informationen des Chef-Wissenschaftlers der WHO, Jeremy Farrar, weise die Krankheit eine hohe Sterblichkeitsrate von mehr als 50 Prozent auf. Laut Farrar habe sich das Virus schon jetzt zu einer globalen „Tier-Pandemie“ entwickelt. Der Fall des betroffenen Farmmitarbeiters könnte zudem die erste H5N1-Infektion eines Menschen durch ein Säugetier bedeuten.
Farrar appelliert daher, das Infektionsgeschehen sehr sorgfältig zu verfolgen. Neben dem Zugang zu Impfstoffen und Medikamenten gegen H5N1 ist es laut Farrer auch elementar wichtig, dass nationale und regionale Gesundheitsbehörden imstande sind, das Virus identifizieren zu können, um im Falle einer Übertragung von Mensch zu Mensch rasch handeln zu können.
Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert auf seiner Website bereits über die neuen Entwicklungen mit H5N1, betrachtet das Risiko für eine Ansteckung jedoch aktuell als gering.
Frankfurter Rundschau
Beim Frühjahrsputz im Garten lauern Gefahren
Mit dem Start in den Frühling wird auch bei vielen Menschen die Lust auf eine Grundreinigung von Haus und Garten geweckt. Bei Entrümpelung und Aufräumarbeiten im Garten und in der Garage sowie auf Terrasse und Balkon, finden sich auch immer wieder Hinterlassenschaften von unliebsamen Mitbewohnern, wie Mäusen, Waschbären und Igeln. Wie das Niedersächsische Landesgesundheitsamt LAVES mitteilt, ist bei der Entsorgung von Kothaufen oder toten Tieren auf jeden Fall Vorsicht geboten, denn diese können auch nach mehreren Wochen noch gefährliche Krankheitserreger enthalten.
Das Amt empfiehlt dringend, bei den Arbeiten Einweg-Gummihandschuhe und einen gut sitzenden Atemschutz (FFP3-Maske) zu tragen, um sich vor der Krankheitsübertragung zu schützen. Nagetiere und ihre Ausscheidungen können das Hantavirus enthalten. Auch kontaktlos, beispielsweise durch aufgewirbelten Staub, kann der Erreger auf Menschen übertragen werden. Bei einer Ansteckung mit den in Mitteleuropa vorkommenden Hantaviren entwickeln Menschen durchschnittlich nach zwei bis vier Wochen klinische Symptome, meistens beginnend mit Fieber, Kopf-, Muskel-, Bauch- und Rückenschmerzen. Dazu können Schwindel, Sehstörungen, Durchfall oder ein trockener Reizhusten kommen.
Das LAVES warnt auch vor dem Waschbärspulwurm Baylisascaris procyonis, der sich im Kot des Waschbären verbergen kann. Andere Säugetiere oder Vögel nehmen den Erreger mit der Nahrung auf. Im Darm dieser Zwischenwirte entwickeln sich aus den Wurmeiern infektiöse Larven. Der Mensch stellt im Entwicklungszyklus des Waschbärspulwurms einen Fehlwirt dar. Wie bei den Zwischenwirten können die wandernden Larven auch bei ihnen schwere Krankheitsverläufe auslösen. Sollten Sie im Garten, im Sandkasten oder auf Spielflächen (Waschbären-)Kot finden, sollten Sie diesen vorsichtig unter Beachtung des Selbstschutzes entfernen oder durch eine fachkundige Person entfernen lassen, lautet der eindringliche Rat des Amtes.
LAVES
EU will Entwicklung von neuen Antibiotika fördern
Die weltweit steigende Zahl von Resistenzen gegen antimikrobielle Arzneimittel ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Antibiotika zu häufig, zu kurz oder zu niedrig dosiert bei Mensch und Tier angewendet werden. Zum Beispiel setzen Menschen sie auch bei Infektionen ein, die durch Viren ausgelöst wurden, obwohl sie dagegen nicht wirksam sind.
Von Antibiotikaresistenz sprechen Expert:innen, wenn die krank machenden Bakterien durch das Antibiotikum nicht abgetötet werden können. Nach Plänen des Europaparlaments soll einerseits der Umgang mit Antibiotika verbessert werden, andererseits soll die Entwicklung neuer Präparate angekurbelt werden. Dazu haben die Abgeordneten in der vergangenen Woche in Brüssel ihre Position zu einer umfassenden Reform der EU-Pharma-Gesetzgebung festgelegt, wie das Parlament mitteilte. So sollen Markteintrittsprämien und Zahlungen für die Erreichung von Etappenzielen eingeführt werden, um die Forschung und die Entwicklung neuartiger antimikrobieller Mittel zu fördern (z. B. finanzielle Belohnung in der Frühphase, wenn bestimmte FuE-Ziele vor der Marktzulassung erreicht werden). Diese würden durch ein Abonnementen-Modell im Rahmen freiwilliger Vereinbarungen über die gemeinsame Beschaffung ergänzt werden, um Investitionen in antimikrobielle Mittel zu fördern.
„Diese Überarbeitung ebnet den Weg zur Bewältigung kritischer Herausforderungen wie Arzneimittelknappheit und Antibiotikaresistenz“, sagte der SPD-Abgeordnete Tiemo Wölken, der das Vorhaben auf Seiten des Parlaments mitverhandelt. Das Vorhaben geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück und muss noch mit den EU-Staaten final ausgehandelt werden. Die Verhandlungen dazu werden allerdings frühestens nach der Europawahl am 9. Juni 2024 beginnen.
Mehr Informationen und Ratschläge zur Antibiotikaminimierung im Stall bietet auch das Projekt VetMAB.de, das zahlreiche anerkannte Online-Fortbildungen für Landwirt:innen und Tierärzt:innen zu dieser Thematik anbietet. Zudem können sich Tierärztinnen und Tierärzte unter Myvetlearn.de in Bezug auf die Antibiotikaminimierung bei Masthähnchen, Legehennen und Puten sowie bei Rindern und Schweinen fortbilden. Für Studierende der Veterinärmedizin sind die VetMAB-Module kostenfrei zu belegen.
Schweizerbauer
Jungvögel benötigen meist keine menschliche Hilfe
Mit dem Frühling hat auch die Brutzeit vieler heimischer Wildvögel begonnen. Je nach Vogelart werden die Jungvögel noch für eine Weile im Nest versorgt, andere, wie z.B. Amseln, verlassen das Nest bereits, bevor sie fliegen können. Doch auch wenn der Vogelnachwuchs scheinbar hilflos auf dem Boden sitzt, braucht dieser in der Regel keine Hilfe. Selbst wenn sie noch nicht richtig fliegen können, sind Jungvögel gut für das Überleben außerhalb des Nests gerüstet, wie die Schweizerische Vogelwarte mitteilt. Spaziergänger:innen, die einen Jungvogel auf der Straße oder in der Nähe einer Katze vorfinden, sollten in diesem Fall jedoch eingreifen und das Tier in einem nahe gelegenen Gebüsch platzieren. Mehr Hilfe benötigen die Vogelkinder in der Regel nicht, denn meist sind die Vogeleltern in der Nähe. Im Zweifel ist es ratsam, den Jungvogel aus einem gebührenden Abstand zu beobachten.
Ist ein Vogel jedoch offensichtlich verletzt oder kaum befiedert, sollte die nächstgelegene Pflegestation benachrichtigt werden. Um die Aufzucht verschiedener Jungvogelspezies geht es auch in Kurs 3 der Online-Seminarreihe Wildtiere, die Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de zur Verfügung steht. Referent Dr. Florian Brandes vermittelt hier die Grundlagen und Besonderheiten, die bei der Aufzucht zu beachten sind. Dabei wird auf die Fütterung unterschiedlicher Singvögel und anderer Vogelarten sowie die artgemäße Unterbringung und Vorbereitung auf die Auswilderung eingegangen. Weiterhin werden aufzuchtbedingte und häufige Erkrankungen besprochen. Tiermedizinischen Fachangestellten (TFAs) steht ebenfalls ein vierteiliger E-Learningkurs zu dem Thema Wildtieraufzucht auf Myvetlearn.de zur Verfügung.
Schweizerbauer
Myvetlearn.de
Umfrage zur Mensch-Pferd-Beziehung
Mit Hilfe eines Online-Fragebogens möchte ein Team von Tierärzt:innen der Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen mehr über die Beziehung zwischen Mensch und Pferd herausfinden. Alexandra Diller, die das Projekt gemeinsam mit der AG für „Angewandte Verhaltenskunde und Tierverhaltenstherapie“ der JLU durchführt, hat sich das Ziel gesetzt, Besuche von Tierarztpraxen mittels der Ergebnisse für die Patienten und Begleiter:innen zu verbessern. Das Team möchte Lösungen und Trainingsmethoden erarbeiten, damit der Tierarztbesuch für alle Beteiligten ohne Stress und Angst verläuft. Das Team bittet daher Personen, die aktuell ein Pferd betreuen, halten oder besitzen, um rege Teilnahme an der Umfrage. Diese wird ca. 20 Minuten in Anspruch nehmen.
Zur Umfrage
Außergewöhnliche Methoden für die Aufzucht von Wildtierwaisen
Im Richmond Wildlife Center in Virginia (USA) haben die Pfleger:innen kreative Wege gefunden, um sich um verwaiste Fuchsbabys zu kümmern. Damit die Jungtiere sich nicht zu sehr an Menschen gewöhnen, tragen die Pfleger:innenn beim Füttern eine flauschige Fuchsmaske. „Wir wollen, dass die Tier-Waisen, die bei uns aufwachsen, nicht von Menschen geprägt oder an sie gewöhnt werden“, lautete die Erklärung auf der Facebookseite der Klinik.
Ein erst ein Tag altes Fuchsbaby war ohne Mutter aufgefunden und von einem Hundebesitzer in die Klinik gebracht worden. Die Mitarbeiter:innen fütterten den Findling alle 2-4 Stunden und trugen dabei neben Handschuhen immer eine Fuchsmaske über ihrem Gesicht. Um die Sehnsucht nach der Fuchsmutter und -geschwistern ein wenig zu mildern, wurden Stofftiere in Echtgröße besorgt, die die Familie nachahmen sollen. Damit der kleine Fuchs nicht allein aufwachsen muss, adoptierte das Wildtier-Zentrum zudem noch drei weitere Jungfüchse im gleichen Alter und mit ähnlichem Gewicht. Sie sollen später gemeinsam ausgewildert werden. „Das Ziel besteht jetzt darin, das Tier wieder in die Wildnis zu bringen, nicht nur, um ihm eine größere Überlebenschance zu geben, sondern auch, um seine eigene Art zu erkennen und sich zu vermehren“, betont eine der Pflerger:innen.
Um Wildtiere in der Tierarztpraxis geht es auch in der gleichnamigen Online-Seminarreihe für Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de. Kurs 1 befasst sich unter anderem mit den rechtlichen Grundlagen hinsichtlich des Umgangs mit Wildtieren (Jagdbares Wild, invasive Arten), die anderen 3 Kurse befassen sich speziell mit der Aufzucht von Wildtieren. Tiermedizinischen Fachangestellten steht eine separate Online-Reihe zu Wildtieren zur Verfügung.
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Infektionen mit Papageienkrankheit häufen sich
In einigen europäischen Ländern mehren sich Fälle von Ornithose bei Menschen. Der Erreger, der auch als Papageienkrankheit bekannten Infektionskrankheit, ist bei Papageien, Tauben, Möwen und anderen Vögeln zu finden. Durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren bzw. beim Einatmen von Kotstaub kann das Bakterium übertragen werden. Das größte Risiko zu erkranken haben daher Personen, die mit Tieren, in Tierhandlungen, Tierarztpraxen oder Geflügelfabriken arbeiten.
Eine außergewöhnliche Häufung von Erkrankungen gab es zwischen Ende Dezember 2023 und 27. Februar 2024. Hier wurden insgesamt 23 infizierte Personen bestätigt, von denen vier an der Krankheit gestorben sind. In den Niederlanden hat die Infektion bei einer von 21 gemeldeten Personen zum Tod geführt.
Neben Österreich und Schweden ist auch in Deutschland ein Anstieg der meldepflichtigen Papageienkrankheit zu beobachten. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte, sind zwischen Dezember 2023 und dem 20. Februar 2024 10 Fälle gemeldet worden, was einer ungewöhnlich hohen Zahl entspricht. Nach Informationen des RKI gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass diese Krankheit durch Menschen verbreitet wird. Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von Mensch zu Mensch gering.
Die Krankheit kann einen unauffälligen bis schweren Verlaufen nehmen. Die Symptome ähneln denen einer Grippe. Der Erreger kann jedoch auch eine Lungenentzündung verursachen und sogar auf andere Organe, wie das Herz übergreifen und dann tödlich enden. Nach der Diagnose muss in der Regel mit geeigneten Antibiotika behandelt werden. Die Behandlung dauert meist zwei bis drei Wochen, in Einzelfällen auch länger.
Infizierte Vögel zeigen Symptome wie Husten, ein gesträubtes Federkleid, Durchfall, Augen- und Nasenfluss und magern ab. Im schlimmsten Fall sterben die Tiere nach wenigen Tagen. Möglich ist auch, dass die Krankheit in eine chronische Form übergeht, bei der sich die Tiere scheinbar erholen und dennoch die Erreger weiter ausscheiden.
NTV
Welt
Forschende identifizieren erstmals Leptospirose-Stamm in Österreich
Leptospirose ist eine Zoonose, die durch Leptospira ausgelöst wird und Menschen sowie nahezu alle Säugetiere befallen kann. Zum Teil übertragen Tiere den Erreger nur, erkranken aber selbst nicht. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich. Die Symptome der Infektionskrankheit sind vielfältig. Bei Rindern kann die Leptospirose zu Fruchtbarkeitsproblemen und reduzierter Milchproduktion führen.
Einem Forscherteam unter der Beteiligung der Veterinärmedizinischen Universität Wien ist es nun in Österreich gelungen, einen Stamm zu identifizieren, der bereits in verschiedenen Wild- und Nutztieren sowie im Menschen nachgewiesen worden war.
„Wir zeigen in unserer Studie erstmals, dass Rinder in österreichischen Landwirtschaftsbetrieben das Leptospira-Bakterium in sich tragen und eine Quelle für Infektionen sein können“, erklärt Amélie Desvars-Larrive, von der Vetmeduni Wien sowie dem ebenfalls an der Studie beteiligten Complexity Science Hub (CSH). Mit ihren Untersuchungen zu der in Österreich zirkulierenden Variante des Bakteriums Leptospira haben die Wissenschaftler:innen die Grundlage für eine verbesserte Diagnostik einer zoonotischen Infektionskrankheit gelegt.
Zu ihrem Ergebnis kamen die Forschenden, nachdem sie zwei Jahre lang eine gezielte Probennahme durchgeführt und das in den Proben gefundene Bakterium kultiviert haben. Schließlich wurde das Bakterium aus besonders erfolgreichen Kulturen isoliert und am ebenfalls an der Studie beteiligten Institut Pasteur in Paris einer Genotypisierung unterzogen. „Bestimmte Teile im Erbmaterial werden dabei sequenziert, sodass der Bakterienstamm genau charakterisiert werden kann“, erklärt Desvars-Larrive.
Die Wiener Forscherin befürchtet, dass die Leptospirose, die aktuell in Österreich zwar aktuell noch als ziemlich harmlos gilt, künftig aber auch in Europa häufiger auftreten könnte. „Mit der Klimarwärmung und der einhergehenden Zunahme von Überflutungsereignissen tritt sie aber zunehmend oft in urbanen Gebieten und in Ländern mit gemäßigtem Klima auf“, erklärt die Epidemiologin abschließend.
Vetmeduni Wien
Künstliche Intelligenz für die Kommunikation mit Tieren
Immer mehr Haustiere leben in deutschen Haushalten. Neben einem guten Leben mit dem geliebten Vierbeiner wünschen sich viele Halter:innen eine bessere Verständigung. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) könnte dieser Wunsch schon bald zur Realität werden.
Der Mathematiker und KI-Experte Felix Effenberger zielt mit seinem internationalen Forschungsprojekt darauf ab, die Sprache der Tiere zu entschlüsseln. „Das Ziel unserer Untersuchung ist, herauszufinden, zu welchem Grad Tiere eine Sprache haben, die den Aspekten der menschlichen Sprache entsprechen und über was sie sich dann damit austauschen“, erklärt Effenberger. Zunächst jedoch müsse die KI Muster erkennen und reproduzieren. Diese seien nicht nur in menschlicher Sprache vorhanden, sondern auch in Vogelgezwitscher, Delfingeräuschen oder Hundegebell, so der Experte. Doch Effenberger will Tiere nicht nur verstehen, sondern irgendwann auch mit ihnen reden können. Deshalb entwickelt er mit seinem Team gerade einen KI-Chatbot für Zebrafinken, eine Art ChatGPT für Vögel.
„Wir wissen nicht, was wir rausfinden werden, ob die Tiere Interesse haben, mit solchen Modellen in Kontakt zu treten oder nicht. Ob sie einen tierischen oder den Computerpartner bevorzugen in ihrer Kommunikation. Insbesondere sind wir dann in einer ein bisschen grotesken Situation, wenn wir vielleicht ein Modell haben, das mit einem anderen Zebrafinken in einen Dialog tritt, aber wir werden trotzdem nicht sofort wissen, über was sie reden“, beschreibt der Forscher mögliche Schwierigkeiten. Eine weitere Hürde ist die häufig nonverbal durchgeführte Kommunikation von Tieren. Häufig verständigen sie sich über akustische, chemische und visuelle sowie elektrische Signale. Auch Bewegungen können Teil der tierischen Sprache sein, wie beispielsweise die Tanzsprache der Honigbienen.
So stehen neben dem mühsamen Datensammeln von Tierlauten auch das langwierige Katalogisieren von Bewegungsmustern oder Duftmarken auf dem Plan der internationalen Forschenden. Auch wenn es vielleicht nicht zu der erwarteten Kommunkation zwischen Mensch und Tier kommen wird, könnte die Entschlüsselung von Tierkommunikation mithilfe von KI dennoch Positives bewirken. „So wie die Erfindung des Teleskops den Menschen klargemacht hat, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums ist, hoffen wir, dass das bessere Verständnis von Tierkommunikation mithilfe von KI die Menschen erkennen lässt, dass wir auch nicht das Zentrum der Biosphäre auf der Erde sind“, lautet Effenbergers Fazit.
SWR
Studie untersucht CDS bei älteren Hunden
Das kognitive Dysfunktionssyndrom (CDS) bei Hunden gilt als Pendant zur Alzheimererkrankung bei Menschen. Das konnten pathohistologische Untersuchungen belegen, wie Barbara Bockstahler von der Veterinärmedizinischen Universität Wien erklärt. „Ältere Hunde mit CDS erkennen ihre Besitzer:innen nicht, sind desorientiert, stehen plötzlich herum oder starren vor sich hin.“ Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Erkrankungen ist, dass die betroffenen Hunde und Menschen eine verminderte posturale Stabilität haben. Eine Verminderung der posturalen Stabilität bei älteren Patient:innen erschwert unter anderem das Treppensteigen oder das Überwinden kleinerer Hindernisse.
Gemeinsam mit weiteren Forschenden der Ambulanz für Physikalische Medizin und Rehabilitation untersucht Bockstahler in einer Studie, welchen Einfluss CDS bei älteren Hunden auf die posturale Stabilität hat. Neben dem Lösen von Aufgaben, die Aufschluss über geistige und körperliche Fähigkeiten geben können, werden die teilnehmenden Hunde tiermedizinisch untersucht. Zudem soll eine Ganganalyse Lahmheiten erkennen bzw. ausschließen und testen, ob die Hunde orthopädisch gesund sind. Für diese Studie werden noch weitere Hunde mit normalem Körperbau gesucht, die mindestens 1 Jahr alt sind, 10 kg oder mehr wiegen und keine orthopädischen oder neurologischen Vorerkrankungen haben.
Vetmeduni Wien
Forschungsprojekt beleuchtet Zusammenhang zwischen Artenvielfalt und Zoonosen
Mehr als 200 Infektionskrankheiten, die von Tieren auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden, sind weltweit bekannt. Die zurückgehende Artenvielfalt könnte die Zahl der Zoonosen noch steigen lassen. Um dieses Risiko besser abschätzen zu können, hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Charité-Universitätsmedizin Berlin das Forschungsprojekt „Zoonosis Emergence across Degraded and Restored Forest Ecosystems” (ZOE) ins Leben gerufen.
Die Hauptursachen für das Entstehen von zoonotischen Infektionskrankheiten seien Massentierhaltung sowie der Handel und Verzehr von Wildtieren. Zudem fördere das Eingreifen des Menschen in natürliche Lebensräume von Wildtieren das Entstehen dieser Krankheiten. Unter anderem, weil durch Abholzung oder Städtebau das empfindliche Gleichgewicht des Ökosystems gestört werde.
„Wenn wir in Naturräume eingreifen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Tiere, die mit den neuen Umweltbedingungen besser zurechtkommen, sich stärker vermehren“, erklärt Prof. Jan Felix Drexler, Virologe an der Charité und Leiter des neuen Forschungsvorhabens. „Es gibt Hinweise, dass sich mit ihnen auch ihre Krankheitserreger vermehren, die potenziell für den Menschen gefährlich werden können.“
Die internationalen Forschenden verfolgen mit dem Projekt das Ziel, eine detaillierte Kartierung der Biodiversität in Waldgebieten, in die der Mensch unterschiedlich stark eingegriffen hat, zu erstellen. In den ursprünglichen Wäldern sowie entwaldeten und renaturierten Flächen in Guatemala, Costa Rica, Slowenien und der Slowakei werden dafür Nagetiere, Zecken und Mücken – als häufige Träger zoonotischer Erreger – mittels moderner Sequenziertechniken auf das Vorhandensein verschiedenster Bakterien und Viren getestet. Blutproben, die von in der Nähe lebenden Menschen genommen werden, können außerdem darlegen, wie viele dieser Erreger bereits übertragen worden sind.
„Aus diesen sehr unterschiedlichen Daten werden wir statistische Modelle entwickeln“, sagt Drexler. „Sie sollen Aussagen darüber treffen, wie stark das Risiko zoonotischer Erkrankungen abhängig vom Grad der Landnutzungsänderungen und dem Verlust der Biodiversität steigt. Wir erhoffen uns außerdem Erkenntnisse zur Wirkung von Renaturierungsmaßnahmen. Besonders wichtig ist uns, dieses Wissen den Menschen lokal vor Ort, aber auch der breiten Öffentlichkeit – einschließlich Umweltschutzorganisationen – zugänglich zu machen und gemeinsam Empfehlungen zu entwickeln. So wollen wir dazu beitragen, dass das Risiko von neuen Zoonosen direkt vor Ort erkannt und begrenzt werden kann – als ein Baustein zur Vermeidung künftiger Epidemien.“
Charité
Doppelt so viele Vogelarten ausgerottet als bislang angenommen
Die weltweite Ansiedlung des Menschen hat dazu geführt, dass seit dem Spätpleistozän vor etwa 130.000 Jahren mehr als 1.400 Vogelarten ausgerottet wurden. Das ergab eine Studie unter der Beteiligung der Universität Bayreuth. Die Ursachen für das größte, vom Menschen verursachte Wirbeltiersterben der Geschichte sind unter anderem Abholzung, Überjagung sowie die Einführung invasiver Arten auf Inseln wie den Kanaren, Tonga oder den Azoren. Diese und andere Inseln weltweit waren in früheren Zeiten Hotspots der Evolution mit einzigartiger, unberührter Natur.
Mit Hilfe von statistischen Modellen konnten die Forschenden das wahre Ausmaß der Ausrottung belegen. „Bisher wussten wir aus Beobachtungen und Fossilien, dass durch den Menschen 640 Vogelarten ausgestorben sind – 90 Prozent davon auf Inseln“, sagt Prof. Dr. Manuel Steinbauer, Ökologe an der Bayreuther Uni. „Aufgrund der Modellergebnisse schätzen wir jedoch, dass die tatsächliche Zahl etwas mehr als doppelt so hoch ist.“ Die Wissenschaftler:innen gehen von 1.430 ausgestorbene Arten aus, was etwa 11 % aller Vogelarten entspricht, so dass heute nur noch knapp 11.000 übrig sind.
„Unsere Studie zeigt, dass der Einfluss des Menschen auf die Vogelvielfalt weitaus größer war als bisher angenommen. Der Mensch hat die Vogelpopulationen durch die Zerstörung von Lebensräumen, Raubbau und die Einführung von Ratten, Schweinen und Hunden, die die Nester der Vögel überfielen und mit ihnen um Nahrung konkurrierten, rasch zerstört. Wir zeigen, dass viele Arten vor der schriftlichen Aufzeichnung ausgestorben sind und keine Spuren hinterlassen haben, also aus der Naturgeschichte getilgt sind“, erklärt Dr. Rob Cooke, Studienleiter und ökologischer Modellierer am UK Centre for Ecology & Hydrology.
In den kommenden hundert Jahren könnten bis zu 700 weitere Vogelarten verloren gehen, wie Daten der International Union for Conservation of Nature (IUCN) darlegen. Das kann fatale Auswirkungen haben: „Ein Aussterben hat immer auch Auswirkungen auf das ganze Ökosystem“, erklärt Steinbauer. Viele Arten haben Schlüsselfunktionen, bei Vögeln etwa die Verbreitung von Samen, die Kontrolle von Insektenpopulationen oder die Bestäubung von Pflanzen.
Uni Bayreuth
Mensch mit Variante des Schweinegrippe-Virus infiziert
Erstmals ist in Großbritannien bei einem Mensch eine Infektion mit dem Schweinegrippevirus des Typ Influenza A (H1N2)v aufgetreten. Die betroffene Person war aufgrund von Atemwegsbeschwerden getestet worden und sei inzwischen nach einem milden Krankheitsverlauf wieder vollständig genesen, teilte die britische Gesundheitsbehörde UKHSA (UK Health Security Agency) mit.
Auch wenn die bislang wenigen Infektionen bei Menschen weltweit meist harmlos verlaufen, müsse die Lage sehr genau beobachtet werden. Denn es besteht das Risiko, dass das Virus mutiert und sich dann auch von Mensch zu Mensch übertragen könnte, so die UKHSA. „Wir arbeiten eilig daran, die engen Kontakte zu ermitteln und eine potenzielle Übertragung zu reduzieren“, sagte Meera Chand, die bei der UKHSA für entsprechende Vorfälle zuständig ist.
Weltweit gab es seit 2005 nach Angaben der UKHSA 50 erfasste Fälle von Influenza A(H1N2)v beim Menschen. Genetisch verwandt zu der nun in Grossbritannien gefundenen Variante (1b.1.1) sei aber keiner davon gewesen.
UKHSA
Schweizerbauer
Fall von Borna in Bayern
In Bayern hat sich ein Mensch im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit dem Bornavirus (BoDV) infiziert. Borna ist eine sehr selten auftretende Zoonose, die meist fatal endet. In der Regel kommen Infektionen vor allem bei Nagetieren, hier vor allem der Feldspitzmaus, Schafen, seltener auch bei Pferden vor. Es können aber auch andere Säugetierarten und Vögel betroffen sein, ebenso Hunde, Katzen und Rinder. Das Virus wurde zudem bei Bunthörnchen nachgewiesen.
Im Jahr 2018 ist diese Erkrankung zum ersten Mal in Deutschland bei einem Menschen festgestellt worden. Inzwischen sind rund 50 Fälle dieser Erkrankung aufgetreten. Infektionen mit dem Bornavirus beim Menschen sind seit dem 1. März 2020 meldepflichtig.
BoDV befällt hauptsächlich das Zentrale Nervensystem (ZNS), aber auch die weißen Blutkörperchen und einige Gewebezellen. Dies verursacht bei den betroffenen Tieren eine Hirnhautentzündung, die mit einer Entzündung des Großhirns und des Rückenmarks einhergeht. Die Letalität beträgt bis zu 90 Prozent, eine Therapie oder Prävention gibt es nicht.
Menschen können sich vor allem über den direkten Kontakt mit Feldspitzmäusen oder deren Ausscheidungen mit dem Bornavirus anstecken. Auch das Einatmen von kontaminiertem Staub oder der Verzehr kontaminierter Lebensmittel steht in Verdacht. Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist bislang nicht bekannt.
Bei infizierten Menschen sind die Symptome zunächst sehr unspezifisch. Anfangs treten Kopfschmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl auf. Dann folgen neurologische Symptome wie Sprach- und Gangstörungen, Muskelzucken, epileptische Anfälle, Lähmungserscheinungen und Wesensveränderungen.
Bayerischer Rundfunk
Sehenswerte Doku über die Geschichte des Rindes
„Muh! Die Geschichte des Hornviehs“ ist eine Dokumentationsserie, die die lange und bedeutsame Geschichte des Rindes sowie die Beziehung des Menschen zu dieser Tierart in vier Teilen beleuchtet. Am heutigen Montagabend (27.11.2023) um 18.35 Uhr zeigt Arte den ersten Teil der Doku: „Das Rind erobert die Weiden“. In dieser Folge gehen die Autor:innen zurück zum eurasischen Auerochsen, dem Ur-Ochsen, der inzwischen ausgestorben ist. Der Urahn der heutigen Kühe, Stiere und Ochsen der westlichen Welt war schon vor vielen Tausend Jahren vom heutigen Marokko bis nach Sibirien verbreitet.
Durch Auslesezucht erreichten die Menschen das Leistungsoptimum bei Feld-, Zug- und Transportarbeiten. Dazu wurde nach und nach die Widerristhöhe reduziert, die Schnauze verkürzt sowie der Rücken und der Körper insgesamt, vor allem aber das Hinterteil, verbreitert. Auf der ganzen Welt, auf inzwischen fünf Kontinenten, werden Hausrinder, Zebus, Wasserbüffel oder Yaks für landwirtschaftliche Arbeiten sowie zur Milch- und Fleischgewinnung genutzt. Das Rind hat weltweit aber auch eine wichtige Bedeutung für Natur und Kultur. In Spanien und Portugal sind es die traditionellen Stierkämpfe, in den USA die Rodeos, die für große Begeisterung oder inzwischen auch großen Unmut bei den Menschen sorgen. In einigen Regionen der fernöstlichen Welt werden Wasserbüffel spirituell verehrt. Die Dokureihe ist auch bis zum 25.1.2024 in der Arte-Mediathek verfügbar.
Arte
Dokumentation der tierischen Corona-Todesfälle mangelhaft
Die Corona-Pandemie hat Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen auf der ganzen Welt beschäftigt. Intensiv geforscht wird an den Auswirkungen von SARS-CoV-2 auf den Menschen. Und obwohl die Viruserkrankung als Zonnose eingestuft wird und das Corona-Virus auch auf verschiedene Tierarten übergesprungen ist, konzentrierte sich die Forschung hauptsächlich auf den Menschen. Die Frage nach den Auswirkungen auf Tiere ging allgemein in der Bevölkerung unter. Insgesamt wurden nicht einmal die Hälfte der bekannten Krankheitsfälle bei Tieren dokumentiert, bei den Todesfällen ist der Wert nochmals deutlich geringer. Zwei Drittel der tierischen Corona-Todesfälle sind nicht einmal gemeldet worden. Zu diesem Schluss kamen die Wissenschaftler:innen der Vetmeduni Wien und des Complexity Science Hubs Vienna (CSH) in einer aktuellen Studie. Dazu verglichen sie die offiziellen Zahlen, die der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) über ihr World Animal Health Information System (WAHIS) gemeldet worden waren mit zwei anderen Datenquellen, u.a. in wissenschaftlichen Veröffentlichungen.
„Mindestens 52,8 % der SARS-CoV-2-Fälle bei Tieren und 65,8 % der Todesfälle zwischen Februar 2020 und August 2022 wurden nicht an das WAHIS gemeldet“, erklärt Studien-Letztautorin, Amélie Desvars-Larrive, von der Abteilung für Öffentliches Veterinärwesen und Epidemiologie an der Vetmeduni, die auch am Complexity Science Hub Vienna (CSH) forscht. „Diese Datenlücke bei der offiziellen Meldung von Fällen und Todesfällen ist eine große Herausforderung, zumal sich die politischen Entscheidungsträger:innen auf die offiziellen Daten verlassen. Datenverzerrungen und verzerrte Daten können zu einer suboptimalen Politikgestaltung und einer ineffizienten Ressourcenallokation führen”, betont Desvars-Larrive. Die Analyse legt dar, dass der Datenaustausch über SARS-CoV-2-Ereignisse bei Tieren dringend verbessert werden muss, um für eventuell neu auftretende Krankheiten zoonotischen Ursprungs besser gewappnet zu sein.
Vetmeduni Wien
Neue Variante des felinen Corona-Virus tötet Katzen auf Zypern
Zypern ist auch bekannt als die „Insel der Katzen“. Denn hier leben geschätzt mehr als eine Million der Tiere, die meisten unter ihnen sind Streunerkatzen. Seit Jahresbeginn allerdings sind bereits Tausende Tiere an einer neuen Erregervariante des felinen Corona-Virus verendet. Die meist symptomfrei verlaufende feline infektiöse Peritonitis (FIP) kann bei Mutation des Erregers in einer großen Population, wie der auf Zypern, jedoch eine tödliche Krankheit auslösen. Besonders Katzen mit einem geschwächten Immunsystem sind gefährdet, während stärkere Tiere Antikörper entwickeln und weiterleben werden. Typische Symptome der Krankheit sind Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, Atemschwierigkeiten, Fieber oder Augenentzündungen.
Nun ist bei einer aus Zypern nach Großbritannien eingeführten Katze ebenfalls F-CoV-23 nachgewiesen worden, wie der neue Corona-Stamm benannt wurde. Das neue Katzen-Coronavirus habe Eigenschaften eines Hunde-Coronavirus übernommen, nämlich dessen Spike-Protein, also das Protein, welches für den Eintritt in die Wirtszelle verantwortlich ist. Dies könnte auch der Grund sein, so vermuten Forscher, warum sich das neue Virus derart schnell unter den Tieren weiterverbreitet hat – eigentlich unüblich für Coronaviren bei Katzen.
Coronavirusinfektionen bei Katzen sind schon länger bekannt, haben jedoch nur wenig mit dem für Menschen gefährlichen SARS-Cov2 gemein. Die Behörden in Großbritannien sind alarmiert, auch wenn der Nachweis aktuell noch keine Folgen für Katzenbesitzer:innen hat. Denn bislang wurde das Virus noch bei keiner heimischen Katze diagnostiziert.
T-Online
RP
Grundlagenforschung als Beitrag zur Gesundheit von Mensch und Tier
Die Vetmeduni Wien lädt Interessierte am 27. November 2023 zum nächsten VetmedTalk ein. In einem interaktiven Livestream werden die Expert:innen Andreas Bergthaler (Molekulare Immunologie, MedUni Wien), Janina Burk-Luibl (Physiologie und Pathophysiologie, Vetmeduni) und Georg Csukovich (Interne Medizin Kleintiere, Vetmeduni) über das Thema “Was ist überhaupt gesund? Wie Grundlagenforschung zur menschlichen und tierischen Gesundheit beiträgt” diskutieren. Die Zuseher:innen haben dabei die Möglichkeit, den Podiumsgästen live alle Fragen zu diesem Thema zu stellen. Moderiert wird der VetmedTalk von Wissenschaftskommunikator und Initiator des Science Slam Österreich, Bernhard Weingartner.
Die VetmedTalk-Eventreihe „Heute verstehen. Morgen verändern.“ findet in regelmäßigen Abständen statt. Zu verschiedenen aktuellen Themen aus der veterinärmedizinischen Grundlagenforschung diskutieren Expert:innen ihren Nutzen für Mensch, Tier und Umwelt.
Die vielfältige Vernetzung und notwendige Zusammenarbeit dieser Bereiche hat auch die Futura.vet im Sinn, die voraussichtlich im Herbst 2024 wieder stattfinden wird.
Vetmeduni Wien
Geflügelpestvirus auf keinen Fall unterschätzen
Die Geflügelpestvirus vom Typ H5N1 hat sich, mit Ausnahme weniger Regionen, inzwischen beinahe in der ganzen Welt ausgebreitet. H5N1 ist erstmals im Jahr 1996 in China nachgewiesen worden, zu einer Zeit, als überall in Südostasien große Geflügelfarmen aufgebaut wurden, wie Timm Harder Leiter des Nationalen Referenzlabors für Aviäre Influenza (A)/Geflügelpest am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems, erklärt. „Das hat dem Virus in die Hände gespielt. Bereits zu jener Zeit hätte man diesen Virusstammbaum komplett ausrotten müssen, das ist leider nicht gelungen. Das ist die Wurzel allen Übels, das sich nun ereignet“, so Harder.
Der Experte befürchtet, dass das hochpathogene Virus schon bald die Antarktis und die ihr vorgelagerten Inseln im Südpolarmeer, die Falklandinseln und Südgeorgien erreichen wird. „Man mag sich das Szenario nicht ausmalen, das sich ereignet, wenn das Virus dort eingetragen wird“, betont Harder. „Die Antarktis ist weltweit eines der üppigsten Ökosysteme, das viele Vogelarten in teilweise riesigen Kolonien anzieht. Es wäre eine Katastrophe“, sagte Harder gegenüber dem Tagesspiegel. Die Virusinfektion könne wie ein Lauffeuer durch die Kolonien gehen, in denen die Tiere dicht gedrängt leben, und einzelne Arten in ihrem Bestand sehr stark gefährden.
Inzwischen scheint das Virus allerdings auch leichter auf Säugetiere überzuspringen. So mussten im Herbst vergangenen Jahres auf einer Pelztierfarm im Nordwesten Spaniens mehr als 50.000 Nerze nach einem Ausbruch mit dem Vogelgrippevirus H5N1 gekeult werden. Zudem sind erst vor wenigen Monaten in Polen mindestens 29 Katzen an einer Infektion mit dem Virus gestorben. So gesehen steigt das Risiko für den Menschen. Doch hat sich das Virus bisher nicht an den Menschen angepasst, obwohl sich in einigen wenigen Fällen auch Menschen bereits mit dem Virus infiziert hätten, die engen Kontakt mit Geflügel hatten. Das lässt den Schluss zu, dass H5N1 ein nicht zu unterschätzendes Potenzial für eine sogenannte Zoonose habe, so Harder.
„Es ist auf jeden Fall große Vorsicht angebracht“, so der FLI-Experte Harder. Aber es sind doch einige Mutationen nötig, damit H5N1 das schafft und Menschen sich dann auch gegenseitig infizieren können. „Es ist nicht ein einziger Schalter, der umzulegen ist, sondern es ist eine ganze Schalttafel mit vielen Schräubchen bzw. Mutationen nötig.“ Doch jede Infektion eines Menschen mit dem Virus gibt diesem mehr Chancen, sich weiter anzupassen. „Spätestens seit SARS-CoV-2 sollte uns klar sein, dass wir kein Virus unterschätzen dürfen und bereits dann, wenn ein verdächtiges Virus erstmalig auftaucht, viel konsequenter handeln müssen“, warnt der FLI-Experte.
Der Tagesspiegel
Tularämie in Baden-Württemberg greift um sich
In Baden-Württemberg breitet sich die Tularämie, auch als Hasenpest bekannt, weiter aus. An der Infektionskrankheit erkranken in erster Linie Feldhasen, Kaninchen und Nagetiere, aber auch bei Vögeln und anderen Wild- und Haustieren kann die Tularämie auftreten. Bis Ende August 2023 wurden bei den örtlichen Gesundheitsämtern bereits 17 Fälle registriert. Die Erkrankung kann als Zoonose auch auf den Menschen übertragen werden. Die Übertragung des verursachsenden Bakteriums Francisella tularensis erfolgt durch Kontakt mit Tieren, durch Einatmen von Staub, über Zecken- und Mückenbisse oder indirekt über Hunde.
Häufige Symptome beim Menschen sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und schmerzhafte Schwellung der regionalen Lymphknoten. Der Krankheitsverlauf kann jedoch auch schwerwiegend sein, daher sind eine schnelle Diagnose sowie eine gezielte und schnelle Behandlung wichtig. Eine rechtzeitige Antibiotikatherapie erzielt einen guten Behandlungserfolg.
Bislang wurde die hochinfektiöse Krankheit bei elf Personen in dem Bundesland nachgewiesen. Da es keinen Impfstoff gegen die Tularämie gibt, wird dringend empfohlen, Kontakt mit wilden Nagern und Kaninchen zu vermeiden
Auf Myvetlearn.de haben Tierärzt:innen noch bis 26. Oktober 2023 die Möglichkeit, sich über die Online-Seminare “Zoonosen” fortzubilden.
Stuttgarter Zeitung
Proplanta
Interaktiver VetmedTalk zu Zoonosen
Immer mehr Zoonosen gefährden die Gesundheit von Mensch und Tier. Unter anderem sorgt der Klimawandel dafür, dass sich Parasiten, die gefährliche Infektionskrankheiten übertragen können, in der ganzen Welt ausbreiten. Inzwischen sind Zecken nicht mehr nur in den Sommermonaten aktiv, sondern überleben auch mildere Winter.
Über den Umgang mit solchen Vektor-Krankheiten informiert der interaktive Online-VetmedTalk „Gesunde Tiere – Alles über Zoonosen, Zecken und Co“ der Veterinärmedizinischen Universität Wien am 7. September um 18.30 Uhr.
Die Expert:innen Nikolaus Huber (Vetmeduni), Anja Joachim (Institut für Parasitologie, Vetmeduni), Katja Silbermayr (Boehringer Ingelheim) sowie Adi Steinrigl (AGES) präsentieren darin aktuelle Themen aus der veterinärmedizinischen Forschung und Praxis und diskutieren ganz im Sinne des One-Health-Gedankens. Die Moderation des Live-Streams wird Bernhard Weingartner, Wissenschaftskommunikator und Initiator des Science Slam Österreich, übernehmen.
Da auch die Beziehung zu unseren Haustieren immer enger und intensiver wird, befasst sich Prof. Dr. Stephan Neumann (Universität Göttingen) in zwei Online-Seminaren auf Myvetlearn.de mit den wichtigsten Zoonosen, die in der Tierarztpraxis sowie der Arztpraxis am häufigsten vorkommen. Er geht dabei sowohl auf den Erreger und seine Übertragung als auch auf das Krankheitsbild bei Mensch und Tier ein. Einzig bei der Therapie wird nur die Behandlung des Tieres näher besprochen.
Vetmeduni Wien
Online-Seminare Zoonosen auf Myvetlearn.de
ALS-Virus immer häufiger in europäischen Zecken
Zecken sind Überträger zahlreicher Krankheiten wie beispielsweise der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder der Borreliose. Hunde können nach einem Zeckenbiss zudem an der Babesiose oder der Anaplasmose erkranken. Aufgrund des Klimawandels und der zunehmenden Reiseaktivitäten haben sich die Verbreitungsgebiete vieler heimischen Zeckenarten in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet, wie Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin, kürzlich mitteilte.
So konnten Forschende das 2017 erstmals in der Mongolei entdeckte Alongshan-Virus (ALSV) inzwischen auch in Zecken in Finnland, Frankreich, Russland sowie der Schweiz nachweisen. Laut einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) gab es zudem erste ALSV-Nachweise bei Wildtieren in Niedersachsen. Auch wenn es bislang zu keinen ALSV-Infektionen mit starken Symptomen gekommen ist, wächst die Sorge über einen weiteren Krankheitserreger, der in Europa über Zecken übertragen werden kann. Um das potenzielle Risiko von ALSV für die Gesundheit von Mensch und Tier einschätzen zu können, sind nach Informationen der TiHo weitere Untersuchungen notwendig.
Spektrum
Neue Professur verbindet Wildtiermanagement und Wissenschaft
Die zunehmenden Verbauungen durch den Mensch beeinflussen auch das Leben von heimischen Wildtieren. Der angestammte Lebensraum der Tiere wird immer kleiner, Mensch und Tier rücken immer näher zusammen, was zahlreiche Konflikte verursacht. Zusätzlich trägt der Klimawandel dazu bei, dass sich auch die Tierbewegungen bzw. Wanderungen verändern. Um die Lebensbedingungen für Wildtiere langfristig zu verbessern und neuartige Lösungsansätze für die Koexistenz von Menschen und (Wild)Tieren zu erarbeiten, wird die Veterinärmedizinische Universität eine neue Professur zum Wildmanagement einrichten. Die neue Tenure Track Professur für den Forschungsbereich „Movement Ecology“ ist aktuell ausgeschrieben.
„Mit der neuen Professur wollen wir unter Einbindung neuer Technologien die Bewegungsmuster unserer Wildtiere erforschen und darauf aufbauend ein regional angepasstes innovatives Wildtiermanagement etablieren. Die neue, zunächst auf vier Jahre befristete Tenure Track Professur Movement Ecology soll zudem die am FIWI bereits vorhandene Expertise zum gesellschaftlichen Umgang mit Wildtieren allgemein und dem Wolf im Speziellen unterstützen und auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterentwickeln“, erklärt Petra Winter, Rektorin der Vetmeduni. Ziel der neuen Professur ist es, einen Forschungsschwerpunkt im Bereich Bewegungsökologie, Raumnutzung und Verhalten von Wildtieren am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie FIWI der Vetmeduni zu etablieren. Im Fokus dabei steht die Schnittstelle zwischen Agrar- und Wildwirtschaft.
Um Wildtiere in der Tierarztpraxis geht es auch in der gleichnamigen Online-Seminarreihe für TierärztInnen auf Myvetlearn.de. Für Tiermedizinische Fachangestellte bietet das Fortbildungsportal eine separate Online-Reihe zu Wildtieren an.
Vetmeduni Wien
Online-Fortbildungsreihe Wildtiere für Tierärzt:innen
Online-Fortbildungsreihe Wildtiere für TFAs
Auswirkungen des Zusammenlebens mit Haustieren
Zahlreiche Studien haben sich mit den Effekten des Zusammenlebens von Menschen mit Haustieren befasst. Während einige davon eher negative gesundheitliche Auswirkungen auf die Tierbesitzer:innen bescheinigen, zeigt doch der Großteil der Ergebnisse, dass Hunde, Katzen und andere Heimtiere im Haushalt einen durchweg positiven Effekt auf die Psyche der Menschen haben. So werde das Haustier in den meisten Familien gefühlsmäßig eindeutig als Familienmitglied eingestuft, wie beispielsweise die Untersuchungen des Neuropsychologen Luke Stoeckel vom Massachusetts General Hospital in Boston darlegten. Laut einer Studie eines japanischen Teams wird beim Hund Oxytocin ausgeschüttet, wenn ihm sein Frauchen bzw. Herrchen tief in die Augen schaut. Umgekehrt ist es wissenschaftlich bewiesen, dass der besondere Hundeblick bei seinen Halter:innen eine Vielzahl an Bindungshormonen aktiviert.
Hunde nehmen verschiedene Rollen ein: neben dem Seelentröster bzw. dem Kindersatz macht gemäß Umfragen vielen Hundebesitzer:innen einerseits das Zusammensein einfach nur Spaß (Hedonismus), zum anderen hatten sie das Gefühl, persönlich an der Beziehung zu wachsen (Eudaimonie). In Zeiten der Isolation, wie viele Menschen diese während der Corona-Pandemie erlebten, wurde von einem Großteil der 6.000 Teilnehmenden einer Umfrage das eigene Haustier als wichtige seelische Stütze gesehen.
Tatsächlich jedoch finden etliche Erhebungen keinen positiven statistisch messbaren, positiven Zusammenhang zwischen Tierbesitz und seelischer Gesundheit, wie auch die Hundestudie von Merkouri und Graham. Jene, die eine besonders starke Bindung zu dem Vierbeiner beschrieben, waren ängstlicher und depressiver als andere. Manche Fachleute sprechen gar von einem “Haustier-Effekt-Paradoxon” – die Halter würden “glauben wollen”, dass Hund und Katze ihnen guttun. In Wirklichkeit ginge es ihnen mit dem Tier jedoch schlechter. Eine Wiener Arbeitsgruppe um Christine Krouzecky dagegen verweist auf die zusätzliche Belastung, die die Pflege eines Haustieres gerade in Krisenzeiten bedeute.
Einen nachgewiesenen positiven Effekt haben Haustiere laut verschiedener Studien jedoch auf autistische Kinder, Wachkomapatient:innen, Kinder mit ADHS sowie Demenzkranke. Etliche Studien belegen auch: Kinder oder Erwachsene, die die Pflege von Haustieren übernehmen, sind im Schnitt umweltbewusster. Sie ernähren sich häufiger vegetarisch und setzen sich stärker aktiv für den Tier- und Naturschutz ein.
Spektrum
Menschen und Bären zeigen ähnliche lebensstilbedingte Erkrankungen
Bären, die in Gallefarmen gehalten wurden, leiden unter chronischen, Entzündungen und anderen Erkrankungen. Das hat eine internationale Studie unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien ergeben. Die Forschenden konnten dabei signifikante Parallelen zu lebensstilbedingten Erkrankungen feststellen, die auch beim Menschen für das beschleunigte und frühzeitige Altern verantwortlich gemacht werden.
„Chronische Entzündungen in Verbindung mit schlechter Haltung und chronischem Stress scheinen das Risiko für die Entwicklung degenerativer Krankheiten wie fettleibiger Sarkopenie (verminderte Muskelmaße und -kraft), chronischer Nierenerkrankung und beeinträchtigter Herz-Kreislauf-Funktion zu erhöhen. Diese Störungen sind ein Anzeichen beschleunigter Alterung. Der Phänotyp (Erscheinungsbild) von Gallefarm-Bären steht hier im deutlichen Gegensatz zum gesunden Phänotyp wilder Bären, die Winterschlaf halten“, erklärt Studien-Erstautorin Szilvia K. Kalogeropoulu vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni.
„Die pathologischen Parallelen zu entzündlichen und durch Immunseneszenz – also die Verschlechterung des Immunsystems – bedingten Zuständen beim Menschen lassen darauf schließen, dass die Erkenntnisse durch in Gallefarmen gehaltene Bären als Modellbeispiel zur Untersuchung der Pathophysiologie und der schädlichen Auswirkungen lebensstilbedingter Krankheiten dienen könnten. Dadurch kann man diese Pathologien aus einem weiteren Winkel betrachten und hoffentlich dadurch besser verstehen lernen“, ergänzt Studien-Letztautorin (Supervisorin) Johanna Painer-Gigler vom FIWI.
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